[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Geschwindigkeit eines elektrisch
angetriebenen Spielfahrzeugs auf einer spurgeführten Rennbahn nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Einrichtung zur Durchführung
eines derartigen Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
[0002] Die Einstellung der Geschwindigkeit von Spielfahrzeugen auf einer Rennbahn erfolgt
üblicherweise mittels eines Handreglers, der beispielsweise pistolenförmig ausgebildet
ist, welcher es erlaubt, die Geschwindigkeit des Spielfahrzeugs zwischen einer Nullstellung
und einer Maximalstellung zu steuern. Durch zu schnelles Beschleunigen der Spielfahrzeuge,
insbesondere durch unerfahrene Spieler, können die Bahnen, die Fahrzeuge und die Umgebung
der Spielbahnen Schäden erleiden, insbesondere durch das Herausfliegen von Autos aus
den Kurven. Um dies zu vermeiden, war traditionell ein Transformator vorgesehen, durch
den die Grundgeschwindigkeit der Autos gesteuert werden konnte. Neue gesetzliche Regelungen
für Spielfahrzeuge für Kinder lassen den Einsatz derartiger Transformatoren jedoch
nicht mehr zu.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, insbesondere bei ferngelenkten Spielfahrzeugen, die Fahrgeschwindigkeit
in einem ersten Regelbereich bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit einstellen zu
können, und nach Betätigen einer sogenannten Boost-Taste eine höhere Geschwindigkeit
zu erreichen. Die Boost-Taste kann als gesonderte Taste ausgebildet sein, sie kann
jedoch auch dadurch gebildet sein, daß die Steuerungstaste der Geschwindigkeit nach
Erreichen einer ersten Geschwindigkeitsstufe ein Hindernis überwinden muß, um den
zweiten Geschwindigkeitsbereich zu erreichen.
[0004] Es sind ferner Spielfahrzeuge bekannt, deren Funktion durch Betätigung von Programmiertasten
einstellbar ist. Beispielsweise kann durch eine Folge unterschiedlicher Befehle, die
über Tipptasten in einer Tastaturanordnung eingegeben werden, ein programmierbares
Fahrverhalten des Fahrspielzeugs erreicht werden.
[0005] Schließlich ist es zur Steuerung von Fahrspielzeugen bekannt, deren Motoren über
eine Pulsweitensteuerung elektrisch anzutreiben, um somit eine Regelung der Fahrgeschwindigkeit
zu erreichen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Steuern der Geschwindigkeit
eines elektrischen Spielfahrzeugs auf einer spurgeführten Rennbahn anzugeben, das
die Einstellung unterschiedlicher Geschwindigkeitsstufen ohne Einsatz eines Transformators
ermöglicht, das eine hohe Sicherheit gewährleistet und großen Spielkomfort ermöglicht.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Durchführung
eines derartigen Verfahrens anzugeben.
[0007] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Geschwindigkeit eines elektrischen
Spielfahrzeugs auf einer spurgeführten Rennbahn mittels einer von Hand betätigbaren
Regeleinrichtung, bei dem die Geschwindigkeit des Spielfahrzeugs auf wenigstens zwei
Geschwindigkeitsstufen einstellbar ist. Die zweite Geschwindigkeitsstufe kann dabei
die maximal erreichbare Geschwindigkeit darstellen, die durch die Elektronik, die
Spannungsversorgung, den mechanischen Aufbau und den Zustand der Bahn und des Fahrzeugs
erreichbar ist. Im Bereich zwischen der Nullstellung und der zweiten Geschwindigkeitsstufe
ist die Höhe der ersten Geschwindigkeitsstufe als Bruchteil der zweiten Geschwindigkeitsstufe
über die Regeleinrichtung programmierbar. Mittels einer Steuereinrichtung kann die
Geschwindigkeit des Spielfahrzeugs dann zwischen einer Nullstellung und der ersten
Geschwindigkeitsstufe einstellbar sein, wobei nach Betätigen eines Selektionsschalters
die Geschwindigkeit des Spielfahrzeugs zwischen der Nullstellung und der zweiten Geschwindigkeitsstufe
einstellbar ist. Entsprechende Festlegung der Geschwindigkeitsstufen vorausgesetzt,
kann die Steuereinrichtung daher verwendet werden, um während des regulären Spielbetriebs
die Geschwindigkeit des Fahrspielzeugs zwischen der Nullstellung und der ersten Geschwindigkeitsstufe
einzustellen. Erst wenn ein Selektionsschalter, beispielsweise eine Boost-Taste, gedrückt
wird, vergrößert sich der Geschwindigkeitsbereich zwischen der Nullstellung und der
zweiten Geschwindigkeitsstufe.
[0008] Beim erfindungsgemäßen Verfahren muß daher zum Erreichen der zweiten Geschwindigkeitsstufe
eine zusätzliche Betätigung einer Taste erfolgen. Damit ist im normalen Spielbetrieb
die Sicherheit gegen Herausfliegen des Fahrzeugs aus der Bahn oder Beschädigung der
Umgebung verringert.
[0009] In besonderer Ausführungsform der Erfindung können weitere Geschwindigkeitsstufen
zwischen der Nullstellung und der zweiten Geschwindigkeitsstufe programmierbar bzw.
auswählbar sein.
[0010] Die Einstellung einer Geschwindigkeitsstufe erfolgt vorzugsweise durch Programmierung
eines Mikroprozessors.
[0011] Die zweite Geschwindigkeitsstufe kann wahlweise nach einer einmaligen Betätigung
des Selektionsschalters erreichbar sein, es ist jedoch vorzugsweise vorgesehen, die
zweite Geschwindigkeitsstufe nur so lange erreichen zu können, so lange gleichzeitig
der Selektionsschalter betätigt ist.
[0012] Die Bestimmung der Höhe der Geschwindigkeitsstufen, beispielsweise durch Programmierung,
erfolgt vorzugsweise durch manuelle Betätigung von Funktionsstufen eines Tasters an
der Regeleinrichtung. Die Speicherung der Höhe der Geschwindigkeitsstufe erfolgt dann
durch Betätigung eines separaten Schaltmittels. Die Funktionsstufe eines Tasters kann
beispielsweise dadurch erreicht werden, daß eine Boost-Taste länger als 5 Sekunden
gedrückt wird. Durch wechselweise Betätigung von Plus- und Minustasten der Steuereinrichtung
kann beispielsweise eine bestimmte Geschwindigkeitsstufe ausgewählt werden. Erneutes
längeres Betätigen der Boost-Taste kann dann diesen Wert in einem Speicher einer Mikroprozessoreinrichtung
speichern.
[0013] Die jeweiligen Funktionen der Betätigung können auf einer Anzeigeeinrichtung dargestellt
werden, wobei zur Unterstützung zwei LED's vorgesehen sein können.
[0014] Bei einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Steuerung eines derartigen Verfahrens
ist eine Regeleinrichtung mit einem Mikroprozessor zur programmierbaren Festlegung
wenigstens zweier Geschwindigkeitsstufen des Spielfahrzeugs vorgesehen. Ferner ist
eine Steuereinrichtung vorgesehen zur Einstellung der Geschwindigkeit des Spielfahrzeugs
von einer Nullstellung bis zu einer gewählten Geschwindigkeitsstufe. Mitteils eines
Selektionsschalters kann die zu wählende Geschwindigkeitsstufe für die Steuereinrichtung
ausgewählt werden.
[0015] Der Antrieb des Spielfahrzeugs erfolgt vorzugsweise über eine steuerbare Pulsweitenmodulation,
bei der eine ausgewählte gespeicherte Geschwindigkeitsstufe den Maximalwert der mit
der Steuereinrichtung über die Einstellung der Pulsweitenmodulation erreichbaren Geschwindigkeit
des Spielfahrzeugs darstellt.
[0016] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Einrichtung ist
ein sicherer Spielbetrieb ohne Verwendung eines Transformators und ohne Funktionseinschränkung
möglich. Die Programmiermöglichkeit der Regeleinrichtung erlaubt auch erweiterte Einstellmöglichkeiten
für unterschiedliche Geschwindigkeitsstufen, wobei es auch möglich ist, den wählbaren
Geschwindigkeitsstufen Fahreigenschaftskurven, beispielsweise Beschleunigungsprofile
oder Bremsprofile, beizugeben. Das Spielfahrzeug verhält sich daher bei Einstellung
einer bestimmten Geschwindigkeitsstufe entsprechend der gewählten Vorgabe.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine schematische Ansicht einer Regeleinrichtung nach der
vorliegenden Erfindung.
[0018] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Regeleinrichtung 1 in einem rechteckigen Gehäuse,
ähnlich einer Fernseh-Fernbedienung, eingebaut. Mittels eines Anschlusses 4 wird die
Verbindung zur Rennbahn hergestellt. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, die Steuerung
durch Infrarot- oder Funksignale vorzunehmen, um damit einen kabellosen Betrieb zu
ermöglichen. Die Stromversorgung erfolgt vorzugsweise durch handelsübliche Batterien
oder einen Akkumulator.
[0019] Unterhalb der Anzeige 3 befinden sich zwei LED's 8, 9, welche zur Anzeige des Betriebszustands
der Regeleinrichtung verwendbar sind. Die LED's können als getrennte LED's ausgeführt
sein, sie können jedoch auch als kombinierte einzige LED ausgestaltet sein, welche
zweifarbig ansteuerbar ist.
[0020] Durch Aufleuchten einer Farbe kann beispielsweise dargestellt werden, daß die Regeleinrichtung
sich im Programmiermodus befindet, während bei Anzeige einer anderen Farbe die gewählte
Geschwindigkeitsstufe angezeigt wird. Die jeweiligen Stufen und Profile können bevorzugt
auf der Anzeige 3 dargestellt werden.
[0021] Die Steuerung des Fahrspielzeugs erfolgt mittels der Steuereinrichtung 2, die Teil
der Regeleinrichtung 1 ist. Es sind zwei Tasten 5, 6 vorgesehen, wobei die Taste 5
beispielsweise eine Minustaste darstellt, während die Taste 6 eine Plustaste bildet.
Durch Betätigen der Plustaste kann die Geschwindigkeit des Fahrspielszeugs erhöht
werden, während durch Betätigung der Minustaste die Geschwindigkeit erniedrigt werden
kann. Die Funktion der Tasten kann beispielsweise so ausgeführt sein, daß eine Erhöhung
oder Erniedrigung der Geschwindigkeit durch mehrfaches Tippen auf die Tasten erfolgen
kann. Alternativ kann auch die Zeitdauer der Betätigung zur Steuerung verwendet werden.
[0022] Der mit der Plustaste erreichbare maximale Geschwindigkeitswert (erste Geschwindigkeitsstufe)
ist begrenzt. Eine weitere Erhöhung der Geschwindigkeit ist nur durch Betätigung (zusätzliches
oder permanentes) der Boost-Taste 7 erreichbar. Erfahrenen Spielern ist es daher möglich,
eine größere Geschwindigkeit zu erreichen und die Spielweise entsprechend angeregter
zu steuern.
[0023] Der Programmiermodus der Einrichtung wird beispielsweise durch Betätigen der Boost-Taste
7 von mehr als 5 Sekunden erreicht. Entsprechend kann der Programmierstatus an einer
der Leuchtdioden 8 oder 9 sowie zusätzlich der Anzeige 3 angezeigt werden.
[0024] Wenn die Einrichtung in den Programmiermodus geschaltet ist, kann durch Betätigen
der Plus- und Minustaste 5, 6 eine bestimmte Geschwindigkeitsstufe eingestellt werden,
die entweder als codierte Zahl in der Anzeige 3 erscheint oder bei einer entsprechend
aufwendigeren Anzeige 3 unmittelbar in Klarschrift dargestellt werden kann.
[0025] Zur Einspeicherung der gewählten Geschwindigkeitsstufen kann die Boost-Taste 7 erneut
für längere Zeit gedrückt werden. Andere Betätigungs-Befehlsfolgen sind ebenfalls
denkbar.
[0026] Anstelle zweier gesonderter Plus- Minustasten 5, 6 kann auch eine Schaltwippe vorgesehen
sein. Auch läßt sich die Regeleinrichtung in Form einer üblichen Pistolensteuerung
realisieren, wobei die Stellung des Abzugshebels jeweils einer bestimmten Einstellung
des Verhältnisses der Plus- und Minustasten 5, 6 der in der Figur dargestellten Einrichtung
entspricht.
[0027] Die erfindungsgemäße Einrichtung kann jederzeit neu programmiert werden, wobei fabrikmäßig
bestimmte Geschwindigkeitsstufen standardmäßig vorgegeben sein können. Dazu können
auch Geschwindigkeitsprofile gehören, beispielsweise Anfahr- und Bremsmanöver. Die
Übertragung der eingestellten Geschwindigkeitswerte erfolgt über eine Pulsweitenmodulation
an das Spielfahrzeug. Analoge Steuerungen sind ebenfalls möglich.
[0028] Bei Ausschalten des Antriebs in Nullstellung wird der Antriebsmotor vorzugsweise
kurzgeschlossen, um ein unmittelbares Bremsen zu erreichen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Regeleinrichtung
- 2
- Steuereinrichtung
- 3
- Anzeige
- 4
- Anschluß
- 5
- Minustaste
- 6
- Plustaste
- 7
- Boost-Taste
- 8
- LED
- 9
- LED
1. Verfahren zur Steuerung der Geschwindigkeit eines elektrisch angetriebenen Spielfahrzeugs
auf einer spurgeführten Rennbahn mittels eine von Hand betätigbaren Regeleinrichtung
(1), bei dem die Geschwindigkeit des Spielfahrzeugs auf wenigstens zwei Geschwindigkeitsstufen
einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der Höhe der ersten Geschwindigkeitsstufe als Bruchteil der zweiten
Geschwindigkeitsstufe die Regeleinrichtung (1) programmierbar ist, wobei mittels einer
Steuereinrichtung (2) die Geschwindigkeit des Spielfahrzeugs zwischen einer Nullstellung
und der ersten Geschwindigkeitsstufe einstellbar ist, und daß nach Betätigung eines
Selektionsschalters (7) die Geschwindigkeit des Fahrspielszeugs zwischen der Nullstellung
und der zweiten Geschwindigkeitsstufe einstellbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Geschwindigkeitsstufen durch weitere Selektionsschalter einstellbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung einer Geschwindigkeitsstufe durch Programmierung eines Mikroprozessors
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Geschwindigkeitsstufe nur solange erreichbar ist, solange gleichzeitig
der Selektionsschalter betätigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung der Höhe der Geschwindigkeitsstufen durch manuelle Betätigung
von Funktionsstufen eines Tasters (5, 6) an der Steuereinrichtung erfolgt, wobei die
Speicherung der Höhe der Geschwindigkeitsstufen durch Betätigung eines separaten Schaltmittels
(7) erfolgt.
6. Einrichtung zur Steuerung der Geschwindigkeit eines elektrischen Spielfahrzeugs zur
Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regeleinrichtung (1) mit einem Mikroprozessor zur programmierbaren Festlegung
wenigstens zweier Geschwindigkeitsstufen des Spielfahrzeugs vorgesehen ist, daß eine
Steuereinrichtung zur Einstellung der Geschwindigkeit des Spielfahrzeugs von einer
Nullstellung aus zu einer gewählten Geschwindigkeitsstufe vorgesehen ist, und daß
ein Selektionsschalter (7) vorhanden ist, um eine Geschwindigkeitsstufe für die Steuerschaltung
(2) auszuwählen.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Eingabetaste (5, 6) an der Regeleinrichtung zur Eingabe einer wählbaren
Höhe einer Geschwindigkeitsstufe vorhanden ist, und daß die gewählte Höhe der Geschwindigkeitsstufe
durch ein separates Schaltmittel (7) in einen Speicher des Mikroprozessors speicherbar
ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, bei der der Antrieb des Spielfahrzeugs mittels Pulsweitenmodulation
steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine ausgewählte gespeicherte Geschwindigkeitsstufe den Maximalwert der mit der
Steuereinrichtung über die Einstellung der Pulsweitenmodulation erreichbaren Geschwindigkeit
des Spielfahrzeugs darstellt.