[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungsanordnung für schwenkbare Teile an Fahrzeugen,
insbesonders zur Betätigung von Heck-, Kofferraum- oder Verdeckdeckeln oder Verdeckteilen
selbst, mit zumindest einem mittelbar oder unmittelbar am schwenkbaren Teil angreifenden
Fluidantrieb.
[0002] Für die Betätigung von bewegbaren, insbesonders auch von verschwenkbaren Fahrzeugteilen,
werden herkömmlicherweise Fluidantriebe in Form von Arbeitszylindern eingesetzt, die
mit einem Ende an der Karosserie des Fahrzeuges angelenkt und mit dem anderen Ende,
meist dem äußeren Ende der Kolbenstange, am zu bewegenden Teil angreifen. Diese Lösung
ist für Heck- und Motorraumdeckel, für die Deckel von Verdecken bei Cabriolets, aber
auch für die gegeneinander verschwenkbaren Abschnitte der Verdecke selbst, insbesonders
bei Hardtops oder ähnlichen Konstruktionen, allgemein üblich. Diese Lösung hat aber
einige Nachteile, so etwa, dass aufgrund der Kinematik der verschwenkbaren Teile am
Anfang und am Ende von deren Bewegung die größten Kräfte benötigt werden, dieser Anforderung
aber aufgrund der möglichen Anordnung der Arbeitszylinder im Bereich der Schwenkachsen
nicht Genüge getan werden kann. Aufgrund der Auslenkung ist auch das erzeugte Moment
während der Drehbewegung nicht konstant. Überdies können diese Antriebe praktisch
nur für Schwenkwinkel kleiner als 180° eingesetzt werden und benötigen relativ viel
Einbauraum. Dieser letzte Nachteil wird insbesonders bei Vorsehen einer Abdeckung
der gesamten Antriebsanordnung zur Vermeidung von Verletzungen oder Einklemmen von
Fremdkörpern besonders deutlich und kommt dabei besonders zum Tragen. Aber auch bei
Faltdächern ist im Kopfraum relativ wenig Platz für Betätigungsanordnungen zur Verfügung,
so dass mehrfach faltbare Varianten insbesonders mit stabilen und daher schweren Teilen
bislang nicht so betätigbar waren, weil die notwendigen starken und gleichzeitig große
Schwenkbewegungen bewirkenden Zylinder dort eben nicht eingebaut werden konnten.
[0003] Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Betätigungsanordnung der
eingangs beschriebenen Art derart auszubilden, dass die genannten Nachteile vermieden
werden. Es soll eine Konstruktion geschaffen werden, die bei kleinem Bauvolumen ein
konstantes Moment erzeugt und für im Prinzip beliebige Drehwinkel geeignet ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Betätigungsanordnung dadurch gekennzeichnet, dass
der Fluidantrieb eine Drehwelle antreibt, welche in der Schwenkachse des schwenkbaren
Teiles liegt und mit dem schwenkbaren Teil drehfest verbunden ist, allenfalls über
einen zwischengeschalteten Hebel. Damit werden aufwendige und viel Bauraum beanspruchende
Anordnungen mit Hebelsystemen od. dgl. vermieden. Der Hebel der erfindungsgemäßen
Anordnung stellt lediglich eine die Ankopplung des Bauteils erleichternde Verlängerung
dar. Bei geringstem Bauvolumen - und daher auch beispielsweise im Kopfbereich von
Verdecken - können Schwenkbewegungen des betätigten Fahrzeugteils über einen im wesentlichen
beliebigen Winkelbereich vorgenommen werden.
[0005] Gemäß einer ersten Ausführungsform weist der Fluidantrieb einen Fluidmotor auf, dessen
Abtriebswelle mit einer Drehwelle für den schwenkbaren Teil verbunden ist, allenfalls
über ein vorzugsweise mechanisches Getriebe. Diese Variante ermöglicht eine kompakte
und baulich sehr einfache Ausführung.
[0006] Eine weitere Vereinfachung, Verringerung der Anzahl der notwendigen Bauteile und
Verkleinerung der Anordnung ist möglich, wenn der Fluidantrieb einen Fluidmotor aufweist,
dessen Abtriebswelle gleichzeitig die Drehwelle für den schwenkbaren Bauteil ist.
[0007] Vorteilhafterweise weist der Fluidantrieb einen Drehkolbenmotor mit zumindest einem,
mittels des Druckmediums in einem Gehäuse zwischen zwei Anschlägen um eine Drehachse
verschwenkbaren Drehkolben auf, wobei die Drehachse des oder jedes Drehkolbens vorzugsweise
gleichzeitig auch die Drehwelle ist. Damit können eine große wirksame Fläche zum Angriff
des Druckfluids und bei kompakter Bauweise doch hohe Kräfte erzielt werden.
[0008] Dabei ist vorzugsweise der Kolben des Drehkolbenmotors in Form zumindest eines Flügels
ausgebildet, welcher Flügel auf der Drehachse drehfest gehalten ist.
[0009] Funktionell und bezüglich der Erzielung der nötigen Dichtheit der Arbeitsräume des
Fluidzylinders einfacher ist die erfindungsgemäße Betätigungsanordnung dann, wenn
gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der Fluidantrieb einen linearen Arbeitszylinder
aufweist, dessen Kolbenstange bei ihrem linearen Arbeitshub über ein mechanisches
Getriebe die Drehwelle verdreht. Linearantriebe sind problemlos in Herstellung und
Betrieb und auch für oftmaligen Betrieb über lange Zeiträume bestens geeignet. Bei
entsprechend großem Querschnitt des Kolbens sind auch die erzielbaren Kräfte für alle
Anwendungen ausreichend hoch.
[0010] Gemäß einer sehr einfach und betriebssicher gestalteten, bevorzugten Ausführungsform
ist dabei die Kolbenstange zumindest an ihrem äußeren Ende in Form einer Zahnstange
ausgebildet oder steht mit einer Zahnstange in zug- und druckfester Verbindung, und
greift ein Ritzel in die Verzahnung der Zahnstange ein, welches Ritzel drehfest auf
der Drehwelle befestigt ist.
[0011] Für eine Anordnung der obigen Betätigungsanordnung in einem äußeren Rand- oder Eckbereich
des zu bewegenden Bauteils, etwa den am Fahrzeug angelenkten Ecken eines Heck- oder
Verdeckdeckels, ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Ritzel an einem Ende der
Drehwelle befestigt und das zweite Ende der Drehwelle mit dem bewegbaren Teil drehfest
verbunden ist. Damit ist eine Ankopplung des bewegbaren Teiles aus nur einer Richtung
quer zur Längsachse der Betätigungsanordnung und damit deren Einbau in den Seitenbereichen
des Fahrzeuges ermöglicht.
[0012] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Zahnstange in einer Führungsbahn
in Längsrichtung geführt, wobei die Führungsbahn vorzugsweise in Richtung auf das
Ritzel hin verstellbar gelagert ist, vorzugsweise mittels Schrauben. Damit kann das
Spiel in der Verzahnung genau eingestellt, wenn nötig minimiert oder gar gänzlich
vermieden, werden.
[0013] Der optimale Schutz der Betätigungsanordnung selbst und damit ein ungehinderter und
störungsfreier Betrieb sowie der Schutz von Benutzern vor Verletzungen oder anderen
Gegenständen vor Beschädigung durch die Betätigungsanordnung ist gegeben, wenn sich
die Kolbenstange, der damit zusammenwirkende Abschnitt der Drehwelle und alle zwischengeschalteten
Teile unter einer Abdeckung befinden.
[0014] Ein derartiger Schutz durch eine Abdeckung kann in einfacher Weise hergestellt werden,
wenn die Abdeckung eine Verlängerung des Gehäuses bzw. Rohres des Fluidzylinders ist.
[0015] Eine andere mechanische Umsetzung der Bewegung jedes beliebigen Fluidantriebes in
eine geeignete Drehbewegung der Drehwelle ist dadurch möglich, dass der Fluidmotor
und die Drehwelle über ein mechanisches Schneckengetriebe verbunden sind, wobei diese
Anordnung relativ kleine Querschnitte der Anordnung quer zu ihrer Längsachse und die
Umsetzung von Drehbewegungen mit hoher Umdrehungszahl in langsamere und über einen
geringeren Winkelbereich erfolgende Drehbewegungen zuläßt.
[0016] Eine Orientierung der Drehwelle in einem größeren Winkelbereich in bezug auf die
Längsachse des Fluidzylinders bzw. die Abtriebswelle jedes Fluidmotors und auch eine
Versetzung zwischen diese Bauteilen ist möglich, wenn der Fluidmotor und die Drehwelle
über ein Kegelrad-Getriebe verbunden sind.
[0017] Besonders vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Betätigungsanordnung zum Ersatz von
herkömmlichen Scharnieren eingesetzt werden, wenn die Drehwelle den schwenkbaren Teil
zumindest zum Teil auch trägt, unmittelbar oder mittelbar über zumindest einen, mit
dem schwenkbaren Teil fest verbundenen Hebel. Neben dem geringeren Platzbedarf des
Fluidantriebs gegenüber beispielsweise üblichen Scharnieren kann auch deren oftmals
ungünstiger Kraftverlauf vermieden und ein besserer und gleichmäßigerer Bewegungsablauf
für den schwenkbaren Teil erreicht werden.
[0018] Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Betätigungsanordnung für die Betätigung
von zumindest eines Teiles eines Cabrio-Verdecks verwendet werden, wobei dann der
Fluidantrieb das Hauptlager des Verdecks bildet. Damit wird Bauraum eingespart und
der Bewegungsablauf des Verdecks kann verbessert werden.
[0019] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein Drehsensor vorgesehen und mit
vorzugsweise der Drehwelle oder aber der Drehachse des Fluidmotors bzw. Drehkolbenmotors
gekoppelt, so dass in einfacher und genauer Weise die Bewegungen des von der Betätigungsanordnung
betätigten Bauteils ermittelt und beispielsweise zur Steuerung des Druckmediums oder
anderer, vom betätigten Bauteil und dessen Stellung abhängiger Bewegungsabläufe herangezogen
werden können.
[0020] In der nachfolgenden Beschreibung soll die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert werden.
[0021] Dabei zeigt die Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fluidantriebes
in der Anwendung für einen Kofferraumdeckel, Fig. 2 ist eine schematische Darstellung
zweier erfindungsgemäßer Fluidantriebe bei einem Cabriodach, Fig. 3 ist eine Draufsicht
auf eine spezielle, bevorzugte Ausführungsform für einen erfindungsgemäßen Fluidantrieb
mit linearem Arbeitszylinder, Zahnstange und Ritzel, Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch
den Fluidantrieb der Fig. 3, Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht quer zur Längsachse
des Fluidzylinders der Fig. 3 in Höhe der Drehwelle, Fig. 6 ist ein Schnitt durch
eine erfindungsgemäße Betätigungsanordnung in Form eines Drehkolbenmotors und Fig.
7 ist ein Schnitt entlang der Linie D-D der Fig. 6.
[0022] In Fig. 1 ist an der Karosserie des Fahrzeuges F zumindest ein Fluidantrieb D befestigt,
im gezeigten Beispiel im Bereich des oberen vorderen Endes des hinteren Kotflügels,
wobei die Drehwelle W des Fluidantriebes D in der Schwenkachse A des Kofferraumdeckels
K liegt und gleichzeitig sein Gewicht mit trägt. Ein den Kofferraumdeckel K unmittelbar
tragender und die Kraft des Fluidantriebes D übertragender Hebel H ist mit der Drehwelle
W drehfest verbunden. Der Fluidantrieb D ersetzt dabei vorteilhafterweise die herkömmlichen
Scharniere, die oftmals eine ungünstige Lagerung haben, und nimmt dabei weniger Platz
ein, da das Scharnier vollständig durch den Fluidantrieb ersetzt werden kann. Selbstverständlich
kann die erfindungsgemäße Betätigungsanordnung aber auch ohne tragende Funktion zusätzlich
zu herkömmlichen Scharnieren od. dgl. eingesetzt werden.
[0023] Der erfindungsgemäße Fluidantrieb kann aber auch für die Betätigung eines Cabriodachs
verwendet werden, wie die Fig. 2 schematisch zeigt. Dabei ist beispielsweise ein erster
Fluidantrieb D1 im Bereich des Kotflügels des Fahrzeuges F an dessen Karosserie als
Hauptlager für das Verdeck V1, V2 befestigt und bewegt über seine Drehwelle W1 einen
ersten Verdeckteil V1 um dessen Schwenkachse A1, die mit der Achse der Drehwelle W1
zusammenfällt. Ein zweiter Verdeckteil V2, hier das eigentliche Dach des Fahrzeuges,
ist um die Schwenkachse A2 am oberen, vorderen Ende des ersten Verdeckteils V1 schwenkbar,
wozu vorteilhafterweise aufgrund des geringen Bauvolumens und des konstanten Momentes
über des gesamten Winkelbereich der Verschwenkung ein zweiter Fluidantrieb D2 vorgesehen
ist. Dessen Drehwelle W2 liegt genau in der Schwenkachse A2 für den zweiten Verdeckteil
V2. Bei Cabrios kann in vorteilhafter Weise der Fluidantrieb das Hauptlager des Verdecks
und aller damit in Verbindung stehender bewegter Teile bilden, wobei hier die Vorteile
der Platzersparnis und des günstigen Momentenverlaufes besonders zum Tragen kommen.
[0024] Ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Fluidantrieb D mit einem linearen
Fluidmotor ist in den Fig. 3 bis 5 dargestellt und wird nachfolgend erläutert. In
einem Zylinderrohr 1 von vorzugsweise kreisförmigem Querschnitt ist in einem mittleren
Bereich ein Deckel 2 eines Fluidzylinders ausgebildet. Das Zylinderrohr 1 weist weiters
vorteilhafterweise eine Verlängerung 3 auf, die ein an den Deckel 2 anschließendes
Gehäuse bildet. Auf der der Verlängerung 3 gegenüberliegenden Seite des Deckelbereiches
2 ist ein Zylinderboden 4 vorgesehen und mit dem Zylinderrohr 1 verbunden, wobei dieser
Boden 4 allenfalls auch einstückig mit dem Zylinderrohr 1 ausgeführt sein kann. Über
Passagen 5 in Boden 4 und Deckelbereich 2 kann den Arbeitsräumen des Fluidzylinders
Druckmedium, vorzugsweise Hydrauliköl, zugeführt oder daraus abgezogen werden. Durch
dieses Druckmedium wird der Kolben 6 innerhalb des Zylinderrohres 1 axial verschoben
und damit auch die mit dem Kolben 6 fest verbundene Kolbenstange 7, welche abgedichtet
durch den Deckelbereich 2 hindurchgeführt ist und in das durch die Verlängerung 3
gebildete Gehäuse ragt.
[0025] Diese Verlängerung 3 ist gleichzeitig eine Führung oder beinhaltet eine Führungsbahn
8 für eine Zahnstange 9, welche mit der Kolbenstange 7 zug- und druckfest verbunden
ist, beispielsweise über eine lösbare Verbindung 10 in Form eines tellerförmigen Endes
der Kolbenstange 7, das in einer Nut mit schmalem Schlitz in der Zahnstange 9 quer
zur Längsrichtung verschiebbar gehalten ist. Auch Verspannungen zwischen diesen beiden
Teilen werden derart vermieden.
[0026] Die Zähne 11 der Zahnstange 9 sind im Eingriff mit Zähnen 12 eines Ritzels 13, das
drehfest auf der Drehwelle W befestigt ist. Die Drehwelle W ist in zwei laschenartigen
Teilen 14 der Verlängerung 3 drehbar und quer zur Längsachse des Zylinderrohres 1
und damit auch der Kolbenstange 7 gelagert und weist an ihrem äußeren Ende vorzugsweise
ein Verzahnung 15 auf, so dass ein Hebel H in einfacher Weise drehfest mit der Drehwelle
W verbunden werden kann. Die drehfeste Verbindung könnte aber auch auf jede andere
form- und/oder kraftschlüssige Weise hergestellt werden.
[0027] Ein weiterer Vorteil des Fluidantriebes ist - in jedem Anwendungsfall - die einfache
Verbindung mit einem Drehsensor 21, der zur Steuerung und Überwachung der Bewegung
der verschwenkbaren Teile am Fahrzeug mit der Steuerelektronik der Betätigungsanordnung
verbunden sein kann. Dieser Drehsensor 21 ist, wie in Fig. 3 dargestellt, direkt mit
der Drehwelle W oder mit der Abtriebswelle jedes beliebigen Fluidmotors gekoppelt
bzw. auf wirkt mit diesen Teilen zusammen.
[0028] In der Querschnittsansicht der Fig. 5 ist ein mit der Drehwelle W gekoppelter Hebel
H zu erkennen, ebenso wie die drehbare Lagerung in den laschenartigen Teilen 14. Weiters
ist die Führungsbahn 8 zu erkennen, die einen zur Zahnstange 9 hin offenen trapezförmigen
Querschnitt aufweist und mit der trapezförmigen Unterseite der Zahnstange 9 zusammenwirkt,
um ein Verdrehen oder Verkanten der Zahnstange sicher zu verhindern und die Zahnstange
7 in Eingriff mit dem Ritzel 13 zu halten. Die Führungsbahn 8 ist aus der Verlängerung
3 herausziehbar, wodurch die Zahnstange 9 abgesenkt, derart die lösbare Verbindung
10 gelöst und die Zahnstange 9 von der Kolbenstange 7 getrennt werden kann. Im Betrieb
wird die Führungsbahn 8 in der Verlängerung 3 durch mehrere Wurmschrauben 16 gehalten
und fixiert. Mittels der Schrauben 16 kann die Führungsbahn 8 auch in einer durch
die Längsachse der Schrauben 16 - und auch die Lagerung der Führungsbahn 8 - vorgegebenen
Richtung verstellt werden. Damit kann das Spiel zwischen Führungsbahn 8 und Ritzel
13 genau eingestellt und vorteilhafterweise minimiert werden.
[0029] Selbstverständlich kann die Führungsbahn für die Zahnstange 9 auch von der Innenseite
der Verlängerung 3 selbst oder von einer einsetzbaren Führung zusammen mit einem Teil
der inneren Oberfläche der Verlängerung 3 gebildet werden. Auch die Querschnitts-
und Zahnform von Zahnstange 9 und/oder Ritzel 13 kann den jeweiligen Anforderungen
entsprechend abgewandelt werden. Auch andere mechanische Übersetzungen zwischen Zahnstange
7 und Drehwelle W sind möglich, so beispielsweise Schneckengetriebe oder Kegelradgetriebe,
welche speziell dann von Vorteil sind, wenn die Drehwelle W nicht genau senkrecht
auf die Längsachse des Fluidzylinders stehen soll, sondern Winkel ungleich 90° oder
Versetzungen zwischen Kolbenstange 7 und Drehwelle W erforderlich sind.
[0030] Eine Betätigungsanordnung mit Fluidantrieb D in Form eines Drehkolbenzylinders zeigen
die Fig. 6 und 7. Dabei ist in einem Gehäuse 20 eine Welle drehbar gelagert, welche
gleichzeitig auch die Drehwelle W des Fluidantriebes D ist und - wie bereits oben
beschrieben wurde - an einem aus dem Gehäuse 20 herausragenden Ende vorzugsweise mit
einer Verzahnung 15 oder einer ähnlichen bzw. funktionell gleich wirkenden Verbindungsstruktur
versehen ist. Über diese Verzahnung 15 erfolgt die mittelbare - über einen zwischengeschalteten
Hebel H - oder unmittelbare Anbindung des Fluidantriebes D an den verschwenkbaren
Bauteil V. An der Drehwelle W ist im inneren des Gehäuses 20 ein Kolben in Form eines
Flügels 17 drehfest montiert, welcher Flügel 17 das Innere des Gehäuses 20 in zwei
Arbeitsräume unterteilt. Diese Arbeitsräume zu beiden Seiten des Flügels 17 können
über die Anschlüsse 18 und Zufuhröffnungen 19 (in Fig. 6 nur eine davon sichtbar)
mit dem Druckmedium beaufschlagt werden, wodurch der Flügel 17 bewegbar ist und derart
die Drehwelle W um ihre Achse verdreht.
[0031] Neben den oben beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Varianten können
prinzipiell auch alle anderen Arten von Fluidmotoren eingesetzt werden, so die drehend
arbeitenden Zahnradmotoren, Flügelzellenmotoren oder Axial- bzw. Radialkolbenmotoren
oder die linear wirkenden Schubkolbenmotoren, auch ohne Kolbenstange, sondern auf
einen Hebel einwirkend, der die Umsetzung in eine Drehbewegung einer mit diesem Hebel
drehfest verbundenen Welle umsetzt. Die Abtriebswellen der Fluidmotoren können ebenfalls
über die Schnecken- oder Kegelradgetriebe und/oder über Unter- bzw. Übersetzungsgetriebe,
vorzugsweise auf mechanischer Basis, mit der Drehwelle (W) für den schwenkbaren Teil
(V) verbunden sein, sie können aber auch direkt diese Drehwelle (W) darstellen.
[0032] An der Drehwelle W kann selbstverständlich nicht nur ein Fluidantrieb angreifen,
sondern es können mehrere parallele Antriebe vorgesehen sein, um beispielsweise größere
Momente erzeugen zu können. So können beispielsweise zwei lineare Antriebe über separate
Getriebe auf die Drehwelle einwirken oder auch am gleichen Getriebe zur Erhöhung des
erzeugten Moments angreifen. Als weiteres Beispiel wäre es denkbar, dass an einem
Ritzel 13 eine Drehwelle W auf einander gegenüber liegenden Seiten Zahnstangen 9 vorgesehen
sind, vorzugsweise parallel zueinander, die jeweils von der Kolbenstange 7 je eines
linearen Arbeitszylinders, die ebenfalls vorzugsweise parallel zueinander liegen,
bewegt werden.
1. Betätigungsanordnung für schwenkbare Teile an Fahrzeugen, insbesonders zur Betätigung
von Heck-, Kofferraum- oder Verdeckdeckeln oder Verdeckteilen selbst, mit zumindest
einem mittelbar oder unmittelbar am schwenkbaren Teil angreifenden Fluidantrieb, dadurch
gekennzeichnet, dass der Fluidantrieb (D) eine Drehwelle (W) antreibt, welche in der
Schwenkachse (A) des schwenkbaren Teiles (V) liegt und mit dem schwenkbaren Teil (V)
drehfest verbunden ist, allenfalls über einen zwischengeschalteten Hebel (H).
2. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidantrieb
(D) einen Fluidmotor aufweist, dessen Abtriebswelle mit einer Drehwelle (W) für den
schwenkbaren Teil (V) verbunden ist, allenfalls über ein vorzugsweise mechanisches
Getriebe.
3. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidantrieb
(D) einen Fluidmotor aufweist, dessen Abtriebswelle vorzugsweise gleichzeitig die
Drehwelle (W) für den schwenkbaren Teil (V) ist.
4. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidantrieb
(D) einen Drehkolbenmotor mit zumindest einem, mittels des Druckmediums in einem Gehäuse
(20) zwischen zwei Anschlägen um eine Drehachse verschwenkbaren Drehkolben (17) aufweist,
wobei die Drehachse des oder jedes Drehkolbens vorzugsweise gleichzeitig auch die
Drehwelle (W) ist.
5. Betätigungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben des
Drehkolbenmotors in Form zumindest eines Flügels (17) ausgebildet ist, welcher Flügel
(17) auf der Drehachse drehfest gehalten ist.
6. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidantrieb
(D) einen linearen Arbeitszylinder (1 - 7) aufweist, dessen Kolbenstange (7) bei ihrem
linearen Arbeitshub über ein mechanisches Getriebe (9, 13) die Drehwelle (W) verdreht.
7. Betätigungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange
(7) zumindest an ihrem äußeren Ende in Form einer Zahnstange (9) ausgebildet ist oder
mit einer Zahnstange in zug- und druckfester Verbindung steht, und dass ein Ritzel
(13) in die Verzahnung der Zahnstange eingreift, welches Ritzel drehfest auf der Drehwelle
(W) befestigt ist.
8. Betätigungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ritzel (W)
an einem Ende der Drehwelle (W) befestigt und das zweite Ende der Drehwelle mit dem
bewegbaren Teil (V) drehfest verbunden ist.
9. Betätigungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstange
(9) in einer Führungsbahn (8) in Längsrichtung geführt ist, wobei die Führungsbahn
(8) vorzugsweise in Richtung auf das Ritzel (13) hin verstellbar gelagert ist, vorzugsweise
mittels Schrauben (16).
10. Betätigungsanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Kolbenstange (7), der damit zusammenwirkende Abschnitt der Drehwelle (W)
und alle zwischengeschalteten Teile unter einer Abdeckung befiden.
11. Betätigungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung
eine Verlängerung (3) des Gehäuses bzw. Rohres (1) des Fluidzylinders ist.
12. Betätigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Fluidmotor und die Drehwelle (W) über ein mechanisches Schneckengetriebe
verbunden sind.
13. Betätigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
der Fluidmotor und die Drehwelle (W) über ein Kegelrad-Getriebe verbunden sind.
14. Betätigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Drehwelle (W) den schwenkbaren Teil (K, V) zumindest zum Teil auch trägt,
unmittelbar oder mittelbar über zumindest einen, mit dem schwenkbaren Teil (K, V)
fest verbundenen Hebel (H).
15. Betätigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche für die Betätigung von
zumindest eines Teiles eines Cabrio-Verdecks, dadurch gekennzeichnet, dass der Fluidantrieb
(D) das Hauptlager des Verdecks bildet.
16. Betätigungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Drehsensor (21) vorgesehen und mit vorzugsweise der Drehwelle (W) oder aber
der Drehachse des Fluidmotors bzw. Drehkolbenmotors gekoppelt ist.