[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kontaktstückrohlings nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eines Kontaktstückes nach dem Oberbegriff des
Anspruches 5. Außerdem betrifft die Erfindung einen Kontaktstückrohling nach dem Oberbegriff
des Anspruches 6, ein Kontaktstück nach dem Oberbegriff des Anspruches 15 sowie eine
Kontaktstückanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches 17.
[0002] Kontaktstücke, die bei einer Schalthandlung einen Lichtbogen führen, müssen unterschiedlichen
Bedingungen genügen. Zum einen müssen bei geschlossenem Schalter die Kontaktstücke
eine ausreichend hohe elektrische Leitfähigkeit besitzen, zum anderen sollen die Kontaktstücke
bei Auftreten eines Schaltlichtbogens nicht zu schnell erodieren, damit die Lebensdauer
des Schaltgerätes ausreichend hoch bleibt. Während bei gasisolierten Hochspannungsleistungsschaltern
die Kontaktanordnung aufgeteilt werden kann in Kontaktstücke, die den Nennstrom führen,
und Kontaktstücke, die den Lichtbogen führen und demgemäß abbrandfest sein müssen,
müssen die Kontaktstücke in einer Vakuumkammer sowohl den Nennstrom als auch den Lichtbogen
führen.
[0003] Bei einem Vakuumschalter unterscheidet man Radial- und Axialmagnetfeldkontaktstücke
zur Beherrschung dieser Schaltvorgänge und zur Lichtbogenführung.
Bei Axialmagnetfeldkontaktstücken wird zwischen den sich gegenüberliegenden Kontaktstücken
ein axialmagnetisches Feld dadurch erzeugt, daß der Strom durch die Kontaktstücke
entsprechend geführt wird. Aufgrund des Axialmagnetfeldes bildet sich ein diffuser
Lichtboden aus, der gut beherrschbar ist.
[0004] Aus DE 197 46 316 A1 ist bekannt, daß zur Erzeugung sowie zur Verstärkung des Axialmagnetfeldes
im Kontaktstück oder an der Kontaktanordnung eine in Reihe geschaltete Spule vorhanden
sein kann. Ein so verstärktes Axialmagnetfeld macht den diffusen Lichtbogen besser
beherrschbar.
[0005] In einer Vakuumkammer können zwischen den Kontaktstücken zwei axialmagnetische Feldbereiche
vorgesehen sein. Hierzu wird eine magnetische Trennung der Kontaktstücke in üblicherweise
zwei, häufig gleichgestaltete, symmetrische Bereiche vorgenommen, die durch entsprechende
Stromführung die gewünschten magnetischen Felder generieren. Dabei sind die beiden
Kontaktstücke so einander zugeordnet, daß sich die jeweils zwei Bereiche der Kontaktstücke
genau gegenüber stehen. Daher bilden sich zwischen den Kontaktstücken genau zwei axialmagnetischen
Feldbereiche aus.
[0006] Es können aber auch vier axialmagnetische Feldbereiche vorgesehen sein. Dann erfolgt
die magnetische Trennung der Kontaktstücke häufig auch in jeweils zwei Bereiche. Zusätzlich
stehen sich die jeweiligen Bereiche um 90° verdreht gegenüber. Räumlich gesehen ist
damit an einer gedachten Berührfläche der Kontaktstücke eine geviertelte Einteilung
entstanden.
[0007] Die Magnetfelder bzw. -bereiche können durch am Kontaktstück vorhandene Polstücke
zusätzlich geführt und verstärkt werden. Bekannt sind Polstücke aus gesintertem Material
oder zu Polstücken zusammengesetzte, geschichtete Feldverstärkerplatten.
[0008] Des weiteren kann ein Kontaktstück zur mechanischen Stabilisierung eine zwischen
den Polstücken und der Kontaktschicht angeordnete Platte aufweisen, insbesondere dann,
wenn durch einen entsprechend großen Durchmesser des Kontaktstücks die mechanische
Beanspruchung des Kontaktstücks größer ist. Diese Platte ist aus unmagnetischem Werkstoff,
z. B. aus austenitischen Edelstahl, da sonst, wie zum Beispiel bei einem Kontaktstück,
bei dem zwei magnetische Bereiche vorgesehen sind, ein magnetischer Kurzschluß zwischen
den Polstücken entsteht und sich somit die gewünschten axialmagnetischen Feldbereiche
zwischen den Kontaktstücken der Kontaktstückanordnung nicht ausbilden können.
[0009] Durch die Platte erhöht sich der Abstand zwischen den feldverstärkenden Polstücken
von zwei sich gegenüberliegenden Kontaktstücken um die doppelte Dicke der Platte.
Der magnetische Streufluß erhöht sich und der axialmagnetische Fluß sinkt. Die Wirkung
eines axialmagnetischen Feldes ist daher dementsprechend schwächer. Dies ist insbesondere
dann nachteilig, wenn aufgrund dielektrischer Anforderungen ein entsprechend großer
Hub der Kontaktstücke in der Vakuumkammer erforderlich wird.
[0010] Zur Herstellung dieses Kontaktstückes werden zunächst der Kontaktwerkstoff, eine
Trägerplatte zur mechanischen Verstärkung oder Stabilisierung sowie ein Eisenblechpaket
oder Polstück geschichtet. Danach werden die verschiedenen Bauteile z.B. durch Löten,
Sintern, Schweißen oder Nieten zusammengefügt. Um ein solches Kontaktstück herzustellen
sind mehrere Arbeits- und Montageschritte nötig.
[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein vereinfachtes
Verfahren zum Herstellen eines Kontaktstückrohlings sowie eines Kontaktstücks zu schaffen.
[0012] Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung ein Kontaktstückrohling, ein Kontaktstück
sowie eine Kontaktstückanordnung mit verbesserten magnetischen Eigenschaften im Bereich
der Kontaktschicht zu schaffen.
[0013] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1,
die Merkmale des Anspruches 5, die Merkmale des Anspruches 6, die Merkmale des Anspruches
15 sowie die Merkmale des Anspruches 17.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt demnach die Herstellung eines Kontaktstückrohlings
für Axialmagnetfeldanwendungen in einer Vakuumkammer mit wenigstens einem Polstück
und einem Kontaktelement, das ein napfartiges Formstück besitzt, in dem ein Grundkörper
aus elektrisch gut leitendem Material ( erstes Material) und eine Kontaktschicht aus
einem elektrisch weniger gut leitendem, lichtbogenabbrandfestem Material (zweites
Material) vorhanden ist. Die Kontaktschicht weist eine Sinterstruktur auf und zwischen
dem wenigstens einen Polstück und dem napfartigen Formstück ist ein Lot vorhanden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß in einem Temperaturerhöhungsprozeß
das wenigstens eine Polstück, das napfartige Formstück, der Grundkörper und die Kontaktschicht
miteinander verbunden werden, indem über den Grundkörper in dem napfartigen Formstück
die Kontaktschicht gebracht wird, wobei soviel Material des Grundkörpers vorhanden
ist, daß es zum Tränken der Sinterstruktur ausreicht sowie der Boden des napfartigen
Formstücks benetzt wird, und wobei eine Vorrichtung das wenigstens eine Polstück aufnimmt
und während des Arbeitsschrittes in seiner Position hält und das napfartige Formstück
oberhalb des wenigstens einen Polstücks gehalten ist, und indem zumindest das wenigstens
eine Polstück, das Lot, das napfartige Formstück, der Grundkörper, die Kontaktschicht
sowie die Vorrichtung bis über die Schmelztemperatur des ersten Materials und des
Lotes, aber noch unter die Schmelztemperatur des zweiten Materials erwärmt werden,
das erste Material aufschmilzt, in die Kontaktschicht eindringt, den Boden des napfartigen
Formstücks aber gerade noch einwandfrei benetzt, aber nicht mehr als Grundkörper vorhanden
ist, und das Lot das wenigstens eine Polstück mit dem napfartigen Formstück verbindet.
[0015] Erfindungsgemäß befindet sich also ein Grundkörper aus elektrisch gut leitendem Material,
beispielsweise Kupfer, in einem napfartigen Formstück. Für das napfartige Formstück
eignet sich beispielsweise rostfreier Edelstahl, weil dieser Werkstoff nur gering
ferromagnetisch ist. Über den Grundkörper wird eine Kontaktschicht aus elektrisch
weniger gut leitendem, abbrandfestem Material, beispielsweise eine Sinterstruktur
aus CuCr25, aufgebracht. Der Grundkörper enthält gerade soviel Kupfer, wie zum Tränken
der Sinterstruktur erforderlich und gleichzeitig aber den Boden des napfartigen Formstücks
einwandfrei benetzt. Beispielsweise werden zwei Polstücke in eine Vorrichtung gelegt,
die zur Positionierung der verschiedenen Bauteile des Kontaktstückrohlings während
der Herstellung benutzt wird. Nach dem Auflegen eines Lotes, beispielsweise in Form
einer Lotfolie, auf die Polstücke wird nun das napfartige Formstück mit Grundkörper
und Sinterstruktur so in diese Vorrichtung verbracht, daß die Polstücke sowie das
napfartige Formstück während der nun folgenden Temperaturerhöhung in ihrer gewünschten
Position zueinander verbleiben. In dem jetzt folgenden einzigen Temperaturerhöhungsprozeß
wird die Temperatur soweit erhöht, daß das Lot und der Grundkörper schmelzen, aber
die Temperatur noch unterhalb der Schmelztemperatur der Kontaktschicht liegt. So wird
einerseits erreicht, daß die Polstücke mit dem napfartigen Formstück eine, in diesem
Beispiel, Lötverbindung aufweist, andererseits die Kontaktschicht mit Kupfer getränkt
wird und gleichzeitig mit dem napfartigen Formstück verbunden ist. Als besonders vorteilhaft
erweist sich, daß die Materialmenge des Grundkörpers gerade so bemessen ist, daß nach
dem gerade beschriebenen Temperaturerhöhungsprozeß der Grundkörper als Schicht praktisch
nicht mehr vorhanden ist, somit auch keine elektrischen Verluste bringenden Wirbelströme
mehr an dieser Stelle entstehen können. Die magnetischen Eigenschaften sind also im
Bereich der Kontaktschicht verbessert.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahren zur Herstellung eines Kontaktstückrohlings
wird dadurch erreicht, daß, bevor der Temperaturerhöhungsprozeß erfolgt, zwischen
dem wenigstens einen Polstück und dem napfartigen Formstück eine unmagnetische oder
geringmagnetische Platte zur mechanischen Verstärkung zwischengefügt wird, daß jeweils
zwischen dem wenigstens einen Polstück und der unmagnetischen oder geringmagnetischen
Platte sowie der unmagnetischen oder geringmagnetischen Platte und dem napfartigen
Formstück ein Lot zwischengelegt wird, und daß durch den Temperaturerhöhungsprozeß
diese unmagnetische oder geringmagnetische Platte mittels der Lote mit dem wenigstens
einen Polstück sowie dem napfartigen Formstück verbunden wird.
So wird vorteilhafterweise erreicht, daß zur Herstellung eines Kontaktstückrohlings
mit einer mechanischen Verstärkung nur der einzige Arbeitsschritt ausreicht.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung eines Kontaktstückrohlings
wird dadurch erreicht, daß das wenigstens eine Polstück aus mehreren plattenartigen
Bauelementen zusammengesetzt werden, daß jeweils zwischen die einzelnen plattenartigen
Bauelementen ein Lot eingelegt wird, und daß durch den Temperaturerhöhungsprozeß die
plattenartigen Bauelemente zu dem wenigstens einen Polstück verbunden werden.
[0018] Erfindungsgemäß wird ein Kontaktstück aus einem erfindungsgemäß hergestellten Kontaktstückrohling
durch mechanische, insbesondere spanende, Bearbeitung hergestellt. Dadurch werden
die Konturen und Abmessungen des Kontaktstückrohlings solange verändert, bis die gewünschten
Endmaße bezeihungsweise Kontur erreicht ist. Insbesondere wird oft dem napfartigen
Formstück dann durch die mechanische Bearbeitung der Randbereich entfernt, so daß
im fertigen Kontaktstück nur noch der plattenartige Formstückboden erkennbar ist.
[0019] Ein Vorteil ist, daß beim Kontaktstück die abbrandfeste Kontaktschicht und das napfartige
Formstück beziehungsweise der nur noch plattenartige Formstückboden eine Wärmedämmwirkung
besitzen. Das ist dann vorteilhaft, wenn, wie im Schaltfall, ein hoher Temperatureintrag
über die Kontaktfläche in das Kontaktstück erfolgt. So wird vermieden, daß sich die
Temperatur der magnetischen Werkstoffe, z. B. bei den Polstücken, zu stark der entsprechenden
Curie-Temperatur annähert und daher eine mögliche Reduzierung oder gar ein Verlust
der magnetischen Eigenschaften verhindert ist.
Die Dicke der abbrandfesten Kontaktschicht wird nach dem 2. Fick'schen Gesetz der
Wärmeleitung mit den Randbedingungen des Schaltfalles berechnet.
[0020] Ein nach dem vorgenannten Verfahren hergestellter Kontaktstückrohling für Axialmagnetfeldanwendungen
in einer Vakuumkammer hat wenigstens ein Polstück und ein Kontaktelement, wobei das
Kontaktelement ein napfartiges Formstück besitzt, in welches ein Grundkörper aus elektrisch
gut leitendem Material (erstes Material) und einer Kontaktschicht aus elektrisch weniger
gut leitendem, lichtbogenabbrandfestem Material (zweites Material) vorhanden ist,
wobei die Kontaktschicht eine Sinterstruktur aufweist sowie zwischen dem wenigstens
einen Polstück und dem napfartigen Formstück ein Lot vorhanden ist. Erfundungsgemäß
ist vorgesehen, daß vom ersten Material gerade eine solche Menge vorhanden ist, daß
die Kontaktschicht mit dem ersten Material getränkt ist sowie der Boden des napfartigen
Formstücks aber gerade noch einwandfrei benetzt ist, so daß das erste Material als
Grundkörper nur noch in hauchdünner Schicht vorhanden ist.
Nach der Herstellung des Kontaktstückrohlings liegt eine vorteilhaft gasarme und dichte
Kontaktschicht vor, die mit dem napfartigen Formstück fest verbunden ist. Das erste
Material, häufig Kupfer, ist als Schicht nicht mehr oder nur noch hauchdünn vorhanden,
so daß von dieser Schicht keine ungünstigen magnetische Streuungen erzeugt werden.
[0021] Erfindungsgemäß ist der Kontaktstückrohling auch dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine Polstück mittels eines Verbindungselementes mechanisch verstärkt ist
und / oder Polstücke miteinander fest verbunden sind, wobei das Verbindungselement
wenigstens teilweise aus einem unmagnetischen oder gering magnetischen Werkstoff besteht,
der so angeordnet ist, daß ein magnetischer Kurzschluß zwischen den Polstücken beziehungsweise
den Polstückbereichen eines Polstücks vermieden ist. Ein Vorteil eines solchen Verbindungselements
ist es, daß, im Falle mehrerer Polstücke, die Lage der Polstücke zueinander bereits
fixiert ist. Das Zusammensetzen der verschiedenen Bauelemente des Kontaktstückrohlings
ist dadurch vereinfacht. Vorteilhaft ist es aber auch, daß das Verbindungselement
sowie die Verbindung zu den Polstücken so stabil ausgeführt ist, daß eine Verstärkungsplatte
im Kontaktstückrohling entfallen kann. Bildet ein Polstück aufgrund seine Form verschiedene
Polstückbereiche aus, wie es beispielsweise bei der Horseshoe Anordnung der Fall ist,
so daß die Polstückbereiche mit den freien Schenkeln einer U- oder Hufeisenform übereinstimmen,
verbindet das Verbindungselement diese Polstückbereiche fest miteinander.
Eine vorteilhafte mechanische Stabilität des Kontaktstückrohlings ist auf besonderes
einfache Weise erreicht.
[0022] Das Verbindungselement kann auch als Platte oder eine aus mehreren Bauelementen zusammengesetzte
Platte gestaltet sein. Die Platte hat demnach die gleichen Vorteile wie das Verbindungselement.
Wenn die Platte sich aber aus mehreren Bauelementen zusammensetzt, kann sie Bauelemente
eines magnetischen Werkstoffes sowie ein Bauelement eines unmagnetischen oder gering
magnetischen Werkstoffes, z.B. Edelstahl, umfassen. Die magnetischen Bauelemente werden
so angeordnet, daß sie die Polstücke aufgrund ihrer Lage praktisch ergänzen, also
zusammen mit den Polstücken magnetisch wirken. Dadurch ist vorteilhafterweise die
Dicke der unmagnetischen Werkstoffe des Kontaktstückrohlings verkleinert, und zwar
um die Dicke der Platte bzw. die Dicke der magnetischen Bauelemente.
[0023] Erfindungsgemäß ist der Kontaktstückrohling auch dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem Boden des napfartigen Formstücks auf der dem Grundkörper zugewandten Seite Noppen,
Zapfen, Stege oder ähnliche Materialansammlungen verteilt sind, durch die der Abstand
zwischen der Stelle des Wärmeeintrages, der Kontaktfläche, und der durch die Curie
Temperatur temperaturbeschränkten Bauelemente, insbesondere des wenigstens einen Polstücks,
erhöht ist und eine zusätzliche Wärmedämmung erreicht ist. Bei einem starken Wärmeeintrag
in die Kontaktschicht, beispielsweise bei Kurzschlußschalthandlungen, besteht die
Gefahr der Überschreitung der Curie Temperatur. Als vorteilhafte Maßnahme zur Erhöhung
der Wärmedämmung werden die Noppen, Zapfen, Stege oder ähnliche Materialansammlungen
vorgeschlagen. Durch die Noppen, Zapfen, Stege oder ähnliche Materialansammlungen
wird verhindert, daß die Kontaktschicht vollständig flächig den Boden des napfartigen
Formstücks berührt. Der Wärmeübergang ist damit hauptsächlich auf die Berührstellen
beschränkt, die gleichzeitig die Verbindungsstellen sind, nämlich die höchsten Stellen
der Noppen, Zapfen, Stege oder ähnliche Materialansammlungen. Der entstehende Zwischenraum
zwischen höchster Stelle der Noppen, Zapfen, Stege oder ähnliche Materialansammlungen
und dem restlichen tieferliegenden Bodenbereich des napfartigen Formstücks ist im
Betrieb in einer Vakuumkammer mit Vakuum versehen, so daß dieser näherungsweise leere
Raum eine besonders gute Wärmedämmung ermöglicht.
[0024] Als besonders vorteilhaftere Größenbereich für die Höhe der Noppen, Zapfen, Stege
oder ähnliche Materialansammlungen hat sich ein Maß von ca. 0,2mm bis ca. 1 mm herausgestellt.
Insbesondere für ca. 0,5 mm hohe Noppen, Zapfen, Stege oder ähnliche Materialansammlungen
sind gute Gesamtergebnisse für Wärmedämmwirkung unter Berücksichtigung der Stabilität
des Kontaktelements zu erwarten.
[0025] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Kontaktstückrohlings, ist dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stabilisierungsplatte aus unmagnetischen oder gering magnetischem Material
zwischen dem wenigstens einen Polstück und dem napfartigen Formstück angeordnet ist,
und daß eine mechanische Stabilisierung sowie die Vermeidung eines magnetischen Kurzschlusses
zwischen den Polstückbereichen eines Polstücks, beziehungsweise zwischen den Polstücken
erreicht ist.
[0026] Erfindungsgemäß ist ein Kontaktstückrohling auch dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine Polstück ein sogenannter Grünling, ein aus zumindest teilweise magnetischen
Pulvern formbeständig gepreßtes Formteil, ist. Vorteilhaft ist, daß die Preßform exakt
die gewünschte Gestalt eines Polstücks vorgibt, wobei eine weitere mechanische Bearbeitung
entfallen kann. Außerdem ist die Materialzusammensetzung durch die Mischmöglichkeiten
der Pulver besonders vereinfacht und variantenreich zusammen mischbar.
[0027] Erfindungsgemäß ist ein Kontaktstückrohling auch dadurch gekennzeichnet, daß das
Lot Kupfer ist. Kupfer hat vorteilhafterweise eine höhere Schmelztemperatur als die
üblichen Hartlote, so daß ein möglicher nachfolgender thermischer Herstellungsprozeß,
beispielsweise um eine Vakuumkammer herzustellen, nur niederere Temperaturen benötigt,
die Verbindungsstellen des Kontaktstückrohlings oder Kontaktstückes sich dann jedenfalls
nicht mehr lösen.
[0028] Ein Kontaktstück für Axialmagnetfeldanwendungen in einer Vakuumkammer hat wenigstens
ein Polelement und einem Kontaktelement, wobei das Kontaktelement eine Trägerplatte
besitzt, auf der eine Kontaktmaterialschicht aus elektrisch weniger gut leitendem,
lichtbogenabbrandfestem Material vorhanden ist, wobei die Kontaktmaterialschicht eine
Sinterstruktur aufweist, sowie zwischen dem wenigstens einen Polelement und der Trägerplatte
ein Verbindungslot vorhanden ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Kontaktmaterialschicht
mit einem dritten Material getränkt ist, insbesondere im Bereich der Berührfläche
zwischen der Kontaktmaterialschicht und der Trägerplatte, daß die Kontaktmaterialschicht
und die Trägerplatte durch das dritte Material verbunden sind, und daß die Trägerplatte
an der Berührfläche durch das dritte Material gerade einwandfrei benetzt ist, und
daß das dritte Material nicht oder nur als hauchdünne Schicht vorhanden ist.
Ein solches Kontaktstück wird insbesondere aus einem erfindungsgemäßen Kontaktstückrohling
durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt. Dann besitzt das Kontaktstück jedenfalls
die vorgenannten vorteilhaften Eigenschaften.
[0029] Es ist auch eine Kontaktstückanordnung für Axialmagnetfeldanwendungen in einer Vakuumkammer
vorteilhaft mit einem Kontaktelement mit wenigstens einem Polbauelement und einem
Kontaktbauelement, wobei das Kontaktbauelement eine Basisplatte besitzt, auf der eine
erste Kontaktmaterialschicht aus elektrisch weniger gut leitendem, lichtbogenabbrandfestem
Material vorhanden ist, wobei die erste Kontaktmaterialschicht eine Sinterstruktur
aufweist, und zwischen dem Polbauelement und der Basisplatte ein Verbindungslot vorhanden
ist, sowie einem diesem zugeordneten Kontaktträger. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
daß in dem Kontaktträger ein Paßelement eingefügt ist, welches zur Fixierung des Kontaktelements
gegen Verdrehen in einer bestimmten Position zu einem zugeordneten Kontaktträger vorhanden
ist, daß in dem Kontaktelement eine erste Ausnehmung zur Aufnahme des Kontaktträgers
vorhanden ist, in der eine zweite Ausnehmung vorhanden ist, in die das Paßelement
beim Zusammenfügen von Kontaktträger und Kontaktelement eingepaßt ist, und daß wenigstens
eine Markierung auf dem Kontaktträger vorhanden ist, aus der die radiale Stellung
des Kontaktträgers und damit des Kontaktelernents erkennbar ist.
Durch den Paßstift ist vorteilhafterweise erreicht, daß das Kontaktelement sich nicht
mehr gegen den Kontaktträger verdrehen kann. Die Winkellage des Kontaktträgers ist
auf diese Weise immer erkennbar, insbesondere während des Zusammenbaus der Kontaktanordnung
sowie der Vakuumkammer, wenn beispielsweise eine Quadrupolanordnung vorgesehen ist,
die eine bestimmte Winkellage der Kontaktelemente zueinander erfordern.
[0030] Besonders vorteilhaft und einfach kann in der Kontaktstückanordnung das Kontaktelement
auch der erfindungsgemäße Kontaktstückrohling oder das Kontaktstück sein.
[0031] Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen sollen die Erfindung,
vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung, sowie besondere Vorteile
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigen:
[0032]
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines Kontaktstückrohlings,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Haltevorrichtung zum Positionieren der Bauelemente eines
Kontaktstückrohlings,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht der Haltevorrichtung mit eingesetztem Kontaktstückrohling,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht durch ein mechanisch bearbeitetes Kontaktstück,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht auf den Boden eines zweiten napfartigen Formstücks,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht durch den Boden des zweiten napfartigen Formstücks, und
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht auf eine Anordnung von zwei Kontaktstücken und zwei Kontaktstückträgern.
[0033] In Fig.1 ist eine Schnittansicht eines Kontaktstückrohlings 10 dargestellt. Der Kontaktstückrohling
10 ist im wesentlichen symmetrisch zu einer Symmetrielinie S ausgebildet, wobei er
ein napfartiges Formstück 20 mit einem Rand 21 aufweist, in das ein Grundkörper 22
eingebracht ist. Auf den Grundkörper 22 ist eine Sinterstruktur 24 aufgebracht. Das
napfartige Formstück 20 steht auf einem Polbauteil 26. Die radiale Ausdehnung des
napfartigen Formstücks 20 ist größer als die entsprechende Ausdehnung des Polbauteils
26, überragt also dessen radiale Begrenzung gering. Das Polbauteil 26 weist zwei Polstücke
27, 28 auf, die mit einem Verbindungselement 32 verbunden sind. Die dem napfartigen
Formstück 20 zugewandte Fläche des Polbauteils 26, die sich aus den Teilflächen der
Polstücke 27, 28 und dem Verbindungselement 32 zusammensetzt, ist plan. Ein Lot 36
verbindet diese Fläche mit dem napfartigen Formstück 20 auf deren Außenfläche des
Bodens 34.
[0034] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Haltevorrichtung 11 zum Positionieren der Bauelemente
des Kontaktstückrohlings 10, wobei die Haltevorrichtung während des einzigen Arbeitsschritts
des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt wird. Die Haltevorrichtung 11 ist ein
scheibenförmiges Bauteil 41 mit dem Durchmesser D1. Das scheibenförmige Bauteil 41
weist auf seiner Oberseite einen axial vorspringenden ringförmigen Randbereich 46
der konstanten Breite B auf, der konzentrisch zu der Symmetrielinie S ist und dessen
Innendurchmesser den Wert D2 aufweist. Im scheibenförmigen Bauteil 41 sind zwei gleich
große, rechteckige Ausnehmungen 39, 40 vorgesehen, die sich so gegenüberliegen, daß
die sich zugewandten, jeweils längeren Seiten der Rechtecke parallel sind und den
Abstand A aufweisen. Die Ausnehmungen 39, 40 sind so groß, daß sie den ringförmigen
Randbereich 46 mit ihren Ecken gerade nicht berühren. Der Abstand A entspricht in
etwa einem Drittel des Maßes des Durchmessers D1 des Grundkörpers 41.
[0035] Fig. 3 stellt eine Schnittansicht der Haltevorrichtung mit eingesetztem Kontaktstückrohling
10 dar. In den beiden Ausnehmungen 39, 40 befinden sich die Polstücke 28, 29, die
gerade in die Ausnehmungen 39, 40 passen, und zwar so, daß der Teil der Polstücke
28, 29, der am weitesten von dem Bodenelement 34 entfernt ist, gerade den Boden der
Ausnehmungen 39,40 berührt. Das Verbindungselement 32 des Polbauteils 26 liegt auf
dem stegförmigen Bereich 42 des scheibenförmigen Bauteils 41 zwischen den Ausnehmungen
39, 40 und die Breite A aufweist und eine Höhe H besitzt, auf. Das Maß des Abstands
A entspricht ca. der Breite des Verbindungselements 32, so daß die inneren Seiten
der Polstücke 27, 28 gerade die Kanten des stegförmigen Bereiches 42 berühren, und
somit das Polbauteil 26 insgesamt eindeutig positioniert ist. Der ringförmige Randbereich
46 des scheibenförmigen Bauteils 41 hat eine Randhöhe H1. In den durch den ringförmigen
Randbereich 46 umfaßten Raum paßt das napfartige Formstück 20 gerade hinein. Die Form
besitzt den Außendurchmesser D2. Der ringförmige Randbereich 46 bestimmt also die
radiale Position des napfartigen Formstücks 20 relativ zum Polbauteil 26 eindeutig.
Das napfartige Formstück 20 steht auf dem Polbauteil 26 nach Zwischenlegen eines Lotes
36 auf. Es ist ein Mindestabstand H2 zwischen der oberen Begrenzungsfläche des scheibenförmigen
Bauteils 41 und der Begrenzungsfläche des napfartigen Formstücks 20, die der Begrenzungsfläche
des scheibenförmigen Bauteils 41 zugewandt ist, vorhanden, der genau dem Maß der Summe
der Materialdicken des Lotes 36 sowie des Verbindungselements 32 entspricht.
[0036] Der einzige Arbeitsschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird hier wie folgt vorbereitet
und durchgeführt.
[0037] In die Haltevorrichtung 11 wird das Polbauteil 26 so eingebracht, daß sich die Polstücke
27, 28 in den Ausnehmungen 39, 40 befinden. Das Polbauteil 26 ist dann in der Haltevorrichtung
11 richtig eingebracht, wenn das Verbindungselement 32 auf dem stegförmigen Bereich
42 plan aufliegt und die Polstücke 27, 28 gerade den Boden der Ausnehmungen 39, 40
berühren. Das Polbauteil 26 ist somit positioniert und eine Lageänderung gegen die
Vorrichtung 11 ist nicht mehr möglich. Auf die obere ebene Begrenzungsfläche des Polbauteils
26 wird das Lot 36, beispielsweise als Kupfer - Lotfolie, aufgebracht. Hierauf wiederum
wird das napfartige Formstück 20 gestellt. Da wie beschrieben die äußere radiale Abmessung
des napfartigen Formstücks 20 gerade dem Durchmesser D2 entspricht wird das napfartige
Formstück 20 eindeutig durch den ringförmigen Randbereich positioniert. Durch ein
Andrücken des napfartigen Formstücks 20 in Richtung der Haltevorrichtung 11 ist sicherzustellen,
daß die dem Lot 36 zugewandte Seite des napfartigen Formstücks 20, das Lot 36 und
das Polbauteil 26 plan zueinander sind sowie sich flächig berühren. Der Grundkörper
22 wird in das napfartige Formstück 20 einbracht. Auf den Grundkörper 22 wird die
Sinterstruktur 24, beispielsweise auch in ihrer Vorfertigungsgestalt als Pulver, aufgebracht.
Nun wird der Kontaktstückrohling 10 in seiner Haltevorrichtung 11 im einzigen Arbeitsschritt
des Verfahrens einer Temperaturerhöhung unterzogen. Die Temperatur wird so weit erhöht,
daß sie oberhalb der Schmelztemperaturen des Lotes 36 sowie des Grundkörpers 22, aber
noch unterhalb der Schmelztemperatur der Sinterstruktur 24 liegt. Der geschmolzene
Grundkörper 22 tränkt nun die Sinterstruktur 24, indem er in dessen Struktur eindringt.
Die Materialmenge des Grundkörpers 22 ist dabei so bemessen, daß nach dem vollständigen
Tränken gerade noch soviel Grundkörpermaterial übrig ist, das zur Verbindung des napfartigen
Formstücks 20 mit der getränkten Sinterstruktur ausreicht. Nach Ende des Arbeitsschritts
und nachfolgender Abkühlung liegt ein Kontaktstückrohling 10 vor, bei dem die getränkte
Sinterstruktur, das napfartige Formstück 20 und das Polbauteil 26 fest miteinander
verbunden sind. Der Kontaktstückrohling 10 kann jetzt aus der Haltevorrichtung 11
entnommen werden.
[0038] In Fig. 4 ist Schnittansicht durch ein mechanisch bearbeitetes Kontaktstück 12 dargestellt,
wie es aus dem Kontaktstückrohling 10 aus Fig. 1 nach mechanischer Bearbeitung gefertigt
ist und als Bauteil fertig zur weiteren Verwendung vorliegt. Das Kontaktstück 12 ist
an seinem kompletten radialen Randbereich so bearbeitet, daß eine zylindrische äußere
Randfläche 51 vorhanden ist. Die äußere Randfläche 51 setzt sich aus den entsprechenden
Teilflächen der folgenden Bauelemente zusammen: ein bearbeitetes Polelement 50, ein
bearbeitetes Lot 52, eine Trägerplatte 54 und eine Kontaktmaterialschicht 56. Das
Kontaktstück 12 hat eine von seiten des bearbeiteten Polelements 50 zentrisch angebrachte
Ausnehmung 58, die bis in die Kontaktmaterialschicht 56 hineinragt, aber nicht bis
zur äußeren Oberfläche 60 der Kontaktmaterialschicht 56 reicht. Die äußere Oberfläche
60 ist so bearbeitet, daß sie eben ist und eine rechtwinklige Ausrichtung zur Symmetrielinie
S besitzt. Die begrenzende Kante 62 der äußeren Oberfläche 60 ist abgerundet, so daß
ein kreisbogenartiger Übergang zwischen der äußeren Randfläche 51 und der äußeren
Oberfläche 60 vorhanden ist.
[0039] In Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht auf den Boden 71 des napfartigen Formstücks
20 gemäß Fig. 1 dargestellt. Der Blick des Beobachters fällt von einer erhöhten Position
aus von oben auf den Boden 71 der auf der dem Polbauteil zugewandten Seite eine noppenartige
Bodenstruktur aufweist. Die noppenartigen Erhöhungen 72 sind auf dem Boden 71 mit
Abständen zueinander verteilt und in dieser Ansicht als Dellen zu erkennen. Die noppenartigen
Erhöhungen 72 erhöhen den Abstand zwischen der getränkten Sinterstruktur und dem Polbauteil.
Nur an den noppenartigen Erhöhungen 72 verbindet ein Lot den Boden 71 mit dem Polbauteil
oder ggf. mit einer Verstärkungsplatte. Es entsteht ein Freiraum zwischen dem Polbauteil
oder der Versstärkungsplatte und dem Boden 71, der lediglich mit einem Vakuum der
Qualität der Vakuumkammer gefüllt ist. Zur Verdeutlichung ist in dieser Fig. eine
Lotfolie 70 auf die noppenartigen Erhöhungen 72 plaziert. Daher ist eine Erhöhung
der Wärmedämmung zwischen Kontaktfläche, nämlich der Stelle des Wärmeeintrages, und
dem Bauelement mit der ferromagnetischen Eigenschaft, dem Polbauteil, erreicht. Ein
Überschreiten der Curie Temperatur ist daher vermieden. Als gute Höhe für die noppenartigen
Erhöhungen 72 hat sich das Maß vom ca. 0,5 mm erwiesen.
[0040] Die Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht durch den Boden 71 des zweiten noppenartigen
Formstückes mit auf die noppenartige Bodenstruktur aufgelegter Lotfolie 70. Die Schnittebene
ist aus Fig. 5 ersichtlich. Hier ist deutlich der Freiraum zwischen der Lotfolie 70
und dem Bodenbereich der zweiten napfartigen Formstück zu erkennen, der die gesteigerte
Wärmedämmwirkung verursacht.
[0041] Die Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht auf eine Anordnung von zwei weiteren
Kontaktstücken 75, 76 und zwei Kontaktträgern 77, 78. Die einzelnen Elemente der Anordnung
befinden sich auf einer gemeinsamen Mittellinie und sind so angeordnet, daß sie einen
Quadrupol ausbilden.
[0042] Die beiden weiteren Kontaktstücke 75, 76 weisen, wie für eine Quadrupolanordnung
in einer Axialmagnetfeldanordnung üblich, zwei parallel liegende Längsschlitze auf.
Aus diesen Längsschlitzen ist ersichtlich, wie die später zuzuordnenden Polstücke
im Kontaktstück liegen werden. In der einen Zwischenplatte 76 ist eine erste Ausnehmung
80 zu erkennen, wobei diese genau zentrisch in der Zwischenplatte 76 liegt und zu
der Seite weist, welcher dem zugeordneten Kontaktträger 78 gegenüberliegt. Die erste
Ausnehmung 80 weist im wesentlichen genau die Dimensionen auf, die ein Zapfen 82 aufweist,
der an der Stirnseite des zylindrischen, zugeordneten Kontaktträgers 78, angeformt
ist und zwar an der Seite, die der einen Zwischenplatte 76 gegenüberliegt. An einer
Stelle weist die erste Ausnehmung 80 eine zweite Ausnehmung 84 auf, wobei diese eine
längliche Form, mit einer Dimension, die zur Aufnahme eines Paßelementes 86 ausreicht.
Die zweite Ausnehmung 84 ist parallel zu den Längsschlitzen der Zwischenplatte ausgerichtet.
Der dieser einen Zwischenplatte 76 zugeordnete Kontaktträger 78 besitzt eine im wesentlichen
zylindrische Grundform. An dem dort angeformten Zapfen 82 befindet sich in dessen
Mantelfläche eine dritte Ausnehmung 88, die zur Aufnahme des Paßelementes 86 vorgesehen
ist. Die Lage des Paßelements 86 ist so gewählt, daß der Zapfen 82 in die erste Ausnehmung
80 eingefügt werden kann und das Paßelement 86 dann genau in die zweite Ausnehmung
84 eingefügt ist. Die Lage des Paßelements 86 ist durch eine Linienmarkierung 90 angezeigt,
die sich in gleicher radialer Lage wie der Paßelements 86 an der Mantelfläche des
Kontaktträgers 78, an der dem Zapfen entgegengesetzt liegenden Stirnseite beginnend,
befindet. Das dem eben beschriebenen weiteren Kontaktstück 76 gegennüberliegenden
weitere kontaktstück 75 weist die gleichen Merkmale auf. Der zugeordnete gegenüberliegenden
Kontaktträger 77 ist ebenfalls gleich ausgeführt zum beschriebenen Kontaktträger 78
mit einem Unterschied, daß die dort angebrachte zweite Linienmarkierung 92 um ca.
90° versetzt zur Lage des zugeordneten Paßelementes ist, derart, daß beide Linienmarkierungen
90, 92 fluchten, wenn die gewünschte Winkelposition der Kontaktstücke 75, 76 zueinander
erreicht ist.
[0043] Wie eingangs beschrieben stehen sich die beiden weiteren Kontaktstücke 75, 76 um
90° verdreht gegenüber, um die Quadrupolanordnung zu erhalten. Eine zweite Linienmarkierung
92 ist am Kontaktträger 77 um 90° verdreht gegenüber dem zugeordneten zweiten Paßstift
angebracht, so daß die beiden Linienmarkierungen 90, 92 insgesamt in der Gesamtanordnung
fluchten.
[0044] Die Erfindung ist anhand eines Beispiels erläutert. Damit soll keine Einschränkung
des Erfindungsgedankens bewirkt werden. Es gibt für den Fachmann eine Reihe von Anwendungen
und Alternativen, die sich im Schutzumfang der Erfindung befinden.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 10
- Kontaktstückrohling
- 11
- Haltevorrichtung
- 12
- Kontaktstück
- 20
- napfartiges Formstück
- 21
- Rand
- 22
- Grundkörper
- 24
- Kontaktstück
- 26
- Polbauteil
- 27, 28
- Polstücke
- 32
- Verbindungselement
- 34
- Bodenelement
- 36
- Lot
- 39, 40
- Ausnehmungen
- 41
- scheibenförmiges Bauteil
- 42
- stegförmiger Bereich
- 46
- ringförmiger Randbereich
- 50
- Polelement
- 51
- äußere Randfläche
- 52
- bearbeitetes Lot
- 54
- Trägerplatte
- 56
- Kontaktmaterialschicht
- 58
- zentrisch angebrachte Ausnehmung
- 60
- äußere Kante
- 62
- begrenzende Kante
- 70
- Lotfolie
- 71
- Boden
- 72
- noppenartige Erhöhungen
- 75, 76
- Kontaktelemente
- 77, 78
- Kontaktträger
- 80
- erste Ausnehmung
- 82
- Zapfen
- 84
- zweite Ausnehmung
- 86
- Paßelement
- 88
- dritte Ausnehmung
- 90
- Linienmarkierung
- 92
- zweite Linienmarkierung
- A
- Abstand
- B
- Breite
- D1
- Durchmesser
- D2
- zweiter Durchmesser
- H
- Höhe
- H1
- Randhöhe
- H2
- Mindestabstand
- S
- Symmetrielinie
1. Verfahren zur Herstellung eines Kontaktstückrohlings für Axialmagnetfeldanwendungen
in einer Vakuumkammer mit wenigstens einem Polstück (27, 28) und einem Kontaktelement,
wobei das Kontaktelement ein napfartiges Formstück (20) besitzt, in dem ein Grundkörper
(22) aus elektrisch gut leitendem Material (erstes Material) und eine Kontaktschicht
aus einem elektrisch weniger gut leitendem, lichtbogenabbrandfestem Material (zweites
Material) vorhanden ist, und wobei die Kontaktschicht (24) eine Sinterstruktur aufweist,
und zwischen dem wenigstens einen Polstück (27, 28) und dem napfartigen Formstück
(20) ein Lot (36) vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Temperaturerhöhungsprozeß
zumindest das wenigstens eine Polstück (27, 28), das napfartige Formstück (20), der
Grundkörper (22) und die Kontaktschicht (24) miteinander verbunden werden, in dem
a) über den Grundkörper (22) in das napfartige Formstück (20) die Kontaktschicht (24)
gebracht wird, wobei soviel Material des Grundkörpers (22) vorhanden ist, daß es zum
Tränken der Kontaktschicht (24) ausreicht sowie der Boden des napfartigen Formstücks
(20) benetzt wird, und wobei eine Haltevorrichtung (11) das wenigstens eine Polstück
(27, 28) aufnimmt und während des Arbeitsschrittes in seiner Position hält und das
napfartige Formstück (29) oberhalb des wenigstens einen Polstücks (27, 28) gehalten
wird, und in dem
b) zumindest das wenigstens eine Polstück (27, 28), das Lot (36), das napfartige Formstück
(20), der Grundkörper (22), die Kontaktschicht (24) sowie die Haltevorrichtung (11)
bis über die Schmelztemperatur des ersten Materials und des Lotes (36), aber noch
unter die Schmelztemperatur des zweiten Materials erwärmt werden, das erste Material
aufschmilzt, in die Kontaktschicht (24) eindringt, den Boden des napfartigen Formstücks
(29) aber gerade noch einwandfrei benetzt, aber nicht mehr als Grundkörper (22) vorhanden
ist, und das Lot (36) zumindest das wenigstens eine Polstück (27, 28) mit dem napfartigen
Formstück (20) verbindet.
2. Verfahren zur Herstellung eines Kontaktstückrohlings nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung der Sinterstruktur das zweite Material in Pulverform auf das erste
Material aufgestreut wird, daß die Materialien zunächst auf eine Sintertemperatur
oder Entgasungstemperatur unterhalb der Schmelztemperatur des ersten Materials zur
Erzeugung der Sinterstruktur und danach beide über die Schmelztemperatur des ersten
Materials erhitzt werden.
3. Verfahren zur Herstellung eines Kontaktstückrohlings nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß, bevor der Temperaturerhöhungsprozeß erfolgt, zwischen dem wenigstens
einen Polstück (27, 28) und dem napfartigen Formstück (20) eine unmagnetische oder
geringmagnetische Platte zur mechanischen Verstärkung zwischengefügt wird, daß jeweils
zwischen dem wenigstens einen Polstück (27, 28) und der unmagnetischen oder geringmagnetischen
Platte und dem napfartigen Formstück (20) ein Lot zwischengelegt wird, und daß durch
den Temperaturerhöhungsprozeß die unmagnetische oder geringmagnetische Platte mittels
der Lote mit dem wenigstens einen Polstück (27, 28) sowie dem napfartigen Formstück
(20) verbunden wird.
4. Verfahren zur Herstellung eines Kontaktstückrohlings (10) nach einem der vorgenannten
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Polstück (27, 28) aus mehreren
plattenartigen Bauelementen zusammengesetzt werden, daß jeweils zwischen die einzelnen
plattenartigen Bauelemente ein Lot zwischengelegt wird, und daß durch den Temperaturerhöhungsprozeß
die plattenartigen Bauelemente zu dem wenigstens einen Polstücke (27, 28) verbunden
werden.
5. Verfahren zur Herstellung eines Kontaktstückes (12) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstückrohling (19) mechanisch, insbesondere
spanend, bearbeitet wird.
6. Kontaktstückrohling (10) für Axialmagnetfeldanwendungen in einer Vakuumkammer, das
nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 hergestellt ist, mit wenigstens
einem Polstück (27, 28) und einem Kontaktelement, wobei das Kontaktelement ein napfartiges
Formstück (20) besitzt, in welches ein Grundkörper (22) aus elektrisch gut leitendem
Material (erstes Material) und einer Kontaktschicht (24) aus elektrisch weniger gut
leitendem, lichtbogenabbrandfestem Material (zweites Material) vorhanden ist, wobei
die Kontaktschicht (24) eine Sinterstruktur aufweist, sowie zwischen dem wenigstens
einen Polstück (27, 28) und dem napfartigen Formstück (20) ein Lot (36) vorhanden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß vom ersten Material gerade eine solche Menge vorhanden
ist, daß die Kontaktschicht (24) mit dem ersten Material getränkt ist sowie der Boden
des napfartigen Formstücks (20) aber gerade noch einwandfrei benetzt ist, so daß das
erste Material als Grundkörper (22) nur noch in hauchdünner Schicht vorhanden ist.
7. Kontaktstückrohling (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Material
Kupfer ist.
8. Kontaktstückrohling (10) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine Polstück (27, 28) mittels eines Verbindungselementes mechanisch
verstärkt ist und / oder Polstücke (27,28) miteinander verbunden sind, wobei das Verbindungselement
wenigstens teilweise aus einem unmagnetischen oder gering magnetischen Werkstoff besteht,
der so angeordnet ist, daß ein magnetischer Kurzschluß zwischen den Polstücken (27,
28) beziehungsweise Polstückbereichen eines Polstücks vermieden ist.
9. Kontaktstückrohling (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
eine Platte oder eine aus mehreren Bauelementen zusammengesetzte Platte ist.
10. Kontaktstückrohling (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Boden des napfartigen Formstücks (20) auf der dem Grundkörper (22) abgegewandten
Seite Noppen, Zapfen, Stege oder ähnliche Materialansammlungen verteilt sind, durch
die der Abstand zwischen der Stelle des Wärmeeintrages, der Kontaktfläche, und der
durch die Curie Temperatur temperaturbeschränkten Bauelemente, insbesondere des wenigstens
einen Polstücks (27, 28), erhöht und eine zusätzliche Wärmedämmung erreicht ist.
11. Kontaktstückrohling (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Noppen, Zapfen, Stege oder die ähnlichen Materialansammlungen auf dem Boden
von ca. 0,2rnm bis ca. 1 mm hoch sind.
12. Kontaktstückrohling (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stabilisierungsplatte aus unmagnetischen oder gering magnetischem Material
zwischen dem wenigstens einen Polstück (27, 28) und dem napfartigen Formstück (20)
angeordnet ist, und daß eine mechanische Stabilisierung sowie die Vermeidung eines
magnetischen Kurzschlusses zwischen den Polstückbereichen eines Polstücks beziehungsweise
zwischen den Polstücken (27, 28) erreicht ist.
13. Kontaktstückrohling (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine Polstück (27, 28) ein sogenannter Grünling, ein aus zumindest
teilweise magnetischen Pulvern formbeständiges gepreßtes Formstück, ist.
14. Kontaktstückrohling (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lot Kupfer ist.
15. Kontaktstück (12) für Axialmagnetfeldanwendungen in einer Vakuumkammer mit wenigstens
einem Polelement (50) und einem Kontaktelement, wobei das Kontaktelement eine Trägerplatte
(54) besitzt, auf der eine Kontaktmaterialschicht (56) aus elektrisch weniger gut
leitendem, lichtbogenabbrandfestem Material vorhanden ist, wobei die Kontaktmaterialschicht
(56) eine Sinterstruktur aufweist, sowie zwischen dem Polelement (50) und der Trägerplatte
(54) ein Verbindungslot (52) vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktmaterialschicht
(56) mit einem dritten Material getränkt ist, insbesondere im Bereich der Berührfläche
zwischen der Kontaktmaterialschicht (56) und der Trägerplatte (54), daß die Kontaktmaterialschicht
(56) und die Trägerplatte (54) durch das dritte Material verbunden sind, daß die Trägerplatte
(54) an der Berührfläche durch das dritte Material gerade einwandfrei benetzt ist,
und daß das dritte Material nicht oder nur als hauchdünne Schicht vorhanden ist.
16. Kontaktstück (12) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktstück (12)
aus einem Kontaktstückrohling (10) mit den Merkmalen gemäß einem der Ansprüche 6 bis
14 unter Anwendung des Verfahrens gemäß Anspruch 5 hergestellt ist.
17. Kontaktstückanordnung für Axialmagnetfeldanwendungen in einer Vakuumkammer mit einem
Kontaktelement (75, 76), mit wenigstens einem Polbauelement und einem Kontaktbauelement,
wobei das Kontaktbauelement eine Basisplatte besitzt, auf der erste Kontaktmaterialschicht
aus elektrisch weniger gut leitendem, lichtbogenabbrandfestem Material vorhanden ist,
wobei die erste Kontaktmaterialschicht eine Sinterstruktur aufweist, und zwischen
dem Polbauelement und der Basisplatte ein Verbindungslot vorhanden ist, sowie einem
dem Kontaktelement (75, 76) zugeordneten Kontaktträger (77, 78), dadurch gekennzeichnet,
daß
a) in dem Kontaktträger (77,78) ein Paßelement (86) eingefügt ist, das zur Fixierung
des Kontaktelements (75, 76) gegen Verdrehen in einer bestimmten Position zu einem
zugeordneten Kontaktträger (77, 78) vorhanden ist,
b) daß in dem Kontaktelement (75, 76) eine erste Ausnehmung (80) zur Aufnahme des
Kontaktträgers (77,78) vorhanden ist, in der eine zweite Ausnehmung (84) vorhanden
ist, in die das Paßelement (86) beim Zusammenfügen von Kontaktträger (77,78) und Kontaktelement
(75, 76) eingepaßt ist,
c) und daß wenigstens eine Markierung auf dem Kontaktträger (77,78) vorhanden ist,
aus der die radiale Stellung des Kontaktträgers und damit des Kontaktelements (75,
76) erkennbar ist.
18. Kontaktstückanordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement
ein erfindungsgemäßes Kontaktstück (12) ist.
19. Kontaktstückanordnung nach dem Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Ausnehmung (84) in der un- oder geringmagnetischen Platte, dem Verbindungselement
(32), dem napfartigen Formstück (20), der Trägerplatte (54) oder an einem entsprechenden
Bauteil des Kontaktelements (75, 76) vorhanden ist.