[0001] Die Erfindung betrifft eine Presszange für ein Pressgerät zum Verbinden eines Rohrabschnittes
mit einem Pressfitting nach dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche 1 und
6.
[0002] Aus DE 196 31 019 ist ein Pressgerät bekannt, welches eine Presszange zum Verbinden
eines Rohres mit einem Pressfitting umfasst. Die Presszange umfasst zwei Schwenkarme,
welche mittels je einem Bolzen schwenkbar zwischen zwei gleichen T-förmigen Trägerplatten
angelenkt sind. Die Schwenkarme sind an einem Ende mit einer Anlagefläche für die
Anlage am Presszylinder des Pressgerätes versehen. Am gegenüberliegenden Ende sind
sie als Klemmbacken mit zueinander gerichteten Pressflächen ausgestaltet. Die Anlenkungen
für die Bolzen befinden sich an den Trägerplatten im Abstand. Im Bereich des freien
Endes der T-förmigen Trägerplatten befindet sich eine Aufnahme eines Verbindungsbolzens
zur Verbindung mit dem Pressgerät. Beim Einsatz dieses Gerätes wird nun die Presszange
nach hinten zum Pressgerät gezogen. Dabei gleiten die Schwenkarme mit ihren Anlageflächen
am Pressgerät entlang nach hinten. Die Zugkraft wird über den Verbindungsbolzen auf
die T-förmigen Trägerplatten übertragen. Dadurch schwenken die Schwenkarme um die
Lagerbolzen und die Pressbacken werden gegeneinander bewegt und zusammengedrückt.
Ein Nachteil dieser Presszange besteht darin, dass die Schwenkbacken um die Lagerbolzen
gegenüber den T-förmigen Trägerplatten frei schwenkbar sind. Daher können sich die
Schwenkbacken gegeneinander längs um ein gewisses Mass verschieben. Dies bewirkt,
dass beim Beginn einer Verpressung die Klemmbacken und damit die eigentlichen Klemmflächen
gegeneinander in Längsrichtung etwas verschoben sein können. Dies ergibt dann eine
ungenaue Verpressung des Fittings mit dem Rohr. Zudem besteht die Gefahr, dass Fitting
und/oder Rohr beim Beginn der Verpressung so beschädigt werden, dass eine dichtende
Verbindung nicht gewährleistet ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Presszange genannter Art anzugeben, welche ein
ungenauer Beginn der Verpressung verhindert und die dadurch entstehenden Nachteile
überwindet.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen angegebene Erfindung gelöst.
[0005] Die Erfindung wird nachstehend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es
zeigen:
- Figur 1
- ein Pressgerät mit einer Presszange gemäss Erfindung;
- Figur 2
- eine Presszange nach Stand der Technik in Aufsicht;
- Figur 3
- eine erfindungsgemässe Presszange als Explosionszeichneung und
- Figur 4
- eine besondere Ausführung des Zentrierbolzens
[0006] In der Figur 1 ist ein Pressgerät mit zugehöriger, auswechselbarer Presszange in
Ansicht dargestellt. Das Pressgerät 2 umfasst eine Antriebseinheit und eine Verbindungseinheit
zum Verbinden mit einer Presszange 1. Die Verbindungseinheit besteht aus zwei Halteplatten
22. Die Presszange 1 wird mit ihren zwei T-förmigen Trägerplatten 11, 11' zwischen
die Halteplatten 22 eingeschoben. Alsdann wird ein Verbindungsbolzen 22 durch die
Halteplatten und eine Aufnahmeöffnung 112 an den T-förmigen Trägerplatten 11, 11'
durchgestossen und gesichert. Das Pressgerät ist somit zur Verwendung bereit. Die
Presszange 1 kommt bei Betätigung mit ihren beiden Schwenkarmen 12 an Anlageflächen
23 am Gerät 2 zum anliegen. Beim weiteren Zurückziehen der Presszange 1 werden die
Schwenkarme 12 nach seitwärts aussen gestossen und damit die Pressung vollzogen.
[0007] In der Figur 2 ist die Presszange 1 mehr detailliert dargestellt. Dabei handelt es
sich um eine solche nach dem Stand der Technik. Die Presszange 1 besteht aus zwei
T-förmigen Trägerplatten 11, 11'. Die Trägerplatten 11, 11' weisen am Balkenteil seitlich
je eine Bolzenlagerung 113, 113' auf. Am freien Ende befindet sich die Aufnahmeöffnung
112 zur Aufnahme des Verbindungsbolzens 21. Die Schwenkarme 12, 12' sind zwischen
den beiden T-förmigen Trägerplatten 11, 11' schwenkbar gelagert mittels je einem Lagerbolzen
13, 13', welche in den Bolzenlagerungen 113 113' gehalten sind. Die Schwenkarme 12,
12' bilden im vorderen Teil Klemmbacken 14, 14', welche gegeneinander gerichtete Pressflächen
15, 15' aufweisen. Die Pressflächen 15, 15' bilden im geschlossenen Zustand der Presszange
eine Oeffnung, welche annähernd dem Durchmesser der zu verpressenden Rohre resp. Verbindungsmuffen
entspricht. Diese Oeffnung ist durch vordere Stirnkanten 16 und hintere Stirnkanten
17 begrenzt. Im geschlossenen Zustand liegen die Stirnkanten beider Klemmbacken aufeinander.
Die Lagerbolzen 13 können mittels Sicherungsringen 131 an den T-förmigen Trägerplatten
11, 11' gesichert sein.
[0008] Erfindungsmässig werden nun beide Schwenkarme (12, 12') mittels einer Wirkverbindung
so verbunden, dass sie zwangweise gleichmässig und gegensinnig schwenkbar sind. Die
Wirkverbindung der beiden Schwenkarme (12, 12') besteht aus annähernd formschlüssig
ineinandergreifenden Mitnehmer-Elementen.
[0009] Wie die Elemente der Presszange 1 zusammengefügt werden ist aus der Explosionzeichung
der Figur 3 gut ersichtlich. Die Schwenkarme sind nun erfindungsgemäss mit je einem
Lagerbereich 181, 181' versehen. Der Lagerbereich befindet sich etwa auf einer gedachten
Verbindungslinie zwischen den Schwenklagern 132, durch welche die Lagerbolzen 13 geführt
werden. Jeder Lagerbereich umfasst eine Hälfte einer Lagerung für einen Führungsbolzen
183. Diese Lagerung umfasst eine Lagerschale 182, 182', welche den Führungsbolzen
183 je um weniger als die Hälfte umfängt. Die ist notwendig, da die Schwenkarme 12,
12' bei der Betätigung um die Schwenklager 132 geschwenkt werden und sich damit ein
wenig um den Führungsbolzen 183 drehen. Da der Führungsbolzen die beiden Lagerbereiche
181, 181' und damit die Schwenkarme 12, 12' drehbar gegeneinander verbindet, so werden
beide Schwenkarme zwangsweise gleichmässig und gegensinnig geschwenkt. Dies bedeutet,
dass der Führungsbolzen 183 die Schwenkbewegungen der Schwenkarme 12, 12' symmetrisch
führt. Somit werden die Klemmbacken 14, 14' mit den Pressflächen 15, 15' ebenfalls
exakt symmetrisch geschwenkt und jeder Verpressung erfolgt gleich präziese.
[0010] Bei der Betätigung der Schwenkarme 12, 12' wird aus geometrischen Gründen der Führungsbolzen
gegenüber den T-förmigen Trägerplatten 11, 11' in Längsrichtung etwas nach hinten
oder vorne verschoben. Daher darf er nicht fest mit den Trägerplatten 11, 11' verbunden
sein. Er ist daher mit möglichst glatten Stirnflächen versehen, damit er möglichst
reibungslos an den inneren Oberflächen der T-förmigen Trägerplatten entlanggleitet.
In einer verbesserten Ausführungsform sind die Lagerbereiche 181, 181' mit Bolzenführungsflächen
185 zwischen den Lagerschalen 182, 182' versehen. Der Führungsbolzen 183 weist nun
Absätze 1831 auf, welche Anschlagflächen 1832 bilden. Der Führungsbolzen 183 ist nun
in den Lagerschalen 182, 182' drehbar gehalten, wobei er mit seinen Anschlagflächen
1832 von den Bolzenführungsflächen 185 durch Anschlagen geführt wird. Der Führungsbolzen
183 wird so kurz ausgeführt, dass er im Lagerbereich einwandfrei gehalten ist und
dabei mit seinen Stirnseiten nicht in Berührung mit den inneren Oberflächen der T-förmigen
Trägerplatten 11, 11' kommen kann.
[0011] Eine weitere Verbesserung der Presszange wird durch Einsetzten einer Spreizfeder
184 erreicht. Es ist nun möglich, die Spreizfeder 184 als Spiralfeder auszugestalten,
welche den Führungsbolzen 183 mindestens teilweise, vorzugsweise mehrmals, umfängt.
Die Spreizfeder 184 als Spiralfeder aus Federstahldraht hält ausserordentlich vielen
Belastungszyklen stand und neigt nicht zum brechen. Zudem ist sie am Führungsbolzen
183 einwandfrei gelagert und ausgezeichnet geführt.
1. Presszange für ein Pressgerät zum Verbinden eines Rohrabschnittes mit einem Pressfitting,
bestehend aus zwei Schwenkarmen (12,12'), welche zwischen zwei T-förmigen Trägerplatten
(11) an zwei voneinander im Abstand (A) angeordneten Lagerbolzen (13,13'), die je
einen Schwenkarm (12,12') durchsetzen, mit den Trägerplatten schwenkbar verbunden
sind und wobei die Schwenkarme (12,12') mit Klemmbacken (14,14') mit Pressflächen
(15,15') ausgestaltet sind, dadurch gekennzeichnet, dass beide Schwenkarme (12, 12')
mittels einer Wirkverbindung zwangweise gleichmässig und gegensinnig schwenkbar sind.
2. Presszange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkverbund der beiden
Schwenkarme (12,12') aus annähernd formschlüssig ineinandergreifenden Mitnehmerelementen
besteht.
3. Presszange nach Anspruch 2 ,dadurch gekennzeichnet, dass die annähernd formschlüssig
ineinander greifenden Mitnehmerelemente aus je einem Lagerbereich (181, 181') bestehen,
welche sich an den Schwenkarmen (12, 12') zwischen den Lagerbolzen (13,13') gegenüberliegend
mindestens teilweise als Lagerschalen (182, 182') ausgebildet sind, und dass zwischen
den Lagerbereichen (181, 181') ein Parallelführungsbolzen (183) so in den Lagerschalen
(182, 182') gelagert ist, dass er gegenüber den Schwenkarmen (12,12') drehbeweglich
ist und gegenüber den T-förmigen Trägerplatten (11) verbindungslos längsverschiebbar
ist.
4. Presszange nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Lagerschale (182, 182')
den Parallelführungsbolzen (183) um weniger als seinen halben Umfang umfängt.
5. Presszange nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerbereich mit Bolzenführungsflächen
(185) versehen ist und dass der Parallelführungsbolzen (183) Auflageflächen (1832)
aufweist, welche an den Bolzenführungsflächen (185) lose anliegen.
6. Presszange für ein Pressgerät zum Verbinden eines Rohrabschnittes mit einem Pressfitting,
bestehend aus zwei Schwenkarmen (12,12'), welche zwischen zwei T-förmigen Trägerplatten
(11) an zwei voneinander im Abstand (A) angeordneten Lagerbolzen (13,13'), die je
einen Schwenkarm (12,12') durchsetzen, mit den Trägerplatten schwenkbar verbunden
sind und wobei die Schwenkarme (12,12') mit Klemmbacken (14,14') mit Pressflächen
(15,15') ausgestaltet sind, dadurch gekennzeichnet, dass beide Schwenkarme (12,12')
an einander gegenüberliegenden Stellen zwischen den Lagerbolzen (13,13') je einen
Lagerbereich (181, 181') aufweisen, welche mindestens teilweise als Lagerschalen (182,
182') ausgebildet sind, und dass zwischen den Lagerbereichen (181, 181') ein Parallelführungsbolzen
(183) so in den Lagerschalen (182, 182') gelagert ist, dass er gegenüber den Schwenkarmen
(12,12') drehbeweglich ist und gegenüber den T-förmigen Trägerplatten (11) verbindungslos
längsverschiebbar ist.
7. Presszange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spreizfeder (184) zwischen
den beiden Schwenkarmen (12, 12') vorhanden ist.
8. Presszange nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizfeder (184) eine
Spiralfeder ist und den Parallelführungsbolzen (183) mindestens teilweise umfängt.