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(11) | EP 1 116 780 A1 |
(12) | EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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(54) | Mehrfunktionelles Additiv für Brennstofföle |
(57) Gegenstand der Erfindung sind Additive zur Verbesserung von Kaltfließ- und Schmiereigenschaften
von Brennstoffölen, bestehend aus
A) 5 - 95 Gew.-% mindestens eines öllöslichen Amphiphils der Formel
B) 5 bis 95 Gew.-% eines Terpolymers, enthaltend 10 bis 35 mol-% Struktureinheiten, abgeleitet aus dem Vinylester einer Carbonsäure mit 2 bis 4 C-Atomen, 1 bis 15 mol-% Struktureinheiten, abgeleitet aus dem Vinylester einer Neocarbonsäure mit 8 bis 15 Kohlenstoffatomen, und Struktureinheiten aus Ethylen ad 100 mol-% mit einer bei 140°C gemessenen Schmelzviskosität von 20 bis 10.000 mPas. |
A) 5 - 95 Gew.-% mindestens eines öllöslichen Amphiphils der Formel (1)
und/oder
R1 ― X ― R2 (2)
worin R1 einen Alkyl-, Alkenyl-, Hydroxyalkyl- oder aromatischen Rest mit 1 bis 50 Kohlenstoffatomen,
X NH, NR3, O oder S, y = 1, 2, 3 oder 4, R2 Wasserstoff oder einen Hydroxylgruppen tragenden Alkylrest mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
und R3 Wasserstoff, einen Stickstoff und/oder Hydroxylgruppen tragenden Alkylrest mit 2
bis 10 Kohlenstoffatomen oder C1-C20-Alkyl bedeutet,
B) 5 bis 95 Gew.-% eines Terpolymers, enthaltend 3 bis 18 mol-% Struktureinheiten, abgeleitet aus dem Vinylester einer Carbonsäure mit 2 bis 4 C-Atomen, 0,5 bis 10 mol-% Struktureinheiten, abgeleitet aus dem Vinylester einer Neocarbonsäure mit 8 bis 15 Kohlenstoffatomen, und Struktureinheiten aus Ethylen ad 100 mol-% mit einer bei 140°C gemessenen Schmelzviskosität von 20 bis 10.000 mPas.
a) m und n nicht gleichzeitig null bedeuten, und
b) die Summe aus m und n mindestens 1 und höchstens 20 ist.
1. Umsetzungsprodukte von Alkenyl-spirobislactonen der Formel 4
wobei R jeweils C8-C200-Alkenyl bedeutet, mit Aminen der Formel NR6R7R8. Geeignete Umsetzungsprodukte sind in EP-A-0 413 279 aufgeführt. Je nach Reaktionsbedingung
erhält man bei der Umsetzung von Verbindungen der Formel (4) mit den Aminen Amide
oder Amid-Ammoniumsalze.
2. Amide bzw. Ammoniumsalze von Aminoalkylenpolycarbonsäuren mit sekundären Aminen
der Formeln 5 und 6
in denen
R10 einen geradkettigen oder verzweigten Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
den Rest der Formel 7
in der R6 und R7 insbesondere Alkylreste mit 10 bis 30, bevorzugt 14 bis 24 C-Atomen bedeuten, wobei
die Amidstrukturen auch zum Teil oder vollständig in Form der Ammoniumsalzstruktur
der Formel 8
vorliegen können.
Die Amide bzw. Amid-Ammoniumsalze bzw. Ammoniumsalze z.B. der Nitrilotriessigsäure,
der Ethylendiamintetraessigsäure oder der Propylen-1,2-diamintetraessigsäure werden
durch Umsetzung der Säuren mit 0,5 bis 1,5 Mol Amin, bevorzugt 0,8 bis 1,2 Mol Amin
pro Carboxylgruppe erhalten. Die Umsetzungstemperaturen betragen etwa 80 bis 200°C,
wobei zur Herstellung der Amide eine kontinuierliche Entfernung des entstandenen Reaktionswasser
erfolgt. Die Umsetzung muss jedoch nicht vollständig zum Amid geführt werden, vielmehr
können 0 bis 100 Mol-% des eingesetzten Amins in Form des Ammoniumsalzes vorliegen.
Unter analogen Bedingungen können auch die unter B1) genannten Verbindungen hergestellt
werden.
Als Amine der Formel 9
kommen insbesondere Dialkylamine in Betracht, in denen R6, R7 einen geradkettigen Alkylrest mit 10 bis 30 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 14 bis
24 Kohlenstoffatomen, bedeutet. Im einzelnen seien Dioleylamin, Dipalmitinamin, Dikokosfettamin
und Dibehenylamin und vorzugsweise Ditalgfettamin genannt.
3. Quartäre Ammoniumsalze der Formel 10
⊕NR6R7R8R11X⊖ (10)
wobei R6, R7, R8 die oben gegebene Bedeutung haben und R11 für C1-C30-Alkyl, bevorzugt C1-C22-Alkyl, C1-C30-Alkenyl, bevorzugt C1-C22-Alkenyl, Benzyl oder einen Rest der Formel -(CH2-CH2-O)n-R12 steht, wobei R12 Wasserstoff oder ein Fettsäurerest der Formel C(O)-R13 ist, mit R13 = C6-C40-Alkenyl, n eine Zahl von 1 bis 30 und X für Halogen, bevorzugt Chlor, oder ein Methosulfat
steht.
Beispielhaft für derartige quartäre Ammoniumsalze seien genannt: Dihexadecyldimethylammoniumchlorid,
Distearyldimethylammoniumchlorid, Quaternisierungsprodukte von Estern des Di- und
Triethanolamins mit langkettigen Fettsäuren (Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Stearinsäure, Behensäure, Ölsäure und Fettsäuremischungen, wie Cocosfettsäure, Talgfettsäure,
hydrierte Talgfettsäure, Tallölfettsäure), wie N-Methyltriethanolammoniumdistearylester-chlorid,
N-Methyltriethanolammoniumdistearylestermethosulfat, N,N-Dimethyldiethanolammoniumdistearylesterchlorid,
N-Methyltriethanolammonium-dioleylester-chlorid, N-Methyltriethanolammoniumtrilaurylestermethosulfat,
N-Methyltriethanolammoniumtristearylestermethosulfat und deren Mischungen.
4. Verbindungen der Formel 11
in denen R14 für CONR6R7 oder CO2- +H2NR6R7 steht,
R15 und R16 für H, CONR172, CO2R17 oder OCOR17, -OR17, -R17 oder -NCOR17 stehen, und
R17 Alkyl, Alkoxyalkyl oder Polyalkoxyalkyl ist und mindestens 10 Kohlenstoffatome aufweist.
Bevorzugte Carbonsäuren bzw. Säurederivate sind Phthalsäure(anhydrid), Trimellit,
Pyromellit(dianhydrid), Isophthalsäure, Terephthalsäure, Cyclohexandicarbonsäure(anhydrid),
Maleinsäure(anhydrid), Alkenylbernsteinsäure(anhydrid). Die Formulierung (anhydrid)
bedeutet, dass auch die Anhydride der genannten Säuren bevorzugte Säurederivate sind.
Wenn die Verbindungen der Formel (11) Amide oder Aminsalze sind, sind sie vorzugsweise
von einem sekundären Amin, das eine Wasserstoff und Kohlenstoff enthaltende Gruppe
mit mindestens 10 Kohlenstoffatomen enthält.
Es ist bevorzugt, dass R17 10 bis 30, insbesondere 10 bis 22, z.B. 14 bis 20 Kohlenstoffatome enthält und vorzugsweise
geradkettig oder an der 1- oder 2-Position verzweigt ist. Die anderen Wasserstoff
und Kohlenstoff enthaltenden Gruppen können kürzer sein, z.B. weniger als 6 Kohlenstoffatome
enthalten, oder können, falls gewünscht, mindestens 10 Kohlenstoffatome aufweisen.
Geeignete Alkylgruppen schließen Methyl, Ethyl, Propyl, Hexyl, Decyl, Dodecyl, Tetradecyl,
Eicosyl und Docosyl (Behenyl) ein.
Des weiteren sind Polymere geeignet, die mindestens eine Amid- oder Ammoniumgruppe
direkt an das Gerüst des Polymers gebunden enthalten, wobei die Amid- oder Ammoniumgruppe
mindestens eine Alkylgruppe von mindestens 8 C-Atomen am Stickstoffatom trägt. Derartige
Polymere können auf verschiedene Arten hergestellt werden. Eine Art ist, ein Polymer
zu verwenden, das mehrere Carbonsäure oder -Anhydridgruppen enthält, und dieses Polymer
mit einem Amin der Formel NHR6R7 umzusetzen, um das gewünschte Polymer zu erhalten.
Als Polymere sind dazu allgemein Copolymere aus ungesättigten Estern wie C1-C40-Alkyl(meth)acrylaten, Fumarsäuredialkylester, C1-C40-Alkylvinylethern, C1-C40-Alkylvinylestern oder C2-C40-Olefinen (linear, verzweigt, aromatisch) mit ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren
reaktiven Derivaten, wie z.B. Carbonsäureanhydriden (Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure, Tetrahydrophthalsäure, Citraconsäure, bevorzugt Maleinsäureanhydrid) geeignet.
Carbonsäuren werden vorzugsweise mit 0,1 bis 1,5 mol, insbesondere 0,5 bis 1,2 mol
Amin pro Säuregruppe, Carbonsäureanhydride vorzugsweise mit 0,1 bis 2,5, insbesondere
0,5 bis 2,2 mol Amin pro Säureanhydridgruppe umgesetzt, wobei je nach Reaktionsbedingungen
Amide, Ammoniumsalze, Amid-Ammoniumsalze oder Imide entstehen. So ergeben Copolymere,
die ungesättigte Carbonsäureanhydride enthalten, bei der Umsetzung mit einem sekundären
Amin auf Grund der Reaktion mit der Anhydridgruppe zur Hälfte Amid und zur Hälfte
Aminsalze. Durch Erhitzen kann unter Bildung des Diamids Wasser abgespalten werden.
Besonders geeignete Beispiele amidgruppenhaltiger Polymere zur erfindungsgemäßen Verwendung
sind:
5. Copolymere (a) eines Dialkylfumarats, -maleats, -citraconats oder -itaconats mit
Maleinsäureanhydrid, oder (b) von Vinylestern, z.B. Vinylacetat oder Vinylstearat
mit Maleinsäureanhydrid, oder (c) eines Dialkylfumarats, -maleats, -citraconats oder
-itaconats mit Maleinsäureanhydrid und Vinylacetat.
Besonders geeignete Beispiele für diese Polymere sind Copolymere von Didodecylfumarat,
Vinylacetat und Maleinsäureanhydrid; Ditetradecylfumarat, Vinylacetat und Maleinsäureanhydrid;
Di-hexadecylfumarat, Vinylacetat und Maleinsäureanhydrid; oder den entsprechenden
Copolymeren, bei denen anstelle des Fumarats das Itaconat verwendet wird.
In den oben genannten Beispielen geeigneter Polymere wird das gewünschte Amid durch
Umsetzung des Polymers, das Anhydridgruppen enthält, mit einem sekundären Amin der
Formel HNR6R7 (gegebenenfalls außerdem mit einem Alkohol, wenn ein Esteramid gebildet wird) erhalten.
Wenn Polymere, die eine Anhydridgruppe enthalten, umgesetzt werden, werden die resultierenden
Aminogruppen Ammoniumsalze und Amide sein. Solche Polymere können verwendet werden,
mit der Maßgabe, dass sie mindestens zwei Amidgruppen enthalten. Es ist wesentlich,
dass das Polymer, das mindestens zwei Amidgruppen enthält, mindestens eine Alkylgruppe
mit mindestens 10 Kohlenstoffatomen enthält. Diese langkettige Gruppe, die eine geradkettige
oder verzweigte Alkylgruppe sein kann, kann über das Stickstoffatom der Amidgruppe
gebunden vorliegen.
Die dafür geeigneten Amine können durch die Formel R6R7NH und die Polyamine durch R6NH[R19NH]xR7 wiedergegeben werden, wobei R19 eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe, vorzugsweise eine Alkylen- oder kohlenwasserstoffsubstituierte
Alkylengruppe, und x eine ganze Zahl, vorzugsweise zwischen 1 und 30 ist. Vorzugsweise
enthalten einer der beiden oder beide Reste R6 und R7 mindestens 10 Kohlenstoffatome, beispielsweise 10 bis 20 Kohlenstoffatome, zum Beispiel
Dodecyl, Tetradecyl, Hexadecyl oder Octadecyl.
Beispiele geeigneter sekundärer Amine sind Dioctylamin und solche, die Alkylgruppen
mit mindestens 10 Kohlenstoffatomen enthalten, beispielsweise Didecylamin, Didodecylamin,
Dicocosamin (d.h. gemischte C12-C14-Amine), Dioctadecylamin, Hexadecyloctadecylamin, Di-(hydriertes Talg)-Amin (annähernd
4 Gew.-% n-C14-Alkyl, 30 Gew.-% n-C10-Alkyl, 60 Gew.-% n-C18-Alkyl, der Rest ist ungesättigt).
Beispiele geeigneter Polyamine sind N-Octadecylpropandiamin, N,N'-Dioctadecylpropandiamin,
N-Tetradecylbutandiamin und N,N'-Dihexadecylhexandiamin. N-Cocospropylendiamin (C12/C14-Alkylpropylendiamin), N-Talgpropylendiamin (C16/C18-Alkylpropylendiamin).
Die amidhaltigen Polymere haben üblicherweise ein durchschnittliches Molekulargewicht
(Zahlenmittel) von 1000 bis 500 000, zum Beispiel 10 000 bis 100 000.
6. Copolymere des Styrols, seiner Derivate oder aliphatischer Olefine mit 2 bis 40
C-Atomen, bevorzugt mit 6 bis 20 C-Atomen und olefinisch ungesättigten Carbonsäuren
oder Carbonsäureanhydriden, die mit Aminen der Formel HNR6R7 umgesetzt sind. Die Umsetzung kann vor oder nach der Polymerisation vorgenommen werden.
Im einzelnen leiten sich die Struktureinheiten der Copolymere von z.B. Maleinsäure,
Fumarsäure, Tetrahydrophthalsäure, Citraconsäure, bevorzugt Maleinsäureanhydrid ab.
Sie können sowohl in Form ihrer Homopolymeren als auch der Copolymeren eingesetzt
werden. Als Comonomere sind geeignet: Styrol und Alkylstyrole, geradkettige und verzweigte
Olefine mit 2 bis 40 Kohlenstoffatomen, sowie deren Mischungen untereinander. Beispielsweise
seien genannt: Styrol, α-Methylstyrol, Dimethylstyrol, α-Ethylstyrol, Diethylstyrol,
i-Propylstyrol, tert.-Butylstyrol, Ethylen, Propylen, n-Butylen, Diisobutylen, Decen,
Dodecen, Tetradecen, Hexadecen, Octadecen. Bevorzugt sind Styrol und Isobuten, besonders
bevorzugt ist Styrol.
Als Polymere seien beispielsweise im einzelnen genannt: Polymaleinsäure, ein molares,
alternierend aufgebautes Styrol/Maleinsäure-Copolymer, statistisch aufgebaute Styrol/Maleinsäure-Copolymere
im Verhältnis 10:90 und ein alternierendes Copolymer aus Maleinsäure und i-Buten.
Die molaren Massen der Polymeren betragen im allgemeinen 500 g/mol bis 20 000 g/mol,
bevorzugt 700 bis 2000 g/mol.
Die Umsetzung der Polymeren oder Copolymeren mit den Aminen erfolgt bei Temperaturen
von 50 bis 200°C im Verlauf von 0,3 bis 30 Stunden. Das Amin wird dabei in Mengen
von ungefähr einem Mol pro Mol einpolymerisiertem Dicarbonsäureanhydrid, d.i. ca.0,9
bis 1,1 Mol/Mol, angewandt. Die Verwendung größerer oder geringerer Mengen ist möglich,
bringt aber keinen Vorteil. Werden größere Mengen als ein Mol angewandt, erhält man
zum Teil Ammoniumsalze, da die Bildung einer zweiten Amidgruppierung höhere Temperaturen,
längere Verweilzeiten und Wasserauskreisen erfordert. Werden geringere Mengen als
ein Mol angewandt, findet keine vollständige Umsetzung zum Monoamid statt und man
erhält eine dementsprechend verringerte Wirkung. Anstelle der nachträglichen Umsetzung
der Carboxylgruppen in Form des Dicarbonsäureanhydrids mit Aminen zu den entsprechenden
Amiden kann es manchmal von Vorteil sein, die Monoamide der Monomeren herzustellen
und dann bei der Polymerisation direkt einzupolymerisieren. Meist ist das jedoch technisch
viel aufwendiger, da sich die Amine an die Doppelbindung der monomeren Mono- und Dicarbonsäure
anlagern können und dann keine Copolymerisation mehr möglich ist.
7. Copolymere, bestehend aus 10 bis 95 Mol-% eines oder mehrerer Alkylacrylate oder
Alkylmethacrylate mit C1-C26-Alkylketten und aus 5 bis 90 Mol-% einer oder mehrerer ethylenisch ungesättigter
Dicarbonsäuren oder deren Anhydriden, wobei das Copolymere weitgehend mit einem oder
mehreren primären oder sekundären Aminen zum Monoamid oder Amid/Ammoniumsalz der Dicarbonsäure
umgesetzt ist.
Die Copolymeren bestehen zu 10 bis 95 Mol-%, bevorzugt zu 40 bis 95 Mol-% und besonders
bevorzugt zu 60 bis 90 Mol-% aus Alkyl(meth)acrylaten und zu 5 bis 90 Mol-%, bevorzugt
zu 5 bis 60 Mol-% und besonders bevorzugt zu 10 bis 40 Mol-% aus den olefinisch ungesättigten
Dicarbonsäurederivaten. Die Alkylgruppen der Alkyl(meth)acrylate enthalten aus 1 bis
26, bevorzugt 4 bis 22 und besonders bevorzugt 8 bis 18 Kohlenstoffatome. Sie sind
bevorzugt geradkettig und unverzweigt. Es können jedoch auch bis zu 20 Gew.-% cyclische
und/oder verzweigte Anteile enthalten sein.
Beispiele für besonders bevorzugte Alkyl(meth)acrylate sind n-Octyl(meth)acrylat,
n-Decyl(meth)acrylat, n-Dodecyl(meth)acrylat, n-Tetradecyl(meth)acrylat, n-Hexadecyl(meth)acrylat
und n-Octadecyl(meth)acrylat sowie Mischungen davon.
Beispiele ethylenisch ungesättigter Dicarbonsäuren sind Maleinsäure, Tetrahydrophthalsäure,
Citraconsäure und Itaconsäure bzw. deren Anhydride sowie Fumarsäure. Bevorzugt ist
Maleinsäureanhydrid. Als Amine kommen Verbindungen der Formel HNR6R7 in Betracht.
In der Regel ist es von Vorteil, die Dicarbonsäuren in Form der Anhydride, soweit
verfügbar, bei der Copolymerisation einzusetzen, z.B. Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid,
Citraconsäureanhydrid und Tetrahydrophthalsäureanhydrid, da die Anhydride in der Regel
besser mit den (Meth)acrylaten copolymerisieren. Die Anhydridgruppen der Copolymeren
können dann direkt mit den Aminen umgesetzt werden.
Die Umsetzung der Polymeren mit den Aminen erfolgt bei Temperaturen von 50 bis 200°C
im Verlauf von 0,3 bis 30 Stunden. Das Amin wird dabei in Mengen von ungefähr einem
bis zwei Mol pro Mol einpolymerisiertem
Dicarbonsäureanhydrid, d.i. ca. 0,9 bis 2,1 Mol/Mol angewandt. Die Verwendung größerer
oder geringerer Mengen ist möglich, bringt aber keinen Vorteil. Werden größere Mengen
als zwei Mol angewandt, liegt freies Amin vor. Werden geringere Mengen als ein Mol
angewandt, findet keine vollständige Umsetzung zum Monoamid statt und man erhält eine
dementsprechend verringerte Wirkung.
In einigen Fällen kann es von Vorteil sein, wenn die Amid/Ammoniumsalzstruktur aus
zwei unterschiedlichen Aminen aufgebaut wird. So kann beispielsweise ein Copolymer
aus Laurylacrylat und Maleinsäureanhydrid zuerst mit einem sekundären Amin, wie hydriertem
Ditalgfettamin zum Amid umgesetzt werden, wonach die aus dem Anhydrid stammende freie
Carboxylgruppe mit einem anderen Amin, z.B. 2-Ethylhexylamin zum Ammoniumsalz neutralisiert
wird. Genauso ist die umgekehrte Vorgehensweise denkbar: Zuerst wird mit Ethylhexylamin
zum Monoamid, dann mit Ditalgfettamin zum Ammoniumsalz umgesetzt. Vorzugsweise wird
dabei mindestens ein Amin verwendet, welches mindestens eine geradkettige, unverzweigte
Alkylgruppe mit mehr als 16 Kohlenstoffatomen besitzt. Es ist dabei nicht erheblich,
ob dieses Amin am Aufbau der Amidstruktur oder als Ammoniumsalz der Dicarbonsäure
vorliegt. Anstelle der nachträglichen Umsetzung der Carboxylgruppen bzw. des Dicarbonsäureanhydrids
mit Aminen zu den entsprechenden Amiden oder Amid/Ammoniumsalzen, kann es manchmal
von Vorteil sein, die Monoamide bzw. Amid/Ammoniumsalze der Monomeren herzustellen
und dann bei der Polymerisation direkt einzupolymerisieren. Meist ist das jedoch technisch
viel aufwendiger, da sich die Amine an die Doppelbindung der monomeren Dicarbonsäure
anlagern können und dann keine Copolymerisation mehr möglich ist.
8. Terpolymere auf Basis von α,β-ungesättigten Dicarbonsäureanhydriden, α,β-ungesättigten
Verbindungen und Polyoxyalkylenethern von niederen, ungesättigten Alkoholen, die dadurch
gekennzeichnet sind, dass sie 20 - 80, bevorzugt 40 - 60 Mol-% an bivalenten Struktureinheiten
der Formeln 12 und/oder 14, sowie gegebenenfalls 13 enthalten, wobei die Struktureinheiten
13 von nicht umgesetzten Anhydridresten stammen,
wobei
R22 und R23 unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl,
a, b gleich Null oder Eins und a + b gleich Eins,
R24 und R25 gleich oder verschieden sind und für die Gruppen -NHR6, N(R6)2 und/oder -OR27 stehen, und R27 für ein Kation der Formel H2N(R6)2 oder H3NR6 steht,
19 - 80 Mol-%, bevorzugt 39-60 Mol-% an bivalenten Struktureinheiten der Formel 15
R28 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl und
R29 C6-C60-Alkyl oder C6-C18-Aryl bedeuten und
1 - 30 Mol-%, bevorzugt 1 - 20 Mol-% an bivalenten Struktureinheiten der Formel 16
R30 Wasserstoff oder Methyl,
R31 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl,
R33 C1-C4-Alkylen,
m eine Zahl von 1 bis 100,
R32 C1-C24-Alkyl, C5-C20-Cycloalkyl, C6-C18-Aryl oder -C(O)-R34, wobei
R34 C1-C40-Alkyl, C5-C10-Cycloalkyl oder C6-C18-Aryl,
enthalten.9. Umsetzungsprodukte von Alkanolaminen und/oder Polyetheraminen mit Polymeren enthaltend
Dicarbonsäureanhydridgruppen, dadurch gekennzeichnet, dass sie 20 - 80, bevorzugt
40 - 60 Mol-% an bivalenten Struktureinheiten der Formeln 25 und 27 und gegebenenfalls
26
wobei
Beispiele
Charakterisierung der Testöle | |||||
Testöl 1 | Testöl 2 | Testöl 3 | Testöl 4 | Testöl 5 | |
Cloud Point (CP) (°C) | + 1 | - 9,6 | - 3,2 | - 4,3 | - 26,8 |
Cold Filter Plugging Point (CFPP) (°C) | - 2 | - 14 | - 6 | - 6 | - 27 |
Pour Point (PP) (°C) | - 3 | - 12 | -9 | -12 | -27 |
n-Paraffin-Gehalt (Gew.-%) | 23 | 21,5 | 18,9 | 18,2 | 16,8 |
Siedebeginn (IBP) (°C) | 163 | 172 | 187,9 | 186,9 | 185,8 |
Siedebereich 90 % - 20 % (K) | 104 | 76,9 | 99,8 | 102,2 | 89,9 |
FBP-90 % (K) | 27 | 18 | 24,2 | 19,0 | 21 |
Siedeende (FBP) (°C) | 332 | 336 | 359,6 | 358,6 | 320,7 |
Dichte | 0,828 | 0,831 | 0,8432 | 0,8417 | 0,8193 |
S-Gehalt (ppm) | 290 | 35 | 54,2 | 478 | 6 |
HFRR-WSD (µm) | 571 | 670 | 617 | 541 | 694 |
Average Differential Time (ADT) | 5,3 | 4,2 | 6,1 | 5,9 | 4,5 |
Polymere:
Polymer A: Ethylen/Vinylacetat (Vergleich)
Polymer B: Ethylen/Vinylacetat/Neodecansäurevinylester
Polymer C: EthylenNinylacetat/Neodecansäurevinylester
Polymer D: Ethylen/Vinylacetat/Neododecansäurevinylester
Polymer E: Ethylen/Vinylpropionat/Neodecansäurevinylester
Eigenschaften der Fließverbesserer-Polymere | ||||
Polymer | Ethylengehalt mol-% | Vinylestergehalt mol-% | Neoestergehalt mol-% | V140 mPas |
A | 85,2 | 14,8 | - | 125 |
B | 90 | 4 | 6 | 105 |
C | 84,5 | 13 | 2,5 | 230 |
D | 86 | 10 | 4 | 195 |
E | 85 | 13 | 2 | 170 |
Paraffindispergatoren:
Amphiphile
Schmierwirkung und Kaltfließverbesserung
A) 5 - 95 Gew.-% mindestens eines öllöslichen Amphiphils der Formel 1
und/oder 2
R1 ― X ― R2 (2)
worin R1 einen Alkyl-, Alkenyl-, Hydroxyalkyl- oder aromatischen Rest mit 1 bis 50 Kohlenstoffatomen,
X NH, NR3, O oder S, y = 1, 2, 3 oder 4, R2 Wasserstoff oder einen Hydroxylgruppen tragenden Alkylrest mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
und R3 einen Stickstoff und/oder Hydroxylgruppen tragenden Alkylrest mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen
oder C1-C20-Alkyl bedeutet,
B) 5 bis 95 Gew.-% eines Terpolymers, enthaltend 10 bis 35 mol-% Struktureinheiten, abgeleitet aus dem Vinylester einer Carbonsäure mit 2 bis 4 C-Atomen, 1 bis 15 mol-% Struktureinheiten, abgeleitet aus dem Vinylester einer Neocarbonsäure mit 8 bis 15 Kohlenstoffatomen, und Struktureinheiten aus Ethylen ad 100 mol-% mit einer bei 140°C gemessenen Schmelzviskosität von 20 bis 10.000 mPas.
A R', COOR', OCOR', R"-COOR' oder OR';
D H, CH3, A oder R";
E H oder A;
G H, R", R"-COOR', einen Arylrest oder einen heterocyclischen Rest;
M H, COOR", OCOR", OR" oder COOH;
N H, R", COOR", OCOR, COOH oder einen Arylrest;
R' eine Kohlenwasserstoffkette mit 8-150 Kohlenstoffatomen;
R" eine Kohlenwasserstoffkette mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen;
m eine Zahl zwischen 0,4 und 1,0; und
n eine Zahl zwischen 0 und 0,6 bedeuten, und wobei das Mischungsverhältnis
zwischen Additiv gemäß Anspruch 1 bis 7 und Paraffindispergator oder Kammpolymer 1:10 bis 20:1 beträgt.