(19)
(11) EP 1 118 732 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.07.2001  Patentblatt  2001/30

(21) Anmeldenummer: 00115176.0

(22) Anmeldetag:  13.07.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 10/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 18.01.2000 DE 10001754

(71) Anmelder: Schmitz-Werke GmbH & Co.
48282 Emsdetten (DE)

(72) Erfinder:
  • Diekmann, Martin
    49497 Mettingen (DE)
  • Kröner, Sven
    49497 Mettingen (DE)
  • Wessels, Bernhard
    48432 Rheine (DE)

(74) Vertreter: Schneck, Herbert, Dipl.-Phys., Dr. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Gelenkarm-Markise


(57) Bei einer Gelenkarm-Markise mit an einem Tragrohr (1) angeordneten Gelenkarmen (6), wobei ein Markisentuch sich zwischen einem Ausfallrohr (5) und einem auf einer Tuchwelle (3) angeordneten Tuchwickel erstreckt und der Bereich des Tuchwickels und des Ausfallrohrs (5) in dessen eingefahrenen Zustand von einer Abdeckung abgedeckt ist, ist vorgesehen, daß die Abdeckung im Querschnitt gesehen gewellt oder gerippt oder gezackt ausgebildet ist und hierdurch gebildete Längsrillen sich im wesentlichen parallel zum Tragrohr (1) erstrecken.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Gelenkarm-Markise mit an einem Tragrohr angeordneten Gelenkarmen, wobei ein Markisentuch sich zwischen einem Ausfallrohr und einem auf einer Tuchwelle angeordneten Tuchwickel erstreckt und der Bereich des Tuchwickels und des Ausfallrohrs in dessen eingefahrenen Zustand von einer Abdeckung abgedeckt.

[0002] Eine derartige Gelenkarm-Markise ist beispielsweise aus DE 296 12 905 U1 bekannt.

[0003] Um Gelenkarm-Markisen im eingefahrenen Zustand gegen Wettereinflüsse und Verschmutzung zu schützen, ist es bekannt, das Markisentuch in eine die Arme, die Tuchwelle und die Gelenkarme im eingefahrenen Zustand vollständig umschließende Kassette einzufahren.

[0004] Weiterhin ist es bekannt, Regenabdeckungen vorzusehen, welche sich beispielsweise in einer geschwungenen Querschnittskonfiguration um die Tuchwelle und den Tuchwickel herum erstrecken und einen Austrittsschlitz für das Markisentuch aufweisen. Die Unterseite dieser Abdeckung ist halbkreisförmig ausgebildet und entspricht in ihrem Durchmesser dem Durchmesser des aufgewickelten Tuchwickels, so daß beim Ausfahren des Markisentuches dieses an der Innenseite der Abdeckung entlangstreift.

[0005] Ein Nachteil bekannter derartiger Abdeckungen besteht darin, daß bei diesem Entlangstreifen eine Kratzwirkung auf die Stoffoberfläche ausgeübt wird und punktförmige Verschmutzungen auf der Oberfläche des Markisentuches verteilt werden. Weiterhin weisen die bekannten Lösungen den Nachteil auf, daß auftreffendes Regenwasser nicht nur nach vorne, sondern auch nach hinten zur Hauswand hin abgelenkt wird, was zu Feuchtebildung und Verschmutzung führt.

[0006] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einerseits die technischen Nachteile herkömmlicher Abdeckungen zu vermeiden und andererseits ein optisch ansprechendes, sich auch ästhetisch von bekannten Ausgestaltungen abhebendes Design zu realisieren.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abdeckung im Querschnitt gesehen gewellt oder gerippt oder gezackt ausgebildet ist und hierdurch gebildete Längsrillen sich im wesentlichen parallel zum Tragrohr erstrecken. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Abdeckung aus rostfreiem Stahlblech besteht.

[0008] Soweit im Vorstehenden von einer Abdeckung die Rede ist, ist hierunter sowohl eine kassettenartige Abdeckung als auch ein die Markise nur teilweise abdeckendes Regendach zu verstehen.

[0009] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung bringt den Vorteil mit sich, daß das Markisentuch beim Abstreifen an der Innenseite nur linienförmig mit der Abdeckung in Berührung kommt, so daß die Kratzwirkung auf die Stoffoberfläche reduziert wird und feine Schmutzpartikel in den Rillentälern abgelegt werden.

[0010] Auftreffendes Wasser fließt nicht senkrecht zur Tuchwelle in Richtung der Hauswand ungebremst ab und spritzt dementsprechend nicht an die Hauswand, sondern wird durch die Profiltäler zur Seite weggeführt oder in seinem Abfluß zumindest derart gebremst, daß das Wasser senkrecht nach unten tropft, ohne die Hauswand zu berühren.

[0011] Durch die Ausführung in Stahlblech wird ein vom Design her besonders reizvolles Erscheinungsbild erreicht. Die rippen- bzw. wellenartige Ausgestaltung führt darüber hinaus noch zu einem Versteifungseffekt des Blechs, so daß man mit einer vergleichsweise geringen Blechstärke auskommt. Der verwendete rostfreie Stahl kann ohne Lackbeschichtung eingesetzt werden und ist gleichwohl witterungsstabil. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn das Markisengestell auch im übrigen Design auf ein stählernes Erscheinungsbild ausgerichtet ist.

[0012] Weiterhin kann mit Vorteil vorgesehen sein, daß an der Oberseite der Abdeckung im Abstand voneinander, parallel zueinander Versteifungselemente angeordnet sind, die die Abdeckung übergreifen und an der Vorderseite in einer Nut der Abdeckung festgelegt sind.

[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Diese zeigt einen Schnitt durch eine Gelenkarm-Markise mit einer erfindungsgemäßen Abdeckung.

[0014] Eine in der Zeichnung dargestellte Markise umfaßt ein Tragrohr 1, welches mittels in der Zeichnung nicht dargestellter Wandhalter an einer Hauswand befestigt ist. An dem Tragrohr 1 sind gekrümmte Halter 2 befestigt, an welchen eine Tuchwelle 3 drehantreibbar gelagert ist. Auf die Tuchwelle 3 ist ein in der Zeichnung nicht dargestellter Tuchwickel eines Markisentuchs aufgewickelt, wobei das freie Ende des Markisentuchs über eine Kedernut 4 mit einem Ausfallrohr 5 verbunden ist.

[0015] An dem Tragrohr 1 sind außerdem zwei Gelenkarme 6 befestigt, deren freie äußere Enden über Abkröpfungen 7 mit dem Ausfallrohr verbunden sind.

[0016] An dem Tragrohr 1 sind weiterhin Halter 8 befestigt, deren Oberseite konzentrisch im Abstand zu dieser um die Tuchwelle 3 verläuft. Dort ist eine Abdeckung 9 befestigt, deren Unterseite der Oberseite der Halter 8 anliegt und dementsprechend wie diese konzentrisch zur Tuchwelle verläuft, wohingegen die Oberseite der Abdeckung 9 sich weiter nach vorne (in der Zeichnung nach rechts) erstreckt, so daß zwischen den beiden Enden der Abdeckung 9 ein Durchlaß 10 für das Markisentuch gebildet wird. Von der Seite her sind auf die Abdeckung 9 Abdeckkappen 11 aufgesetzt.

[0017] Die Abdeckung 9 ist gezackt bzw. gewellt ausgebildet, so daß in Längsrichtung der Tuchwelle 3 verlaufende Wellenberge 12 und Wellentäler 13 entstehen.

[0018] Die Wellentäler 13 führen im Bereich der Rückseite 14 der Abdeckung 9 dazu, daß das Wasser nicht ungebremst in Richtung auf die Hauswand (in der Zeichnung nach links) abfließen kann und seitlich weggeführt oder zumindest beim Abfließen gebremst wird.

[0019] An der Innenseite sorgen die dort als Vorsprünge in Erscheinung tretenden Wellentäler 13 für eine linienförmige Anlage des Markisentuchs und vermeiden eine flächige Reibung, wobei auf dem Markisentuch sitzende Partikel in die Wellentäler 13 abgelagert werden.


Ansprüche

1. Gelenkarm-Markise mit an einem Tragrohr (1) angeordneten Gelenkarmen (6), wobei ein Markisentuch sich zwischen einem Ausfallrohr (5) und einem auf einer Tuchwelle (3) angeordneten Tuchwickel erstreckt und der Bereich des Tuchwickels und des Ausfallrohrs (5) in dessen eingefahrenen Zustand von einer Abdeckung abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (9) im Querschnitt gesehen gewellt oder gerippt oder gezackt ausgebildet ist und hierdurch gebildete Längsrillen sich im wesentlichen parallel zum Tragrohr (1) erstrecken.
 
2. Gelenkarm-Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung aus rostfreiem Stahlblech besteht.
 
3. Gelenkarm-Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite der Abdeckung (9) im Abstand voneinander, parallel zueinander Versteifungselemente angeordnet sind, die die Abdeckung (9) übergreifen und an der Vorderseite in einer Nut der Abdeckung (9) festgelegt sind.
 




Zeichnung