[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Bordstück für den seitlichen Anschluss von Fensterbänken
an das Mauerwerk mit einem entlang der Seitenkante der Fensterbank klemmend befestigbaren
Halterungsabschnitt und einer Winkelschiene, deren waagrechter oberer Querschenkel
eine Putzkante bildet, wobei die Winkelschiene mit dem Halterungsabschnitt durch einen
federnden Dehnungsabschnitt verbunden ist.
[0002] Ein derartiges Bordstück ist aus der Offenlegungsschrift DE 41 17 743 A1 bekannt
und besteht aus einem einstückigen Formteil aus Kunststoff. Der federnde Dehnungsabschnitt
ist dabei durch entsprechende dünnwandige U- bzw. V-Schienen zwischen dem vertikalen
Schenkel der Winkelschiene und dem Halterungsabschnitt gebildet, könnte aber auch
beispielsweise dadurch gebildet sein, dass eine Verlängerung des Basisschenkels des
U-förmigen Halterungsabschnitts als federnd verbiegbare Zunge am oberen Querschenkel
angeformt ist.
[0003] Diese bekannten Bordstücke haben sich in der Praxis sehr bewährt. Es besteht jedoch
hierbei die Schwierigkeit, dass ihre Fertigung aufwendigere Formen erfordert, wobei
für die unterschiedlichen Größen solcher Bordstücke jeweils gesonderte Formen erforderlich
sind. Bei den in der Praxis auftretenden Stückzahlen führt diese Vielzahl der Formen
zu recht hohen Gestehungskosten, was wiederum zur Folge hat, dass diese allen anderen
bekannten Bordstücken überlegenen Bordstücke dieser Art sich auf den Markt nur bedingt
durchsetzen können.
[0004] Aus der DE 86 32 644 U1 ist zwar bereits ein Bordstück bekannt geworden, das aus
mehrfach gekantetem Blech besteht. Dieses Bordstück weist aber angesichts der durch
reine Kantung ausgebildeten Fertigungsweise keinen in Einsteckrichtung federnden Dehnungsabschnitt
auf, der durch Wärmedehnung verursachte Längenänderungen der Fensterbank abfangen
kann, noch besitzt er einen inneren Abschlussdeckel oder einen zweiten, den nach unten
gerichteten freien Schenkel der Fensterbank aufnehmenden Abschnitt, wie dies bei Bordstücken
üblich ist.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bordstück der eingangs genannten
Art so auszugestalten, dass es einfacher und kostengünstiger herstellbar ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass es einstückig aus
einem Blechzuschnitt in einem mehrstufigen Abkant-, Rollverformungs- und einem abschließenden
Tiefziehvorgang derart gefertigt ist, dass unter dem Halterungsabschnitt eine Wassersammelkammer
gebildet ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Fertigung des Bordstücks als Stanz- und Biegeteil aus Blech
hat zur Folge, dass die Gestehungskosten gegenüber den Kunststoffteilen erheblich
geringer sind. Durch die erfindungsgemäß zusätzlich vorgesehene abschließende Tiefziehverformung,
lässt sich aber zusätzlich erreichen, dass das erfindungsgemäße Bordstück auch noch
mit einem zweiten L-förmigen Schenkel versehen ist, der den nach unten ragenden freien
Schenkel der Fensterbank umfasst. Durch das reine Blechabkantverfahren wie es bei
der DE 86 32 644 U1 vorgesehen ist, ließe sich eine solche Ausgestaltung niemals realisieren.
[0008] Von ganz erheblicher Bedeutung ist die Ausbildung des erfindungsgemäßen Bordstücks
derart, dass unter dem Halterungsabschnitt eine Wassersammelkammer gebildet ist, wie
sie beispielsweise bei dem einstückig als Strangpress-Profil ausgebildeten Bordstück
gemäß DE-GM 1 909 774 vorgesehen ist. Das Bordstück nach diesen Gebrauchsmuster -
mit den bereits eingangs angesprochenen Nachteilen hinsichtlich der Fertigung und
insbesondere der Fertigungskosten - kann aber wiederum keine L-förmige Winkelschiene
bilden, bei der ein zweiter Schenkel den nach unten ragenden freien Schenkel der Fensterbank
umfasst, wie dies bei der DE 41 17 743 A1 der Fall ist. Diese Ausgestaltung ist nur
durch eine Fertigung möglich, bei der nach den Biege- und Abkantschritten ein abschließender
Tiefziehvorgang stattfindet.
[0009] In Ausgestaltung der Erfindung kann weiter vorgesehen sein, dass ein das Bordstück
fensterseitig abschließender Deckel am vertikalen Schenkel der Winkelschiene angeformt
und in abgekanteter Stellung mit dem Halterungsabschnitt verschweißt ist.
[0010] Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, die Blechstreifen zur Bildung
eines erfindungsgemäßen Bordstücks von der Rolle in entweder blanker, eloxierter oder
beschichteter Oberfläche zu verarbeiten.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen als Blechstanz- und Biegeteil gefertigten Bordstücks,
- Fig. 2
- einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des fensterseitigen Endes eines abgewandelten Bordstücks
mit dem abgewinkelten und angeschweißten-Deckel,
- Fig. 4
- den Blechzuschnitt zur Bildung des Bordstücks nach Fig. 3,
- Fig. 5
- ein Ablaufdiagramm mit den unterschiedlichen Blechbearbeitungsschritten zur Bildung
des Bordstücks nach den Fig. 1 und 2,
- Fig. 6
- das Ablaufdiagramm zur Bildung der zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bordstücks nach den Fig. 3 und 4, und
- Fig. 7
- eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bordstücks.
[0012] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
als Blechformteil ausgebildeten Bordstücks umfasst eine Winkelschiene 1 bestehend
aus einem oberen, eine Putzkante 2 bildenden Querschenkel 3 und einem vertikalen Schenkel
4, an dem über einen U-förmigen Biege- und Dehnungsabschnitt 5 der eigentliche Halterungsabschnitt
6 zur klemmenden Aufnahme der Fensterbank angeformt ist. Der Halterungsabschnitt 6
umfasst einen doppelt gefalteten Halterungsschenkel 7 und einen unteren Halterungsschenkel
8, der im dargestellten Ausführungsbeispiel noch zusätzlich mit einem Knick 9 zur
besseren klemmenden Erfassung der in die U-förmige Aufnahme 10 einzuschiebenden Winkelschiene
11 versehen ist. Statt eines solchen Knicks 9 könnten auch einzelne Ausprägungen für
den gleichen Funktionszweck vorgesehen sein.
[0013] In Fig. 3 erkennt man an einem etwas abgeänderten Ausführungsbeispiel den Abschlussdeckel
12, der nach der Abkantung von dem in Fig. 4 dargestellten Blechzuschnitt gegebenenfalls
mittels einer Schweißung befestigt wird. In dem Blechzuschnitt der Fig. 4 erkennt
man darüber hinaus eine weitere, dem im fertigen Zustand abgekanteten Deckel gegenüberliegende
nach oben vom Querschenkel abgekantete Lasche 14.
[0014] In Fig. 5 erkennt man ein Ablaufdiagramm der Fertigung des Bordstücks nach den Fig.
1 und 2 ausgehend von einem Blechzuschnitt ähnlich dem in Fig. 4. Zunächst erfolgt
ein Abkanten des später den unteren Halterungsschenkel 8 bildenden Abschnitts, danach
eine Rollverformung zum Anformen der Klemmzone über verschiedene Abkantstufen erreicht
man die im zweituntersten Bild dargestellte Konfiguration, aus der in einem Endarbeitsgang
durch Tiefziehen das fertige Bordstück gebildet ist, wie es im untersten Bild dargestellt
ist.
[0015] In Fig. 6 ist ein der Fig. 5 entsprechendes Ablaufdiagramm zur Fertigung der Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Bordstücks nach den Fig. 3 und 4 aus einem einteiligen Blechzuschnitt
dargestellt. Durch entsprechend andere Abfolge der verschiedenen Verformungsschritte
ergibt sich ein im untersten Bild im Schnitt erkennbares anders geformtes Bordstück,
das aber in gleicher Weise einen Halterungsabschnitt 6' zur klemmenden Aufnahme einer
Fensterbank bildet, der wiederum federnd mit der Winkelschiene 1 verbunden ist, so
dass der Halterungsabschnitt 6' sich mit der Fensterbank unter Bildung eines Dehnungsausgleichs
in Längsrichtung der Fensterbank also senkrecht zur Ebene des vertikalen Schenkels
4 bewegen kann.
[0016] Von Bedeutung ist bei beiden Ausführungsformen die Ausbildung derart, dass eine Wassersammelkammer
15 bzw. 16 gebildet ist, die auf der Fensterbank nach hinten laufendes Wasser aufnehmen
und zur Seite abführen kann, wo durch entsprechende Ablauföffnungen ein sicherer Ablauf
gewährleistet ist.
[0017] In Fig. 7 ist ein Schnitt durch eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bordstücks ähnlich dem gemäß Fig. 3 und 6 dargestellt, bei dem neben einer Aussteifung
in Form einer Schiene 17, die auf den untersten Schenkel 18 aufgelegt und beispielsweise
durch Punktschweißen mit ihm verbunden ist, verschiedene Stanzzungen vorgesehen sind.
Neben Stanzzungen 19 zur Erzielung einer besonders hohen Klemmwirkung und einer Auszugssicherung
für- das eingesteckte Ende der Fensterbank sind am Ende der U-förmigen Aufnahme für
die Fensterbank noch ausgebogene schräggestellte Stanzzungen 20 vorgesehen, die einen
federnden Anschlag für die Fensterbank bilden. Derartige Stanzzungen 19 und 20 könnten
selbstverständlich auch bei der Ausführungsform nach Fig. 2 vorgesehen sein.
1. Bordstück für den seitlichen Anschluss von Fensterbänken an das Mauerwerk mit einem
entlang der Seitenkante der Fensterbank klemmend befestigbaren Halterungsabschnitt
und einer L-förmigen Winkelschiene, deren waagrechter oberer Querschenkel eine Putzkante
bildet, wobei die Winkelschiene einen zweiten, den nach unten ragenden freien Schenkel
der Fensterbank umfassenden Schenkel aufweist und die Winkelschiene mit dem Halterungsabschnitt
durch einen in Einsteckrichtung federnden Dehnungsabschnitt verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, dass es einstückig aus einem Blechzuschnitt in einem mehrstufigen
Abkant-, Rollverformungsund einem abschließenden Tiefziehvorgang derart gefertigt
ist, dass unter dem Halterungsabschnitt eine Wassersammelkammer (15, 16) gebildet
ist.
2. Bordstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein das Bordstück fensterseitig
abschleißender Deckel am vertikalen Schenkel der Winkelschiene angeformt und in abgekanteter
Stellung mit dem Halterungsabschnitt verschweißt ist.
3. Bordstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Winkelschiene
aus einem Blech mit eloxierter oder beschichteter Oberfläche besteht.
4. Bordstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechstärke
0,2 mm bis 1,0 mm, vorzugsweise 0,3 mm bis 0,8 mm, beträgt.
5. Bordstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine eingelegte Versteifungsschiene
(17).
6. Bordstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch in die U-förmige
Aufnahme (10) ausgebogene Stanzzungen (19) zur Erhöhung der Klemmwirkung für die Fensterbank.
7. Bordstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am inneren
Ende der U-förmigen Aufnahme (10) schräggestellte, federnde Anschläge für die Fensterbank
bildende Stanzzungen (20) ausgebogen sind.