[0001] Die Erfindung betrifft ein Schiff mit einem Aufbauten o.dgl. aufnehmenden Rumpfkörper,
an dessen Unterseite sich mindestens zwei voneinander beabstandete Stützen über mindestens
einen Teil des Rumpfkörpers im wesentlichen in Fahrtrichtung des Schiffes erstrecken,
welche jeweils auf mindestens einem sich im wesentlichen in Fahrtrichtung des Schiffes
über mindestens einen Teil des Rumpfkörpers erstreckenden Auftriebskörper sitzen,
wobei mindestens ein Teil mindestens einer Stütze mit ihrem oberen Ende an der Bordwand
des Rumpfkörpers endet, mit ihrem unteren Ende am zugehörigen Auftriebskörper im wesentlichen
mittig und/oder im wesentlichen radial zu einer Propellerantriebswelle einer im Auftriebskörper
vorgesehenen Propellerantriebseinrichtung befestigt und zusammen mit dem zugehörigen
Auftriebskörper derart angeordnet ist, daß mindestens ein Teil dieses Auftriebskörpers
innerhalb der von der Bordwand des Rumpfkörpers aufgespannten Ebene oder der Außenkontur
des Schiffes liegt.
[0002] Eine solche Schiffskonstruktion ist aus der JP 56-82687 A bekannt.
[0003] Der hier in Rede stehende Schiffstyp wird in der Fachwelt auch als "SWATH" bezeichnet,
wobei "SWATH" als Abkürzung für den englischen Begriff Small Waterplane Area Twin
Hull steht. Ein solches Schiff erhält seinen Auftrieb durch die Auftriebskörper, die
im allgemeinen eine längliche Form nach Art einer Zigarre besitzen und sich unterhalb
der Wasseroberfläche befinden, während der die Aufbauten o. dgl. aufnehmende Rumpfkörper
von auf den Auftriebskörper befestigten Stützen getragen wird und sich oberhalb der
Wasseroberfläche befindet. Üblicherweise sind bei derartigen Schiffen zwei voneinander
beabstandene, parallel zueinander verlaufende und in Fahrtrichtung des Schiffes gerichtete
längliche Auftriebskörper vorgesehen, die symetrisch zur Schiffsmittelachse angeordnet
sind. In den Auftriebskörpern ist regelmäßig auch der Antrieb enthalten, dessen Antriebsachse
aus dem Heck des jeweiligen Auftriebskörpers herausgeführt ist und den Propeller trägt.
Üblicherweise ist in jedem Auftriebskörper ein Antrieb vorgesehen. Die den Rumpf tragenden
Stützen können sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Auftriebskörper erstrecken;
alternativ können sie aber auch unterbrochen sein bzw. mehrere hintereinanderliegende
Stützen auf den Auftriebskörpern befestigt sein.
[0004] Das Charakteristische an der SWATH-Konstruktion besteht darin, daß der Auftrieb des
Schiffes überwiegend von den Auftriebskörpern unter Wasser erzeugt wird und die Verdrängungsänderung
im Bereich der Wasserlinie nur gering ist, während der von den Stützen getragene Rumpfkörper
soweit über der Wasseroberfläche schwebt, daß er vom Seegang im wesentlichen nicht
berührt wird. Dadurch ist es möglich, daß die Fahrt eines solchen Schiffes durch das
Wasser und somit dessen Schwimmlage vom Seegang im wesentlichen unbeeinflußt bleibt.
Bei der Konstruktion eines solchen Schiffes wird demnach die Höhe der Stützen an die
im fraglichen Fahrtgebiet vorkommende Wellenhöhe entsprechend angepasst. Dabei können
die Auftriebskörper teilweise geflutet werden und dienen insoweit auch als Ballasttanks,
um unabhänging vom Beladungszustand des Schiffes dessen Schwimmlage und somit auch
dessen Tiefgang im wesentlichen konstant zu halten, so daß der zuvor beschriebene
Effekt unabhängig vom Beladungszustand genutzt werden kann. Als weiteren Vorteil erhält
man einen verhältnismäßigen geringen Fahrtwiderstand, den die SWATH-Konstruktion aufgrund
der Formgebung der sich unter Wasser befindlichen Teile bietet; denn sowohl die langgestreckten
und eine relativ geringe Querschnittsfläche aufweisenden Auftriebskörper als auch
die sehr schmalen Stützen besitzen einen geringen hydrodynamischen Widerstand.
[0005] Bei einer früheren herkömmlichen SWATH-Konstruktion sind die Stützen vertikal angeordnet
und an der Unterseite des Rumpfkörpers in einem Abstand von dessen Bordwand nach innen
versetzt befestigt. Zur Erhöhung der Stabilität sind bei einer weiteren herkömmlichen
SWATH-Konstruktion die Stützen nach außen geneigt bzw. gespreizt und ragen somit beiderseits
über die Bordwand des Rumpfkörpers hinaus, so daß der Abstand der Auftriebskörper
voneinander größer als die maximale Breite des Rumpfkörpers ist und sich die Auftriebskörper
unter Wasser jeweils außerhalb der durch die Bordwand des Rumpfkörpers erzeugten Außenkontur
befinden. Diese beiden herkömmlichen SWATH-Konstruktionen bereiten jedoch beim Anlegen
insbesondere an einer Kaimauer im Hafen oder an einem anderen Schiff Probleme, da
bei der zuerst genannten Konstruktion die Außenhaut des Schiffes im Bereich der Wasserlinie
nach innen zurückspringt und unterhalb der Wasserlinie durch die Auftriebskörper wieder
seitlich vorspringt und bei der zuletzt genannten Konstruktion die Auftriebskörper
regelrechte Unterwasserhindernisse bilden.
[0006] Deshalb wird in der bereits eingangs erwähnten und den nächstkommenden Stand der
Technik bildenden JP 56-82687 A eine Konstruktion vorgeschlagen, bei welcher die Stützen
mit ihrem oberen Ende an der Bordwand des Rumpfkörpers enden, mit ihrem unteren Ende
am zugehörigen Auftriebskörper im wesentlichen mittig bzw. radial zu dem zylindrischen
Auftriebskörper befestigt sind, zwischen ihrem oberen Ende und ihrem unteren Ende
geradlinig verlaufen und derart nach innen geneigt sind, daß sie innerhalb der von
der Bordwand des Rumpfkörpers aufgespannten Ebene bzw. der Außenkontur des Schiffes
liegen.
[0007] Eine ähnliche Anordnung der Stützen ist im übrigen auch in der JP 60-64089 A offenbart.
[0008] In der JP 56-108367 A ist ein Schiff beschrieben, bei welchem die Stützen mit der
Bordwand fluchten und vertikal gerichtet sind, wobei die Auftriebskörper derart außermittig
am unteren Ende der Stützen angeordnet sind, daß sie innerhalb der von der Bordwand
des Rumpfkörpers aufgespannten Ebene bzw. der Außenkontur des Schiffes liegen.
[0009] Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, daß bei einem Schiff der eingangs genannten
Art mindestens ein Teil mindestens einer Stütze in mindestens einen am Rumpfkörper
endenden ersten Abschnitt und einen am zugehörigen Auftriebskörper endenden zweiten
Abschnitt unterteilt ist, von denen der erste Abschnitt entweder (a) im wesentlichen
mit der Bordwand des Rumpfkörpers fluchtet oder vertikal verläuft oder (b) gegenüber
der Bordwand des Rumpfkörpers zur Schiffsmitte hin geneigt ist und der zweite Abschnitt
gegenüber dem ersten Abschnitt zur Schiffsmitte hin versetzt und/oder geneigt ist.
[0010] Erfindungsgemäß sind die Stützen also in sich abgewinkelt und bilden somit zur Schiffsmitte
hin gerichtete 'Knickbeine'.
[0011] Mit einer solchen Konstruktion werden mehrere Vorteile erzielt. Zum einen erlaubt
diese Konstruktion ein besonders problemloses Anlegen an einer Kaimauer oder Spundwand
und/oder an fremden Schiffen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die
Stützen in einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt unterteilt sind, von
denen der erste Abschnitt am Rumpfkörper endet und entweder (a) im wesentlichen mit
der Bordwand des Rumpfkörpers fluchtet oder vertikal verläuft oder (b) gegenüber der
Bordwand des Rumpfkörpers zur Schiffsmitte hin geneigt ist, wobei allerdings der Neigungswinkel
gegenüber der Vertikalen geringer ist als der Neigungswinkel des sich anschließenden
zweiten Abschnittes. Auf diese Weise wird ein störender Rücksprung zwischen der Bordwand
und den Stützen vermieden. Dabei kann das Schiff nicht nur an seiner Bordwand, sondern
auch wahlweise oder zusätzlich am oberen ersten Abschnitt der Stütze problemlos abgefendert
werden, wobei dieselben Fender verwendet werden können. Dadurch, daß erfindungsgemäß
die Stützen mit ihrem unteren zweiten Abschnitt stärker abgeknickt sind, bleibt gleichwohl
gewährleistet, daß sich die Auftriebskörper innerhalb der Außenkontur des Schiffes
befinden und somit keine für das Anlegen störenden Unterwasserhindernisse bilden.
Andererseits wird mit Hilfe der in sich abgewinkelten Stützen gleichwohl weiterhin
eine gute Propulsionsleistung der Propellerantriebseinrichtung erzielt, da die Stützen
mit dem unteren Ende ihres stärker abgewinkelten bzw. abgeknickten unteren zweiten
Abschnittes am zugehörigen Auftriebskörper - hydrodynamisch günstig - im wesentlichen
mittig bzw. symmetrisch und/oder im wesentlichen radial zur Propellerantriebswelle
angeordnet sind.
[0012] An dieser Stelle sei der guten Vollständigkeit halber darauf hingewiesen, daß die
erfindungsgemäße Konstruktion und die zuvor beschriebene vorteilhaften Wirkungen auch
nur an einem Teil der Stützen realisiert werden können. In diesem Zusammenhang ist
es beispielsweise auch denkbar, in Längsrichtung verkürzte Stützen oder mehrere hintereinanderliegende
Stützen mit dazwischen liegenden Zwischenräumen auf dem zugehörigen Antriebskörper
anzuordnen.
[0013] Besonders vorteilhaft für ein sicheres Anlegen ist eine bevorzugte Ausführung, bei
welcher sich der erste Abschnitt der Stützen mindestens etwa bis zur Wasserlinie erstreckt.
Außerdem sollte sich zweckmäßigerweise der zweite Abschnitt am ersten Abschnitt direkt
anschließen.
[0014] Üblicherweise ist zumindest ein Teil der Auftriebskörper im Querschnitt zu einer
im wesentlichen in Fahrtrichtung des Schiffes aufgespannten Symmetrieebene im wesentlichen
symmetrisch, wobei für den Fall, daß der Auftriebskörper mit einer Propellerantriebseinrichtung
versehen ist, die Propellerantriebswelle vorzugsweise in der Symmetrieebene liegt.
Bei einer solchen Ausführung sollte sich vorzugsweise mindestens ein Teil der zugehörigen
Stütze mit ihrem unteren Ende im wesentlichen in der Symmetrieebene erstrecken, um
für eine gute Propulsion eine symmetrische Anströmung zu erzielen.
[0015] Bei einer Weiterbildung der zuvor genannten Ausführung, bei welcher zumindest ein
Teil der Auftriebskörper im wesentlichen zylindrisch ist, ist die zugehörige Stütze
mit ihrem unteren Ende im wesentlichen radial am Auftriebskörper angeordnet.
[0016] Schließlich ist es auch denkbar, die SWATH-Konstruktion so zu gestalten, daß mindestens
ein sich in Fahrtrichtung des Schiffes erstreckender erster Teil mindestens einer
Stütze im wesentlichen vertikal und/oder gegenüber der Bordwand zur Schiffsmitte hin
versetzt angeordnet und ein sich in Fahrtrichtung des Schiffes erstreckender zweiter
Teil dieser Stütze(n) gemäß der zuvor erläuterten Erfindung ausgebildet ist. Bei dieser
Ausführung wird somit die herkömmliche vertikale Anordnung mit der erfindungsgemäßen
Anordnung kombiniert, wodurch sich vorteilhafte Variationsmöglichkeiten für bestimmte
Konstruktionen ergeben, beispielsweise um den hydrodynamischen Widerstand unter Ausnutzung
des sogenannten Weinblum-Effektes zu minimieren.
[0017] Eine gegenwärtig besonders bevorzugte konkrete Weiterbildung dieser Ausführung ist
gekennzeichnet durch ein Paar von ersten Stützen und ein Paar von zweiten Stützen,
von denen die ersten Stützen im wesentlichen vertikal angeordnet und die zweiten Stützen
gemäß der zuvor erläuterten Erfindung ausgebildet sind, wobei vorzugsweise die beiden
Stützenpaare in Fahrtrichtung des Schiffes hintereinander und/oder die Stützen jedes
Paares symmetrisch zur Mittelachse des Schiffes angeordnet sind und/oder der Abstand
zwischen den ersten Stützen ungleich dem Abstand zwischen den zweiten Stützen ist.
Bei dieser Weiterbildung sind demnach zwei Stützenpaare vorgesehen, von denen die
beiden Stützen des einen Paares in herkömmlicher Weise vertikal angeordnet und gegenüber
der Bordwand des Rumpfkörpers nach innen versetzt angeordnet sind, während die beiden
Stützen des anderen Paares erfindungsgemäß als 'Knickbeine' ausgebildet sind. Dabei
kann vorzugsweise das erfindungsgemäß ausgebildete Stützenpaar in der vorderen Hälfte
des Schiffes, beispielsweise im Bugbereich, mit einem größeren Abstand voneinander
bzw. von der Schiffsmittelachse und das herkömmlich ausgebildete Stützenpaar in der
hinteren Hälfte des Schiffes, beispielsweise im Heckbereich, mit einem geringeren
Abstand voneinander bzw. von der Schiffsmittelachse vorgesehen sein, wodurch sich
in besonders vorteilhafter Weise der zuvor erwähnte Effekt der hydrodynamischen Widerstandsminimierung
erzielen läßt. Dabei sind zweckmäßigerweise zwei durchgehende längliche Auftriebskörper
vorgesehen, von denen jeder Auftriebskörper sowohl eine herkömmlich ausgebildete Stütze
als auch eine erfindungsgemäß ausgebildete Stütze trägt.
[0018] Nachfolgend wird unter vergleichender Betrachtung mit einer herkömmmlichen SWATH-Konstruktion
ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen SWATH-Konstruktion unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen
- Figur 1
- in perspektivischer Darstellung eine Prinzipskizze einer herkömmlichen SWATH-Konstruktion
zeigt;
- Figur 2
- im Querschnitt schematisch eine herkömmliche SWATH-Konstruktion zeigt; und
- Figur 3
- im Querschnitt schematisch eine SWATH-Konstruktion gemäß einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung zeigt.
[0019] Zunächst wird der prinzipielle Aufbau eines SWATH-Schiffes anhand der Figuren 1 und
2 erläutert, in denen als Vergleichsbeispiel schematisch ein Schiff mit einer herkömmlichen
SWATH-Konstruktion dargestellt ist, die bislang bevorzugt verwendet worden ist. Das
SWATH-Schiff ist dabei in Figur 1 so dargestellt, daß der Bug zum Betrachter hin zeigt.
[0020] Die dargestellte SWATH-Konstruktion weist zwei längliche, zigarrenförmige Auftriebskörper
2, 4 auf, die parallel zueinander und im Abstand voneinander sowie symmetrisch zur
in den Figuren nicht dargestellten Schiffsmittelachse angeordnet sind. Wie insbesondere
Figur 2 erkennen läßt, haben die Auftriebskörper 2, 4 im dargestellten Ausführungsbeispiel
einen kreisförmigen Querschnitt und somit im wesentlichen die Form eines Zylinders.
Die beiden Auftriebskörper 2, 4 erstrecken sich in Fahrtrichtung des Schiffes und
enthalten in den Figuren nicht dargestellte Antriebseinrichtungen. Diese Antriebseinrichtungen
treiben jeweils eine Antriebswelle 20 an, die am hinteren Ende bzw. am Heck der Auftriebskörper
2, 4 austreten und jeweils einen Propeller 22 tragen; selbstverständlich verlaufen
die Antriebswellen 20 ebenfalls in Fahrtrichtung des Schiffes. Ferner enthalten die
Auftriebskörper 2, 4 in den Figuren ebenfalls nicht dargestellte Balasttanks, die
mit Wasser geflutet werden können, um die Schwimmlage des Schiffes und somit dessen
Tiefgang unabhängig vom Beladungszustand im wesentlichen konstant zu halten.
[0021] Auf der Oberseite der Auftriebskörper 2, 4, die vollständig ins Wasser eingetaucht
sind und sich somit unterhalb der Wasserlinie bzw. Wasseroberfläche W befinden (siehe
Figur 2), sind Stützen 6, 8 radial angeordnet. Die Stützen 6, 8 bilden im Querschnitt
schmale Stege und erstrecken sich in gleicher Weise wie die Auftriebskörper 2, 4 in
Fahrtrichtung des Schiffes parallel zueinander, weisen somit den gleichen Abstand
voneinander bzw. von der Schiffsmittelachse auf wie die Auftriebskörper 2, 4. Die
Stützen 6, 8 können sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Auftriebskörper
2, 4 erstrecken. Bei vielen Konstruktionen enden die Stützen 6, 8 aber auch in einem
Abstand vor dem Bug sowie vor dem Heck der Auftriebskörper 2, 4, wie aus Figur 1 erkennbar
ist. Außerdem zeigt Figur 1 eine Ausführung, bei welcher die Stützen 6 und 8 jeweils
in zwei (Teil-)Stützen 6', 6" bzw. 8', 8" mit einem dazwischen gebildeten Zwischenraum
unterteilt sind; eine solche Ausführung bietet insbesondere gewichtsmäßige, bauliche
und strömungstechnische Vorteile.
[0022] Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten herkömmlichen SWATH-Konstruktion sind
die Stützen 6, 8 vertikal angeordnet und enden oberhalb der Wasserlinie bzw. Wasseroberfläche
W an der Unterseite 10d eines Rumpfkörpers 10, so daß dieser von den Stützen 6, 8
getragen wird, wie insbesondere Figur 2 erkennen läßt.
[0023] Der Rumpfkörper 10 trägt in den Zeichnungen nicht näher dargestellte Aufbauten u.dgl..
Gemäß dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht der Rumpfkörper 10 aus
zwei seitlichen Längskörpern 10a, 10b, die jeweils etwa die Form eines herkömmlichen
Monohull-Rumpfes haben und über eine plattenförmige Brücke 10c miteinander verbunden
sind.
[0024] Die Stützen 6, 8 enden an der Unterseite 10d des Rumpfkörpers 10 jeweils im Bereich
der seitlichen Längskörper 10a, 10b, wie Figur 1 erkennen läßt. Dabei sind die vertikal
angeordneten Stützen 6, 8 gegenüber den beiden seitlichen Bordwänden 10e, 10f des
Rumpfkörpers 10 nach innen, also zur Schiffsmitte hin, versetzt angeordnet, wodurch
ein Rücksprung entsteht, der von einem zwischen dem Rumpfkörper 10 und den Stützen
6, 8 sitzenden, im Querschnitt trapezförmigen und sich nach unten verjüngenden länglichen
Sockel 12a, 12b gebildet wird.
[0025] Wie Figur 1 ferner erkennen läßt, ist am Heck jeder Stütze 6 bzw. 8, also am hinteren
Ende jeder entsprechenden (Teil-)Stütze 6" bzw. 8" ein Ruderblatt 14 bzw. 15 angelenkt.
[0026] Die nun in Figur 3 dargestellte erfindungsgemäße Ausführung unterscheidet sich von
der Ausführung gemäß Figur 2 dadurch, daß die beiden Stützen 16, 18 sogenannte nach
innen gerichtete 'Knickbeine' bilden. Dabei besteht jede Stütze 16 bzw. 18 aus einem
oberen ersten Abschnitt 16a bzw. 18a und einem sich daran anschließenden unteren zweiten
Abschnitt 16b bzw. 18b. Die Stützen 16, 18 sind mit ihren oberen ersten Abschnitten
16a, 18a an der Unterseite 10d des Rumpfkörpers 10 so angeordnet, daß sie mit der
jeweiligen Bordwand 10e bzw. 10f des Rumpfkörpers 10 fluchten. Da bei dem in Figur
3 dargestellten Ausführungsbeispiel die Bordwände 10e, 10f vertikal verlaufen, sind
auf die sich daran anschließenden ersten Abschnitte 16a, 18a der Stützen 16, 18 entsprechend
vertikal angeordnet. Gegenüber den oberen ersten Abschnitten 16a, 18a sind im gezeigten
Ausführungsbeispiel die unteren zweiten Abschnitte 16b, 18b in einem Winkel derart
geneigt angeordnet, daß sie zur Schiffsmitte hin geneigt und somit aufeinanderzu gerichtet
sind. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß die Auftriebskörper 2, 4 innerhalb
der von den Bordwänden 10e, 10f des Rumpfkörpers 10 aufgespannten Ebene bzw. Außenkontur
des Schiffes liegen, wie Figur 3 deutlich erkennen läßt.
[0027] Wie Figur 3 ferner erkennen läßt, ist insbesondere die Länge der oberen ersten Abschnitte
16a, 18a der Stützen 16, 18 so gewählt, daß die die oberen ersten Abschnitte 16a,
18a mit den unteren zweiten Abschnitten 16b, 18b verbindende 'Knickstelle' unterhalb
der Wasserlinie W liegt.
[0028] Die unteren zweiten Abschnitte 16b, 18b der Stützen 16, 18 sind in dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 3 radial an den im Querschnitt kreisförmigen Auftriebskörpern 2, 4 angeordnet.
[0029] An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber erwähnt, daß anstatt des in Figur
3 dargestellten Knicks der Übergang zwischen den beiden Abschnitten 16a, 18a und 16b,
18b der Stützen 16, 18 beispielsweise auch durch einen Bogen gebildet werden kann.
Auch sind andere Formen der Stützen denkbar, sofern die Stützen mit ihren oberen Enden
fluchtend in die Bordwände 10e, 10f des Rumpfkörpers 10 übergehen und mit ihren unteren
Enden im wesentlichen radial, symmetrisch oder mittig an den Auftriebskörpern 2, 4
befestigt sind und die Auftriebskörper 2, 4 innerhalb der Bordwände 10e, 10f des Rumpfkörpers
10 liegen.
[0030] Im Gegensatz zu der herkömmlichen Ausführung gemäß Figur 2 fehlen demnach bei der
in Figur 3 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführung die den Rücksprung gegenüber
den Bordwänden 10e, 10f des Rumpfkörpers 10 bildenden Sockel 12a, 12b. Stattdessen
sind die Stützen 16, 18 mit ihren oberen ersten Abschnitten 16a, 18a so an der Unterseite
10d des Rumpfkörpers 10 angeordnet, daß deren Außenwände 16e, 18f mit den Bordwänden
10e, 10f des Rumpfkörpers 10 fluchten. Da bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
von Figur 3 die Bordwände 10e, 10f des Rumpfkörpers 10 vertikal verlaufen, sind die
sich daran anschließenden oberen ersten Abschnitte 16a, 18a der Stützen 16, 18 mit
ihren Außenwänden 16e, 18f ebenfalls vertikal gerichtet. Somit bildet jede Bordwand
10e bzw. 10f des Rumpfkörpers 10 mit der entsprechenden Außenwand 16e bzw. 18f der
Stütze 16 bzw. 18 eine im wesentlichen vom Oberdeck bis zur Wasseroberfläche W durchgehende,
ebene gemeinsame Bordwand bzw. Außenhaut des Schiffes, wodurch ein unproblematisches
Anlegen insbesondere an einer Kaimauer im Hafen oder einem anderen Schiff möglich
wird, was durch die nach innen versetzte Anordnung der unter Wasser befindlichen Auftriebskörper
2, 4 zusätzlich noch unterstützt wird.
[0031] An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber angemerkt, daß die in Figur 3 dargestellte
erfindungsgemäße Ausführung beispielsweise auch insoweit modifiziert werden kann,
als daß die oberen ersten Abschnitte 16a, 18a der Stützen 16, 18 mit ihren Außenwänden
16e, 18f in einem geringen Winkel gegenüber den Bordwänden 10e, 10f des Rumpfkörpers
10 zur Schiffsmitte hin geneigt sein können, ohne daß dadurch die erfindungsgemäße
Wirkung verlorengeht.
[0032] Ferner ist es auch denkbar, für bestimmte konstruktive Zwecke die herkömmliche Ausführung
gemäß Figur 2 mit der erfindungsgemäßen Ausführung gemäß Figur 3 zu kombinieren. Hierzu
könnten beispielsweise bei dem in Figur 1 dargestellten SWATH-Schiff die vorderen
(Teil-)Stützen 6' und 8' entsprechend der in Figur 3 dargestellten erfindungsgemäßen
Ausführung modifiziert werden, während die hinteren (Teil-)Stützen 6" und 8" ihre
herkömmliche Anordnung gemäß Figur 2 behalten. Außerdem könnten bei einer solchen
Ausführung die vorderen (Teil)Stützen 6' und 8' einen größeren Abstand voneinander
bzw. von der Schiffsmittelachse aufweisen als die hinteren (Teil-)Stützen 6" und 8",
um beispielsweise unter Ausnutzung des Weinblum-Effektes eine Widerstandsminimierung
zu erzielen.
1. Schiff mit einem Aufbauten o.dgl. aufnehmenden Rumpfkörper (10), an dessen Unterseite
(10d) sich mindestens zwei voneinander beabstandete Stützen (16, 18) über mindestens
einen Teil des Rumpfkörpers (10) im wesentlichen in Fahrtrichtung des Schiffes erstrecken,
welche jeweils auf mindestens einem sich im wesentlichen in Fahrtrichtung des Schiffes
über mindestens einen Teil des Rumpfkörpers (10) erstreckenden Auftriebskörper (2,
4) sitzen,
wobei mindestens ein Teil mindestens einer Stütze (16; 18) mit ihrem oberen Ende (16a;
18a) an der Bordwand (10e; 10f) des Rumpfkörpers (10) endet, mit ihrem unteren Ende
(16b; 18b) am zugehörigen Auftriebskörper (2; 4) im wesentlichen mittig und/oder im
wesentlichen radial zu einer Propellerantriebswelle (20) einer im Auftriebskörper
(2; 4) vorgesehenen Propellerantriebseinrichtung (20, 22) befestigt und zusammen mit
dem zugehörigen Auftriebskörper (2; 4) derart angeordnet ist, daß mindestens ein Teil
dieses Auftriebskörpers (2; 4) innerhalb der von der Bordwand (10e, 10f) des Rumpfkörpers
(10) aufgespannten Ebene oder der Außenkontur (10e, 16e, 10f, 18f) des Schiffes liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil mindestens einer Stütze (16; 18) in
mindestens einen am Rumpfkörper (10) endenden ersten Abschnitt (16a; 18a) und einen
am zugehörigen Auftriebskörper (2; 4) endenden zweiten Abschnitt (16b; 18b) unterteilt
ist, von denen der erste Abschnitt (16a, 18a) entweder (a) im wesentlichen mit der
Bordwand (10e; 10f) des Rumpfkörpers (10) fluchtet oder vertikal verläuft oder (b)
gegenüber der Bordwand des Rumpfkörpers zur Schiffsmitte hin geneigt ist und der zweite
Abschnitt (16b; 18b) gegenüber dem ersten Abschnitt (16a; 18a) zur Schiffsmitte hin
versetzt und/oder geneigt ist.
2. Schiff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der erste Abschnitt (16a, 18a) der Stützen (16, 18)
mindestens etwa bis zur Wasserlinie (W) erstreckt.
3. Schiff nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der zweite Abschnitt (16b, 18b) am ersten Abschnitt
(16a, 18a) der zugehörigen Stütze(n) (16, 18) direkt anschließt.
4. Schiff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem zumindest ein Teil
der Auftriebskörper (2, 4) im Querschnitt zu einer im wesentlichen in Fahrtrichtung
des Schiffes aufgespannten Symmetrieebene im wesentlichen symmetrisch ist, wobei für
den Fall, daß der Auftriebskörper (2, 4) mit einer Propellerantriebseinrichtung (20,
22) versehen ist, die Propellerantriebswelle (20) vorzugsweise in der Symmetrieebene
liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß sich mindestens ein Teil der zugehörigen Stütze (16; 18)
mit ihrem unteren Ende (16b; 18b) im wesentlichen in der Symmetrieebene erstreckt.
5. Schiff nach Anspruch 4, bei welchem zumindest ein Teil der Auftriebskörper (2, 4)
im wesentlichen zylindrisch ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die zugehörige(n) Stütze(n) (16, 18) mit ihrem unteren
Ende (16b, 18b) im wesentlichen radial am Auftriebskörper (2, 4) angeordnet ist (sind).
6. Schiff, bei welchem mindestens ein sich in Fahrtrichtung des Schiffes erstreckender
erster Teil mindestens einer Stütze im wesentlichen vertikal und/oder gegenüber der
Bordwand zur Schiffsmitte hin versetzt angeordnet und ein sich in Fahrtrichtung des
Schiffes erstreckender zweiter Teil dieser Stütze(n) nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 5 ausgebildet ist.
7. Schiff nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch ein Paar von ersten Stützen (6, 8) und ein Paar von zweiten Stützen
(16, 18), von denen die ersten Stützen (6, 8) im wesentlichen vertikal angeordnet
und die zweiten Stützen (16, 18) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgebildet
sind.
8. Schiff nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stützenpaare (6, 8 und 16, 18) in Fahrtrichtung
des Schiffes hintereinander angeordnet sind.
9. Schiff nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (6, 8 und 16, 18) jedes Paares symmetrisch
zur Mittelachse des Schiffes angeordnet sind.
10. Schiff nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den ersten Stützen ungleich dem Abstand
zwischen den zweiten Stützen ist.