[0001] Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fenster oder eine Tür nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Fenster oder Türen sind bereits seit langem bekannt und gehören in vielfältigsten
Ausführungen zum Stand der Technik.
[0003] So ist es beispielsweise seit langem üblich, daß Fenster oder Türen, insbesondere
Drehkippfenster, mit einbruchhemmenden Beschlägen auszustatten, die aus beweglichen
Riegelgliedern und diesen zugeordneten ortsfesten Riegeleingriffen bestehen. Die Riegelglieder
werden dabei in der Regel über Treibstangenbeschläge angetrieben und sind dem Flügel
zugeordnet, während die ortsfesten Riegeleingriffe - im allgemeinen als Schließbleche
bezeichnet - im Falz des Rahmens angeordnet sind. Um die einbruchhemmende Wirkung
derartige Fenster oder Türen zu steigern, werden sogenannte falzlufteinschränkende
Mittel oder Maßnahmen vorgesehen bzw. vorgenommen, mittels derer eine Relativbewegung
des zumindest um eine Drehachse schwenkbaren verschlossenen Flügels gegenüber dem
Rahmen verhindert werden soll. Diese falzlufteinschränkenden Maßnahmen bestehen in
der Regel aus sogenannten Systemaufläufen, die von den Herstellern der Profilsysteme
bereit gestellt werden oder - wie beispielsweise im Holzbereich- von Beschlagherstellern
eigens hierzu hergestellt werden. Beispiele für diese Anordnungen finden sich in einer
Vielzahl von Prüfberichten, die Beschlaghersteller und Systeminhaber, also die Hersteller
der Profilsysteme, z.B. für eine Einbruchprüfung nach DIN V 18 054 bei einem dazu
geeigneten Prüfinstitut vornehmen lassen. Diese Prüfberichte werden den Verarbeitern
der Profilsysteme und der Beschlagsysteme zur Verfügung gestellt, so daß diese entsprechendes
Informationsmaterial für ihre Kunden bereitstellen können und gleichzeitig in der
Lage sind, nach DIN V 18 054 geprüfte Fenster herzustellen.
[0004] Eine ähnliche Ausgestaltung findet sich auch in der DE 196 53 954 A1, bei der das
Fenster im Falzluftbereich mit Distanzklötzen versehen werden soll, um eine Verschiebung
des Flügels gegenüber dem Rahmen zu verhindern. Dabei ist auch vorgesehen, daß diese
Distanzklötze ggf. ohnehin im Falzraum untergebrachte Riegeleingriffe - also Schließbleche
- sein können.
[0005] Aus der DE 196 25 946 C2 ist eine Anordnung bekannt, bei der über einen die Riegelglieder
bewegenden Treibstangenbeschlag spezielle Verschlußkeile bewegt werden können, denen
in dem Rahmen spezielle dazu ausgerichtete Auflaufkeile zugeordnet sind. Dadurch werden
die Keile in der Verschlußposition des Treibstangenbeschlages so verfahren, daß sich
die Keilflächen unmittelbar gegenüberliegen. Dadurch wird eine Relativbewegung des
Flügels relativ zum Rahmen in der Verschlußposition eingeschränkt.
[0006] Nachteilig bei den genannten Ausführungen ist es aber, daß sich die Wirkung der falzlufteinschränkenden
Mittel insgesamt erst dann ergibt, wenn sich Mittel dieser zwei am Flügel bzw. Rahmen
gegenüberliegen. Ansonsten kann nämlich der Flügel von einer nur einseitig angebrachten
falzlufteinschränkenden Maßnahme weg bewegt werden und somit die entsprechend angebrachten
Verriegelungsglieder aus den Riegeleingriffen heraus bewegt werden.
[0007] Um alle Seiten des Fensters oder der Tür zu schützen ist es daher notwendig, zumindest
die gegenüberliegenden Seiten jeweils mit einer falzlufteinschränkenden Maßnahme zu
versehen, was einen erheblichen Montage und Teileaufwand mit sich bringt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Fenster oder eine Tür bereit zu stellen,
bei dem bzw. bei der die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt, in dem bei einem Fenster oder einer Tür entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1 verwirklicht werden.
[0010] Durch diese Anordnung wird ein ohnehin vorhandenes und zur Verriegelung des Flügels
dienender Riegeleingriff als Gegenelement eines in den Falzluftbereich vorragenden
Auflauf verwendet, so daß der Auflauf nicht nur in Richtung senkrecht zur Falzfläche
sondern auch quer dazu in Richtung des benachbart liegenden Riegeleingriffs wirkt.
Eine zusätzliche Anordnung eines weiteren Auflaufs in Richtung des Riegeleingriffs
wird dadurch vermieden.
[0011] Besonders vorteilhaft ist dabei eine Ausgestaltung, bei der der Auflauf winkelförmig
ist und die untere, drehachsenferne Flügelkante umgreift und mit einem Schenkel zumindest
annähernd bis an einen am Rahmen befestigten Riegeleingriff heranreicht. Dann nämlich
wirkt der Auflauf in beiden Richtungen sowohl entlang des unteren horizontalen Flügel-
oder Rahmenschenkels als auch zumindest in einer Richtung senkrecht dazu und zwar
in Richtung der unteren Flügelkante. Gleichzeitig dient der Auflauf in gewissen Grenzen
zur Relativausrichtung des Flügels gegenüber dem Rahmen, so daß nach dem Einschließen
des Flügels in den Rahmen der Flügel und damit auch die Riegelglieder eine definierte
Lage bezüglich des Rahmens und damit der Riegeleingriffe aufweist.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung sieht vor, daß der Riegeleingriff als Kippverriegelung
ausgebildet ist. Dadurch kann die ohnehin bei einem Fenster oder einer Tür mit einem
Drehkippbeschlag vorzusehende Kippverriegelung am unteren horizontalen Rahmenholm
als Verschiebesicherung mit dem winkelförmigen Auflauf zusammenwirken.
[0013] Besonders preisgünstig läßt sich dabei der Auflauf herstellen, wenn dieser als Kunststoff-Formteil
ausgebildet ist. Der Auflauf läßt sich dabei nach einer Weiterbildung ohne Beeinträchtigung
eines Treibstangenbeschlages montieren, wenn der Auflauf mittels Befestigungsschrauben
am Flügel befestigt ist, die seitlich neben einer Beschlagnut in den Flügel eingreifen.
Dadurch kann ggf. der Auflauf auch nachträglich angeordnet werden und es sind Befestigungen
unabhängig von Bohrungen oder ähnlichen Einrichtungen an dem Treibstangenbeschlag
möglich.
[0014] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich dabei insbesondere mit den
Merkmalen des Anspruchs 2, wenn der Auflauf einen Eckumlenkungsbeschlag übergreift.
Dadurch kann einerseits eine zusätzliche Befestigung des Eckumlenkungsbeschlages erfolgen,
der insbesondere bei einem Einbruch erheblichen Belastungen ausgesetzt ist, andererseits
wird dadurch aber auch eine besonders zweckmäßige Lage des Auflaufes erreicht, da
dieser dadurch unmittelbar an zwei Flügelkanten anzugreifen vermag.
[0015] Zweckmäßig ist dabei auch eine Ausgestaltung, bei der der Riegeleingriff an seinen,
dem Auflauf zugewandten Längsenden mit die Anlagekante des Riegeleingriffs vergrößernden,
parallel zum Längsende des Auflaufs geneigten Flächen versehen ist. Einige der Riegeleingriffe
sind nämlich aufgrund der besonderen Belastungen die insbesondere bei einbruchhemmenden
Beschlägen auf die Riegeleingriffe einwirken, als Stanzbiegeteile ausgebildet, so
daß sich an den Längsenden nur Schmalseiten des Bleches mit Kräften beaufschlagen
lassen, aus denen der Riegeleingriff hergestellt wird. Diese Bleche sind aber in ihrer
Dicke auf wenige Millimeter begrenzt, so daß sich keine großen Anlageflächen ergeben
können. Dabei verlaufen die Flächen sowohl des Auflaufs als auch des Riegeleingriffs
zu dem Rahmen- bzw. Flügelschenkel geneigt oder senkrecht.
[0016] Besonders zweckmäßig ist auch eine Ausgestaltung, bei der der zweite Schenkel des
winkelförmigen Auflaufs nach Anspruch 2 oder 3 eine Stärke aufweist, die nur geringfügig
kleiner ist als die Falzluft. In diesem Fall ist es möglich, daß der zweite Schenkel
ebenfalls einem vorhandenen Riegeleingriff zugeordnet ist, so daß eine Relativverschiebung
des Flügels auch in diese Richtung formschlüssig unterbunden wird.
[0017] Letztlich ist es natürlich sinnvoll, daß der Beschlag als einbruchhemmender Beschlag
ausgebildet ist, so daß die Riegelglieder und Riegeleingriffe besondere Festigkeiten
aufweisen und auch senkrecht zur Flügelebene belastbar sind.
[0018] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel der
Erfindung, das in den Zeichnungen dargestellt ist. Es zeigen
- Fig. 1
- die Ansicht eines Dreh-Kippfensters,
- Fig. 2
- die öffnungsseitige untere Ecke eines Fensters entsprechend der Einzelheit II der
Fig. 1,
- Fig. 3
- die öffnungsseitige untere Ecke des Fensters entsprechend der Einzelheit II in Fig.
1 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie III ohne detaillierte Darstellung
des Treibstangenbeschlages.
[0019] Fig. 1 zeigt ein Dreh-Kipp-Fenster mit einem Flügel 1, der aus vier Flügelholmen
1a, 1b, 1c und 1d gebildet wird. Der Flügel 1 ist über ein Drehkippgelenk 2 und ein
Scherengelenk 3, das mit einer nicht dargestellten Ausstellvorrichtung zusammenwirkt,
dreh- und kippbar am Rahmen 4 befestigt, der seinerseits aus vier Rahmenholmen 4a,
4b, 4c und 4d zusammengesetzt ist. Über einen Bedienungsgriff 5 werden die entsprechenden
hier nicht dargestellten Funktions- und Riegelglieder eines ebenfalls hier nicht sichtbaren
Treibstangenbeschlages bewegt, von dem in Fig. 2 ein Eckumlenkungsbeschlag 6 dargestellt
ist.
[0020] Fig. 2 zeigt die untere drehachsenferne Flügelkante oder-ecke des Flügels 1 sowie
den dieser in einer Beschlagnut 7 zugeordneten Eckumlenkungsbeschlag 6. Der Eckumlenkungsbeschlag
6 weist ein über eine Treibstange 8 verschiebbares Riegelglied 9 auf, dem an dem unteren
horizontalen Rahmenschenkel 5d ein ortsfester Riegeleingriff 10 zugeordnet ist. Das
Riegelglied 9 ist als Pilzkopfzapfen ausgebildet und wird durch den Bedienungsgriff
5 in bekannter Weise zwischen den Schaltstellungen Drehen, Kippen und Verschließen
verschoben. In der in Fig. 2 dargestellten Schaltstellung kann das Riegelglied 9 durch
eine seitliche Öffnung 11 des Riegeleingriffs 10 hindurchtreten, so daß der Flügel
1 drehgeöffnet werden kann. In der Kippstellung ist das Riegelglied 9 in eine Riegeltasche
des Riegeleingriffs 10 verfahren, so das der Flügel 1 an dem unteren horizontalen
Rahmenholm 4d festgelegt ist. Der in Fig. 2 dargestellte Riegeleingriff 10 ist daher
als Kippverriegelung ausgebildet. Alle an den Flügelholmen 1a, 1b und 1c vorhandenen
Riegelglieder sind dabei aus den diesen zugeordneten Riegeleingriffen an den Rahmenholmen
4a, 4b und 4c herausgefahren.
[0021] Der Eckumlenkungsbeschlag 6 weist ferner eine Stulpschiene oder einen Deckwinkel
12 auf, mit dem die Beschlagnut 7 abgedeckt wird. Der Deckwinkel 12 liegt dabei auf
einer Ebene mit dem Flügelfalz 13, der einem Rahmenfalz 14, durch den Falzluftbereich
15 getrennt, gegenüberliegt, wobei der Abstand zwischen Flügelfalz 13 und Rahmenfalz
als Falzluft bezeichnet wird und mit 15a gekennzeichnet ist. Die Riegelglieder 9 und
Riegeleingriffe 10 liegen in diesem Falzluftbereich und werden durch einen Flügelüberschlag
16 bei geschlossenem Flügel 1 abgedeckt, wie Fig. 3 zeigt. Der Rahmenfalz 14 kann
dabei vorspringende Stege 17 oder Nuten 18 aufweisen, wie ebenfalls aus der Fig. 3
erkennbar.
[0022] In den Falzluftbereich 15 ebenfalls vorragend ist ein Auflauf 20 vorgesehen, der
an dem Deckwinkel 12 und Flügelfalz 13 des aufrechten Rahmenholms 1c und dem unteren
horizontalen Flügelholm 1d gleichermaßen anliegt. Der winkelförmige Auflauf umgreift
daher den Eckumlenkungsbeschlag 6 im unmittelbaren Eckbereich 21. Dabei ragen die
Schenkel 22, 23 jeweils soweit in den Falzluftbereich 15 vor, das der Auflauf 20 die
vorspringenden Stege 17 bei einem allseitig ideal ausgerichteten Flügel 1 mit einem
geringen Spiel beim Schließen des Flügels 1 passieren kann.
[0023] Ist der Flügel 1 jedoch nach einem gewissen Zeitablauf gegenüber dem Rahmen 4 verschoben,
was sich in der Regel durch ein "Absacken" der vorderen, der durch das Scherengelenk
3 und das Drehkippgelenk 2 gebildeten Drehachse gegenüberliegenden Flügelkante äußert,
können die Riegelglieder 9 und Riegeleingriffe 10 nicht miteinander in Wirkverbindung
treten oder der Flügel 1 läßt sich nach der Drehöffnung nicht mehr in den Rahmen 4
zurückbewegen. Der Auflauf 20 ist zur Vermeidung dessen mit einer geneigten Auflaufkante
24 versehen, die beim Einlaufen des Flügels 1 in den Rahmen 4 eine Relativausrichtung
des Flügels 1 zum Rahmen 4 vornimmt, bis sich der Flügel 1 bei vollständig geschlossenem
Flügel 1 mittels des Auflaufs 20 auf der Rahmenfalzfläche 14 oder dessen vorspringenden
Stegen 17 abstützt.
[0024] Dem Auflauf 20 kommt noch eine weitere Funktion zu. Bei einem Einbruchsversuch richtet
sich ein möglicher Angriff gegen den Flügel 1 und dessen Verriegelung im Rahmen 4.
Zwar sind die Riegelglieder 9 aufgrund ihrer Pilzkopfform nur schwer aus den Riegeleingriffen
9 zu entfernen, da die Pilzkopfzapfen mit ihren verbreiterten Kopfenden in den Riegeltaschen
formschlüssig aufgenommen werden. Bei Verwendung von langen Hebelwerkzeugen kann jedoch
der Treibstangenbeschlag deformiert bzw. die Befestigung des Riegelgliedes 9 und/oder
des Riegeleingriffs 10 gelöst werden. Dies kann um so leichter erfolgen, je weiter
zwischen die Einbruchswerkzeuge in den Falzluftbereich 15 eindringen können und wie
weit der Flügel 1 gegenüber dem Rahmen 4 dabei bewegt werden kann. Daher wirkt der
Auflauf 20 durch sein Vorragen in den Falzluftbereich 15 begrenzend auf die Falzluft,
so daß der Flügel 1 bei einer Relativbewegung während eines Einbruchsversuchs nur
gering bewegt werden kann.
[0025] Dabei ist der an dem Flügel 1 befestigte Auflauf 20 so angeordnet, das dieser in
Richtung einer möglichen Relativbewegung einen geringen Abstand zu dem Riegeleingriff
10 aufweist. Dazu weist der dem unteren horizontalen Flügelholm 1d zugeordnete Schenkel
22 eine Abmessung auf, die annähernd dem Abstand der seitlichen Kante 25 zur Rahmenfalz
14 des aufrechten Flügelholms 1c entspricht. Bei einer Relativbewegung des Flügels
1 entlang des unteren horizontalen Flügelholms 1d stützt sich der Auflauf 20 daher
über den Schenkel 22 entweder an der Fläche 25 des Riegeleingriffs 10 oder über den
Schenkel 23 an dem Rahmenfalz 14 ab. Dabei erfolgt die Abstützung des Auflauf 20 in
Richtung des Riegeleingriffs 10 in unmittelbarer Nähe des aufrechten Flügelholms 1c,
an dem eine maximale Kraft durch Abstützung an dem Rahmenholm 4c eines Hebelwerkzeuges
auf den Flügel 1 in dieser Richtung eingeleitet werden kann. Ein Ausbiegen des gesamten
Flügelholms 1d unter einer derartigen Belastung, z.B. durch eine fehlende oder weit
entfernte Anordnung eines Auflaufs wird dadurch wirksam unterbunden, da der elastische
oder plastisch deformierbare Bereich des Flügelholms 1d auf ein Minimum reduziert
wird. Die Abmessung des dem Flügelholm 1c zugeordneten Schenkels 23 des winkelförmigen
Auflaufs 20 ist so gewählt, daß dieser eine Bewegung des Flügels 1 von dem Riegeleingriff
10 weg ebenfalls einschränkt und annähernd der Falzluft 15a also dem Abstand des Flügelfalzes
13 zum Rahmenfalz 14, entspricht.
[0026] Dabei kann der Auflauf 20 dennoch in kostengünstiger Weise als Kunststoff-Formteil
ausgebildet werden, da die Belastungen jewei Is vom gesamten Auflauf 20 aufgenommen
und übertragen werden. Durch die formschlüssige Belastung und die massive Ausgestaltung
kann daher auf eine kostengünstige Materialwahl zurückgegriffen werden.
[0027] Wie aus der Fig. 3 hervorgeht erfolgt die Befestigung des Auflaufs über Befestigungsschrauben,
die seitlich neben der Beschlagnut 7 in das Material des Flügels 1 eindringen. Eine
Unterbrechung des Deckwinkels 12 oder der Treibstange 8 ist daher nicht notwendig.
In unmittelbaren Eckbereich 21 ist das Anbringen von Befestigungsschrauben in der
Beschlagnut ohnehin nicht ohne weiteres möglich, da diese die in einem bogenförmigen
Führungskanal aufgenommenen flexiblen Umlenkglieder durchgreifen müßten.
[0028] Die Befestigung des Auflaufs 20 erfolgt dabei sowohl an dem Flügelholm 1d als auch
an dem Flügelholm 1c. Dabei übergreift der Auflauf 20 den Eckumlenkungsbeschlag 20
in dem Bereich, der - wie vorstehend bereits ausgeführt - nicht mit Befestigungsschrauben
an dem Flügel 1 festzulegen ist. Ein Ausweichen des Deckwinkels 12 aus der Beschlagnut
7 unter der Belastung bei einem Einbruchsversuch wird dadurch ebenfalls vorgebeugt,
da eine Verschiebung des Deckwinkels 12 einerseits durch die Befestigungsschrauben
des Auflaufs 20 und andererseits durch das Anliegen des Auflaufs 20 an dem Rahmenfalz
14 verhindert wird.
[0029] Zur Vergrößerung der dem Auflauf 20 zugewandten Fläche 25 des als Kippverriegelung
ausgebildeten Riegeleingriffs 10 ist dieser mit einem Stopfen 26 seitlich verschlossen.
Dabei ist auch an der von dem Auflauf 20 abgewandten Seite des Riegeleingriffs 20
ein solcher Stopfen 27 vorgesehen. Der Riegeleingriff 10 ist aufgrund der zu erwartenden
Kräfte bei Kippen des Flügels 1 oder bei einem Einbruch als im wesentlichen U-förmiges
Stanzbiegeteil aus Stahlblech gefertigt. Dadurch weisen die Längsenden des Riegeleingriffs
10 nur eine geringe Querschnittsfläche auf, die zudem noch das Eindringen von Schmutz
und ähnlichem ermöglicht. Die Stopfen 26,27 verschließen die Längsenden und sind dabei
ebenfalls als die Falzluft 15a einschränkende Mittel so ausgelegt, daß sie annähernd
bis an den Deckwinkel 12 bzw. die Falzfläche 13 des Flügelholms 1d heranreichen.
[0030] Es ist dabei selbstverständlich sinnvoll, daß der Treibstangenbeschlag als einbruchhemmender
Beschlag ausgebildet ist.
[0031] Alternativ zu der Ausgestaltung des Riegeleingriffs 10 mit senkrechten Flächen 25
aufweisende seitlich verschließenden Stopfen 26 und 27 kann noch vorgesehen werden,
daß an dem Stopfen 26 bzw. 27 sowie an dem Auflauf 20 Vorsprünge oder Keilflächen
zueinander weisen, die bei einer Relativbewegung des Flügels 1 zumindest bereichsweise
ineinandergreifen.
[0032] Abschließend soll noch erwähnt werden, daß durch den Auflauf 20 auch das Eindringen
mit Einbruchswerkzeug in den Falzluftbereich 15 erschwert wird. Zusätzlich wird ein
Abstützen des Einbruchswerkzeuges auf dem Flügel 1 erschwert. Ein in den Falzluftbereich
15 eingebrachtes Einbruchswerkzeug kann bedingt durch den Schenkel 22 nur einen spitzen
Winkel zur Flügelebene einnehmen. Besonders zweckmäßig ist dabei eine Ausgestaltung,
bei der der Schenkel 22 einen T-förmigen Querschnitt erhält. Dadurch wird verhindert,
dass das Einbruchswerkzeug unter einen ggf. rechteckig ausgebildeten Schenkel 22 geführt
werden kann und sich an der äußeren Begrenzungskante des Schenkels 22 abstützt.
[0033] Ein in dem Falzluftbereich 15 eingebrachtes Einbruchswerkzeug wird dadurch auch gehindert
bis an die rauminnere Flügelkante zu gelangen, wodurch sich die Hebelkräfte steigern
und damit die auf die Beschläge wirkenden Kräfte zulassen würden.
Bezugszeichen:
[0034]
- 1
- Flügel
- 1a,1b,1c,1d
- Flügelholm
- 2
- Drehkippgelenk
- 3
- Scherengelenk
- 4
- Rahmen
- 4a,4b,4c,4d
- Rahmenholm
- 5
- Bedienungsgriff
- 6
- Eckumlenkungsbeschlag
- 7
- Beschlagnut
- 8
- Treibstange
- 9
- Riegelglied
- 10
- Riegeleingriff
- 11
- Öffnung
- 12
- Deckwinkel
- 13
- Flügelfalz
- 14
- Rahmenfalz
- 15
- Falzluftbereich
- 15a
- Falzluft
- 16
- Flügelüberschlag
- 17
- Stege
- 18
- Nuten
- 19 20
- Auflauf
- 21
- Eckbereich
- 22
- Schenkel
- 23
- Schenkel
- 24
- Auflaufkante
- 25
- Anlagefläche
1. Fenster oder Tür mit einem Rahmen (4) und einem daran zumindest um eine Drehachse
verschwenkbaren Flügel (1), zwischen denen ein Falzluftbereich (15) liegt, sowie einem
Treibstangenbeschlag zur Verriegelung des Flügels (1) gegenüber dem Rahmen (4),
der aus Riegelgliedern (9) und diesen zugeordneten Riegeleingriffen (10) besteht,
die im Falzluftbereich (15) angeordnet sind,
wobei im Falzluftbereich (15) die Falzluft (15a) einschränkende Mittel (20) vorgesehen
sind, die eine Relativbewegung des geschlossenen Flügels (1) gegenüber dem Rahmen
(4) einschränken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Falzluft einschränkenden Mittel aus einem am Flügel (1) befestigten Auflauf
(20) besteht, der in Richtung der möglichen Relativbewegung in einem geringen Abstand
zu einem am Rahmen (4) befestigten Riegeleingriff (10) angeordnet ist.
2. Fenster oder Tür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auflauf (20) winkelförmig ist und die untere, drehachsenferne Flügelkante
umgreift und mit einem Schenkel (22) zumindest annähernd bis an einen am Rahmen (4)
befestigten Riegeleingriff (10) heranreicht.
3. Fenster oder Tür nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegeleingriff (10) als am unteren horizontalen Rahmenholm (4a) befestigte
Kippverriegelung ausgebildet ist.
4. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auflauf (20) aus einem Zink-Druckguss oder Kunststoff-Formteil hergestellt
ist.
5. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auflauf (20) mittels Befestigungsschrauben am Flügel (1) befestigt ist, die
seitlich neben einer Beschlagnut (7) in den Flügel (1) eingreifen, in der der Treibstangenbeschlag
angeordnet ist.
6. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Auflauf (20) einen Eckumlenkungsbeschlag (6) übergreift.
7. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Riegeleingriff (10) an seinen dem Auflauf (20) zugewandten Längsenden mit
einer Fläche (25) versehen ist.
8. Fenster oder Tür nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Schenkel (23) des winkelförmigen Auflaufs (20) eine Stärke aufweist,
die nur geringfügig kleiner ist als die Falzluft (15a).
9. Fenster oder Tür nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Treibstangenbeschlag als einbruchhemmender Beschlag ausgebildet ist.