[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fortlaufenden Falzen von
flachem Material, z.B. Signaturen, die von einem Falzapparat, der in einer Rotationsdruckmaschine
angeordnet ist, von einer Materialbahn geschnitten werden.
[0002] In der GB 2 098 587 A ist eine Signaturbeförderungsvorrichtung in einem Falzapparat
für Rotationsdruckmaschinen beschrieben. Eine solche Vorrichtung umfasst eine Vielzahl
von einstellbaren Andruckwalzen, um die oberen Bänder festzuhalten, so dass sie nicht
auf eine Signatur gleiten, während die Signatur in eine Position geführt wird, in
der sie mittels eines Falzmessers auf sich selber gefalzt wird. Ebenso ist ein Mechanismus
in der Vorrichtung angeordnet, der Kraft auf die Walzen ausübt, um die Abstände zwischen
den oberen und unteren Bändern einzustellen und der die Kraft, die die Signatur zwischen
den Bändern abhängig von der Anzahl der Seiten oder der Dicke der jeweiligen Bogen
zusammendrückt. Aufgrund dieser Anordnung werden Falten in der Signatur vermieden,
wenn diese die vorderen Anlegemarken kontaktiert, und ein Verrücken der Signatur,
bevor die Signatur an der Falzposition mit dem Falzmesser in Berührung kommt.
[0003] Die US 3,961,783 zeigt einen Falzapparat mit einem endlosen mit einer Rille oder
Nut versehenes Band. In dieser Vorrichtung umfasst ein Falzapparat ein endloses mit
einer Rille oder Nut versehenes Band, das so angeordnet ist, dass es sich entlang
einem linearen Falzpfad gegenüber einem zweiten endlosen Riemen bewegt, der im Querschnitt
V-förmig ist. Der zweite endlose Riemen wirkt mit der Rille oder Nut des ersten Bandes
zusammen, wobei zwischen den beiden ein Falz in einem Materialbogen gebildet wird.
[0004] In der EP 0 434 987 B1 ist ein Falzapparat beschrieben, der eine Geschwindigkeitskontrolle
der Transportbänder umfasst. Bei dieser Anordnung ist ein erstes sich längs erstreckendes
Umlenkelement an einer ersten Seite der Falzlinie angeordnet und erstreckt sich von
dem Eintrittsbereich zu dem Ausgangsbereich des Falzapparats, um das Bogenmaterial
hinter einem Bereich auf der ersten Seide der Falzlinie in eine erste Richtung abzulenken,
während es sich von dem Eintrittsbereich zu dem Ausgangsbereich des Falzapparats bewegt.
Ein zweites sich längs erstreckendes Umlenkelement ist auf der zweiten Seite der Falzlinie
angeordnet und erstreckt sich von dem Eintrittsbereich zu dem Ausgangsbereich des
Falzapparats, um Bogenmaterial in einen Bereich auf der zweiten Seite der Falzlinie
abzulenken. Das erste und das zweite Umlenkelement haben Umlenkoberflächen, die in
Transportrichtung gesehen größer werden.
[0005] Eine erste Bänderanordnung ist zumindest teilweise zwischen der ersten und der zweiten
Umlenkvorrichtung angeordnet, die die Bogen ergreift und in eine Richtung weg von
dem Eintrittsbereich hin zum Ausgangsbereich des Falzapparats. Darüber hinaus ist
eine zweite Bänderanordnung zumindest teilweise zwischen der ersten und der zweiten
Umlenkvorrichtung zum Ergreifen des Bogenmaterials angeordnet, während es von der
ersten Bänderanordnung gehalten und zu dem Ausgangsbereich des Falzapparats bewegt
wird. Auf diese Weise kann die zweite Bänderanordnung das Bogenmaterial ergreifen
und es entlang der ersten und zweiten Anordnung weg von der ersten Bänderanordnung
auf den Ausgangsbereich des Falzapparats zu bewegen, nachdem das Bogenmaterial von
der ersten Bänderanordnung getrennt wurde.
[0006] Antriebsmittel sind mindestens einem der Bänder der ersten oder zweiten Bänderanordnung
zugeordnet, damit die Laufgeschwindigkeit eingestellt werden kann. Ein erster Kontrollzeichengeber
ist vorgesehen, der ein erstes Geschwindigkeitskontrollsignal erzeugt, das eine Funktion
der Geschwindigkeit der ersten Bänderanordnung ist, ein zweiter Kontrollzeichengeber
ist vorgesehen, der ein zweites Geschwindigkeitskontrollsignal erzeugt, das eine Funktion
der Laufgeschwindigkeit mindestens eines Bandes in der zweiten Bänderanordnung ist.
Dann ist noch ein weitere Kontrollvorrichtung vorgesehen zum Vergleich des ersten
mit dem zweiten Geschwindigkeitskontrollsignal und zur Kontrolle des Betriebs der
Antriebsmittel, um die Laufgeschwindigkeit mindestens eines der Bänder in der Bänderanordnung
in Reaktion auf eine Änderung der Beziehung zwischen dem ersten und dem zweiten Geschwindigkeitssignal
einzustellen.
[0007] Im allgemeinen haben Schwertfalzvorrichtungen wie in der GB 2 098 587 beschrieben
eine Geschwindigkeitsbegrenzung, so dass in der Regel für den Betrieb einer Rotationsdruckmaschine
zwei Schwertfalzvorrichtungen benötigt werden. Aufgrund dieser Einschränkung müssen
oft Hilfsmittel wie Umlenk-, Brems- oder Integrationsvorrichtungen in die Falzanordnung
aufgenommen werden. Diese Zusatzvorrichtungen sind nicht nur teuer, sondern erhöhen
auch das Risiko von Falzungenauigkeiten bei dem Zusammenwirken dieser Hilfsvorrichtungen
mit den Signaturen, während diese jede einzelne Hilfsvorrichtung durchlaufen. Diese
Bänderanordnungen nehmen darüber hinaus sehr viel Platz in Anspruch.
[0008] Der Erfindung liegt demgemäss die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum Falzen
vorzuschlagen, die ein effektives Falzen ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zum fortlaufenden Falzen
von flachem Material mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0010] Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen darin, dass, wenn eine Signatur, die
aus einer oder mehreren Schichten besteht, durch die abgeflachten Oberflächenabschnitte
der Falzwalzen geführt wird, ein gerader Falz gebildet wird, wobei die Richtung nicht
mehr geändert werden muss, wenn die Signatur angehalten wird, um den Falz zu bilden,
wie bei bekannten Schwertfalzapparaten. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird die
Verwendung von Schwertfalzmechanismen mit mehreren Hilfsausrüstungsteilen entbehrlich
und dennoch ist ein Längsfalzen der Signaturen, die in Beförderungsrichtung befördert
werden, möglich.
[0011] Weitere vorteilhafte erfindungsgemäße Ausführungsformen umfassen abgeflachte Oberflächenabschnitte,
die jeweils zueinander in demselben Maße abgeflacht sind. Daher verengt sich eine
V-förmige Öffnung zwischen den Oberflächen, die auf dem jeweiligen Rotationskörper,
z.B. einem Zylinder, angeordnet sind, stetig, während sich der Zylinder dreht. Diese
abgeflachten Oberflächenabschnitte bilden jeweils die V-förmige Öffnung. Die Breite
der V-förmigen Öffnung hängt von dem Rotationswinkel des abgeflachten Oberflächenabschnitts
ab. Der Falzgrad, der auf die flachen Teile, z.B. ein- oder mehrschichtige Signaturen
angewendet wird, hängt von dem jeweiligen Rotationswinkel der Oberflächenabschnitte
ab, die auf dem jeweiligen Zylinder angeordnet sind.
[0012] Die Oberflächenabschnitte sind um eine Mittelpunktachse gespiegelt angeordnet und
bilden eine dreidimensionale Spirale, die vorzugsweise als Archimedische Spirale ausgebildet
ist, um einen Längsfalz auf den jeweiligen Signaturen bilden. Die Anordnung der abgeflachten
Oberflächenabschnitte, die auf der Oberfläche des Zylinders angeordnet sind, bildet
eine Falzwalze.
[0013] Die Falzwalze ist aus Metall oder Plastik oder einer Mischung dieser Materialien
hergestellt; andere geeignete Materialien sind Holz oder Schweißkonstruktion.
[0014] Die Falzwalze, die im Wesentlichen spiralförmig ausgebildet ist, kann aus einer Reihe
Bürsten mir unterschiedlicher Neigung bestehen und kann abgeflachte Oberflächenabschnitte
aufweisen, die aus Führungsabschnitten, die auf der Oberfläche des Zylinders angeordnet
sind, bestehen.
[0015] Dem Zylinder sind Oberflächenabschnitte zugeordnet, die so angeordnet sind, das sie
ein senkrecht nach oben gerichtetes längs gefalztes Produkt schaffen. Bei einer ersten
Anordnung der Falzrollen umfassen die Falzrollen einen Mittelteil, in dem der Falzbruch
angeordnet ist, um einen Längsfalz bei der weiteren Rotation der Spirale, vorzugsweise
einer archimedischen Spirale, zu bilden. Die jeweiligen Falzwalzen können senkrecht
zu der Beförderungsrichtung der flachen Teile angeordnet sein. In einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform sind die Falzwalzen so ausgerichtet, dass sie einen sich horizontal
ausdehnenden Falz auf der linken oder rechten Seite bilden, je nach den individuellen
Anforderungen der jeweiligen Druckerei.
[0016] Die Falzwalze kann so angeordnet sein, dass sie einen nach unten gerichteten Falz
auf der jeweiligen Signatur bildet, um eine gefalzte Signatur zu schaffen. Die Falzwalze,
die auf einem Zylinder angeordnete abgeflachte Oberflächenabschnitte umfasst, kann
abgeflachte Oberflächenabschnitte umfassen, die jeden Winkel zwischen 0° und 360°
bei einer kompletten Drehung des Zylinders durchlaufen. Die abgeflachten Oberflächenabschnitte
können Anlegeabschnitte aufweisen, die das Längsfalzen einer Reihe von längs zu falzenden
Signaturen ermöglicht.
[0017] Um die Signaturen während des Transports in die Beförderungsrichtung in der mittigen
Aussparung zu halten, die bei der weiteren Rotation der Falzwalzen stetig schmaler
wird, und um eine größere Genauigkeit des Längsfalzes zu erhalten, können Faltbänder,
Luftdüsen, rotierende Messer oder ähnliche Elemente vorgesehen sein, die dem jeweiligen
Signaturtransportpfad in Beförderungsrichtung zugeordnet sind.
[0018] Um eine größere Effektivität des Falzvorgangs mit den dem Zylinder zugeordneten abgeflachten
Oberflächenabschnitten zu erhalten, können die Falzwalzen in einer Reihenanordnung
eine nach der anderen in geneigter Ausrichtung angeordnet sein, um einen sich horizontal
erstreckenden Pfad zu bilden oder unterhalb des Signaturtransportpfads ein Längsfalzen
der Signatur auf dem jeweiligen Signaturrücken zu bilden.
[0019] Die erfindungsgemäße dynamische Längsfalzwalze kann in Falzapparaten entweder mit
einziehbaren Stiftanordnungen zum Ergreifen der aus mehreren Schichten bestehenden
Signaturen versehen sein oder alternativ können die dynamischen linearen Falzwalzen
in einem Falzapparat ohne Stiftanordnung angeordnet sein, wobei mindestens einer der
oben angegebenen Falzapparate einer Rollenrotationsdruckmaschine für den Akzidenz-
oder Zeitungsdruck zugeordnet ist.
[0020] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind
Gegenstand der nachfolgend aufgeführten Zeichnungen und deren Beschreibungen.
[0021] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Falzwalze mit abgeflachten Oberflächenabschnitten, die an der
Peripherie des Zylinders angeordnet sind,
- Figur 2
- einen schrittweise erfolgenden Falzvorgang auf einer Signatur, wobei sich die Falzwalze
um die jeweilige Mittelachse dreht,
- Figur 3
- eine Falzwalze, die in einer Position angeordnet ist, um Längsfalze auf eine jeweilige
Signatur aufzubringen,
- Figur 4
- eine Falzwalzenanordnung, die einem jeweiligen Signaturbeförderungspfad zugeordnet
ist, um einen senkrecht nach unten orientierten Falz zu bilden,
- Figur 5
- eine Reihenanordnung einer erfindungsgemäßen Falzwalzenanordnung,
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht einer einzelnen archimedischen Spirale und
- Figuren 7.1, 7.2, 7.3
- eine Falzanordnung, die die Signaturabschnitte an der Hälfe der Falzwalze falzt.
[0022] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Falzwalze, wobei
auf der jeweiligen Peripherie eines Zylinders abgeflachte Oberflächenabschnitte angeordnet
sind.
[0023] Eine erfindungsgemäße Falzwalze 1 umfasst einen Rotationskörper 3, z.B. einen Zylinder,
der mit einer Bohrung versehen ist, um die sich der Zylinder 3 in eine von einem Pfeil
5 angezeigte Rotationsrichtung dreht. Auf der jeweiligen äußeren Peripherie des Zylinders
3 sind zwei Oberflächenabschnitte 7, 8 angeordnet, zwischen denen eine V-förmige Öffnung
12 gebildet ist. Bei einer Rotationsbewegung der Falzwalze 1 um eine Rotationsachse
2 in die Rotationsrichtung 5, schließt sich die V-förmige Öffnung 12, die von den
jeweiligen abgeflachten Oberflächenabschnitten 7, 8 gebildet wird, allmählich/schrittweise.
Daher werden die abgeflachten Oberflächenabschnitte während einer 360°-Drehung um
die Mittelachse 2 so gedreht, dass während des Vorübergleitens einer jeweiligen Signatur
14, die an dem jeweiligen abgeflachten Oberflächenabschnitten 7, 8 längs gefalzt werden
soll, der Längsfalz 17, 24 auf der jeweiligen Signatur 14, während einer Drehung der
Falzwalze 1 um ihre Mittelachse 2 gebildet werden kann (s. z.B. Fig. 3).
[0024] Darüber hinaus umfasst die jeweilige Falzwalze 1 Anlegeabschnitte 11 zur Ausrichtung
der Position der jeweiligen Signatur 14, bevor sie während der Rotation der angetriebenen
Falzwalze 1 längs gefalzt wird. Die jeweiligen abgeflachten Oberflächenabschnitte
7, 8 sind um einen Mittelpunkt 6 einer Mittelachse gespiegelt. Die jeweiligen Oberflächenabschnitte
7, 8 sind vorzugsweise als dreidimensionale Spiralen ausgebildet, insbesondere vorzugsweise
als Archimedische Spiralen, die auf der jeweiligen Oberfläche des Rotationskörpers
3, z.B. ein Zylinder, angeordnet sind. Dieser Zylinder 3 wird angetrieben, weshalb
die Mittelachse 2, die sich durch ihn erstreckt, eine Schlüssel aufnehmende Rille
9.
[0025] Figur 2 zeigt einen schrittweisen Falzvorgang auf einer jeweiligen Signatur, der
auf einer erfindungsgemäßen Falzwalze ausgeführt wird.
[0026] Zu Anfang des Falzvorgangs 13 befindet sich die Signatur 14 flach liegend vor der
Falzwalze 1 in der Position 18. Dabei liegt die um einen Falzbruch längs zu falzende
Signatur 14 an den Anlegeabschnitten 11 der abgeflachten Oberflächenabschnitte 7,
8 an. Nachdem die Signatur entlang ihres Falzbruchs 17 von den schematisch dargestellten
Faltmitteln 36 ergriffen worden ist, wird die Breitseite 15 der Signatur so ausgerichtet,
dass der Falzbruch 17 dem jeweiligen Mittelpunkt der abgeflachten Oberflächenabschnitte
7, 8 entspricht.
[0027] In der zweiten Position 19 wird die Falzwalze 1 um einen Rotationswinkel in die Rotationsrichtung
5 um ihre jeweilige Rotationsachse 2 gedreht. Dementsprechend sind die jeweiligen
abgeflachten Oberflächenabschnitte 7, 8 in eine ein wenig erhöhte Stellung gebracht
worden und beginnen, die jeweiligen Seiten der Signatur 14, die an den Falzbruch 17
der Signatur 14 grenzen, zu falzen. Diese Bewegung der Seiten der Signatur 14 wird
anhand des Falzwinkels 20 dargestellt, der in diesem Stadium weniger als 180° beträgt.
Die Faltmittel 36, die hier nur schematisch dargestellt sind, halten die Mitte der
Signatur 14 in mittiger Position zu den jeweiligen abgeflachten Oberflächenabschnitten
7, 8, um eine Positionierung des Falzrücken der Signatur 14 in der Mitte der V-förmigen
Öffnung 12 zwischen den abgeflachten Oberflächenabschnitten 7, 8 zu ermöglichen.
[0028] In der dritten Position 21 sind die Signaturen 14, die an den Falzbruch 17 grenzen
näher aufeinander zu bewegt worden, da die abgeflachten Oberflächenabschnitte 7, 8
während der Drehung der Falzwalze 1 eine Aufwärtsbewegung ausführen. Daher werden
die Seiten der Signatur 14 dementsprechend in eine erhöhte Stellung gebracht und bewegen
sich allmählich aufeinander zu, wobei der Falzbruch 17, der von den Faltmitteln 36
ergriffen wird, hier nur schematisch dargestellt ist.
[0029] Die vierte Position 23 des Falzvorgangs 13 zeigt die jeweilige Falzwalze 1, die um
ungefähr 270° gedreht worden ist und somit einen jeweiligen Längsfalz auf der Signatur
14 fast fertiggestellt hat. Bei der weiteren Rotation der Falzwalze 1 ist auf der
Signatur 14 ein sich senkrecht nach oben erstreckender Längsfalz gebildet worden,
wobei sie in die Beförderungsrichtung 37 befördert wird und von den jeweiligen Faltmitteln
36, die den Falzbruch 17 ergreifen, an der Rille der Bahn gehalten wird.
[0030] In der Endposition 25 liegt eine längs gefalzte Signatur 24, deren jeweiliger Rücken
von den Faltmitteln 36 ergriffen worden ist, vor, während die Signatur 14 in die Beförderungsrichtung
37 bewegt wird.
[0031] In dem beschriebenen Beispiel werden Archimedische Spiralen als die jeweiligen abgeflachten
Oberflächenabschnitte 7, 8 verwendet. Es können jedoch auch andere Spiralformen verwendet
werden. Die abgeflachten Oberflächenabschnitte 7, 8 können aus Metall, Plastik oder
einer Mischung beider Materialien hergestellt sein; die Verwendung von einer Schweißkonstruktion
oder hölzernen Oberflächen ist auch möglich.
[0032] Die jeweiligen Faltmittel 36, die den jeweiligen Falzbruch 17 der zu befördernden
Signatur 14 ergreifen, können in Form von ortsfesten Anlegeschienen, Luftdüsen, Bürsten,
Bändern oder scheibenförmigen Elementen ausgebildet sein, um den jeweiligen Falzbruch
17 der Signaturen 14 auf dem Boden der V-förmigen Öffnung 12 zu halten, damit eine
große Falzgenauigkeit gewährleistet ist.
[0033] Figur 3 zeigt eine Falzwalzenanordnung in einer Position zur Bildung eines Längsfalzes
auf einer jeweilige Signaturseite.
[0034] In dieser Anordnung des Falzvorgangs 13, sind mehrere Stadien des Falzvorgangs auf
der jeweiligen Signatur 14 gezeigt. In der hier gezeigten Darstellung sind die Falzwalzen
1 in eine aufrechte Position ausgerichtet, um einen Falz auf der Signatur 14 zu bilden,
der sich in horizontaler Richtung erstreckt. In der Ausgangsposition liegt die Signatur
14 an den Anlegeabschnitten 11 der spiralförmigen Oberflächen 7, 8 an. Die Signatur
14 wird um ihre Mittelachse 35 ergriffen und wird bei der gemeinsamen Bewegung der
Falzwalze 2 um die jeweilige Mittelachse 2 allmählich in Längsrichtung gefalzt, parallel
zu der Beförderungsrichtung, die mit dem Bezugszeichen 37 versehen ist. Der Falzwinkel
20 nimmt allmählich bei der weiteren Rotation der abgeflachten Oberflächenabschnitte
7, 8 ab. Daher werden beide Seiten einer Signatur 14 aufeinanderzugeklappt, vorzugsweise
in demselben Maße und falzen den Rücken der Signatur 14. In der Anordnung in Figur
3 wird eine sich horizontal erstreckender Falz auf der linken Seite der Signatur gebildet.
Ein Längsfalz auf der rechten Seite der Signatur ist ebenso denkbar.
[0035] Figur 4 zeigt eine Falzwalzenanordnung, die einem jeweiligen Signaturtransportpfad
zugeordnet ist, wobei auf der Signatur ein senkrecht nach unten gerichteter Falz gebildet
wird.
[0036] Die Falzwalzenanordnung nach Figur 4 ist dieselbe, die zuvor in Verbindung mit Figur
1 beschrieben wurde. Sie ist um 180° gedreht, d.h. die Falzwalze 1 ist nun oberhalb
der längs zu falzenden Signatur 14 angeordnet. Der Falzbruch 17, der mit einem senkrecht
nach unten ausgerichteten Falz versehen ist, wird fortlaufend bei der Rotation der
Falzwalze 1 um ihre jeweilige Mittelachse 2 gefalzt. Die jeweiligen abgeflachten Oberflächenabschnitte
bilden einen schrittweisen Längsfalz auf der Signatur 14, wenn diese durch die jeweilige
Breite der V-förmigen Öffnung bewegt wird, deren Breite von dem Rotationsstadium des
angetriebenen Zylinders 3 abhängt.
[0037] Wenn die Falzwalze eine Drehung um ungefähr 360° um ihre jeweilige Mittelachse 2
ausgeführt hat, wird der senkrecht nach unten verlaufende Falz 24 auf der Signatur
14 gebildet, wobei die jeweiligen offenen Enden der Signatur 14, die hier jedoch nicht
im Detail dargestellt ist, nach unten gerichtet sind. Die Signatur 14 wird von den
Faltmitteln 36, z.B. eine Scheibe, ein Band, eine Kette oder anderen Elementen aufgenommen,
um den
Falzbruch 17 mittig ausgerichtet in den abgeflachten Oberflächenabschnitten 7, 8 zu
halten.
[0038] Figur 5 zeigt eine Anordnung der Falzwalzen in einer Reihe.
[0039] In dieser Darstellung sind die Falzwalzen in einer Reihe angeordnet und umfassen
eine erste Spirale 32 und eine zweite Spirale 33. Die Anlegeabschnitte 11, die an
die Vorderkante einer längs zu falzenden jeweiligen Signatur 14 angrenzen, sind in
eine 90°-Position gedreht worden. Die abgeflachten Oberflächenabschnitte 7, 8 die
den jeweiligen Zylindern 3 zugeordnet sind, können so ausgebildet sein, dass sie jeden
Winkel zwischen 0° und 360° der Zylinderrotation in die Rotationsrichtung 5 um die
Mittelachse 2 durchlaufen. Dies bietet eine große Anzahl von möglichen Falzmerkmalen
oder Produktgrößen, um die einzelnen Falzerfordernisse in Betracht ziehen zu können,
z.B. den Austritt von Lufteinschluss beim Falzen einer mehrschichtigen Bahn usw.
[0040] Figur 6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer einzelnen Falzwalze.
[0041] Bei der einzelnen Spirale 34, ist die dreidimensionale Form des abgeflachten Oberflächenabschnitts
8 deutlicher gezeigt. Die einzelne Spirale 34 stellt eine Hälfte eines Zylinders 3
dar, der sich um eine Mittelachse 2 in die von dem Pfeil 5 angezeigte Rotationsrichtung
dreht. Sie kann mit einer eine Einfärbung verhindernden oder einer elastischen Schicht
überzogen sein, die dafür sorgt, dass die Signaturen bei der Rotationsbewegung der
einzelnen Spirale 34 um die Achse 2 nicht eingefärbt werden. Die abgeflachten Oberflächenabschnitte
7, 8 laufen bei der Rotation mehr und mehr in eine Breite zusammen, die die V-förmige
Öffnung 12 schließt, die zwischen den zwei abgeflachten Oberflächenabschnitten 7,
8 gebildet wird und in zusammenlaufender Weise auf der jeweiligen Oberfläche des Zylinders
3 angeordnet sind.
[0042] Fig. 7.1, 7.2 und 7.3 zeigen jeweils die aufeinanderfolgenden Falzvorgänge der jeweiligen
Signaturabschnitte auf beiden Seiten eines Falzbruchs.
[0043] Während eine jeweilige Hälfte der Signatur 14 auf den Bändern 38 gehalten wird, wird
die jeweilige andere Hälfte der Signatur von einer einzelnen Spirale 34 wie sie in
Fig. 6 dargestellt ist gefalzt. So wird die freie Hälfte der Signatur in die Falzrichtung
39 nach oben bewegt.
[0044] In Fig. 7.2 wird die nach oben gefalzte Hälfte der Signatur von den Bändern 38 gehalten,
wobei der freie Endabschnitt von der einzelnen Spirale 34 wie sie in Fig. 6 dargestellt
ist nach oben bewegt wird. Dabei wird eine V-förmige fertige Signatur 14 nach Fig.
7.3 gebildet, indem ein jeweiliger erster Falz 14.1 gefalzt wird, während die andere
Hälfte 14.2 gehalten wird, und eine jeweilige zweite Hälfte 14.2 wird gefalzt, während
die erste Hälfte 14.1 auf den Bändern 38 gehalten wird.
Liste der Bezugszeichen
[0045]
- 1
- Falzwalze
- 2
- Mittelachse
- 3
- Zylinder
- 4
- Öffnung
- 5
- Rotationsrichtung
- 6
- Mittelpunkt der Mittelachse
- 7
- erste abgeflachte Oberfläche
- 8
- zweite abgeflachte Oberfläche
- 9
- schlüsselaufnehmender Abschnitt
- 10
- Dicke
- 11
- Anlegeabschnitt
- 12
- von der Rotation abhängige V-förmige Öffnung
- 13
- Falzvorgang
- 14
- Signatur
- 14.1
- erste Hälfte
- 14.2
- zweite Hälfte
- 15
- Breite
- 16
- Länge
- 17
- Falzbruch
- 18
- Ausgangsposition
- 19
- zweite Position
- 20
- Falzwinkel
- 21
- dritte Position
- 22
- Falzwinkel
- 23
- vierte Position
- 24
- längs gefalzte Signatur
- 25
- Endposition
- 26
- geneigte Position
- 27
- zweite Ausrichtung
- 28
- horizontaler Falz
- 29
- senkrecht nach unten gerichteter Falz
- 30
- Anordnung in einer Reihe
- 31
- ¾-Abschnitt
- 32
- erste Spirale
- 33
- zweite Spirale
- 34
- einzelne Spirale
- 35
- Rotationsrichtung
- 36
- Faltmittel
- 37
- Beförderungsrichtung
- 38
- Stütz-/Haltebänder
- 39
- Falzrichtung
1. Vorrichtung zum fortlaufenden Falzen von flachem Material, welche in eine Beförderungsrichtung
(37) läuft mit einem angetriebenen Rotationskörper (3), der senkrecht zu der Beförderungsrichtung
(37) angeordnet ist, sich um eine Rotationsachse (2) dreht und eine Peripherie aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Peripherie Oberflächenabschnitte (7, 8) zugeordnet sind, die bei einer Drehung
des Rotationskörpers (3) zueinander abflachend verlaufen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberflächenabschnitte (7, 8) in demselben Maße zueinander abflachend verlaufen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Oberflächenabschnitten (7, 8) jeweils eine V-förmige Öffnung (12)
gebildet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberflächenabschnitte (7, 8) jeweils an einem Mittelachsenmittelpunkt (6)
gespiegelt angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberflächenabschnitte (7, 8) jeweils zwei zusammenwirkende dreidimensionale
Spiralen (32, 33, 34) bilden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dreidimensionalen Spiralen (32, 33, 34) Archimedische Spiralen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die abgeflachten Oberflächenabschnitte (7, 8) und der Rotationskörper (3) eine
Falzwalze (1) bilden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Falzwalze (1) aus Metall oder Plastik oder einer Metall-Plastikmischung besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Falzwalze (1) aus Holz oder einer Schweißkonstruktion besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Falzwalze (1) eine Reihe von Bürsten mit verschiedener Neigung aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Falzwalze (1) eine Reihe von Führungsschienen aufweist, die auf der Peripherie
des Zylinders (3) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotationskörper (3) so angeordnet ist, dass ein senkrecht nach oben gerichtetes
gefalztes Produkt (14) entsteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotationskörper (3) in einer geneigten Ausrichtung zu der Beförderungsrichtung
(37) angeordnet ist, um einen horizontalen Falz (28) zu bilden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Oberflächenabschnitte (7, 8) so in einer Position ausgerichtet sind, dass sie
einen senkrecht nach unten orientierten Falz (29) in dem flachen Material ermöglichen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Luftdüsen vorgesehen sind, die das flache Material mittig zu einer V-förmigen
Öffnung (12) ausrichten.
16. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl von Falzwalzen (1) in einer Reihe (30) entlang der Beförderungsrichtung
angeordnet ist.
17. Verfahren zum Falzen von flachem Material (14) mit einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1-16,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Teil des flachen Materials (14) von einer einzelnen Spirale (32, 33, 34)
gefalzt wird, wobei die jeweilige andere Hälfte des flachen Materials (14) von Halteelementen
(38) gehalten wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine jeweilige gefalzte Hälfte von Halteelementen (38) in ihrer nach oben gerichteten
Ausrichtung gehalten wird, während die andere Hälfte von einer einzelnen Spirale (32,
33, 34) gefalzt wird.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotationskörper ein Zylinder (3) ist.
20. Falzapparat mit einer Vorrichtung zum fortlaufenden Falzen von flachem Material, die
in eine Beförderungsrichtung (37) läuft mit einem Rotationskörper (3), der senkrecht
zu der Beförderungsrichtung (37) angeordnet ist, sich um eine Rotationsachse (2) dreht
und eine Peripherie aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Peripherie Oberflächenabschnitte (7, 8) zugeordnet sind, die bei einer Drehung
des Rotationskörpers (3) zueinander abflachend verlaufen.
21. Falzapparat ohne Stiftanordnung mit einer Vorrichtung zum fortlaufenden Falzen von
flachem Material, die in eine Beförderungsrichtung (37) läuft mit einem Rotationskörper
(3), der senkrecht zu der Beförderungsrichtung (37) angeordnet ist, sich um eine Rotationsachse
(2) dreht und eine Peripherie aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Peripherie Oberflächenabschnitte (7, 8) zugeordnet sind, die bei einer Drehung
des Rotationskörpers (3) zueinander abflachend verlaufen.
22. Rotationsdruckmaschine mit einem Falzapparat, der eine Vorrichtung zum fortlaufenden
Falzen von flachem Material umfasst, die in eine Beförderungsrichtung (37) läuft,
mit einem Rotationskörper (3), der senkrecht zu der Beförderungsrichtung (37) angeordnet
ist, sich um eine Rotationsachse (2) dreht und eine Peripherie aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Peripherie Oberflächenabschnitte (7, 8) zugeordnet sind, die bei einer Drehung
des Rotationskörpers (3) zueinander abflachend verlaufen.