[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltgerät mit einem Grundrahmen und daran befestigten
Gehäusewänden, von denen mindestens eine mit einem flächigen Lärmdämmelement versehen
ist.
[0002] Der vorgenannte Gehäuseaufbau ist beispielsweise für Wäschebehandlungsmaschinen (Waschmaschinen,
Wäschetrockner, Waschtrockner) aus der EP 0 943 721 A1 bekannt. Eine Waschmaschine
mit diesem Aufbau wird von der Anmelderin unter der Bezeichnung W 377 hergestellt
und vertrieben. Da bei dieser Waschmaschine die Seitenwände wenig tragende Eigenschaften
besitzen und deshalb weich aufgebaut sind, werden ihre akustischen Schwingungen nur
in geringem Maße durch die Befestigung am Grundrahmen behindert. Beim Anschlagen der
Wände mit der Hand entsteht deshalb ein metallischer Klang, der dem Benutzer einen
Eindruck einer schlechten Befestigung und einer geringen Stabilität vermittelt. Dies
wird bei der W 377 durch das Aufbringen einer Bitumenmatte verhindert. Der Nachteil
dieser Lösung besteht darin, dass Bitumenmatten für Dämpfungszwecke nur in Stärken
ab ca. 2 mm hergestellt werden. Sie können deshalb nicht bis in den äußeren Rand der
Seitenwände, der die Anlagestelle am Grundrahmen bildet, eingezogen werden. Es fehlt
somit eine formschlüssige Lagefixierung der Matte. Aus diesem Grund und wegen ihres
hohen Gewichts muss die Bitumenmatte aufwendig und sehr intensiv mit der Wand verklebt
werden, da ein selbständiges Lösen dazu führt, dass die Matte in das Gerät fällt und
evtl. Funktionsfehler anderer Bauteile hervorruft. Durch das Verkleben entsteht außerdem
ein schlecht recycelbarer Verbund aus Metall und Bitumen.
[0003] Außerdem besteht im Bereich der seitlichen Anlagestellen der Gehäusewand am Grundrahmen
die Notwendigkeit, eine akustische Entkopplung vorzunehmen. Hierdurch sollen Klappergeräusche
vermieden werden. Bei der W 377 erfolgt dies durch das Einlegen von Schaumstoffstreifen.
Diese erzeugen jedoch aufgrund ihrer Dicke (3 mm) beim Andrücken der Wand an den Rahmen
eine Rückstellkraft und erschweren so die Montage.
[0004] Als Lärmdämmelement ist außerdem die Verwendung von Sandwichblechen oder Hartpapieren
(G 92 01 865) bekannt. Diese Materialien sind jedoch aufgrund ihrer hohen Dichte nicht
zur akustischen Entkopplung geeignet.
[0005] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, bei einem Haushaltgerät der eingangs
genannten Art die vorbeschriebenen Nachteile zu vermeiden und ein einfach zu montierendes
Lärmdämmelement zu schaffen.
[0006] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Haushaltgerät mit den Merkmalen des
Patentanspruchs gelöst.
[0007] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben der geringen Stärke und
dem damit verbundenen geringen Gewicht des Lärmdämmelementes in seiner einfachen Montierbarkeit.
Außerdem ist in einem Recyclingprozess eine einfache Abtrennung des Metalls durch
Verbrennung der Pappe möglich.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- die Innenseite der Seitenwand (1) einer Waschmaschine
- Figur 2
- einen Schnitt durch die Waschmaschine im Bereich der Seitenwand (1) und des Grundrahmens
- Figur 3
- einen Schnitt durch eine andere Waschmaschine im Bereich der Seitenwand (1) und des
Grundrahmens
[0009] Figur 1 zeigt die Seitenwand (1) einer Waschmaschine. Sie wird aus einer Blechtafel
gefertigt und besitzt einen umlaufenden, abgekanteten Rand (2). Zur Befestigung der
Seitenwand (1) an einem tragenden Grundrahmen (3, s. Figur 2) ist die Abkantung im
oberen Bereich mit Bohrungen (6) versehen. Auf der dem Waschmaschineninneren zugewandten
Seite ist an der Seitenwand (1) ein Lärmdämmelement angeordnet. Es besteht aus einem
einstückigen, locker aufgebauten Karton (4). Bewährt hat sich hierfür ein Graukarton
mit einem Flächengewicht von ca. 300 g/m
2 und mit einer Stärke von 0,5 mm. Der Karton (4) wird mit Hilfe eines viskoelastischen
Klebers ganzflächig auf der Seitenwand (1) befestigt. Aufgrund seiner geringen Dicke
kann der Karton (4) mindestens in Teilbereichen zwischen die Seitenwand (1) und den
Grundrahmen (3) gelegt werden, ohne dass dadurch wesentliche, die Montage erschwerende
Rückstellkräfte erzeugt werden. Zur Erleichterung der Anbringung des Kartons (4) kann
ein Streifen im Randbereich von Kleber freigehalten werden. Alternativ kann der Kleber
auch auf die Seitenwand (1) aufgetragen werden. Die akustische Dämpfung wird durch
die Schubbeanspruchung des Klebers hervorgerufen und durch den zugfesten Karton (4)
verstärkt. Den Klapperschutz bildet der Karton (4) selbst, der zwischen Seitenwand
(1) und Grundrahmen (3) liegt. Dabei ist wichtig, dass der Karton (4) ausreichend
dick und nicht zu hoch verdichtet ist.
[0010] Alternativ zum Graukarton kann auch eine Wellpappe (5) verwendet werden, die im Randbereich
auf ca. 0,5 mm verquetscht wird. Diese bietet als weiteren Vorteil eine Erhöhung der
Struktursteifigkeit, die zusätzlich zu den akustischen Vorteilen auch die Schwingamplitude
der Auslenkung der Gehäusewand (1) wesentlich verringert.
[0011] Zum Schutz vor Wasseraufnahme lassen sich die genannten Pappen imprägnieren oder
durch wasserfeste Beschichtung oder Folie abdecken. Auch ein Flammschutz und ein Schutz
gegen Verpilzung lässt sich so herstellen.
1. Haushaltgerät mit einem Grundrahmen (3) und daran befestigten Gehäusewänden, von denen
mindestens eine mit einem flächigen Lärmdämmelement versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Lärmdämmelement die Innenseite der Gehäusewand (Seitenwand 1) annähernd vollflächig
verkleidet, wobei die Anlagestellen der Gehäusewand (Seitenwand 1) am Grundrahmen
(3) mindestens teilweise durch das Lärmdämmelement bedeckt sind, dass das Lärmdämmelement
aus einem einstückigen Zuschnitt aus einem locker aufgebauten Karton (4) oder aus
Wellpappe (5) besteht und dass die Befestigung des Lärmdämmelementes an der Gehäusewand
(Seitenwand 1) durch einen viskoelastischen Kleber erfolgt.