[0001] Die Erfindung betrifft ein Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen Schallschutzsystem
für Fertigungsmaschinen, insbesondere für Werkzeug- und Montagemaschinen und Bearbeitungszentren,
mit einer den Bearbeitungsraum umschließenden Kapselung, die eine schalldämmende oder
absorbierende Wandung aufweist.
[0002] Derartige Schallschutzsysteme sind allgemein bekannt und werden in Verbindung mit
Werkzeugmaschinen oder sonstigen Fertigungsmaschinen eingesetzt. Werkzeugmaschinen
können beispielsweise eine Umbauung des Bearbeitungsraumes mit einem solchen Schallschutzsystem
aufweisen, wobei eine Seite des Bearbeitungsraumes meist durch das Gestell der Werkzeugmaschine
abgedeckt ist, während die übrigen Seiten von einer Wandung gebildet sind, die den
während der Bearbeitung entstehenden Schall zu absorbieren vermag. Die so entstandene
Kabine kann über Türen geöffnet werden, wobei die Seitenwandung von einem schalldurchlässigen
äußeren Bereich und einem schallabsorbierenden inneren Bereich gebildet ist. Der innere
Bereich kann beispielsweise aus Steinwolle bestehen, die in elastischen Kunststoff
eingebettet ist, der zwischen zwei gelochten Blechen eingespannt ist. Auf diese Weise
kann die Geräuschemission der Fertigungsmaschine um 4 bis 5 dB gesenkt werden.
[0003] Nachteilig bei der bekannten Ausgestaltung ist jedoch, daß die Kapselung des Bearbeitungsraumes
eine spezielle Konstruktion erfordert, die je nach Typ der verwendeten Werkzeugmaschine
speziell konstruiert und gefertigt werden muß. Dies erhöht die Kosten für den Aufbau
des Schallschutzsystemes, so daß trotz der Vorteile und des Gewinnes an Arbeitsqualität
oft auf den Einsatz derartiger Systeme verzichtet wird.
[0004] Aus Gründen der Arbeitssicherheit ist jedoch eine Reduzierung der Geräuschbelastung
am Arbeitsplatz erwünscht, so daß zunehmend auch verhältnismäßig wenig geräuschemittierende
Maschinen mit derartigen Schallsystemen ausgerüstet werden, um den Gesamtschalldruckpegel
innerhalb einer Fertigungshalle beispielsweise derart senken zu können, daß keine
außergewöhnliche Geräuschbelastung der Arbeitnehmer mehr auftritt. Hierdurch werden
die Arbeitsplätze nicht nur für die Arbeitnehmer angenehmer, der Arbeitgeber kann
oft zusätzliche Kosten sparen, da im Falle hoher Lärmbelästigung am Arbeitsplatz längere
und häufigere Pausen vorgeschrieben sind, zusätzliche Ohrschützer getragen werden
müssen oder Zulagen an die betroffenen Arbeitnehmer gezahlt werden müssen. Es ist
wirtschaftlich sinnvoll, durch einen effektiven Schallschutz derartige Aufwendungen
einzusparen, wobei die Kosten für den Schallschutz in einem sinnvollen Verhältnis
zu den eingesparten Aufwendungen liegen müssen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen
zu schaffen, das vielseitig einsetzbar und mit geringen Kosten an bestehende Maschinen
anpaßbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kapselung die gesamte
Fertigungsmaschine umschließt und von einzelnen Modulen gebildet ist, die zu einer
auf die Fertigungsmaschine aufgesetzten, glockenartigen Kabine zusammengesetzt sind.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Schallschutzsystemes kann nun die gesamte
Fertigungsmaschine leicht durch die glockenartige Kabine gekapselt werden, wobei die
Größe der Module derart gewählt ist, daß unabhängig von der einzelnen Maschine anhand
von Standardkomponenten die Kabine in der gewünschten und benötigten Größe zusammengesetzt
werden kann. Die Module sind bevorzugt so ausgebildet, daß sie mit ihrem unteren Rand
an dem Gestell der Fertigungsmaschine befestigt werden können, so daß eine Befestigung
mit dem Hallenboden entfallen kann und die Schallschutzkabine zusammen mit der Fertigungsmaschine
eine organisatorische Einheit bildet.
[0008] Als Fertigungsmaschinen können dabei neben den Werkzeugmaschinen auch Montageroboter,
Transferstraßen oder Bearbeitungszentren mit dem erfindungsgemäßen Schallschutzsystem
versehen sein. Grundsätzlich lässt sich das System in Verbindung mit allen betriebsbedingt
Lärm emittierenden Maschinen und Geräten einfach und flexibel einsetzen. Zusätzlich
zur Geräuschisolierung bietet das erfindungsgemäße System den Vorteil, daß sich hiermit
leicht und einfach auch eine Sicherung gegen chemische Emissionen, beispielsweise
gegen Gase oder sonstige flüchtige Nebenprodukte der Fertigung realisieren läßt.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Kapselung aus Wandmodulen
und Deckenmodulen aufgebaut, wobei die Wandmodule zu einer umlaufenden Seitenwandung
zusammengesetzt sind, die dann zusammen mit den Deckenmodulen eine geschlossene Kabine
ergibt. Hierbei kann eine rechteckige Form der Kabine oder auch eine runde Form gewählt
werden, wobei im Falle einer rechteckigen Form Eckmodule verwendet werden können,
an die jeweils ein benachbartes Wandmodul angesetzt werden kann. Dieses Wandmodul
kann entweder seinerseits ein Eckmodul sein oder auch eine ebene Platte, so daß beliebige
Geometrien der Kabine aufbaubar sind.
[0010] Die Wandmodule selbst sind wie die Deckenmodule bevorzugt aus einem leichten, besonders
schallabsorbierenden Material gefertigt. Hierzu kann das Wandmodul einen rahmen aufweisen,
zwischen dem an Vorder- und Rückseite jeweils ein gelochtes Blech befestigt ist, wobei
zwischen den Lochblechen die eigentliche schallabsorbierende Schicht angeordnet ist.
Diese schallabsorbierende Schicht kann beispielsweise von einer Lage Steinwolle gebildet
sein, die aus Festigkeits- und Versiegelungsgründen zwischen zwei Kunststoffolien
eingeschweißt sein kann. Anstelle der Steinwolle können selbstverständlich auch andere
elastische Materialien verwendet werden, die ausreichend dauerhaft sind und den Schall
zu absorbieren vermögen.
[0011] Damit der Bearbeitungsraum der so gekapselten Fertigungsmaschine für Rüst- und Wartungsarbeiten
zugänglich ist, weist bevorzugt eines der Wandmodule eine Tür oder eine Klappe auf.
Bei kleineren Maschinen kann eine Klappe ausreichend sein, während bei größeren Maschinen
eine Begehbarkeit des Bearbeitungsraumes erforderlich sein wird, um einerseits Werkstücke
der Maschine zuzuführen und andererseits die notwendigen Arbeiten innerhalb des Bearbeitungsraumes
vornehmen zu können. Bevorzugt kann eines der Wandmodule als bewegliches Wandmodul
ausgebildet sein, so daß dieses Wandmodul die Funktion der Türe übernehmen kann. Über
diesem Wandmodul kann ein weiteres Modul angeordnet sein, sofern die Höhe der Fertigungsmaschine
dies erfordert.
[0012] Die durch dieses bewegliche Wandmodul geschaffene Türe kann entweder schwenkbar ausgebildet
sein, wobei einer ihrer Längsränder an einem benachbarten Wandmodul angeschlagen ist,
oder auch eine Schiebetüre sein, die verschiebbar vor oder hinter der Ebene der übrigen
Wandmodule angeordnet ist. Bei innenliegender Türe muß natürlich die Kabine groß genug
sein, um die Verschiebebewegung zum Öffnen der Türe zuzulassen. Eine derartige Schiebetüre
kann in horizontal und parallel zur Seitenwandung verlaufenden Führungsschienen gelagert
sein, wobei die Schiebetüre von einem oder mehreren beweglichen Wandmodulen gebildet
werden kann.
[0013] Die beweglichen Wandmodule sind bevorzugt über eine oder zwei Führungsschienen gelagert,
wobei beispielsweise eine Führungsschiene oberhalb der Wandmodule angeordnet sein
kann und diese über eine innerhalb der Führungsschiene angeordnete horizontal verschiebbare
Rollenlagerung mit dem beweglichen Wandmodul verbunden sein kann. Die Länge der Führungsschiene
weist in diesem Falle bevorzugt etwa die doppelte Länge des Verschiebeweges auf, wobei
eine bevorzugte Form für die Führungsschiene ein C-Profil ist.
[0014] Im unteren Bereich kann ein derartig gelagertes Wandmodul entweder frei schwebend
ausgebildet sein oder, bevorzugt, weil hierdurch zusätzlich schallisolierend, ebenfalls
in einer Führungsschiene gelagert sein. Da diese untere Lagerung die Gewichtskraft
des beweglichen Wandmodules nicht aufnehmen muß, kann es ausreichend sein, daß diese
untere Führungsschiene lediglich ein Anstellen des beweglichen Wandmodules an eine
Kante der Fertigungsmaschine bzw. einen Rahmen bewirkt. Das bewegliche Wandmodul ist
bevorzugt mit Dichtungen versehen, die einen Schalldurchtritt mit Spalte verhindern
bzw. reduzieren. Bevorzugt werden als Dichtungen Gummilippen oder ähnliche bekannte
Dichtungen eingesetzt.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Tür werden die beweglichen Wandmodule an
drei Positionen horizontal verschiebbar gelagert. Zum einen kann dies die Lagerung
in einer unteren und oberen Führungsschiene sein. Die untere Führungsschiene kann
ausschließlich ein Andrücken der unteren Ränder an eine innere Widerlagerkante bewirken,
wobei zwischen dieser Widerlagerkante und dem unteren Rand des Wandmoduls die Dichtung
angeordnet sein kann. Im Bereich zwischen dem oberen und dem unteren Rand kann eine
weitere Längsführung vorgesehen sein, die ein Ausbeulen der Tür und damit einen Schallaustritt
im mittleren Bereich vermeidet.
[0016] Durch die erfindungsgemäße schallisolierende Wirkung tritt eine spürbare Geräuschdämpfung
innerhalb der Fertigungshalle bzw. Montagehalle auf. Damit dies gewährleistet ist,
ist bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung jede Öffnung der Schallschutzkabine
mit Schaltern versehen, die mit der Steuerung der in der Kabine angeordneten Fertigungsmaschine
zusammenwirken. Bei Öffnung der Türe bzw. Klappe kann beispielsweise der Antrieb der
Maschine selbsttätig heruntergefahren werden, so daß zusätzlich durch diesen Schalter
verhindert wird, daß Personen in den Bearbeitungsbereich der Maschine gelangen.
[0017] Je nach Ausgestaltung kann entweder ein Öffnen der Türen bzw. der Klappe einen sofortigen
Nothalt auslösen oder auch die Maschine kontrolliert nach einer gewissen Zeitverzögerung
herunterfahren. Letzteres ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn die Türe oder Klappe
kurzzeitig geöffnet werden muß, um beispielsweise die Bearbeitung einer kurzen Sichtprüfung
zu unterziehen, ohne daß diese gestoppt werden soll. Hierfür kann das Abschalten der
Maschine erst nach einer längeren Öffnungsdauer der Schallschutzkabine erfolgen, so
daß kurze Öffnungen zu Kontrollzwecken möglich sind.
[0018] Die Wandmodule können Durchführungen für Anschlußkabel oder sonstige Versorgungsleitungen
aufweisen oder mit Fenstern versehen sein. Fenster sollten so ausgestattet sein, daß
sie möglichst keine Schallbrücken darstellen, um die schallisolierende Wirkung nicht
aufzuheben. Bevorzugt werden daher Doppel- oder Mehrfachverglasungen verwendet, wobei
die Verglasung entweder aus einer Fensterglasscheibe oder auch aus Kunststoffscheiben
bestehen kann. Die Deckenmodule können rechtwinklig nach unten hervorspringend verlängert
sein, so daß sich ein Ansatz Stoß auf Stoß an die Wandelemente ergibt, die beispielsweise
über Steckverbindungen oder Schraubverbindungen mit den Deckenmodulen verbunden werden
können.
[0019] Insbesondere Steckverbindungen ermöglichen ein leichtes Zusammenbauen der Schallschutzkabine
bei gleichzeitiger wirkungsvoller Verhinderung von Schallbrücken. Erfindungsgemäß
sind sowohl die Deckenmodule als auch die Wandmodule mit einem Rastermaß ausgeführt,
das eine vielfältige Kombination ermöglicht, so daß beinahe jede handelsübliche Fertigungsmaschine
mit einer Schallschutzkabine versehen werden kann, ohne hierfür eine spezielle Konstruktion
schaffen zu müssen.
[0020] Im unteren Bereich sind die Wandelemente mit dem Gestell der Maschine verbunden.
Um auch hier eine möglichst hohe Flexibilität zu schaffen, kann rechtwinklig von der
Breitseite der Wandmodule ein ausziehbarer Verbinder hervorspringen, der mit dem Gestell
der Fertigungsmaschine verbindbar ist. Auf ähnliche Weise kann auch der Bodenabstand
einstellbar ausgeführt werden, beispielsweise durch eine auf der Innenseite der Wandmodule
angeordnete verschiebbare Platte, die nach Befestigung der Wandmodule an der Fertigungsmaschine
auf den Boden abgesenkt werden können.
[0021] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Schallschutzkabine so stabil
ausgeführt, daß sie als ganzes tragfähig ist, wobei bei dieser Ausgestaltung mehrere
Ösen vorgesehen sind, die ein Heben der Schallschutzhaube ermöglichen. So kann beispielsweise
für Wartungszwecke mittels der üblicherweise in jeder Fertigungshalle vorhandenen
Hebewerkzeuge, beispielsweise dem Deckenkran, die gesamte Schallschutzhaube gehoben
werden, so daß die Fertigungsmaschine von allen Seiten leicht zugänglich ist. Dies
ist insbesondere für größere Umrüstungen bzw. Wartungsarbeiten oder auch im Falle
der Isolierung einzelner Maschinen einer eng zusammenstehenden Fertigungslinie sinnvoll.
[0022] Die Schallschutzkabine kann auf ihrer Außenseite Signaleinrichtungen aufweisen, die
bestimmte Betriebszustände der Fertigungsmaschine oder auch den Öffnungszustand eventueller
Türen oder Klappen anzuzeigen vermögen. So kann beispielweise während de Betriebes
der innerhalb der Schallschutzhaube angeordneten Fertigungsmaschine eine Rundum-Leuchte
aktiviert sein, wobei beispielsweise eine gelbe Leuchte regulären Betrieb anzeigt
und eine rote Leuchte eine Störung meldet.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Schallschutzsystem kann eine einzelne Maschine versehen
werden, es ist jedoch auch möglich, ganze Montage- oder Fertigungslinien mit diesem
System zu kapseln. Dies kann entweder durch Kapselung der Einzelmaschinen erfolgen
oder auch durch Aufbau einer Kabine für die vollständige Fertigungslinie. Aufgrund
der flexiblen Aufbaumöglichkeiten über die vorgefertigten, mit einheitlichem Rastermaß
versehenen Module kann je nach lokaler Anforderung durch den ortsspezifischen Aufbau
der Fertigungslinie die gewünschte Kapselung gewählt werden. Schließlich ist es durch
die flexible Bauweise ohne weiteres möglich, im Falle von Umrüstungen bzw. neuen Fertigungsprogrammen
die Schallschutzkabine zu erweitern. Dies kann beispielsweise im Falle von Montagerobotern
hilfreich sein, die im Laufe ihres Einsatzes für die Montage anderer Teile umprogrammiert
werden und hierdurch etwa einen größeren Schwenkbereich benötigen.
[0024] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen.
[0025] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausgestaltung der Erfindung, aufgesetzt auf eine Werkzeugmaschine,
- Fig. 2
- den Übergang eines Wandmoduls zu einem Deckenmodul der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform
der Erfindung in einer vergrößerten Darstellung im Schnitt,
- Fig. 3
- die Einzelheit X aus Figur 2 in einer im Vergleich zu Figur 2 nochmals vergrößerten
Darstellung,
- Fig. 4
- die Einzelheit Y aus Figur 2 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 5
- die Einzelheit Z aus Figur 2 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung, ebenfalls aufgesetzt
auf eine Werkzeugmaschine,
- Fig. 7
- den Bereich der Seitenwandung der in Figur 6 dargestellten Ausgestaltung in einer
vergrößerten Darstellung im Schnitt,
- Fig. 8
- die Einzelheit V aus Figur 7 in einer im Vergleich zu Figur 7 nochmals vergrößerten
Darstellung und
- Fig. 9
- die Einzelheit W aus Figur 7 in ebenfalls vergrößerter Darstellung.
[0026] In Figur 1 ist eine Fertigungsmaschine 1 dargestellt, die mit einem erfindungsgemäßen
Schallschutzsystem in Form einer Kabine 2 versehen ist. Die Kabine 2 setzt sich aus
Wandmodulen 2' und Deckenmodulen 2 ' ' zusammen, wobei die Deckenmodule 2 ' ' in Randbereich
nach unten abgewinkelt sind, um einen Anschluß zu den Wandmodulen 2 ' zu schaffen.
[0027] Die Kabine 2 weist zu beiden Seiten jeweils eine Türe 4 auf, über die der Bearbeitungsraum
3 der Fertigungsmaschine 1 sowie die Fertigungsmaschine 1 als solche zugänglich ist.
Die Türe 4 ist von mehreren beweglichen Wandmodulen 2 ' ' gebildet, die in einer oberen
Führungsschiene 5 über eine Rollenlagerung horizontal verschiebbar gelagert sind.
Die Führungsschiene 5 sowie die Deckenmodule 2 ' ' sind über Halterungen mit dem Maschinengehäuse
der Fertigungsmaschine 1 verbunden.
[0028] In Figur 2 ist der Bereich der Türe 4 der Kabine 2 in einer vergrößerten Detailansicht
gezeigt. Jede der beiden die Türe 4 bildenden beweglichen Wandmodule 2 ' ist über
eine horizontal verschiebbare Rollenlagerung innerhalb der Führungsschiene 5 im oberen
Bereich gehalten. Am unteren Rand sind die beweglichen Wandelemente 2 ' in einer weiteren
Führungsschiene 5 gehalten, zusätzlich sorgt eine Zusatzführung 7 im oberen Drittel
der beweglichen Wandmodule 2 ' für einen sicheren Halt. Dies ist zum Erzielen einer
wirkungsvollen Geräuschisolierung wichtig, damit nicht durch Spalte zwischen den beweglichen
Wandmodulen 2 ' Schallwellen austreten können und so Schallbrücken entstehen könnten.
In den Figuren 3 bis 5 ist die Lagerung der beweglichen Wandmodule 2 ' in einer wiederum
vergrößerten Detailansicht dargestellt. Figur 3 zeigt die obere Lagerung, Figur 4
die mittlere Lagerung über die Zusatzführung 7 und Figur 5 zeigt die untere Lagerung
in der unteren Führungsschiene 5.
[0029] Im Bereich der unteren Führungsschiene 5 sind die beiden beweglichen Wandmodule 2
' über einen Trennsteg 8 voneinander getrennt, der bevorzugt aus Kunststoff gefertigt
ist, so daß sich eine geräuscharme aber sichere Gleitführung ergibt. Die untere Führungsschiene
5 bietet jeweils zur rechten Seite für jedes der beweglichen Wandmodule 2 ' ein Widerlager,
wobei eines der Widerlager durch den Trennsteg 8 und das hintere Widerlager durch
eine rechtwinklige Abwinklung innerhalb der Führungsschiene 5 realisiert ist.
[0030] Zusammen mit der in Figur 4 dargestellten zusätzlichen Führung 7, die die Wandmodule
2 ' in Richtung des Kabineninnenraumes zeiht, ergibt sich so eine sichere Anlage der
beweglichen Wandmodule 2' aneinander sowie an den umlaufenden Rahmenprofilen. Die
zusätzliche Führung 7 wiederum ist als horizontale Rollenlagerung ausgebildet und
weist zu diesem Zwecke ebenfalls eine Führungsschiene 5 auf. In der oberen Führungsschiene
5 sind die beiden beweglichen Wandmodule 2 ' in Doppelrollenlagern gehalten, die die
Gewichtskraft der beweglichen Wandmodule 2 ' aufzunehmen vermögen und aufgrund der
Rollenlagerung ein kräftereduziertes Verschieben der beweglichen Wandmodule 2 ' ermöglichen.
[0031] Die beweglichen Wandmodule 2 ' selbst sind bevorzugt als Sandwichplatte aufgebaut,
wobei zwei äußere Schichten von einem Lochblech oder einem gelochten Kunststoff gebildet
sein können, zwischen denen eine Lärmschutzschicht angeordnet ist. Diese Lärmschutzschicht
kann beispielsweise eine Schicht von in Folie eingeschlagener Steinwolle sein, die
im äußeren Bereich zusätzlich mit einer gewellten, gerippten oder genoppten Oberfläche
versehen sein kann. Anstelle einer Steinwolle können selbstverständlich auch geschäumte
Werkstoffe, wie beispielsweise ein Polyurethanschaum verwendet werden.
[0032] In den Figuren 6 bis 9 ist eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schallschutzsystems
dargestellt. Auch bei diesem System wird die Fertigungsmaschine 1 mit ihrem Bearbeitungsraum
3 vollständig von der Kabine 2 gekapselt, so daß durch das Zusammensetzen der Wandmodule
2' und der Deckenmodule 2 ' ' eine wirkungsvolle Geräuschisolierung realisiert werden
kann. Bei der hier gezeigten Ausgestaltung der Wandmodule ist die Türe 4 durch zwei
bewegliche Wandmodule 2 ' realisiert, die ebenfalls über Führungsschienen 5 in einem
Rahmen geführt sind. Oberhalb der beweglichen Wandmodule 2 ' sind feststehende Wandmodule
angeordnet, die mit den angrenzenden Deckenmodulen verbunden sind.
[0033] Die Lagerung der beweglichen Wandmodule 2 ' erfolgt wie bereits bei der zuvor beschriebenen
Ausführungsform über zwei obere Rollenlagerungen in der oberen Führungsschiene 5.
Im Bereich des unteren Randes sind die beweglichen Wandmodule 2 ' ebenfalls wie bei
der zuvor beschriebenen Ausgestaltung eine untere Führungsschiene 5 geführt, die ebenfalls
einen Trennsteg 8 aufweist. Im Unterschied zu der zuvor beschriebenen Ausgestaltung
ist jedoch die zusätzliche Führung 7 hier nahe des unteren Randes angeordnet und verhindert
so ein Pendeln der beweglichen Wandmodule 2 ' um die obere Führungsschiene 5.
[0034] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0035] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0036] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
1. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen, insbesondere für Werkzeug- und Montagemaschinen
und Bearbeitungszentren, mit einer den Bearbeitungsraum umschließenden Kapselung,
die eine schalldämmende oder absorbierende Wandung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapselung die gesamte Fertigungsmaschine (1) umschließt und von einzelnen Modulen
gebildet ist, die zu einer auf die Fertigungsmaschine (1) aufgesetzten, glockenartigen
Kabine (2) zusammengesetzt sind.
2. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapselung aus Wandmodulen (2') und Deckenmodulen (2 '') aufgebaut ist, wobei
die Wandmodule (2 ') zu einer umlaufenden Seitenwandung und zusammen mit den Deckenmodulen
(2 '') zu der geschlossenen Kabine (2) zusammengesetzt sind.
3. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eines der Wandmodule (2 ') eine Tür oder Klappe aufweist, durch die der
Bearbeitungsraum (3) der Fertigungsmaschine (2) zugänglich ist.
4. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß wenigstens eines der Wandmodule (2 ') als bewegliches Wandmodul in Form einer Tür
(4) oder Klappe ausgebildet ist und schwenkbar oder verschiebbar an einem benachbarten
Wandmodul (2 ') oder einem darüber liegenden Deckenmodul (2 '') gelagert ist.
5. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß das bewegliche Wandmodul vor oder hinter der Ebene benachbarter feststehender Wandmodule
(2 ') angeordnet ist und seinem oberen und/oder unteren Rand jeweils in einer Führungsschiene
(5) gelagert ist, wobei die Führungsschiene (5) an den feststehenden Wandmodulen (2
') oder den Deckenmodulen (2 '') befestigt ist und eine Länge aufweist, die im wesentlichen
der doppelten Länge des beweglichen Wandmoduls (2 ') entspricht.
6. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die beweglichen Wandmodule (2 ') zumindest am oberen Rand drehbar gelagerte Rollen
(6) aufweisen, die in der Führungsschiene (5) gelagert sind.
7. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach eineem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Wandmodule (2 ') zwischen dem oberen Rand und dem unteren Rand durch
eine Zusatzführung (7) gegen einen Rahmen oder benachbarte Wandmodule (2) gedrückt
sind, die eine zur Verschieberichtung der Wandmodule (2 ') rechtwinklige Haltekraft
auf die Wandmodule (2 ') aufzubringen vermag.
8. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,dadurch gekennzeichnet, daß es wenigstens zwei nebeneinander angeordnete bewegliche Wandmodule (2 ') aufweist,
die in einer gemeinsamen oder in getrennten, hintereinander angeordneten Ebenen liegend
zum Freilegen einer großen Öffnung in eine gemeinsame Richtung oder in entgegengesetzte
Richtungen vor oder hinter benachbarte feststehende Wandmodule (2 ') verschiebbar
sind.
9. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach den Ansprüchen 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Wandmodule (2 ') an den Rändern Dichtungen gegen Schallaustritt aufweisen.
10. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Bewegungsbereich der beweglichen Wandmodule Schaltelemente angeordnet sind, wobei
ein Öffnen der beweglichen Wandmodule (2 ') die Schaltelemente zu betätigen vermag.
11. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es an seiner Außenseite eine Signaleinrichtung, insbesondere ein Signalleuchte, aufweist,
die eine Betätigung eines der Schaltelemente anzuzeigen vermag.
12. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Wandmodule (2 ') und die Deckenmodule (2 '') eine äußere, auf der Innenseite
schalldurchlässige Trägerschicht und eine schallabsorbierende Kernfüllung aufweisen.
13. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die schallabsorbierende Kernfüllung von einer Lage Steinwolle gebildet ist.
14. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß zumindest eines der Wandmodule (2 ') einen, insbesondere von einer Doppel- oder Mehrfachverglasung
gebildeten transparenten Bereich aufweist oder vollständig transparent ausgebildet
ist.
15. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Deckenmodule (2 '') einen rechtwinklig nach unten abgewinkelten Randbereich aufweisen,
der mit dem oberen Rand der Wandmodule (2') verbunden ist.
16. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß die Wandmodule (2') mit ihrem unteren Rand an der Fertigungsmaschine (1) befestigt
sind.
17. Schallschutzsystem für Fertigungsmaschinen nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eines der Deckenmodule (2' ') wenigstens eine Öse aufweist und die Kabine
(2) derart steif ausgebildet ist, daß die vollständig montierte Kabine (2) mittels
eines Krans auf die Fertigungsmaschine (1) gesetzt werden kann.
18. Fertigungsmaschine mit einem Schallschutzsystem nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche.
19. Fertigungsmaschine nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Steuerung aufweist, die bei Betätigung der Schaltelemente den Antrieb der
Fertigungsmaschine (1) selbsttätig abzuschalten vermag.
20. Fertigungsmaschine nach Anspruch 18 und/oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigungsmaschine als Transferstraße, Bearbeitungszentrum oder Werkzeugmaschine
ausgebildet ist.