Briefumschlag
[0001] Die Erfindung betrifft Briefumschläge, wie sie allgemein bekannt sind.
[0002] Derartige Briefumschläge werden aus einem flächen Material durch Falten und Verkleben
hergestellt. Zunächst wird das flache Material, vorzugsweise aus einer Materialbahn,
zugeschnitten. Danach werden zwei Seitenklappen auf die Rückseite geschlagen und diese
mit der nach hinten geschlagenen Unterklappe verklebt, wobei die Seitenklappen außenliegend
oder innenliegend verklebt sein können. Dadurch wird der geöffnete, befüllbare Briefumschlag
hergestellt. Zum Verschließen des Briefumschlages wird eine Schlußklappe nach hinten
geschlagen und mit der Unterklappe und/oder den Seitenklappen verklebt.
[0003] Mit derartigen Briefumschlägen sollen Schriftstücke befördert werden. Dabei hat der
Briefumschlag einerseits die Funktion, als Schutz für die eingelegten Schriftstücke
(Füllgut) zu dienen und gleichzeitig zu verhindern, daß beliebige Dritte die auf den
Schriftstücken enthaltene Information in Erfahrung bringen können.
[0004] Damit ein Briefumschlag dies gewährleistet, muß vom Versender des Briefes die Schlußklappe
fest mit der Unterklappe und/ oder den Seitenklappen verklebt werden. Dabei muß sich
die Verklebung beispielsweise im wesentlichen über die gesamte Breite des Briefumschlages,
die von der Schlußklappe abgedeckt wird, erstrecken. Im folgenden wird nur von einer
Verklebung von Schlußklappe mit Unterklappe gesprochen, wenngleich darunter auch Verklebungen
einzubeziehen sind, die sich auch teilweise oder ganz über die Seitenklappen erstrecken.
Es sind mehrere Arten von Verklebung bekannt. Bei vielen Briefumschlägen ist die Verklebung
so gestaltet, daß eine Klebstoffbahn - die in der Regel auf der Schlußklappe aufgebracht
ist - befeuchtet wird und dann die Schlußklappe im Bereich der Klebstoffbahn auf die
Unterklappe aufgedrückt wird. Darüber hinaus ist es auch bekannt, die Verklebung durch
zwei Klebstoffbahnen durchzuführen, wobei eine der beiden Klebstoffbahnen auf der
Schlußklappe und die andere der beiden Klebstoffbahnen auf der Unterklappe aufgetragen
ist, wobei hier darauf zu achten ist, daß die beiden Klebstoffbahnen erst nach dem
Befüllen des Briefumschlages miteinander in Kontakt geraten. Ferner sind auch Briefumschläge
bekannt, bei denen auf der Unterklappe oder der Schlußklappe eine Klebstoffbahn aufgetragen
wurde, die durch eine Schutzfolie abgedeckt ist, welche vor dem Verkleben - ohne Befeuchten
- von Schlußklappe mit Unterklappe entfernt werden muß.
[0005] Bei all diesen Arten der Verklebung von Schlußklappe und Unterklappe ist darauf zu
achten, daß ein beschädigungsfreies Öffnen des Briefumschlages nicht möglich ist,
damit der Empfänger sicher sein kann, daß die auf den im Briefumschlag enthaltenen
Schriftstücken aufgebrachten Informationen nicht von Dritten gelesen wurden.
[0006] Hieraus ergibt sich jedoch, daß die Briefumschläge manuell ohne Hilfsmittel nicht
einfach zu öffnen sind. Üblicherweise bedient man sich daher zum Öffnen eines Briefumschlages
eines Hilfsmittels, z.B. eines manuellen oder elektromechanischen Brieföffners, mit
dem man den Briefumschlag entlang einer seiner Seitenkanten auftrennt. In der Regel
wird dies dadurch erleichtert, daß die Möglichkeit besteht, am Rande der Schlußklappe
dieses Hilfsmittel zwischen Verklebung der Schlußklappe mit der Unterklappe und der
Faltkante der Schlußklappe einzuführen und somit den Briefumschlag - ohne die darin
enthaltenen Schriftstücke zu beschädigen - entlang der Faltkante der Schlußklappe
aufzutrennen. Insbesondere bei Privatpersonen, bei denen täglich nur ein geringes
Postvolumen anfällt, ist ein Brieföffner zum Öffnen des Briefumschlages bei der Entgegennahme
der eingegangenen Post zumeist nicht direkt verfügbar. Daher wird entweder der Umschlag
mühevoll von Hand geöffnet oder aber ein vergleichbares Hilfsmittel, wie z.B. ein
Schlüssel, verwendet, wobei hierdurch das Brieföffnen einerseits mühsam wird und andererseits
die Gefahr besteht, daß die in dem Briefumschlag enthaltenen Unterlagen beschädigt
werden.
[0007] Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde vielfältig, beispielsweise auch in der
gattungsgemäß zugrundegelegten US-PS 3 464 621, vorgeschlagen, an dem Briefumschlag
eine Aufreißlasche auszubilden, die von dem Empfänger mit der Hand gegriffen werden
kann und die es ihm ermöglicht, durch Ziehen an der Aufreißlasche den Briefumschlag
entlang einer Brechungslinie, nämlich einer Perforation, zu öffnen. Dabei kann es
vorgesehen sein, zum Ausbilden der Aufreißlasche die Klebstoffbahn für die Verklebung
von Schlußklappe mit Unterklappe zu unterbrechen. Bei einem gemäß dieser Druckschrift
gestalteten Briefumschlag ist jedoch nicht sichergestellt, daß das Füllgut nicht teilweise
erkennbar ist, wenn die Aufreißlasche aufgebogen wird, ohne daß dabei der Briefumschlag
beschädigt wird.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen aufreißbaren Briefumschlag so zu gestalten, daß
er durch Aufreißen in einfacher Weise zu öffnen ist und gleichzeitig gewährleistet,
daß der Umschlag nicht beschädigungsfrei öffenbar ist, wobei er darüber hinaus auch
noch sicherstellen muß, daß das Füllgut des Briefumschlages bei verschlossenem Umschlag
nicht erkennbar ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Briefumschlag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Ein derartiger Briefumschlag wird auf seiner Rückseite durch Verkleben einer Schlußklappe
mit einer Unterklappe entlang einer Klebstoffbahn verschlossen. Dabei weist die Schlußklappe
eine Aufreißlasche auf. Diese Aufreißlasche befindet sich in einem Bereich, in dem
die Klebeverbindung zwischen Schlußklappe und Unterklappe unterbrochen ist. Entlang
einer Schwächungslinie ist der Briefumschlag auf seiner Rückseite aufreißbar. Die
Aufreißlasche wird durch einen Einschnitt in der Schlußklappe gebildet. Der Einschnitt
verläuft im wesentlichen quer zur Erstreckung der Klebebahn und ist in den Verlauf
der Schwächungslinie einbezogen. Dabei ist das Füllgut bei unbefugtem Anheben der
Aufreißlasche gegen unbefugtes Einsehen durch die darunter befindliche Unterklappe
geschützt.
[0011] Darüber hinaus kann sich in vorteilhafter Weise die Schwächungslinie über Schlußklappe
und Unterklappe erstrecken. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Schwächungslinie
dabei, abgesehen von dem Bereich der Aufreißlasche, nur in Bereichen einlagiger Materialstärke
des Umschlages verläuft.
[0012] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung ist der Verlauf der Schwächungslinie derart gewählt,
daß die Verklebung zwischen Unterklappe und Seitenklappe nicht im Bereich des Verlaufes
der Schwächungslinie liegt.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schwächungslinie sich bis hin zu den Kanten
des Briefumschlages, insbesondere bis hin zu zwei benachbarten Ecken des Briefumschlages,
erstreckt. Damit ist gewährleistet, daß nach dem Aufreißen des Briefumschlages kein
Reststeg das Entnehmen der im Umschlag eingelegten Unterlagen, des Füllguts, behindert.
[0014] Es ist weiter vorteilhaft, die Aufreißlasche so zu gestalten, daß sie sich nicht
über die Mitte des Briefumschlages hinaus erstreckt, also daß sich die Aufreißlasche
auf der Hälfte des Briefumschlages befindet, auf der die Schwächungslinie auf die
den Briefumschlag begrenzende Seitenkante stößt. Dies verbessert die Handhabbarkeit
des Briefumschlages während des Aufreißens, da der Briefumschlag weiterhin durch den
Empfänger bequem gehalten und gehandhabt werden kann. Eine Schwächungslinie, die einen
großflächigen Teil der Rückseite des Briefumschlages umschließt, hat den Vorteil,
daß das Füllgut des Briefumschlages leichter entnommen werden kann. Daher ist es von
Vorteil, wenn, obgleich die Schwächungslinie sich nur in einer Hälfte des Briefumschlages
erstreckt, eine große Fläche der Rückseite umschlossen ist.
[0015] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung weist die Unterklappe einen Gegenschnitt auf, der
sich fast bis an den Rand der Unterklappe erstreckt, der an die Schlußklappe stößt
und der im Bereich der Unterbrechung der Klebeverbindung zwischen Schlußklappe und
Unterklappe liegt. Der Gegenschnitt verläuft ebenfalls im wesentlichen quer zur Erstreckung
der Klebebahn zwischen Unterklappe und Schlußklappe. Dies bewirkt in vorteilhafter
Weise, daß beim Ziehen an der Aufreißlasche das Einreißen der Materialbahn der Unterklappe
leichter ausgelöst wird. Der Gegenschnitt ist dabei in vorteilhafter Weise ebenso
wie der Einschnitt in den Verlauf der Schwächungslinie einbezogen.
[0016] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung ist die Schwächungslinie als Perforation ausgebildet.
[0017] Gemäß weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die Schwächungslinie aus einer Abfolge
von Paaren von Einschnitten gebildet. Vorteilhafterweise wird jedes Paar von Einschnitten
aus einem Führungsschnitt und einem zum Führungsschnitt beabstandeten Kerbschnitt
gebildet. Dabei ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Kerbschnitt so ausgebildet,
daß er die Fassung der Materialbahn des Umschlags durchtrennt, die den Steg zwischen
zwei benachbarten Führungsschnitten bilden. Die Ausführung der Schwächungslinie als
Abfolge von Einschnittpaaren, bestehend aus Kerbschnitt und Führungsschnitt, hat den
Vorteil, daß durch den Verlauf der Abfolge von Führungsschnitten der Konturverlauf
der Schwächungslinie bestimmt wird, wobei durch die Kerbschnitte das Einreißen des
Materials entlang der Führungslinie erleichtert wird.
[0018] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung mit den Zeichnungen und
den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein
oder zu mehreren in Kombination miteinander bei einer Ausführungsform verwirklicht
sein. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der Zeichnung dargestellt und im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Rückseite eines erfindungsgemäßen Briefumschlages vor dem Verkleben der Schlußklappe
mit der Unterklappe;
- Fig. 2
- die Ansicht der Rückseite eines Briefumschlages nach dem Aufreißen des Briefumschlages
und nach der Entnahme des Füllgutes; und
- Fign. 3a bis 3e
- Ausführungsbeispiele der unterschiedlich ausgebildeten Schwächungslinien gemäß der
Erfindung.
[0019] Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Briefumschlag von seiner Rückansicht. Der
Briefumschlag 11 wird aus einem flachen Bahnmaterial, das entsprechend zugeschnitten
wurde, hergestellt, indem die Seitenklappen 14 an beiden Seiten umgeklappt werden.
In ihrem Überlappungsbereich mit der Unterklappe 13, die anschließend umgefaltet wird,
werden die Seitenklappen 14 verklebt. Nachfolgend werden die Begriffe oben und unten
in dem Sinne verwendet, daß die untere Kante des Briefumschlages durch die Faltung
zwischen der Vorderseite des Briefumschlages und der Unterklappe gegeben ist, und
oben die Seite bezeichnet, über die das Füllgut in den Briefumschlag eingeschoben
werden kann.
[0020] Im nach oben geklappten Zustand der Schlußklappe ist in Fig. 1 gezeigt, daß, auf
der bei heruntergeklappter Klappe innenliegenden Seite, eine Klebstoffbahn 16 auf
der Schlußklappe 12 aufgebracht ist. Diese Klebstoffbahn weist die Unterbrechung 20
auf. Im Bereich der Unterbrechung 20 ist der Einschnitt 18 angebracht, so daß im Bereich
des Einschnittes 18 die Materialbahn des Briefumschlages durchtrennt ist und somit
die Aufreißlasche 15 gebildet wird. Der Einschnitt 18 erstreckt sich dabei bis nahe
an den oberen Rand der Schlußklappe 12. Die Breite der Unterbrechung 20 in der Klebstoffbahn
16 ist dabei möglichst klein gewählt, jedoch so groß, daß eine ausreichend gut greifbare
Aufreißlasche 15 ausgebildet wird. Der Einschnitt 18, der die Aufreißlasche 15 begrenzt,
erstreckt sich dabei im wesentlichen quer zum Verlauf der Klebstoffbahn 16, d.h. im
wesentlichen von oben nach unten. An dem im aufgeklappten Zustand der Schlußklappe
12 unteren Ende des Einschnittes 18 für die Aufreißlasche 15 schließt sich der schlußklappenseitige
Abschnitt der Schwächungslinie 17 an. Er erstreckt sich bis hin zu der rechten Ecke,
in der der Falz zwischen Vorderseite 21 des Briefumschlages und Schlußklappe 12 verläuft
und andererseits durch die Kante der entsprechenden Seitenklappe 14 der Vorderseite
21 gebildet wird. Dabei erstreckt sich die Schwächungslinie möglichst bis nahe hin
an die Ecke des Briefumschlages.
[0021] Zusätzlich ist es möglich, daß der Einschnitt Unterbrechungen aufweist, so daß schmale
Materialstege gebildet werden. Die Materialstege fixieren die Aufreißlasche gegen
unbeabsichtigtes Aufklappen und verhindern dadurch ein Verhaken des Umschlages, beispielsweise
in maschinellen Sortieranlagen.
[0022] Im Bereich der Unterklappe 13 findet die Schwächungslinie 17 ihre Fortführung. Zunächst
ist an der Oberkante der Unterklappe ein Einschnitt 19 vorgesehen. Dieser Einschnitt
19 ist ebenfalls in dem Bereich angeordnet, in dem die Klebeverbindung zwischen Schlußklappe
12 und Unterklappe 13 unterbrochen ist. Der Verlauf des Gegenschnittes 19 kann entweder,
wie dargestellt, geradlinig von oben nach unten verlaufen oder aber dem Konturverlauf
der Aufreißlasche angepaßt sein, sollte jedoch stets, versetzt, auf der in aufgerissenem
Zustand im Bereich des Aufreißteiles liegenden Seite der Kontur verlaufen. Der Gegenschnitt
19 erstreckt sich bis fast hin zum oberen Rand der Unterklappe 13. Dabei ist zu beachten,
daß Einschnitt 18 und Gegenschnitt 19 jeweils als volle Schnitte, d.h. die Materialbahn
des Briefumschlages vollständig durchtrennende Schnitte, ausgeführt sind, während
die Schwächungslinie auch als Teilschnitt, d.h. das Material des Briefumschlages nicht
in seiner gesamten Materialstärke durchtrennender Schnitt, ausgeführt sein können.
Der Gegenschnitt 19 ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, daß er zwar weiter nach
unten reicht, als sich bei verschlossenem Umschlag die Klebebahn auf der Unterklappe
nach unten erstreckt, jedoch möglichst nicht über die von der Schlußklappe 12 verdeckte
Fläche der Unterklappe nach unten ragt.
[0023] An den Gegenschnitt 19 schließt sich die Fortsetzung der Schwächungslinie 17 in der
Unterklappe an. Die Schwächungslinie führt in einem geschlossenen Linienzug zu der
unteren Ecke des Briefumschlages, auf der gleichen Seite wie die Schwächungslinie
17 in der Schlußklappe 12. Die untere Ecke des Briefumschlages ist die Ecke, die einerseits
durch die sich bis zu ihr erstreckende Falzkante zwischen Unterklappe 13 und Vorderseite
21 des Briefumschlages und andererseits durch die Kante zwischen der entsprechenden
Seitenklappe 14 und der Vorderseite 21 gebildet wird, definiert ist. Dabei ist der
Verlauf der Schwächungslinie 17 auf der Unterklappe 13 so geführt, daß im Bereich
der Verklebung zwischen Unterklappe 13 und Seitenklappe 14 die Schwächungslinie 17
unterhalb des unteren Randes der Seitenklappe verläuft, also im Winkel zwischen Seitenklappe
und unterer Kante des Briefumschlages verläuft. Der Konturverlauf dazwischen kann
sehr frei gewählt werden. Er wird vorzugsweise daran angepaßt, daß das Aufreißen des
Briefumschlages entlang der Schwächungslinie möglichst sicher erfolgt und gleichzeitig
eine möglichst große Fläche des Briefumschlages aufgerissen wird. Unterschiedliche
Verläufe, wie sie beispielhaft vorgesehen sind, sind in der Fig. 1 punktiert, gestrichelt
und strichpunktiert dargestellt. Es kann günstig sein, wenn in jedem Abstand von der
Seitenkante, zu der die Schwächungslinie führt, der Winkel zwischen der Tangentialen
an der Schwächungslinie auf der Schlußklappe 12 und der Falzkante zwischen Schlußklappe
12 und Vorderseite 21 stets kleiner ist als der entsprechende Winkel auf der Unterklappe.
[0024] Es ist bei einem derart gestalteten Briefumschlag vorteilhaft, daß dieser nicht geöffnet
werden kann, ohne daß das Material im Bereich der Schwächungslinie bzw. im Bereich
der Aufreißlasche beschädigt wird und somit der Öffnungsversuch erkennbar wird. Des
weiteren entsteht bei einem so gestalteten Briefumschlag, beim Aufreißen kein nicht
wenigstens durch Klebung mit dem Restbriefumschlag verbundenes Material. Das Material
des Briefumschlages bleibt zusammenhängend und einstückig. Somit gibt es in der Hand
des Benutzers beim Aufreißen keinen Rest, den er getrennt entsorgen müßte. Ferner
verbleibt - da es durch die hier beschriebene Gestaltung möglich ist, die Schwächungslinie
sehr eng an die Ecken des Briefumschlages bzw. an die Kante zwischen Schlußklappe
12 und Vorderseite 21 bzw. an die Unterkante (Faltkante zwischen Vorderseite 21 und
Unterklappe 13) heranzuführen - kein Steg stehen, der das Entnehmen des Füllgutes
beim aufgerissenen Briefumschlag behindert. Im übrigen ist es vorteilhaft, daß auch
im Bereich der Aufreißlasche 15 es nicht möglich ist, den Inhalt des Briefumschlages
zu identifizieren, da bei angehobener Aufreißlasche 15 sich darunter das Material
der Unterklappe 13 befindet und der Gegenschnitt 19 zum Einschnitt 18 versetzt ist,
so daß das Füllgut des Briefumschlages stets abgedeckt ist.
[0025] Die Fig. 2 zeigt, wie in Fig. 1, die Ansicht der Rückseite eines erfindungsgemäßen
Briefumschlages. Der Briefumschlag, wie er in Fig. 2 dargestellt ist, wurde durch
Ziehen an der Aufreißlasche 15 geöffnet. Die von der Schwächungslinie umschlossene
Fläche der Unterklappe 13a wurde zur Seite geklappt - hier nach rechts -, so daß das
Füllgut für den Zugriff durch den Empfänger bereit liegt. Der durch das Aufreißen
des Briefumschlages vom Hauptteil der Unterklappe 13 abgetrennte Teil 13a der Unterklappe
ist mit der Seitenklappe 14 verklebt. Mit diesem Bereich der Unterklappe 13a ist der
aufgerissene Teil 12a der Schlußklappe durch die Klebung zwischen Schlußklappe 12
und Unterklappe 13 noch verbunden. Dies zeigt die einteilige Ausbildung auch des aufgerissenen
Briefumschlages. Der andere Teil - der Hauptteil - der Schlußklappe 12 verbleibt weiterhin
in Verklebtem Zustand zu dem stehengebliebenen Teil der Unterklappe 13, so wie es
bei einem vollständig verklebten Umschlag der Fall ist.
[0026] Die Schwächungslinie 17 in Schlußklappe 12 und Unterklappe 13 kann als Perforation
oder in anderer Form mit gleicher Funktion ausgeführt werden. Verschiedene Ausführungsbeispiele
für die Gestaltung der Schwächungslinie 17 sind in den Fign. 3a bis 3e dargestellt.
Die Wahl der Form der Schwächungslinie 17 wird in Abhängigkeit des Verlaufes der Schwächungslinie
auf dem Briefumschlag gewählt und ist so zu wählen, daß ein sicheres Aufreißen des
Briefumschlages erfolgt. Dies ist nicht nur von dem Verlauf der Schwächungslinie auf
dem Briefumschlag, sondern auch von dem Material, aus dem der Briefumschlag besteht,
abhängig. Insbesondere dann, wenn das Material des Briefumschlages aus Fasermaterial
(z.B. Papier) besteht, ist die Ausrichtung der Fasern in der Materialbahn zu berücksichtigen.
[0027] Neben der einfachen Form der Perforation zeigt die Fig. 3a die Möglichkeit, die Schwächungslinie
17 als Abfolge von Einschnitten, Teil- oder Vollschnitten, mit einem schmalen Zwischensteg
auszubilden.
[0028] Eine Variante der in der Fig. 3a dargestellten Form der Schwächungslinie ist in der
Fig. 3b dargestellt. Hier ist die Schwächungslinie als Abfolge von Paaren von Einschnitten,
wiederum als Teil- oder vollschnitt ausgeführt, ausgebildet. Jedes der Paare besteht
aus einem Führungsschnitt 25 und einem Kerbschnitt 26, der zum Führungsschnitt beabstandet
ist, diesem aber zugeordnet ist. Aufgabe des Kerbschnittes 26 ist es, das Material
in dem Bereich zu schwächen, der die Stege zwischen zwei benachbarten Führungsschnitten
bildet.
[0029] Die Schwächung erfolgt bei den Kerbschnitten, wie sie auch in den nachfolgenden Fign.
3d und 3e dargestellt sind, zumeist so, daß beabstandet zu den Führungsschnitten 25
das Material der Stege eingeschnitten wird. Während des Reißens reißt jedoch das Material
weitgehend entlang der Führungsschnitte 25.
[0030] Die Fig. 3c zeigt eine andere Variante einer möglichen Schwächungslinie 17. Es handelt
sich dabei um eine Abfolge von schräg zu dem Verlauf der Kontur der Schwächungslinie
angeordneten Einschnitten, vorzugsweise Teilschnitten.
[0031] Die Fign. 3d und 3e zeigen zwei unterschiedliche Varianten, bei denen wiederum ein
Führungsschnitt 25 und ein Kerbschnitt 26 durchgeführt wird. Gemäß der Ausgestaltung
nach Fig. 3d handelt es sich bei dem Führungsschnitt um schräg zu der Aufreißrichtung
27 verlaufende, zueinander beabstandete Führungsschnitte. Der zu einem Führungsschnitt
25 zugehörige Kerbschnitt 26 verläuft quer, meist senkrecht zu dem Führungsschnitt
25. Dieser durchtrennt in seiner Schnitt-Tiefe wenigstens einen Teil des Steges zwischen
zwei benachbarten Führungsschnitten.
[0032] Die Fig. 3e zeigt Führungsschnitte 25, die als Kreisbogensegment ausgebildet sind.
Als Kerbschnitt 26 wurden ebenfalls Kreisbogensegmente gewählt, die jedoch nur einen
Teilbogen des dem Führungsbogen 25 entsprechenden Bogens bilden. In Abwandlung des
in der Fig. 3e abgebildeten Schnittmusters könnte man die Abschnitte 26 auch als den
Führungsschnitten 25 entsprechende Bogensegmente ausbilden und so eine Abfolge, immer
abwechselnd ineinandergreifender Bodensegmente ausbilden.
[0033] Alle diese Formen von Schwächungslinien und auch die Ausbildung der Aufreißklappe
im Bereich der Klebebahn 16 mit ihrer Unterbrechung 20 zwischen Schlußklappe 12 und
Unterklappe 13 haben den Vorteil, daß auch sichergestellt ist, daß bei automatischer
Briefbearbeitung in Sortier- und Förderanlagen ein unbeabsichtigtes Öffnen des Briefumschlages
durch Aufreißen weitgehend vermieden wird.
1. Briefumschlag, der auf seiner Rückseite durch Verkleben einer Schlußklappe (12) mit
Unterklappe (13) und/oder Seitenklappe (14) entlang einer Klebstoffbahn (16) verschließbar
ist, wobei die Schlußklappe (12) eine Aufreißlasche (15) aufweist, die in einem Bereich
angeordnet ist, in dem die Klebeverbindung zwischen Schlußklappe (12) und Unterklappe
(13) und/oder Seitenklappe (14) unterbrochen ist, und wobei der Briefumschlag (11)
entlang einer Schwächungslinie (17) aufreißbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufreißlasche (15) durch einen Einschnitt (18) in der Schlußklappe (12) gebildet wird,
der im wesentlichen quer zu der Erstreckung der Klebstoffbahn (16) verläuft, und der
in den Verlauf der Schwächungslinie (17) einbezogen ist.
2. Briefumschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (17)
sich über Schlußklappe (12) und Unterklappe (13) oder Seitenklappe (14) erstreckt.
3. Briefumschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (17),
abgesehen vom Bereich der Aufreißlasche (15), nur in Bereichen einlagiger Materialstärke
des Briefumschlages verläuft.
4. Briefumschlag nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der
Schwächungslinie (17) so gewählt ist, daß die Verklebung zwischen Unterklappe (13)
und Seitenklappe (14) nicht im Verlauf der Schwächungslinie (17) liegt.
5. Briefumschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (17)
unterhalb des unteren Randes der Seitenklappe (14), im Winkel zwischen Seitenklappe
(14) und unterer Kante des Briefumschlages verläuft.
6. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie
(17) sich bis hin zu Kanten des Briefumschlages, insbesondere zwischen zwei benachbarten
Ecken des Briefumschlages, erstreckt.
7. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißlasche
(15) auf der Hälfte des Briefumschlages angeordnet ist, auf der die Schwächungslinie
verläuft.
8. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Unterbrechung der Klebeverbindung zwischen Schlußklappe (12) und Unterklappe (13)
ein Gegenschnitt (19) angeordnet ist, wobei sich der Gegenschnitt (19) fast bis an
den Rand der Unterklappe (13) erstreckt und im wesentlichen quer zur Erstreckung der
Klebstoffbahn (16) verläuft.
9. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie
(17) als Perforation ausgebildet ist.
10. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie
(17) aus einer Abfolge von Paaren von Einschnitten gebildet ist.
11. Briefumschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Paar von Einschnitten
aus einem Führungsschnitt (25) und einem zum Führungsschnitt beabstandeten Kerbschnitt
(26) besteht.
12. Briefumschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerbschnitt so ausgebildet
ist, daß er die Fasern des Umschlagmaterials durchtrennt, die dem Steg zwischen zwei
benachbarten Führungsschnitten (25) bilden.
13. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Unterklappe nahezu über die gesamte Breite des Briefumschlages erstreckt und die
Verklebung der Schlußklappe nur mit der Unterklappe erfolgt.
14. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Einschnitt
(18) Unterbrechungen aufweist, so daß am Einschnitt (18) schmale Materialstege ausgebildet
sind.