[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft metallorganische Verbindungen von Übergangsmetallen
mit einem in 2-Position gebundenen und in 5,6-Position anellierten Indenyl-Liganden,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Katalysatoren zur (Co)Polymerisation
von olefinischen und/oder diolefinischen Monomeren.
[0002] Entprechend der IUPAC-Nomenklatur werden die Positionen der Ringatome des Indens
in der vorliegenden Anmeldung wie folgt bezeichnet:

[0003] Stereorigide chirale Metallocene mit verbrückten Indenylliganden als Katalysatoren
zur Herstellung von Polyolefinen sind bekannt. Dabei hat sich erwiesen, dass Art und
Position der Substituenten am Indenylanion und Art und Position der Verbrückung einen
Einfluß sowohl auf die Katalysatoraktivität, als auch auf die Polymereigenschaften
besitzt. Viele der Indenyl-Metallocene weisen eine Verbrückung in 1-Position auf (1-Indenyl-Metallocene).
[0004] Besondere Bedeutung besitzen die in 2 und/oder 4 Position substituierten Bis(1-indenyl)-Metallocene
mit in 1-Position verbrückten Indenylresten zur Herstellung von hochisotaktischem
Polypropylen mit hoher Kristallinität und hohem Schmelzpunkt. (EP-A1-485 821, EP-A1-485
823, EP-A2-519237). Ebenso von Bedeutung sind die in 4,5-Position benzanellierten
Bis(1-indenyl)-Metallocene (siehe Organometallics 1994, 13, 964-970).
[0005] Es ist auch bekannt, metallorganische Verbindungen mit nur einem Indenylanion als
Katalysatoren einzusetzen (Constrained Geometry Komplexe mit 1-Indenylliganden, siehe
US-A-5, 026, 798,WO-97/15583-A1).
[0006] Aus WO-94/11 406-A1 sind metallorganische Verbindungen von Übergangsmetallen bekannt,
die einen Indenyl- und einen Cyclopentadienyl-Liganden aufweisen, wobei der Indenyl-Ligand
in der 2-Position substituiert ist; dieser Substituent kann auch als Brücke zum 2.
Liganden ausgebildet sein. Die Ausführungsbeispiele zeigen vielstufige Herstellungen
mit äußerst unbefriedigenden Ausbeuten, die bei verbrückten Verbindungen zu 1-Cyclopentadienyl-2-(2-indenyl)-ethan-zirkoniumchlorid,
zu Bis-(2-indenyl)-methan-zirkoniumdichlorid oder zu Dimethyl-bis-(2-indenyl)-silan-zirkoniumdichlorid,
welches noch Verunreinigungen enthält, führen. In Organometallics 1993, 12, 5012-5015
wird ein mehrstufiger Syntheseweg zu Ethylenbis(2-indenyl)titandichlorid beschrieben.
Aufgrund der vielstufigen Synthese und der zahlreichen Reinigungsoperationen ist die
erzielbare Ausbeute sehr gering. Bedingt durch den Syntheseweg ist die Strukturvielfalt
auf Ethylen-verbrückte Liganden eingeschränkt.
[0007] In EP-A2-941 997 werden Ethylen-verbrückte Bis(2-indenyl)zirkonocene offengelegt.
Diese Zirkonocene werden zur Herstellung von speziellen Polyolefinen mit niedrigen
Molekulargewichten eingesetzt.
[0008] In EP-A1-940 408 werden silylverbrückte 2-Indenyl-Metallocene und ein Verfahren zur
Herstellung von metallorganischen Verbindungen mit einem in 2-Position gebundenen
Indenyl-Liganden beschrieben.
[0009] Über metallorganische Verbindungen mit in 5,6-Position anellierten Indenyl-Liganden
(z. B. Tetrahydroindacenyl-Liganden) ist vergleichsweise wenig bekannt. In WO-98/09999-A1
wird in Beispiel 3 die Herstellung eines Halbsandwich-Titankomplexes mit einem Tetrahydroindacenyl-Liganden
offengelegt. Die Zugänglichkeit des in 1-Position verbrückten Tetrahydroindacenyl-Titankomplexes
ist jedoch unbefriedigend (Gesamtausbeute < 1 %). In WO-98/49212-A1 und WO-98/27103-A1
wird die Herstellung von Halbsandwich-Komplexen mit in 1-Position verbrückten und
in 2 und/oder 3 Position substituierten Tetrahydroindacenyl-Liganden und deren Verwendung
als Katalysatoren zur Polymerisation von Olefinen beschrieben.
[0010] Übergangsmetallkomplexe mit in 2-Position verbrückten Tetrahydroindacenyl-Liganden
sind nicht bekannt.
[0011] Es hat sich nun gezeigt, dass solche metallorganische Katalysatoren, deren Verbrückung
an der 2-Position mindestens eines Tetrahydroindacenylanions ansetzt, besondere Eigenschaften
als Polymerisationskatalysatoren haben; sie erzeugen nämlich bei der (Co)Polymerisation
von α-Olefinen weitgehend ataktische Polymere mit hohen Molekulargewichten. Es war
daher wünschenswert, ein Herstellungsverfahren für solche in der 2-Position mindestens
eines Tetrahydroindacenylanions verbrückte Katalysatoren zu finden.
[0012] Eine weitere Aufgabe bestand darin, einen Katalysator zur Verfügung zu stellen, der
für die Synthese von hochmolekularem EPDM geeignet ist.
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von metallorganischen
Verbindungen von Übergangsmetallen mit in 5,6-Position anellierten 2-Indenyl als erstem
Liganden der Formel

worin
- Q1, Q2
- gleich oder verschieden sind und als Substituent des in 5,6-Position anellierten 2-Indenylsystems
Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C6-C14-Aryl, C7-C10-Aralkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, Phenoxy, Phenylthio, Di-C1-C4-alkyl-amino, C6-C14-Aryl-C1-C4-alkyl-amino, Di-C6-C14-arylamino, Dibenzylamino, Tri-C1-C4-alkyl-silyl, Di-C1-C4-alkyl-boranyl, Phenyl-C1-C4-alkyl-boranyl, Diphenylboranyl, Di-C1-C4-alkyl-phosphoryl, Diphenylphosphoryl oder Phenyl-C1-C4-alkyl-phosphoryl bedeuten,
- Q3
- einen gegebenfalls substituierten Alkylenrest darstellt, der zusammen mit den beiden
Kohlenstoffatomen des Indenylrestes in 5 und 6 Position ein Ringsystem bildet,
- M1
- ein Übergangsmetall aus der 4., 5. oder 6. Gruppe des Periodensystems der Elemente
nach IUPAC 1985 ist,
- X
- ein Anion bedeutet,
- n
- eine Zahl von Null bis Vier ist, die sich aus der Valenz und dem Bindungszustand von
M1 ergibt,
- Y
- eine Brücke aus der Gruppe von -C(R1R2)-, -Si(R1R2)-, -Ge(R1R2)-, -C(R1R2)-C(R3R4)-, -C(R1R2)-Si(R3R4)- oder -Si(R1R2)-Si(R3R4)- darstellt, worin R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, geradkettiges oder verzweigtes C1-C10-Alkyl, C5-C8-Cycloalkyl, C6-C14-Aryl oder C7-C10-Aralkyl bedeuten, und
- Z
- ein zweiter Ligand aus der Gruppe von offenkettigen und cyclischen, gegebenenfalls
anionischen π-Systemen, -N(R5)-, -P(R6)-, | N(R5R7)-, | P(R6R8)-, -O-, -S-, | OR5- oder | SR5- ist, wobei der senkrechte Strich links vom Elementsymbol N, P, O bzw. S ein Elektronenpaar
bedeutet und die Bindung zwischen Z und M1 ionischen, kovalenten oder koordinativen Charakter hat und worin R5, R6, R7 und R8 unabhängig voneinander den Bedeutungsumfang von R1 bis R4 haben und R5 und R7 zusätzlich -Si(R1R2R3) bedeuten können und R6 und R8 zusätzlich -Si(R1R2R3), -OR1, -SR1 oder -N(R1R2) bedeuten können,
dadurch gekennzeichnet, dass man ein in 5,6 Position anelliertes Halogeninden der
Formel

in der Hal
1 für Cl, Br oder I steht und Q
1, Q
2 und Q
3 die obige Bedeutung haben,
mit einem elementaren Metall ausgewählt aus der 1., 2. oder 12. Gruppe des Periodensystems
nach IUPAC 1985 oder einer entsprechenden Metallverbindung in einer Menge im Bereich
von 1 bis 100 Mol elementares Metall/Metallverbindung pro Mol (II) mit einem Dihalogenid
der Brücke Y der Formel
Hal
2 - Y - Hal
3 (III),
in der
- Hal2 und Hal3
- unabhängig voneinander Cl, Br oder I bedeuten und
- Y
- den obigen Bedeutungsumfang hat,
in einer Menge von 1 bis 20 Mol (III) pro Mol (II) umsetzt, wobei in dem Fall, dass
Y die Bedeutung -Si(R
1R
2)-, -Ge(R
1R
2)- oder -Si(R
1R
2)-Si(R
3R
4)- hat, die Umsetzung von (II) mit (i) elementares Metall/Metallverbindung und (ii)
mit (III) auch simultan erfolgen kann, und das Reaktionsprodukt der Formel

worin Q
1, Q
2, Q
3, Y und Hal
3 die obige Bedeutung haben,
gegebenenfalls nach seiner Isolierung mit einem Z-Derivat der Formel
ZM
2 p (Va)
oder
ZR
9 p (Vb),
in welcher
- M2
- für Li, Na, K oder -MgHal4, worin Hal4 den Bedeutungsumfang von Hal2 hat, steht,
- p
- die Zahl Eins oder Zwei darstellt,
- R9
- Wasserstoff, -Si(R1R2R3) oder Sn(R1R2R3) darstellt und
- Z, R1, R2 und R3
- die obige Bedeutung haben,
unter Austritt einer Verbindung der Formel
M
2Hal
3 (VIa)
bzw.
R
9Hal
3 (VIb),
in welcher M
2, R
9 und Hal
3 die obige Bedeutung haben,
gegebenenfalls in Gegenwart einer Hilfsbase zur 2-Indenyl-Verbindung der Formel

in der Q
1, Q
2, Q
3, Y und Z die obige Bedeutung haben und die als Dianion vorliegen kann und in der
Z weiterhin M
2, R
9 oder ein Elektronenpaar tragen kann,
und dann weiter mit einer Übergangsmetallverbindung der Formel
M
1X
q (VIII),
umsetzt, in der
- M1 und X
- die obige Bedeutung haben und
- q
- eine Zahl von Zwei bis Sechs ist, die sich aus der Oxidationsstufe von M1 ergibt.
[0014] Das Verfahren wird vorteilhaft bei Temperaturen im Bereich von -100 bis 120°C durchgeführt.
[0015] Als Metalle der Gruppen 1, 2 oder 12 seien insbesondere Lithium, Kalium, Natrium,
Magnesium, Calcium, Zink, Cadmium und Quecksilber genannt. Bevorzugt werden die Metalle
der Gruppen 2 und 12. Es kann auch vorteilhaft sein, die Metalle in einem Gemisch
untereinander einzusetzen.
[0016] Als entsprechende Metallverbindungen seien Butyl-Lithium, Butadien-Magnesium Anthracen-Magnesium
sowie die entsprechenden Verbindungen der anderen genannten Metalle genannt.
[0017] Es kann vorteilhaft sein, die nicht umgesetzte Metalle/Metallverbindungen vor Zugabe
von (III) abzutrennen.
[0018] In der Regel werden bei Umsetzung mit (III) die entsprechenden Metallhalogenide Metall
Hal
1Hal
2 gebildet.
[0019] Weiterhin werden im Regelfall bei Zugabe von (Va) oder (Vb) die entsprechenden Verbindungen
der Formeln
M
2Hal
3 (VIa)
bzw.
R
9Hal (VIb),
in welchen
- M2, R9 und Hal3
- die bekannten Bedeutungen haben,
gebildet.
[0020] Die Erfindung betrifft weiterhin die mit dem genannten Verfahren herstellbaren metallorganischen
Verbindungen von Übergangsmetallen mit in 5,6-Position anellierten 2-Indenyl als erstem
Liganden der Formel

worin
- Q1, Q2
- gleich oder verschieden sind und als Substituent des in 5,6-Position anellierten 2-Indenylsystems
Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C6-C14-Aryl, C7-C10-Aralkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, Phenoxy, Phenylthio, Di-C1-C4-alkyl-amino, C6-C14-Aryl-C1-C4-alkyl-amino, Di-C6-C14-arylamino, Dibenzylamino, Tri-C1-C4-alkyl-silyl, Di-C1-C4-alkyl-boranyl, Phenyl-C1-C4-alkyl-boranyl, Diphenylboranyl, Di-C1-C4-alkyl-phosphoryl, Diphenylphosphoryl oder Phenyl-C1-C4-alkyl-phosphoryl bedeuten,
- Q3
- einen gegebenfalls substituierten Alkylenrest darstellt, der zusammen mit den beiden
Kohlenstoffatomen des Indenylrestes in 5 und 6 Position ein Ringsystem bildet,
- M1
- ein Übergangsmetall aus der 4., 5. oder 6. Gruppe des Periodensystems der Elemente
nach IUPAC 1985 ist,
- X
- ein Anion bedeutet,
- n
- eine Zahl von Null bis Vier ist, die sich aus der Valenz und dem Bindungszustand von
M1 ergibt,
- Y
- eine Brücke aus der Gruppe von -C(R1R2)-, -Si(R1R2)-, -Ge(R1R2)-, -C(R1R2)-C(R3R4)-, -C(R1R2)-Si(R3R4)- oder -Si(R1R2)-Si(R3R4)- darstellt, worin R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, geradkettiges oder verzweigtes C1-C10-Alkyl, C5-C8-Cycloalkyl, C6-C14-Aryl oder C7-C10-Aralkyl bedeuten, und
- Z
- ein zweiter Ligand aus der Gruppe von offenkettigen und cyclischen, gegebenenfalls
anionischen π-Systemen, -N(R5)-, -P(R6)-, | N(R5R7)-, | P(R6R8)-, -O-, -S-, | OR5- oder | SR5- ist, wobei der waagerechte Strich links vom Elementsymbol N, P, O bzw. S eine kovalente
Bindung zwischen Z und M1 darstellt und wobei der senkrechte Strich links vom Elementsymbol N, P, O bzw. S
ein Elektronenpaar bedeutet und die Bindung zwischen Z und M1 koordinativen (nicht kovalenten) Charakter hat und worin R5, R6, R7 und R8 unabhängig voneinander den Bedeutungsumfang von R1 bis R4 haben und R5 und R7 zusätzlich -Si(R1R2R3) bedeuten können und R6 und R8 zusätzlich -Si(R1R2R3), -OR1, -SR1 oder -N(R1R2) bedeuten können.
[0021] Bevorzugt sind Verbindungen der Formel

worin Q
1, Q
2, Y, Z, X, M
1 und n die obige Bedeutung haben.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch eine Reaktionsfolge über
das Zwischenprodukt der obigen Formel (IV). Solche Zwischenprodukte sind bislang nicht
bekannt. Die Erfindung betrifft daher weiter diese Zwischenprodukte.
[0023] Die Erfindung betrifft noch weiter ein Verfahren zur Herstellung der Zwischenprodukte
der Formel (IV), das dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein in 5,6-Position anelliertes
2-Halogeninden der Formel

in der
- Hall, Q1, Q2 und Q3
- die obige Bedeutung haben,
mit einem elementaren Metall ausgewählt aus der 1., 2. oder 12. Gruppe des Periodensystems
der Elemente nach IUPAC 1985 oder einer entsprechenden Metallverbindung in einer Menge
im Bereich von 1 bis 100 Mol elementares Metall/Metallverbindung pro Mol (II) und
mit einem Dihalogenid von Y der Formel
Hal
2-Y-Hal
3 (III),
in der
- Y, Hal2 und Hal3
- die obige Bedeutung haben,
in einer Menge von 1 bis 20 Mol (III) pro Mol (II) umsetzt, wobei in dem Fall, dass
Y die Bedeutung -Si(R
1R
2)-, -Ge(R
1R
2)- oder -Si(R
1R
2)-Si(R
3R
4)- hat, die Umsetzung von (II) mit (i) dem elementaren Metall/Metallverbindung und
(ii) mit (III) auch simultan erfolgen kann.
[0024] Als Metalle der Gruppen 1, 2 oder 12 seien insbesondere Lithium, Kalium, Natrium,
Magnesium, Calcium, Zink, Cadmium und Quecksilber genannt. Bevorzugt werden die Metalle
der Gruppen 2 und 12. Es kann auch vorteilhaft sein, die Metalle in einem Gemisch
untereinander einzusetzen.
[0025] Als entsprechende Metallverbindungen seien Butyl-Lithium, Butadien-Magnesium Anthracen-Magnesium
sowie die entsprechenden Verbindungen der anderen genannten Metalle genannt.
[0026] Es kann vorteilhaft sein, die nicht umgesetzte Metalle/Metallverbindungen vor Zugabe
von (III) abzutrennen.
[0027] In der Regel werden bei Umsetzung mit (III) die entsprechenden Metallhalogenide Metall
Hal
1Hal
2 gebildet.
[0028] Weiterhin werden im Regelfall bei Zugabe von (Va) oder (Vb) die entsprechenden Verbindungen
der Formeln
M
2Hal
3 (VIa)
bzw.
R
9Hal (VIb),
in welchen
- M2, R9 und Hal3
- die bekannten Bedeutungen haben
gebildet.
[0029] Das Verfahren wird vorteilhaft bei Temperaturen im Bereich von -100°C bis +120°C
durchgeführt.
[0030] Die Erfindung betrifft noch weiter ein Verfahren zur Herstellung der Zwischenprodukte
der Formel (II), das dadurch gekennzeichnet ist, dass man das gegebenenfalls substituierte
Indanon der Formel

durch Umsetzung der aromatischen Verbindung der Formel

mit einem Acrylsäurederivat der Formel

wobei
- R10
- Cl, Br, I, eine Hydroxygruppe oder eine C1-C10-Alkoxygruppe bedeutet,
in Gegenwart einer Lewissäure herstellt,
wobei als Lewissäure bevorzugt AlCl
3, SbCl
5, FeCl
3, SnCl
4, ZnCl
2 oder BF
3 geeignet ist,
anschließend nach der in J. Organomet. Chem. 568 (1998) 41-51 (Beispiel 3.10) beschriebenen
Methode weiter zu einem in 5,6-Position anellierten Inden der Formel

umsetzt,
und dann weiter in das Dihalogenderivat (XIII) überführt,

und nachfolgend eine Halogenwasserstoffabspaltung vornimmt. Methoden zur Dihalogenierung
und anschließenden Halogenwasserstoffabspaltung sind dem Fachmann allgemein bekannt
und beispielsweise in Patai, The Chemistry of Halides, Pseudo-Halides and Azides,
S. 1173-1227, New York, Wiley 1983 beschrieben.
[0031] Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung der Verbindungen gemäß Formel (I)
als Katalysatoren sowohl auf einem Katalysatorträger (z.B. Al
2O
3, SiO
2 und andere inerte) als auch ohne Träger zur Polymerisation von Monomeren aus der
Gruppe von C
2-C
6-α-Olefinen, C
4-C
6-Diolefinen und Cyclo(di)olefinen oder zur Copolymerisation mehrerer der genannten
Monomeren, insbesondere zur Herstellung amorpher, weitgehend ataktischer Polymerer.
[0032] Die Erfindung betrifft in bevorzugter Weise das beschriebene Verfahren und die damit
herstellbaren Verbindungen der Formel (I), worin Y die Bedeutung -Si(R
1R
2)-, -Ge(R
1R
2)- oder -Si(R
1R
2)-Si(R
3R
4)-, besonders bevorzugt -Si(R
1R
2)- hat und die Umsetzung von (II) mit (i) Mg bzw. Zn und (ii) mit (III) zum Reaktionsprodukt
(IV) simultan erfolgt.
[0033] Cyclische π-Systeme im Rahmen der Bedeutung von Z sind beispielsweise substituiertes
oder nicht substituiertes Cyclopentadien, substituiertes oder nicht substituiertes
1-Inden, substituiertes oder nicht substituiertes 2-Inden, substituiertes oder nicht
substituiertes Fluoren, die mit der Brücke Y kovalent und mit M
1 ionisch, kovalent oder koordinativ gebunden sind.
[0034] Die Erfindung betrifft in bevorzugter Weise das erfindungsgemäße Verfahren und erfindungsgemäße
metallorganische Verbindungen von Übergangsmetallen der Formel (I), in der jedoch
an die Stelle von Z der zweite Ligand Z' tritt, der die Bedeutung substituiertes oder
nicht substituiertes Cyclopentadien, substituiertes oder nicht substituiertes 1-Inden,
substituiertes oder nicht substituiertes 2-Inden, substituiertes oder nicht substituiertes
Fluoren, -N(R
5)-, -P(R
6)-, | N(R
5R
7)-, l P(R
6R
8)-, -O-, -S-, | OR
5- oder SR
5- hat, worin R
5 bis R
8 und die senkrechten Striche die obengenannte Bedeutung haben.
[0035] Weiter bevorzugte zweite Liganden sind solche mit der Formel Z" mit dem Bedeutungsumfang
von -N(R
5)- oder | N(R
5R
7)-, insbesondere in Verbindung mit Y = -Si(R
1R
2)- und M
1 = Ti oder Zr.
[0036] Verbindungen der Formel (I), in denen Y = -Si(R
1R
2)-, M
1 = Ti oder Zr und Z = -N(R
5)- bedeuten, eignen sich insbesondere zur Herstellung von ataktischem Polypropylen.
[0037] Geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
10-Alkyl ist beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl,
die isomeren Pentyle, Hexyle, Octyle oder Decyle. Bevorzugt ist C
1-C
4-Alkyl, besonders bevorzugt sind Methyl und Ethyl.
[0038] C
5-C
8-Cycloalkyl ist beispielsweise Cyclopentyl, Methyl-cyclopentyl, Dimethylcyclopentyl,
Cyclohexyl, Methyl-cyclohexyl, Dimethyl-cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, bevorzugt
Cyclopentyl und Cyclohexyl und ihre Methyl- und Dimethyl-Derivate.
[0039] C
6-C
14-Aryl ist beispielsweise Phenyl, Naphthyl, Biphenylyl, Anthryl, Phenanthryl, bevorzugt
Phenyl.
[0040] C
7-C
10-Aralkyl ist beispielsweise Benzyl, α- oder β-Phenyl-ethyl, Phenyl-propyl oder Phenyl-butyl.
[0041] C
1-C
4-Alkoxy bzw. C
1-C
4-Alkylthio sind beispielsweise Methoxy, Methylthio, Ethoxy, Ethylthio, Propoxy, Propylthio,
Isopropoxy, Isopropylthio, Butoxy, Butylthio, Isobutoxy und Isobutylthio.
[0042] Aryl bzw. die aromatischen Anteile von Aralkyl können 1- oder 2-fach, gleich oder
unterschiedlich durch Fluor, Chlor, Brom, Methyl, Ethyl, Methoxy oder Ethoxy substituiert
sein.
[0043] Q
3 ist beispielsweise -(CR
112)
m- , für m = 2, 3, 4, 5 oder 6, wobei R
11 den Bedeutungsumfang von R
1 bis R
4 hat, besonders bevorzugt -(CH
2)
m für m = 3, 4.
[0044] Halogen im Rahmen von R
1 bis R
8 ist beispielsweise Fluor, Chlor, Brom oder verschiedene von ihnen, bevorzugt Chlor.
[0045] M
1 ist beispielsweise Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta, Cr, W, Mo, bevorzugt Ti, Zr, Hf, V, Nb,
besonders bevorzugt Ti, Zr, Hf, ganz besonders bevorzugt Ti, Zr. M
1 kann sowohl in der höchstmöglichen Oxidationsstufe als auch in einer davon abweichenden
niedrigeren Oxidationsstufe eingesetzt werden und so in den metallorganischen Verbindungen
auftreten. In vielen Fällen ist es vorteilhaft, M
1 zunächst in einer niederen Oxidationsstufe einzusetzen und danach mit einem milden
Oxidationsmittel, beispielsweise PbCl
2, aufzuoxidieren.
[0046] X ist ein einfach oder mehrfach geladenes Anion aus der Gruppe von Fluorid, Chlorid,
Bromid, C
1-C
4-Carboxylat, Amid, C
1-C
4-Alkyl, Phenyl, Benzyl, Neopentyl und substituiertes oder nicht substituiertes Butadienyl,
bevorzugt Chlorid oder Fluorid, es können auch verschiedene der genannten Anionen
vorliegen.
[0047] Hall, Hal
2 und Hal
3 im Rahmen von (II) und (III) sind unabhängig voneinander Cl, Br oder I, bevorzugt
sind Hal
1 Br und Hal
2 und Hal
3 Cl oder Br.
[0048] Die Temperatur zur Umsetzung von (II) mit Mg oder Zn liegt im Bereich von -20°C bis
+120°C, bevorzugt 0°C bis +100°C, besonders bevorzugt +25°C bis +80°C.
[0049] Die Menge Mg bzw. Zn beträgt 1 bis 100 Mol pro Mol (II). Grundsätzlich kann auch
mit Mengen außerhalb des genannten Bereiches gearbeitet werden. Unterhalb von 1 Mol
Mg bzw. Zn pro Mol (II) ist die Umsetzung von (II) unvollständig und oberhalb von
100 Mol ist kein weiterer Vorteil bezüglich Vollständigkeit und Geschwindigkeit der
Umsetzung zu erwarten. In bevorzugter Weise werden 1 bis 10 Mol Mg bzw. Zn, in besonders
bevorzugter Weise 1 bis 5 Mol Mg bzw. Zn pro Mol (II) eingesetzt. Von den Metallen
Mg und Zn ist Mg zur Umsetzung bevorzugt.
[0050] Die Temperatur zur weiteren Umsetzung mit (III) liegt ebenfalls im Bereich von -
20°C bis +120°C, bevorzugt 0°C bis +100°C, besonders bevorzugt +25°C bis +80°C.
[0051] Die Menge von (III) beträgt 1 bis 20 Mol pro Mol (II). In Mengen außerhalb dieses
Bereiches gilt das oben zur Menge an Mg bzw. Zn Gesagte. In bevorzugter Weise werden
1 bis 10 Mol (III), in besonders bevorzugter Weise 1 bis 2 Mol (III) pro Mol (II)
eingesetzt.
[0052] Nicht umgesetztes Mg bzw. Zn und (III) werden auf fachmännisch bekannte Weise vom
Reaktionsansatz abgetrennt und können erneut eingesetzt werden.
[0053] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Gegenwart eines polaren, aprotischen Lösungsmittels
durchgeführt werden. Geeignete Lösungsmittels sind beispielsweise Methylenchlorid,
Chloroform, Dimethylformamid, N-Methyl-pyrrolidon und Ether. Hiervon sind die Ether
bevorzugt, beispielsweise Diethylether, Diisopropylether, Dioxan, Tetrahydrofuran
und andere dem Fachmann bekannte. Die Menge Lösungsmittel wird so gewählt, dass (II)
und die daraus entstehende Mg-organische bzw. Zn-organische Verbindung gelöst vorliegen
und das nicht umgesetzte Mg bzw. Zn etwa durch Filtration oder Dekantieren oder analoge
Trennoperation abgetrennt werden kann. Diese Menge beträgt beispielsweise 50 bis 1000
% der Menge von (II).
[0054] Y ist in bevorzugter Weise -C(R
1R
2)-, -Si(R
1R
2)-, besonders bevorzugt -Si(R
1R
2)-.
[0055] Für den Fall, dass Y die Bedeutung -Si(R
1R
2)-, -Ge(R
1R
2)- oder -Si(R
1R
2)-Si(R
3R
4)- hat, eröffnet die simultane Umsetzung von (II) mit (i) Mg bzw. Zn und (ii) mit
(III) eine elegante Möglichkeit der Einsparung eines Reaktionsschrittes.
[0056] Für den Fall, dass die Umsetzung von (IV) mit (Va) oder (Vb) zu (VII) in Gegenwart
einer Hilfsbase durchgeführt wird, kommen hierfür beispielsweise in Betracht: Offenkettige
oder cyclische tertiäre aliphatische Amine mit insgesamt 3 bis 30 C-Atomen, wie Trimethylamin,
Triethylamin, Tripropylamin, Triisopropylamin, Tributylamin, Triisobutylamin, Trihexylamin,
Trioctylamin, Tridecylamin, N-Methyl-piperidin, N,N'-Dimethyl-piperazin, Diaza-bicyclo-nonan
(DBN), Diazabicyclo-undecan (DBU), auch Amine mit unterschiedlich langen C-Ketten,
wie N,N-Dimethyl-butylamin, N,N-Dimethyl-octylamin, N,N-Dimethyl-stearylamin und ähnliche,
und aromatische Amine, wie Pyridin, Methylpyridine, Chinolin, N,N-Dimethyl-anilin
und ähnliche.
[0057] Die Aufarbeitung des die metallorganische Verbindung (I) enthaltenden Reaktionsgemisches
erfolgt mit fachmännisch bekannten Operationen, wie Filtration, Abdestillieren flüchtiger
Gemischanteile und Kristallisation.
[0058] Die metallorganischen Verbindungen der Formel (I) können als Katalysatoren zur (Co)Polymerisation
von C
2-C
12-α-Olefinen, C
4-C
20-Diolefinen, Cyclo(di)olefinen oder Gemischen mehrerer von ihnen verwendet werden.
Monomere der genannten Gruppen sind beispielsweise: Ethylen, Propylen, 1-Butylen,
1-Penten, 1-Hexen, 1-Octen und deren verzweigte Isomere, Isobutylen, 1,3-Butadien,
1,3- oder 1,4-Pentadien, 1,3-, 1,4- oder 1,5-Hexadien, 1,5-Heptadien, Isopren, Chloropren,
Norbornen, 5-Ethyliden-2-norbomen, 5-Vinyl-2-norbornen, 4-Vinyl-1-cyclohexen, Dicyclopentadien,
7-Methyl-1,6-octadien und 5,7-Dimethyl-1,6-octadien.
[0059] Die Verbindungen der Formel (I) werden zur (Co)Polymerisation häufig in Kombination
mit Cokatalysatoren eingesetzt.
[0060] Als Cokatalysatoren kommen die auf dem Gebiet der Metallocene bekannten Cokatalysatoren
in Frage, wie polymere oder oligomere Alumoxane, Lewissäuren sowie Aluminate und Borate.
In diesem Zusammenhang wird insbesondere verwiesen auf Macromol. Symp. Vol. 97, Juli
1995, S. 1 - 246 (für Alumoxane), sowie auf EP-A1-277 003, EP-A1-277 004, Organometallics
1997,
16, 842-857 (für Borate) und EP-A2-573 403 (für Aluminate).
[0061] Insbesondere eignen sich als Cokatalysatoren Methylalumoxan, durch Triisobutylaluminium
(TIBA) modifiziertes Methylalumoxan, sowie Diisobutylalumoxan, Trialkylaluminiumverbindungen,
wie Trimethylaluminium, Triethylaluminium, Triisobutylaluminium, Triisooctylaluminium,
darüber hinaus Dialkylaluminium-Verbindungen wie Diisobutylaluminiumhydrid, Diethylaluminiumchlorid,
substituierte Triarylborverbindungen, wie Tris(pentafluorphenyl)boran, sowie ionische
Verbindungen, die als Anion Tetrakis(pentafluorphenyl)borat enthalten, wie Triphenylmethyltetrakis(pentafluorphenyl)borat,
Trimethylammoniumtetrakis-(pentafluorphenyl)borat, N,N-Dimethylaniliniumtetrakis(pentafluorphenyl)borat,
substituierte Triarylaluminiumverbindungen, wie Tris(pentafluorphenyl)aluminium, sowie
ionische Verbindungen, die als Anion Tetrakis(pentafluor-phenyl)aluminat enthalten,
wie Triphenylmethyltetrakis(pentafluorphenyl)aluminat, N,N-Dimethylaniliniumtetrakis(pentafluorphenyl)aluminat.
[0062] Selbstverständlich ist es möglich, die Cokatalysatoren im Gemisch untereinander einzusetzen.
Die jeweils günstigsten Mischungsverhältnisse sind durch geeignete Vorversuche zu
bestimmen.
[0063] Solche (Co)Polymerisationen werden in der Gas-, Flüssig- oder Slurryphase ausgeführt.
Der Temperaturbereich hierzu reicht von -20°C bis +200°C, bevorzugt 0°C bis 160°C,
besonders bevorzugt +20°C bis +80°C; der Druckbereich reicht von 1 bis 50 bar, bevorzugt
3 bis 30 bar. Mitverwendete Lösungsmittel sind beispielsweise: gesättigte Aliphaten
oder (Halogen)Aromaten, wie Pentan, Hexan, Heptan, Cyclohexan, Petrolether, Petroleum,
hydrierte Benzine, Benzol, Toluol, Xylol, Ethylbenzol, Chlorbenzol und analoge. Diese
Reaktionsbedingungen zur (Co)Polymerisation sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt.
[0064] Wichtige Polymere, die mit den erfindungsgemäßen metallorganischen Verbindungen als
Katalysatoren hergestellt werden können, sind solche des Ethylens und Copolymere hiervon.
Als Comonomere geeignet sind C
2- bis C
12-Alkene, wie Ethylen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Octen und Arylalkene, wie z.B.
Styrol. Ebenfalls geeignete Comonomere sind nichtkonjugierte Diene, wie 1,4-Hexadien,
1,5-Heptadien, 4-Vinyl-1-cyclohexen, 7-Methyl-1,6-octadien und 5,7-Dimethyl-1,6-octadien,
5-Ethyliden-2-norbornen, 5-Vinyl-2-norbornen und Dicyclopentadien. Es ist möglich
auch Gemische der genannten Comonomere einzusetzten.
[0065] Die so herstellbaren Ethylen(co)polymere besitzen Molekulargewichte mit M
w >100 000 g/mol und Molgewichtsverteilungen mit M
w/M
n <4. Die Ethylen(co)polymere haben intrinsische Viskositäten größer 1 dl/g, bevorzugt
größer 2 dl/g. Die Kristallinitäten sind kleiner als 15 %, wobei % Kristallinität
= (Schmelzenthalpie/209 J/g) x 100 und die Schmelzenthalpie in J/g mit der DSC-Methode
ermittelt wird. Besonders bevorzugt sind Ethylen(co)polymere mit Schmelzenthalpien
mit einem Wert von kleiner 5 J/g (DSC-Methode). Die Ethylen(co)polymeren sind gut
löslich in gängigen Lösungsmitteln, wie Hexan, Heptan, Diethylether oder Toluol.
[0066] In der beschriebenen Weise lassen sich insbesondere auch Kautschuke auf Basis von
Ethylen und einem oder mehreren der genannten Comonomere herstellen. Besonders bevorzugt
ist die Copolymerisation von Ethylen und Propylen, wobei amorphe Ethylen(co)polymere
mit einem Ethylenanteil im Polymeren im Bereich von 30 bis 70 Gew.-%, bevorzugt von
40 bis 65 Gew.-%, erhalten werden.
[0067] In der beschriebenen Weise lassen sich auch EPDM-Kautschuke auf Basis von Ethylen,
Propylen und einem Dien, vorzugsweise 5-Ethyliden-2-norbomen herstellen. Die EPDM-Kautschuke
sind dadurch charakterisiert, dass sie hohe Molekulargewichte und geringe kristalline
Anteile aufweisen.
[0068] Mit den erfindungsgemäßen metallorganischen Verbindungen lassen sich besonders gut
hochmolekulare ataktische Polymere, z. B. ataktisches Polypropylen herstellen.
[0069] Beispielsweise kann die (Co)polymerisation von Ethylen mit oder ohne den genannten
Comonomeren wie folgt durchgeführt werden: ein Stahlautoklav wird nach den üblichen
Reinigungsoperationen mit einem Lösungsmittel und einem Scavenger, z.B. Triisobutylaluminium
befüllt. Durch den Scavenger werden mögliche Verunreinigungen und Katalysatorgifte,
z.B. Wasser oder andere sauerstoffhaltigen Verbindungen unschädlich gemacht. Dann
wird als Katalysatorvorstufe eine Verbindung der Formel (I) zugegeben. Anschließend
wird der Reaktor mit Monomeren bis zu einem bestimmten Druck befüllt, auf eine ausgewählte
Temperatur thermostatisiert und die Polymerisation durch Zugabe eines oder mehrerer
der zuvor genannten Cokatalysatoren gestartet. Die Polymerisation kann in einem kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Prozeß erfolgen.
Beispiele
[0070] Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele näher erläutert.
[0071] Allgemeine Angaben: Herstellung und Handhabung organometallischer Verbindungen erfolgten
unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit unter Argon-Schutz (Schlenk-Technik). Alle
benötigten Lösungsmittel wurden vor Gebrauch durch mehrstündiges Sieden über einem
geeigneten Trockenmittel und anschließende Destillation unter Argon absolutiert. Die
Verbindungen wurden mit
1H-NMR,
13C-NMR und Infrarotspektroskopie charakterisiert.
Polymercharakterisierung:
[0072] Die intrinsische Viskosität wurde in einem Ubbelohde-Kapillarviskosimeter bei 140°C
in o-Dichlorbenzol als Lösungsmittel bestimmt (Mehrpunktmessung). Die DSC-Messungen
erfolgten an einem Gerät der Firma Perkin-Elmer mit der Bezeichnung Differential-Scanning-Calorimeter
DSC-2 nach folgender Vorschrift: zwei Aufheizungen -90°C, bis +180°C, Heizrate 20K/min,
schnelle Abkühlung mit 320K/min auf -90°C, Stickstoffspülung, Einwaagen 12,3 mg Probenmasse
in Normkapseln. Die NMR-Messungen zur Bestimmung der Mikrostruktur erfolgten in Tetrachlorethan
an einem Gerät der Firma Bruker DRX-400. Die Bestimmung der Mooneyviskosität erfolgte
nach ASTM 1646 / DIN 53 523. Die IR-spektroskopische Ermittlung der Polymerzusammensetzung
erfolgte gemäß ASTM D 3900.
[0073] Abkürzungen:
- d. Th.
- der Theorie
- bez. auf
- bezogen auf
- TIBA
- Triisobutylaluminium
- I.V.
- intrinsische Viskosität
- Tg
- Glasübergangstemperatur
Beispiel 1
Herstellung von 5,6,7-Tetrahydroindacen-1-on
[0074] Indan (60.0 g, 62.6 ml, 0.5 mol) und Acrylsäurechlorid (45.9 g, 41.0 ml, 0.5 mol)
wurden in einem 1 1 Dreihalsrundkolben mit Rückflußkühler in 600 ml wasserfreiem Methylenchlorid
gelöst. Man kühlte auf 0°C und gab Alumniumtrichlorid (135.0 g, 1.0 mol) langsam portionsweise
zu. Man erwärmte innerhalb von 30 min auf 25°C und rührte weitere 15 h. Danach wurde
die Reaktionsmischung 1 h unter Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen wurde die Reaktionsmischung
in einem 2 1 Becherglas auf ca. 1000 g Eis gegossen. Nach 15 h Stehen wurde die organische
Phase abgetrennt und die wässrige Phase mit 100 ml CH
2Cl
2 einmal gewaschen. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit wasserfreiem Na
2SO
4 getrocknet und die flüchtigen Bestandteile am Rotationsverdampfer entfernt. Zur Vorreinigung
wurde das erhaltene braune Öl durch Kieselgel mit Methylenchlorid filtriert (in zwei
Portionen, Säulendimension: 4 x 20 cm, Methylenchlorid, 25°C). Nach Entfernen des
Lösungsmittels destillierte man das braune Rohprodukt in einer Mikrodestillationsapparatur
ohne Kühlung im Ölpumpenvakuum. Man erhielt einen hellgelben Feststoff, der bei 115
bis 125°C bei 2 mbar (Ölbad: 170 bis 190°C ) überdestillierte.
- Ausbeute:
- 21.0 g 5,6,7-Tetrahydroindacen-1-on (0.12 mol, 24 % d.Th., bez. auf eingesetztes Indan)
IR (KBr) [cm-1]: 3039 (s); 2953 (s); 2918 (s); 2841 (s); ν
CO =1692 (bs); 1611 (s); 1573 (s); 1435 (s); 1304 (s); 1247 (s).
1H NMR (CDCl3): δ 7.54 (s, 1 H, C
arom.-H); 7.27 (s, 1 H, C
arom.-H); 3.05 (t, 2 H,
3J
HH = 6.0 Hz, CO-C
H2), 2.93 (t, 2 H,
3J
HH = 8.0 Hz, CH
2-C
H2-CH=), 2.90 (t, 2 H,
3J
HH = 8.0 Hz, C
H2-CH
2-CH=), 2.66 (t, 2 H,
3J
HH = 6.0 Hz, CO-CH
2-C
H2), 2.10 (pq, 2 H,
3J
HH = 8.0 Hz, CH
2-CH
2-CH=).
13C NMR (CDCl3): δ 206.5 (C=O), 154.3 (
C-CH
2-CH
2), 152.8 (
C-CH
2-CH
2), 144.0 (
C-CH
2-CO), 135.0 (
C-CH
2-CH
2-CO), 122.0 (CH, C
arom.), 118.8 (CH, C
arom.), 36.7 (CH
2), 33.0 (CH
2), 31.9 (CH2), 25.8 (CH
2), 25.5 (CH
2).
Beispiel 2
Herstellung von 5,6,7-Tetrahydroindacen-1-ol
[0075] 5,6,7-Tetrahydroindacen-1-on (20.0 g, 0.125 mol) wurden in 100 ml absolutem Diethylether
gelöst. Bei 0°C wurde fein gepulvertes NaBH4 (4.06 g, 0.125 mol) zugegeben. Nun wurden
50 ml absolutes Ethanol langsam zugetropft. Nach 15 h rühren bei 25°C (H
2-Entwichlung !) wurde die Suspension auf Eis gegeben. Es bildete sich ein farbloser
Feststoff. Nach Ansäuern mit 150 ml 1 M HCl und Zugabe von weiteren 50 ml Diethylether
wurde die organische Phase zweimal mit je 25 ml 1 molarer HCl gewaschen und die HCl-haltige
Phase abgetrennt. Nach Entfernen aller flüchtigen Bestandteile am Rotationsverdampfer,
erhielt man einen farblosen Feststoff von 5,6,7-Tetrahydroindacen-1-ol, der ohne weitere
Reinigung in Beispiel 3 eingesetzt wurde.
Beispiel 3
Herstellung von 5,6,7-Tetrahydroindacen
[0076] Dazu wurde das in Beispiel 2 hergestellte 5,6,7-Tetrahydroindacen-1-ol in 200 ml
Benzol gelöst und mit 300 mg p-Toluolsulfonsäure versetzt. Man kochte unter Rückfluß
am Wasserabscheider (4 bis 5 h), wobei das während der Reaktion gebildete Wasser entfernt
wurde. Nun wurde die Reaktionslösung zweimal mit je 25 ml 1 molarer NaHCO
3 gewaschen, dann das Benzol am Rotationsverdampfer entfernt. Der erhaltene Rückstand
wurde säulenchromatographisch (Säulendimension: 4 x 20 cm, Kieselgel, Petrolether,
25°C) gereinigt. Man erhielt bei 25°C ein farbloses Öl, welches im Kühlschrank erstarrte.
- Ausbeute:
- 16.3 g 5,6,7-Tetrahydroindacen (0.113 mol, 90 % d. Th. bez. auf eingesetztes Keton)
IR (NaCl) [cm-1]: 3059 (m), 2997 (m), 2952 (m), 2881 (m), 2838 (m), 1853 (m), 1732 (breit, m), 1616
(s), 1543 (s), 1455 (breit, s), 938 (breit, s), 861 (breit, s), 813 (breit, s).
1H NMR (CDCl3): δ 7.41 (s, 1 H, C
arom.-H), 7.38 (s, 1 H, C
arom.-H), 6.92 (d, 1 H,
3J
HH = 5.0 Hz, C-C
H=CH-CH2), 6.57 (d, 1 H,
3J
HH = 5.0 Hz, C-C
H=CH-CH2), 3.43 (s, 2 H, C-CH=CH-C
H2), 3.00 (pt, 4 H,
3J
HH = 7.5 Hz, CH
2-C
H2-CH=), 2.19 (pq, 2 H,
3J
HH = 7.5 Hz, C
H2-CH
2-CH=).
13C NMR (CDCl3): δ 143.3 (C
arom.), 142.2 (C
arom.), 142.1 (C
arom.), 140.8 (C
arom.), 133.3 (C-
CH=CH-CH
2), 131.9 (C-CH=
CH-CH
2), 119.8 (C
arom.-H), 116.8 (C
arom.-H), 38.5 (CH
2), 32.65 (CH
2), 32.60 (CH
2), 25.9 (CH
2).
Beispiel 4
Herstellung von 1,2-Dibrom-5,6,7-tetrahydroindacan
[0077] 5,6,7-Tetrahydroindacen (7.6 g, 0.0486 mol) aus Beispiel 3 wurde in 100 ml Diethylether
gelöst. Bei 0°C wurde Brom (7.8 g, 2.5 ml, 0.0486 mol) langsam zugetropft. Es wurde
1 h bei 0°C und anschließend 12 h bei 25°C gerührt. Der Diethylether wurde am Rotationverdampfer
entfernt und der Rückstand an Kieselgel chromatographiert (Säulendimension: 4 x 20
cm, Methylenchlorid/Hexan = 1:10, 25°C). Man erhielt 1,2-Dibrom-5,6,7-tetrahydroindacan
als ein hellgelbes Öl.
- Ausbeute:
- 11.8 g 1,2-Dibrom-5,6,7-tetrahydroindacan (0.0373 mol, 77 % d. Th. bez. auf eingesetztes
5,6,7-Tetrahydroindacen).
IR (NaCl) [cm-1]: 3011 (s), 2947 (breit, s), 2893 (s), 2851 (s), 1746 (w), 1618 (w), 1436 (breit, s),
1315 (s), 1284 (s), 1254 (s), 1208 (s), 1145 (s), 945 (w), 915 (m).
1H NMR (CDCl3): δ 7.51 (s, 1 H, C
arom-H), 7.25 (s, 1 H, C
arom-H), 6.51 (s, 1 H, C
arom.-C
HBr-CHBr)
1, 4.74 (d, 1 H,
3J
HH = 4.0 Hz, C
arom.-CHBr-C
HBr), 3.62 (dd, 1 H,
3J
HH = 4.0, 12.0 Hz, C
arom.-C
H2-CHBr), 3.05 (d, 1 H,
3J
HH = 12.0 Hz, C
arom.-C
H2-CHBr).
13C NMR (CDCl3): δ 147.2 (C
arom.), 144.9 (C
arom.), 139.4 (C
arom.), 138.9 (C
arom.), 122.0 (C
arom.-H), 121.8 (C
arom.-H), 59.2 (CHBr), 55.5 (CHBr), 41.6(CH
2), 33.5 (CH
2), 33.3 (CH
2), 26.2(CH2).
Beispiel 5
Herstellung von 2-Brom-5,6,7-tetrahydroindacen
[0078] 1,2-Dibrom-5,6,7-tetrahydroindacan (11.9 g, 0.0373 mol) aus Beispiel 4 wurde in 50
ml Tetralin gelöst und zur Bromwasserstoffeliminierung 4 h unter Rückfluß erhitzt.
Das Tetralin wurde danach destillativ im Ölpumpenvakuum entfernt. Zur vollständigen
Entfernung des Tetralins wurde 10 min auf 100°C im Ölpumpenvakuum erhitzt.
[0079] Zur weiteren Reinigung wurde der Rückstand durch Kieselgel chromatographiert. Als
Eluent diente eine Mischung aus Methylenchlorid und Hexan im Verhältnis 1:3. Das so
erhaltene Rohprodukt wurde durch Kristallisation aus Methanol gereinigt. Man erhielt
farblose Kristalle von 2-Brom-5,6,7-tetrahydroindacen.
- Ausbeute:
- 1.2 g 2-Brom-5,6,7-tetrahydroindacen (0.0051 mol, 14 % d. Th., bez. auf eingesetztes
1 ,2-Dibrom-5,6,7-tetrahydroindacan).
Schmp.: 95°C.
IR (KBr) [cm-1]: 3013 (w), 2944 (s), 2842 (s), 1544 (m), 1459 (s), 1391 (s), 1255 (s), 877 (s).
1H NMR (CDCl3): δ 7.24 (s, 1 H, C
arom.-H), 7.18 (s, 1 H, C
arom.-H), 6.78 (s, 1 H, C
arom.-C
H=CBr), 3.55 (s, 2 H, CH=CBr-C
H2), 2.93 (pt, 4 H,
3J
HH = 7.5 Hz, CH
2-C
H2-CH=), 2.12 (pq, 4 H,
3J
HH = 7.5 Hz, C
H2-CH
2-CH=).
13C NMR (CDCl3): δ 143.0 (C
arom.), 142.7 (C
arom.), 141.5 (C
arom.), 141.3 (C
arom.), 133.6 (
CH=CBr), 123.8 (CBr), 119.9 (C
arom.-H), 116.6 (C
arom.-H), 45.4 (CBr-
CH
2), 33.1(
CH
2-CH
2-C
arom), 33.1(
CH
2-CH
2-C
arom), 26.1(CH
2-
CH
2-C
arom).
Beispiel 6
Herstellung von [5,6,7-Tetrahydroindacenyl]dimethylchlorsilan
[0080] 2-Brom-5,6,7-tetrahydroindacen (1.2 g, 0.0051 mol) aus Beispiel 5 wurde in 4.0 ml
Tetrahydrofuran gelöst und zu einer Mischung bestehend aus Magnesium (0.2 g, 0.008
mol), Dichlordimethylsilan (1.5 g, 1.3 ml, 0.012 mol) in 2 ml Tetrahydrofuran langsam
addiert. Dabei erwärmte sich die Reaktionsmischung auf 60°C. Nach Rühren bei 25°C
für 15 h werden alle flüchtigen Bestandteile im Ölpumpenvakuum entfernt und der Rückstand
in 50 ml Petrolether aufgenommen. Die ausgefallenen Magnesiumsalze wurden durch Filtration
(Fritte) entfernt und das Filtrat im Ölpumpenvakuum vom Lösungsmittel befreit. Man
erhielt einen hellgelben wachsartigen Feststoff, der ohne weitere Reinigung zur Synthese
von
tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilan (Beispiel 7) eingesetzt wurde.
- Ausb.:
- 1.23 g [5,6,7-Tetrahydroindacenyl]dimethylchlorsilan (4.94 mmol, 97 % d. Th., bez.
auf eingesetztes 2-Brom-5,6,7-tetrahydroindacen).
Beispiel 7
Herstellung von tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilan
[0081] Dazu wurde das in Beispiel 6 erhaltene [5,6,7-Tetrahydroindacenyl]dimethylchlorsilan
in 20.0 ml Diethylether gelöst, auf 0°C gekühlt und mit
tButylamin (2.0 ml, 0.025 mol) in einer Portion versetzt. Es wurde 15 h bei 25°C gerührt.
Dann wurden alle flüchtigen Bestandteile entfernt. Der Rückstand wurde in 40 ml Petrolether
aufgenommen und das ausgefallene Ammoniumsalz durch Filtration abgetrennt. Das Filtrat
wurde von allen flüchtigen Bestandteilen im Ölpumpenvakuum befreit. Man erhielt ein
hellgelbes Öl von
tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilan.
- Ausbeute:
- 1.32 g tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilan (4.6 mmol, 94 % d. Th., bez.
auf eingesetztes 2-Brom-5,6,7-tetrahydroindacen).
IR (NaCl) [cm-1]: 3382 (m), 3053 (w), 3004 (m), 2959 (s), 2893 (s), 2844 (m), 1533 (m), 1462 (m), 1376
(m), 1251 (s), 1225 (s), 1090 (breit, m), 1035 (breit, m), 849 (breit, s).
1H NMR (CDCl3): δ 7.22 (s, 1 H, C
arom.-H), 7.14 (s, 1 H, C
arom.-H), 7.01 (s, 1 H, C
arom.-C
H=CSi), 3.42 (s, 2 H, CH=CSi-C
H2), 2.93 (pt, 4 H,
3J
HH = 7.0 Hz, CH
2-C
H2-CH=), 2.01 (pq, 4 H,
3J
HH = 7.0 Hz, C
H2-CH
2-CH=), 1.05 (s, 9 H, C(CH3)3), 0.20 (s, 6 H, Si(CH3)2).
13C NMR (CDCl3): δ 148.6 (C
arom.-Si), 144.3 (C
arom.), 143.3 (C
arom.), 141.1 (C
arom.), 140.0 (C
arom.), 139.7 (
CH=CSi), 118.5 (C
arom.-H), 115.4 (C
arom.-H), 48.3 (C(CH3)3), 40.5 (CH-CSi-
CH
2), 32.6 (C(
CH
3)
3), 31.5 (CH
2-
CH
2-C
arom), 31.4 (CH
2-
CH
2-C
arom), 24.9 (
CH
2-CH
2-C
arom), 0.0 (Si(CH
3)
2).
Beispiel 8
Herstellung von tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilyl-titaniumdichlorid
[0082] tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilan (0.61 g, 0.00213 mol) aus Beispiel
7 wurde in 15 ml n-Pentan gelöst und bei -78°C mit 1.7 ml einer 2.5 M Lösung von n-BuLi
in Hexan tropfenweise versetzt. Man ließ 1 h bei -78°C rühren und dann weitere 2 h
bei 25°C. Das Lösungsmittel wurde im Ölpumpenvakuum entfernt, das zurückgebliebene
hellorangene Pulver bei -78°C in 20 ml Tetrahydrofuran gelöst und zu einer Suspension
von TiCl
3 3THF in 10 ml Tetrahydrofuran bei -78°C mittels Kanüle transferiert, wobei eine tiefgelbe
Färbung eintrat. Nach 1 h Rühren bei -78°C und 1 h bei 25°C wurde festes feingepulvertes
Bleidichlorid (0.592 g, 0.00213 mol) zugegeben und 0.5 h bei 25°C gerührt. Die Suspension
färbte sich nun rotbraun. Das Lösungsmittel wurde entfernt und der Rückstand zweimal
mit je 10 ml Toluol extrahiert. Man ließ die unlöslichen Bestandteile der Suspension
sedimentieren und transferierte die darüberstehende Lösung mittels Kanüle in einen
Schlenkkolben. Das Toluol wurde entfernt und der Rückstand in 2 ml Petrolether aufgenommen.
Bei 25 °C setzte sich ein rotbrauner Feststoff ab.
- Ausbeute:
- 0.5 g tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilyl-titaniumdichlorid (1.2 mmol,
60 % d. Th., bez. eingesetztes tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilan).
Schmp.: 153°C.
IR (KBr) [cm-1]: 2957 (s), 2875 (s), 2795 (s), 2691 (m), 2588 (m), 2493 (m), 1606 (m), 1511 (m), 1459
(m), 1433 (m), 1401 (m), 1376 (m), 1300 (w), 1250 (s), 1085 (s), 926 (breit, s), 836
(breit, s), 764 (breit, s).
1H NMR (CDCl3): δ 7.40 (s, 2 H, C
arom.-H), 6.54 (s, 2 H, C
arom.-C
H=CSi), 2.92 (pt, 4 H,
3J
HH = 7.0 Hz, CH2-C
H2-CH=), 2.03 (pq, 2 H,
3J
HH = 7.0 Hz, C
H2-CH
2-CH=), 1.30 (s, 9 H, C(CH3)3), 0.67 (s, 6 H, Si(CH
3)
2).
13C NMR (CDCl3): δ 147.3 (C
arom.), 134.9 (C
arom.), 119.2 (C
arom.-H), 117.9 (C
arom.-H), 113.6 (C
arom.-Si), 64.6 (
C(CH
3)
3), 32.5 (C(
CH
3)
3), 32.3 (CH
2-
CH
2-C
arom), 25.9 (
CH
2-CH
2-C
arom) 0.0 (Si(
CH
3)
2).
Beispiel 9
[0083] Polymerisation von Propylen
[0084] In einen 250 ml Glasreaktor wurden 100 ml Toluol, 0.25 ml TIBA und 4,0 mg (10 µmol)
tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilyl-titaniumdichlorid aus Beispiel
8 bei 20°C vorgelegt. Anschließend wurde mit einem Gaseinleitungsrohr kontinuierlich
bei 1,1 bar Druck Propylen in die Lösung eingeleitet. Die Polymerisation wurde durch
Zugabe einer Lösung von 18,4 mg (20 µmol) Triphenylmethyl-tetrakis(pentafluorphenyl)borat
in 4 ml Toluol gestartet. Die Temperatur stieg während der Polymerisation auf 32°C
an. Nach 1 Stunde Polymerisationsdauer wurde eine klare hochviskose Reaktionslösung
erhalten. Zur Aufarbeitung wurde die Reaktionslösung in Methanol eingerührt, das gefällte
elastische Polymer mit Methanol gewaschen und im Vakuumtrockenschrank getrocknet.
Es wurden 13,8 g amorphes hochmolekulares Polypropylen erhalten. Die Messung der intrinsischen
Viskosität ergab I.V. = 1,3 dl/g. Nach DSC Messungen betrug die Schmelzenthalpie Null
J/g. Die
13C-NMR-spektroskopische Untersuchung ergab folgende Zusammensetzung: % mm = 15,6 (isotaktischer
Anteil); %(mr/rm) = 51,8 (ataktischer Anteil); % rr = 32,6 (syndiotaktischer Anteil).
Beispiel 10
Terpolymerisation von Ethylen, Propylen und 5-Ethyliden-2-norbornen (ENB)
[0085] In einen 1,4-1-Stahl-Autoklaven, der mit einem mechanischen Rührer, Manometer, Temperaturfühler,
einer Temperatursteuervorrichtung, einer Katalysatorschleuse und Monomerdosiervorrichtungen
für Ethylen und Propylen ausgestattet ist, wurden 500 ml Hexan und 1 ml TIBA vorgelegt.
Hierzu wurde eine Lösung von 2,0 mg (5 µmol)
tButylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilyl-titaniumdichlorid aus Beispiel
8 in 5 ml Toluol gegeben. Die Innentemperatur wurde mit einem Thermostaten auf 40°C
eingestellt. Anschließend wurden 16 g Ethylen und 16 g Propylen zudosiert. Durch Zugabe
einer Lösung von 9,22 mg (10 µmol) Triphenylmethyltetrakis(pentafluorphenyl)borat
in 5 ml Toluol wurde die Polymerisation gestartet. Dann wurden über eine Druckschleuse
5 ml ENB zugegeben. Ethylen und Propylen wurden im Massenverhältnis von 50:50 kontinuierlich
zudosiert, so dass der Druck bei 40°C konstant 6 bar betrug. Nach 20 Minuten Polymerisationsdauer
wurde erneut eine Lösung von 9,22 mg (10 µmol) Triphenylmethyl-tetrakis(pentafluorphenyl)borat
in 5 ml Toluol in den Autoklaven dosiert. Nach insgesamt 60 Minuten Polymerisationsdauer
wurde der Autoklav entspannt. Zur Aufarbeitung wurde das Polymer in Methanol ausgefällt,
und 20 h bei 60°C im Vakuum getrocknet, wobei 41,0 g Copolymer erhalten wurden. Die
IR-spektroskopische Ermittlung der Zusammensetzung des Copolymeren ergab einen Einbau
von 47,3 Gew.-% Ethylen, 45,5 Gew.-% Propylen und 7,7 Gew.-% ENB. Entsprechend der
DSC-Messung ist das Copolymer vollständig amorph. Die Schmelzenthalpie betrug Null
J/g. Mit der DSC-Methode wurde eine Tg von -48°C ermittelt. Die Bestimmung der intrinsischen
Viskosität ergab I.V. = 4,1 dl/g.
Beispiel 11
Terpolymerisation von Ethylen, Propylen und 5-Ethyliden-2-norbornen (ENB)
[0086] Die Polymerisation aus Beispiel 10 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, dass 12
g Propylen und 18 g Ethylen in den Autoklaven vorgelegt wurden und Ethylen und Propylen
im Massenverhältnis 60:40 kontinuierlich zudosiert wurden. Die Polymerisationsdauer
betrug 60 Minuten. Man erhielt 45,1 g eines Terpolymeren mit einem Gehalt von 56,9
Gew.-% Ethylen, 36,8 Gew.-% Propylen und 6,7 Gew.-% ENB (IR-Spektroskopie). Mit der
DSC-Methode wurde ein Tg von -47°C ermittelt. Die Messung der intrinsischen Viskosität
ergab einen Wert von I.V. = 3,1 dl/g.
Beispiel 12
Terpolymerisation von Ethylen, Propylen und 5-Ethyliden-2-norbornen (ENB)
[0087] Die Polymerisation aus Beispiel 10 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, dass 8
g Propylen und 19 g Ethylen in den Autoklaven vorgelegt wurden und Ethylen und Propylen
im Massenverhältnis 70:30 kontinuierlich zudosiert wurden. Die Polymerisationsdauer
betrug 60 Minuten. Man erhielt 44,4 g eines Terpolymeren mit einem Gehalt von 64,9
Gew.-% Ethylen, 27,8 Gew.-% Propylen und 7,9 Gew.-% ENB (IR-Spektroskopie). Mit der
DSC-Methode wurde ein Tg von -38°C ermittelt. Die Messung der intrinsischen Viskosität
ergab einen Wert von I.V. = 3,4 dl/g.
1. Verfahren zur Herstellung von metallorganischen Verbindungen von Übergangsmetallen
mit in 5,6-Position anellierten 2-Indenyl als erstem Liganden der Formel

worin
Q1, Q2 gleich oder verschieden sind und als Substituent des in 5,6-Position anellierten
2-Indenylsystems Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C6-C14-Aryl, C7-C10-Aralkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, Phenoxy, Phenylthio, Di-C1-C4-alkyl-amino, C6-C14-Aryl-C1-C4-alkyl-amino, Di-C6-C14-aryl-amino, Dibenzylamino, Tri-C1-C4-alkyl-silyl, Di-C1-C4-alkyl-boranyl, Phenyl-C1-C4-alkyl-boranyl, Diphenylboranyl, Di-C1-C4-alkyl-phosphoryl, Diphenylphosphoryl oder Phenyl-C1-C4-alkylphosphoryl bedeuten,
Q3 einen gegebenfalls substituierten Alkylenrest darstellt, der zusammen mit den beiden
Kohlenstoffatomen des Indenylrestes in 5 und 6 Position ein Ringsystem bildet,
M1 ein Übergangsmetall aus der 4., 5. oder 6. Gruppe des Periodensystems der Elemente
nach IUPAC 1985 ist,
X ein Anion bedeutet,
n eine Zahl von Null bis Vier ist, die sich aus der Valenz und dem Bindungszustand
von M1 ergibt,
Y eine Brücke aus der Gruppe von -C(R1R2)-, -Si(R1R2)-, -Ge(R1R2)-, -C(R1R2)-C(R3R4)-, -C(R1R2)-Si(R3R4)- oder -Si(R1R2)-Si(R3R4)-darstellt, worin R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, geradkettiges oder verzweigtes C1-C10-Alkyl, C5-C8-Cycloalkyl, C6-C14-Aryl oder C7-C10-Aralkyl bedeuten, und
Z ein zweiter Ligand aus der Gruppe von offenkettigen und cyclischen, gegebenenfalls
anionischen π-Systemen, -N(R5)-, -P(R6)-, | N(R5R7)-, | P(R6R8)-, -O-, -S-, | OR5- oder | SR5- ist, wobei der waagerechte Strich links vom Elementsymbol N, P, O bzw. S eine kovalente
Bindung zwischen Z und M1 darstellt und wobei der senkrechte Strich links vom Elementsymbol N, P, O bzw. S
ein Elektronenpaar bedeutet und die Bindung zwischen Z und M1 koordinativen (nicht kovalenten) Charakter hat und worin R5, R6, R7 und R8 unabhängig voneinander den Bedeutungsumfang von R1 bis R4 haben und R5 und R7 zusätzlich -Si(R1R2R3) bedeuten können und R6 und R8 zusätzlich -Si(R1R2R3), -OR1, -SR1 oder -N(R1R2) bedeuten können,
dadurch gekennzeichnet, dass man ein in 5,6 Position anelliertes Halogeninden der
Formel

in der Hall für Cl, Br oder I steht und Q
1, Q
2 und Q
3 die obige Bedeutung haben,
mit einem elementaren Metall ausgewählt aus der 1., 2. oder 12. Gruppe des Periodensystems
der Elemente nach IUPAC 1985 oder einer entsprechenden Metallverbindung in einer Menge
im Bereich von 1 bis 100 Mol Metall/Metallverbindungen pro Mol (II) und mit einem
Dihalogenid der Brücke Y der Formel
Hal
2 - Y - Hal
3 (III),
in der Hal
2 und Hal
3 unabhängig voneinander Cl, Br oder I bedeuten und
Y den obigen Bedeutungsumfang hat,
in einer Menge im Bereich von 1 bis 20 Mol (III) pro Mol (II) umsetzt, wobei in dem
Fall, dass Y die Bedeutung -Si(R
1R
2)-, -Ge(R
1R
2)- oder -Si(R
1R
2)-Si(R
3R
4)- hat, die Umsetzung von (II) mit (i) Metall/Metallverbindung und (ii) mit (III)
auch simultan erfolgen kann, und das Reaktionsprodukt der Formel

worin Q
1, Q
2, Q
3, Y und Hal
3 die obige Bedeutung haben, gegebenenfalls nach seiner Isolierung mit einem Z-Derivat
der Formel
ZM
2 p (Va)
oder
ZR
9 p (Vb),
in welcher
M2 für Li, Na, K oder -MgHal4, worin Hal4 den Bedeutungsumfang von Hal2 hat, steht,
p die Zahl Eins oder Zwei darstellt,
R9 Wasserstoff, -Si(R1R2R3) oder Sn(R1R2R3) darstellt und
Z, R1, R2 und R3 die obige Bedeutung haben,
gegebenenfalls in Gegenwart einer Hilfsbase zur 2-Indenyl-Verbindung der Formel

in der Q
1, Q
2, Q
3, Y und Z die obige Bedeutung haben und die als Dianion vorliegen kann und in der
Z weiterhin M
2, R
9 oder ein Elektronenpaar tragen kann,
und dann weiter mit einer Übergangsmetallverbindung der Formel
M
1X
q (VIII),
umsetzt, in der
M1 und X die obige Bedeutung haben und
q eine Zahl von Zwei bis Sechs ist, die sich aus der Oxidationsstufe von M1 ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Y eine Brücke aus der Gruppe
-Si(R1R2)-, -Ge(R1R2)- und -Si(R1R2)-Si(R3R4)-, bevorzugt -Si(R1R2)- ist und die Umsetzung von (II) mit (i) einer elementaren Metall/Metallverbindung
und (ii) mit (III) zum Reaktionsprodukt simultan erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als elementares
Metall Mg oder Zn oder ein Gemisch aus Mg und Zn einsetzt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass M1 ein Übergangsmetall aus der Gruppe Ti, Zr, Hf, V, Nb, bevorzugt von Ti, Zr, Hf, besonders
bevorzugt von Ti, Zr ist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass 1 bis 10 Mol elementarem Metall/Metallverbindung pro Mol (II) und 1 bis 10 Mol
(III) pro Mol (II) eingesetzt werden.
6. Metallorganische Verbindungen von Übergangsmetallen mit in 5,6-Position anellierten
2-Indenyl als erstem Liganden der Formel

worin
Q1, Q2 gleich oder verschieden sind und als Substituent des in 5,6-Position anellierten
2-Indenylsystems Wasserstoff, C1-C4-Alkyl, C6-C14-Aryl, C7-C10-Aralkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkylthio, Phenoxy, Phenylthio, Di-C1-C4-alkyl-amino, C6-C14-Aryl-C1-C4-alkyl-amino, Di-C6-C14-aryl-amino, Dibenzylamino, Tri-C1-C4-alkyl-silyl, Di-C1-C4-alkyl-boranyl, Phenyl-C1-C4-alkyl-boranyl, Diphenylboranyl, Di-C1-C4-alkyl-phosphoryl, Diphenylphosphoryl oder Phenyl-C1-C4-alkylphosphoryl bedeuten,
Q3 einen gegebenfalls substituierten Alkylenrest darstellt, der zusammen mit den beiden
Kohlenstoffatomen des Indenylrestes in 5 und 6 Position ein Ringsystem bildet,
M1 ein Übergangsmetall aus der 4., 5. oder 6. Gruppe des Periodensystems der Elemente
nach IUPAC 1985 ist,
X ein Anion bedeutet,
n eine Zahl von Null bis Vier ist, die sich aus der Valenz und dem Bindungszustand
von M1 ergibt,
Y eine Brücke aus der Gruppe von -C(R1R2)-, -Si(R1R2)-, -Ge(R1R2)-, -C(R1R2)-C(R3R4)-, -C(R1R2)-Si(R3R4)- oder -Si(R1R2)-Si(R3R4)-darstellt, worin R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, geradkettiges oder verzweigtes C1-C10-Alkyl, C5-C8-Cycloalkyl, C6-C14-Aryl oder C7-C10-Aralkyl bedeuten, und
Z ein zweiter Ligand aus der Gruppe von offenkettigen und cyclischen, gegebenenfalls
anionischen π-Systemen, -N(R5)-, -P(R6)-, |N(R5R7)-, | P(R6R8)-, -O-, -S-, | OR5- oder | SR5- ist, wobei der waagerechte Strich links vom Elementsymbol N, P, O bzw. S eine kovalente
Bindung zwischen Z und M1 darstellt und wobei der senkrechte Strich links vom Elementsymbol N, P, O bzw. S
ein Elektronenpaar bedeutet und die Bindung zwischen Z und M1 koordinativen (nicht kovalenten) Charakter hat und worin R5, R6, R7 und R8 unabhängig voneinander den Bedeutungsumfang von R1 bis R4 haben und R5 und R7 zusätzlich -Si(R1R2R3) bedeuten können und R6 und R8 zusätzlich -Si(R1R2R3), -OR1, -SR1 oder -N(R1R2) bedeuten können.
7. Metallorganische Verbindungen von Übergangsmetallen nach Anspruch 6, worin in Formel
(I) an die Stelle von Z der zweite Ligand Z' tritt, der die Bedeutung substituiertes
oder nicht substituiertes Cyclopentadienyl, substituiertes oder nicht substituiertes
1-Indenyl, substituiertes oder nicht substituiertes 2-Indenyl, substituiertes oder
nicht substituiertes Fluorenyl, -N(R5)-, -P(R6)-, | N(R5R7)-, l P(R6R8)-, -O-, -S-, | OR5- oder | SR5- hat, worin R5 bis R8 und die senkrechten Striche die in Anspruch 5 genannte Bedeutung haben.
8. Metallorganische Verbindungen von Übergangsmetallen nach Anspruch 7, worin in Formel
(I) an die Stelle von Z' der zweite Ligand Z" tritt, der die Bedeutung -N(R5)- oder | N(R5R7)- hat, wobei bevorzugt in Formel (I) weiterhin Y = -Si(R1R2)- und M1 = Ti oder Zr bedeuten, wobei R1, R2, R5 und R7 sowie der senkrechte Strich neben dem Elementsymbol N die in Anspruch 5 genannte
Bedeutung haben.
9. Tert.-Butylamin-2-[5,6,7-tetrahydroindacenyl]dimethylsilyl-titandichlorid.
10. Zwischenprodukte der Formel

in der
Hall, Q1, Q2 und Q3 die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben.
11. Verfahren zur Herstellung der Zwischenprodukte der Formel (IV) aus Anspruch 10, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein in 5,6-Position anelliertes 2-Halogeninden
der Formel

in der
Hall, Q1, Q2 und Q3 die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben,
mit einem elementaren Metall ausgewählt aus der 1., 2. oder 12. Gruppe des Periodensystems
der Elemente nach IUPAC 1985 oder einer entsprechenden Metallverbindung in einer Menge
im Bereich von 1 bis 100 Mol Metall/Metallverbindung pro Mol (II) und mit einem Dihalogenid
von Y der Formel
Hal
2-Y-Hal
3 (III),
in der
Y, Hal2 und Hal3 die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben,
in einer Menge von 1 bis 20 Mol (III) pro Mol (II) umsetzt, wobei in dem Fall, dass
Y die Bedeutung -Si(R
1R
2)-, -Ge(R
1R
2)- oder -Si(R
1R
2)-Si(R
3R
4)-hat, die Umsetzung von (II) mit (i) elementarem Metall/Metallverbindung und (ii)
mit (III) auch simultan erfolgen kann.
12. Verfahren zur Herstellung der Zwischenprodukte der Formel (II) aus Anspruch 11, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein gegebenenfalls substituierte Indanon der
Formel

durch Umsetzung der aromatischen Verbindung der Formel

mit einem Acrylsäurederivat der Formel

wobei
R10 Cl, Br, I, eine Hydroxygruppe oder eine C1-C10-Alkoxygruppe bedeutet,
in Gegenwart einer Lewissäure herstellt,
anschließend zu einem in 5,6-Position anellierten Inden der Formel

umsetzt,
und dann weiter in das Dihalogenderivat (XIII) überführt,

und nachfolgend eine Halogenwasserstoffabspaltung vornimmt,
wobei Hall, Q
1, Q
2 und Q
3 die in Anspruch 1 genannte Bedeutung haben.
13. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 7 als Katalysatoren zur Polymerisation von
Monomeren aus der Gruppe von C2-C12-α-Olefinen, C4-C20-Diolefinen und Cyclo(di)olefinen oder zur Copolymerisation mehrerer der genannten
Monomeren.
14. Verwendung nach Anspruch 13 zur Herstellung amorpher, weitgehend ataktischer Polymerer.
15. Verwendung der Verbindung nach Anspruch 9 zur Herstellung von EP(D)M.
16. Verwendung der Verbindung nach Anspruch 9 zur Herstellung von ataktischem Polypropylen.