(19)
(11) EP 1 111 565 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.2001  Patentblatt  2001/26

(21) Anmeldenummer: 99125784.1

(22) Anmeldetag:  23.12.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G08B 25/10, G08B 25/01
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Siemens Building Technologies AG
8034 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Meier, Otto
    8630 Rüti (CH)

(74) Vertreter: Dittrich, Horst, Dr. 
Siemens Building Technologies AG, Cerberus Division, Alte Landstrasse 411
8708 Männedorf
8708 Männedorf (CH)

   


(54) Kommunikationssystem für ein Gebäude


(57) Es wird ein Kommunikationssystem für ein Gebäude vorgeschlagen, welches ein verdrahtetes Gefahrenbekämpfungssystem mit einer Zentrale (5, 7) und an diese über Leitungen (4, 8) angeschlossenen Peripheriegeräten (3, 6) aufweist. An die Leitungen (4, 8) des Gefahrenbekämpfungssystems sind adressierbare Mittel zum Empfang von Informationen und zu deren Übertragung an die Zentrale (5, 7) vorgesehen.
Das Gefahrenbekämpfungssystem kann durch eine Brandmeldeanlage mit peripher angeordneten Brandmeldern (3) gebildet sein, wobei an die die Brandmelder (3) mit der Zentrale (5) verbindendenden Leitungen (4) Sende-/Empfangsstationen (10) für Funksignale angeschlossen sind. Alternativ kann das Gefahrenbekämpfungssystem durch ein elektroakustisches Notfallwarnsystem mit peripher verteilten Lautsprechern (6) gebildet sein, und wobei die Lautsprecher zusätzlich als Mikrofone ausgebildet oder mit Mikrofonen (12) ausgerüstet sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem für ein Gebäude, welches ein verdrahtetes Gefahrenbekämpfungssystem mit einer Zentrale und an diese über Leitungen angeschlossenen Peripheriegeräten aufweist.

[0002] Ein derartiges Gefahrenbekämpfungssystem kann beispielsweise eine Brandmeldeanlage mit im Gebäude verteilt angeordneten Brandmeldern sein, die über einen Bus an die Zentrale angeschlossen sind, oder ein elektroakustisches Notfallwarnsystem mit im Gebäude verteilten Lautsprechern zur Durchsage von Evakuierungsinformationen. Selbstverständlich ist auch eine Kombination einer Brandmeldeanlage mit einem elektroakustischen Notfallwarnsystem möglich.

[0003] Neben einem elektroakustischen Notfallwarnsystem kann von diesem getrennt ein "Feuerwehrtelefon" vorgesehen sein, über welches die Feuerwehrleute vor Ort mit dem Einsatzleiter in der Zentrale kommunizieren können. Ein solches Feuerwehrtelefon ist fest verdrahtet und weist fest installierte Telefonapparate auf. Ein Funksystem, oder allgemein ein drahtloses Kommunikationssystem, anstatt des Feuerwehrtelefons ist weniger aufwendig, die Funkgeräte sind aber in der Reichweite begrenzt, besonders in grossen Stahlbetongebäuden. Es ist auch bekannt, im Gebäude ein Koaxialkabel als Antenne zu verlegen, so dass die Funkgeräte nur noch die Distanz zum Koaxialkabel überbrücken müssen. Aber auch das Koaxialkabel ist eine zusätzliche und kostspielige Investition.

[0004] Ein Funksystem hat grundsätzlich den Nachteil, dass alle Teilnehmer einen einzigen Kanal benutzen, so dass der Einsatzleiter nicht automatisch weiss, woher die jeweiligen Meldungen kommen. Das Feuerwehrtelefon weist den genannten Nachteil der Funksysteme nicht auf, weil hier bei jedem Anruf ein die betreffende Linie identifizierendes Lämpchen aufleuchtet.

[0005] Durch die Erfindung soll nun ein Kommunikationssystem der eingangs genannten Art angegeben werden, welches alle Vorteile eines Funksystems aufweist, also geringe zusätzliche Installationskosten sowie Kommunikationsmöglichkeit mit der Zentrale von jedem Punkt des Gebäudes aus, und ausserdem eine automatische Erkennung des Standorts des Anrufers ermöglicht.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass an die Leitungen des Gefahrenbekämpfungssystems adressierbare Mittel zum Empfang von Informationen und zu deren Übertragung an die Zentrale vorgesehen sind.

[0007] Beim erfindungsgemässen Kommunikationssystem werden also die ohnehin vorhandenen Leitungen des Gefahrenbekämpfungssystems für die Kommunikation mit der Zentrale verwendet, indem an diese Leitungen an strategischen Punkten Empfangsstationen angeschlossen sind. Die Empfangsstationen weisen eine individuelle Adresse auf, so dass in der Zentrale bei Eingang einer Meldung von einer dieser Stationen jederzeit bekannt ist, welche Station die Meldung gesendet hat.

[0008] Je nach der Art des Gefahrenbekämpfungssystems werden nachfolgend verschiedene Ausführungsformen für das Kommunikationssystem vorgeschlagen:

[0009] Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Kommunikationssystems ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gefahrenbekämpfungssystem durch eine Brandmeldeanlage mit peripher angeordneten Brandmeldern gebildet ist, und dass an die die Brandmelder mit der Zentrale verbindenden Leitungen Sende-/Empfangsstationen für Funksignale angeschlossen sind. Vorzugsweise sind die Anschlussstellen für die Sende-/Empfangsstationen so gewählt, dass an jedem Punkt des Gebäudes Standard-Funkgeräte innerhalb einer sicheren Kommunikationsdistanz zu einer Sende-/Empfangsstation liegen.

[0010] Wenn jedes Funkgerät ebenfalls eine individuelle Adresse hat und diese bei Abgabe einer Meldung sendet, sind in der Zentrale nicht nur die Sende-/Empfangsstationen sondern auch die Funkgeräte identifizierbar. Die Kommunikation von der Zentrale zum Anrufer erfolgt ebenfalls über die Melderleitung zur Sende-/Empfangsstation, beispielsweise digital codiert, und von dieser per Funk zum jeweiligen Funkgerät. Die Funkkommunikation kann in analog oder digital codierter Form erfolgen, die Meldungsausgabe per Text-Display oder via Lautsprecher/Kopfhörer.

[0011] Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Kommunikationssystems ist dadurch gekennzeichnet, dass von den Funkgeräten in zeitlichen Abständen die Abgabe eines Präsenzsignals erfolgt, so dass in der Zentrale der jeweilige Standort der Benutzer der Funkgeräte und deren Bewegung im Gebäude erkennbar ist.

[0012] Die Genauigkeit der Standortbestimmung mittels des Kommunikationssystems ist durch den Abstand zwischen den Sende-/Empfangsstationen gegeben. Wenn mehrere Stationen gleichzeitig ein Signal desselben Funkgeräts empfangen, kann die Position des Funkgeräts anhand der Stärke des Empfangssignals bestimmt werden. Wenn man die aktuelle Position der Benutzer der Funkgeräte kennt, kann man diese gezielt anrufen, indem man die nächstgelegene Station oder eine der nächstgelegenen Stationen anwählt.

[0013] Eine dritte bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gefahrenbekämpfungssystem durch ein elektroakustisches Notfallwarnsystem mit peripher verteilten Lautsprechern gebildet ist, und dass die Lautsprecher zusätzlich als Mikrofone ausgebildet oder mit Mikrofonen ausgerüstet sind.

[0014] Dieser Ausbau eines elektroakustischen Notfallwarnsystems zu einem Kommunikationssystem eröffnet die Möglichkeit der Zweiweg-Kommunikation zwischen der Zentrale und den Einsatzkräften und zusätzlich den Bewohnern des Gebäudes, indem die letzteren die Lautsprecher mit der Mikrofonfunktion wie fest installierte Telefonapparate benutzen. Ausserdem bietet diese Ausführungsform der Zentrale die Möglichkeit des "listen-in", d.h. man kann in der Zentrale das Geschehen im Gebäude akustisch mitverfolgen.

[0015] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Kommunikationssystems ist dadurch gekennzeichnet, dass den Sende-/Empfangsstationen für die Funksignale und/oder den Lautsprechern oder zumindest einigen von diesen Kameras zugeordnet und dass diese ebenfalls über die genannten Leitungen mit der Zentrale verbunden sind.

[0016] Durch die Anordnung der Kameras wird das "listen-in" System zu einem "look-in" System erweitert und der Einsatzleiter in der Zentrale erhält die Möglichkeit, die Kameras wahlweise einzuschalten und sich einen genauen Überblick über die Situation im Gebäude zu verschaffen. Insbesondere können auf diese Weise Fluchtwege wie Gänge und Stiegenhäuser inspiziert werden, bevor über das elektroakustische Notfallwarnsystem oder über das Kommunikationssystem Informationen über die zu verwendenden Fluchtwege durchgegeben werden. Die Einsatzkräfte können selbstverständlich auch bei dieser Ausführungsform über Funkgeräte und die Sende-/Empfangsstationen der Brandalarmanlage beziehungsweise über die Mikrofone der Lautsprecher des elektroakustischen Notfallwarnsystems mit der Zentrale kommunizieren.

[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der einzigen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen schematischen Ausschnitt eines sowohl mit einer Brandmeldeanlage als auch mit einem elektroakustischen Notfallwarnsystem ausgerüsteten Gebäudes, wobei beide Gefahrenbekämpfungssysteme zu einem Kommunikationssystem ausgebaut sind. In der Praxis wird man sich eher auf nur ein Kommunikationssystem beschränken.

[0018] Das Gebäude ist durch einen Gang 1 und eine Anzahl von Räumen 2 symbolisiert, wobei nur die Räume 2 entlang einer Seite des Ganges 1 dargestellt sind. Im Gang 1 und in den Räumen 2 sind Brandmelder 3 installiert, die an einen Bus 4 angeschlossen sind, über den die Stromversorgung der Brandmelder 3 und deren Kommunikation mit einer Brandmeldezentrale 5 erfolgt. Die letztere befindet sich in einem die Alarm- und Rettungszentrale für das Gebäude bildenden Kommandoraum, in welchem im Einsatzfall der oder die Einsatzleiter der verschiedenen Einsatzkräfte stationiert ist beziehungsweise sind. Zusätzlich zur Brandmeldeanlage ist im Gebäude ein elektroakustisches Notfallwarnsystem installiert, welches an ausgewählten Orten des Gebäudes montierte Lautsprecher 6 aufweist, die an eine mit einer Evakuierungszentrale 7 verbundene Leitung 8 angeschlossen sind. Die Evakuierungszentrale 7, die sich ebenfalls im erwähnten Kommandoraum befindet, kann mit der Brandmeldezentrale 5 über ein übergeordnetes Gefahrenmanagementsystem 9 verbunden sein.

[0019] Das elektroakustische Notfallwarnsystem dient zur Durchsage von Evakuierungs- und Rettungsinformationen von der Evakuierungszentrale 7 an die im Gebäude befindlichen Personen. Es kann gleichzeitig mehrere verschiedene Meldungen ausgeben, wobei diese Meldungen entweder gespeicherte Töne oder Tonfolgen oder live gesprochene oder eventuell auch gespeicherte Ansagen sein können. Während bei den meisten der heute verwendeten elektroakustischen Notfallwarnsysteme für jede dieser verschiedenen Audio-Informationen ein separates Kabel verwendet wird, wird beim dargestellten System digitale Kommunikationstechnik eingesetzt. Das bedeutet, dass die Leitung 8 eine Mehrkanal-Leitung ist, über die gleichzeitig mehrere Meldungen übertragen werden können.

[0020] In dem in der Zeichnung dargestellten Gebäude ist zusätzlich ein Kommunikationssystem für die Kommunikation zwischen Zentrale und Einsatzkräften vorgesehen, welches sich die bereits vorhandenen Installationen der Brandmeldeanlage und/oder des elektroakustischen Notfallwarnsystems zunutze macht. In der Zeichnung ist sowohl die Brandmeldeanlage als auch das elektroakustische Notfallwarnsystem zu einem Kommunikationssystem ausgebaut, wobei sich diese beiden Kommunikationssysteme stark überlappen. Man wird sich in der Praxis schon aus Kostengründen für nur ein Kommunikationssystem entscheiden und daher nicht beide Systeme nebeneinander verwenden. Die Zeichnung ist also so zu verstehen, dass zwei Möglichkeiten eines Kommunikationssystems alternativ zur Wahl gestellt werden. Im folgenden soll nun zuerst das die Brandmeldeanlage und anschliessend das das elektroakustische Notfallwarnsystem benutzende Kommunikationssystem beschrieben werden.

[0021] Darstellungsgemäss sind an die Brandmelder 3 mit der Brandmeldezentrale 5 verbindenden Bus 4 an strategisch ausgewählten Stellen, beispielsweise im Gang 1, in Stiegenhäusern oder in Gemeinschaftsräumen, Sende-/Empfangsstationen 10 für Funksignale angeschlossen. Die Verteilung der Stationen 10 im Gebäude ist dabei so gewählt, dass an jedem Punkt des Gebäudes Standard-Funkgeräte 11 innerhalb ihrer sicheren Kommunikationsdistanz (= Reichweite) zu diesen Stationen liegen. Jede Sende-/Empfangsstation hat eine individuelle Adresse, anhand welcher sie identifizierbar und anwählbar ist.

[0022] Wenn ein Feuerwehrmann eine Meldung an den Kommandoraum senden möchte, benutzt er ganz normal sein Funkgerät 11 und gibt eine Funkmeldung ab, die von der nächstgelegenen Sende-/Empfangsstation 10 empfangen und in digital codierter Form zusammen mit der Adresse der Station über den Bus 4 an die Brandmeldezentrale 5 übertragen wird. Dabei ist das Signalformat so gewählt, dass das Brandmeldesystem und das Kommunikationssystem den Bus 4 gleichzeitig als Übertragungsleitung benutzen können ohne einander zu stören. Wenn jedes Funkgerät 11 ebenfalls eine individuelle Adresse hat und diese zusammen mit jeder Funkmeldung aussendet, dann kann die Zentrale nicht nur die eine Meldung sendende Sende-/ Empfangsstation identifizieren, sondern auch das Funkgerät 11, welches die Meldung ursprünglich abgegeben hat. Vorzugsweise ist im Kommandoraum ein Bedienungstableau für das Kommunikationssystem vorgesehen, welches für jede der im Gebäude angeordneten Sende-/Empfangsstationen 10 eine optische Anzeige für eine eingehende Meldung und eine Ruftaste oder einen Rufknopf aufweist.

[0023] Wenn jedes Funkgerät 11 in Abständen von einigen Sekunden ein Präsenzsignal aussendet, welches nach Empfang durch die nächste Sende-/Empfangsstation 10 von dieser in den Kommandoraum gesendet wird, dann kann im Kommandoraum verfolgt werden, wie sich der Benutzer des betreffenden Funkgeräts 11 im Gebäude bewegt und wo er sich gerade befindet. Wenn dasselbe Funksignal von mehreren Sende-/Empfangsstationen 10 empfangen wird, kann die Position des zugehörigen Funkgeräts 11 dadurch bestimmt werden, dass jede Sende-/Empfangsstation 10 die Stärke der empfangenen Funksignale registriert und an die Zentrale 7 sendet, so dass im Kommandoraum anhand der Signalstärke die aktuelle Position des Funkgeräts 11 ermittelt werden kann.

[0024] Die Kommunikation in der Gegenrichtung vom Kommandoraum zum Funkgerät 11 erfolgt ebenfalls über den Bus 4, indem die betreffende Sende-/Empfangsstation 10 und eventuell auch benachbarte Empfangsstationen angewählt werden und die jeweilige Meldung zu den angewählten Stationen übertragen wird. Diese geben dann die empfangene Meldung als Funkspruch ab, und dieser wird vom Funkgerät 11 empfangen.

[0025] Im Anschluss an das die Brandmeldeanlage benutzende Kommunikationssystem soll nun das das elektroakustische Notfallwarnsystem benutzende Kommunikationssystem beschrieben werden:

[0026] Wie in der Zeichnung mit dem Bezugszeichen 12 schematisch angedeutet ist, sind die Lautsprecher 6 des elektroakustischen Notfallwarnsystems mit einer Mikrofonfunktion ausgerüstet, welche dazu dient, Audio-Informationen aufzunehmen und über die Leitung 8 an die Evakuierungszentrale 7 zu übertragen. Mikrofonfunktion bedeutet, dass die Lautsprecher 6 entweder zusätzlich als Mikrofone ausgebildet sind, oder dass sie ein Mikrofon 12 aufweisen. Dabei können die Mikrofone 12 so ausgebildet sein, dass sie vor Ort von Hand einschaltbar und wie ein Telefon verwendbar sind, oder dass sie ferngesteuert von der Zentrale aus einschaltbar sind, oder dass sie sich bei einem bestimmten Geräuschpegel oder einer bestimmten Geräuschart von selbst einschalten.

[0027] Auf diese Weise können einerseits die Einsatzkräfte über die Mikrofone 12 und die Lautsprecher 6 mit dem Einsatzleiter kommunizieren, andererseits kann der Einsatzleiter Personen im Bereich bestimmter Lautsprecher 6 gezielt ansprechen, und schliesslich kann der Einsatzleiter in bestimmte kritische Bereiche des Gebäudes, wie beispielsweise Stiegenhäuser oder Fluchtwege, gezielt hineinhören und die Reaktionen der Menschen in diesen Bereichen verfolgen. Die digitale Signalverarbeitungs- und Signalübertragungstechnik kann dazu benutzt werden, zusätzlich zu den Audioinformationen Videobilder zu übertragen, wobei eine solche Videoübertragung bei entsprechender Ausbildung des Busses 4 auch über diesen möglich ist. Die folgenden Ausführungen über den Einsatz von Kameras und die Übertragung von Videobildern beziehen sich daher sowohl auf die Brandmeldeanlage als auch auf das elektroakustische Notfallwarnsystem.

[0028] Darstellungsgemäss sind im Gang 1 oder in anderen wichtigen Bereichen des Gebäudes an strategischen Stellen digitale Kameras 13 montiert, die entweder an den Bus 4 oder an die Leitung 8 angeschlossen sind, über welche die Bilder der Kameras mit einer relativ geringen Bandbreite und Geschwindigkeit in den Kommandoraum übertragen werden. Die Kameras werden vorzugsweise durch die Brandmeldeanlage automatisch eingeschaltet, sobald in dem betreffenden Bereich ein Brandmelder 3 angesprochen hat. Der Einsatzleiter hat dadurch die Möglichkeit, die Entwicklung des Brandes und das Verhalten von Personen auf den Fluchtwegen zu beobachten. Bei Anschluss an den Bus 4 können die Kameras 13 in einem mit den Brandmeldern 3 verbundenen oder an diese angearbeiteten Träger angeordnet sein (siehe dazu die WO-Anmeldung PCT/CH99/00413). Vorzugsweise werden Kameras in CMOS-Technik verwendet, deren Bilder von einem Prozessor so komprimiert werden, dass diese mit einer ausreichenden Frequenz über den Bus 4 oder die Leitung 8 übertragen werden können.

[0029] Das dargestellte Kommunikationssystem betrifft ausschliesslich die Kommunikation innerhalb einer baulichen Anlage. Unter Umständen besteht aber seitens des Einsatzleiters der Wunsch, möglichst frühzeitig mit den anrückenden Einsatzkräften in Kontakt treten zu können. Zu diesem Zweck besteht zwischen dem Kommandoraum und der Feuerwehr eine geeignete Verbindung, beispielsweise über Mobiltelefon. Auf diese Weise kann der Einsatzleiter im Kommandoraum die Einsatzkräfte schon ab dem Ausrücken ständig auf dem laufenden halten, so dass diese bei ihrem Eintreffen am Brandort im Besitz aller notwendigen Informationen sind und optimal agieren können.

[0030] Wenn das Feuerwehrauto mit einem PC mit Bildschirm und Drucker ausgerüstet ist, können über Mobiltelefon laufend Informationen über die aktuelle Situation aus dem Kommandoraum zum fahrenden Auto übertragen und dort via Bildschirm oder Drucker dargestellt werden. Ebenso kann die Feuerwehr schon aus dem fahrenden Auto über den Kommandoraum mit dem gegebenenfalls vorhandenen elektroakustischen Notfallwarnsystem oder mit dem gebäudeinternen Kommunikationssystem kommunizieren und über dieses den Personen im Gebäude Verhaltensanweisungen erteilen.


Ansprüche

1. Kommunikationssystem für ein Gebäude, welches ein verdrahtetes Gefahrenbekämpfungssystem mit einer Zentrale (5, 7) und an diese über Leitungen (4, 8) angeschlossenen Peripheriegeräten (3, 6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an die Leitungen (4, 8) des Gefahrenbekämpfungssystems adressierbare Mittel zum Empfang von Informationen und zu deren Übertragung an die Zentrale (5, 7) vorgesehen sind.
 
2. Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefahrenbekämpfungssystem durch eine Brandmeldeanlage mit peripher angeordneten Brandmeldern (3) gebildet ist, und dass an die die Brandmelder (3) mit der Zentrale (5) verbindendenden Leitungen (4) Sende-/Empfangsstationen (10) für Funksignale angeschlossen sind.
 
3. Kommunikationssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussstellen für die Sende-/Empfangsstationen (10) so gewählt sind, dass an jedem Punkt des Gebäudes Standard-Funkgeräte (11) innerhalb einer sicheren Kommunikationsdistanz zu einer Sende-/Empfangsstation (10) liegen.
 
4. Kommunikationssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass von den Funkgeräten (11) in zeitlichen Abständen die Abgabe eines Präsenzsignals erfolgt, so dass in der Zentrale (5) der jeweilige Standort der Benutzer der Funkgeräte (11) und deren Bewegung im Gebäude erkennbar ist.
 
5. Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefahrenbekämpfungssystem durch ein elektroakustisches Notfallwarnsystem mit peripher verteilten Lautsprechern (6) gebildet ist, und dass die Lautsprecher zusätzlich als Mikrofone ausgebildet oder mit Mikrofonen (12) ausgerüstet sind.
 
6. Kommunikationssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofone (12) zusammen mit den Lautsprechern (6) vor Ort einschaltbar und in der Art eines Telefons für die Kommunikation mit der Zentrale (7) benutzbar sind.
 
7. Kommunikationssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofone (12) von der Zentrale (7) aus ferngesteuert einschaltbar sind.
 
8. Kommunikationssystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofone mit einem Geräuschsensor ausgerüstet sind, und dass bei Überschreiten eines bestimmten Geräuschpegels oder bei Auftreten einer bestimmten Geräuschart ein automatisches Einschalten des betreffenden Mikrofons (12) und eine Verbindungsaufnahme mit der Zentrale (7) erfolgt.
 
9. Kommunikationssystem nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass den Sende-/Empfangsstationen (10) für die Funksignale und/oder den Lautsprechern (6) oder zumindest einigen von diesen Kameras (13) zugeordnet und dass diese ebenfalls über die genannten Leitungen (4 bzw. 8) mit der Zentrale (5 bzw. 7) verbunden sind.
 
10. Kommunikationssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kameras (13) von der Zentrale (5, 7) aus ferngesteuert einschaltbar sind.
 
11. Kommunikationssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kameras (13) durch das Alarmsignal eines Brandmelders (3) einschaltbar sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht