[0001] Die Erfindung betrifft ein Geschoss mit einem Geschosskörper und mit auf dem Geschosskörper
angeordneten radial abstehenden Führungsmitteln zur Führung des Geschosskörpers in
einem Geschützrohr. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Fertigung eines
Geschosses, bei dem ein Führungsmittel aufweisendes Führungsband in einer entsprechend
gestalteten Nut eines Geschosskörpers befestigt wird.
[0002] Bekannte Geschosse weisen meist ein auf der Mantelfläche des Geschosskörpers befestigtes
Führungsmittel aus Kupfer auf. Es sind auch Geschosse mit mehreren in definiertem
Abstand zueinander angeordneten Führungsmitteln bekannt. Diese Führungsmittel sind
in Form von ringförmigen Erhebungen ausgebildet. Beim Abschuss eines derart gestalteten
Geschosskörpers in einem Geschützrohr, dessen innere Oberfläche mehrere spiralförmig
umlaufende Nuten aufweist, werden die Erhebungen eingepresst und geformt, wodurch
das Geschoss eine Rotation erfährt, was zu dessen Stabilisierung auf seiner Flugbahn
dient. Gleichzeitig wirkt das Führungsmittel zur Abdichtung gegen die an der Heckseite
des Geschosses beaufschlagenden heissen Pulvergase und als reibungsmindernde Zwischenschicht
zwischen Geschosskörper und Geschützrohr.
[0003] Zur Herstellung dieser bekannten Führungsmittel wird eine umlaufende Nut in den Geschosskörper
eingedreht, in welche ein Ring eingeschrumpft, eingepresst und/oder schweisstechnisch
verankert wird.
[0004] Nachteilig bei den bekannten Geschossen ist, dass diese beim Abschuss Kupfer in das
Geschützrohr eintragen können. Dies führt schliesslich zu einer Versprödung des Geschützrohrs
und resultiert in einer Herabsetzung seiner mechanischen Festigkeit. Nach einer von
verschiedensten Initialbedingungen abhängigen Anzahl von Abschüssen ist das Geschützrohr
unbrauchbar. Die beim Abschuss der Geschosse resultierende Abgabe von Kupfer in die
Systemumgebung ist ebenfalls bedenklich, insbesondere bei Munition die für Übungszwecke
vorgesehen ist.
[0005] Zudem führen die hohen Gasdrucke moderner Waffensysteme zu dynamischen Belastungen,
denen bisher eingesetzte Kupfer-ringe oft nicht standhalten.
[0006] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Geschoss der eingangs genannten Art
so zu gestalten dass es bei seinem Abschuss einen Eintrag von Kupfer in das Geschützrohr
weitgehend vermeidet. Weiterhin liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein Verfahren
zur Fertigung eines Geschosses so weiterzubilden, dass sich mit ihm der Eintrag von
Kupfer in das Geschützrohr beim Abschuss des Geschosses vermeiden lässt.
[0007] Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Führungsmittel
aus einem Faserverbundmaterial gefertigt sind.
[0008] Durch diese Gestaltung lassen sich die Führungsmittel aus einem kupferfreien Material
fertigen. Dadurch enthält das Geschoss zumindest in dem das Geschützrohr beim Abschuss
berührenden Bereich kein Kupfer, so dass ein Lösen von Kupfer in diesem Bereich verhindert
wird. Das erfindungsgemässe Geschoss verhindert hierdurch bei seinem Abschuss zuverlässig
einen Eintrag von Kupfer in das Geschützrohr. Eine Versprödung des Geschützrohrs wird
hierdurch vermieden.
[0009] Das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren ist sehr wirtschaftlich und auch für
Massenfertigungen geeignet.
[0010] Die Führungsmittel haben gemäss einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine
hohe Stabilität, wenn das Faserverbundmaterial Kohlefasern aufweist.
[0011] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität der Führungsmittel trägt es gemäss einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung bei, wenn ein die Führungsmittel tragendes Führungsband
Matten aus überkreuz gewebten Fasern enthält.
[0012] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität der Führungsmittel trägt es gemäss einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn die Fasern in den Matten um 45°
zur Längsachse von langgestreckten Erhebungen der Führungsmittel geneigt angeordnet
sind. Durch diese Gestaltung lassen sich die äussersten Kanten der Erhebungen vollständig
mit Fasern ausfüllen.
[0013] Das Führungsband lässt sich gemäss einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kostengünstig
um den Geschosskörper wickeln, wenn das Führungsband einen glatten Abschnitt und einen
die Erhebungen der Führungsmittel tragenden Abschnitt aufweist und dass die Abschnitte
aneinander anliegen und miteinander verklebt sind.
[0014] Die Verbindung der Abschnitte des Führungsbandes gestaltet sich gemäss einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn sich
Fasern des glatten Abschnitts bis über den die Erhebungen der Führungsmittel aufweisenden
Abschnitt erstrecken.
[0015] Bei der Formgebung des die Führungsmittel aufweisenden Abschnitts des Führungsbandes
lassen sich Zugkräfte in den Fasern zwischen einander benachbarter Erhebungen einfach
vermeiden, wenn die Erhebungen der Führungsmittel jeweils einzelne, einander überlappenden
Faserabschnitte aufweisen. Hierdurch lässt sich einfach sicherstellen, dass die Kanten
der Führungsmittel mit Fasern ausgefüllt sind.
[0016] Die Verbindung einander überlappender Faserabschnitte weist gemäss einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung eine besonders hohe Festigkeit auf, wenn die Erhebungen
jeweils eine Mehrzahl von schichtweise übereinander angeordneten Faserabschnitten
aufweisen und wenn die Faserabschnitte benachbarter Erhebungen kammartig ineinandergreifen.
[0017] Die zur Abstützung an dem Geschützrohr vorgesehenen Bereiche der Führungsmittel haben
gemäss einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung eine besonders hohe
Stabilität, wenn die Erhebungen Einlagen zur Verstärkung aufweisen. Die Einlagen können
beispielsweise aus kurzen Faserabschnitten bestehen.
[0018] Der glatte Abschnitt des Führungsbandes könnte beispielsweise an dem Geschosskörper
festgeklebt sein. Das Führungsband ist besonders zuverlässig in seiner vorgesehenen
Lage gehalten, wenn der glatte Abschnitt des Führungsbandes formschlüssig an dem Geschosskörper
befestigt ist.
[0019] Das Führungsband kann wie das des bekannten Geschosses ringförmig gestaltet sein.
Eine Zentrierung des Führungsbandes auf dem Geschosskörper gestaltet sich besonders
einfach, wenn dieses einen in eine Ausnehmung des Geschosskörpers eindringenden Zentrierungsfortsatz
hat.
[0020] Schubbelastungen des Zentrierungsfortsatzes beim Abschuss des erfindungsgemässen
Geschosses lassen sich einfach vermeiden, wenn der Zentrierungsfortsatz in Richtung
der Vorderseite des Geschosses weisend angeordnet ist. Hierdurch wird eine Verformung
des Führungsbandes in dem Geschützrohr zuverlässig vermieden.
[0021] Durch ein Einbringen von PTFE und/oder Gleitmetallen wie Molybdän etc. entweder direkt
in das Faserverbundmaterial oder in Form von Einlagen können die Reibungskoeffizienten
gegenüber dem vorerwähnten Faserverbundmaterial zusätzlich reduziert werden.
[0022] Wenn in die äusseren Bereiche, insbesondere in die Erhebungen gasbildende Zusatzwerkstoffe
wie Metallkarbonyle eingebracht werden, entstehen bei der beim Abschuss im Geschützrohr
resultierenden Reibungswärme am Führungsmittel Gase und Expansionen, die eine erhöhte
Dichtung bewirken und somit der Reichweitensteigerung der Geschosse dienen.
[0023] Eine Kombination von Führungsmitteln aus Faserverbundmaterial mit solchen aus kupferfreiem
Metallen ergibt optimale Dichtungs- und Druckverhältnisse und thermische Belastungen
in Hochleistungsgeschützen, insbesondere dann, wenn das heckseitige, metallische Führungsmittel
einen geringeren Durchmesser aufweist als das in Abschussrichtung angeordnete aus
Faserverbundmaterial. Zu Erzielung eines optimalen Druckaufbaus am dichtenden Führungsmittel,
während des Abschusses, werden vorteilhafterweise die Abstände zwischen den Bändern
optimiert.
[0024] Das zweitgenannte Problem, nämlich ein Verfahren zur Fertigung eines Geschosses so
weiterzubilden, dass sich mit ihm der Eintrag von Kupfer in das Geschützrohr beim
Abschuss des Geschosses vermeiden lässt, wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
Fasern mit einer hohen Zugfestigkeit in eine den Führungsmitteln entsprechende Form
gebracht und miteinander verklebt werden.
[0025] Durch diese Gestaltung lässt sich die Verwendung von Kupfer in dem das Geschützrohr
beim Abschuss berührenden Bereich des Geschosses zuverlässig verhindern. Das erfindungsgemässe
Geschoss trägt damit bei seinem Abschuss kein Kupfer in das Geschützrohr ein. Eine
Versprödung des Geschützrohrs wird hierdurch zuverlässig vermieden.
[0026] Die Fertigung des Geschosses gestaltet sich gemäss einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders kostengünstig, wenn das Führungsband zunächst als Streifen
mit einem glatten Abschnitt und einen Erhebungen der Führungsmittel aufweisenden Abschnitt
geformt wird, wenn der glatte Abschnitt ein oder mehrmals um den Geschosskörper herumgeführt
wird und wenn der die Erhebungen der aufweisender Abschnitt mit dem glatten Abschnitt
verklebt wird. Hierdurch wird das Führungsband einfach um den Geschosskörper aufgewickelt.
[0027] Vorgesehene Abmessungen des Führungsbandes lassen sich gemäss einer weiteren vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung mit besonders geringen Toleranzen einhalten, wenn das
Führungsband beim Verkleben gegen den Geschosskörper gepresst wird. Das Verpressen
des Führungsbandes mit dem Geschosskörper kann beispielsweise mittels eines über das
Führungsband geschobenen Rings mit einem vorgesehenen Innendurchmesser erfolgen.
[0028] Das Führungsband lässt sich vor dem Aufwickeln seiner Abschnitte an dem Geschosskörper
befestigen, wenn das freie Ende des glatten Abschnitts an dem Geschosskörper festgenietet
wird.
[0029] Das Führungsband lässt sich unabhängig von dem Geschosskörper fertigen und anschliessend
an diesem montieren, wenn zur Befestigung eines ringförmigen, einen dem Durchmesser
der Nut des Geschosskörpers entsprechenden Aussendurchmesser aufweisenden Führungsbandes
der Geschosskörper zunächst soweit gekühlt wird, bis sich das Führungsband über den
Geschosskörper bis zu der Nut schieben lässt und wenn anschliessend der Geschosskörper
mit dem Führungsband erwärmt wird. Hierfür kann insbesondere flüssiger Stickstoff
verwendet werden, mit dem sich der Geschosskörper auf minus 170°C kühlen lässt. Versuche
haben gezeigt, dass bei einer Aufwärmzeit von 8 Stunden bis auf Raumtemperatur keine
Spannungen zwischen dem Führungsband und dem Geschosskörper entstehen. Das ringförmig
gefertigte Führungsband hat sehr günstige Festigkeitseigenschaften und eine hohe Verwindungssteifigkeit.
Die mit diesem Verfahren erzeugte Verbindung zwischen Geschosskörper und Führungsband
hat eine besonders hohe Festigkeit.
[0030] Diese ringförmigen Führungsbänder lassen sich besonders wirtschaftlich dadurch herstellen,
dass zunächst rohrförmige Ausgangsbauteile hergestellt werden, die dann mit Laseroder
Wasserstrahlschneidverfahren auf die notwendige Einbaulänge zugeschnitten werden.
[0031] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind mehrere davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- einen Teilbereich eines erfindungsgemässen Geschosses,
- Fig. 2
- eine stark vergrösserte Schnittdarstellung durch das Geschoss aus Figur 1 entlang
der Linie II-II,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf ein Führungsband für das Geschoss aus Figur 1,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf das Geschoss aus Figur 1 bei einer Fertigung des
Führungsbandes durch Wickeln,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Faserverlaufs einer weiteren Ausführungsform des
Führungsbandes aus Figur 3,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Faserverlaufs einer weiteren Ausführungsform des
Führungsbandes aus Figur 3.
[0032] Figur 1 zeigt einen Teilbereich eines Geschosses mit auf einem Geschosskörper 1 angeordneten
Führungsmittel 2 und mit einem mit Abstand zum dem Führungsmitteln 2 angeordneten
zusätzlichen Führungsring 3. Die äusseren Bereiche der Führungsmittel 2 liegen beim
Abschuss des Geschosses an der inneren Wandung eines nicht dargestellten Geschützrohres
an, während der Führungsring 3 nur schwach in die Spiralform des Rohres eingreift.
Das Führungsmittel 2 weist mehrere, von der Mantelfläche des Geschosskörpers 1 abstehende
Erhebungen 4 auf. Die Erhebungen 4 sind im wesentlichen longitudinal zu dem Geschosskörper
1 und um einen vorgesehenen Winkel gegenüber seiner Längsachse geneigt angeordnet.
Das Führungsmittel 2 und der Führungsring 3 stabilisieren die Flugbahn des Geschosses
und erzeugen einen vorbestimmten Drall. Die Erhebungen 4 der Führungsmittel 2 sind
auf einem ringförmigen, aus einem Faserverbundmaterial gefertigten Führungsband 5
angeordnet. Das Führungsband 5 hat einen Zentrierungsfortsatz 6, welcher formschlüssig
in einer Ausnehmung 7 des Geschosskörpers 1 gehalten ist.
[0033] Die Abschussrichtung ist mit A bezeichnet; in den nachfolgenden Figuren sind gleiche
Teile mit gleichen bezugsziffern versehen.
[0034] Figur 2 zeigt in einer stark vergrösserten Schnittdarstellung durch das Geschoss
aus Figur 1, entlang der Linie II-II, dass der Geschosskörper 1 eine Nut 8 hat, welche
das Führungsband 5 axial hält. Weiterhin sind in Figur 2 schematisch Fasern 9 und
ein Bindemittel 10, welches die Fasern untereinander verklebt, dargestellt. Die Fasern
9 sind unmittelbar an den äusseren Begrenzungen des Führungsbandes 5 angeordnet. Weiterhin
sind die in tangentialer und radialer Richtung verlaufende Fasern 9 in einem Winkel
von ungefähr 45° zur längsten Erstreckung der Führungsmittel 2 angeordnet.
[0035] Figur 3 zeigt ein ringförmiges und geschlossen gestaltetes Führungsband 11. Das Führungsband
11 kann beispielsweise auf das in Figur 1 dargestellte Geschoss aufgeschrumpft werden.
Beim Aufschrumpfen wird der Geschosskörper 1 mit flüssigem Stickstoff auf bis zu minus
170°C gekühlt. Dabei verringert sich der Durchmesser des Geschosskörpers 1 soweit,
dass das Führungsband 11 mit über den Geschosskörper 1 bis zu der in Figur 2 dargestellten
Nut 8 geschoben werden kann. Beim anschliessenden Erwärmen dehnt sich der Geschosskörper
1 wieder aus. Schliesslich ist das Führungsband 11 axial unverschieblich in der Nut
8 des Geschosskörpers 1 gehalten.
[0036] Figur 4 zeigt das Geschoss aus Figur 1 in einer Draufsicht bei der Fertigung eines
Führungsbandes 12. Das Führungsband 12 hat einen glatten Abschnitt 13 und einen die
Erhebungen 4 aufweisenden Abschnitt 14. Die Abschnitte 13, 14 sind aus miteinander
verpressten und/oder verklebten Fasermatten gefertigt. Das freie Ende des glatten
Abschnitts 13 wird beispielsweise mittels eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Niets 15 in der Nut 8 des Geschosskörpers 1 fixiert. Anschliessend werden die Abschnitte
13, 14 um das Geschoss gewickelt und untereinander verklebt.
[0037] Figur 5 zeigt beispielhaft einen Faserverlauf des die Erhebungen 4 aufweisenden Bereichs
des Führungsbandes 12 aus Figur 4. Faserabschnitte 16, 17 des Führungsbandes 12 haben
eine den Erhebungen 4 entsprechende Form und sind auf der den Erhebungen 4 abgewandten
Seite der Form des Bodenbereichs der Nut 8 des in Figur 4 dargestellten Geschosskörpers
1 glatt gestaltet. Aneinandergrenzende Faserabschnitte 16, 17 überlappen einander.
[0038] Figur 6 zeigt den Faserverlauf des die Erhebungen 4 aufweisenden Bereichs des Führungsbandes
12 aus Figur 4 in einer weiteren Ausführungsform. Diese Ausführungsform unterscheidet
sich von der aus Figur 5 vor allem dadurch, dass aneinander grenzende Faserabschnitte
18, 19 kammartig ineinandergreifen. Weiterhin weisen die Erhebungen 4 bildenden Bereiche
des Führungsbandes 12 Einlagen 20 zur Verstärkung auf. Die Einlagen 20 können selbstverständlich
wie die Faserabschnitte 18, 19 ebenfalls aus miteinander verpressten und/oder verklebten
Fasermatten gefertigt sein.
[0039] Selbstverständlich kann, insbesondere bei kürzeren Geschossen auf den Führungsring
3, Fig. 1, verzichtet werden oder falls bei längeren Geschossen zweckmässig, können
auch mehrere parallele Führungsmittel 2 vorgesehen werden.
[0040] Selbstverständlich kann der Führungsring 3 bei kürzeren Geschossen weggelassen werden
oder ebenfalls in Form eines Faserverbundmaterials analog dem Führungsmittel 2 gefertigt
sein.
[0041] Versuche haben gezeigt, dass derart hergestellte Führungsmittel gegenüber Führungsringen
aus Kupfer weniger empfindlich auf schlagartig auftretenden Gasdrucke sind und daher
eine höhere Sicherheit aufweisen als diese.
1. Geschoss mit einem Geschosskörper (1) und mit auf dem Geschosskörper (1) angeordneten
radial abstehenden Führungsmitteln (2) zur Führung des Geschosskörpers (1) in einem
Geschützrohr, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Führungsmittel (2) aus einem
Faserverbundmaterial gefertigt ist.
2. Geschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserverbundmaterial Kohlefasern
aufweist.
3. Geschoss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsmittel (2)
tragendes Führungsband (5, 11, 12) Matten aus überkreuz gewebten Fasern (9) enthält.
4. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fasern (9) in den Matten um 45° zur Längsachse von langgestreckten Erhebungen
(4) des Führungsmittels (2) geneigt angeordnet sind.
5. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsband (11, 12) einen glatten Abschnitt (13) und einen die Erhebungen
(4) des Führungsmittels (2) tragenden Abschnitt (14) aufweist und dass die Abschnitte
(13, 14) aneinander anliegen und miteinander verklebt sind.
6. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass sich Fasern des glatten Abschnitts (13) bis über den die Erhebungen (4) des Führungsmittels
(2) aufweisenden Abschnitt (14) erstrecken.
7. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Erhebungen (4) des Führungsmittels (2) jeweils einzelne, einander überlappenden
Faserabschnitte (16 - 19) aufweisen.
8. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Erhebungen (4) jeweils eine Mehrzahl von schichtweise übereinander angeordneten
Faserabschnitten (19) aufweisen und dass sich die Faserabschnitte (19) einander benachbarter
Erhebungen (4) kammartig übergreifen.
9. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Erhebungen (4) Einlagen (20) zur Verstärkung aufweisen.
10. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der glatte Abschnitt (13) des Führungsbandes (12) formschlüssig an dem Geschosskörper
(1) befestigt ist.
11. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungsband (5) einen in eine Ausnehmung (7) des Geschosskörpers (1) eindringenden
Zentrierungsfortsatz (6) aufweist.
12. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Zentrierungsfortsatz (6) in Abschussrichtung (A) des Geschosses weisend,
angeordnet ist.
13. Geschoss nach zumindest einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Faserverbundmaterial reibungsmindernde Zusatzwerkstoffe enthält, wie Polytetrafluorethylen
und/oder Molybdän.
14. Geschoss nach zumindest einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Faserverbundmaterial, insbesondere seine Erhebungen (4) gasbildende Zusatzwerkstoffe
enthalten.
15. Geschoss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass am Geschoss heckseitig zum Führungsmittel (2) resp. zum Führungsband (5) beabstandet,
wenigstens ein weiteres Führungsband (3) angeordnet ist, welches einen geringeren
Durchmesser als das abschussseitige aufweist und aus Nickel oder Titan besteht.
16. Verfahren zur Fertigung eines Geschosses, bei dem ein Führungsmittel aufweisendes
Führungsband in einer entsprechend gestalteten Nut eines Geschosskörpers befestigt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass Fasern mit einer hohen Zugfestigkeit in eine den
Führungsmitteln entsprechende Form gebracht und miteinander verklebt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsband zunächst
als Streifen mit einem glatten Abschnitt und einen Erhebungen der Führungsmittel aufweisenden
Abschnitt geformt wird, dass der glatte Abschnitt ein oder mehrmals um den Geschosskörper
herumgeführt wird und dass der die Erhebungen aufweisende Abschnitt mit dem glatten
Abschnitt verklebt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsband
beim Verkleben gegen den Geschosskörper gepresst wird.
19. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das freie Ende des glatten Abschnitts an dem Geschosskörper festgenietet wird.
20. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Befestigung eines ringförmigen, einen dem Durchmesser der Nut des Geschosskörpers
entsprechenden Aussendurchmesser aufweisenden Führungsbandes der Geschosskörper zunächst
soweit gekühlt wird, bis sich das Führungsband über den Geschosskörper bis zu der
Nut schieben lässt und dass anschliessend der Geschosskörper mit dem Führungsband
erwärmt wird.