[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Transport von Einzelbögen durch
eine Einrichtung zum Belichten oder Bedrucken der Einzelbögen nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] In der DE 196 36 235 A1 ist eine Vorrichtung zum Aufzeichnen von Informationen auf
thermisch entwickelbarem fotografischem Material beschrieben. In dieser Vorrichtung
ist eine beheizte Walze vorgesehen, die jedes Einzelblatt um etwa 180° umlenkt. Im
ersten Teil der Umlenkung wird das Einzelblatt über vier Andruckrollen an der Walze
fixiert. Zwischen diesen Andruckrollen befindet sich ein Belichtungsspalt, durch den
mit einem Laser auf das Einzelblatt geschrieben wird. Nach dem Belichten übernimmt
die Andruckfunktion ein endloses Band, mit dem die Walze in diesem Bereich der Umlenkung
umschlungen wird. Das Endlosband hat die Aufgabe, das Einzelblatt so eng in Anlage
an der Walze zu halten, dass ein bestmöglicher Wärmeübergang zwischen Walze und Einzelblatt
stattfinden kann.
[0003] Es war die Aufgabe der Erfindung, Mittel zum Andruck von Einzelblättern an eine Walze
so auszubilden, dass Einzelblätter mit unterschiedlichen Formaten, insbesondere mit
unterschiedlichen Breiten, so an einem Bearbeitungsspalt vorbeitransportiert werden
können, dass eine kontinuierliche, ruckfreie Bewegung der Einzelblätter gewährleistet
und ein Verklemmen oder Verkanten ausgeschlossen werden kann.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1. Durch die Entkoppelung der einzelnen Endlosriemen der Riemeneinheit
lassen sich beispielsweise bei einem Laserbelichter sehr unterschiedliche Formate
belichten. Es spielt dabei keine Rolle, ob das jeweilige Einzelblatt von allen Riemen
der Riemeneinheit an die Walze angedrückt wird oder ob die jeweils äußeren Riemen
direkt an der Walze anliegen. Da sich jeder Riemen einzeln an die Stärke des Einzelblattes
anpassen kann, kommt es auch zu keinem Verschieben, Verdrehen oder Verrutschen des
Einzelblattes.
[0005] Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist je eine Riemeneinheit vor und hinter
dem Bearbeitungsspalt vorgesehen, so dass jedes Einzelblatt - mit Ausnahme der Breite
des Belichtungsspaltes - über den gesamten Umschlingungswinkel von unabhängigen Endlosriemen
an die Walze angedrückt wird. Auch hier sind wiederum alle Endlosriemen voneinander
entkoppelt und lediglich durch die Walze angetrieben, so dass keine unterschiedlichen
Kräfte vor und hinter dem Belichtungsspalt auf die Einzelblätter einwirken können.
[0006] Um den Flächendruck auf den Einzelblättern, die beispielsweise aus lichtempfindlichem
Fotopapier bestehen, möglichst gering zu halten, sind die einzelnen Endlosriemen der
Riemeneinheiten als Flachriemen ausgebildet.
[0007] Jeder Endlosriemen ist zwischen zwei Umlenkrollen so aufgespannt, dass er zwischen
diesen Umlenkrollen auf der Walzenoberfläche aufliegt. Diese beiden festen Umlenkrollen
sind so angebracht, dass sich zwischen dem Flachriemen und der Walzenoberfläche ein
etwa L-förmig zulaufender Spalt ergibt. Eine dritte Umlenkrolle für jeden der Endlosriemen
ist so angebracht, dass der Teil des Endlosriemens umgelenkt wird, der nicht in Kontakt
mit der Walze steht. Diese Umlenkrolle ist in ihrer Lage nicht fixiert, sondern in
eine Richtung beweglich, in der der Riemen durch eine an der Umlenkrolle angreifende
Kraft gespannt werden kann. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass jeder Endlosriemen
etwa gleichen Druck auf die Walzenoberfläche ausübt, unabhängig davon, ob sich zwischen
Walzenoberfläche und Endlosriemen gerade ein dickes, ein dünnes oder gar kein Einzelblatt
befindet.
[0008] Die fest angebrachten Umlenkrollen der einzelnen Endlosriemen können vorteilhafterweise
jeweils auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sein.
[0009] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, den Durchmesser der Walze so zu dimensionieren,
dass 150 mm nicht unterschritten werden. Bei geringerem Durchmesser würde beispielsweise
Fotopapier durch seine Eigenspannung eine Kraft auf die Riemeneinheiten ausüben, die
eine sichere Anlage des Papiers an der Walze nicht mehr gewährleisten. Weitere Einzelheiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen im Zusammenhang mit
der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das anhand der Zeichnung eingehend erläutert
wird.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische, schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Laser-Belichtungseinheit
für Fotopapier,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Vorrichtung in Fig. 1 und
- Fig. 3
- ein vergrößertes Detail aus Fig. 2.
[0011] In dem in Fig.1 gezeigten Laser-Belichter ist in dem Gestell 1 eine Printwalze 2
gelagert. Die Printwalze wird durch den Motor 3 angetrieben. Zwischen Motor und Printwalze
ist ein Reibradgetriebe 4 geschaltet, welches die schnellen Umdrehungen der Motorachse
in eine langsamere, aber besonders gleichmäßige Umdrehung der Printwalze umwandelt.
[0012] Auf beiden Seiten des Belichtungsspalts 5 ist je eine Riemeneinheit 6 vorgesehen,
die die Einzelblätter in Anlage an der Printwalze halten. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist jeweils nur eine Riemenbaugruppe 7 gezeigt. Die Riemen sind jeweils über zwei
feste Umlenkrollen 8 aufgespannt. Parallele Umlenkrollen sind jeweils auf einem Träger
9 gelagert.
[0013] Die Umlenkrollen der in Transportrichtung der Einzelblätter vor dem Belichtungsspalt
angeordneten Riemeneinheit, die den Einzug für die Einzelblätter auf die Printwalze
bilden, weisen zur Walzenoberfläche einen etwas größeren Abstand als die übrigen Umlenkrollen
auf und bilden so mit der Printwalze einen keilförmigen Einzugsspalt 18, der auch
dickere Einzelblätter, deren Vorderkante von der Sollposition leicht abweicht, sicher
aufnimmt.
[0014] Mit Hilfe der Spannrollen 10 wird jeder Riemen mit definiertem Zug beaufschlagt,
so dass er immer mit gleicher Kraft auf die Walzenoberfläche drückt, unabhängig davon,
ob sich ein dickes, ein dünnes oder gar kein Papier auf der Printwalze befindet.
[0015] Parallele Spannrollen sind ebenfalls auf einem gemeinsamen Träger 11 gelagert, wobei
jedes Lager gegen den Träger durch eine Feder 12 in Spannrichtung beaufschlagt ist
(s. Fig. 2).
[0016] Die einzelnen Riemenbaugruppen besitzen keinen Antrieb und werden ausschließlich
über die Printwalze bewegt.
[0017] Der Belichtungsspalt 5 wird durch zwei kammartige Leitbleche 13, 14 begrenzt, die
mit ihren Zinken 15 durch die Riemenbaugruppen hindurchgreifen. Jeder Zinken weist
einen unteren Schenkel 16 auf, der in etwa parallel zur Oberfläche der Printwalze
verläuft. Der Spalt 17 zwische der Printwalze und jedem der Zinkenschenkel entspricht
in etwa der Stärke des dicksten zu verarbeitenden Fotopapiers.
[0018] Beide Leitbleche sind beweglich, so dass die freien Enden der Zinkenschenkel 16 von
der Walzenoberfläche abgehoben werden können und so ein keilförmiger Spalt zwischen
Schenkel und Printwalze entsteht.
[0019] Wird nun dem Einzugsspalt 18 in Richtung des Pfeiles 19 ein Einzelblatt zugeführt,
bildet sich zwischen den Flachriemen der vorderen Riemeneinheit und der Printwalze
ein Spalt in der Breite des Einzelblattes aus. Die daneben liegenden Riemen liegen
weiterhin direkt auf der Walzenoberfläche auf. Durch die Entkopplung der einzelnen
Riemenbaugruppen wirken keine Quer- oder Drehkräfte auf das Einzelblatt, so dass dieses
vollkommen gerade und gleichmäßig transportiert wird.
[0020] Bevor die führende Kante des Einzelblattes die direkt vor dem Belichtungsspalt 5
angeordneten Umlenkrollen der ersten Riemeneinheit erreicht, wird das ebenfalls vor
dem Belichtungsspalt angeordnete Leitblech 13 so bewegt, dass der untere Schenkel
16 etwa parallel zur Walzenoberfläche verläuft. Das hinter dem Belichtungsspalt liegende
Leitblech 14 wird dagegen in eine Stellung gebracht, in der dessen unterer Schenkel
mit der Walzenoberfläche einen keilförmigen Spalt bildet.
[0021] Die führende Kante des Einzelblattes wird auf diese Weise durch das erste Leitblech
13 eng in Anlage an die Printwalze 2 gehalten und hebt erst nach dem eigentlichen
Belichtungsspalt 5 leicht von der Walzenoberfläche ab. Hier wird die Vorderkante aber
sofort sanft durch das zweite Leitblech 14 abgefangen und in dem keilförmigen Spalt
wieder auf die Printwalze gedrückt. Durch den sehr spitzen Winkel des keilförmigen
Spalts wird ein praktisch ruckfreier Transport der Vorderkante über den Belichtungsspalt
ermöglicht.
[0022] Bevor nun die Hinterkante des Einzelblattes das erste Leitblech 13 erreicht, wird
dieses in eine abgehobene Stellung bewegt, in der mit der Printwalze ein keilförmiger
Spalt gebildet wird. Erreicht nun die Hinterkante dieses Leitblech, kann sie langsam
und ruckfrei, der Eigenspannung des Papiers folgend, von der Printwalze um einen geringen
Betrag abheben. Da sich das zweite, hinter dem Belichtungsspalt angeordnete Leitblech
14 jedoch in der abgesenkten Stellung befindet, liegt die Hinterkante des Einzelblattes,
sobald diese den Belichtungsspalt passiert, fast wieder auf der Printwalze auf.
[0023] Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird ermöglicht, dass Einzelblätter vollkommen
randlos von ihrer führenden Kante bis zur Hinterkante in guter Bildqualität belichtet
werden können.
[0024] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht nur auf Laserbelichter für Fotopapier
beschränkt, sondern entfaltet ihre Vorteile auch in anderen Vorrichtungen, in denen
Einzelblätter randlos in einem schmalen Bearbeitungsspalt beschrieben werden sollen.
Als Beispiel sei hier lediglich noch eine Vorrichtung genannt, in der Einzelblätter
mit Hilfe der Tintenstrahltechnik beschrieben werden.
1. Vorrichtung zum Transport von Einzelbögen durch eine Einrichtung zum Belichten oder
Bedrucken der Einzelbögen, mit einer Walze und Mitteln, die das Einzelblatt an die
Walze andrücken, mit einer Bearbeitungsstation mit Bearbeitungsspalt, in der das Einzelblatt
belichtet oder bedruckt wird und mit Mitteln, die den Bearbeitungsspalt begrenzen,
dadurch gekennzeichnet, dass für den Andruck der Einzelblätter an die Walze eine Riemeneinheit vorgesehen
ist, die eine Vielzahl parallel laufender Endlosriemen aufweist, die in ihrer Bewegung
gegenseitig entkoppelt sind und ausschließlich direkt oder indirekt durch eine Koppelung
mit der Walzenoberfläche antreibbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass je eine Riemeneinheit in
Transportrichtung der Einzelblätter vor und hinter dem Bearbeitungsspalt vorgesehen
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Endlosriemen als Flachriemen
ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Riemeneinheit für jeden
Endlosriemen zwei fest montierte Umlenkrollen und eine Umlenkrolle mit örtlich veränderbarer
Drehachse aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle mit der
örtlich veränderbaren Drehachse mit einer Kraft in eine Richtung beaufschlagt ist,
die eine Spannung des Endlosriemens bewirkt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass parallele Umlenkrollen jeweils
auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die fest montierten Umlenkrollen
bei aufgelegtem Endlosriemen mit der Walze jeweils einen Spalt bilden, der höher als
das stärkste zu verarbeitende Einzelblatt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die in Transportrichtung
vor dem Bearbeitungsspalt angeordnete Riemeneinheit über eine fest montierte Umlenkrolle
mit der Walze einen keilförmigen Aufnahmespalt für die Einzelblätter bildet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Endlosriemen zwischen
den fest montierten Umlenkrollen die Walze in einem Winkel von mehr als 40 Grad umschlingen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Walze einen Durchmesser
von mindestens 150 mm aufweist.