[0001] Die Erfindung betrifft ein Spielfahrzeug mit verstellbarer Magnethaftung für eine
Autorennbahn nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Spielfahrzeuge dieser Art werden durch einen Elektromotor angetrieben, der seine
Stromversorgung über Schleiferbürsten bezieht, welche mit Stromleitern der Fahrbahn
in Kontakt stehen. Diese Stromleiter sind in der Regel ferromagnetisch ausgeführt
und eignen sich daher dazu, mittels eines Dauermagneten im Spielfahrzeug dessen Haftung
an der Fahrbahn während der Fahrt zu erhöhen.
[0003] Aus der DE 33 27 667 ist ein Spielfahrzeug mit Magnethaftung für eine Autorennbahn
bekannt, welches höhenverstellbare Dauermagnete enthält, wobei der Abstand zwischen
den Dauermagneten und Stromleitern mittels Distanzplättchen einstellbar ist. Die Befestigung
der Halter der Dauermagneten und der Distanzplättchen geschieht mit Schrauben, die
gleichzeitig Fahrgestell und Karosserie verbinden.
[0004] Aufgrund der Notwendigkeit, Distanzplättchen zu verwenden, ist die Einstellung des
Abstandes zwischen Dauermagnet und Stromleiter aufwendig. Sie kann daher nicht im
normalen Spielbetrieb erfolgen.
[0005] Aus der DE 32 40 712 C2 ist ein Spielfahrzeug mit Magnethaftung für eine Autorennbahn
bekannt, bei dem der Dauermagnet in einem Magnethalter angeordnet ist, der am Fahrgestell
verstellbar gelagert ist. Dadurch läßt sich die Höhe des Spaltes zwischen Dauermagnet
und Stromleitern einstellen. Der Magnethalter kann dazu auch auf einer schiefen Ebene
angeordnet sein, die auf einer entsprechend schiefen Ebene im Fahrgestell verstellbar
ist. Die Verstellung erfolgt durch einen Schieber, der zusammendrückbare Hakenansätze
besitzt, die sich gegen eine am Fahrgestell angeordnete Zahnstange abstützen. Der
Magnethalter kann auch in einem am Fahrgestell angeordneten Schacht gelagert sein
und eine schiefe Führungsnut aufweisen, die auf einer schiefen Führungsfeder gleitet.
[0006] Die Halterung des Dauermagneten in einem Magnethalter der bekannten Art sowie dessen
Verschiebung ist technisch aufwendig, störanfällig und mit hohen Kosten verbunden.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Spielfahrzeug mit einstellbarer
Magnethaftung für eine Autorennbahn anzugeben, das einfacher aufgebaut ist als im
Stand der Technik, aber gleichwohl eine stufenlose Verstellmöglichkeit bietet, kostenkünstig
zu produzieren ist und störunanfällig ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0009] Bei dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Spielfahrzeug ist erfindungsgemäß
der Dauermagnet entlang gegenüber der Fahrbahnebene schräg verlaufende Führungsschienen
des Chassis verschiebbar, welche seitlich in einer einstückig mit dem Chassis ausgebildeten
Aufnahme ausgebildet sind, wobei die Innenseite der Aufnahme auf der der Fahrbahn
gegenüberliegenden Seite des Dauermagneten parallel zu den Führungsschienen eine ferromagnetische
Haftplatte enthält, entlang der der Dauermagnet stufenlos verschiebbar ist.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme kann die im wesentlichen im Querschnitt rechteckförmig
gestaltete Aufnahme des Dauermagneten einstückig mit der Bodenplatte ausgebildet werden,
so daß kein zusätzliches konstruktives Teil erforderlich ist. Indem der Dauermagnet
an einer metallischen Haftplatte anhaftet, kann er auf dieser in beliebige Stellung
verschoben werden, während gleichzeitig keine Zusatzhalterung zur Festlegung einer
Verschiebestellung erforderlich ist.
[0011] Vorzugsweise befindet sich die Aufnahme im Chassis zwischen Antriebsmotor und Vorderachse.
Dadurch befindet sich der Dauermagnet im wesentlichen an der Stelle des Schwerpunktes
des Spielfahrzeugs, wobei durch Verschiebung des Dauermagneten die Fahrcharakteristik
änderbar ist und gleichzeitig die Andruckkraft. Vorzugsweise ist die schiefe Ebene
der Haftplatte, auf der der Dauermagnet stufenlos verschiebbar ist, so ausgebildet,
daß in einer Stellung des Dauermagneten nahe der Vorderachse des Fahrzeugs die geringste
Andruckkraft auftritt und bei einer Verschiebung in eine Stellung nahe des Antriebsmotors
die höchste Andruckkraft erreichbar ist.
[0012] Um die Haftplatte in der Aufnahme arretieren zu können, weist die Aufnahme vorzugsweise
eine vorderseitige Haltenase auf, die die Haftplatte hintergreifen kann. Gleichzeitig
kann die Haltenase den Verschiebeweg des Dauermagneten begrenzen und seine Entnahme
aus der Aufnahme verhindern.
[0013] Der Dauermagnet ist insbesondere manuell von der Unterseite des Chassis her entlang
der schiefen Ebene verstellbar. Weiterer Hilfsmittel zur Verschiebung bedarf es daher
nicht.
[0014] Um dem Nutzer die Möglichkeit zu bieten, definierte Stellungen des Dauermagneten
einzustellen, können entweder die Führungsschienen ein oder mehrere nach innen gerichtete
Vorsprünge enthalten oder die Haftplatte kann quer gerichtete Erhebungen aufweisen,
die bei der Verschiebung des Dauermagneten einen gewissen Widerstand oder Anschlag
in bestimmter Stellung darstellen.
[0015] Der Dauermagnet ist insbesondere als einstückiges rechteckförmiges Plättchen ausgeführt.
In einer weitergehenden Ausführungsform kann jedoch auch vorgesehen sein, den Dauermagneten
zweigeteilt auszuführen, so daß es möglich wird, durch Auseinanderschieben der Teile
des Magneten einerseits die Andruckkraft der Dauermagnetteile an die Fahrbahn auf
eine größere Fläche zu verteilen und andererseits eine noch feinere Einstellung der
Andruckkraft zu erreichen.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine seitliche Ansicht eines Spielfahrzeugs nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht durch ein Spielfahrzeug entlang der Linie A von Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine Unteransicht eines Spielfahrzeugs nach Fig. 1.
[0017] Das in Fig. 1 dargestellte Spielfahrzeug enthält ein in einem Chassis 2 befestigtes
Paar von Antriebsrädern 6 sowie Vorderräder 7. Die Antriebsräder 6 werden von einem
in Längsrichtung des Spielfahrzeugs angeordneten Motor 1 angetrieben. Das Spielfahrzeug
fährt auf einer Rennbahn, welche eingelassene ferromagnetische Stromleiter aufweist,
zwischen denen eine Vertiefung ausgebildet ist, in die ein Leitkiel 12 des Spielfahrzeugs
eingreift und damit die Seitenführung gewährleistet.
[0018] Das in Fig. 1 dargestellte Spielfahrzeug weist in seinem mittleren Bereich zwischen
Motor 1 und Vorderrädern 7 eine im Querschnitt rechteckig und in Längsschnitt dreieckförmig
gebildete Aufnahme 5 auf, die einstückig mit dem Chassis 2 ausgebildet ist. Diese
verläuft in einem spitzen Winkel zum Chassis 2 bzw. der Fahrbahn nach vorne ansteigend.
[0019] Die Aufnahme 5 ist so ausgebildet, daß sie eine Haftplatte 4 aufnehmen kann, die
die Innenseite der Aufnahme 5 abdeckt. Die Haftplatte 4 ist ferromagnetisch ausgeführt,
so daß ein in die Aufnahme eingelegter Magnet 3 fest, jedoch verschieblich, an der
Haftplatte 4 haftet. Der Dauermagnet 3, der als rechteckförmiges Plättchen ausgeführt
ist, läßt sich an der Haftplatte 4 zwischen einer rückwärtigen Stellung und einer
vorderen Stellung stufenlos verschieben. Die Ziffer 3A zeigt den Dauermagneten 3 in
vorderer Stellung. Der Abstand zwischen dem Dauermagneten 3 und der Fahrbahn ist in
seiner rückwärtigen Stellung kleinstmöglich, während der Abstand des Dauermagneten
in der vorderen Stellung 3A den größten Abstand zur Fahrbahn aufweist. Da die Anziehungskraft
eines Magneten an einen ferromagnetischen Körper mit zunehmenden Abstand exponentiell
abnimmt, läßt sich auf diese Weise die Stärke der Andruckkraft des Fahrzeugs an die
Fahrbahn in einer großen Variationsbreite einstellen.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht durch Fig. 1 entlang der Linie A. Die Aufnahme 5
ist ein kastenförmig nach oben gerichtetes Teil des Chassis 2. Die Unterseite der
Aufnahme 5 ist durch die nach innen gerichteten Führungsschienen 9, 10 gebildet. An
der inneren Oberseite befindet sich die Haftplatte 4. Zwischen Haftplatte 4 und Führungsschienen
9,10 kann der Magnet 3 verschoben werden. Das Verschieben kann manuell durch Eingreifen
in die Aufnahme von der Unterseite des Fahrzeugs her erfolgen.
[0021] Fig. 3 zeigt eine Unteransicht eines Spielfahrzeugs nach Fig. 1. Es ist der Dauermagnet
3 in der hinteren Stellung sowie der vorderen Stellung 3A gezeigt. Um die Haftplatte
4 festzulegen, ist eine an einer Lasche 11 angesetzte Rastnase 8 vorgesehen (s. auch
Fig. 2). Die Rastnase reicht soweit in die Aufnahme 5 hinein, daß diese auch eine
Schiebegrenze für den Dauermagneten 3 in der Stellung 3A bildet.
[0022] Der Dauermagnet kann in der Aufnahme 5 frei verschoben werden. Es ist auch möglich,
die Führungsschienen 9, 10 und/oder die Haftplatte 4 jeweils mit Erhöhungen auszubilden,
um dem Nutzer bei der Verschiebung der Dauermagneten fühlbare Hindernisse an die Hand
zu geben, so daß bestimmte Stellungen als eine Art Raststellungen gezielt anwählbar
sind. Gleichwohl ist die Verschiebung grundsätzlich stufenlos.
[0023] Durch die Verschiebung des Dauermagneten 3 entlang der schiefen Ebene der Aufnahme
5 verändert sich nicht nur die Andruckkraft des Spielfahrzeugs an die Fahrbahn, sondern
auch die Fahrcharakteristik, da durch eine Verschiebung des Dauermagneten nach vorn
die Festhaltekraft des Spielfahrzeugs von der Fahrbahn nach vorn verlagert wird. Um
eine feinere Abstimmung der Fahrcharakteristika erzielen zu können, kann auch vorgesehen
sein, den rechteckförmigen Dauermagneten zweigeteilt auszubilden, so daß die Andruckkraft
auf eine größere Fläche der Fahrbahn verteilt wird. Durch relative Verschiebung der
Teile der Dauermagnete kann eine feine Einstellung der Andruckkraft und der Fahrcharakteristik
erreicht werden.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Antriebsmotor
- 2
- Chassis
- 3
- Dauermagnet
- 3A
- vordere Stellung
- 4
- Haftplatte
- 5
- Aufnahme
- 6
- Antriebsrad
- 7
- Vorderrad
- 8
- Nase
- 9
- Führungsschiene
- 10
- Führungsschiene
- 11
- Lasche
- 12
- Leitkiel
1. Spielfahrzeug mit einstellbarer Magnethaftung für eine Autorennbahn mit in die Fahrbahn
eingelassenen ferromagnetischen Stromleitern, die mit einem im Chassis des Spielfahrzeugs
eingelassenen Dauermagneten (3, 3A) in Wirkverbindung stehen, wobei der Dauermagnet
(3, 3A) im Chassis (2) entlang einer schiefen Ebene zur Einstellung des Abstandes
zwischen Dauermagnet (3, 3A) und Stromleitern verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dauermagnet (3, 3A) entlang einer gegenüber der Fahrbahnebene schräg verlaufenden
ferromagnetischen Haftplatte (4) im Chassis (2) stufenlos verschiebbar ist, welche
in einer vorzugsweise einstückig mit dem Chassis ausgebildeten Aufnahme (5) aufgenommen
ist, und daß die Unterseite der Aufnahme (5) zwei seitliche Führungsschienen (9, 10)
enthält, wobei der Dauermagnet (3) zwischen den Führungsschienen und der Haftplatte
verschiebbar ist.
2. Spielfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (5) sich im Chassis (2) zwischen Antriebsmotor (1) und Vorderräder
(7) befindet.
3. Spielfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (5) eine vorderseitig auslenkbare Haltenase (8) zur Arretierung
der Haftplatte (4) aufweist.
4. Spielfahrzeug nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dauermagnet (3, 3A) als rechteckiges Plättchen ausgebildet ist, welches von
der Unterseite des Chassis (2) her manuell entlang der schiefen Ebene verschiebbar
ist.
5. Spielfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (9, 10) ein odere mehrere zur Haftplatte gerichtete flexible
Vorsprünge enthalten, um Raststellungen des Dauermagneten (3, 3A) auszubilden.
6. Spielfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftplatte (4) mit nach unten quergerichteten Erhebungen ausgebildet ist,
um fühlbare Raststellungen des Dauermagneten auszubilden.
7. Spielfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dauermagnet (3, 3A) zweiteilig ausgebildet ist, wobei dessen Teile separat
entlang der schiefen Ebene verschiebbar sind.