[0001] Die Erfindung betrifft Wärmeaustauscherrohre mit wahlweise glatten Enden, mindestens
einem auf der Rohraußen- und Rohrinnenseite strukturierten Bereich und wahlweise glatten
Zwischenbereichen, wobei der Außendurchmesser des strukturierten Bereichs nicht größer
ist als der Außendurchmesser der glatten Enden bzw. der glatten Zwischenbereiche.
[0002] Dieser Typ von Rohren wird üblicherweise als "beidseitig strukturierte Rohre" bezeichnet.
[0003] Wärmeaustauscherrohre der genannten Art werden üblicherweise in Rohrbündelwärmeaustauschern
eingesetzt (siehe Fig. 1, Quelle: TEMA, Standards of Tubular Exchanger Manufacturers
Association, New York, 1968). Diese Wärmeaustauscher sind charakterisiert durch eine
Anzahl von parallel angeordneten Rohren 30, die an ihren Enden fest mit den Rohrböden
31 verbunden sind. Je nach Einsatzbedingung und Länge werden die Rohre mittels Stützblechen
32 abgestützt. Diese Stützbleche 32 dienen auch dazu, den mantelseitigen Fluidstrom
in bestimmten Richtungen zu lenken. In den Rohren 30 strömt z.B. Wasser oder eine
Mischung aus Wasser und Glykol, wobei das rohrseitig strömende Medium erhitzt oder
abgekühlt wird.
[0004] Um die Wärmeübertragungsleistung derartiger Wärmeaustauscher zu steigern, werden
berippte oder strukturierte Rohre anstelle von glatten eingesetzt. Hierbei ist beabsichtigt,
die für die Wärmeübertragung zur Verfügung stehende Fläche zu vergrößern und ferner
Effekte der Oberflächenspannung auszunutzen. In Fig. 2 ist schematisch ein strukturiertes
Wärmeaustauscherrohr 30 dargestellt. Es besitzt mehrere strukturierte Bereiche 2,
die durch glatte, unstrukturierte Enden 1a und glatte, unstrukturierte Zwischenstücke
1b begrenzt sind. An den glatten Enden 1a wird das Rohr 30 üblicherweise durch einen
Einwalzvorgang fest mit den Rohrböden 31 verbunden. An den glatten Zwischenstücken
1b liegt das Rohr 30 in den Bohrungen der Stützbleche 32 auf. Damit das Rohr in die
Rohrböden 31 und Stützbleche 32 eingeschoben und mit den Rohrböden 31 dicht verbunden
werden kann bzw. in den Bohrungen der Stützbleche 32 nicht zuviel Spiel hat, darf
der äußere Durchmesser der strukturierten Bereiche 2 nicht größer als der äußere Durchmesser
der glatten Bereiche 1a und 1b sein. Andererseits sollte der Innendurchmesser des
Rohrs 30 im strukturierten Bereich 2 möglichst groß sein, um den Druckabfall des rohrseitig
strömenden Mediums gering zu halten. Bei gegebenem Strukturtyp stehen Außen- und Innendurchmesser
des Rohres 30 im strukturierten Bereich 2 zueinander in Relation, so daß auch der
Außendurchmesser des Rohres 30 im strukturierten Bereich 2 möglichst groß gewählt
werden sollte. Folglich ist es zweckmäßig, den Außendurchmesser im strukturierten
Bereich 2 nahezu gleich dem Außendurchmesser der glatten Rohrbereiche la und 1b zu
wählen.
[0005] Um die Materialkosten derartiger Rohre zu senken, muß bei gegebenem Rohrdurchmesser
das Metergewicht (= Rohrgewicht pro Längeneinheit) der Rohre reduziert werden. Da
die Mindestwanddicke durch Sicherheitsanforderungen limitiert ist, kann eine Reduzierung
des Metergewichts nur durch eine Reduzierung des Gewichts der Struktur erreicht werden.
Ein Vergrößern der Wärmeübertragungsfläche durch Strukturierung bei gleichzeitiger
Minimierung des Strukturgewichts erfordert eine sehr feine, filigrane Struktur.
[0006] Die Verwendung von beidseitig strukturierten Rohren ist Stand der Technik in einigen
Teilen der Industrie (z.B. bei Kaltwassersätzen). Viele dieser Rohre basieren auf
Rippenrohren, wobei die Rippenspitzen durch Kerben und Einglätten modifiziert wurden.
Üblicherweise werden derartige Rohre mit einem Walzvorgang hergestellt: Walzscheiben
mit bestimmter Profilform werden mit ansteigendem Durchmesser auf einer oder mehreren
Werkzeugwellen aufgebaut. Diese Werkzeugwellen werden gleichmäßig um den Umfang des
zu bearbeitenden Rohres herum angeordnet. Werden die schräg angestellten, rotierenden
Walzwellen auf das glatte Rohr zugestellt, dann dringen die rotierenden Walzscheiben
in die Rohrwand ein, versetzen das Rohr in Rotation, schieben es entsprechend ihrer
Schrägstellung in Axialrichtung vor und formen schraubenlinienartige Rippen aus der
Rohrwand heraus. Dieser Vorgang ist einem Gewindewalzvorgang ähnlich. Beispiele für
diese Technologie sind in US-2 868 046, US-3 327 512, US-3 383 893, US-3 481 394 dargestellt.
[0007] Während des Walzvorganges wird das Rohr durch einen im Rohr liegenden Dorn abgestützt,
der die radialen Kräfte aufnimmt. Zur Erzeugung einer inneren Struktur werden profilierte
Dorne mit helixartigen Nuten verwendet (DE 23 03 172 C2). Da die innere Struktur des
Rohres durch die Profilform des Dorns bestimmt wird, kann sie weitgehend unabhängig
von der Geometrie der äußeren Berippung ausgebildet werden. Damit ist es möglich,
Außen- und Innenstruktur unabhängig von einander dem Anwendungszweck optimal anzupassen.
Der Dorn muß mit einer bestimmten Geschwindigkeit rotieren, um sich aus der Innenstruktur
selbst wieder herauszuschrauben. Dies erzeugt hohe Reibungskräfte zwischen Dorn und
Rohr, die durch die Walzscheiben aufgebracht werden müssen, um den Vorschub des Rohres
in Axialrichtung zu bewirken. Ein erheblicher Anteil dieser Reibungskräfte ist parallel
zur Rohrachse 33 gerichtet und damit auch nahezu parallel zur Achse der Walzscheiben.
[0008] Es ist bekannt, daß es für bestimmte Anwendungen (z.B. Kältemittelverdampfer und
-verflüssiger) vorteilhaft ist, Strukturen mit kleinen Rippenteilungen zu verwenden,
um eine Steigerung der Wärmeübertragungsleistung zu erreichen. In der Vergangenheit
wurden Rippenteilungen von 1,35 mm (19 Rippen pro Zoll) verwendet. Heutzutage sind
Rippenrohre mit Rippenteilungen von ungefähr 0,40 mm kommerziell erhältlich (US-5
697 430 und DE-197 57 526). EP-0 701 100 A1 zeigt auf, daß der Trend sogar zu noch
feineren Teilungen (0,25 mm) geht.
[0009] Feinere Rippenteilungen erfordern dünnere Walzscheiben, was bei gleichbleibender
Biegewechselbelastung eine erhöhte Bruchgefahr sowie größere Verschleißanfälligkeit
des Werkzeugs mit sich bringt. Die Werkzeugstandzeiten werden damit immer kritischer,
und häufige Produktionsunterbrechungen wegen Werkzeugwechsel sind die Folge. Ferner
nimmt die Produktionsgeschwindigkeit der Walzmaschinen mit kleiner werdender Rippenteilung
ab. Gleichzeitig werden aufgrund des weltweiten Wettbewerbs die Produktionskosten
zu einem entscheidenden Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg bei der Herstellung
von strukturierten Rohren.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein feinstrukturiertes Rohr zu fertigen,
das sowohl auf der Außen- als auch auf der Innenseite einen großen Oberflächenzuwachs
besitzt sowie über ein geringes Strukturgewicht verfügt. Die Geometrien von Außen-
und Innenstruktur sollen unabhängig von einander anpaßbar sein. Das Rohr muß mit hoher
Geschwindigkeit, mit einfachen Werkzeugen und geringem Werkzeugverschleiß hergestellt
werden können. Glatte Enden und Zwischenstücke sollen ohne Mehraufwand herstellbar
sein.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch beidseitig strukturierte Wärmeaustauscherrohre
gelöst, die auf der Außenseite Vertiefungen und auf der Innenseite Rippen besitzen,
und zwar nach einer ersten Ausführungsform durch ein Wärmeaustauscherrohr mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 und nach einer zweiten Ausführungsform durch ein Wärmeaustauscherrohr
mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs 2.
[0012] Die Ansprüche 3 bis 7 betreffen vorteilhafte Bereiche für Abmessungen der Vertiefungen
bzw. eine vorteilhafte Querschnittsform der Innenrippen.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren gemäß zweier Varianten nach
den Ansprüchen 13 und 14 zur Herstellung der erfindungsgemäßen Wärmeaustauscherrohre.
[0014] Die verwendeten Strukturierungswerkzeuge können so eingestellt werden, daß sie sowohl
fluchtende, kontinuierliche Nuten als auch nicht-fluchtende, voneinander beabstandete
Vertiefungen erzeugen.
[0015] Durch Verwendung zusätzlicher Werkzeuge können die Vertiefungen modifiziert werden,
so daß sekundäre Strukturen an den Flanken oder am Grund der Vertiefungen oder an
den Stegen zwischen den Vertiefungen entstehen. Je nach Anwendung können diese sekundären
Strukturen die thermische Leistung von Rohren beträchtlich steigern. Dies erfolgt
im Wesentlichen durch die Ausnutzung von Oberflächenspannungseffekten.
[0016] Für Verflüssigerrohre ist es günstig, Strukturen zu erzeugen, die konvexe Kanten
und im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende Kanäle besitzen. Diese Kanäle ermöglichen
den Abfluß von Kondensat, das auf dem Rohr selbst oder auf den darüber liegenden Rohren
des Rohrbündels entsteht (Ansprüche 8 bis 11, 15/16).
[0017] Für Rohre, die in überfluteten Verdampfern oder Sprühverdampfern eingesetzt werden,
ist es vorteilhaft, hinterschnittene Strukturen zu erzeugen, indem die oberen Bereiche
der Vertiefungen teilweise verschlossen werden. Dies wird erfindungsgemäß durch zusätzliche
Glättungswerkzeuge, die hinter dem eigentlichen Strukturierungswerkzeug auf der Werkzeugwelle
angeordnet sind, erreicht (Ansprüche 12/17).
[0018] Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0019] Es zeigt
- Figur 3
- ein erfindungsgemäßes Wärmeaustauscherrohr 1 mit einem glatten Ende 1a, einem Übergangsbereich,
in dem die äußere Struktur beginnt, und einem strukturierten Bereich 2, wobei die
Vertiefungen 3 als kontinuierliche, fluchtende Nuten geformt sind;
- Figur 4
- eine detaillierte Ansicht einer einzelnen Vertiefung 3, wobei der Flankenwinkel δ
der Vertiefung 3 relativ zur Symmetriefläche der Vertiefung 3 gemessen wird;
- Figur 5
- einen Schnitt durch die Vertiefung 3 senkrecht zur Längsrichtung der Vertiefung 3;
- Figur 6
- das auf einer Werkzeugwelle 14 montierte Rollprofilwerkzeug 10 zur Erzeugung der in
Figur 3 gezeigten Außenstruktur;
- Figur 7
- schematisch den Strukturierungsprozeß;
- Figur 8
- schematisch ein Rohrstück mit einem glatten Ende la, einem Übergangsbereich, in dem
die äußere Struktur beginnt, und einem strukturierten Bereich 2, wobei die Vertiefungen
7 beabstandet sind, so daß sie einzelne, nicht fluchtende Vertiefungen 7 bilden;
- Figur 9
- eine vergrößerte Ansicht von sechs beabstandeten, nicht-fluchtenden Vertiefungen 7;
- Figur 10
- eine Detailansicht einer Vertiefung 3 mit sekundären Nuten 8 in den Stegen 20, wobei
die sekundären Nuten 8 quer zu den primär geformten Vertiefungen 3 angeordnet sind;
- Figur 11
- eine Gesamtansicht des Werkzeugaufbaus zur Herstellung der Außenstruktur, die in Figur
10 dargestellt ist;
- Figur 12
- eine Detailansicht eines strukturierten Rohres 1, bei dem die Enden 9 der Stege 20
eingeglättet wurden, um hohlraumartige Kanäle unter der Außenoberfläche zu erzeugen;
- Figur 13
- eine Gesamtansicht des Werkzeugaufbaus zur Herstellung der Außenstruktur, die in Figur
12 gezeigt ist.
[0020] Ein einstückiges, metallisches Wärmeaustauscherrohr 1 gemäß Fig. 3 besitzt glatte
Enden 1a und mindestens einen strukturierten Bereich 2 auf der Rohraußen- und Innenseite
(ein glattes Ende 1a und evtl. glatte Zwischenbereiche 1b sind nicht dargestellt).
Die Struktur 2 besteht aus fluchtenden, kontinuierlichen Vertiefungen 3, die schraubenlinienartig
um das Rohr 1 verlaufen. Die Anfänge 6 der Vertiefungen 3 befinden sich auf Linien,
die um den Schrägstellungswinkel α gegenüber der Rohrumfangsrichtung geneigt sind.
Die Vertiefungen 3 wurden in die Rohraußenseite geformt, indem ein oder mehrere rotierende
Rollprofilwerkzeuge 10 in die Rohrwand 4 gepreßt werden und das so verdrängte Material
der Rohrwand 4 radial nach innen gedrückt wird. Hierdurch nimmt der Innendurchmesser
des Rohres 1 ab. Die kontinuierlich fortlaufenden Vertiefungen 3 entstehen durch sukzessives
Aneinanderreihen endlich ausgedehnter, zueinander fluchtend angeordneter Einzelvertiefungen,
die von den Rollprofilwerkzeugen 10 geformt werden. Der Außendurchmesser des Rohrs
1 darf im strukturierten Bereich 2 nicht größer sein als in den glatten Bereichen
(Enden 1a, Zwischenbereiche 1b).
[0021] Das in Fig. 3 dargestellte Rohr 1 besitzt zur Verbesserung des rohrseitigen Wärmeübergangs
auf seiner Innenseite zusätzlich schraubenlinienartig umlaufende, trapezförmige Rippen
5, die ebenfalls aus dem Material der Rohrwand 4 geformt wurden. Der Helixwinkel

der Rippen 5 wird gegen die Rohrachse 33 gemessen und liegt üblicherweise zwischen
10° und 50°. Die Höhe H der Rippen 5 kann bis zu 0,60 mm betragen. Größere Rippenhöhen
sind fertigungstechnisch schwierig zu beherrschen. Mit einer derartigen Innenstruktur
wird ein Flächenzuwachs von bis zu 100% gegenüber einem innen glatten Rohr erzielt.
Unabhängig von der Art der Innenstruktur ist im allgemeinen ein Flächenzuwachs von
mindestens 20% gegenüber einem innen glatten Rohr für eine deutliche Steigerung des
rohrseitigen Wärmeübergangs erforderlich.
[0022] Fig. 4 zeigt eine Detailansicht einer einzelnen kontinuierlichen Vertiefung 3. Die
Vertiefungen 3 haben einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt. Die unbearbeiteten
Abschnitte 20 zwischen den Vertiefungen 3 werden Stege genannt. Der Rohraußendurchmesser
- gemessen über diese Stege 20 - ist üblicherweise nahezu gleich dem Außendurchmesser
der glatten Bereiche 1a, 1b. Der Grund der Vertiefung 3 kann eine eckige, runde, gekrümmte
oder eine anderweitige Form haben. Diese Form wird durch die Form der Erhebungen 13
des Rollprofilwerkzeugs 10 bestimmt. Die Form kann dahingehend optimiert werden, daß
der Umformprozeß ähnlich der Abrollbewegung von formoptimierten Zahnrädern abläuft.
Der Flankenwinkel δ der Vertiefung 3 wird, wie in Fig. 4 dargestellt, gegen die Symmetriefläche
der Vertiefung 3 gemessen.
[0023] In Fig. 5 ist ein Schnittbild der Vertiefungen 3 senkrecht zur Längsrichtung der
Vertiefung 3 dargestellt. Die Abmessungen der Vertiefungen 3 sollen so gewählt werden,
daß eine möglichst große Außenoberflächen erzielt wird. Insbesondere sollte der Flankenwinkel
δ möglichst klein sein, die Tiefe T der Vertiefungen 3 und die Anzahl der Vertiefungen
3 am Umfang sollten möglichst groß sein. Eine Tiefe T von 0,4 mm bis 1,5 mm ist erreichbar.
Der bevorzugte Bereich für den Flankenwinkel δ ist zwischen 7° und 25°. Die Teilung
P der Vertiefungen 3 wird senkrecht zur Symmetriefläche gemessen und beträgt vorzugsweise
0,25 mm bis 2,2 mm. Die Weite W der Vertiefungen 3 wird auf halber Tiefe T gemessen.
Die Weite W beträgt 60% bis 80% der Teilung P. Folglich ist das Volumen der Vertiefungen
3 größer als das Volumen der Stege 20, was ein geringes Strukturgewicht bewirkt.
[0024] Fig. 6 zeigt eine Darstellung eines Rollprofilwerkzeugs 10, das auf eine Werkzeugwelle
14 montiert ist und zur Herstellung von fluchtenden, kontinuierlichen Nuten ausgelegt
ist. Das Rollprofilwerkzeug 10 besitzt auf seinem Umfang eine Anzahl von regelmäßigen,
trapezförmigen Erhebungen 13 ähnlich einem Zahnrad. Die Erhebungen 13 verlaufen helixartig
mit einem Drallwinkel β gemessen gegen die Achse des Werkzeugs 10. Um den Werkzeugverschleiß
in der vorderen Bearbeitungszone des Werkzeugs 10 gering zu halten ist es vorteilhaft,
das Rollprofilwerkzeug 10 teilweise mit einem Konus 11 zu versehen. Ferner kann es
günstig sein, den strukturierten Konus 11 des Rollprofilwerkzeugs 10 um einen glatten
konischen Bereich zu ergänzen. Der zylindrische Teil 12 des Rollprofilwerkzeugs 10
besitzt die Dicke s. Üblicherweise besitzen die Produktionsmaschinen drei oder vier
Werkzeugwellen 14, die wie ein gleichseitiges Drei- bzw. Viereck gleichmäßig um den
Rohrumfang herum angeordnet sind. Während des Bearbeitungsvorgangs sind die Werkzeugwellen
14 gegenüber der Rohrachse 33 schräg angestellt. Der Schrägstellungswinkel α ist inhärenterweise
gleich dem Winkel α, den die Linien, auf denen die Anfänge 6 der Vertiefungen 3 liegen,
mit der Umfangsrichtung des Rohres einschließen, wie der Fig. 3 zu entnehmen ist.
[0025] Der Strukturierungsprozeß ist schematisch in Fig. 7 gezeigt. Rohr und Rollprofilwerkzeug
10 sind hierbei im Längsschnitt dargestellt. Als Ausgangsrohr wird ein Glattrohr 1'
durch das rotierende Rollprofilwerkzeug 10 in Rotation versetzt und entsprechend der
Schrägstellung des Werkzeugs in Axialrichtung vorgeschoben. Die Bewegungsrichtung
des Rohres in Axialrichtung ist durch einen Pfeil angedeutet. Wenn das Glattrohr 1'
in die Umformzone unter dem Rollprofilwerkzeug 10 tritt, werden Vertiefungen 3 auf
der Rohraußenseite geformt und der Innendurchmesser reduziert. Das Material der Rohrwand
4 wird auf den innenliegenden, strukturierten Dorn 15 gepreßt. Der Dorn 15 ist drehbar
gelagert, um sich der Rotation des Rohres anzupassen. Im strukturierten Bereich 2
ist die verbleibende Wanddicke des Rohrs 1 (gemessen zwischen Außen- und Innenstruktur)
notwendigerweise kleiner als die Wanddicke des Glattrohrs 1', da sowohl die Innen-
als auch Außenstruktur aus dem Wandungsmaterial des Glattrohrs 1' geformt werden.
[0026] Es muß sichergestellt werden, daß die von jedem Rollprofilwerkzeug 10 geformten Einzelvertiefungen
zu einander fluchtend angeordnet sind, um durch sukzessives Aneinanderreihen endlich
ausgedehnter Einzelvertiefungen kontinuierlich fortlaufende Vertiefungen 3 zu erzeugen.
Dies wird erreicht, indem der Schrägstellungswinkel α auf die Teilung P der Vertiefungen
3, die Anzahl n
R der Vertiefungen 3 am Rohrumfang, den Kerndurchmesser D
core des Rohrs 1 (gemessen am Grund der Vertiefungen 3) und den Drallwinkel β des Rollprofilwerkzeugs
10 gemäß der folgenden Gleichung abgestimmt wird:

[0027] Ferner muß die Dicke s des zylindrischen Teils 12 des Rollprofilwerkzeugs 10 folgendes
Mindestmaß besitzen, damit die Vertiefungen 3 ohne Unterbrechung fortlaufen:

m ist hierbei die Anzahl der um das Rohr herum angeordneten Walzwellen 14.
[0028] Der Steigungswinkel γ der Vertiefungen 3 wird gegen die Rohrachse 33 gemessen und
ist gleich der Summe des Schrägstellungswinkels α und des Drallwinkels β des Rollprofilwerkzeugs,
wie in Fig. 3 dargestellt ist. γ liegt im Bereich zwischen 0° und 70°.
[0029] Um die Geschwindigkeit des Strukturierungsprozesses zu maximieren ist es günstig,
den Schrägstellungswinkel α des Werkzeugs 10 möglichst groß zu wählen. Um der oben
genannten Gleichung Gl. 1 zu genügen, kann bei gegebener Strukturgeometrie der Drallwinkel
β des Rollprofilwerkzeugs 10 angepaßt werden. In der Praxis können bei Anwendung des
beschriebenen Verfahren Schrägstellungswinkel α zwischen 5° und 15° erreicht werden.
Größere Schrägstellungswinkel würden noch höhere Produktionsgeschwindigkeiten zulassen.
Strukturierte Rohre, die gemäß US-5 697 430 oder DE-197 57 526 nach dem herkömmlichen
Berippungsverfahren hergestellt werden, benötigen bei einer Rippenteilung von ca.
0,4 mm je nach Anzahl der eingesetzten Werkzeugwellen 14 und je nach Rohrdurchmesser
typischerweise Schrägstellungswinkel α zwischen 1,5° und 2,5°. Dies zeigt den Vorteil
des erfindungsgemäßen Herstellverfahrens bezüglich Produktionsgeschwindigkeit.
[0030] Glatte Zwischenbereiche 1b können wahlweise erzeugt werden, indem die Rollprofilwerkzeuge
.10 außer Eingriff mit dem Glattrohr 1' gebracht werden (vgl. beispielsweise DE-A
1.452.247).
[0031] Fig. 8 zeigt schematisch eine Darstellung eines erfindungsgemäß strukturierten Rohres
1 mit voneinander beabstandeten, nicht-fluchtenden Vertiefungen 7. Die Vertiefungen
7 besitzen die Länge L. Es ist der Übergangsbereich zwischen glattem Ende la und strukturiertem
Bereich 2 dargestellt. Die Vertiefungen 7 ordnen sich in separierten Reihen an, die
schraubenlinienartig um das Rohr 1 laufen. Eine derartige Reihe wird "Spur" genannt.
Jedes um das Rohr 1 angeordnete Rollprofilwerkzeug 10 formt eine eigene Spur. Um den
Oberflächengewinn zu maximieren, sollten benachbarte Spuren so eng wie möglich angeordnet
sein.
[0032] Die in Fig. 8 dargestellten, beabstandeten Vertiefungen 7 werden geformt, indem ein
Rollprofilwerkzeug 10 ohne konischen Teil 11 verwendet wird. Das Rollprofilwerkzeug
10 besteht nur aus einem zylindrischen Teil 12 der Dicke s. Die endliche Länge L der
beabstandeten Vertiefungen 7 hängt von der Dicke s des Rollprofilwerkzeugs 10 und
dem Drallwinkel β der Erhebungen 13 auf dem Rollprofilwerkzeug 10 wie folgt ab:

[0033] Um zu verhindern, daß sich die Spuren der einzelnen Rollprofilwerkzeuge 10 überschneiden,
muß der Schrägstellungswinkel α geeignet gewählt werden:

wobei m die Anzahl der um das Rohr 1 angeordneten Werkzeugwellen 14 und D
core der Kerndurchmesser des Rohres 1 ist. Falls der Schrägstellungswinkel α aus konstruktiven
Gründen nach oben beschränkt ist, wird die maximale Dicke des Rollprofilwerkzeugs
10 durch folgende Gleichung bestimmt:

[0034] Fig. 9 zeigt eine vergrößerte Ansicht der beabstandeten, nicht-fluchtenden Vertiefungen
7 von Fig. 8. Benachbarte Vertiefungen 7 einer Spur sind durch Stege 20 getrennt.
Ein dünner Rohrabschnitt 21 zwischen benachbarten Spuren bleibt unverformt. Über die
unverformten Abschnitte 21 und Stege 20 gemessen besitzt das Rohr 1 nahezu den gleichen
Außendurchmesser wie die glatten Bereiche 1a, 1b. Die Vertiefungen 7 haben im wesentlichen
trapezförmigen Querschnitt. Der Grund der Vertiefung 7 kann eine eckige, runde, gekrümmte
oder eine anderweitige Form haben. Diese Form wird durch die Form der Erhebungen 13
des Rollprofilwerkzeugs 10 bestimmt.
[0035] Das Schnittbild der beabstandeten Vertiefungen 7 ist mit dem Schnittbild der fluchtenden,
kontinuierlichen Vertiefungen 3, das in Fig. 5 dargestellt ist, identisch. Für die
geometrischen Abmessungen der Vertiefungen 7 gilt im Fall der beabstandeten Vertiefungen
7 dasselbe wie im Fall der fluchtenden, kontinuierlichen Vertiefungen 3. Insbesondere
gelten die Beziehungen, die im Zusammenhang mit Fig. 5 genannt wurden. Damit ergeben
sich in beiden Fällen ähnlich günstige Eigenschaften des Rohres 1 bezüglich Oberflächengewinn
und Strukturgewicht.
[0036] Die Übertragungsleistung des erfindungsgemäßen Wärmeaustauscherrohres 1 kann weiter
gesteigert werden, indem man Oberflächenspannungseffekte ausnutzt. Es ist bekannt,
daß bei Rohren für Verflüssiger konvexe Kanten zur Verdünnung des Kondensatfilms führen.
Die Dichte der konvexen Kanten wird durch sekundäre Nuten 8, die im wesentlichen quer
zu den primär geformten Vertiefungen 3, 7 eingeprägt sind, beträchtlich erhöht. Eine
so modifizierte Struktur ist in Fig. 10 vergrößert dargestellt. Das durch das Einprägen
der sekundären Nuten 8 verdrängte Material des Stegs 20 bildet Auskragungen 22, die
im wesentlichen quer zu den primär geformten Vertiefungen 3, 7 angeordnet sind. Die
Ränder 23 dieser Auskragungen 22 stellen einen Teil der gewünschten, zusätzlichen
konvexen Kanten dar. Der zur Struktur von Fig. 10 gehörende Werkzeugaufbau ist in
Fig. 11 gezeigt und besteht aus einem primären Rollprofilwerkzeug 10 und einer sekundären
Kerbscheibe 16, die voneinander beabstandet auf der Werkzeugwellen 14 angeordnet sind.
Die sekundäre Kerbscheibe 16 besitzt auf ihrem Umfang eine Anzahl von regelmäßigen
Erhebungen 17 ähnlich einem Zahnrad. Die Erhebungen 17 verlaufen helixartig mit einem
Drallwinkel β' gemessen gegen die Achse der Kerbscheibe 16. Die Tiefe E der sekundären
Nuten 8 sollte 20% bis 80% der Tiefe T der primären Vertiefungen 3, 7 betragen, dementsprechend
ist der Durchmesser der Kerbscheibe 16 kleiner zu wählen als der Durchmesser des Rollprofilwerkzeugs
10. Die Teilung sollte K = 0,25 bis 2,2 mm betragen. Der Winkel ϕ, den die primären
Vertiefungen 3, 7 mit den sekundären Nuten 8 einschließen, wird durch den Drallwinkel
β der Erhebungen 12 des Rollprofilwerkzeugs 10 und den Drallwinkel β' der Erhebungen
17 der Kerbscheibe 16 festgelegt. ϕ kann zwischen 20° und 160° betragen.
[0037] Es ist ein inhärenter Vorteil der Erfindung, daß der Hauptumformschritt, bei dem
- wie in Fig. 7 dargestellt - die primäre Außenstruktur und die Innenstruktur gleichzeitig
gebildet werden, durch ein relativ grobes Rollprofilwerkzeug 10 ausgeführt werden
kann. Die sekundäre Struktur, die üblicherweise sehr viel feiner als die primäre ist,
wird nicht aus der Rohrwand 4 geformt, sondern nur aus den Stegen 20. Dies bedeutet,
daß die Menge des im Feinstrukturierungsschritt umzuformenden Materials sehr viel
geringer ist als bei herkömmlichen Herstellungsverfahren, bei denen feine Rippen mit
feinen Werkzeugen direkt aus der massiven Rohrwand geformt werden. Dies wirkt sich
günstig auf die Lebensdauer des Werkzeugs aus.
[0038] Man erhält eine abgewandelte Struktur, wenn man die sekundären Nuten 8 mittels einer
Anzahl von dünnen Walzscheiben (nicht dargestellt) konstanten Durchmessers erzeugt,
wobei die Walzscheiben als Paket anstelle der sekundären Kerbscheibe 16 nach dem Rollprofilwerkzeug
10 auf der Werkzeugwelle 14 aufgebaut werden. In diesem Fall ist die Richtung der
sekundären Nuten 8 parallel zur Senkrechten auf die Achse der Werkzeugwelle 14. Da
der Schrägstellungswinkel α ungefähr 10° ist, sind diese sekundären Nuten 8 somit
nur um diesen relativ geringen Winkelbetrag gegenüber der Senkrechten zur Rohrachse
33 geneigt. Bei einer horizontalen Rohranordnung haben derartige sekundäre Nuten 8
den Vorteil, daß von oben herabtropfendes Kondensat wie in nahezu senkrechten Kanälen
gut nach unten abgeleitet wird.
[0039] Es ist bekannt, daß der Vorgang des Blasensiedens deutlich intensiviert werden kann,
wenn hinterschnittene, kavernenartigen Strukturen auf der Rohroberfläche gebildet
werden. Diese Kavernen oder auch Tunnel sind durch Öffnungen oder Poren mit dem umgebenden
Fluid verbunden ("hinterschnitten" bedeutet in diesem Zusammenhang, daß die Öffnung
der Kavernen kleiner ist als der darunter liegende Hohlraum). Der wesentliche Teil
der Verdampfung findet in diesen Kavernen oder Tunneln statt. Flüssigkeit dringt durch
die Poren in die Hohlräume ein. Der erzeugte Dampf entweicht durch die Poren.
[0040] Hinterschnittene Kavernen bzw. Tunnels werden erfindungsgemäß durch teilweises Verschließen
des oberen Bereichs der Vertiefungen 3, 7 erzeugt. Die unter der äußeren Oberfläche
liegenden Hohlräume sind dann durch Öffnungen oder Poren mit dem umgebenden Fluid
verbunden.
[0041] Fig. 12 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt eines strukturiertes Rohrs
1, bei dem die Enden 9 von benachbarten, mit sekundären Nuten 8 versehenen Stegen
20 eingeglättet wurden. Die eingeglätteten Enden 9 bilden einen teilweise geschlossenen
Deckel über der Vertiefung 3. Auf diese Weise wird ein System von unter der äußeren
Rohroberfläche liegenden Hohlräumen, die mit der Umgebung durch schmale Öffnungen
24 verbunden sind, erzeugt. Es ist vorteilhaft, für die sekundären Nuten 8 eine feinere
Teilung zu verwenden als für die primären Vertiefungen. Fig. 13 zeigt einen Werkzeugaufbau
zur Herstellung derartiger Strukturen. Eine zylindrische Glättscheibe 18 konstanten
Durchmessers ist auf der Werkzeugwelle 14 hinter der Kerbscheibe 16 angeordnet. Der
Durchmesser der Glättscheibe 18 ist kleiner als der Durchmesser des Rollprofilwerkzeugs
10.
[0042] Ähnliche Strukturen erhält man durch teilweises Verschließen von nicht-fluchtenden,
voneinander beabstandeten Vertiefungen 7.
[0043] Das Verschließen der Vertiefungen 3, 7 bewirkt eine Reduktion des äußeren Rohrdurchmessers.
Dies kann jedoch kontrolliert werden, indem der primäre Strukturierungsschritt so
gesteuert wird, daß nicht alles auf der Rohraußenseite verdrängte Material auf der
Innenseite des Rohres zur Bildung der Innenstruktur benötigt werden kann. Hierzu wird
ein Rollprofilwerkzeug 10 mit großer Verdrängung sowie ein profilierter Dorn 15 mit
schmalen Nuten verwendet. Ferner muß der Durchmesser des Dorns geeignet gewählt werden.
Die Stege 20 zwischen den Vertiefungen 3, 7 werden dann in Radialrichtung nach außen
herausgeformt, was verglichen mit dem Glattrohr 1' zwischenzeitlich einen größeren
Rohrdurchmesser in diesem Rohrbereich ergibt. Anschließend werden die sekundären Nuten
8 geformt und die resultierenden Enden 9 der Stege 20 werden eingeglättet, um die
Vertiefungen 3, 7 teilweise zu verschließen. Werden die Verfahrensparameter wie dargestellt
gewählt werden, dann kann der endgültige Außendurchmesser im strukturierten Bereich
2 kleiner oder gleich dem Außendurchmesser an den unbearbeiteten, glatten Enden 1a
sein.
[0044] Die vorangegangenen Abschnitte zeigen die große Flexibilität der vorgeschlagenen
Technik, um wärmeübergangssteigernde Strukturen auf Rohroberflächen herzustellen.
Das Verfahren kann sowohl auf nahtlose, gezogene Rohre wie auch auf geschweißte Rohre,
die aus eingeformten Metallbändern gefertigt wurden, angewendet werden. Die vorgeschlagenen
Rohre und Verfahren basieren aber immer auf der Strukturierung von Rohren und nicht
von Bändern.
Zahlenbeispiel:
[0045] Gemäß dem beschriebenen Verfahren wurden beidseitig strukturierte Kupferrohre 1 mit
einem Kerndurchmesser D
core von 17,80 mm hergestellt. Die Außenstruktur besteht aus 36 fluchtenden, kontinuierlichen
Vertiefungen 3. Dem Rollprofilwerkzeug 10 lagen folgende geometrischen Daten zugrunde:
Flankenwinkel δ |
10° |
Drallwinkel β |
57° |
Teilung P |
0,67 mm |
Weite W |
0,40 mm |
[0046] Der Schrägstellungswinkel α der Walzwellen 14 mußte auf 7,5° eingestellt werden.
Entsprechend ergibt sich der Steigungswinkel γ der Nuten zu 64,5°. Die Tiefe T der
Vertiefungen 3 beträgt 0,7 mm. Die Innenstruktur besteht aus 41 trapezförmigen Rippen
5, die unter einem Steigungswinkel

von 45° schraubenlinienartig umlaufen. Die Höhe H der Innenrippen 5 beträgt 0,35
mm. Die sekundären Nuten 8 wurden mit einem Paket aus Walzscheiben der Teilung 0,35
mm hergestellt. Die so erzeugte Rohrstruktur zeigt bei Verflüssigung des Kältemittels
R-134a auf der Außenseite und Kühlwasserströmung auf der Rohrinnenseite gute Wärmeübertragungseigenschaften.
Abhängig von den physikalischen Eigenschaften des Fluids sollte die Teilung K der
sekundären Nuten 8 zwischen 0,25 mm und 2,2 mm liegen.
1. Wärmeaustauscherrohr (1) mit wahlweise glatten Enden (1a), mindestens einem strukturierten
Bereich (2) auf der Rohraußen- und Rohrinnenseite und wahlweise glatten Zwischenbereichen
(1b), wobei der Außendurchmesser des strukturierten Bereichs (2) nicht größer ist
als der Außendurchmesser der glatten Enden (1a) bzw. der glatten Zwischenbereiche
(1b), das folgende Merkmale aufweist:
a) auf der Rohraußenseite laufen Vertiefungen (3) mit im wesentlichen trapezförmigem
Querschnitt schraubenlinienförmig unter einem Steigungswinkel γ = 0° bis 70° um (gemessen
gegen die Rohrachse (33));
b) die Teilung P der Vertiefungen (3) beträgt P = 0,25 bis 2,2 mm (gemessen senkrecht
zu deren Symmetriefläche) ;
c) die Breite W der Vertiefungen (3) beträgt W = 0,6 P bis 0,8 P (gemessen bei der
halben Tiefe T der Vertiefungen (3));
d) der Flankenwinkel δ der Vertiefungen (3) beträgt δ = 7° bis 25° (gemessen gegen
deren Symmetriefläche);
e) auf der Rohrinnenseite laufen Rippen (5) mit einer Höhe H = 0,15 bis 0,60 mm schraubenlinienförmig
unter einem Steigungswinkel

= 10° bis 50° um (gemessen gegen die Rohrachse (33)).
2. Wärmeaustauscherrohr (1) mit wahlweise glatten Enden (1a), mindestens einem strukturierten
Bereich (2) auf der Rohraußen- und Rohrinnenseite und wahlweise glatten Zwischenbereichen
(1b), wobei der Außendurchmesser des strukturierten Bereichs (2) nicht größer ist
als der Außendurchmesser der glatten Enden (1a) bzw. der glatten Zwischenbereiche
(1b), das folgende Merkmale aufweist:
a) auf der Rohraußenseite sind voneinander beabstandete Vertiefungen (7) im wesentlichen
trapezförmigen Querschnitts mit einer Länge L von maximal 10 % des Rohrumfangs unter
einem Steigungswinkel γ = 0° bis 70° zur Rohrachse (33) geneigt;
b) die Teilung P der Vertiefungen (7) beträgt P = 0,25 bis 2,2 mm (gemessen senkrecht
zu deren Symmetriefläche);
c) die Breite W der Vertiefungen (7) beträgt W = 0,6 P bis 0,8 P (gemessen bei der
halben Tiefe T der Vertiefungen (7));
d) der Flankenwinkel δ der Vertiefungen (7) beträgt δ = 7° bis 25° (gemessen gegen
deren Symmetriefläche) ;
e) auf der Rohrinnenseite laufen Rippen (5) mit einer Höhe H = 0,15 bis 0,60 mm schraubenlinienförmig
unter einem Steigungswinkel

= 10° bis 50° um (gemessen gegen die Rohrachse (33)).
3. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge L der beabstandeten Vertiefungen (7) L = 1 bis 4 mm beträgt.
4. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 1, 2, oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe T der Vertiefungen (3, 7) T = 0,4 bis 1,5 mm beträgt.
5. Wärmeaustauscherrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steigungswinkel y der Vertiefungen (3, 7) γ = 15° bis 60° beträgt.
6. Wärmeaustauscherrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flankenwinkel δ der Vertiefungen (3, 7) δ = 9° bis 15° beträgt.
7. Wärmeaustauscherrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippen (5) auf der Rohrinnenseite einen im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt
aufweisen.
8. Wärmeaustauscherrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Rohraußenseite quer zu den Vertiefungen (3, 7) unter einem Kerbwinkel
ϕ = 20° bis 160° sekundäre Nuten (8) verlaufen.
9. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kerbwinkel ϕ = 30° bis 150° beträgt.
10. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe E der sekundären Nuten (8) E = 0,2 T bis 0,8 T der Tiefe der Vertiefungen
(3, 7) beträgt.
11. Wärmeaustauscherrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10 dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilung K der sekundären Nuten (8) K = 0,25 bis 2,2 mm beträgt.
12. Wärmeaustauscherrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden (9) der zwischen den Vertiefungen (3, 7) befindlichen Stege (20) geglättet
sind.
13. Verfahren zur Herstellung eines Wärmeaustauscherrohres (1) nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 und 4 bis 7, bei dem folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
a) auf der Außenseite eines Glattrohres (1') werden schraubenlinienförmig verlaufende
Vertiefungen (3) geformt, indem Material der Rohrwand (4) mittels zahnradartiger Rollprofilwerkzeuge
(10) unter Bildung auf der Rohrinnenseite schraubenlinienförmig verlaufender Rippen
(5) radial nach innen verdrängt wird, wobei
b) die Rollprofilwerkzeuge (10) um den Rohrumfang angeordnet werden,
c) Rollprofilwerkzeuge (10) mit zylindrischem Teil (12) verwendet werden, deren trapezförmige
Erhebungen (13) unter einem Drallwinkel β helixartig zur Werkzeugachse verlaufen,
d) die Werkzeugwellen (14) der Rollprofilwerkzeuge (10) unter einem Schrägstellungswinkel
α gegenüber der Rohrachse (33) schräg gestellt werden, wobei α nach der folgenden
Gleichung ausgewählt wird:

mit:
nR = Anzahl der Vertiefungen (3) am Rohrumfang,
Dcore = Kerndurchmesser des Rohres (1) - gemessen am Grund der Vertiefungen (3) -
e) die Dicke s des zylindrischen Teils (12) der Rollprofilwerkzeuge (10) nach der
folgenden Gleichung ausgewählt wird:

mit:
m = Anzahl der um das Rohr (1') angeordneten Werkzeugwellen (14),
f) die in Rotation versetzten Rollprofilwerkzeuge (10) in einer Umformzone mit dem
Glattrohr (1') in Eingriff gebracht werden, wodurch das Rohr (1') ebenfalls rotiert
und entsprechend der Schrägstellung der Rollprofilwerkzeuge (10) in Axialrichtung
vorgeschoben wird, und
g) die Rohrwand (4) in der Umformzone durch einen im Rohr (1') liegenden, drehbaren,
profilierten Dorn (15) abgestützt wird.
14. Verfahren zur Herstellung eines Wärmeaustauscherrohres nach einem oder mehreren der
Ansprüche 2 bis 7, bei dem folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
a) auf der Außenseite eines Glattrohres (1') werden voneinander beabstandete, gegenüber
der Rohrachse (33) geneigte Vertiefungen (7) geformt, indem Material der Rohrwand
(4) mittels zahnradartiger Rollprofilwerkzeuge (10) unter Bildung auf der Rohrinnenseite
schraubenlinienförmig verlaufender Rippen (5) radial nach innen verdrängt wird, wobei
b) die Rollprofilwerkzeuge (10) um den Rohrumfang angeordnet werden,
c) zylindrische Rollprofilwerkzeuge (10) verwendet werden, deren trapezförmige Erhebungen
(13) unter einem Drallwinkel β helixartig zur Werkzeugachse verlaufen,
d) die Werkzeugwellen (14) der Rollprofilwerkzeuge (10) unter einem Schrägstellungswinkel
α gegenüber der Rohrachse (33) schräg gestellt werden,
e) die Dicke s der zylindrischen Rollprofilwerkzeuge (10) nach der folgenden Gleichung
ausgewählt wird:

mit:
m = Anzahl der um das Rohr (1') angeordneten Werkzeugwellen (14),
Dcore = Kerndurchmesser des Rohres (1) - gemessen am Grund der Vertiefungen (7)
f) die in Rotation versetzten Rollprofilwerkzeuge (10) in einer Umformzone mit dem
Glattrohr (1') in Eingriff gebracht werden, wodurch das Rohr (1') ebenfalls rotiert
und entsprechend der Schrägstellung der Rollprofilwerkzeuge (10) in Axialrichtung
vorgeschoben wird, und
g) die Rohrwand (4) in der Umformzone durch einen im Rohr (1') liegenden, drehbaren,
profilierten Dorn (15) abgestützt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14 zur Herstellung eines Wärmeaustauscherrohres (1)
nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden (9) der zwischen den Vertiefungen (3, 7) befindlichen Stege (20) durch
eine zahnradartige Kerbscheibe (16) abschnittsweise eingedrückt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14 zur Herstellung eines Wärmeaustauscherrohres (1)
nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden (9) der zwischen den Vertiefungen (3, 7) befindlichen Stege (20) durch
Walzscheiben abschnittsweise eingedrückt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, zur Herstellung eines Wärmeaustauscherrohres (1)
nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden (9) der Stege (20) durch radialen Druck mittels einer Glättscheibe (18)
verformt werden.