[0001] Wenn es darum geht, Flächen zu beschatten, die eine Ausdehnung haben, die mit Gelenkarmmarkisen
nicht mehr zu bewältigen ist, werden sogenannte Gegenzugmarkisen verwendet.
[0002] Bei einer Gegenzugmarkise ist an der Gebäudefassade ortsfest eine Wickelwelle drehbar
gelagert, an der mit einer Kante die Markisenbahn befestigt ist. Deren andere Kante
ist mit einer Fallschiene verbunden, die ihrerseits endseitig in zwei Führungsschienen
verschieblich führt.
[0003] Die Wickelwelle wird über einen sogenannten Rohrmotor angetrieben, durch den die
Wickelwelle in beiden Drehrichtungen antreibbar ist. Um die Fallschiene längs der
Führungsschienen zu bewegen, ist eine Gegenzugeinrichtung vorgesehen. Diese Gegenzugeinrichtung
umfasst je Ende der Fallschiene ein biegsames Zugmittel, das ausgehend von der Fallschiene
um eine Umlenkrolle am distalen Ende der Führungsschiene herum liegt und von dort
zur Wickelwelle zurück läuft. Mit der Wickelwelle ist eine Wickelscheibe befestigt
auf der das Zugmittel gegenläufig zu dem Tuchbahn-wickel aufgewickelt wird.
[0004] Aufgrund der Gegenläufigkeit ändern sich die Wickeldurchmesser für das Zugmittel
und Markisentuch gegensinnig, weshalb ein Längenausgleich erforderlich ist. Um den
Längenausgleich zu bewerkstelligen, sind eine Vielzahl von Lösungen bekannt, beispielsweise
eine Torsionsfeder, die zwischen der Wickelscheibe für das Zugmittel und der Wickelwelle
angeordnet ist. Bei anderen Lösungen wird die Umlenkrolle, um die das Zugmittel am
distalen Ende herum-liegt, abgefedert gehalten oder die Fallschiene ist als eine Art
federvorbelastete Wickelwelle ausgeführt.
[0005] In allen Fällen wirkt als Längenausgleich ein nachgiebiges Element in Gestalt von
Federn. Diese müssen so kräftig ausgelegt sein, dass sie in der Lage sind auch bei
voll ausgefahrener Tuchbahn eine hinreichende Tuchspannung zu gewährleisten.
[0006] Die Federvorspannung wird benötig, um bei Windbelastung ein zu starkes Flattern der
Markisenbahn zu verhindern und sie nach einer eventuellen Ballonbildung wieder zu
spannen.
[0007] Hieraus ergeben sich eine Reihe von Problemen nicht zu letzt bei der Montage, denn
das Federglied, mit dessen Hilfe der Längenausgleich bewerkstelligt wird, muss vorgespannt
werden. Dabei genügt es nicht allein überhaupt eine Vorspannung zu erzeugen, sondern
die Vorspannung muss im richtigen Arbeitsbereich eingestellt werden. Das Vorspannen
der Feder ist wegen der großen Kräfte obendrein nicht völlig ungefährlich.
[0008] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung eine Beschattungsvorrichtung zu schaffen,
bei der eine führungs-schienengeführte Fallschiene vorgesehen ist und die oben erläuterten
Nachteile vermieden werden.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Beschattungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Beschattungsvorrichtung sind zum Bewegen der Wickelwelle
und der Fallschiene zwei getrennte Antriebseinrichtungen sowie getrennte Bremseinrichtungen
vorgesehen. Wenigstens eine Antriebseinrichtung ist eine willkürlich zu betätigende
Antriebseinrichtung, die zum Ausfahren der Tuch- oder Markisenbahn in Gang gehalten
wird, bis die gewünschte Auszugslänge erreicht ist. Um die notwendige Tuchspannung
zu erzeugen, wird je nach Ausführungsart der Beschattungsvorrichtung die Antriebseinrichtung
entweder weiter im Sinne des Ausfahrens betätigt bis die gewünschte Zugspannung erreicht
ist, oder die Antriebseinrichtung wird in umgekehrter Richtung in Gange gesetzt. Wenn
dies aus Komfortgründen mittels eines Elektromotors geschieht wird eine Steuereinrichtung
benötigt, die erkennt, dass der Motorstrom einen vorbestimmten Grenzwert übersteigt,
was der gewünschten Tuchspannung entspricht.
[0011] Die jeweils andere Antriebseinrichtung kann ein Federmotor sein oder ebenfalls wiederum
ein Elektromotor.
[0012] Da sowohl der Wickelwelle als auch der Fallschiene getrennte Antriebe zugeordnet
sind, entfällt das Problem des Längenausgleiches, wie er bei den bekannten Gegenzugmarkisen
benötigt wird. Die Montage und die Justage der neuen Beschattungsvorrichtung stellt
deswegen keine besonderen Anforderungen und ist ähnlich einfach wie die Montage beispielsweise
bei einer Gelenkarmmarkise.
[0013] Darüber hinaus braucht bei Verwendung von Federantrie-ben deren Drehmoment nur so
groß zu sein, dass ein ord-nungsgemäßes Auf- oder Abwickeln der Tuch- oder Markisenbahn
ohne allzu großen Durchhang möglich ist. Das erforderliche Spannen der Tuch- oder
Markisenbahn geschieht im Zusammenwirken zwischen der Brems- oder Feststelleinrichtung
und dem Antrieb, bzw. elektromotorischen Antrieb. Die dabei erzeugte Spannung kann
um eine beträchtliches Maß größer sein als bei normalen Gegenzugmarkisen, ohne dass
starke Federmotoren erforderliche sind.
[0014] Das erfindungsgemäße Prinzip läßt die unterschiedlichsten Ausführungsformen zu.
[0015] Bei einer denkbaren Ausführungsform wird die Wickelwelle über einen verhältnismäßig
schwachen Federmotor im Sinne des Aufwickelns der Tuch- oder Markisenbahn vorgespannt.
Der elektromotorische Antrieb bewegt die Fallschiene. Sobald die gewünscht Auszugslänge
erreicht ist, wird die Bremseinrichtung der Wickelwelle aktiviert woraufhin der Antriebsmotor,
der an der Fallschiene angreift, die Tuch- oder Markisenbahn spannt, bis der beim
Spannen auftretende Motorstrom den voreingestellten Grenzwert übersteigt und die Steuereinrichtung
den Motor abschaltet. Spätestens mit dem Abschalten wird die Bremseinrichtung für
die Fallschiene wirksam und Tuch- oder Folienbahn bleibt gespannt. Zum Einfahren genügt
es den Antrieb für die Fallschiene in der entgegengesetzten Richtung anzutreiben,
woraufhin der Federmotor der Wickelwelle in die Lage versetzt wird, diese anzutreiben
und die Tuch- oder Markisenbahn aufzuwickeln.
[0016] Es ist grundsätzlich auch möglich den elektromotorischen Antrieb der Wickelwelle
zuzuordnen, um auf diese Weise klassische Wickelwellekonstruktionen verwenden zu können,
wie sie auch bei Gelenkarmmarkisen Einsatz finden. Das Abziehen der Tuch- oder Markisenbahn
von der Wickelwelle geschieht mit Hilfe von Federeinrichtungen, die an der Fallschiene
angreifen. Die Zugspannung wird bei dieser Ausführungsform erzeugt, indem beim Erreichen
der gewünschten Auszugslänge die Bremseinrichtung für die Fallscheine aktiviert wird
und der Antriebsmotor für die Wickelwelle im Sinne eines Aufwickelns der Tuch- oder
Markisenbahn in Gang gesetzt wird. Wiederum beim Überschreiten eines vorbestimmten
Drehmomentes gemessen mit Hilfe des Motorstromes wird der Motor endgültig abgeschaltet
und die Bremseinrichtung der Wickelwelle aktiviert. Damit ist die Tuch- oder Markisenbahn
auf Grund der beiden wirksam gemachten Bremseinrichtungen dauerhaft gespannt. Auch
hier lassen sich Spannkräfte erzeugen, die wesentlich höher sind, als jene Kräfte
die erforderlich sind, um die Markisenbahn ohne allzu gro-ßen Durchhang von der Wickelwelle
abwickeln zu können.
[0017] Schließlich ist es auch denkbar sowohl die Fallschiene als auch die Wickelwelle elektromotorisch
anzutreiben, wobei die relativen Drehzahlen der Antriebe entsprechend auf einander
abgestimmt werden, um einen Durchhang weitgehend zu vermeiden. Die Elektromotoren
zum Bewegen der Fallschiene und zum Antreiben der Wickelwelle brauchen dabei nicht
das gleiche Drehmoment zu entwickeln. Es genügt, wenn einer der Elektromotoren so
dimensioniert ist, dass er bei der gewünschten Endlage in der Lage ist, die erforderliche
Spannung in der Tuch- oder Markisenbahn zu erzeugen. Je nachdem, ob es sich hierbei
um den Antriebsmotor handelt, der der Wickelwelle zugeordnet ist, oder den handelt,
der der Fallschiene zugeordnet ist, wird entweder die Zugspannung im Vorlauf erzeugt,
oder nach dem Erreichen der Endlage im Rücklauf.
[0018] In der Zeichnung ist eine Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine manuelle zu betätigende Beschattungsvorrichtung gemäß der Erfindung, in
einer perspektivischen, schematischen Darstellung,
Fig. 2 eine der Führungsschiene der Beschattungsvorrichtung nach Fig. 1 im Längsschnitt
unter Veranschaulichung der Antriebseinrichtung für die Fallschiene,
Fig. 3 die Wickelwelle der Beschattungsvorrichtung nach Fig. 1 in einem Längsschnitt,
Fig. 4 die Wickelwelle nach Fig. 3 in einer perspektivischen, teilweise aufgebrochenen
Darstellung unter Veranschaulichung der Bremseinrichtung,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfin-dungsgemäßen Beschattungsvorrichtung
und
Fig. 6 elektrische Blockschaltebild für die Beschattungsvorrichtung nach Fig. 5.
[0019] Fig. 1 zeigt eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Beschattungsvorrichtung 1. Zu der Beschattungsvorrichtung 1 gehören zwei parallel
mit Abstand zueinander verlaufend Führungsschienen 2 und 3, eine zwischen den Führungsschienen
drehbar gelagerte Wi-ckelwelle 4 und eine in den Führungsschienen 2, 3 verschieblich
gelagerte Fallschiene 5.
[0020] Die beiden Führungsschienen 2 und 3, die von nach unten offenen profilierten Vierkantrohren
gebildet sind, sind an einem Ende mittels Pfeilern 6 und 7 auf einem nicht gezeigten
Boden abgestützt. Das andere Ende der beiden Führungsschienen 2 und 3, die zueinander
spiegelsymmetrisch sind, ist mit Hilfe von Wandhaltern 8, 9 an einer an einer Wand
befestigten durchgehenden Halteplatte 11 angebracht. Die Wand, an der die Halteplatte
11 sitzt, kann im Falle einer Außenmarkise die Außenwand eines Gebäudes sein oder
auch eine Innenwand, wenn die Beschattungsvorrichtung beispielsweise in einem Wintergarten
eingesetzt wird.
[0021] An der Wickelwelle 4, deren Innenaufbau in den Figuren 3 und 4 im einzelnen dargestellt
ist, ist mit einer Kante eine Markisenbahn 12 befestigt, deren anderes Ende eine Schlaufe
13 bildet, in der die Fallschiene 5 verläuft. Die Fallschiene 5 ist endseitig in zwei
Führungsschlitten 14 und 15 aufgenommen, die in den beiden Führungsschienen 2 und
3 laufen. Der prinzipielle Aufbau der Führungsschlitten 14, 15 ist in Fig. 2 gezeigt.
[0022] Um die Führungsschlitten 14 und 15 längs den beiden Führungsschienen 2 und 3 zu bewegen
ist eine Antriebseinrichtung 16 vorhanden. Zu der Antriebseinrichtung 16 gehört ein
an der Halteplatte 11 befestigtes Schneckengetriebe 17 mit zwei steckbaren Ausgangswelle
18 und 19. Die beiden Ausgangswelle 18 und 19 sind anderenends in Lagerblöcken 21
drehbar gelagert, die an den Wandhaltern 8 und 9 befestigt sind. Wegen der perspektivischen
Darstellung ist lediglich einer der beiden Lagerblöcke 21 zu sehen. Der Antrieb geschieht
mittels einer Kurbel 22, die mit einer Eingangswelle des Schneckengetriebes 17 drehfest
verbunden ist. Das Schneckengetriebe ist so gestaltet, dass es selbsthemmend ist d.h.
lediglich mittels der Kurbel 22 in Bewegung zu setzen ist.
[0023] Die Art und Weise, wie die Führungsschlitten 15 und 16 längs den Führungsschienen
2 und 3 bewegt werden, ergibt sich aus Figur 2. Diese Figur zeigt lediglich eine der
beiden Führungsschienen 2, 3 in einem stark schematisierten Längsschnitt. Da die beiden
Führungsschienen und der Antrieb für die Führungsschlitten 14, 15 zueinander spiegelsymmetrisch
sind, gilt die nachstehenden Erläuterung sinn-gemäß, beide Führungsschienen 2, 3 bzw.
beide Führungs-schlitten 14, 15.
[0024] Auf dem freien Ende der Ausgangswelle 18 sitzt drehfest eine Zahnriemenscheibe 23.
Eine weitere Riemenscheibe 24, die eine lose laufenden Bordscheibe oder eine Zahnriemenscheibe
sein kann, ist innerhalb der jeweiligen Führungsschiene 3 kurz vor der Befestigung
des Pfeils 6 drehbar gelagert. Um die beiden Riemenscheiben 23,24 läuft eine Zahnriemen
25 um, dessen beide Enden 26 und 27 mit dem Führungsschlitten 14 verbunden sind.
[0025] Der Führungsschlitten 14 weist einen Schlittenrahmen 28 mit einem im wesentlichen
T-förmigen Querschnitt auf. Er setzt sich aus einem oberen Balken 29 und einer von
dem Balken 29 nach unten wegstehenden Lasche 31 zusammen. An dem Querbalken 29 sind
endseitig wenigstens zwei zu einander achsparallel Laufrollen 32 und 33 mit zylindrischen
Außenumfangflächen drehbar gelagert. Die Achsen der beiden Rollen 32 und 33 liegen
parallel zu den Drehachsen der Riemenscheiben 23 und 24, die wiederum senkrecht auf
den Führungsschienen 2, 3 stehen.
[0026] Der Querbalken 29 befindet sich in dem Innenraum der Führungsschiene 3, während die
Lasche 31 nach unten aus einem unteren Schlitz 34 der Führungsschiene 3 vorsteht.
An der Lasche 31 ist mittels einer Schraube 35 die Fallschiene 5 festgeschraubt.
[0027] Dort wo der Querbalken 29 in die Lasche 31 übergeht, ist auf der dem Betrachter zugekehrten
Flachseite ein Steg 36 angeformt, dessen Tiefe gemessen senkrecht zur Zeichenebene
der Breite des Zahnriemens 25 entspricht. Der Steg 36 ist mit einer Unterseite 37
versehen, die das gezahnte Profil des Zahnriemens 25 trägt. Die Befestigung des Zahnrie-mensendes
26 geschieht, indem das Zahnriemenende 26 mit seiner nach oben weisenden Profilierung
in die nach unten zeigende Profilierung des Steges 36 eingelegt wird. Sodann wird
eine Befestigungsschraube 38 in eine Öffnung in den Zahnriemen 25 eingeführt und in
eine nicht weiter erkennbare Gewindebohrung des Steges 36 eingeschraubt. Zur Verbesserung
der Andruckverhältnisse kann zwischen der Rückseite des Zahnriemens 25 und dem Kopf
der Schraube 38 noch eine Andruckplatte 39 eingelegt werden.
[0028] Die Befestigung des anderen Zahnriemenendes 27 geschieht in ähnlicher Weise mittels
einer Schraube 40 sowie einer Andruckplatte 41.
[0029] Auf diese Weise wird eine Zahnriemenkonfiguration erhalten, die letztlich endlos
um die beiden Riemenscheiben 23 und 24 herumliegt, wobei gleichzeitig der Führungs-schlitten
fest mit dem Zahnriemen 25 verbunden ist.
[0030] Die Führungsschiene 3 ist ein im Querschnitt rechteckiges, an dem Schlitz 34 nach
unten offenes Vierkantrohr mit zwei in Längsrichtung durchlaufenden Seitenwänden 42
und 43 sowie einer Ober- oder Dachwand 44.
[0031] Zur Führung des Führungsschlittens 28 sind an der Innenseite der Seitenwand 42 zwei
Rippen 45 und 46 angeformt, die einen Abstand von einander haben, der dem Außendurch-messer
der Laufrollen 32 und 33 entspricht. Von der gegenüber liegenden Seitenwand 43 halten
die beiden Stege 45 und 46 einen Abstand entsprechend der Dicke der Rahmens 28 des
Führungsschlittens 14, so dass die Lasche 31 frei nach unten durch den Führungsschlitz
34 herausragen kann, während die Rollen 32 und 33 zwischen den Rippen 45 und 46 gefangen
sind. Auf diese Weise kann der Führungsschlitten frei in Längsrichtung der Führungsschiene
3 laufen, während eine Verkantung um eine Achse, die auf der Zeichenebene senkrecht
steht, durch die von einander beabstandeten Führungsrollen 32 und 33 im Zusammenspiel
mit dem Rippen 45 und 46 verhindert wird.
[0032] Wie die Zeichnung erkennen läßt verläuft die Rippe 45 mit einem Abstand gegenüber
der Innen- oder Unterseite der oberen Seitenwand 44. Hierdurch entsteht ein Kanal
durch den das Leertrum des Zahnriemens 25 verläuft.
[0033] Der Schlitz 34 verläuft außermittig bezogen auf das Querschnittsprofil der Führungsschiene
3, was auch an der Unterseite einen kurzen Steg entstehen lässt, der wegen der Art
der Darstellung in Fig. 2 nicht erkennbar ist. Auf diesem Steg kann sich das Arbeitstrum
des Zahnriemens 25 auflegen, um einen Durchhang aus der Führungsschiene 3 zu verhindern.
[0034] Da die Erläuterung im Zusammenhang mit Fig. 2 auch für die andere Führungsschiene
2 gilt, bewegen sich die beiden Führungsschlitten 14 und 15 synchron längs den beiden
Führungsschienen 2, 3, wenn mittels der Kurbel 22 die Ausgangswellen 18 und 19 in
Umdrehungen versetzt werden.
[0035] Der Aufbau der Wickelwelle ergibt sich aus den Figuren 3 und 4.
[0036] Die Wickelwelle 4 besteht aus einem zylindrischen Profilrohr 47, das endseitig durch
zwei Lagerscheiben 48 und 49 abgeschlossen ist. Neben der Lagerscheibe 49 befindet
sich eine Antriebseinrichtung 51, während neben der Lagerscheibe 48 eine Stopp- oder
Bremsvorrichtung 52 in dem Rohr 47 der Wickelwelle 4 untergebracht ist.
[0037] Die Antriebseinrichtung 51 wird von einer Schraubenfeder 53 gebildet, die koaxial
in dem Rohr 47 untergebracht ist. Sie umgibt eine Lagerwelle 54, die drehbar durch
die Lagerscheibe 49 herausgeführt ist. Ihr äußeres Ende wird von einem Vierkant 55
gebildet. Innenliegend ist die Lagerwelle 54 drehbar in einer zweiten Lagerscheibe
56 drehbar gelagert und mittels beispielsweise eine Splintes 57 axial gesichert.
[0038] Damit die Schraubenfeder 53 die Lagerwelle 54 betätigen kann, ist ein Ende 58 der
Schraubenfeder 53 drehfest mit der Lagerwelle 54 verbunden, während das andere Ende
58 an der Lagerscheibe 49 festgelegt ist. Die Lagerscheibe 49 ist in den Rohr 47 drehgesichert.
[0039] Mit Hilfe der Schraubenfeder 53 wird das Rohr 47 der Wickelwelle 4 im Sinne des Aufwickelns
der Tuch- oder Markisenbahn 12 vorgespannt.
[0040] Im montierten Zustand sitzt der Vierkant 55 drehfest in einer entsprechenden nach
unten weisenden Lasche 61, die an der Unterseite der Führungsschiene 2 angeschraubt
ist.
[0041] Die Bremseinrichtung 52 umfasst, wie der Schnitt aus Fig. 4 erkennen lässt, eine
in dem Rohr 47 drehfest gehalterte Lagerscheibe 62 mit eine Lagerbohrung 63. Die Lagerbohrung
63 fluchtet koaxial mit einer Lagerbohrung 64 in der äußeren Lagerscheibe 48. Die
beiden Scheiben 62 und 48 haben eine Außenumfangsgestalt, die an den Innenquerschnitt
des Profilrohres 47 angepasst ist, d.h. sie enthalten randseitige Ausnehmungen, die
nach innen vorstehende Rippen 65 des Rohres 47 aufnehmen, damit eine drehfeste Verbindung
entsteht.
[0042] Durch die beiden Lagerbohrungen 63 und 64 verläuft eine Spindel 66, die zwischen
den beiden Scheiben 48 und 42 ein Gewinde 67 trägt. Die Spindel 66 ist aus der Wickelwelle
4 herausgeführt und steckt im montierten Zustand in einer entsprechenden Aufnahmebohrung
68 in einer weiteren Befestigungslasche 62, die an der Unterseite der Führungs-schiene
3 angeschraubt ist. Die Befestigungslasche 62 ist in Fig. 4 abgeschnitten veranschaulicht.
Mit Hilfe einer Klemmschraube 68 wird die Spindel 66 in der Aufnahmebohrung 69 festgeklemmt,
damit sie sowohl in axialer und als auch in Umfangsrichtung gesichert ist.
[0043] Nicht weiter gezeigte Sicherungsglieder sichern die Spindel 66 in axialer Richtung
in dem Rohr 47.
[0044] Auf dem Gewindeteil 67 der Spindel 66 läuft eine Spindelmutter 70, deren Außenumfang
ebenfalls an den Innenquerschnitt des Rohres 47 angepasst ist. Auf diese Weise ist
die Spindelmutter 70 drehfest mit dem Rohr 47 verbunden, kann sich allerdings in Längsrichtung
des Rohres 47 und damit in Längsrichtung des Gewindes 67 in dem Rohr 47 bewegen.
[0045] Aus der Spindelmutter 70 steht ein Anschlagzapfen 71 vor, der sich parallel zu der
Achse der Spindel 66 erstreckt. Er wirkt mit einem Anschlagzapfen 72 zusammen, der
radial aus der Spindel 66 hervorsteht und zwar neben der Innenseite der Lagerscheibe
48.
[0046] Die Wirkungsweise der Bremseinrichtung 42 ist wie folgt:
[0047] Wenn die Wickelwelle 4, wie durch einen Pfeil 73 angedeutet, im Sinne des Abwickelns
Tuch- oder Markisenbahn 12 gedreht wird, schraubt sich die Spindelmutter 70 längs
dem Gewinde 67 entlang und nähert sich zunehmend mit dem Abwickeln der Tuch- oder
Markisenbahn 12 dem Anschlagzapfen 72. Diese Bewegung kann stattfinden, da die Spindel
66 drehfest ist, während die Spindelmutter 70 von der Wickelwelle 4 mitgenommen wird.
Sobald der gewünschte Auszug erreicht ist, schlägt der Zapfen 71 der Spindelmutter
70 an den stillstehenden Zapfen 72, der Spindel 66 an und blockiert ein weiteres Drehen
der Wickelwelle 4.
[0048] Die Anzahl der möglichen Umdrehungen wird bei der Montage bestimmt, indem nach dem
Lösen der Klemmschraube 63 die Spindel 66 in entsprechender Weise gedreht wird. Hierzu
enthält sie vorzugweise in ihrem freien Ende einen An-triebssechskant 74, der als
Werkzeugaufnahme dient. Nach der Justage wird die Klemmschraube 63 wieder angezogen.
[0049] Die Funktions- und Wirkungsweise der beschriebenen Beschattungsvorrichtung 1 sieht
wie folgt aus:
[0050] Werkseitig werden die Führungsschienen 2 und 3 mit den Riemenscheiben 23 und 24,
dem zugehörigen Zahnriemen 25 und dem Führungsschlitten 14 bzw. 15 vormontiert. Sie
werden bauseits montiert, indem ein Ende mit der Halteplatte 11 verbunden wird, während
die anderen Enden an den beiden Pfeilern 6 und 7 angebracht werden. An der Halteplatte
11 war zuvor das Winkelgetriebe 17 befestigt worden und die Ausgangswellen 18 und
19 wurden bei der Montage der Führungsschienen 2,3 in die entsprechenden Wellenöffnungen
des Getriebes 17 eingeführt.
[0051] Nachdem die Montage insoweit erfolgt ist, wird die Wickelwelle an den Führungsschienen
2 und 3 befestigt, während die Fallschiene 5 an den beiden Führungsschlitten 14, 15
angeschraubt wird. Sodann wird die Schraubenfeder 53 der Antriebseinrichtung 25 in
der gewünschten Weise vorgespannt, bis die erforderliche, gewünschte Spannung in der
Tuch- oder Markisenbahn 12 erreicht wird, wenn die Führungsschlitten 14 und 15 unmittelbar
neben der Wickelwelle 4 stehen.
[0052] Nachdem die Montage bis dahin erfolgt ist, können mit Hilfe der Handkurbel 22 synchron
die beiden Riemenscheiben 23 in Gang gesetzt werden und zwar in dem entsprechenden
Drehsinn, so dass sich die beiden Führungsschlitten 14 und 15 synchron von der Wickelwelle
4 weg bewegen. Nach Erreichen der gewünschten Endlage wird durch Drehen der Spindel
66 dafür gesorgt, dass der Anschlagzapfen 71 der Spindelmutter 70 mit dem Anschlagzapfen
72 in Eingriff kommt. In dieser Stellung wird die Spindel 66 durch Anziehen der Klemmschraube
68 drehgesichert.
[0053] Damit ist die Montage abgeschlossen und die normale Benutzung kann erfolgen.
[0054] Zum Ausfahren der Tuch- oder Markisenbahn 12 wird mit Hilfe der Handkurbel 22 die
Fallschiene 5 wie zuvor beschrieben in Richtung auf die Pfeiler 6,7 in Bewegung gesetzt.
Sobald das zuvor durch Einstellen der Bremseinrichtung definierte Auszugende erreicht
ist, blockiert die Bremseinrichtung 52 ein weiteres Drehen der Wickelwelle 4. Wenn
der Benutzer weiterhin die Handkurbel 52 betätigt, wird die Tuch- oder Markisenbahn
zwischen der blockierten Wickelwelle 4 und der Fallschiene 5 gespannt. Die Kraft mit
der die Tuch- oder Markisenbahn 12 gespannt wird, ist unabhängig von der Rückzugskraft,
den die Antriebseinrichtung 51 der Wickelwelle 4 erzeugen kann. Sie hängt lediglich
davon ab, mit welcher Kraft der Benutzer nach dem Wirksamwerden der Bremseinrichtung
52 die Kurbel 22 weiter betätigt. Um ein übermäßiges Spannen zu verhindern kann eine
handelsübliche drehmomentbegrenzte Kurbel verwendet werden.
[0055] Wenn der Benutzer die Tuch- oder Markisenbahn 12 einfahren will, genügt es, die Handkurbel
22 in der entgegensetzen Richtung zu drehen. Die Antriebseinrichtung 51 in Gestalt
der Schraubenfeder 53 sorgt dafür, dass die Tuch-oder Markisenbahn in dem Maße auf
die Wickelwelle 4 wieder aufgewickelt wird, in dem Maße wie sich die Führungsschlitten
14, 15, der Wickelwelle 4 nähern.
[0056] Ersichtlicherweise braucht bei der erfindungsgemäßen Beschattungsvorrichtung 1, die
Antriebseinrichtung 51 nicht so stark ausgelegt zu werden, als dass sie in der Lage
ist, das Markisentuch 12 auch bei Windlast straff zu halten bzw. einen übermäßigen
Durchhang zu verhindern.
[0057] An Stelle des handbetätigten Getriebes 17 als willkürlich zu betätigende Antriebseinrichtung
16 kann wie das Ausführungsbeispiel nach Figur 5 zeigt auch ein Getriebemotor 81 verwendet
werden. Im übrigen ist der Aufbau derselbe wie zuvor in Verbindung mit den Figuren
1 bis 4 erläutert.
[0058] Fig. 6 zeigt als Blockschaltbild eine Steuereinrichtung 82, die dazu dient den Motor
81 in einer ähnlichen Weise zu steuern, wie dies zuvor in Verbindung mit der manuellen
Betätigung über die Kurbel 22 erläutert wurde.
[0059] Eine Relaisanordnung 83 liegt eingangsseitig an Netz-eingangsklemmen 84 und 85. Ausgangsseitig
ist die Relaisanordnung 83 über drei Leitungen 86, 87 und 88 mit dem Motor 81 verbunden.
Über die Leitungen 86 und 87 wird die Drehrichtung des Motors 81 vorgewählt, während
die Leitung 88, die für beide Betriebssituationen gemeinsam Stromrückleitung bildet.
In der Stromrückleitung 88 liegt ein Stromsensor 89, beispielsweise in Gestalt eines
ohmschen Widerstandes.
[0060] Die Steuerung der Relaisanordnung 83 geschieht mit Hilfe eines Mikroprozessors 91
dessen Eingangsklemmen 92 und 93 zu dem Stromsensor 89 parallel geschaltet sind. Auf
diese Weise erfasst der Mikroprozessor den von dem Motor 81 aufgenommen Strom. Ein
Ausgangsanschluss 94 des Mikroprozessors ist mit einem Steuereingang 95 der Relaisanordnung
verbunden.
[0061] Ferner sind an den Mikroprozessor wenigstens noch zwei Steuertaster 96 und 97 angeschlossen,
um den Mikroprozessor 91 zu signalisieren, ob ein Aufwärts- oder Abwärtsbetrieb folgen
soll.
[0062] Die insoweit beschriebene Steuerungsanordnung arbeitet grundsätzlich wie dies zuvor
für die manuelle Anlage beschrieben.
[0063] Durch Betätigen der Taste "AB" wird dem Mikroprozessor 91 signalisiert, dass die
Beschattungsvorrichtung 1 ausgefahren werden soll. Dieser veranlasst über den Steuerausgang
94, dass das zu der entsprechenden Drehrichtung gehörende Relais in die Arbeitsstellung
überführt, wodurch der Motor 81 im Sinne des Abwickelns der Tuch- oder Markisenbahn
12 in Bewegung gesetzt wird. Dabei zieht er die Tuch-oder Markisenbahn von der Wickelwelle
4 entgegen der Wirkung der Antriebseinrichtung 51 ab. Dieser Vorgang wird fortgesetzt
bis, wie ebenfalls zuvor beschrieben, die beiden Anschlagzapfen 71 und 72 mit einander
in Eingriff kommen und eine weitere Drehbewegung der Wickelwelle 4 blockieren.
[0064] Da der Motor 81 nach wie vor eingeschaltet ist, wird er das Markisentuch straffen
und es wird seine Stromaufnahme steigen, was der Mikroprozessor 41 über den Stromsensor
98 erfährt. Sobald der Spannungsabfall an dem Stromsensor 98 einen voreingestellten
Grenzwert erreicht hat, schaltet der Mikroprozessor 91 das betreffende Relais in der
Relaisanordnung 83 ab und der Motor 81 wird stromlos. Der Grenzwert entspricht einer
vorgegebenen Tuchspannung.
[0065] Zu Einfahren der Beschattungseinrichtung 1 wird vom Benutzer die Taste "AUF" betätigt,
woraufhin der Mikroprozessor 91 den Motor 81 durch betätigen des entsprechenden anderen
Relais sich in der entgegengesetzten Richtungen in Umdrehung zu setzen.
[0066] Die eingefahrene Endlage wird wiederum über den Stromsensor 89 signalisiert, woraufhin
der Mikroprozessor 91 den Motor 81 still setzt. Aufgrund dieser Schaltung werden keine
Endlagenschalter benötigt die justiert werden müssen.
[0067] Falls mit der gewünschten Beschattungsvorrichtung auch Zwischenlagen erreicht werden
sollen, in denen die Tuch-oder Markisenbahn 12 ebenfalls gespannt ist, wird die Bremseinrichtung
52 gemäß Fig. 4 durch eine schematisierte Bremseinrichtung 52 gemäß Fig. 6 ersetzt.
In diesem Falle ist mit der Wickelwelle 4 drehfest ein Indexrad 98 gekuppelt, das
mit einem Indexbolzen 99 zusammenwirkt. Der Indexbolzen 99 sitzt auf einem Hebel 101,
der schwenkbar bei 102 gelagert ist. Mit Hilfe einer Zugfeder 103 wird der Hebel 101
in eine Lage vorgespannt, in der der Indexbolzen 99 in die Ausnehmungen der Indexrades
98 eingreift. Aus dieser Eingriffsstellung kann er mit Hilfe eines Lüftmagne-ten 104
ausgehoben werden. Der Lüftmagnet 104 ist über Leitungen 105 und 106 an den Mikroprozessor
91 angeschaltet.
[0068] Bei dem vereinfachten Blockschaltbild wird davon ausgegangen, dass der Mikroprozessor
91 entsprechend leistungsfähige Ausgangsstufen enthält oder zwischen den Ausgängen
des Mikroprozessors 91 und den betreffenden elek-tromagentischen Geräten Interfaceschaltungen
enthalten sind, die in der Lage sind, die erforderlichen Leistungen abzugeben. Da
sie nicht Bestandteil der Erfindung sind, sind sie in der Zeichnung nicht in Einzelnen
gezeigt.
[0069] Wenn der Benutzer das Ausfahren der Beschattungseinrichtung 1 wünscht, betätigt er
die Taste "AB" und hält sie gedrückt, bis die Fallschiene 5 die gewünschte Stellung
erreicht. Mit dem Betätigen der Taste "AB", veranlasst der Mikroprozessor 91 zweierlei:
Er schaltet zunächst den Magneten 104 ein, damit der Indexbolzen 99 aus dem Indexrad
98 freikommt und sich die Wickelwelle 4 frei drehen kann. Mit einer kurzen Verzögerung,
die zum Ausheben des Indexbolzen 99 erforderlich ist, wird wie zuvor der Motor 81
eingeschaltet, indem in der Relaisanordnung 93 das entsprechende Relais geschaltet
wird, um den Motor mit der entsprechenden Wicklung an die Netzklemmen 84 und 85 anzuschalten.
[0070] Der Elektromagnet 104 bleibt eingeschaltet, wie der Benutzer die Taste "AB" gedrückt
hält. In dem Augenblick in dem der Benutzer die Taste "AB" los läßt, schaltet der
Mikroprozessor 91 den Strom für den Elektromagneten 104 ab. Unter der Wirkung der
Feder 103 wird der Indexbolzen 99 in die nächste vorbeikommende Zahnlücke des Indexrades
98 einfallen und die Rotation der Wickelwelle 4 blockieren. Der Antriebsmotor 81 bleibt
eingeschaltet, so dass jetzt die Tuch- oder Markisenbahn 12, wie zuvor mehrfach beschrieben
gespannt wird, und zwar an jener Stelle die im wesentlichen der Position der Fallschiene
5 entspricht, an der der Benutzer die Taste "AB" losgelassen hat.
[0071] Mit zunehmenden Spannen der Tuchbahn 12 steigt der Strom durch den Stromsensor 98.
Wenn der Strom einen vorher festgelegten Grenzwert übersteigt, sorgt der Mikroprozessor
91 dafür, dass der Strom für den Motor 81 abgeschaltet wird. Da der Motor 81 als Getriebemotor
selbsthemmend oder wie dies von Rohrmotoren von Rollläden bekannt ist, mit einer internen
Bremse ausgestattet ist, bleibt die eingestellte Spannung in der Tuchbahn 12 erhalten,
auch dann, wenn der Strom für den Motor 81 abgeschaltet wird.
[0072] Zum Einfahren der Beschattungsvorrichtung 1 betätigt der Benutzer einmal kurzzeitig
die Taste "AUF". Nach deren Betätigung schaltet der Mikroprozessor 91 den Elektromagneten
104 ein, womit das Indexrad 98 freigegeben wird. Als nächstes wird der Motor 81 in
der umgekehrten Drehrichtung in Umdrehungen versetzt, indem gesteuert an den Eingang
95 das entsprechende Relais betätigt wird. Beim Erreichen der Endlage, wenn also die
Führungsschlitten 14, 15 bei der Lagerung der Wickelwelle 4 anstoßen, steigt wiederum
der Strom über den Sensorwiderstand 98 auf ein Maß an, dass oberhalb der Schwelle
liegt, die den Mikroprozessor 91 veranlasst den Motor 81 abzuschalten.
[0073] Um ein Überfahren der Endstellung zu verhindern kann noch ein Endschalter 108 an
den Mikroprozessor 91 angeschaltet werden. Der Endschalter 108 erfasst die Stellung
der Fallschiene 5 und veranlasst den Mikroprozessor 91 sich so zu verhalten als hätte
der Benutzer die Taste "AB" los gelassen.
[0074] Wie sich aus der obigen Darlegung ergibt, braucht in keinem Falle die Antriebseinrichtung
für die Wickelwelle 4 so stark zu sein, dass sie die Tuch- oder Markisenbahn 12 in
jeder Stellung unter einer Spannung hält, die ausreichend ist, um übermäßiges Durchhängen
zu vermeiden. Die hierfür erforderliche Spannung wird im Zusammenwirken mit der Bremseinrichtung
52 und dem Weiterbetätigen der Antriebseinrichtung für die Fallschiene 5 erzeugt.
Die bei Gegenzugmarkisen übliche Längenausgleichseinrichtungen, die das Markisentuch
immer und in jeder Betriebsstellung unter einer erheblichen Vorspannung halten und
deswegen sehr schwer zu montieren sind, sind bei der neuen Beschattungseinrichtung
entbehrlich.
[0075] Die obigen Ausführungsbeispiele wurden allesamt so beschrieben, als dass die willkürlich
zu betätigende Antriebsvorrichtung der Fallschiene 5 zugeordnet ist, während die als
"Slave" wirkende Antriebseinrichtung in der Wickelwelle 4 sitzt. Ein umgekehrter Antrieb
ist ebenfalls möglich, in der Weise, dass willkürlich die Wickelwelle betätigt wird,
während die Antriebseinrichtung für die Fallschiene 5 folgt. Der einzige Unterschied
in der Steuerung besteht dann darin, nach dem Erreichen der Endstellung den Antriebsmotor
18 kurzzeitig entgegengesetzt in Umdrehungen zu versetzen, bis die Tuchspannung, erfasst
mit Hilfe des Stromsensors 98, den gewünschten Wert erreicht.
[0076] Eine Beschattungseinrichtung in Gestalt einer Markise oder Innenbeschattungseinrichtung
weist Führungsschienen auf, in denen die Fallschiene verschieblich geführt ist. Sowohl
der Fallschiene als auch der Wickelwelle ist jeweils eine getrennte Antriebseinrichtung
und eine Bremseinrichtung zugeordnet. Durch wahlweises Betätigen der Antriebs-und
der Bremseinrichtungen kann im ausgefahrenen Zustand der Beschattungsvorrichtung eine
Spannung in der Tuchbahn erreicht werden, die gesteuert wird durch die Antriebsvorrichtung
mit der größten Antriebskraft. Auf diese Weise werden Längenausgleichseinrichtungen,
wie sie bei Gegenzug-anlagen sonst benötigt werden, überflüssig.
1. Beschattungsvorrichtung (1)
mit einer ortsfest drehbar gelagerten Wickelwelle (4),
mit einer Tuch- oder Folienbahn (12), die zwei zueinander parallele Kanten aufweist,
von denen die eine an der Wickelwelle (4) befestigt ist,
mit einer Fallschiene (5), die mit der anderen Kante der Tuch- oder Folienbahn (12)
verbunden ist,
mit wenigstens einer Führungsschiene (2,3), mittels derer die Fallschiene (5) geführt
ist und die ein proximales Ende, das der Wickelwelle (4) benachbart ist, sowie ein
distales Ende aufweisen, das von der Wickelwelle (4) entfernt liegt,
mit einer Antriebseinrichtung (51) für die Wickelwelle (4), um die Wickelwelle (4)
wahlweise in wenigsten einer Drehrichtung anzutreiben,
mit einer Antriebseinrichtung (16) für die Fallschiene (5), um die Fallschiene (5)
in wenigsten einer Bewegungsrichtung längs der Führungsschiene (2,3) anzutreiben,
wobei wenigstens eine der Antriebseinrichtungen (16,15) eine willkürlich zu betätigende
Antriebseinrichtung ist,
mit einer Bremseinrichtung (52) für die Wickelwelle (4), die zwischen einer Lüftestellung
und einer wirkamen Stellung hin- und herbewegbar ist, um ein Drehen der Wickelwelle
(4) in zumindest einer Drehrichtung wahlweise zu verhindern, und
mit einer Bremseinrichtung (16) für die Fallschiene (5), um ein Bewegen der Fallschiene
(5) in zumindest einer Bewegungsrichtung längs der Führungsschiene (2,3) zu verhindern.
2. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fallschiene
(5) zwischen den Führungsschiene (2,3) läuft.
3. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung
(51) für die Wickelwelle (4) einen Federmotor aufweist, der die Wickelwelle (4) im
Sinne des Aufwickelns der Tuch- oder Folienbahn (12) auf die Wickelwelle (4) vorspannt.
4. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung
(16) für die Fallschiene (5) oder die Wickelwelle (4) einen manuellen Antrieb (17)
aufweist, der dazu eingerichtet ist die Fallschiene (5) oder die Wickelwelle (4) wahlweise
in beiden Richtungen anzutreiben und der selbsthemmend ist.
5. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung
(51) für die Wickelwelle (4) einen Elektromotor aufweist, der dazu eingerichtet ist
die Wickelwelle (4) wahlweise in beiden Drehrichtungen anzutreiben.
6. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung
(16) für die Fallschiene (5) einen Elektromotor (81) aufweist, der dazu eingerichtet
ist die Fallschiene (5) wahlweise in beiden Richtungen längs der Führungsschiene (2,3)
anzutreiben.
7. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung
(16) für die Fallschiene (5) in der Nähe der Wickelwelle (4) angeordnet und über wenigstens
ein Koppelmittel vorzugsweise ein biegsames Zugmittel (25) mit der Fallschiene (5)
gekoppelt ist.
8. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigsten
eine Zugmittel (25) um eine Führungseinrichtung (24) herum führt, die an dem distalen
Ende der jeweiligen Führungsschiene (2,3) angeordnet ist.
9. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung
(16) für die Fallschiene (5) einen Federantrieb aufweist, der dazu eingerichtet ist
die Fallschiene (5) in Richtung des Abziehens der Tuch- oder Folienbahn (12) von der
Wickelwelle (4) längs der Führungsschiene (2,3) anzutreiben.
10. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung
(52) für die Wickelwelle (4) derart gestaltet ist, dass sie zumindest lediglich ein
Abwickeln der Tuch- oder Folienbahn (12) von der Wickelwelle (4) verhindert.
11. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung
für die Fallschiene (5) derart gestaltet ist, dass sie zumindest lediglich eine Bewegung
der Fallschiene (5) in Richtung auf die Wickelwelle (4) verhindert.
12. Beschattungsvorrichtung nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bremseinrichtung (52) eine gesteuerte Bremseinrichtung ist.
13. Beschattungsvorrichtung nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bremseinrichtung (52) eine Betätigungseinrichtung (104) aufweist, um die Bremseinrichtung
(52) wahlweise zumindest in die Lüftestellung zu überführen.
14. Beschattungsvorrichtung nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bremseinrichtung (52) derart gestaltet ist, dass sie abhängig von der Anzahl der
Umdrehungen der Wickelwelle (4) oder dem Weg der Fallschiene (5) aktivierbar ist.
15. Beschattungsvorrichtung nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bremseinrichtung (52) nachgiebig in wirksame Stellung vorgespannt ist.
16. Beschattungsvorrichtung nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Bremseinrichtung (52) von der willkürlich zu betätigen Antriebseinrichtung (16,17,81)
gebildet ist, die ein selbstsperrendes Getriebe aufweist.
17. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine elektrische
Steuereinrichtung (82) für die wenigstens eine elektromotorische Antriebseinrichtung
(81) aufweist, wobei die Steuereinrichtung (82) derart gestaltet ist, dass sie den
Strom der jeweiligen elektromotorischen Antriebseinrichtung (81) erfasst und beim
Überschreiten eines vorgegebenen Grenzwertes die elektromotorische Antriebseinrichtung
(81) stillsetzt.
18. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung
(82) derart gestaltet ist, dass sie die jeweilige Antriebseinrichtung nach dem Erkennen
der Grenzwertüberschreitung selbsttätig in der entgegengesetzten Drehrichtung in Gang
setzt, um die Tuch- oder Folienbahn (12) zu spannen.
19. Beschattungsvorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung
(82) derart gestaltet ist, dass sie zumindest eine der Bremseinrichtungen (52) steuert.