[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulmaschine mit einer Fadenverlegevorrichtung. Die Fadenverlegevorrichtung
weist ein Gehäuse auf, in dem eine eine endlose Gewindenut aufweisende antreibbare
Kehrgewindewelle drehbar gelagert ist. Ein Changierfadenführer weist einen Grundkörper,
ein in die Gewindenut der Kehrgewindewelle eingreifendes Schiffchen und einen Fadenführer
auf. Der Changierfadenführer ist durch die Kehrgewindewelle in axialer Richtung hin-
und hergehend antreibbar, wobei das Gehäuse eine schlitzförmige Öffnung aufweist,
durch die der Fadenführer des Changierfadenführers aus dem Gehäuse der Fadenverlegevorrichtung
herausragt.
[0002] Bei einer derartigen Spulmaschine handelt es sich vorzugsweise um eine Aufspulmaschine
zum Aufwickeln eines kontinuierlich zulaufenden Fadens auf eine Spule. Es kann sich
jedoch auch um eine andere Bauform einer Spulmaschine handeln.
[0003] Eine Spulmaschine der eingangs beschriebenen Art ist aus der
DE 195 36 761 A1 bekannt. Die Spulmaschine weist eine Fadenverlegevorrichtung mit einem Gehäuse auf,
in dem eine eine endlose Gewindenut aufweisende antreibbare Kehrgewindewelle drehbar
gelagert ist. Ein Changierfadenführer weist einen Grundkörper, ein in die Gewindenut
der Kehrgewindewelle eingreifendes Schiffchen und einen Fadenführer auf. Der Changierfadenführer
wird durch die Kehrgewindewelle in axialer Richtung hin- und hergehend angetrieben,
und das Gehäuse weist eine schlitzförmige Öffnung auf, durch die der Fadenführer des
Changierfadenführers aus dem Gehäuse herausragt. Zur radialen Führung des Changierfadenführers
ist dessen Grundkörper mit zwei sich parallel zu der Achse der Kehrgewindewelle erstreckenden
beabstandeten Führungsstangen 5 verbunden, wobei der Grundkörper zwei kreisrunde Bohrungen
aufweist, durch die sich die zylindrischen Führungsstangen erstrecken. Die Führungsstangen
erstrecken sich über die gesamte Länge der Kehrgewindewelle bzw. des Bereichs der
Kehrgewindewelle, in dem die endlose Gewindenut vorhanden ist. Um ein Verklemmen des
auf den Führungsstangen geführten Changierfadenführers zu vermeiden, müssen die Führungsstangen
exakt parallel verlaufen. Die separaten Führungsstangen müssen genau gefertigt, gehärtet
und geschliffen werden. Bei der Montage der Führungsstangen ist auf eine exakte Ausrichtung
zu achten.
[0004] Aus der
DE 196 42 473 C1 ist eine weitere Spulmaschine bekannt. Die Spulmaschine weist eine Fadenverlegevorrichtung
mit einem Gehäuse, einer Kehrgewindewelle und einem Changierfadenführer auf. An dem
Gehäuse sind zwei parallele Führungsschienen vorgesehen, die so mit dem Grundkörper
des Changierfadenführers in Kontakt stehen, daß dieser radial geführt wird. Die Führungsschienen
müssen separat gefertigt, gehärtet und in dem Kontaktbereich zu dem Grundkörper des
Changierfadenführers geschliffen werden. Anschließend werden die Führungsschienen
mit dem Gehäuse verschraubt, wozu eine entsprechende Fräsung an dem Gehäuse angebracht
wird. Die Fräsung verursacht eine strukturelle Schwächung des Gehäuses. Die Bearbeitung
der Führungsschienen ist relativ aufwendig und kostenintensiv.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spulmaschine mit einer Fadenverlegevorrichtung
bereitzustellen, bei der die radiale Führung des Changierfadenführers kostengünstig
und mit wenigen Bauteilen realisiert ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Changierfadenführer eine Führungsbuchse
zur radialen Führung des Changierfadenführers aufweist, deren innere Umfangsfläche
die äußere Umfangsfläche der Kehrgewindewelle zumindest teilweise umschließt.
[0007] Bei der neuen Spulmaschine ist die radiale Führung des Changierfadenführers nicht
mehr außerhalb des Gehäuses bzw. in dem Bereich der schlitzförmigen Öffnung des Gehäuses,
sondern im Inneren des Gehäuses an der Kehrgewindewelle realisiert. Die äußere Umfangsfläche
der Kehrgewindewelle wird zumindest teilweise von der inneren Umfangsfläche der Führungsbuchse
des Changierfadenführers umschlossen, wobei die Umschließung größer als 180° ist,
um die radiale Sicherung des Changierfadenführers zu gewährleisten. Weitere separate
Führungselemente, wie Führungsstangen oder Führungsschienen, sind nicht erforderlich.
Dadurch wird die Anzahl der Bauteile vorteilhaft reduziert. Da die Kehrgewindewelle
für den Kontakt zu dem Schiffchen des Changierfadenführers meist ohnehin geschliffen
ist, ist für die neue Funktion der radialen Führung des Changierfadenführers an der
Kehrgewindewelle kein zusätzlicher Bearbeitungsschritt erforderlich. Die Bearbeitung
des Gehäuses ist vorteilhaft vereinfacht, da der Bereich der schlitzförmigen Öffnung
die radiale Lagerung des Changierfadenführers nicht erbringen muß. Die Stabilität
des Gehäuses ist verbessert, da weniger Material des Gehäuses zur Anbringung von beispielsweise
Führungsschienen abgetragen werden muß. Die innere Umfangsfläche der Führungsbuchse
und die äußere Umfangsfläche der Kehrgewindewelle bilden eine relativ große Auflagefläche
zur radialen Führung des Changierfadenführers, wodurch der Verschleiß an dem Changierfadenführer
reduziert wird.
[0008] Vorzugsweise sind die innere Umfangsfläche der Führungsbuchse und die äußere Umfangsfläche
der Kehrgewindewelle geschliffen ausgebildet und bilden gemeinsam eine Gleitpassung.
Wie bereits oben ausgeführt, ist die Umfangsfläche der Kehrgewindewelle meist ohnehin
geschliffen, so daß kein zusätzlicher Arbeitsgang notwendig ist. Zur Erreichung einer
eine exakte axiale Relativbewegung zwischen der Führungsbuchse des Changierfadenführers
und der Kehrgewindewelle bereitstellenden Gleitpassung ist auch die innere Umfangsfläche
der Führungsbuchse geschliffen. Die Führungsbuchse erstreckt sich vorzugsweise nur
über einen geringen axialen Bereich der Kehrgewindewelle, so daß die zu bearbeitende
Fläche der Führungsbuchse ebenfalls gering ist. Hierdurch ist der Schleifvorgang der
inneren Umfangsfläche der Führungsbuchse wenig zeitaufwendig und sehr kostengünstig.
[0009] Die Führungsbuchse kann kreisringförmig geschlossen ausgebildet sein. Das bedeutet,
daß die Führungsbuchse in Verbindung mit dem Grundkörper des Changierfadenführers
den gesamten Umfang der Kehrgewindewelle umschließt. Dies hat den Vorteil, daß eine
sichere radiale Führung des Changierfadenführers auf der Umfangsfläche der Kehrgewindewelle
gewährleistet ist. Für die Herstellung der Führungsbuchse kann in einfacher Weise
Rohrmaterial verwendet werden. Die Führungsbuchse bzw. der Grundkörper des Changierfadenführers
weist eine Bohrung auf, in die das Schiffchen so eingesteckt wird, daß es in der Bohrung
frei drehbar ist. Die freie Drehbarkeit des Schiffchens muß gewährleistet sein, damit
es zu keiner Zerstörung des Schiffchens bei Durchfahren der Umkehrstellen der Gewindenut
der Kehrgewindewelle kommen kann.
[0010] Die Führungsbuchse kann jedoch auch entlang ihres Umfangs teilweise offen ausgebildet
sein. Die Führungsbuchse muß dabei zumindest so weit geschlossen sein, daß sie in
radialer Richtung nicht von der Kehrgewindewelle abziehbar ist, so daß die radiale
Sicherung des Changierfadenführers stets gewährleistet ist. Dies bedeutet, daß die
Führungsbuchse den Umfang der Kehrgewindewelle zu mehr als 180° umschließt. Die nicht
vollständig geschlossene Ausbildung der Führungsbuchse hat den Vorteil, daß die Masse
bzw. das Gewicht der Führungsbuchse und des gesamten Changierfadenführers reduziert
wird. Die zu bearbeitende innere Oberfläche der Führungsbuchse ist kleiner als bei
einer geschlossenen Führungsbuchse, wodurch sich der Schleifaufwand weiter vermindert.
Zur Reduzierung der Masse der Führungsbuchse ist es ebenfalls möglich, radiale Bohrungen
o. dgl. in dieser anzubringen.
[0011] Die Kehrgewindewelle kann eine Mehrzahl von endlosen Gewindenuten aufweisen, durch
die jeweils ein Changierfadenführer antreibbar ist. Dabei sind die Gewindenuten axial
beabstandet, so daß sich auch die Changierfadenführer axial beabstandet bewegen. Je
nach Montageposition der Changierfadenführer bewegen sich diese relativ zueinander.
Die Changierfadenführer können so in die Gewindenuten eingesetzt sein, daß sie sich
stets im gleichen Abstand zueinander bewegen. Die Changierfadenführer können auch
phasenversetzt zueinander bewegt werden.
[0012] Es können zwei um 180° versetzt angeordnete Fadenführer vorgesehen sein. Das Gehäuse
weist dann zwei um 180° versetzt angeordnete schlitzförmige Öffnungen auf. In dieser
Weise können zwei Fadenführer genutzt werden, um den Faden auf zwei separaten Spulen
aufzuwickeln.
[0013] Der Changierfadenführer kann einen Deckel aufweisen, der unter Bildung eines Luftspaltes
mit dem Grundkörper verbunden ist, wobei sich ein Dichtungsband zur Abdichtung der
schlitzförmigen Öffnung des Gehäuses durch den Luftspalt erstreckt. In dieser Weise
wird das Eindringen von Schmutz, Fadenabrieb und sonstigen Verunreinigungen in das
Innere des Gehäuses und in den Bereich der Kehrgewindewelle verhindert. Es besteht
grundsätzlich bei Spulmaschinen das Problem, daß im Spulbereich Fadenabrieb entsteht,
der dann durch die schlitzförmige Öffnung des Gehäuses gelangt und sich in der Gewindenut
der Kehrgewindewelle absetzt. Dieser Abrieb verbindet sich dann mit dem im Inneren
des Gehäuses zur Schmierung der Kehrgewindewelle vorhandenen Fett und bildet eine
sehr zähe Masse, die die Bewegung des Changierfadenführers negativ beeinflußt. Der
Energieverbrauch der Spulmaschine steigt mit der durch die Verschmutzung bedingten
ansteigenden Reibung. Es besteht die Gefahr, daß der Changierfadenführer in diesen
Schmutzpartikeln hängenbleibt und beschädigt wird. Beispielsweise verursachen solche
Verschmutzungen eine Zerstörung des Schiffchens des Changierfadenführers. Die neue
Art der Abdichtung verhindert wirksam das Eindringen von Verunreinigungen in den Bereich
der Kehrgewindewelle. Dabei befindet sich der Antrieb des Changierfadenführers, d.
h. die Kehrgewindewelle mit Gewindenut, im Bereich der Spulstelle, wodurch die Fadenverlegevorrichtung
vorteilhaft kompakte Abmessungen besitzt. Die neue Art der Abdichtung der Fadenverlegevorrichtung
der Spulmaschine ist auch ohne Verwendung der Führungsbuchse zur radialen Führung
des Changierfadenführers von großem Vorteil. Insbesondere wenn das Dichtungsband mit
seinen beiden Enden fest mit dem Gehäuse verbunden ist, dichtet dieses die schlitzförmige
Öffnung des Gehäuses wirksam ab. Das Gehäuse weist dazu im Bereich seiner die schlitzförmige
Öffnung begrenzenden Wandungen eine ebene Fräsung auf, auf der das Dichtungsband bis
auf den Bereich des Changierfadenführers aufliegt. Im Bereich des Changierfadenführers
wird das Dichtungsband von dem Gehäuse abgehoben, wobei dann der Changierfadenführer
selbst die Abdichtung der schlitzförmigen Öffnung des Gehäuses übernimmt. Bei der
axialen Bewegung des Changierfadenführers gleitet somit dieser entlang des ortsfesten
Dichtungsbandes, wobei eine Relativbewegung zwischen dem Dichtungsband und dem Luftspalt
stattfindet, d. h. der Changierfadenführer verfährt mit seinem Deckel über das Dichtungsband.
[0014] An dem Deckel können zwei sich in Richtung auf das Dichtungsband erstreckende Niederhalter
vorgesehen sein. Die Niederhalter dienen zum Niederhalten des Dichtungsbandes außerhalb
des Bereichs des Changierfadenführers und verhindern zudem das Eindringen von Schmutz
in den Changierfadenführer und in den Bereich der Kehrgewindewelle. Das Dichtungsband
ist einteilig ausgebildet und besitzt eine Länge, die in etwa der Länge der schlitzförmigen
Öffnung des Gehäuses entspricht, wobei bei der Dimensionierung und Befestigung des
Dichtungsbandes zu berücksichtigen ist, daß eine gewisse Längenzugabe für den radial
zu überwindenden Abstand zwischen der Auflagefläche des Dichtungsbandes und dem Luftspalt
zu berücksichtigen ist.
[0015] Die notwendige Länge des Dichtungsbandes ist auch von seinem Material bzw. dessen
Elastizität abhängig. Vorzugsweise ist das Dichtungsband als gehärtetes und geschliffenes
Stahlband ausgebildet. Dies hat den Vorteil, daß das Dichtungsband eine gute Formstabilität
bei geringer Reibung und minimalem Verschleiß aufweist. Das Dichtungsband könnte jedoch
auch aus einem anderen geeigneten Material, beispielsweise einem Kunststoffgewebe
mit eingeschlossenen Glasfaserfäden, bestehen. Ziel ist stets, geringe Reibung, geringen
Verschleiß, ausreichende Formstabilität und Flexibilität des Dichtungsbandes zu erzielen.
Die Breite des Luftspalts ist vorzugsweise nur geringfügig größer als die Dicke des
Dichtungsbandes. Die Dicke des Dichtungsbandes kann beispielsweise 0,5 mm betragen.
Bei der Montage des Dichtungsbandes wird dieses so vorgespannt, daß eine vollständige
Auflage auf dem Gehäuse gewährleistet ist.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert
und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform einer Spulmaschine mit
Fadenverlegevorrichtung.
- Fig. 2
- zeigt einen Schnitt entlang Linie II-II der Fadenverlegevorrichtung gemäß Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform der Spulmaschine mit Fadenverlegevorrichtung.
- Fig. 4
- zeigt einen Schnitt entlang Linie IV-IV der Fadenverlegevorrichtung gemäß Fig. 3.
- Fig. 5
- zeigt eine Schnittdarstellung einer dritten Ausführungsform der Spulmaschine mit Fadenverlegevorrichtung.
- Fig. 6
- zeigt einen Schnitt entlang Linie VI-VI der Fadenverlegevorrichtung gemäß Fig. 5.
- Fig. 7
- zeigt eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform der Spulmaschine mit
Fadenverlegevorrichtung.
- Fig. 8
- zeigt einen Schnitt entlang Linie VIII-VIII der Fadenverlegevorrichtung gemäß Fig.
7.
- Fig. 9
- zeigt eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform der Spulmaschine mit
Fadenverlegevorrichtung.
- Fig. 10
- zeigt einen Schnitt entlang Linie X-X der Fadenverlegevorrichtung gemäß Fig. 9.
- Fig. 11
- zeigt eine detallierte Schnittdarstellung des Changierfadenführers.
- Fig. 12
- zeigt eine schematisierte Übersichtsansicht der Spulmaschine mit Fadenverlegevorrichtung.
[0017] Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch einen Teil einer Spulmaschine 1 mit einer Fadenverlegevorrichtung
2. Es sind nur die erfindungswesentlichen Bauteile der Spulmaschine 1 dargestellt.
[0018] Die Fadenverlegevorrichtung 2 besitzt ein Gehäuse 3, in dem eine eine endlose Gewindenut
4 aufweisende antreibbare Kehrgewindewelle 5 drehbar gelagert ist. Der Antrieb der
Kehrgewindewelle 5 ist in üblicher Weise realisiert und daher nicht dargestellt. Die
Spulmaschine 1 weist weiterhin einen Changierfadenführer 6 mit einem Grundkörper 7,
einem in die Gewindenut 4 der Kehrgewindewelle 5 eingreifenden Schiffchen 8 und einem
Fadenführer 9 auf. Der Changierfadenführer 6 ist durch die rotierende Kehrgewindewelle
5 in axialer Richtung gemäß Doppelpfeil 10 im Bereich der Gewindenut 4 translatorisch
hin-und hergehend antreibbar. Das Gehäuse 3 weist in seinem oberen Bereich eine schlitzförmige
Öffnung 11 auf, durch die der Fadenführer 9 und weitere Teile des Changierfadenführers
6 aus dem Gehäuse 3 herausragen, um mit dem Faden 36 (Fig. 12) in Kontakt treten zu
können. Der Changierfadenführer 6 weist eine Führungsbuchse 12 zur radialen Führung
des Changierfadenführers 6 relativ zu dem Gehäuse 3 auf, deren innere Umfangsfläche
13 die äußere Umfangsfläche 14 der Kehrgewindewelle 5 umschließt.
Fig. 2 läßt erkennen, daß die Führungsbuchse 12 in dieser Ausführungsform kreisringförmig
geschlossen ausgebildet ist. Die innere Umfangsfläche 13 der Führungsbuchse 12 und
die äußere Umfangsfläche 14 der Kehrgewindewelle 5 sind geschliffen ausgebildet und
bilden gemeinsam eine Gleitpassung. In dieser Weise ist eine exakte, spiel- und reibungsarme
Führung des Changierfadenführers 6 bei seiner translatorischen Bewegung relativ zu
der rotierenden Kehrgewindewelle 5 realisiert. Die tangentiale Führung des Changierfadenführers
6 ist durch die Wandungen des Gehäuses 3 gewährleistet, die die schlitzförmige Öffnung
11 begrenzen. Somit vollführt der Changierfadenführer 6 eine exakte translatorische
Bewegung entlang der schlitzförmigen Öffnung 11 ohne wesentliche Bewegungsanteile
in radialer oder tangentialer Richtung.
[0019] Die Kehrgewindewelle 5 ist mit Lagern 15, 16 und axialen Sicherungsringen 17, 18
drehbar im inneren des Gehäuses 3 gelagert und so ausgebildet, daß sie mit einem Drehantrieb
(nicht dargestellt) verbindbar ist. Auf einem größeren Durchmesser der Kehrgewindewelle
5 ist die endlose Gewindenut 4 angebracht. Das Schiffchen 8 des Changierfadenführers
6 greift so in die Gewindenut 4 der Kehrgewindewelle 5 ein, daß aufgrund der Geometrie
der Gewindenut 4 eine Drehbewegung der Kehrgewindewelle 5 in eine translatorische
Bewegung des Changierfadenführers 6 in axialer Richtung gemäß Doppelpfeil 10 umgesetzt
wird. Bei der axialen Hin- und Herbewegung des Changierfadenführers 6 entlang der
Achse 28 gemäß Doppelpfeil 10 ist der Changierfadenführer 6 in radialer Richtung,
d.h. senkrecht zu der Achse 28, durch den Kontakt der inneren Umfangsfläche 13 der
Führungsbuchse 12 mit der äußeren Umfangsfläche 14 der Kehrgewindewelle 5 gesichert.
[0020] Der Changierfadenführer 6 weist einen Deckel 19 auf, der unter Bildung eines Luftspaltes
20 mit dem Grundkörper 7 des Changierfadenführers 6 fest verbunden ist. Ein ebenes,
langgestrecktes Dichtungsband 21 erstreckt sich in axialer Richtung des Gehäuses 3
der Fadenverlegevorrichtung 2 so entlang der schlitzförmigen Öffnung 11 und durch
den Luftspalt 20, daß das Innere des Gehäuses 3 vor dem Eindringen von Fadenabrieb,
Schmutz, Staub, Verunreinigungen o. dgl. bewahrt wird. Das Dichtungsband 21 ist mit
seinen beiden axialen Enden 22, 23 mittels Schrauben 24, 25 fest mit dem Gehäuse verbunden.
Das Gehäuse 3 weist im Bereich der Begrenzung der Öffnung 11 eine ebene Fräsung auf,
an der das Dichtungsband 21 flach aufliegt. Das Dichtungsband 21 weist eine größere
Breite als die Öffnung 11 auf, so daß diese vollständig verschlossen wird. An dem
Deckel 19 sind zwei sich in Richtung auf das Dichtungsband 21 erstreckende Niederhalter
26, 27 zum Niederhalten des Dichtungsbandes 21 außerhalb des Bereichs des Changierfadenführers
6 in Richtung auf die Öffnung 11 vorgesehen. Das Dichtungsband 21 ist als gehärtetes
und geschliffenes Stahlband ausgebildet, so daß bei der Relativbewegung zwischen dem
Changierfadenführer 6 und dem Dichtungsband 21 bzw. dem Gleiten des Dichtungsbands
21 durch den Lufspalt 20 geringe Reibung und wenig Verschleiß gegeben ist.
[0021] Fig. 2 läßt ebenfalls erkennen, daß das Schiffchen 8 einerseits auf dem Grund der
Gewindenut 4 der Kehrgewindewelle 5 aufliegt und andererseits lose in eine zentrische
Bohrung in dem Grundkörper 7 des Changierfadenführers 6 eingesteckt ist. Der Deckel
19 ist fest aber lösbar mit dem Grundkörper 7 des Changierfadenführers 6 verbunden.
Die Verbindung ist vorzugsweise durch eine Verschraubung hergestellt. Der Deckel 19
wiederum ist mit dem Fadenführer 9 fest verbunden, der eine Öse 29 zur Führung des
Fadens 36 aufweist.
[0022] Die
Fig. 3 und 4 zeigen eine zweite Ausführungsform der Spulmaschine 1 mit einer etwas anderen Ausführungsform
der Fadenverlegevorrichtung 2. Im Gegensatz zu den Fig. 1 und 2 weist die Fadenverlegevorrichtung
2 gemäß den Fig. 3 und 4 im Bereich ihrer Kehrgewindewelle 5 zwei axial beabstandete
Gewindenuten 4, 4' auf, in denen zwei getrennte Changierfadenführer 6, 6' hin-und
hergehend geführt sind. Dementsprechend sind auch zwei getrennte Öffnungen 11, 11'
und zwei getrennte Dichtungsbänder 21, 21' vorgesehen. Mit dieser Anordnung können
mittels nur einer Kehrgewindewelle 5 zwei Changierfadenführer 6, 6' gleichzeitig angetrieben
werden. Je nach Montageposition der Changierfadenführer 6, 6' ergibt sich dabei eine
äquidistante bzw. phasengleiche Bewegung der Changierfadenführer 6, 6' zueinander
oder auch eine phasenversetzte Bewegung. Fig. 3 zeigt eine phasengleiche Bewegung
der Changierfadenführer 6, 6'.
[0023] Die
Fig. 5 und 6 zeigen eine dritte Ausführungsform der Spulmaschine 1 mit der Fadenverlegevorrichtung
2. Die Fadenverlegevorrichtung 2 weist dabei wieder eine schlitzförmige Öffnung 11
auf, die jedoch nicht mittels eines Dichtungsbandes verschlossen ist. In diesem Fall
wurde auf die Abdichtung des Gehäuses 3 verzichtet, d.h. die neue Art der radialen
Sicherung des Changierfadenführers 6 wurde ohne die neue Art der Abdichtung der Öffnung
11 des Gehäuses 3 der Fadenverlegevorrichtung 2 verwirklicht. Dementsprechend benötigt
der Changierfadenführer 6 auch keinen Deckel und keinen daran gebildeten Luftspalt.
[0024] Die
Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform der Spulmaschine 1 mit der Fadenverlegevorrichtung
2, wobei hier der Changierfadenführer 6 zwei um 180° versetzt angeordnete Grundkörper
7, 7'', zwei Schiffchen 8, 8'' und zwei Fadenführer 9, 9'' aufweist, die durch die
beiden ebenfalls um 180° versetzt angeordneten schlitzförmigen Öffnungen 11, 11''
aus dem Gehäuse 3 der Fadenverlegevorrichtung 2 herausragen. Dementsprechend ist das
Gehäuse 3 im Bewegungsbereich des zweiten Fadenführers 9'' mittels eines Dichtungsbandes
21'' abgedichtet, das mit Schrauben 24'', 25'' mit dem Gehäuse 3 fest verbunden ist.
Anstelle der Öse 29 weist der Fadenführer 9'' hier zwei Rollen 30, 30'' auf, zwischen
denen der Faden 36 läuft. Andere Bauformen des Fadenführers 9 bzw. 9'' sind ebenfalls
denkbar. Fig. 8 läßt erkennen, daß das Schiffchen 8'' um 180° versetzt identisch zu
dem Schiffchen 8 ausgebildet ist und mit seinem einen freien Ende in die Gewindenut
4 der Kehrgewindewelle 5 eingreift.
[0025] Die
Fig. 9 und 10 zeigen eine ähnliche Ausführungsform der Spulmaschine 1 und der Fadenverlegevorrichtung
2 wie die Fig. 7 und 8, wobei in diesem Beispiel ebenfalls auf die Abdichtung des
Gehäuses 3 mittels eines Deckels, eines Luftspalts und eines Dichtungsbands verzichtet
wurde.
[0026] Fig. 11 zeigt eine detaillierte Ansicht eines Teils des Changierfadenführers 6 der Spulmaschine
1. Insbesondere die Gestaltung der Niederhalter 26, 27 des Changierfadenführers 6
ist in dieser Darstellung gut erkennbar. Die Niederhalter 26, 27 dienen dazu, das
Dichtungsband 21 (Fig. 1) in Richtung auf die schlitzförmige Öffnung 11 (Fig. 1) derart
herunterzudrücken, daß das Eindringen von Verunreinigungen und Fremdkörpern in den
Bereich des Gehäuses 3 (Fig. 1) und der Gewindenut 4 der Kehrgewindewelle 5 der Fadenverlegevorrichtung
2 der Spulmaschine 1 verhindert wird.
[0027] Fig. 12 zeigt schließlich eine schematische Übersichtsansicht der wesentlichen Teile der
Spulmaschine 1 mit der Fadenverlegevorrichtung 2. Die Spulmaschine 1 weist eine Grundplatte
31 mit einem darin angebrachten Langlochschlitz 32 auf, entlang dessen kreisförmiger
Achse eine Spulspindel 33 mit einer darauf angeordneten Hülse 34 geführt ist. Der
auf die Hülse 34 zur Bildung einer Spule 35 aufzuwickelnde Faden 36 durchläuft mittels
des Changierfadenführers 6 seine Spulreise und wird unter Mitwirkung einer Andruckwalze
37 auf die Hülse 34 aufgespult.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0028]
- 01
- Spulmaschine
- 02
- Fadenverlegevorrichtung
- 03
- Gehäuse
- 04
- Gewindenut
- 05
- Kehrgewindewelle
- 06
- Changierfadenführer
- 07
- Grundkörper
- 08
- Schiffchen
- 09
- Fadenführer
- 10
- Doppelpfeil
- 11
- Öffnung
- 12
- Führungsbuchse
- 13
- Innere Umfangsfläche
- 14
- Äußere Umfangsfläche
- 15
- Lager
- 16
- Lager
- 17
- Sicherungsring
- 18
- Sicherungsring
- 19
- Deckel
- 20
- Luftspalt
- 21
- Dichtungsband
- 22
- Ende
- 23
- Ende
- 24
- Schraube
- 25
- Schraube
- 26
- Niederhalter
- 27
- Niederhalter
- 28
- Achse
- 29
- Öse
- 30
- Rolle
- 31
- Grundplatte
- 32
- Langlochschlitz
- 33
- Spulspindel
- 34
- Hülse
- 35
- Spule
- 36
- Faden
- 37
- Andruckwalze
1. Spulmaschine (1) mit einer Fadenverlegevorrichtung (2) mit einem Gehäuse (3), einer
in dem Gehäuse (3) drehbar gelagerten, eine endlose Gewindenut (4) aufweisenden antreibbaren
Kehrgewindewelle (5) und einem Changierfadenführer (6) mit einem Grundkörper (7),
einem in die Gewindenut (4) der Kehrgewindewelle (5) eingreifenden Schiffchen (8)
und einem Fadenführer (9), wobei der Changierfadenführer (6) durch die Kehrgewindewelle
(5) in axialer Richtung hin- und hergehend antreibbar ist und wobei das Gehäuse (3)
eine schlitzförmige Öffnung (11) aufweist, durch die der Fadenführer (9) des Changierfadenführers
(6) aus dem Gehäuse (3) herausragt, dadurch gekennzeichnet, daß der Changierfadenführer (6) eine Führungsbuchse (12) zur radialen Führung des
Changierfadenführers (6) aufweist, deren innere Umfangsfläche (13) die äußere Umfangsfläche
(14) der Kehrgewindewelle (5) zumindest teilweise umschließt.
2. Spulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Umfangsfläche (13) der Führungsbuchse (12) und die äußere Umfangsfläche
(14) der Kehrgewindewelle (5) geschliffen ausgebildet sind und gemeinsam eine Gleitpassung
bilden.
3. Spulmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbuchse (12) kreisringförmig geschlossen ausgebildet ist.
4. Spulmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbuchse (12) entlang ihres Umfangs teilweise offen ausgebildet ist.
5. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kehrgewindewelle (5) eine Mehrzahl von endlosen Gewindenuten (4, 4') aufweist,
durch die jeweils ein Changierfadenführer (6) antreibbar ist.
6. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei um 180° versetzt angeordnete Fadenführer (9, 9'') vorgesehen sind.
7. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Changierfadenführer (6) einen Deckel (19) aufweist, der unter Bildung eines
Luftspaltes (20) mit dem Grundkörper (7) verbunden ist, wobei sich ein Dichtungsband
(21) zur Abdichtung der schlitzförmigen Öffnung (11) des Gehäuses (3) durch den Luftspalt
(20) erstreckt.
8. Spulmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsband (21) mit seinen beiden Enden (22, 23) fest mit dem Gehäuse
(3) verbunden ist.
9. Spulmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Deckel (19) zwei sich in Richtung auf das Dichtungsband (21) erstreckende
Niederhalter (26, 27) vorgesehen sind.
10. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsband (21) als gehärtetes und geschliffenes Stahlband ausgebildet
ist.