[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Faserorientierungsquerprofils
einer erzeugten Faserbahn in einer Papier- oder Kartonmaschine mit einem Mittel zur
Beeinflussung eines Geschwindigkeitsquerprofils eines Faserstoffsuspensionsstrahls
am Ausgang einer Stoffauflaufdüse.
[0002] Aus vielfältigem Stand der Technik ist das Problem der Faserorientierung bei Papier-oder
Kartonbahnen bekannt. Der am nahesten kommende Stand der Technik ist die deutsche
Offenlegungsschrift DE 197 33 454 A1. Der Grundgedanke dieser Offenlegungsschrift
liegt darin, aus dem Querprofil des Flächengewichts beziehungsweise einer damit korrelierenden
Größe zu erkennen, wann eine Änderung des Faserorientierungsquerprofils stattfindet,
ohne diese direkt zu messen. Bei dieser Anmeldung werden ein stoffdichtegeregelter
Stoffauflauf - optional auch mit einer, über die Breite der Maschine sektional einstellbaren
Durchflussregelung - und auch ein zwischen dem Stoffauflauf und dem Former traversierender
Sensor offenbart. Dieser Sensor misst nicht das Flächengewicht selbst, sondern die
aus dem Stoffauflauf austretende Masse an Stoffsuspension beziehungsweise den Feststoffgehalt
in der Stoffsuspension. Über mindestens einen weiteren Sensor zwischen Trockenpartie
und Aufwickeleinrichtung können weitere Daten, insbesondere über Faserorientierungsprofile
der trockenen Faserstoffbahn, gewonnen werden. Über Rechen- und Steuereinheiten erfolgen
dann die Stellsignale an die Durchflussregelventile und/oder Blenden-Stellorgane und/oder
Entnahme/zufuhreinrichtungen für Fasersuspension bzw. Verdünnungswasser.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, weitere bessere Verfahren zur Messung und Beeinflussung
der Faserorientierung und Regelkreise zur Steuerung der Faserorientierung zu finden.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Erfinder haben erkannt, dass auch die Bewegung des Faserstoffsuspensionsstrahls
beim Austreten aus der Stoffauflaufdüse, Informationen liefert, die bei geeigneter
Analyse einen Aufschluss über die Faserorientierung geben.
[0006] Den Erfindern war aufgefallen, dass die Ausrichtung des aus dem Stoffauflauf austretenden
Faserstoffsuspensionsstrahls entscheidenden Einfluss auf die Faserorientierung hat.
Für den Fall einer an einem Punkt geringeren Spaltöffnung kommt es schon innerhalb
der Stoffauflaufdüse zu Querströmungen, dass heisst, die Stoffsuspension weicht der
engeren Spaltstelle teilweise aus und erzeugt eine quergerichtete Strömungskomponente.
Diese Bewegung setzt sich auch außerhalb der Stoffauflaufdüse fort, wodurch sich eine
fächerartige Aufweitung des Faserstoffsuspensionsstrahls ergibt.
[0007] Aufgrund der nicht homogenen Ausrichtung des Faserstoffsuspensionsstrahls ergibt
sich auch eine über die Breite der Maschine unterschiedliche Anordnungsstatistik der
Fasern auf dem Sieb des Formers und letztendlich ein ungleichmäßiges Faserorientierungsquerprofil.
Das Faserorientierungsquerprofil der erzeugten Faserstoffbahn erfährt somit durch
die unterschiedliche Strahlausrichtung wesentliche Abweichungen über die Maschinenbreite.
[0008] Neben dem Einfluss des Spaltweitenquerprofils auf die Ausrichtung des Faserstoffsuspensionsstrahls
ist auch noch der Einfluss von sektionalen Volumenströmen im Stoffauflauf, zum Beispiel
durch uneinheitliche Zudosierungen von Fluiden, bekannt. Auch hierdurch entstehen
Auswirkungen auf das Faserorientierungsquerprofil.
[0009] Es liegt also eine zumindest weitgehend eindeutige Korrelation zwischen dem Querprofil
Ausrichtung des Faserstoffsuspensionsstrahls, dass heisst, dem Querprofil der Geschwindigkeitsvektoren
des Faserstoffsuspensionsstrahls am Austritt aus der Stoffauflaufdüse, mit dem späteren
Faserorientierungsquerprofil der fertigen Bahn vor. Da Abweichungen der örtlichen
Geschwindigkeitsvektoren gleichzeitig auch eine Abweichung der örtlichen Geschwindigkeitskomponenten
in Maschinenrichtung bewirken, kann in erster Näherung auch über eine einfache Messung
des Geschwindigkeitsprofils des Faserstoffsuspensionsstrahls - in Maschinenrichtung
- nach der Stoffauflaufdüse, insbesondere über auftretende Veränderungen auf Veränderungen
im Faserorientierungsquerprofil geschlossen werden. Ein Beispiel solcher Messungen
ist die sogenannte Kreuzkorrelationsmessung, bei der die Zeitdauer des Auftretens
gleicher optischer Muster - entstanden durch Laserstrahlen - in einem bestimmten Abstand
in Maschinenrichtung voneinander bestimmt wird, woraus die Flussgeschwindigkeit in
Maschinenrichtung errechenbar ist.
[0010] Neben der einfachen Messung des Geschwindigkeitsprofils kann, auch über eine Kreuzkorrelationsmessung,
bei der auch der Versatz eines optischen Musters in Querrichtung berücksichtigt wird,
das Geschwindigkeitsvektorquerprofil gemessen werden und dann die Winkelabweichungen
der Geschwindigkeitsvektoren von einer Hauptrichtung oder eine Querkomponente der
Geschwindigkeit in Korrelation zum Faserorientierungsquerprofil gesetzt werden. Neben
optischen Messmethoden können auch zum Beispiel Dopplermessungen mit Ultraschall oder
ähnliches verwendet werden.
[0011] Insgesamt werden also kleine Geschwindigkeitsabweichungen und/oder Winkelabweichungen
im Querprofil betrachtet und ein Regelverfahren zur Reduktion dieser Abweichungen
und damit zur Reduktion von Abweichungen im Faserorientierungsquerprofil erzeugt.
Als Stellorgane zur Beeinflussung der Abweichungen im Geschwindigkeitsprofil können
alle Mittel genutzt werden, die das Geschwindigkeitsprofil im Stoffauflauf beeinflussen,
wie beispielsweise die Blende des Stoffauflaufs oder eine sektionale Volumenstromregelung.
[0012] Die Erfindung sieht also grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Referenzmessungen
der Bewegung des Faserstoffsuspensionsstrahls vor. Zum einen erfolgt die Auswertung
der Messwerte derart, dass lediglich die Austrittsgeschwindigkeit des Strahls in Maschinenrichtung
gemessen wird, denn eine abweichende Strahlausrichtung korreliert mit einer Abweichung
der Austrittsgeschwindigkeit aus der Stoffauflaufdüse. Zum anderen gibt es aber auch
die Möglichkeit, eine direkte Winkelmessung des Geschwindigkeitsvektors des Faserstoffsuspensionstrahls
vorzunehmen. Es versteht sich, dass beide Auswertungen Anwendung finden können.
[0013] Entsprechend dem Erfindungsgedanken schlagen die Erfinder also vor, das Verfahren
zur Regelung eines Faserorientierungsquerprofils einer erzeugten Faserbahn in einer
Papier- oder Kartonmaschine mit einem Mittel zur Beeinflussung eines Geschwindigkeitsquerprofils
eines Faserstoffsuspensionsstrahls am Ausgang einer Stoffauflaufdüse, so auszugestalten,
dass Abweichungen des Faserorientierungsquerprofils aufgrund von gemessenen Abweichungen
in mindestens einer Komponente des Geschwindigkeitsquerprofils ausgeregelt werden.
[0014] Vorteilhaft kann die mindestens eine gemessene und regelungsrelevante Komponente
des Geschwindigkeitsquerprofils der Betrag der Geschwindigkeitskomponente in Maschinenlaufrichtung,
der Betrag der Geschwindigkeitskomponente in Maschinenquerrichtung oder die Winkelabweichung
des Faserstoffsuspensionsstrahls sein, wobei vorzugsweise zur Messung der Bewegung
des Faserstoffsuspensionsstrahls die Bewegung an der Oberfläche des Faserstoffsuspensionsstrahls
gemessen werden kann.
[0015] Hierzu kann eine Messeinrichtung, vorzugsweise genau in CD-Richtung (=Querrichtung
zur Maschinenlaufrichtung), über den Faserstoffsuspensionsstrahl traversieren. Vorteilhaft
kann auch nur über den Bereich einer aktuellen Störung traversiert werden.
[0016] Konkret kann eine Korrelation zwischen dem Querprofil der mindestens einen gemessenen
und regelungsrelevanten Komponente des Geschwindigkeitsquerprofils und einem an der
entstehenden Papier- oder Kartonbahn direkt gemessenen Faserorientierungsquerprofil
über die Zuordnung von Profilpaaren hergestellt werden, wobei ein Profilpaar jeweils
mindestens einen typischen Wert des Geschwindigkeitsquerprofils und mindestens einen
typischen Wert des Faserorientierungsquerprofils an jeweils einer bestimmten Stelle
der Bahn oder eine entsprechende Abweichung von jeweils einem Referenzwert enthält.
[0017] Das ermittelte Faserorientierungsquerprofil kann sowohl "online" oder "offfline"
gemessen werden, wobei natürlich eine "online"-Messung ein schnelleres und direkteres
Regeln ermöglicht. Hierbei kann auch der Zeitversatz berücksichtigt werden, der sich
aus einer Messung bestimmter Geschwindigkeitskomponenten am Stoffauflauf und der erst
später, nach dem Durchlauf der Bahn durch die Papiermaschine, erfolgten Faserorientierungsmessung
an dieser Stelle der Papier-oder Kartonbahn ergibt.
[0018] Vorteilhaft können durch dieses Verfahren auch durch das Einstellen von nichtparallelen
Geschwindigkeitsvektoren Faserorientierungsfehler, die aus dem Former der Pressen-
oder der Trockenpartie stammen, korrigiert werden.
[0019] Als Stellgröße zur Beeinflussung des Geschwindigkeitsquerprofils eignet sich vorteilhaft
die sektionale Einstellung und Regelung der Spaltöffnung der Blende des Stoffauflaufs
mittels einer separaten Regeleinheit. In weiterer Ausgestaltung kann die Spaltöffnung
der Blende sektional von einer unterlagerten Regeleinheit, die ihren Sollwert von
der separaten Regeleinheit ("Master-Slave-Prinzip") oder von einer offline-Messung
der Faserorientierung erhält, geregelt werden. Dieser unterlagerte Regelkreis führt
aufgrund der schnelleren Ausreglung von lokalen Veränderungen in der Spaltöffnung
zu einer konstanteren Spaltöffnung der Blende und damit auch zu stabileren Faserorientierungsquerprofilen.
[0020] Weiterhin eignet sich als Stellgröße zur Beeinflussung des Geschwindigkeitsquerprofils
der sektional geregelte Durchsatz an Stoffsuspension im Stoffauflauf. Diese Veränderung
des Durchsatzes zur sektionalen Beeinflussung des Geschwindigkeitsquerprofils kann
erfindungsgemäß durch eine Drosselung eines sektionalen Volumenstroms, durch eine
Zufuhr von zusätzlichem Fluid in den sektionalen Volumenstrom, durch einen Abzug von
Fluid aus dem sektionalen Volumenstrom oder Kombination der oben genannten Maßnahmen
erreicht werden.
[0021] Zusätzlich ist es auch möglich, zur Vermeidung von Änderung des Flächengewichtsquerprofils
der Papier- oder Kartonbahn auch die Stoffdichte, gegebenenfalls durch eine Kopplung
von Faserorientierungsregelung und Flächengewichtsregelung, sektional zu regeln, wobei
besonders vorteilhaft eine Kombination von Stoffdichte-und Volumenstromregelung verwendet
werden kann.
[0022] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt weiterhin
darin, im Laufe des Regelverfahrens ermittelte Regelparameter, dass heisst Erfahrungswerte
der Vergangenheit aus dem Vergleich zwischen Veränderungen im Geschwindigkeitsquerprofil
und daraus resultierenden Veränderungen im Faserorientierungsquerprofil, in Form einer
Datenbank, vorzugsweise in mindestens einer Regeleinheit, zu speichern und "online"
der Regelung zur Verfügung zu stellen.
[0023] Zusätzliche Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
[0024] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Es
stellen dar:
[0025] Es zeigen
- Figur 1:
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Messeinrichtung;
- Figur 2:
- eine schematische Draufsicht auf eine Papiermaschine; und
- Figur 3:
- eine Prinzipzeichnung zur sektionalen Regelung der Spaltöffnung.
[0026] Die Figur 1 verdeutlicht das erfindungsgemäße Verfahren an Hand einer schematischen
Darstellung eines Teils des Stoffauflaufs 1, mit über die Breite angeordneten Stellgliedern
8a, 8b, 8c für die schräg angeordnete Blende 2.
[0027] Die Positionen 9a, 9b, 9c geben die aktuellen Stellwege der Blende 2 wieder. Es ist
in dieser Draufsicht wegen der Schrägstellung der Blende 2 sichtbar, dass diese im
Bereich des Stellwegs 9b verformt ist. Dadurch ergibt sich an dieser Stelle zur darunterliegenden
Stoffauflauflippe ein engerer Düsenspalt. Die Geschwindigkeitsvektoren 10a ...10k
zeigen eine Fächerform an der Oberfläche des Faserstoffsuspensionsstrahls 5 mit den
Strahlrichtungen und den dazugehörenden Geschwindigkeitsvektoren.
[0028] Man kann deutlich sehen, dass die Geschwindigkeitsvektoren 10e...10g eine andere
Länge aufweisen, als die Geschwindigkeitsvektoren am Rand 7 des Faserstoffsuspensionsstrahls
5. Über diesen Faserstoffsuspensionsstrahl hinweg ist der Traversierrahmen 6 angeordnet.
Die Messeinrichtung 4 bewegt sich längs ihres Traversierwegs 3.
[0029] Die Ränder 7 des Faserstoffsuspensionsstrahls 5 werden durch die gepunktete Linie
veranschaulicht. In der Messeinrichtung 4 ist eine erste Messstelle 11 - beispielsweise
punktförmig - angeordnet. Durch die feste räumliche Zuordnung zur zweiten Messstelle
12 - die ähnlich einer Zeilenkamera matrixförmig ausgebildet ist - ergibt sich ein
Referenzsystem, welches die Ermittlung eines X-Teilvektors 13 in Maschinenlaufrichtung
(MD)und eines Y-Teilvektors 14 in Querrichtung (CD) ermöglicht (Weg-Ermittlung).
[0030] Durch die Kenntnis der Strömungsgeschwindigkeit aus dem nicht gestörten Bereich des
Faserstoffsuspensionsstrahls lassen sich auch die Geschwindigkeitsanteile des X- und
des Y-Teilvektors ermitteln. Aus beiden Messungen lässt sich außerdem der jeweilige
Strahlwinkel (Winkel des Geschwindigkeitsvektors) ermitteln. Mess- und Steuerleitungen
wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit in dieser Figur nicht gezeichnet.
[0031] In der Figur 2 sind nun die erfindungswesentlichen Steuer- und Signalleitungen eingezeichnet.
Die Regeleinheit 15 ist mit den Signalleitungen 26a, 26b, 26c und diese wiederum mit
den Sensoren 17a, 17b, 17c der Spaltweite verbunden. Die dazugehörenden Steuerleitungen
28a, 28b, 28c sind an den Stellgliedern der Blende 8a, 8b, 8c angeschlossen.
[0032] Die Regeleinheit 16 empfängt das Signal der Messeinrichtung 27 und das Faserorientierungs-Signal
des Messrahmens 24, oder alternativ dazu manuell eingegebene Faserorientierungs-Werte
25 aus Offline-Messungen. Diese Regeleinheit 16 steuert über die Leitungen 29a, 29b,
29c die Durchfluss-Ventile 19a, 19b, 19c, beziehungsweise über die Leitungen 30a,
30b, 30c die Stoffmisch-Ventile 18a, 18b, 18c am Stoffauflauf. Optional kann die Regeleinheit
15 über eine Reglerkopplung 23 mit der Regeleinheit 16 verbunden werden.
[0033] Die Figur 3 zeigt eine Prinzipzeichnung zur sektionalen Regelung der Spaltöffnung.
Der Sollwert für die Stellung, vorzugsseise sektionale Stellung der Blende 2 des Stoffauflaufs
1 wird von der separaten Regeleinheit 15 der unterlagerten Regeleinheit 15.1 gemäß
dem Master-Slave-Prinzip der Regelungstechnik mittels einer Leitung vorgegeben. Der
Regelkreis der Regeleinheit 15.1 umfasst ein Stellglied 8d für die sektionale Blende
2, welches über die Steuerleitung 28d mit der Regeleinheit 15.1 verbunden ist, sowie
einen Sensor 17d zur Ermittlung der sektionalen Stellung der sektionalen Blende 2,
welcher über die Signalleitung 26d mit der Regeleinheit 15.1 verbunden ist.
[0034] Das erfindungsgemäße Verfahren stellt also ein weiteres, besseres Verfahren zur Messung
und Beeinflussung der Faserorientierung und Regelkreise zur Steuerung der Faserorientierung,
insbesondere des Faserorientierungsquerprofils dar, wobei die Reaktionsgeschwindigkeit
des Regelverfahrens sehr kurz ist, da die Regelung bereits auf Änderungen der Ausrichtung
des Faserstoffsuspensionsstrahls am Anfang des Herstellungsprozesses reagiert und
nicht der Durchlauf einer Papierbahn durch die Papiermaschine mit anschließender Messung
des Faserorientierungsquerprofils abgewartet werden muss.
[0035] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Stoffauflauf
- 2
- Blende
- 3
- Traversierweg
- 4
- Messeinrichtung
- 5
- Faserstoffsuspensionsstrahl
- 6
- Traversierrahmen
- 7
- Rand des Faserstoffblatts
- 8a, 8b, 8c, 8d
- Stellglieder der Blende
- 9a, 9b, 9c
- Stellwege der Blende
- 10a, 10b,..
- Geschwindigkeitsvektoren
- 11
- erste Messstelle
- 12
- zweite Messstelle
- 13
- X-Teilvektor
- 14
- Y-Teilvektor
- 15, 15.1, 16
- Regeleinheit
- 17a, 17b, 17c, 17d
- Sensoren für die Spaltweite
- 18a, 18b, 18c
- Stoffmischventile
- 19a, 19b, 19c
- Durchflussventile
- 20
- Former, Pressenpartie, Trockenpartie
- 21
- Messrahmen
- 22
- Wickelmaschine
- 23
- Reglerkopplung
- 24
- Signal der Faserorientierung vom Messrahmen
- 25
- Faserorientierungs-Messwerte ("Offline")
- 26a, 26b, 26c, 26 d
- Signalleitungen Spaltweite
- 27
- Signal der Messeinrichtung
- 28a, 28b, 28c, 28d
- Steuerleitungen für Stellglieder der Blende
- 29a, 29b, 29c
- Steuerleitungen für Durchflussventile
- 30a, 30b, 30c
- Steuerleitungen für Stoffmischventile
1. Verfahren zur Regelung eines Faserorientierungsquerprofils einer erzeugten Faserbahn
in einer Papier- oder Kartonmaschine mit einem Mittel (2, 19a, 19b, 19c) zur Beeinflussung
eines Geschwindigkeitsquerprofils eines Faserstoffsuspensionsstrahls (5) am Ausgang
einer Stoffauflaufdüse,
dadurch gekennzeichnet,
dass Abweichungen des Faserorientierungsquerprofil aufgrund von gemessenen Abweichungen
in mindestens einer Komponente des Geschwindigkeitsquerprofils ausgeregelt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine gemessene und regelungsrelevante Komponente des Geschwindigkeitsquerprofils
der Betrag der Geschwindigkeitskomponente in Maschinenlaufrichtung ist.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine gemessene und regelungsrelevante Komponente des Geschwindigkeitsquerprofils
der Betrag der Geschwindigkeitskomponente in Maschinenquerrichtung ist.
4. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine gemessene und regelungsrelevante Komponente des Geschwindigkeitsquerprofils
die Winkelabweichung des Faserstoffsuspensionsstrahls (5) ist.
5. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Messung der Bewegung des Faserstoffsuspensionsstrahls (5) die Bewegung
an der Oberfläche des Faserstoffsuspensionsstrahls (5) gemessen wird.
6. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Meßeinrichtung (4) traversierend, vorzugsweise genau in CD-Richtung, über
den Faserstoffsuspensionsstrahl (5) fährt.
7. Verfahren gemäß dem Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Meßeinrichtung (4) nur über den Bereich einer aktuellen Störung im Querprofil
traversierend verfährt.
8. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Korrelation zwischen dem Querprofil der mindestens einen gemessenen und
regelungsrelevanten Komponente des Geschwindigkeitsquerprofils und einem an der entstehenden
Papier- oder Kartonbahn direkt gemessenen Faserorientierungsquerprofil über die Zuordnung
von Profilpaaren hergestellt wird, wobei ein Profilpaar jeweils mindestens einen typischen
Wert des Geschwindigkeitsquerprofils und mindestens einen typischen Wert des Faserorientierungsquerprofils
an jeweils einer bestimmten Stelle der Bahn oder eine entsprechende Abweichung von
jeweils einem Referenzwert enthält.
9. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das ermittelte Faserorientierungsquerprofil "online" oder "offline" gemessen
wird.
10. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch Einstellen von nichtparallelen Geschwindigkeitsvektoren (10a..10k) Faserorientierungsfehler,
die aus dem Former der Pressen- oder der Trockenpartie (20) stammen, korrigiert werden.
11. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Beeinflussung des Geschwindigkeitsquerprofils die Spaltöffnung der Blende
(2) von einer separaten Regeleinheit (15) sektional geregelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spaltöffnung der Blende (2) sektional von einer unterlagerten Regeleinheit
(15.1), die ihren Sollwert von der separaten Regeleinheit (15) ("Master-Slave-Prinzip")
oder von einer offline-Messung der Faserorientierung erhält, geregelt wird.
13. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Beeinflussung des Geschwindigkeitsquerprofils sektional der Durchsatz geregelt
wird.
14. Verfahren gemäß dem der voranstehenden Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Veränderung des Durchsatzes zur sektionalen Beeinflussung des Geschwindigkeitsquerprofils
durch eine Drosselung eines sektionalen Volumenstroms erreicht wird.
15. Verfahren gemäß dem der voranstehenden Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Veränderung des Durchsatzes zur sektionalen Beeinflussung des Geschwindigkeitsquerprofils
durch eine Zufuhr von zusätzlichem Fluid in den sektionalen Volumenstrom erreicht
wird.
16. Verfahren gemäß dem der voranstehenden Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Veränderung des Durchsatzes zur sektionalen Beeinflussung des Geschwindigkeitsquerprofils
durch einen Abzug von Fluid aus dem sektionalen Volumenstrom erreicht wird.
17. Verfahren gemäß dem der voranstehenden Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Veränderung des Durchsatzes zur sektionalen Beeinflussung des Geschwindigkeitsquerprofils
durch eine Kombination der kennzeichnenden Merkmale aus mindestens zwei der Ansprüche
14 bis 16 erreicht wird.
18. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Vermeidung von Änderung des Flächengewichtsquerprofils der Papier-oder Kartonbahn
auch die Stoffdichte, gegebenenfalls durch eine Kopplung von Faserorientierungsregelung
und Flächengewichtsregelung, sektional geregelt wird.
19. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Regelverfahren ermittelte Regelparameter in mindestens einer Regeleinheit
(15, 16) in Form einer Datenbank gespeichert werden und "online" zur Verfügung stehen.