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EP 1 120 207 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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01.08.2001 Patentblatt 2001/31 |
(22) |
Anmeldetag: 11.01.2001 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
28.01.2000 DE 10003838
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(71) |
Anmelder: Artur Fischer TIP GmbH & Co. KG |
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72178 Waldachtal (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Fischer, Artur, Prof. Dr.phil.h.c.Dr.-Ing.E.h.
72178 Waldachtal (DE)
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(54) |
Werkzeug und Verfahren zur thermisch/mechanischen Oberflächenformung eines aufgeschäumten
Spielbausteins |
(57) Die Erfindung betrifft ein Werkzeug (10) und ein Verfahren zur thermisch/mechanischen
Oberflächenformung eines aufgeschäumten Spielbausteins (28). Zur einfachen Oberflächenbearbeitung
des Spielbausteins (28) schlägt die Erfindung vor, das Werkzeug (10) mit einem drehbar
gelagerten, nach Art eines Sägeblatts ausgebildeten Schneidelement (22) zu versehen
und das Werkzeug (10) als auswechselbaren Einsatz auszubilden, der beispielsweise
anstelle einer Lötspitze in einen Lötkolben einsetzbar ist. Zur Oberflächenformung
wird das Werkzeug (10) auf eine Schmelztemperatur des Spielbausteins (28) erwärmt
und über dessen Oberfläche geführt, so dass das Schneidelement (10) auf der Oberfläche
des Spielbausteins (28) abrollt und eine Furche (30) oder Nut in die Oberfläche einformt.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug sowie ein Verfahren zur thermischen/mechanischen
Oberflächenformung eines aufgeschäumten Spielbausteins mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 oder 6.
[0002] Derartige Spielbausteine sind an sich bekannt, beispielhaft wird verwiesen auf die
DE 197 49 493. Die bekannten Spielbausteine sind aus einem Agrarrohstoff, beispielsweise
aus Maisgries durch Extrudieren oder Spritzgießen geformt und aufgeschäumt. Die Spielbausteine
weisen eine näherungsweise zylindrische Form auf.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug sowie ein Verfahren vorzuschlagen,
mit dem sich eine Oberfläche des Spielbausteins im Sinne einer Formgebung bearbeiten
lässt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 6 gelöst.
Das erfindungsgemäße Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist ein drehbar
gelagertes Schneidelement auf. Das Schneidelement lässt sich nach Art einer Schneidscheibe
oder eines Sägeblatts auf der Oberfläche des Spielbausteins entlang führen, wobei
das Schneidelement auf der Oberfläche des Spielbausteins abrollt und in die Oberfläche
eindringt. Die Oberfläche des Spielbausteins lässt sich dadurch Einschneiden. Des
weiteren ist das erfindungsgemäße Werkzeug erwärmbar, es wird zumindest auf eine Erweichungstemperatur,
vorzugsweise auf eine Schmelztemperatur des Spielbausteins erwärmt. Dadurch wird beim
Abrollen des Schneidelements des erfindungsgemäßen Werkzeugs die Oberfläche des Spielbausteins
nicht nur mechanisch, sondern auch thermisch verformt. Die Oberfläche des Spielbausteins
wird beim Darüberführen des erfindungsgemäßen Werkzeugs örtlich aufgeschmolzen und
es lässt sich beispielsweise eine Art Furche oder Nut in die Oberfläche des Spielbausteins
einformen. Mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug ist es möglich, Oberflächen von aufgeschäumten
Spielbausteinen die zur Herstellung einer Modelllandschaft aneinandergeklebt werden,
so zu bearbeiten, dass die Spielbausteine eine realistisch aussehende Oberfläche erhalten.
So lassen sich beispielsweise blau eingefärbte Spielbausteine zu einem (selbstverständlich
unbeweglichen und nicht fließenden) Modellfluss nebeneinander kleben und ihre Oberfläche
mittels des erfindungsgemäßen Werkzeugs so gestalten, dass sie Strömungswellen zumindest
ähnlich sieht. Auch die Oberflächen von behauenen oder unbehauenen Natursteinen oder
von Kunststeinen lassen sich mittels des erfindungsgemäßen Werkzeugs nachbilden. Die
Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Werkzeugs zur thermisch/mechanischen
Oberflächenformung aufgeschäumter Spielbausteine sind unüberschaubar.
[0005] Vorzugsweise ist das Schneidelement des erfindungsgemäßen Werkzeugs kreisscheibenförmig
beispielsweise nach Art einer Schneidscheibe oder eines Sägeblatts ausgebildet. Auf
diese Weise wird erreicht, dass das Schneidelement beim Führen des Werkzeugs über
die Oberfläche eines Spielbausteins abrollt. Diese Ausgestaltung der Erfindung vereinfacht
die Handhabung des erfindungsgemäßen Werkzeugs. Bei einer Weiterbildung sind Schneid-
oder Sägezähne am Umfang des Schneidelements vorgesehen.
[0006] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Werkzeug als auswechselbarer Einsatz
für eine Wärmequelle ausgestaltet. Die Wärmequelle kann beispielsweise ein Lötkolben
sein, in den das Werkzeug anstelle einer Lötspitze einsetzbar ist. Mit dem Lötkolben
wird das Werkzeug erwärmt und zugleich dient der Lötkolben zum Halten des erwärmten,
erfindungsgemäßen Werkzeugs.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ein erfindungsgemäßes Werkzeug in perspektivischer
Darstellung.
[0008] Das in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Werkzeug 10 weist einen zylindrischen
Schaft 12, 14 mit einem im Durchmesser kleineren Spannabschnitt 12 und einem im Durchmesser
größeren Halterungsabschnitt 14 auf. Ein Durchmesserübergang erfolgt an einer Ringstufe
16. Der Halterungsabschnitt 14 ist durch einen quer durchgehenden Schlitz 18 als Gabel
ausgebildet. Im Schlitz 18 ist mittels einer Welle 20 ein Schneidelement 22 drehbar
gelagert. Das Schneidelement 22 ist kreisscheibenförmig als eine Art Sägeblatt ausgebildet,
es weist Zähne 24 am Umfang auf, die in der Zeichnung nur über ein Teil des Umfangs
dargestellt sind. Seitenflächen des kreisscheibenförmigen Schneidelements 22 weisen
im dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung die Form flacher
Kegel auf.
[0009] Das erfindungsgemäße Werkzeug 10 einschließlich seines Schafts 12, 14, der Welle
20 und des Schneidelements 22 ist aus Metall, also aus einem wärmeleitenden und wärmebeständigen
Material hergestellt. Das erfindungsgemäße Werkzeug 10 ist als auswechselbarer Einsatz
ausgebildet, es ist zur Handhabung mit dem Spannabschnitt 12 seines Schaftes 12, 14
beispielsweise in einen wärmeisolierenden Handgriff 26 einsetzbar, mit dem das Werkzeug
10 auch in erwärmtem Zustand ohne die Gefahr von Verbrennungen gehalten werden kann.
Zum Erwärmen lässt sich das erfindungsgemäße Werkzeug über eine Wärmequelle, beispielsweise
eine nicht dargestellte Kerze halten. Des weiteren ist es durch die Ausbildung des
Werkzeugs 10 als auswechselbaren Einsatz möglich, das Werkzeug 10 mit seinem Spannabschnitt
12 anstelle einer Lötspitze in einen nicht dargestellten Lötkolben einzusetzen, wodurch
sich das Arbeiten mit dem Werkzeug 10 vereinfacht. Durch die Herstellung des Werkzeugs
10 aus wärmeleitendem Material wird die Wärme des Lötkolbens auf das Schneidelement
22 übertragen.
[0010] Wie in der Zeichnung dargestellt, ist das erfindungsgemäße Werkzeug 10 zur thermisch/mechanischen
Oberflächenformung eines aus einem festen Schaum bestehenden Spielbaustein 28 vorgesehen.
Der Spielbaustein 28 ist beispielsweise aus einem Maisgries durch Extrudieren geformt
und aufgeschäumt, er hat näherungsweise eine Zylinderform. Zur Oberflächenformung
wird das Werkzeug 10 auf eine Schmelztemperatur des Spielbausteins 28 erwärmt. In
erwärmtem Zustand wird das Werkzeug 10 auf einer Oberfläche des Spielbausteins 28
entlang geführt. Dabei dringt das nach Art eines Sägeblatts ausgebildete Schneidelement
22 mit seinem Umfang in die Oberfläche des Spielbausteins 28 ein und formt mechanisch
und thermisch durch örtliches Aufschmelzen des Spielbausteins 28 eine Furche 30 oder
Nut in die Oberfläche des Spielbausteins 28. Beim Führen des Werkzeugs 10 über die
Oberfläche des Spielbausteins 28 rollt das Schneidelement 22 auf der Oberfläche des
Spielbausteins 28 ab.
1. Werkzeug zur thermisch/mechanischen Oberflächenformung eines aufgeschäumten Spielbausteins,
dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (10) ein drehbar gelagertes Schneidelement (22) aufweist, und
dass das Werkzeug (10) erwärmbar ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (22) kreisscheibenförmig ausgebildet ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (22) Zähne (24) an seinem Umfang aufweist.
4. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (10) aus auswechselbarer Einsatz für eine Wärmequelle ausgebildet
ist.
5. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (10) aus einem wärmeleitenden Material besteht.
6. Verfahren zur thermisch/mechanischen Oberflächenformung eines aufgeschäumten Spielbausteins
mit einem Werkzeug, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (10) ein drehbar gelagertes Schneidelement (22) aufweist, und
dass das Werkzeug (10) erwärmt und über die Oberfläche des zu bearbeitenden Spielbausteins
(28) geführt wird.
