Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Empfänger für analog und digital übertragene Rundfunkprogramme
nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs.
[0002] Es ist bereits aus der Offenlegungsschrift EP 086 517 5 A2 bekannt, daß Empfänger
für analog und digital übertragene Rundfunkprogramme vorliegen, wobei jeweils getrennt
ein Empfangsteil für UKW (Ultrakurzwelle) und für DAB (Digital Audio Broadcasting)
verwendet wird. Dadurch ist es möglich, daß, wenn ein Empfangsteil im Moment zum Empfang
eines Rundfunkprogramms verwendet wird, in dieser Zeit das andere Empfangsteil äquivalente
Rundfunkprogramme auf ihre Signalqualität hin überprüft, um bei einem Abfall der Signalqualität
des aktuell eingestellten Rundfunkprogramms auf dieses äquivalente Rundfunkprogramm
umzuschalten. Dieses äquivalente Rundfunkprogramm ist entweder das gleiche Rundfunkprogramm,
nur anstatt digital übertragen nun analog übertragen oder umgekehrt, und/oder es wird
auf einer anderen Frequenz übertragen, oder es ist ein Rundfunkprogramm, das Informationen
und/oder Musik überträgt, die dem aktuell eingestellten Rundfunkprogramm entsprechen.
Dieser Empfänger weist also zwei parallel arbeitende Empfangsteile auf, um analog
und digital übertragene Rundfunkprogramme zu empfangen.
Vorteile der Erfindung
[0003] Der erfindungsgemäße Empfänger für analog und digital übertragene Rundfunkprogramme
mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß
nur ein Empfangsteil zum Empfang von den analog und digital übertragenen Rundfunkprogrammen
verwendet wird und daß in Zeitschlitzen während des Empfangs die Qualität von zu dem
aktuell eingestellten Rundfunkprogramm äquivalenten Rundfunkprogrammen überprüft wird.
Diese Zeitschlitze sind so kurz gestaltet, daß diese Überprüfung unhörbar für einen
Benutzer ist.
[0004] Durch die Verwendung nur eines Empfangsteils werden Komponenten eingespart. Dadurch
wird der Empfänger kleiner und ein leichterer Einbau ist möglich, was insbesondere
für den Einbau in Kraftfahrzeugen von Vorteil ist. Darüber hinaus führt der Einsatz
von weniger Komponenten zu einem günstigeren Preis für den Empfänger. Es wird hier
also kostengünstig ein Service für den Benutzer ermöglicht, der ihm die Bedienung
des Empfängers, um Rundfunkprogramme mit ausgezeichneter Qualität zu empfangen, sehr
stark erleichtert.
[0005] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im unabhängigen Patentanspruch angegebenen Empfängers möglich.
[0006] Besonders vorteilhaft ist, daß für den Empfang und die Verarbeitung von Rundfunksignalen,
die mit einem analogen und einem digitalen Übertragungsverfahren versendet wurden,
nur eine Antenne und/oder ein Hochfrequenzempfangsteil und/oder ein Prozessor notwendig
sind. Damit werden Kosten und Größe des Empfängers erheblich reduziert, da Komponenten,
die nur einmal vorhanden sind, für die Verarbeitung von analogen und digitalen Rundfunksignalen
verwendet werden.
[0007] In vorteilhafter Weise werden die Abschnitte eines Rahmens bei dem Empfang digital
übertragener Rundfunksignale genutzt, in denen keine Information für das aktuell eingestellte
Rundfunkprogramm enthalten sind, um dann in diesen Abschnitten äquivalente analoge
und/oder digitale Rundfunkprogramme auf ihre Signalqualität hin zu überprüfen. Damit
wird erreicht, daß die Überprüfung zu keinen hörbaren Effekten führt, so daß der Benutzer
durch diese Messung nicht irritiert wird.
[0008] In einer Weiterbildung der Erfindung wird zumindest die Zeitdauer eines Rahmens verwendet,
um eine Messung der Signalqualität von äquivalenten analogen und/oder digitalen Rundfunkprogrammen
durchzuführen. Dies hat den Vorteil, daß der Verlust eines Rahmens zu kaum hörbaren
Effekten führt, da die Audioinformation eines Rundfunkprogramms auf viele Rahmen verteilt
ist und der Verlust eines Rahmens mittels Fehlerkorrekturverfahren kompensiert werden
kann.
Darüber hinaus ist es von Vorteil, daß in den Rundfunkprogrammen Daten enthalten sind,
die eine Liste von äquivalenten Rundfunkprogrammen aufweisen. Dadurch ist es einem
Prozessor des Empfängers in einfacher Weise möglich, aus dieser Liste Frequenzen einzustellen,
um in kurzen Zeitabschnitten die Signalqualität von äquivalenten Rundfunkprogrammen
zu überprüfen.
[0009] Des weiteren ist es von Vorteil, daß der Empfänger von einem analog übertragenen
Rundfunkprogramm auf ein digital übertragenes Rundfunkprogramm umschaltet, falls das
analog übertragene Rundfunkprogramm einen geringen Audiopegel aufweist.
[0010] Darüber hinaus ist es von Vorteil, daß als Signalparameter die Signalfeldstärke von
äquivalenten Rundfunkprogrammen gemessen wird, um zu entscheiden, ob ein Wechsel auf
ein äquivalentes Rundfunkprogramm möglich ist. Die Signalfeldstärke ist ein aussagekräftiger
Signalparameter, der in einfacher Weise gemessen werden kann.
[0011] Weiterhin ist von Vorteil, daß als weitere Signalparameter bei digital übertragenen
Rundfunkprogrammen die Basisbandenergie, die Ergebnisse eines Synchronisationsversuchs,
die Signalfeldstärke von Nachbarkanälen und die Bitfehlerrate gemessen werden, um
anhand dieser verschiedenen Signalparameter ein aussagekräftiges Bild über die Qualität
von äquivalenten Rundfunkprogrammen zu gewinnen.
[0012] Darüber hinaus ist es von Vorteil, daß bei analog übertragenen Rundfunkprogrammen
ein Störabstand, eine Frequenzabweichung, eine Abschätzung der Mehrwegeausbreitung,
eine Signalfeldstärke eines Nachbarkanals, eine Pilottonerkennung, ein Frequenzhub
und eine Auswertung eines digitalen Trägers, vorzugweise eines RDS (Radio Data Signal),
als Signalparameter gemessen werden, um eine Entscheidung darüber zu treffen, ob auf
ein äquivalentes analog übertragenes Rundfunkprogramm umgeschaltet werden kann.
[0013] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die verschiedenen Signalparameter,
die für ein äquivalentes Rundfunkprogramm gemessen werden, gewichtet und aufsummiert
werden und dann mit Schwellenwerten verglichen werden, um zu entscheiden, ob ein Wechsel
auf dieses äquivalente Rundfunkprogramm möglich ist. Dadurch wird vermieden, daß durch
Messung nur eines Signalparameters ein falscher Eindruck von der Signalqualität eines
äquivalenten Rundfunkprogramms entsteht.
[0014] Weiterhin ist es von Vorteil, daß die Schwellenwerte entweder aus einem Speicher
geladen werden, wobei sie dann vorgegeben sind und/oder sie werden von dem Prozessor
des Empfängers berechnet oder zumindest neu berechnet, um auf eine Situation, wie
z.B. allgemein schlechte Empfangsbedingungen, zu reagieren.
[0015] Des weiteren ist es von Vorteil, daß beim Empfang von analog übertragenen Rundfunkprogrammen
in vorgegebenen kurzen Zeitabständen die Signalparameter von äquivalenten digitalen
und/oder analogen Rundfunkprogrammen gemessen werden, ohne daß es zu einem hörbaren
Effekt kommt.
Zeichnung
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen erfindungsgemäßen Empfänger
für analog und digital übertragene Rundfunksignale, Figur 2 einen DAB-Rahmen und Figur
3 eine RDS-Gruppe.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0017] Durch die Einführung von terrestrisch übertragenen digitalen Rundfunkprogrammen,
die neben dem vorerst weiterhin existierenden analog übertragenen Rundfunkprogrammen
ausgestrahlt werden, gibt es einen Bedarf für Rundfunkempfänger, insbesondere für
solche in Kraftfahrzeugen, die sowohl analog übertragene Rundfunkprogramme als auch
digital übertragene Rundfunkprogramme empfangen können. Wichtige Kriterien für einen
solchen Empfänger sind ein möglichst geringer Preis und ein möglichst geringes Bauvolumen.
[0018] Da analog übertragene Rundfunkprogramme und auch digital übertragene Rundfunkprogramme
nebeneinander existieren und an bestimmten Orten mit unterschiedlichen Qualitäten
übertragen werden, ist es notwendig, in einem solchen Empfänger vorzusehen, daß äquivalente
Rundfunkprogramme während des Empfangs überprüft werden, um eine automatische Umschaltung
auf solche äquivalente Rundfunkprogramme bei einer Absenkung der Signalqualität des
aktuell eingestellten Rundfunkprogramms unter einen Schwellwert durchzuführen. Entscheidend
dabei ist, daß ein Benutzer des Empfängers keine hörbaren Effekte durch diese Messung
wahrnimmt. Weiterhin sind verschiedene Signalparameter von Rundfunksignalen eines
Rundfunkprogramms zu betrachten, um sich ein umfassendes Bild über die Empfangsqualität
des Rundfunkprogramms zu verschaffen oder um sich zumindest zu versichern, ob die
Messung eines Signalparameters zu einem richtigen Ergebnis geführt hat.
[0019] Bei DAB (Digital Audio Broadcasting), das insbesondere für den terrestischen Empfang
in bewegten Fahrzeugen geeignet ist, existiert zur Zeit weder ein flächendeckendes
Versorgungsgebiet, noch werden alle analog übertragenen Rundfunkprogramme mittels
DAB ausgestrahlt. Daher ist beim Verlassen eines Versorgungsgebiets eines mittels
DAB ausgestrahlten Rundfunkprogramms eine automatische Umschaltung auf ein äquivalentes
Rundfunkprogramm notwendig, um den Fahrer von einer manuellen Suche nach einem neuen
Rundfunkprogramm zu entlasten.
[0020] Das gleiche gilt für Rundfunkprogramme, die mittels anderer digitalen Übertragungsverfahren
wie DVB (Digital Video Broadcasting), DRM (Digital Radio Mondial) oder ATSC (Advanced
Television Systems Commitee) übertragen werden, oder es zumindest geplant ist, Rundfunkprogramme
mittels dieser digitalen Übertragungsverfahren zu übertragen.
[0021] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Empfänger für digital
und analog übertragene Rundfunkprogramme in kurzen Zeitabschnitten eine Messung von
Signalparametern von äquivalenten Rundfunkprogrammen durchführt, ohne daß es dabei
zu hörbaren Effekten kommt.
[0022] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Empfänger dargestellt. Eine Antenne 1 ist mit
einem Hochfrequenzempfangsteil 2 verbunden. Mittels der Antenne 1 empfangene digitale
und analoge Rundfunksignale werden von dem Hochfrequenzempfangsteil 2 gefiltert, verstärkt
und in eine Zwischenfrequenz umgesetzt.
[0023] Das Hochfrequenzempfangsteil 2 ist über einen Ein-/Ausgang mit einem Prozessor 3
verbunden. Der Prozessor 3 empfängt von dem Hochfrequenzempfangsteil 2 die auf eine
Zwischenfrequenz umgesetzten Signale, um sie zunächst zu digitalisieren, zu dekodieren,
die digitale DAB/UKW-Signalverarbeitung durchzuführen und dann an eine an den Prozessor
3 über einen ersten Datenausgang angeschlossene Audioverabeitung 4 zu übergeben. Der
Prozessor 3 sendet dem Hochfrequenzempfangsteil 2 Daten, welche Frequenzen und damit
welche Rundfunkprogramme aus dem Spektrum herauszufiltern sind. Die Audioverarbeitung
4 ist über einen ersten Ausgang mit einem Lautsprecher 5 verbunden. Der Prozessor
3 ist über einen zweiten Datenausgang mit einer Anzeige 13 verbunden.
[0024] Die Audioverarbeitung 4 bereitet die digitalen Daten auf die akustische Darstellung
mittels des Lautsprechers 5 vor. Der Prozessor 3 bereitet die digitalen Daten auf
eine optische Darstellung vor, wenn in den empfangenen Daten nicht nur Audiodaten,
sondern auch solche Daten enthalten sind, die auch dargestellt werden sollen, mittels
der Anzeige 13. Die Anzeige 13 ist ein Bildschirm, aber auch andere Projektionstechniken
sind möglich.
[0025] Mittels der Antenne 1 werden sowohl analog übertragene als auch digital übertragene
Rundfunksignale empfangen. Zu den analog übertragenen Rundfunksignalen gehören insbesondere
UKW (Ultrakurzwellen)-Signale, die auch einen digitalen Träger (RDS = Radio Data System)
aufweisen. UKW hat von analog übertragenen Rundfunkprogrammen die beste Signalqualität.
Es sind jedoch auch Mittelwelle und Kurzwelle möglich. RDS kann verschiedene Daten
aufweisen, so z.B. Informationen über Frequenzen, auf denen äquivalente Rundfunkprogramme
übertragen werden.
[0026] Äquivalente Rundfunkprogramme bezeichnen hier entweder die gleichen Rundfunkprogramme,
die auf anderen Frequenzen übertragen werden und/oder mittels eines anderen Übertragungsverfahrens,
also digital anstatt analog oder analog anstatt digital, übertragen werden. Die äquivalenten
Rundfunkprogramme bezeichnen auch solche Programme, die einen ähnlichen Inhalt zu
dem im Moment eingestellten Rundfunkprogramm aufweisen. Dabei wird z.B. ein Nachrichtensender
mit einem weiteren Nachrichtensender ersetzt. Diese Programminformation, welche Art
von Informationen oder Musik in einem jeweiligen Rundfunkprogramm übertragen werden,
sind bei digital übertragenen Rundfunkprogrammen in mitübertragenen Daten enthalten
und auch bei UKW wird RDS dazu verwendet.
[0027] Für digital übertragene Rundfunkprogramme hat sich insbesondere das Übertragungsverfahren
DAB (Digital Audio Broadcasting) durchgesetzt. DAB weist eine komplexe Rahmenstruktur
auf, die es erlaubt, neben Audiodaten auch weitere Daten, wie z.B. Multimediadaten,
mit zu übertragen. Weiterhin wird bei DAB das zu übertragende Signal auf viele verschiedene
Frequenzen verteilt, um die Auswirkungen einer frequenzselektiven Dämpfung auf das
empfangene Signal zu minimieren. Denn durch eine Verteilung des Signals auf verschiedene
Frequenzen wird nur ein geringer Prozentsatz des übertragenen Signals durch eine frequenzselektive
Dämpfung gestört. Diese Störung kann dann durch geeignete Fehlererkennungs- und Fehlerkorrekturverfahren
korrigiert werden. Zu DAB verwandte Verfahren sind DVB (Digital Video Broadcasting)
und DRM (Digital Radio Mondial). Diese Verfahren unterscheiden sich von DAB insbesondere
in den Sendefrequenzen, der Übertragungsrate und der genauen Rahmenstruktur. Diese
Verfahren sind jedoch auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung einsetzbar. ATSC weist
dagegen Signale nur bei einer Frequenz auf.
[0028] Empfängt der erfindungsgemäße Empfänger ein digital übertragenes Rundfunkprogramm,
führt der Empfänger für kurze Zeitdauern eine Messung von Signalparametern von Rundfunksignalen
von äquivalenten Rundfunkprogrammen durch. Die Zeitabstände zwischen den Messungen
können beträchtlich länger sein.
[0029] Falls nun die Signalparameter des aktuell empfangenen Rundfunkprogramms, die automatisch
mit den empfangenen Daten zur Verfügung stehen, über einem ersten Schwellwert liegen,
dann wird bei dem aktuell empfangenen digitalen Rundfunkprogramm verblieben, oder
es wird auf ein äquivalentes digital übertragenes Rundfunkprogramm umgeschaltet, wenn
die Signalparameter des aktuell empfangenen Rundfunkprogramms unter diesem ersten
Schwellwert liegen, sei das aktuell empfangene Rundfunkprogramm digital oder analog
übertragen. Voraussetzung dafür ist, daß ein äquivalentes digital übertragenes Rundfunkprogramm
Signalparameter aufweist, die über dem ersten Schwellwert liegen.
[0030] Damit wird erfindungsgemäß digital übertragenen Rundfunkprogrammen immer der Vorzug
vor analog übertragenen Rundfunkprogrammen gegeben, da digital übertragene Rundfunkprogramme
einen klar besseren Störabstand aufweisen und weiterhin attraktive Möglichkeiten für
Multimedia-Anwendungen aufweisen, die bei analog übertragenen Rundfunkprogrammen nur
in sehr eingeschränktem Umfang möglich sind. Dabei wird in der Weise verfahren, daß,
wenn ein Wechsel von dem aktuell eingestellten Rundfunkprogramm aufgrund sich verschlechternder
Signalparameter notwendig wird, zunächst nach dem gleichen Rundfunkprogramm auf einer
anderen Frequenz gesucht wird, wobei zunächst digital und dann analog übertragene
Rundfunkprogramme untersucht werden. Führt diese Suche nicht zum Erfolge, dann wird
auf Rundfunkprogramme mit äquivalenten Inhalt zurückgeriffen, wobei erneut zunächst
digital übertragene Rundfunkprogramme und dann analog übertragene Rundfunkprogramme
untersucht werden.
[0031] Bei einem absinkenden Audiopegel eines eingestellten analog übertragenen Rundfunkprogramms
wird gegebenenfalls auf ein digital übertragenes Rundfunkprogramm umgeschaltet, so
daß eine Unterbrechung eines laufenden Programms oder eine merkbare Änderung des Störabstands
als störende Effekte minimiert werden.
[0032] Sind nun die Signalparameter aller äquivalenten digital übertragenen Rundfunkprogramme
und auch die Signalparameter des aktuell empfangenen digitalen Rundfunkprogramms unter
diesem ersten Schwellwert, dann wird auf ein äquivalent übertragenes analoges Rundfunkprogramm
umgeschaltet, falls die Signalparameter dieses analog übertragenen Rundfunkprogramms
über einem zweiten Schwellwert liegen. Liegen die Signalparameter dieses analog übertragenen
Rundfunkprogramms unter dem zweiten Schwellwert, dann wird mittels der Anzeige 13
angezeigt, daß kein Empfang möglich ist.
[0033] Die Schwellwerte werden aus einem an den Prozessor 3 angeschlossenen Speicher geladen,
wobei diese Schwellwerte dann im voraus bestimmt werden und zwar anhand von experimentellen
Untersuchungen bezüglich der Audioqualität der empfangen Rundfunkprogramme. In einer
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß diese Schwellwerte von dem Prozessor
3 ausgehend von den geladenen Schwellwerten berechnet werden, um auf veränderte Empfangsbedingungen
zu reagieren, so daß eine Anpassung an diese Empfangsbedingungen vorliegt.
[0034] Alternativ kann vorgesehen werden, daß der Prozessor 3 ausgehend von abgespeicherten
mathematischen Modellen und aktuellen Empfangsbedingungen die Schwellwerte laufend
neu berechnet werden.
[0035] In Figur 2 ist ein DAB-Rahmen gezeigt. In Feld 6 des DAB-Rahmens sind Synchronisationssignale
und Informationen über den Rahmenaufbau enthalten. In Feld 7 des DAB-Rahmens sind
Daten für ein Rundfunkprogramm A enthalten, in einem Feld 8 Daten für ein Rundfunkprogramm
B und in einem Feld 9 Daten für ein Rundfunkprogramm C. Eingestellt ist im Moment
das Rundfunkprogramm B. Damit kann während der Abschnitte 7 und 9, die Daten enthalten,
die im Moment für das eingestellte Rundfunkprogramm nicht notwendig sind, Messungen
von zu dem Rundfunkprogramm B äquivalenten Rundfunkprogrammen durchgeführt werden.
Dies führt dazu, daß keine hörbaren Effekte für den Benutzer des Rundfunkempfängers
auftreten, da die Zeitdauer der Abschnitte 7 und 9 sowieso für die Darstellung des
Rundfunkprogramms B unerheblich sind.
[0036] Alternativ ist vorgesehen, daß eine Messung von Signalparametern von äquivalenten
Rundfunkprogrammen während mindestens eines ganzen Rahmens durchgeführt wird. Dies
führt zu keinen hörbaren Effekten für den Benutzer, da die Daten bei DAB zeitlich
verwürfelt sind, d.h. es liegt ein sogenanntes Zeitinterleaving vor. Dabei werden
die Audioinformationen auf sechzehn DAB-Rahmen verteilt. Fehlt nun ein Rahmen davon,
also ein Sechzehntel der Gesamtaudioinformation, kann dies durch bereits implementierte
Fehlerkorrekturverfahren korrigiert werden.
[0037] Bei UKW-Signalen führt ein sehr kurzzeitiges Unterbrechen des Empfangs, das für die
Messung von Signalparametern von äquivalenten Rundfunkprogrammen notwendig ist zu
keinen hörbaren Effekten für den Benutzer des Empfängers. Solch ein kurzzeitiges Unterbrechen
hat beispielsweise eine Dauer von 5 ms. Bei UKW wird auf RDS eine Liste der Frequenzen
von äquivalenten Rundfunkprogrammen übertragen. Anstatt eine Liste von äquivalenten
Rundfunkprogrammen zu übertragen, ist es auch möglich, eine Liste von allen Rundfunkprogrammmen,
die empfangen werden können zu übertragen, um es dann dem Empfänger zu überlassen,
auszuwerten, welcher Art die jeweiligen Rundfunkprogramme sind. Bei DAB ist dafür
eine Programmtypkennung vorgesehen und bei RDS liegt ein Programminformationscode
vor. Für Rundfunkprogramme, die analog übertragen werden und die keinen digitalen
Träger aufweisen, muß in einer Liste vorgegeben sein, welche Art von Musik und Informationen
bei diesem Rundfunkprogramm ausgestrahlt werden.
[0038] In Figur 3 ist eine RDS-Gruppe dargestellt. Im Feld 10 ist eine Programmidentifikation
angegeben, in Feld 11 eine Fehlererkennung und im Feld 12 sind weitere Informationen
enthalten. Die Programminformation im Feld 10 kann zur Bestimmung verwendet werden,
welcher Art das übertragene Rundfunkprogramm ist.
[0039] Als Signalparameter, der für die Überprüfung der Rundfunksignale von Rundfunkprogrammen
geeignet ist, ist insbesondere die Signalfeldstärke geeignet. Sie gibt an, wie stark
ein Rundfunkprogramm empfangen wird. Bei digitalen Rundfunksignalen sind als weitere
Signalparameter die Basisbandenergie und/oder Ergebnisse eine Synchronisationsversuches
oder die Signalfeldstärke eines Nachbarkanals zu verwenden. Die Signalfeldstärke eines
Nachbarkanals bezeichnet ein Nebensprechen eines anderen Senders, der nicht notwendigerweise
ein Rundfunksender ist. Dennoch kann dieser Sender, wenn er nur einen geringen Frequenzabstand
zu einem Rundfunkprogramm aufweist, eine erhebliche Störung hervorrufen und damit
die Signalqualität des Rundfunkprogramms entscheidend beeinträchtigen.
[0040] Bei analogen Rundfunksignalen sind als weitere Signalparameter ein Störabstand und/oder
eine Abweichung der im RDS oder DAB-Signal angegebenen Frequenz dieses analog übertragenen
Rundfunkprogramms oder eine Kanalschätzung, die angibt, wie die Mehrwegeausbreitung
für dieses Rundfunkprogramm sich darstellt und/oder die Signalfeldstärke eines Nachbarsignals
und/oder eine Pilottonerkennung und/oder die Erkennung eines digitalen Trägers, der
vorzugsweise das RDS ist und/oder die Ermittlung des Frequenzhubs. Alternativ zur
Kanalschätzung ist der Einsatz eines Symmetriedetektors von Vorteil. Ermittelt der
Symmetriedetektor eine Unsymmetrie, ist dies auf Mehrwegeausbreitung zurückzuführen.
Diese Methode ist erheblich weniger rechenintensiv als eine Kanalschätzung. Der Symmetriedetektor
ermittelt beispielsweise aus einem Summen- und Differenzsignal bei Stereoübertragungen
ein symmetrisches Signal und erkennt daran, ob eine Unsymmetrie vorliegt.
[0041] Verwendet man mehrere solcher Signalparameter, um sich ein Bild von der Signalqualität
eines Rundfunkprogramms zu machen, können die unterschiedlichen Signalparameter je
nach Wichtigkeit gewichtet werden und man bildet eine Summe, die dann mit dem entsprechenden
Schwellwert verglichen wird: Das ist bei den digitalen Rundfunksignalen der erste
Schwellwert und bei den analogen Rundfunksignalen der zweite Schwellwert. Alternativ
kann durch die Ermittlung mehrerer Signalparameter ein Mehrheitsentscheid durchgeführt
werden. Die Ergebnisse der Auswertung der Signalparameter mit Schwellwerten werden
signalisiert, und die Signalisierungsergebnisse werden dann miteinander verglichen,
beispielsweise mit einer logischen Verknüpfung. Dabei können die einzelnen Signalparameter
auch gewichtet werden, um sie mit den gleichen Schwellwerten zu vergleichen.
[0042] Anstatt jeweils nur ein Hochfrequenzempfangsteil und einen Prozessor zu verwenden,
ist es auch möglich, nur eines dieser Bauteile für UKW und DAB zu verwenden, und das
andere zweimal vorliegen zu haben. Dies kann Vorteile in der Verarbeitung in bringen.
1. Empfänger für analog und digital übertragene Rundfunkprogramme, wobei es für ein digital
übertragenes Rundfunkprogramm auch äquivalente analog und digital übertragene Rundfunkprogramme
bei anderen Frequenzen gibt, wobei der Empfänger die digital übertragenen Rundfunkprogramme
in Rahmen empfängt, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger bei Empfang der digital
oder analog übertragenen Rundfunkprogramme in kurzen Zeitperioden Signalparameter
von jeweils analogen und/oder digitalen Rundfunksignalen von äquivalenten Rundfunkprogrammen
mißt und daß, wenn die Signalparameter der digitalen Rundfunksignale über einem ersten
Schwellwert liegen bei dem Empfang eines digital übertragenen Rundfunkprogramms verbleibt
oder auf den Empfang eines digital übertragenen Rundfunkprogramms umschaltet oder,
daß, wenn die Signalparameter der digitalen Rundfunksignale unter dem ersten Schwellwert
liegen, auf ein äquivalentes analog übertragenes Rundfunkprogramm umgeschaltet, dessen
Signalparameter über einem zweiten Schwellwert liegen oder daß, wenn keine Signalparameter
von Rundfunksignalen eines Rundfunkprogramms über dem zweiten Schwellwert liegen,
dann der Empfänger anzeigt, daß kein Empfang möglich ist.
2. Empfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antenne (1) und/oder ein
Hochfrequenzempfangsteil (2) zum Empfang der digitalen und analogen Rundfunksignale
dienen und/oder daß ein Prozessor (3) des Empfängers die empfangenen digitalen und
analogen Rundfunksignale dekodiert.
3. Empfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger bei dem Empfang
digitaler Rundfunksignale eines Rundfunkprogramms während eines Teils einer Rahmendauer
für die Signalparameter von analogen und digitalen Rundfunksignalen äquivalenter Rundfunkprogramme
eine Messung durchführt, ohne daß die Messung zu einem hörbaren Effekt führt.
4. Empfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger bei dem Empfang
digitaler Rundfunksignale eines Rundfunkprogramms während eines Rahmens für die Signalparameter
von analogen und digitalen Rundfunksignalen äquivalenter Rundfunkprogramme eine Messung
durchführt, ohne daß die Messung zu einem hörbaren Effekt führt.
5. Empfänger nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Rundfunksignalen
Daten enthalten sind, die angeben, auf welchen Frequenzen äquivalente Rundfunkprogramme
zu finden sind.
6. Empfänger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger eine Umschaltung
von einem analog übertragenen Rundfunkprogramm auf ein digital übertragenes äquivalentes
Rundfunkprogramm bei einem geringen Audiopegel des laufenden Rundfunkprogramms durchführt.
7. Empfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Empfänger als Signalparameter eine Signalfeldstärke mit einem Schwellwert vergleicht.
8. Empfänger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger bei digitalen
Rundfunksignalen als weitere Signalparameter die Basisbandenergie und/oder Ergebnisse
eines Synchronisationsversuchs, eine Bitfehlerrate und/oder eine Signalfeldstärke
eines Nachbarkanals verwendet.
9. Empfänger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger bei analogen
Rundfunksignalen als weitere Signalparameter einen Störabstand und/oder eine Abweichung
von der in den Daten angegeben Frequenz mit der tatsächlichen Frequenz für das äquivalente
digital übertragene Rundfunkprogramm und/oder eine Abschätzung der Mehrwegeausbreitung
und/oder eine Signalfeldstärke eines Nachbarkanals und/oder eine Pilottonerkennung
und/oder eine Erkennung eines digitalen Trägers, vorzugsweise eines RDS, und/oder
ein Frequenzhub verwendet.
10. Empfänger nach einem der Ansprüche 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfänger
verschiedene Signalparameter für digital übertragene und analog übertragene Rundfunksignale
unterschiedlich gewichtet, summiert und die Summe für die digitalen Rundfunksignale
mit einem ersten Schwellwert und die Summe für die analogen Rundfunksignale mit einem
zweiten Schwellwert vergleicht.
11. Empfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Empfänger den ersten und zweiten Schwellwert aus einem Speicher lädt und/oder mittels
des Prozessors berechnet.
12. Empfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei
dem Empfang von analogen Rundfunksignalen eines Rundfunkprogramms in Zeitabschnitten
vorgegebener Dauer für die Signalparameter von äquivalenten digitalen und/oder analogen
Rundfunkprogrammen eine Messung durchführt, ohne daß die Messung zu hörbaren Effekten
führt.