(19)
(11) EP 1 120 068 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.2001  Patentblatt  2001/31

(21) Anmeldenummer: 00126949.7

(22) Anmeldetag:  08.12.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47D 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 08.12.1999 DE 29921570 U

(71) Anmelder: Kozina Ante
90461 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kozina Ante
    90461 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Hübner, Gerd, Dipl.-Phys. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Laufstall für Kleinkinder


(57) Laufstall für Kleinkinder, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
  • ein Sockelteil (1),
  • eine darauf angeordnete, zentrale Führungssäule (2), an der ein erster innerer Führungsring (4) mit einer nach außen offenen Führung (9) angeordnet ist,
  • ein ebenfalls auf dem Sockelteil (1) angeordnetes Umrandungsteil (5), an dem ein zweiter äußerer Führungsring (8) mit einer nach innen offenen Führung (10) konzentrisch und auf gleicher Höhe zum ersten Führungsring (4) angeordnet ist, und
  • mindestens ein zwischen innerem und äußerem Führungsring (4,8) in deren Führungen (9,10) horizontal verschiebbar und drehbar gelagerter Haltering (11,12) für ein Kleinkind, der eine Öffnung (13) zum Hineinstellen des Kindes aufweist.





Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Laufstall für Kleinkinder, der zur Aufnahme von Kindern dient und gleichzeitig die Möglichkeit bietet, als Lauflernhilfe verwendet zu werden.

[0002] Herkömmliche Laufställe weisen eine rechteckige oder runde Bodenplatte auf, die mit einer zaun- oder geländerartigen Umrandung versehen ist. In solche Laufställe können Kleinkinder hineingesetzt werden, die sich an der Umrandung hochziehen und daran entlang laufen können. Gegen ein Umfallen sind die Kinder nicht gesichert.

[0003] Ferner sind als Laufställe oder Lauflernhilfen sogenannte "Geh-Frei-Apparate" bekannt, die ein auf Rollen gelagertes Gestell aufweisen. Ein Sitz an diesem Gestell ist so positioniert, daß ein darin sitzendes Kleinkind mit den Füßen zum Boden reicht und sich damit in der Lauflernphase auf seinen eigenen Beinen unterstützt von dem Fahrgestell fortbewegen kann. Problematisch bei diesen Lauflernhilfen ist die Tatsache, daß der Bewegungsradius des Kindes nicht eingeschränkt ist. Das Kind kann also nicht kurzzeitig unbeaufsichtigt bleiben.

[0004] Aus der EP 0 549 544 A1 ist eine Gehhilfe für Kleinkinder bekannt, bei der an einem feststehenden Gestell ein Sitz an parallelen, geraden Rohr-Traversen in einer Richtung verschiebbar angeordnet ist. Analog den vorstehenden Geh-Frei-Apparaten erreicht das Kind im Sitz mit seinen Füßen den Boden und kann so vom Sitz gestützt entlang der Traversen laufen. Von Nachteil bei dieser Art von Laufstall ist jedoch die Tatsache, daß die Bewegungsfreiheit des Kindes stark eingeschränkt ist und es sich in dem Sitz insbesondere nicht drehen kann. Dies bedeutet, daß das Kind am Ende einer Traverse rückwärts laufen muß, um wieder an das andere Ende des Laufstalls zu gelangen.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Laufstall für Kleinkinder anzugeben, der einen definierten, begrenzten Bewegungsradius für das Kind zur Verfügung stellt, in diesem Bereich allerdings die Bewegungsfreiheit des Kindes nur unwesentlich beeinträchtigt und eine aktive Unterstützung beim Laufenlernen bietet.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Schutzanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Demnach weist der Laufstall folgende Merkmale auf:
  • ein Sockelteil,
  • eine darauf angeordnete, zentrale Führungssäule, an der ein erster innerer Führungsring mit einer nach außen offenen Führung angeordnet ist,
  • ein ebenfalls auf dem Sockelteil angeordnetes Umrandungsteil, an dem ein zweiter äußerer Führungsring mit einer nach innen offenen Führung konzentrisch und auf gleicher Höhe zum ersten Führungsring angeordnet ist, und
  • mindestens ein zwischen innerem und äußerem Führungsring in deren Führungen horizontal verschiebbar und drehbar gelagerter Haltering für ein Kleinkind, der eine Öffnung zum Hineinstellen des Kindes aufweist.


[0007] Aufgrund der vorstehenden Konstruktion ist der Bewegungsradius des Kindes auf die Kreisbahn zwischen dem inneren und äußeren Führungsring beschränkt. Dadurch kann das Kind kurzzeitig unbeaufsichtigt bleiben. Durch die Aufnahme des Kleinkindes in der Öffnung des Halteringes, der horizontal verschiebbar und drehbar zwischen den Führungsringen gelagert ist, kann sich das Kind im Haltering ohne Begrenzung drehen, also von seinem gesicherten Platz aus in alle Richtungen wenden.

[0008] Bevorzugte Ausführungsformen des Laufstalls sind in den Unteransprüchen angegeben. Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich ferner aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung eines Laufstalls,
Fig. 2
einen ausschnittsweisen Vertikalschnitt durch den Laufstall gemäß der Schnittlinie II-II nach Fig. 1, und
Fig. 3
eine Draufsicht auf den Laufstall von oben.


[0009] Wie insbesondere aus Fig. 1 hervorgeht, ist das tragende Sockelteil des Laufstalles eine kreisrunde Bodenplatte 1, die aus massivem Holzmaterial, wie Leimholz oder Schichtholz, gefertigt ist. An zentraler Position der Bodenplatte 1 ist eine Führungssäule 2 angeordnet, die aus einem vertikalen Ständer 3 und einer darauf sitzenden, massiven Führungsscheibe 4 besteht.

[0010] Die Höhe der Führungsscheibe 4 entspricht etwa der Hüfthöhe eines Kleinkindes im Alter von ein bis zwei Jahren.

[0011] Ferner ist auf der Bodenplatte 1 ein als Ganzes mit 5 bezeichnetes Umrandungsteil angebracht, das aus drei über den Außenrand 6 der Bodenplatte 1 verteilt angeordneten, vertikalen Stützen 7 und einem auf den Stützen 7 sitzenden äußeren Führungsring 8 gebildet ist. Dieser Führungsring 8 ist konzentrisch zu der zentralen Führungsscheibe 4 und auf gleicher Höhe mit dieser angeordnet.

[0012] Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 deutlich wird, sind in die zylindermantelförmige Außenseite der Führungsscheibe 4 und die Innenseite des äußeren Führungsrings 8 jeweils eine im Querschnitt rechteckige Führungsnut 9, 10 eingeformt, die wiederum konzentrisch und auf gleicher Höhe zueinander liegen. Zwischen diesen beiden Führungsnuten 9, 10 sind zwei Halteringe 11, 12 gelagert, indem deren außenseitiger Randbereich in die Führungsnuten 9, 10 eingreift. Aufgrund der Lagerung der Halteringe 11, 12 unter Spiel in den Führungsnuten 9, 10 sind die Halteringe sowohl um sich selbst drehbar als auch entlang der Führungsnuten 9, 10 auf der durch die Führungsscheibe 4 und den äußeren Führungsring 8 definierten Kreisbahn horizontal verschiebbar.

[0013] Die Halteringe 11, 12 weisen im übrigen eine zentrale Öffnung 13 auf, in die ein Kleinkind von oben hineingestellt werden kann, so daß die Halteringe 11, 12 das Kind jeweils in Hüfthöhe lose umschließen. Wie aus Fig. 2 und 3 deutlich wird, können dabei die Öffnungen 13 unterschiedlichen Durchmesser aufweisen, um verschieden gebaute Kinder zuverlässig zu halten und zu stützen.

[0014] Neben der Bodenplatte 1 bestehen auch alle anderen Teile des Laufstalls aus massiven Holzteilen.


Ansprüche

1. Laufstall für Kleinkinder, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

- ein Sockelteil (1),

- eine darauf angeordnete, zentrale Führungssäule (2), an der ein erster innerer Führungsring (4) mit einer nach außen offenen Führung (9) angeordnet ist,

- ein ebenfalls auf dem Sockelteil (1) angeordnetes Umrandungsteil (5), an dem ein zweiter äußerer Führungsring (8) mit einer nach innen offenen Führung (10) konzentrisch und auf gleicher Höhe zum ersten Führungsring (4) angeordnet ist, und

- mindestens ein zwischen innerem und äußerem Führungsring (4, 8) in deren Führungen (9, 10) horizontal verschiebbar und drehbar gelagerter Haltering (11, 12) für ein Kleinkind, der eine Öffnung (13) zum Hineinstellen des Kindes aufweist.


 
2. Laufstall nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockelteil als kreisrunde Bodenplatte (1) ausgebildet ist.
 
3. Laufstall nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Führungssäule (2) aus einem zentralen Ständer (3) und einer darauf sitzenden Führungsscheibe (4) gebildet ist.
 
4. Laufstall nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Umrandungsteil (5) aus mehreren über den Außenrand (6) des Sockelteiles (1) verteilten Stützen (7) und dem darauf sitzenden äußeren Führungsring (8) gebildet ist.
 
5. Laufstall nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Halteringe (11, 12) zwischen innerem und äußerem Führungsring (4, 8) angeordnet sind.
 
6. Laufstall nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteringe (11, 12) zueinander unterschiedliche Durchmesser ihrer Öffnung (13) aufweisen.
 
7. Laufstall nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß alle Teile des Laufstalls aus massivem Holz bestehen.
 
8. Laufstall nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen im inneren und äußeren Führungsring (4, 8) jeweils als Führungsnuten (9, 10) ausgebildet sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht