[0001] Befestigungsanordnung in Form durchgehender Schienen mit L-förmigem Profil für die
Befestigung von Laufschienen eines Sektionaltores, wobei die Laufschienen in vorgebbaren
Abständen an den Schienen befestigt sind.
[0002] Die Lauf- oder Führungsschienen eines sonst auch als (Decken-) Gliedertor bezeichneten
Sektionaltores (im Englischen: Sectional overhead door) dienen zum Führen der seitlich
an den Sektionen des Sektionaltores angeordneten Lauf- oder Führungsrollen. Die Laufschienen
sind in der Regel C-förmig ausgebildet (vgl. hierzu die WO 99 / 60240, Bezugszeichen
31, 32), wobei - bezogen auf die Außen- und Innenseite des gesamten Tores - der äußere
Flansch gerade bzw. eben und der innere Flansch in bezug auf den äußeren Flansch als
gebogene Rinne ausgebildet ist. Weil die Laufschienen nur einen rillenförmigen Flansch
aufweisen, wird das Profil auch als J-förmig bezeichnet. Es ist jeweils rechts und
links vom Tor eine Laufschiene vorhanden, wobei beide derart spiegelbildlich zu einer
gemeinsamen Längsmittelebene angeordnet sind, daß die Flansche jeweils in Richtung
auf die andere, gegenüberliegende Laufschiene gerichtet sind.
[0003] Aus der bereits angegebenen WO 99 / 60240 ist eine Befestigungsanordnung bekannt,
die aus einzelnen Haltern besteht, die in vorgebbaren Abständen an den Pfosten des
Tores oder einem entsprechenden Wandteil des Gebäudes angeordnet sind. Bei dieser
Anordnung besteht jedoch die Gefahr der Verletzung, wenn sich z.B. eine Hand bei sich
senkendem Tor zwischen einem Torpfosten und der zugeordneten Laufschiene befindet.
[0004] Zur Vermeidung dieser Gefahr werden durchgehende Befestigungsschienen mit L-förmigem
Profil zur Befestigung der Laufschienen verwendet. Durch das durchgehende Profil ist
zwar die Verletzungsgefahr gebannt, durch die große Länge der Profile ergibt sich
aber andererseits ein erheblicher Materialbedarf.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Befestigungsanordnung anzugeben,
bei der - unter Ausschluß der angesprochenen Verletzungsgefahr - der Materialbedarf
spürbar reduziert werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das L-förmige Profil an Stellen, die den Befestigungsstellen
für die Laufschienen zugeordnet sind, mit mindestens einem integrierten Verstärkungselement
versehen sind. Die erforderlichen Haltekräfte und -momente für die Laufschienen werden
dabei, insbesondere im Bereich der gemeinsamen Kante der beiden Flansche des L-förmigen
Profils, von den Verstärkungselementen aufgenommen, so daß das L-förmige Profil im
wesentlichen nur noch die Schutzfunktion gegen das Verletzen insbesondere einer Hand
zu übernehmen hat. Diese Schutzfunktion läßt sich aber mit einer Wand- bzw. Blechdicke
erreichen, die gegenüber der Wanddicke der nach dem Stand der Technik eingebauten
Profile wesentlich geringer ist und damit einen geringeren Materialbedarf hat. Das
erfindungsgemäße Profil läßt sich in beliebigen Längen vorfertigen. Es ist dementsprechend
auch nur ein geringer Montageaufwand vor Ort erforderlich.
[0007] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
So ist nach Anspruch 2 vorgesehen, daß das Verstärkungselement durch eine Sicke gebildet
ist, die nach der Weiterbildung nach Anspruch 3 insbesondere quer zur Längsrichtung
des L-förmigen Profils ausgerichtet ist und beide Flansche des L-förmigen Profils
zumindest über einen Teil ihrer Breite erfaßt und an den Innenflächen der Flansch
erhaben ist. Das nach dieser Weiterbildung vorgesehene Profil läßt sich in einfacher
Weise durch Prägen herstellen. Alternativ können auch zwei parallele oder entgegengesetzt
schräge Sicken vorgesehen sein.
[0008] Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist das Verstärkungselement durch
ein an dem L-förmige Profil befestigtes Winkelstück gebildet. Die Winkelstücke sind
vorzugsweise an der Innenseite des L-förmigen Profils angeordnet und lassen sich beispielsweise
durch Punktschweißen oder andere dafür bekannte Methoden vor der Montage der Laufschienen
an dem L-förmigen Profil befestigen. Da die Winkelstücke gegenüber der gesamten Länge
des L-förmigen Profils nur eine geringe Länge aufweisen, ist auch hier der Materialbedarf
gegenüber dem Stand der Technik deutlich reduziert.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Sektionaltor mit einer Befestigungsschiene für die senkrechten Laufschienen in
einem auszugsweisen waagerechten Schnitt,
- Fig. 2
- die Befestigungsschiene in einem waagerechten Querschnitt oberhalb einer Verstärkungssicke,
- Fig. 3
- die Befestigungsschiene in einem Querschnitt längs der Linie III-III in Fig. 2,
- Fig. 4
- die Befestigungsschiene in einer perspektivischen Darstellung und
- Fig. 5
- eine andere Ausführungsform einer Befestigungsschiene ebenfalls in perspektivischer
Darstellung.
[0010] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1-4 sind Laufschienen 10 an Befestigungsschienen
11 (im folgenden nur kurz als Schienen bezeichnet) mit im wesentlichen L-förmigem
Querschnittsprofil befestigt, die wiederum an dem zugeordneten Torpfosten 12 oder
einem entsprechenden Wandteil des Gebäudes befestigt sind. Dabei sind die Laufschienen
10 und die Schienen 11 an beiden Seiten des Tores spiegelbildlich zu einer gemeinsamen
senkrechten Längsmittelebene
M angeordnet und dienen zum Führen von Führungs- oder Laufrollen 13, die über Rollenhalter
14 an den seitlichen Enden der einzelnen Sektionen 15 des Sektionaltores 16 angeordneten
sind (andere Bezeichnungen für "Sektion" im Zusammenhang mit Sektionaltoren sind:
"Glied", "Paneel", englisch: "panel").
[0011] Die Schienen 11 weisen einen ersten, schmaleren Flansch 17 mit im Profil kürzerem
Schenkel und einen zweiten, breiteren Flansch 18 mit im Profil längerem Schenkel auf,
die beide eine gemeinsame Kante 19 bilden bzw. von dieser ausgehen (vgl. Fig. 2).
Der schmalere Flansch 17 ist mit Hilfe von Schrauben 20 an dem Torpfosten 12 angeschraubt.
Zum Durchdringen Schrauben 20 sind Langlöcher 20' im Flansch 17 vorgesehen. Der freie
Kantenbereich 21 des schmaleren Flansches 17 ist zur Aufnahme einer sich über die
gesamte Höhe des Tores erstreckenden Tordichtung 22 abgewinkelt. Die Laufschiene 10
ist jeweils an dem von der Kante 19 wegweisenden, freien Ende des breiteren Flansches
18 befestigt. Die Befestigung der Laufschienen 10 erfolgt dabei vorzugsweise durch
Senkkopfschrauben an mit 23 bezeichneten Stellen.
[0012] An den Schienen 11 sind in vorgebbaren Abständen Verstärkungsrippen oder -sicken
24 (im folgenden nur kurz als Sicken bezeichnet) angeordnet, die sich senkrecht zur
Kante 19 auf jeden der beiden Flansche 17, 18 erstrecken. Dabei erstrecken sich die
Sicken 24 jeweils nur über einen Teil der Breite der Flansche 17 bzw. 18, um einerseits
die Aufnahme der Tordichtung 22 nicht zu beeinträchtigen und andererseits eine glatte
Anlagefäche 25 für die Laufschienen 10 zu erhalten. Die Sicken 24 sind von der jeweiligen
Außenfläche der Flansche 17, 18 in Richtung auf den Raum zwischen den Flanschen geprägt,
d.h. an den Innenflächen der Flansche 17, 18 erhaben, um eine glatte Anlagefläche,
insbesondere des an dem Torpfosten 16 befestigten kürzeren Flansches 17, zu erhalten.
[0013] Die Langlöcher 20' sind paarweise um die Sicken 24 - jeweils ein Loch über der Sicke
und ein Loch unter der Sicke - angeordnet und senkrecht zur Kante 19 ausgerichtet
(vgl. Mitte der Fig. 4).
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist die Befestigungsschiene 26 ebenfalls
aus dünnem, im wesentlichen L-förmigen Blech gebildet. An der Innenseite der Flansche
27, 28 der Schiene 26 sind jedoch Winkelstücke 29 z.B. durch Punktschweißen an den
Schienen 11 befestigt, und zwar an den zur Befestigung der Laufschienen 10 vorgesehenen
Stellen. Der in der Regel kürzere Schenkel 30 der Winkelstücke 29 wird zur Befestigung
am Torpfosten 12 mit herangezogen. Der andere, in der Regel längere, Schenkel 31 reicht
bis an die Befestigungsstelle 23 der Laufschienen 10, kann alternativ aber auch nur
die Länge der Sicken 24 gemäß dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1-4 haben. Zur
Befestigung der Schienen 26 an dem jeweils zugeordneten Torpfosten 12 durch Schrauben
sind wiederum Langlöcher 20" vorgesehen, die sowohl durch den Schenkel 30 der Winkelstücke
29 als auch durch den Flansch 27 der Schienen 26 hindurchreichen.
Bezugszeichenliste
[0015]
- 10
- Laufschiene(n), Führungsschiene(n)
- 11
- Schiene(n) mit L-förmigem Querschnittsprofil, Befestigungsschiene(n)
- 12
- Torpfosten
- 13
- Laufrollen, Führungsrollen
- 14
- Rollenhalter
- 15
- Sektion(en)
- 16
- Sektionaltor, (Decken-) Gliedertor, Sectional overhead door
- 17
- erster, schmalerer Flansch der Schiene(n) 11
- 18
- zweiter, breiterer Flansch der Schiene(n) 11
- 19
- gemeinsame Kante der Flansche 17 und 18
- 20
- Schraube(n)
- 20'
- Langloch (Langlöcher) im Flansch 17
- 20"
- Langloch (Langlöcher) im Schenkel 30 und im Flansch 27
- 21
- freier Kantenbereich des schmaleren Flansches 17
- 22
- Tordichtung
- 23
- Befestigungsstelle für die Laufschiene 10 an der Schiene 11
- 24
- Sicken, Verstärkungssicken, Verstärkungsrippen
- 25
- Anlagefläche an 18 für 10
- 26
- Schiene(n)
- 27
- Flansch der Schiene(n) 26
- 28
- Flansch der Schiene(n) 26
- 29
- Winkelstück
- 30
- Schenkel der Winkelstücke 29
- 31
- Schenkel der Winkelstücke 29
- M
- senkrechte Längsmittelebene
1. Befestigungsanordnung in Form durchgehender Schienen (11; 26) mit L-förmigem Profil
für die Befestigung von Laufschienen (10) eines Sektionaltores (16), wobei die Laufschienen
(10) in vorgebbaren Abständen an den Schienen (11; 26) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß das L-förmige Profil der Schienen (11; 26) an Stellen, die den Befestigungsstellen
(23) für die Laufschienen (10) zugeordnet sind, mit mindestens einem integrierten
Verstärkungselement (24; 29) versehen sind.
2. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungselement
(24) durch eine Sicke gebildet ist.
3. Befestigungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicke (24)
quer zur Längsrichtung des L-förmigen Profils (11) ausgerichtet ist und beide Flansche
(17, 18) des L-förmigen Profils (11) zumindest über einen Teil ihrer Breite erfaßt
und an den Innenflächen der Flansche (17, 18) erhaben ist.
4. Befestigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungselement
(29) durch ein an dem L-förmigen Profil (26) bebestigtes Winkelstück gebildet ist.
5. Befestigungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelstück
(29) an der Innenseite des L-förmigen Profils (26) angeordnet ist.
6. Befestigungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelstück
(29) durch Punktschweißen mit dem L-förmigen Profil (26) verbunden ist.