(19)
(11) EP 1 120 376 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.2001  Patentblatt  2001/31

(21) Anmeldenummer: 01100294.6

(22) Anmeldetag:  04.01.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66C 23/66, B66C 23/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.01.2000 DE 10003058
15.05.2000 EP 00110185

(71) Anmelder: MACMOTER S.p.A.
I-47015 Modigliana (FO) (IT)

(72) Erfinder:
  • Haringer, Alois Johann
    39044 Neumarkt (BZ) (IT)

(74) Vertreter: Schieferdecker, Lutz, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Herrnstrasse 37
63065 Offenbach
63065 Offenbach (DE)

   


(54) Rohrverleger


(57) Der Rohrverleger 1 weist ein Unterfahrzeug 2 mit einer Fahrerkabine sowie einen auf dem Unterfahrzeug 2 abgestützten Ausleger 10 auf, der um eine waagerechte Neigungsachse 11 heb- und senkbar ist. Außerdem ist der Ausleger 10 mittels eines Drehkranzes um eine senkrechte Schwenkachse verschwenkbar. Am äußeren Ende des Auslegers 10 ist ein Seilrollenkopf 31 mit einer Umlenkrolle 26 und einer Seilrolle 28 vorgesehen, der sich insgesamt um eine Einstellachse 32 gegenüber dem Ausleger 10 verschwenken läßt. Diese Einstellachse 28 verläuft in Längsrichtung des Auslegers 10. Mittels einer mechanisch oder hydraulisch betätigbaren Blockiereinrichtung kann die Schwenkstellung des Seilrollenkopfes 31 gegenüber dem Ausleger 10 auch blockiert werden. Infolge der Verschwenkbarkeit sowohl des Auslegers 10 wie des Seilrollenkopfes 31 kann die Rohrverlegearbeit einfacher und schneller durchgeführt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rohrverleger mit einem Unterfahrzeug, einer Fahrerkabine bzw. einem Fahrerstand, einem Ausleger, der an seinem äußeren Ende einen Seilrollenkopf mit einer Seilrolle aufweist, und mit Antrieben zum Fahren, zum Heben und Senken des Auslegers und zum Auf- und Abwickeln des über die Seilrolle laufenden Tragseils.

[0002] Ein derartiger Rohrverleger, der beim Bau von unter der Erdoberfläche verlegten Rohrleitungen eingesetzt wird, ist bekannt. Dabei ist der am Unterfahrzeug mit einer waagerechten Achse angelenkte Ausleger nur innerhalb einer Vertikalebene verlagerbar, die fahrzeugfest ist. Die Ausrichtung der im wesentlichen waagerecht vom Ausleger getragenen Rohre erfolgt durch entsprechendes Manövrieren des Unterfahrzeugs. Der Seilrollenkopf, in dem eine Umlenkrolle für das Tragseil und die obere Seilrolle eines Flaschenzuges gelagert sind, ist durch Verschweißung fest mit dem äußeren Ende des Auslegers verbunden. Diese starre Verbindung des Seilrollenkopfes mit dem Ausleger hat zur Folge, daß der Seilrollenkopf bzw. die beiden in ihm gelagerten Rollen sich stets in der Vertikalebene befinden, in der auch der mehr oder minder stark geneigte Ausleger verläuft. Um beim Anhängen der Last den Seilrollenkopf auf das anzuhängende Rohr auszurichten und ferner das Rohr in der vorgesehenen Einbaustellung abzusetzen, muß daher der Ausleger durch Rangieren des Rohrverlegers in eine entsprechend ausgerichtete Lage gebracht werden. Diese Arbeitsweise, bei welcher der Rohrverleger auch dann verfahren und rangiert werden muß, wenn das zu verlegende Rohr nur um einen kleinen Winkel gegenüber dem Boden gedreht werden soll oder sich nicht annähernd senkrecht unter dem Seilrollenkopf befindet, ist aufwendig und zeitraubend.

[0003] Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Rohrverleger so auszubilden, daß er besser an die zu erfüllenden Anforderungen angepaßt ist und ein einfacheres und schnelleres Arbeiten ermöglicht.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ausleger mittels eines Schwenkantriebs um eine zum Unterfahrzeug senkrecht stehende Schwenkachse gegenüber dem Unterfahrzeug verschwenkbar ist und daß der Seilrollenkopf um eine Einstellachse verschwenkbar am Ausleger gelagert ist.

[0005] Die erfindungsgemäße Verschwenkbarkeit des Auslegers um eine senkrechte Achse, die zweckmäßigerweise durch die Abstützung des Auslegers über einen Drehkranz auf dem Unterfahrzeug erreicht wird, bietet die Möglichkeit, bei feststehendem und ggf. standgesichertem Fahrzeug in einem durch die Reichweite des neigbaren Auslegers vorgegebenen Umkreis Rohre zu verlagern und auf einen Rohrgraben auszurichten - und zwar im Zusammenspiel von Verschwenkungen und Neigungsänderungen des Auslegers sowie von Auf- oder Abwickeln des Tragseils. Die Verschwenkbarkeit des Seilrollenkopfes gegenüber dem Ausleger ermöglicht ein begrenztes Verschwenken des Seilrollenkopfes nach links oder rechts aus der vertikalen Auslegerebene heraus, um den Seilrollenkopf auf eine seitlich versetzt am Boden befindliche Last einzustellen, so daß diese problemlos an den Ausleger angehängt und über den Boden hinweg zur vertikalen Auslegerebene gezogen werden kann. Das selbsttätige Einstellen des sich verschwenkenden Seilrollenkopfes auf die anzuhängende Last bzw. deren Lage hat insbesondere auch den Vorteil, daß das Tragseil vom Seilrollenkopf zur Last hin in einer Richtung verläuft, die nicht oder doch nur in verringertem Maße von der Seilrollenebene abweicht. Dadurch wird die Reibung zwischen dem Tragseil und den Seilrollen herabgesetzt und ein glatter Lauf des Seils über die Seilrollen gefördert, ohne daß befürchtet werden muß, daß das Seil aus den Umfangsrillen der Seilrollen herausspringt. Auch beim Absetzen des angehobenen Rohrs kann dieses unter der Einwirkung von Querkräften einfacher und sicherer dirigiert und dabei ganz oder teilweise außerhalb der Auslegerebene abgesetzt werden. Dementsprechend vereinfacht auch die Verschwenkbarkeit des Seilrollenkopfes gegenüber dem Ausleger die Rohrverlegearbeiten.

[0006] Die Verschwenkbarkeit des Seilrollenkopfes ist jedoch nicht immer erwünscht. Deshalb sieht eine Weiterbildung vor, dem Seilrollenkopf eine Blockiereinrichtung zuzuordnen, die ein Fixieren des Seilrollenkopfes in seiner Mittelstellung oder auch in einer aus dieser Mittelstellung zur einen oder anderen Seite hin verschwenkten Stellung ermöglicht.

[0007] Diese Blockiereinrichtung kann so ausgebildet sein, daß sie zugleich die Verschwenkbarkeit des Seilrollenkopfes auf einen bestimmten Winkelbereich eingrenzt. Die Betätigung der Blockiereinrichtung kann mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch erfolgen. Das hydraulische Blockieren und Lösen der Blockiereinrichtung bietet sich bei ohnehin schon vorhandener Hydraulikeinrichtung zur Betätigung des Auslegers des Rohrverlegers an, zumal sich auf diese Weise auch eine bequeme Fernbetätigung der Blockiereinrichtung erreichen läßt.

[0008] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
einen Rohrverleger mit in Ruhestellung bzw. Transportstellung abgesenktem Ausleger in Seitenansicht;
Figur 2
den Rohrverleger gemäß Figur 1 in Draufsicht;
Figur 3
eine Stirnansicht des Rohrverlegers mit angehobenem und in eine Arbeitsstellung verschwenktem Ausleger;
Figur 4
eine Draufsicht auf den in Figur 3 dargestellten Rohrverleger;
Figur 5
den Seilrollenkopf und das äußere Ende des in die waagerechte Stellung niedergeschwenkten Auslegers in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht;
Figur 6
die Anordnung gemäß Figur 5 in einer teilweise geschnittenen Draufsicht;
Figur 7
die Anordnung gemäß Figur 5 in einer teilweise geschnittenen Stirnansicht von links;
Figur 8
die Draufsicht auf eine den Figuren 5 bis 7 entsprechende Anordnung, die zusätzlich mit einer mechanischen Blockiereinrichtung versehen ist;
Figur 9
die Einzelheit IX in Figur 8 in vergrößertem Maßstab;
Figur 10
die Anordnung gemäß Figur 8 in Seitenansicht;
Figur 11
die Einzelheit XI in Figur 10 in vergrößertem Maßstab;
Figur 12
eine vergrößerte Schnittdarstellung längs Linie XII-XII in Figur 8;
Figur 13
eine Figur 8 entsprechende Darstellung, jedoch mit einer hydraulisch betätigbaren Blockiereinrichtung;
Figur 14
die Einzelheit XIV in Figur 13 in vergrößertem Maßstab;
Figur 15
eine Seitenansicht zur Anordnung gemäß Figur 13; und
Figur 16
einen Schnitt längs Linie XVI-XVI in Figur 13 in vergrößertem Maßstab.


[0010] Der Rohrverleger 1 gemäß Figuren 1 bis 4 weist ein Unterfahrzeug 2 auf, das als Raupenfahrzeug mit seitlichen Antriebsketten 3 und 4 ausgebildet ist und eine Fahrerkabine 5 aufweist, die linksseitig im Abstand zur Längsmittelebene 6 des Unterfahrzeugs 2 angeordnet ist.

[0011] Ein Drehkranz 7 mit senkrechter Schwenkachse 8 ist mittig hinter der Fahrerkabine 5 auf dem Unterfahrzeug 2 angeordnet und trägt einen Aufbau. Der Drehkranz 7 bzw. der Aufbau ist mittels eines nicht dargestellten Schwenkantriebs verschwenkbar und umfaßt eine Auslegerbasis 9, an die ein Ausleger 10 mit waagerechter Neigungsachse 11 angelenkt ist. Zum Heben und Senken des Auslegers sind zwei parallele Hydraulikaggregate 12 und 13 jeweils mit einem Zylinder 14 und einer Kolbenstange 15 vorgesehen, die mit zur Neigungsachse 11 parallelen Achsen 16 und 17 an der Auslegerbasis 9 bzw. am Ausleger 10 angelenkt sind.

[0012] An die Auslegerbasis 9 ist mittels zweier waagerechter Teleskopführungen 18 und 19, die sich annähernd radial zur Schwenkachse 8 und diametral entgegengesetzt zum Ausleger 10 erstrecken, ein Gegengewicht 20 angeschlossen, das mittels einer Verstelleinrichtung 21 in seinem Abstand zur Schwenkachse 8 einstellbar ist. Die Verstelleinrichtung 21 ist ebenfalls hydraulisch betätigbar und weist einen Zylinder 22 und eine Kolbenstange 23 auf, die in der Mitte zwischen den beiden Teleskopführungen 18 und 19 verlaufen.

[0013] An seinem inneren angelenkten Ende trägt der Ausleger 10 eine mittels eines nicht dargestellten Antriebs umkehrbar antreibbare Wickelrolle 24 für ein Tragseil 25, das über eine Umlenkrolle 26 am freien Ende des Auslegers 10 an einen Flaschenzug 27 mit einer oberen Seilrolle 28 angeschlossen ist. Die bewegliche (untere) Rollenanordnung 29 des Flaschenzugs 27 ist mit einer nur als Seilstück angedeuteten Anhängvorrichtung 30 für Rohre verbunden ist. Die Umlenkrolle 26 und die Seilrolle 28 sind in einem Seilrollenkopf 31 gelagert, der seinerseits um eine Einstellachse 32 verschwenkbar am äußeren Ende des Auslegers 10 gelagert ist.

[0014] Figuren 1 und 2 zeigen den Ausleger 10 bei eingefahrenen Hydraulikaggregaten 12 und 13 sowie bei eingefahrener Verstelleinrichtung 21 in seiner Ruhestellung, in der sich der Ausleger 10 in der Längsmittelebene 6 annähernd waagerecht nach vorne erstreckt. Diese Ruhestellung ist zugleich die Fahrtstellung für den Transport des Rohrverlegers 1 an seinen Einsatzort und zurück.

[0015] Wie Figur 3 zeigt, kann der Ausleger 10 in eine aufragende Stellung angehoben werden, in der er über die Fahrerkabine 5 hinweg um die Schwenkachse 8 in eine Arbeitsstellung geschwenkt werden kann. Das Gegengewicht 20, das gemäß Figuren 3 und 4 in einem vergrößerten Abstand zur Schwenkachse 8 ausgefahren ist, würde jedoch bei entsprechend weiter Schwenkung mit der Fahrerkabine 5 kollidieren. Dementsprechend ist der Schwenkbereich des Auslegers 10 eingegrenzt. Diese Eingrenzung ist geringer, wenn der Ausleger 10 in angehobener Stellung über die Fahrerkabine 5 hinweggeschwenkt werden kann, und läßt sich ganz vermeiden, wenn die Fahrerkabine ebenfalls auf dem Drehkranz abgestützt ist (nicht dargestellt) und somit mit dem Ausleger 10 mitverschwenkt wird. Eine Verschwenkbarkeit um die Schwenkachse 8 von mindestens 270° ist erwünscht.

[0016] Gemäß Figuren 5 bis 7 ist mit dem äußeren Ende 10' des Auslegers 10 ein Zwischenstück 33 verbunden, das zwei parallele Trägerplatten 34 und 35 aufweist, die durch zwei Distanzhülsen 36 und 37 sowie sich durch diese erstreckende Befestigungsbolzen 38 und 39 in ihrer gegenseitigen Lage fixiert sind. Das Zwischenstück 33 weist ferner zwischen den Trägerplatten 34 und 35 Anlageplatten 40 und 41 auf, die in ihrer Form und Größe an das äußere Ende des Auslegers 10 angepaßt sind, so daß das kastenförmige Zwischenstück 33 auf das äußere Ende des Auslegers 10 wie aus Figur 5 ersichtlich aufgeschoben werden und mittels der Befestigungsbolzen 38, 39 fest damit verspannt werden kann, wie es Figur 6 erkennen läßt.

[0017] In das dem Auslegers 10 abgewandte Ende des Zwischenstücks 33 ist ein Lagerungszylinder 42 eingesetzt, der mit den Anlageplatten 40 und 41 direkt sowie mit den Trägerplatten 34 und 35 über mehrere Radialstreben 43 verschweißt ist. In den Lagerungszylinder 42 ist eine Lagerbuchse 44 aus einem Gleitwerkstoff mit geringem Reibungskoeffizienten eingesetzt, die einen stirnseitig am Lagerungszylinder 42 angreifenden Radialflansch 45 aufweist.

[0018] Die Lagerbuchse 44 dient zur verschwenkbaren Lagerung des Seilrollenkopfes 31, der zwei parallele Lagerplatten 47, 48 aufweist, zwischen denen auf einer Achse 49 die Umlenkrolle 26 und auf einer Achse 51 die Seilrolle 28 mit einer Reihe von Umfangsrillen 53 gelagert sind. Das in den Figuren 5 bis 7 nicht dargestellte Tragseil 25 verläuft von der Seilrolle 28 über die einrillige Umlenkrolle 26 und weiter längs des Auslegers 10 - in der Darstellung gemäß Figur 5 in kleinem Abstand oberhalb des Auslegers 10 - zur Wickelrolle 24 nahe dem inneren Ende des Auslegers 10.

[0019] Die Achse 49 der Umlenkrolle 26 ist in zwei parallelen Befestigungsplatten 54, 55 gelagert, so daß die Seilrolle 28 bzw. ihre Achse 51 um die Achse 49 der Umlenkrolle 26 schwenken kann. Ohne Einwirkung äußerer Kräfte hängt die Seilrolle 28 infolge der Schwerkraftwirkung senkrecht unterhalb der Umlenkrolle 26 wie es Figur 5 zeigt.

[0020] Die beiden Befestigungsplatten 54, 55 sind mit einem Lagerzapfen 56 verbunden, der einen vergrößerten und mit Umfangsabflachungen versehenen Zapfenkopf 57 aufweist, der zwischen den beiden Befestigungsplatten 54, 55 angeordnet und mit diesen fest verschweißt ist. Der Lagerzapfen 56 ist in der Lagerbuchse 44 gelagert, so daß der gesamte Seilrollenkopf 31 um die Einstellachse 28 verschwenkbar ist. Diese verläuft in Längsrichtung des Auslegers 10.

[0021] Zur axialen Festlegung des Lagerzapfens 56 in der Lagerbuchse 44 weist der Lagerzapfen 56 am Übergang zum Zapfenkopf 57 einen Zapfenbund 59 auf, der die eine Stirnseite der Lagerbuchse 44 übergreift. Des weiteren ist mit dem Lagerzapfen 56 beispielsweise mittels einer Schraube ein Anschlagteil 60 verbunden, das die andere Stirnseite der Lagerbuchse 44 übergreift. Die Schraube und das Anschlagteil 60 sind über eine Aussparung 61 in der Anlageplatte 41 zugänglich. Der Abstand zwischen dem Anschlagteil 60 und dem Zapfenbund 59 gewährleistet ein ausreichendes axiales Lagerspiel des Lagerzapfens 56.

[0022] Der Umlenkrolle 26 ist ein Seilniederhalter 62 zugeordnet, der gemäß Figur 7 von zwei radial aufragenden Befestigungslaschen 64, 65 und einer sich zwischen diesen erstreckenden Haltestange 63 gebildet ist. Ein entsprechender Seilniederhalter 66 ist der Seilrolle 28 mit den Umfangsrillen 53 zugeordnet.

[0023] Wie in Figur 7 dargestellt ist an die Lagerplatte 47 des Seilrollenkopfes 31 eine herabhängende Betätigungseinrichtung 67 angeschlossen, die es ermöglicht, den Seilrollenkopf 31 in begrenztem Maße von Hand um die Einstellachse 32 zu verschwenken. In gleicher Weise kann auch die Seilrolle 28 in begrenztem Maße um die Achse 49 verschwenkt und dadurch aus einer senkrechten Stellung unterhalb der Umlenkrolle 26 herausbewegt werden.

[0024] Die Figuren 8 und 10 zeigen die Anordnung eines Seilrollenkopfes 31 am Ausleger 10 unter Verwendung eines Zwischenstücks 33, wobei diese Anordnung weitgehend mit der beschriebenen Anordnung gemäß Figuren 5 bis 7 übereinstimmt, so daß für entsprechende Teile gleiche Bezugsziffern vorgesehen sind. Dabei ist in Figur 10 auch das angehängte Tragstück 68 mit dem Lasthaken 69 dargestellt.

[0025] Der wesentliche Unterschied zur Ausführungsform gemäß Figuren 5 bis 7 besteht darin, daß zusätzlich eine mechanische Blockiereinrichtung 70 vorgesehen ist, mit deren Hilfe sich die jeweilige Schwenkstellung des Seilrollenkopfes 31 und insbesondere auch seine Mittelstellung gegenüber dem Ausleger 10 fixieren läßt.

[0026] Zu dieser Blockiereinrichtung 70 gehören eine Blockierplatte 71, die fest mit dem Zwischenstück 33 verschweißt ist und einseitig von diesem Zwischenstück 33 seitlich vorragt, sowie eine Schwenkplatte 72, die fest mit dem Seilrollenkopf 31 bzw. der Lagerplatte 48 und Befestigungsplatte 55 verbunden ist und in gleicher Weise einseitig seitlich vorragt. Wie insbesondere die vergrößerten Figuren 9, 11 und 12 zeigen, verlaufen die beiden Platten 71 und 72 parallel zueinander und schließen eine plattenförmige Zwischenschicht 73 zwischen sich ein, die aus einem Reibungsmaterial besteht.

[0027] Eine Spanneinrichtung 74 weist zwei Spannbolzen 75 und 76 auf, die sich durch die beiden Platten 71, 72 und die Zwischenschicht 73 erstrecken und jeweils von einer Spannschraube 77 gebildet sind, die sich gemäß Figur 9 mit ihrem Kopf 78 über einen Federring 79 an der Außenseite der Blockierplatte 71 abstützt. Auf die Spannschraube 77 ist eine Spannmutter 80 geschraubt, die über einen Federring 81 an der Außenseite der Schwenkplatte 72 anliegt. Durch Anziehen der beiden Spannmuttern 80 lassen sich die beiden Platten 71 und 72 drehfest miteinander verspannen, wodurch die Verschwenkbarkeit des Seilrollenkopfes 31 bis zum Lösen der beiden Spannmuttern 80 aufgehoben ist.

[0028] Die Spannbolzen 75 und 76 erstrecken sich mit nur geringem Spiel durch Bohrungen in der Schwenkplatte 72 und in der Zwischenschicht 73. Dagegen weist die Blockierplatte 71 wie aus Figur 12 zu ersehen zur Aufnahme der Spannbolzen 75 und 76 einen Schlitz 82 auf, der sich kreisbogenförmig um die Einstellachse 32 des Seilrollenkopfes 31 erstreckt. Dieser Schlitz 82 ermöglicht bei gelösten Spannmuttern 80 ein Verschwenken der Schwenkplatte 72 gegenüber der Blockierplatte 71 und damit des Seilrollenkopfes 31 gegenüber dem Ausleger 10. Dabei begrenzt die Länge des Schlitzes 82 den Schwenkbereich, da seine Enden als Anschlag mit den Spannbolzen 75 und 76 zusammenwirken. Dieser Schwenkbereich sollte mindestens 45° betragen.

[0029] Die Ausbildung gemäß Figuren 13 bis 16 entspricht weitgehend derjenigen gemäß Figuren 8 bis 12, jedoch ist statt der mechanisch betätigbaren Blockiereinrichtung 70 eine hydraulisch betätigbare Blockiereinrichtung 83 vorgesehen. Diese stimmt weitgehend mit der Blockiereinrichtung 70 überein, und dementsprechend sind in den Figuren 14 und 16 die gleichen Bezugszeichen für die Blockierplatte 71, die Schwenkplatte 72, die Zwischenschicht 73 und den Schlitz 82 in der Blockierplatte 71 vorgesehen.

[0030] Abweichend ist die Spanneinrichtung 84 ausgebildet. Sie weist nur einen einzigen Spannbolzen 85 auf, der mit seinem Kopf 86 direkt an der Blockierplatte 71 anliegt und auf einem an die Blockierplatte 71 angeschweißten Tragstück 87 aufliegt.

[0031] Auf das dem Kopf 86 abgewandte Ende des Spannbolzens 85 ist ein ringförmiger Spannzylinder 88 von etwa u-förmigem, zur Schwenkplatte 72 hin offenem Querschnitt aufgesetzt, die einen entsprechend ringförmigen Druckkolben 89 aufnimmt und durch eine auf das Bolzenende aufgeschraubte und gesicherte Mutter 90 auf dem Spannbolzen 85 festgelegt ist. Diese Mutter 90 ist keine Spannmutter wie die Spannmutter 80 gemäß Figur 9 sondern bildet ein Widerlager für den Spannzylinder 88.

[0032] Der Spannzylinder 88 ist stirnseitig mit einem Anschluß 91 für eine nicht dargestellte Hydraulikleitung versehen. Wird darüber Druckflüssigkeit zugeführt, so stützt sich der Spannzylinder 88 an der Mutter 90 ab und wird der Druckkolben 89 ausgefahren, so daß die Platten 71 und 72 an die Zwischenschicht 73 angedrückt und dadurch drehfest miteinander verspannt werden.


Ansprüche

1. Rohrverleger mit einem Unterfahrzeug (2), einer Fahrerkabine (5), und einem Ausleger (10), der an seinem äußeren Ende einen Seilrollenkopf (31) mit mindestens einer Seilrolle (26) aufweist, und mit Antrieben zum Fahren, zum Heben und Senken des Auslegers (10) und zum Auf- und Abwickeln des über die Seilrolle (26) laufenden Tragseils (25), dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (10) mittels eines Schwenkantriebs um eine zum Unterfahrzeug (2) senkrecht stehende Schwenkachse (8) gegenüber dem Unterfahrzeug (2) verschwenkbar ist und daß der Seilrollenkopf (31) um eine Einstellachse (32) verschwenkbar am Ausleger (10) gelagert ist.
 
2. Rohrverleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkantrieb einen Drehkranz (7) umfaßt, auf dem der Ausleger (10) angeordnet ist.
 
3. Rohrverleger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausleger (10) und seiner Last ein Gegengewicht (20) zugeordnet ist, dessen Abstand zur Schwenkachse (8) mittels einer Verstelleinrichtung (21) einstellbar ist.
 
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellachse (32) des Seilrollenkopfes (31) in Längsrichtung des Auslegers (10) verläuft.
 
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenklager (44, 56) des Seilrollenkopfes (31) einen Lagerzapfen (56) und eine Lagerbuchse (44) aufweist, die mit dem Seilrollenkopf (31) bzw. mit dem Ausleger (1) verbunden sind, wobei der Lagerzapfen (56) einen die eine Stirnseite der Lagerbuchse (44) übergreifenden Zapfenbund (59) aufweist und mit dem Lagerzapfen (56) ein Anschlagteil (60) verbunden ist, das die andere Stirnseite der Lagerbuchse (44) übergreift.
 
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilrollenkopf (31) zwei parallele Lagerplatten (47, 48) aufweist, zwischen denen eine Umlenkrolle (26) für das Tragseil (25) und die obere Seilrolle (28) eines Flaschenzuges (27) mit der Lastanhängvorrichtung (30) gelagert sind.
 
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Seilrollenkopf (31) eine Blockiereinrichtung (70, 83) zum Fixieren des Seilrollenkopfes (31) in seiner Schwenkstellung innerhalb des Verschwenkbereichs zugeordnet ist.
 
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Blockiereinrichtung (70, 83) eine vom Ausleger (10) bzw. von einem mit diesem fest verbundenen Zwischenstück (33) seitlich vorragende Blockierplatte (71) und eine mit dem verschwenkbaren Seilrollenkopf (31) fest verbundene seitlich vorragende Schwenkplatte (72) aufweist, wobei beide Platten (71, 72) mit paralleler Erstreckung und in geringem Abstand sich überlappend angeordnet sind, eine Zwischenschicht (73) aus einem Material mit hohem Reibungskoeffizienten umschliessen und mittels einer Spannbetätigungseinrichtung (80; 88, 89) miteinander verspannbar sind.
 
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Blockiereinrichtung (83) eine hydraulisch fernbetätigbare Spanneinrichtung (88, 89) mit einem Spannzylinder (88) und einem Druckkolben (89) zugeordnet ist.
 
10. Rohrverleger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (10) gegenüber dem Unterfahrzeug (2) um mindestens 270° und der Seilrollenkopf (31) gegenüber dem Ausleger (10) um mindestens 45° verschwenkbar sind.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht