(19)
(11) EP 1 112 942 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.07.2001  Patentblatt  2001/27

(21) Anmeldenummer: 00710044.9

(22) Anmeldetag:  22.12.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 27/34
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 28.12.1999 DE 19963488

(71) Anmelder: Otto Ficker AG
D-73230 Kirchheim/Teck (DE)

(72) Erfinder:
  • Nolte, Bert
    D-73274 Notzingen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Beier und Partner 
Willy-Brandt-Strasse 28
70173 Stuttgart
70173 Stuttgart (DE)

   


(54) Briefumschlag


(57) Die Erfindung betrifft Briefumschläge, wie sie allgemein bekannt sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen aufreißbaren Briefumschlag so zu gestalten, daß er durch Aufreißen in einfacher Weise zu öffnen ist und gleichzeitig gewährleistet, daß der Umschlag nicht beschädigungsfrei öffenbar ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Briefumschlag gelöst, der au seiner Rückseite durch Verkleben einer Schlußklappe mit einer Unterklappe entlang einer Klebstoffbahn verschließbar ist. Dabei weist die Schlußklappe eine Aufreißlasche auf. Diese Aufreißlasche befindet sich in einem Bereich, in dem die Klebverbindung zwischen Schlußklappe und Unterklappe unterbrochen ist. Entlang einer Schwächungslinie ist der Briefumschlag auf seiner Rückseite aufreißbar. Die Aufreißlasche wird durch einen Einschnitt in der Schlußklappe gebildet. Der Einschnitt verläuft im wesentlichen quer zur Erstreckung der Klebebahn und ist in den Verlauf der Schwächungslinie einbezogen.




Beschreibung

Briefumschlag



[0001] Die Erfindung betrifft Briefumschläge, wie sie allgemein bekannt sind.

[0002] Derartige Briefumschläge werden aus einem flächen Material durch Falten und Verkleben hergestellt. Zunächst wird das flache Material, vorzugsweise aus einer Materialbahn, zugeschnitten. Danach werden zwei Seitenklappen auf die Rückseite geschlagen und diese mit der nach hinten geschlagenen Unterklappe verklebt, wobei die Seitenklappen außenliegend oder innenliegend verklebt sein können. Dadurch wird der geöffnete, befüllbare Briefumschlag hergestellt. Zum Verschließen des Briefumschlages wird eine Schlußklappe nach hinten geschlagen und mit der Unterklappe und/oder den Seitenklappen verklebt.

[0003] Mit derartigen Briefumschlägen sollen Schriftstücke befördert werden. Dabei hat der Briefumschlag einerseits die Funktion, als Schutz für die eingelegten Schriftstücke (Füllgut) zu dienen und gleichzeitig zu verhindern, daß beliebige Dritte die auf den Schriftstücken enthaltene Information in Erfahrung bringen können.

[0004] Damit ein Briefumschlag dies gewährleistet, muß vom Versender des Briefes die Schlußklappe fest mit der Unterklappe und/ oder den Seitenklappen verklebt werden. Dabei muß sich die Verklebung beispielsweise im wesentlichen über die gesamte Breite des Briefumschlages, die von der Schlußklappe abgedeckt wird, erstrecken. Im folgenden wird nur von einer Verklebung von Schlußklappe mit Unterklappe gesprochen, wenngleich darunter auch Verklebungen einzubeziehen sind, die sich auch teilweise oder ganz über die Seitenklappen erstrecken. Es sind mehrere Arten von Verklebung bekannt. Bei vielen Briefumschlägen ist die Verklebung so gestaltet, daß eine Klebstoffbahn - die in der Regel auf der Schlußklappe aufgebracht ist - befeuchtet wird und dann die Schlußklappe im Bereich der Klebstoffbahn auf die Unterklappe aufgedrückt wird. Darüber hinaus ist es auch bekannt, die Verklebung durch zwei Klebstoffbahnen durchzuführen, wobei eine der beiden Klebstoffbahnen auf der Schlußklappe und die andere der beiden Klebstoffbahnen auf der Unterklappe aufgetragen ist, wobei hier darauf zu achten ist, daß die beiden Klebstoffbahnen erst nach dem Befüllen des Briefumschlages miteinander in Kontakt geraten. Ferner sind auch Briefumschläge bekannt, bei denen auf der Unterklappe oder der Schlußklappe eine Klebstoffbahn aufgetragen wurde, die durch eine Schutzfolie abgedeckt ist, welche vor dem Verkleben - ohne Befeuchten - von Schlußklappe mit Unterklappe entfernt werden muß.

[0005] Bei all diesen Arten der Verklebung von Schlußklappe und Unterklappe ist darauf zu achten, daß ein beschädigungsfreies Öffnen des Briefumschlages nicht möglich ist, damit der Empfänger sicher sein kann, daß die auf den im Briefumschlag enthaltenen Schriftstücken aufgebrachten Informationen nicht von Dritten gelesen wurden.

[0006] Hieraus ergibt sich jedoch, daß die Briefumschläge manuell ohne Hilfsmittel nicht einfach zu öffnen sind. Üblicherweise bedient man sich daher zum Öffnen eines Briefumschlages eines Hilfsmittels, z.B. eines manuellen oder elektromechanischen Brieföffners, mit dem man den Briefumschlag entlang einer seiner Seitenkanten auftrennt. In der Regel wird dies dadurch erleichtert, daß die Möglichkeit besteht, am Rande der Schlußklappe dieses Hilfsmittel zwischen Verklebung der Schlußklappe mit der Unterklappe und der Faltkante der Schlußklappe einzuführen und somit den Briefumschlag - ohne die darin enthaltenen Schriftstücke zu beschädigen - entlang der Faltkante der Schlußklappe aufzutrennen. Insbesondere bei Privatpersonen, bei denen täglich nur ein geringes Postvolumen anfällt, ist ein Brieföffner zum Öffnen des Briefumschlages bei der Entgegennahme der eingegangenen Post zumeist nicht direkt verfügbar. Daher wird entweder der Umschlag mühevoll von Hand geöffnet oder aber ein vergleichbares Hilfsmittel, wie z.B. ein Schlüssel, verwendet, wobei hierdurch das Brieföffnen einerseits mühsam wird und andererseits die Gefahr besteht, daß die in dem Briefumschlag enthaltenen Unterlagen beschädigt werden.

[0007] Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde vielfältig, beispielsweise auch in der gattungsgemäß zugrundegelegten US-PS 3 464 621, vorgeschlagen, an dem Briefumschlag eine Aufreißlasche auszubilden, die von dem Empfänger mit der Hand gegriffen werden kann und die es ihm ermöglicht, durch Ziehen an der Aufreißlasche den Briefumschlag entlang einer Brechungslinie, nämlich einer Perforation, zu öffnen. Dabei kann es vorgesehen sein, zum Ausbilden der Aufreißlasche die Klebstoffbahn für die Verklebung von Schlußklappe mit Unterklappe zu unterbrechen. Bei einem gemäß dieser Druckschrift gestalteten Briefumschlag ist jedoch nicht sichergestellt, daß das Füllgut nicht teilweise erkennbar ist, wenn die Aufreißlasche aufgebogen wird, ohne daß dabei der Briefumschlag beschädigt wird.

[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen aufreißbaren Briefumschlag so zu gestalten, daß er durch Aufreißen in einfacher Weise zu öffnen ist und gleichzeitig gewährleistet, daß der Umschlag nicht beschädigungsfrei öffenbar ist, wobei er darüber hinaus auch noch sicherstellen muß, daß das Füllgut des Briefumschlages bei verschlossenem Umschlag nicht erkennbar ist.

[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Briefumschlag mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0010] Ein derartiger Briefumschlag wird auf seiner Rückseite durch Verkleben einer Schlußklappe mit einer Unterklappe entlang einer Klebstoffbahn verschlossen. Dabei weist die Schlußklappe eine Aufreißlasche auf. Diese Aufreißlasche befindet sich in einem Bereich, in dem die Klebeverbindung zwischen Schlußklappe und Unterklappe unterbrochen ist. Entlang einer Schwächungslinie ist der Briefumschlag auf seiner Rückseite aufreißbar. Die Aufreißlasche wird durch einen Einschnitt in der Schlußklappe gebildet. Der Einschnitt verläuft im wesentlichen quer zur Erstreckung der Klebebahn und ist in den Verlauf der Schwächungslinie einbezogen. Dabei ist das Füllgut bei unbefugtem Anheben der Aufreißlasche gegen unbefugtes Einsehen durch die darunter befindliche Unterklappe geschützt.

[0011] Darüber hinaus kann sich in vorteilhafter Weise die Schwächungslinie über Schlußklappe und Unterklappe erstrecken. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Schwächungslinie dabei, abgesehen von dem Bereich der Aufreißlasche, nur in Bereichen einlagiger Materialstärke des Umschlages verläuft.

[0012] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung ist der Verlauf der Schwächungslinie derart gewählt, daß die Verklebung zwischen Unterklappe und Seitenklappe nicht im Bereich des Verlaufes der Schwächungslinie liegt.

[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schwächungslinie sich bis hin zu den Kanten des Briefumschlages, insbesondere bis hin zu zwei benachbarten Ecken des Briefumschlages, erstreckt. Damit ist gewährleistet, daß nach dem Aufreißen des Briefumschlages kein Reststeg das Entnehmen der im Umschlag eingelegten Unterlagen, des Füllguts, behindert.

[0014] Es ist weiter vorteilhaft, die Aufreißlasche so zu gestalten, daß sie sich nicht über die Mitte des Briefumschlages hinaus erstreckt, also daß sich die Aufreißlasche auf der Hälfte des Briefumschlages befindet, auf der die Schwächungslinie auf die den Briefumschlag begrenzende Seitenkante stößt. Dies verbessert die Handhabbarkeit des Briefumschlages während des Aufreißens, da der Briefumschlag weiterhin durch den Empfänger bequem gehalten und gehandhabt werden kann. Eine Schwächungslinie, die einen großflächigen Teil der Rückseite des Briefumschlages umschließt, hat den Vorteil, daß das Füllgut des Briefumschlages leichter entnommen werden kann. Daher ist es von Vorteil, wenn, obgleich die Schwächungslinie sich nur in einer Hälfte des Briefumschlages erstreckt, eine große Fläche der Rückseite umschlossen ist.

[0015] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung weist die Unterklappe einen Gegenschnitt auf, der sich fast bis an den Rand der Unterklappe erstreckt, der an die Schlußklappe stößt und der im Bereich der Unterbrechung der Klebeverbindung zwischen Schlußklappe und Unterklappe liegt. Der Gegenschnitt verläuft ebenfalls im wesentlichen quer zur Erstreckung der Klebebahn zwischen Unterklappe und Schlußklappe. Dies bewirkt in vorteilhafter Weise, daß beim Ziehen an der Aufreißlasche das Einreißen der Materialbahn der Unterklappe leichter ausgelöst wird. Der Gegenschnitt ist dabei in vorteilhafter Weise ebenso wie der Einschnitt in den Verlauf der Schwächungslinie einbezogen.

[0016] Gemäß vorteilhafter Ausgestaltung ist die Schwächungslinie als Perforation ausgebildet.

[0017] Gemäß weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die Schwächungslinie aus einer Abfolge von Paaren von Einschnitten gebildet. Vorteilhafterweise wird jedes Paar von Einschnitten aus einem Führungsschnitt und einem zum Führungsschnitt beabstandeten Kerbschnitt gebildet. Dabei ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Kerbschnitt so ausgebildet, daß er die Fassung der Materialbahn des Umschlags durchtrennt, die den Steg zwischen zwei benachbarten Führungsschnitten bilden. Die Ausführung der Schwächungslinie als Abfolge von Einschnittpaaren, bestehend aus Kerbschnitt und Führungsschnitt, hat den Vorteil, daß durch den Verlauf der Abfolge von Führungsschnitten der Konturverlauf der Schwächungslinie bestimmt wird, wobei durch die Kerbschnitte das Einreißen des Materials entlang der Führungslinie erleichtert wird.

[0018] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung mit den Zeichnungen und den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Kombination miteinander bei einer Ausführungsform verwirklicht sein. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
die Rückseite eines erfindungsgemäßen Briefumschlages vor dem Verkleben der Schlußklappe mit der Unterklappe;
Fig. 2
die Ansicht der Rückseite eines Briefumschlages nach dem Aufreißen des Briefumschlages und nach der Entnahme des Füllgutes; und
Fign. 3a bis 3e
Ausführungsbeispiele der unterschiedlich ausgebildeten Schwächungslinien gemäß der Erfindung.


[0019] Die Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Briefumschlag von seiner Rückansicht. Der Briefumschlag 11 wird aus einem flachen Bahnmaterial, das entsprechend zugeschnitten wurde, hergestellt, indem die Seitenklappen 14 an beiden Seiten umgeklappt werden. In ihrem Überlappungsbereich mit der Unterklappe 13, die anschließend umgefaltet wird, werden die Seitenklappen 14 verklebt. Nachfolgend werden die Begriffe oben und unten in dem Sinne verwendet, daß die untere Kante des Briefumschlages durch die Faltung zwischen der Vorderseite des Briefumschlages und der Unterklappe gegeben ist, und oben die Seite bezeichnet, über die das Füllgut in den Briefumschlag eingeschoben werden kann.

[0020] Im nach oben geklappten Zustand der Schlußklappe ist in Fig. 1 gezeigt, daß, auf der bei heruntergeklappter Klappe innenliegenden Seite, eine Klebstoffbahn 16 auf der Schlußklappe 12 aufgebracht ist. Diese Klebstoffbahn weist die Unterbrechung 20 auf. Im Bereich der Unterbrechung 20 ist der Einschnitt 18 angebracht, so daß im Bereich des Einschnittes 18 die Materialbahn des Briefumschlages durchtrennt ist und somit die Aufreißlasche 15 gebildet wird. Der Einschnitt 18 erstreckt sich dabei bis nahe an den oberen Rand der Schlußklappe 12. Die Breite der Unterbrechung 20 in der Klebstoffbahn 16 ist dabei möglichst klein gewählt, jedoch so groß, daß eine ausreichend gut greifbare Aufreißlasche 15 ausgebildet wird. Der Einschnitt 18, der die Aufreißlasche 15 begrenzt, erstreckt sich dabei im wesentlichen quer zum Verlauf der Klebstoffbahn 16, d.h. im wesentlichen von oben nach unten. An dem im aufgeklappten Zustand der Schlußklappe 12 unteren Ende des Einschnittes 18 für die Aufreißlasche 15 schließt sich der schlußklappenseitige Abschnitt der Schwächungslinie 17 an. Er erstreckt sich bis hin zu der rechten Ecke, in der der Falz zwischen Vorderseite 21 des Briefumschlages und Schlußklappe 12 verläuft und andererseits durch die Kante der entsprechenden Seitenklappe 14 der Vorderseite 21 gebildet wird. Dabei erstreckt sich die Schwächungslinie möglichst bis nahe hin an die Ecke des Briefumschlages.

[0021] Zusätzlich ist es möglich, daß der Einschnitt Unterbrechungen aufweist, so daß schmale Materialstege gebildet werden. Die Materialstege fixieren die Aufreißlasche gegen unbeabsichtigtes Aufklappen und verhindern dadurch ein Verhaken des Umschlages, beispielsweise in maschinellen Sortieranlagen.

[0022] Im Bereich der Unterklappe 13 findet die Schwächungslinie 17 ihre Fortführung. Zunächst ist an der Oberkante der Unterklappe ein Einschnitt 19 vorgesehen. Dieser Einschnitt 19 ist ebenfalls in dem Bereich angeordnet, in dem die Klebeverbindung zwischen Schlußklappe 12 und Unterklappe 13 unterbrochen ist. Der Verlauf des Gegenschnittes 19 kann entweder, wie dargestellt, geradlinig von oben nach unten verlaufen oder aber dem Konturverlauf der Aufreißlasche angepaßt sein, sollte jedoch stets, versetzt, auf der in aufgerissenem Zustand im Bereich des Aufreißteiles liegenden Seite der Kontur verlaufen. Der Gegenschnitt 19 erstreckt sich bis fast hin zum oberen Rand der Unterklappe 13. Dabei ist zu beachten, daß Einschnitt 18 und Gegenschnitt 19 jeweils als volle Schnitte, d.h. die Materialbahn des Briefumschlages vollständig durchtrennende Schnitte, ausgeführt sind, während die Schwächungslinie auch als Teilschnitt, d.h. das Material des Briefumschlages nicht in seiner gesamten Materialstärke durchtrennender Schnitt, ausgeführt sein können. Der Gegenschnitt 19 ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, daß er zwar weiter nach unten reicht, als sich bei verschlossenem Umschlag die Klebebahn auf der Unterklappe nach unten erstreckt, jedoch möglichst nicht über die von der Schlußklappe 12 verdeckte Fläche der Unterklappe nach unten ragt.

[0023] An den Gegenschnitt 19 schließt sich die Fortsetzung der Schwächungslinie 17 in der Unterklappe an. Die Schwächungslinie führt in einem geschlossenen Linienzug zu der unteren Ecke des Briefumschlages, auf der gleichen Seite wie die Schwächungslinie 17 in der Schlußklappe 12. Die untere Ecke des Briefumschlages ist die Ecke, die einerseits durch die sich bis zu ihr erstreckende Falzkante zwischen Unterklappe 13 und Vorderseite 21 des Briefumschlages und andererseits durch die Kante zwischen der entsprechenden Seitenklappe 14 und der Vorderseite 21 gebildet wird, definiert ist. Dabei ist der Verlauf der Schwächungslinie 17 auf der Unterklappe 13 so geführt, daß im Bereich der Verklebung zwischen Unterklappe 13 und Seitenklappe 14 die Schwächungslinie 17 unterhalb des unteren Randes der Seitenklappe verläuft, also im Winkel zwischen Seitenklappe und unterer Kante des Briefumschlages verläuft. Der Konturverlauf dazwischen kann sehr frei gewählt werden. Er wird vorzugsweise daran angepaßt, daß das Aufreißen des Briefumschlages entlang der Schwächungslinie möglichst sicher erfolgt und gleichzeitig eine möglichst große Fläche des Briefumschlages aufgerissen wird. Unterschiedliche Verläufe, wie sie beispielhaft vorgesehen sind, sind in der Fig. 1 punktiert, gestrichelt und strichpunktiert dargestellt. Es kann günstig sein, wenn in jedem Abstand von der Seitenkante, zu der die Schwächungslinie führt, der Winkel zwischen der Tangentialen an der Schwächungslinie auf der Schlußklappe 12 und der Falzkante zwischen Schlußklappe 12 und Vorderseite 21 stets kleiner ist als der entsprechende Winkel auf der Unterklappe.

[0024] Es ist bei einem derart gestalteten Briefumschlag vorteilhaft, daß dieser nicht geöffnet werden kann, ohne daß das Material im Bereich der Schwächungslinie bzw. im Bereich der Aufreißlasche beschädigt wird und somit der Öffnungsversuch erkennbar wird. Des weiteren entsteht bei einem so gestalteten Briefumschlag, beim Aufreißen kein nicht wenigstens durch Klebung mit dem Restbriefumschlag verbundenes Material. Das Material des Briefumschlages bleibt zusammenhängend und einstückig. Somit gibt es in der Hand des Benutzers beim Aufreißen keinen Rest, den er getrennt entsorgen müßte. Ferner verbleibt - da es durch die hier beschriebene Gestaltung möglich ist, die Schwächungslinie sehr eng an die Ecken des Briefumschlages bzw. an die Kante zwischen Schlußklappe 12 und Vorderseite 21 bzw. an die Unterkante (Faltkante zwischen Vorderseite 21 und Unterklappe 13) heranzuführen - kein Steg stehen, der das Entnehmen des Füllgutes beim aufgerissenen Briefumschlag behindert. Im übrigen ist es vorteilhaft, daß auch im Bereich der Aufreißlasche 15 es nicht möglich ist, den Inhalt des Briefumschlages zu identifizieren, da bei angehobener Aufreißlasche 15 sich darunter das Material der Unterklappe 13 befindet und der Gegenschnitt 19 zum Einschnitt 18 versetzt ist, so daß das Füllgut des Briefumschlages stets abgedeckt ist.

[0025] Die Fig. 2 zeigt, wie in Fig. 1, die Ansicht der Rückseite eines erfindungsgemäßen Briefumschlages. Der Briefumschlag, wie er in Fig. 2 dargestellt ist, wurde durch Ziehen an der Aufreißlasche 15 geöffnet. Die von der Schwächungslinie umschlossene Fläche der Unterklappe 13a wurde zur Seite geklappt - hier nach rechts -, so daß das Füllgut für den Zugriff durch den Empfänger bereit liegt. Der durch das Aufreißen des Briefumschlages vom Hauptteil der Unterklappe 13 abgetrennte Teil 13a der Unterklappe ist mit der Seitenklappe 14 verklebt. Mit diesem Bereich der Unterklappe 13a ist der aufgerissene Teil 12a der Schlußklappe durch die Klebung zwischen Schlußklappe 12 und Unterklappe 13 noch verbunden. Dies zeigt die einteilige Ausbildung auch des aufgerissenen Briefumschlages. Der andere Teil - der Hauptteil - der Schlußklappe 12 verbleibt weiterhin in Verklebtem Zustand zu dem stehengebliebenen Teil der Unterklappe 13, so wie es bei einem vollständig verklebten Umschlag der Fall ist.

[0026] Die Schwächungslinie 17 in Schlußklappe 12 und Unterklappe 13 kann als Perforation oder in anderer Form mit gleicher Funktion ausgeführt werden. Verschiedene Ausführungsbeispiele für die Gestaltung der Schwächungslinie 17 sind in den Fign. 3a bis 3e dargestellt. Die Wahl der Form der Schwächungslinie 17 wird in Abhängigkeit des Verlaufes der Schwächungslinie auf dem Briefumschlag gewählt und ist so zu wählen, daß ein sicheres Aufreißen des Briefumschlages erfolgt. Dies ist nicht nur von dem Verlauf der Schwächungslinie auf dem Briefumschlag, sondern auch von dem Material, aus dem der Briefumschlag besteht, abhängig. Insbesondere dann, wenn das Material des Briefumschlages aus Fasermaterial (z.B. Papier) besteht, ist die Ausrichtung der Fasern in der Materialbahn zu berücksichtigen.

[0027] Neben der einfachen Form der Perforation zeigt die Fig. 3a die Möglichkeit, die Schwächungslinie 17 als Abfolge von Einschnitten, Teil- oder Vollschnitten, mit einem schmalen Zwischensteg auszubilden.

[0028] Eine Variante der in der Fig. 3a dargestellten Form der Schwächungslinie ist in der Fig. 3b dargestellt. Hier ist die Schwächungslinie als Abfolge von Paaren von Einschnitten, wiederum als Teil- oder vollschnitt ausgeführt, ausgebildet. Jedes der Paare besteht aus einem Führungsschnitt 25 und einem Kerbschnitt 26, der zum Führungsschnitt beabstandet ist, diesem aber zugeordnet ist. Aufgabe des Kerbschnittes 26 ist es, das Material in dem Bereich zu schwächen, der die Stege zwischen zwei benachbarten Führungsschnitten bildet.

[0029] Die Schwächung erfolgt bei den Kerbschnitten, wie sie auch in den nachfolgenden Fign. 3d und 3e dargestellt sind, zumeist so, daß beabstandet zu den Führungsschnitten 25 das Material der Stege eingeschnitten wird. Während des Reißens reißt jedoch das Material weitgehend entlang der Führungsschnitte 25.

[0030] Die Fig. 3c zeigt eine andere Variante einer möglichen Schwächungslinie 17. Es handelt sich dabei um eine Abfolge von schräg zu dem Verlauf der Kontur der Schwächungslinie angeordneten Einschnitten, vorzugsweise Teilschnitten.

[0031] Die Fign. 3d und 3e zeigen zwei unterschiedliche Varianten, bei denen wiederum ein Führungsschnitt 25 und ein Kerbschnitt 26 durchgeführt wird. Gemäß der Ausgestaltung nach Fig. 3d handelt es sich bei dem Führungsschnitt um schräg zu der Aufreißrichtung 27 verlaufende, zueinander beabstandete Führungsschnitte. Der zu einem Führungsschnitt 25 zugehörige Kerbschnitt 26 verläuft quer, meist senkrecht zu dem Führungsschnitt 25. Dieser durchtrennt in seiner Schnitt-Tiefe wenigstens einen Teil des Steges zwischen zwei benachbarten Führungsschnitten.

[0032] Die Fig. 3e zeigt Führungsschnitte 25, die als Kreisbogensegment ausgebildet sind. Als Kerbschnitt 26 wurden ebenfalls Kreisbogensegmente gewählt, die jedoch nur einen Teilbogen des dem Führungsbogen 25 entsprechenden Bogens bilden. In Abwandlung des in der Fig. 3e abgebildeten Schnittmusters könnte man die Abschnitte 26 auch als den Führungsschnitten 25 entsprechende Bogensegmente ausbilden und so eine Abfolge, immer abwechselnd ineinandergreifender Bodensegmente ausbilden.

[0033] Alle diese Formen von Schwächungslinien und auch die Ausbildung der Aufreißklappe im Bereich der Klebebahn 16 mit ihrer Unterbrechung 20 zwischen Schlußklappe 12 und Unterklappe 13 haben den Vorteil, daß auch sichergestellt ist, daß bei automatischer Briefbearbeitung in Sortier- und Förderanlagen ein unbeabsichtigtes Öffnen des Briefumschlages durch Aufreißen weitgehend vermieden wird.


Ansprüche

1. Briefumschlag, der auf seiner Rückseite durch Verkleben einer Schlußklappe (12) mit Unterklappe (13) und/oder Seitenklappe (14) entlang einer Klebstoffbahn (16) verschließbar ist, wobei die Schlußklappe (12) eine Aufreißlasche (15) aufweist, die in einem Bereich angeordnet ist, in dem die Klebeverbindung zwischen Schlußklappe (12) und Unterklappe (13) und/oder Seitenklappe (14) unterbrochen ist, und wobei der Briefumschlag (11) entlang einer Schwächungslinie (17) aufreißbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißlasche (15) durch einen Einschnitt (18) in der Schlußklappe (12) gebildet wird, der im wesentlichen quer zu der Erstreckung der Klebstoffbahn (16) verläuft, und der in den Verlauf der Schwächungslinie (17) einbezogen ist.
 
2. Briefumschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (17) sich über Schlußklappe (12) und Unterklappe (13) oder Seitenklappe (14) erstreckt.
 
3. Briefumschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (17), abgesehen vom Bereich der Aufreißlasche (15), nur in Bereichen einlagiger Materialstärke des Briefumschlages verläuft.
 
4. Briefumschlag nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der Schwächungslinie (17) so gewählt ist, daß die Verklebung zwischen Unterklappe (13) und Seitenklappe (14) nicht im Verlauf der Schwächungslinie (17) liegt.
 
5. Briefumschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (17) unterhalb des unteren Randes der Seitenklappe (14), im Winkel zwischen Seitenklappe (14) und unterer Kante des Briefumschlages verläuft.
 
6. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (17) sich bis hin zu Kanten des Briefumschlages, insbesondere zwischen zwei benachbarten Ecken des Briefumschlages, erstreckt.
 
7. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißlasche (15) auf der Hälfte des Briefumschlages angeordnet ist, auf der die Schwächungslinie verläuft.
 
8. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Unterbrechung der Klebeverbindung zwischen Schlußklappe (12) und Unterklappe (13) ein Gegenschnitt (19) angeordnet ist, wobei sich der Gegenschnitt (19) fast bis an den Rand der Unterklappe (13) erstreckt und im wesentlichen quer zur Erstreckung der Klebstoffbahn (16) verläuft.
 
9. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (17) als Perforation ausgebildet ist.
 
10. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwächungslinie (17) aus einer Abfolge von Paaren von Einschnitten gebildet ist.
 
11. Briefumschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Paar von Einschnitten aus einem Führungsschnitt (25) und einem zum Führungsschnitt beabstandeten Kerbschnitt (26) besteht.
 
12. Briefumschlag nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerbschnitt so ausgebildet ist, daß er die Fasern des Umschlagmaterials durchtrennt, die dem Steg zwischen zwei benachbarten Führungsschnitten (25) bilden.
 
13. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Unterklappe nahezu über die gesamte Breite des Briefumschlages erstreckt und die Verklebung der Schlußklappe nur mit der Unterklappe erfolgt.
 
14. Briefumschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Einschnitt (18) Unterbrechungen aufweist, so daß am Einschnitt (18) schmale Materialstege ausgebildet sind.
 




Zeichnung