[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung einer Tissuebahn mit einem zumindest
ein umlaufendes endloses Entwässerungssieb umfassenden Formierbereich. Sie betrifft
ferner ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
[0002] Bisher wird versucht, die Qualitätsparameter einer Tissuebahn, wie z.B. das Wasseraufnahmevermögen,
das Wasserrückhaltevermögen und die Wasseraufnahmegeschwindigkeit, durch die Gestaltung
der Oberflächenstruktur der Bahn zu beeinflussen. Im Stand der Technik (vgl. z.B.
US 5 746 887, US 5 492 598, SE 427053) wird vorgeschlagen, sogenannte Prägesiebe oder
-filze einzusetzen. Diese prägen der schon gebildeten Tissuebahn ihre eigene Oberflächenstruktur
auf. Bei diesem Vorgang wird die Tissuebahn auf Druck belastet und dadurch einem angestrebten
hohen Volumen (bulk) entgegengewirkt. Gleichzeitig erfordert dieses Verfahren einen
hohen apparativen Aufwand, da die Prägesiebe nur zu diesem Zweck eingesetzt werden.
Oftmals werden diese Verfahren noch mit speziellen, teuren Trocknungsverfahren zur
Erhöhung des spezifischen Volumens kombiniert.
[0003] Ziel der Erfindung ist es, eine Maschine sowie ein Verfahren der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit denen der Aufbau und die Struktur, d.h. die Anordnung der Fasern
einer Tissuebahn insbesondere auch bei hohen Maschinengeschwindigkeiten so gestaltet
werden können, daß das Wasseraufnahmevermögen, das Wasserrückhaltevermögen, die Wasseraufnahmegeschwindigkeit
und das spezifische Volumen (bulk) auf möglichst wirtschaftliche Art und Weise erhöht
bzw. verbessert werden.
[0004] Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Tissuemaschine erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß im Formierbereich wenigstens ein Entwässerungssieb mit zonal unterschiedlicher
Siebdurchlässigkeit, d.h. ein sogenanntes DSP-Sieb, sowie wenigstens eine Schuhpresse
vorgesehen ist.
[0005] Aufgrund dieser Ausbildung wird erreicht, daß beim Entwässerungsvorgang in der Blattbildungszone
Bereiche großer Entwässerungsgeschwindigkeit und Bereiche kleiner Entwässerungsgeschwindigkeit
entstehen. Dadurch wird eine Tissuebahn mit zonal unterschiedlichen Faseranteilen
erzeugt, wodurch die Wasseraufnahme der Bahn erhöht wird und diese auch schneller
vor sich geht. Dies beeinflußt die Tissuebahn nicht nur an der Blattoberfläche, sondern
über das gesamte Blattvolumen, wodurch sich die Qualitätsparameter erheblich verbessern.
Der Einsatz eines DSP-Siebes in Kombination mit einer Schuhpresse bringt insbesondere
den Vorteil mit sich, daß mit dem durch die Schuhpresse erreichten schonenden pressenden
Entwässern die vorteilhafte Struktur in der Tissuebahn zur Verbesserung des Wasseraufnahmevermögens,
Wasserrückhaltevermögens und der Wasseraufnahmegeschwindigkeit erhalten bleibt und
gleichzeitig eine voluminöse Bahn hohen spezifischen Volumens (bulk) erzielt wird.
[0006] Siebe zonal unterschiedlicher Durchlässigkeit sind beispielsweise aus der SE 427053
bekannt. Danach können die betreffenden Siebe z.B. aus einem Gewebe bestehen, in dem
in einer oder in mehreren Ebenen vorgesehene Längs- und Querfäden entsprechend einem
vorgebbaren Muster so miteinander verwoben sind, daß sich systematisch verteilte Bereiche
geeigneter Größe ergeben, in denen die Anzahl von Kreuzungsstellen gleich Null oder
deutlich kleiner ist als in der Webstruktur des restlichen Gewebes.
[0007] Eine bevorzugte praktische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine umfaßt
einen Former mit zwei umlaufenden endlosen Entwässerungsbändern, die unter Bildung
eines Stoffeinlaufspaltes zusammenlaufen und anschließend über ein Formierelement
wie insbesondere eine Formierwalze geführt sind, wobei als nicht mit dem Formierelement
in Kontakt tretendes Außenband und/oder als Innenband ein Entwässerungssieb mit zonal
unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit vorgesehen ist.
[0008] In bestimmten Fällen ist es von Vorteil, wenn die Schuhpresse als getrennte Einheit
in Bahnlaufrichtung hinter der das Formierelement und die beiden Entwässerungsbänder
umfassenden Einheit vorgesehen ist. Die Schuhpresse kann somit insbesondere als freistehende
Presse vorgesehen sein.
[0009] Bei einer alternativen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine ist die im
Anschluß an das Formierelement durch eines der beiden Entwässerungsbänder mitgenommene
Tissuebahn zusammen mit diesem Entwässerungsband durch die Schuhpresse geführt.
[0010] Als Gegenelement zur Schuhpreßeinheit umfaßt die Schuhpresse zweckmäßigerweise einen
Trockenzylinder, vorzugsweise einen Yankee-Zylinder.
[0011] Die Schuhpreßeinheit kann beispielsweise so ausgeführt sein, wie dies in der EP 99
125 789 beschrieben ist. Danach kann die Schuhpreßeinheit beispielsweise einen Preßspalt
besitzen, dessen in Bahnlaufrichtung betrachtete Länge kleiner oder gleich einem Wert
von etwa 60 mm ist und dessen sich über die Preßspaltlänge ergebendes Druckprofil
einen maximalen Preßdruck aufweist, der größer oder gleich einem Wert von etwa 3,3
MPa ist ("ShortShoe"). Mit einer solchen Schuhpreßeinheit kann unter weitgehender
Einhaltung der für die produzierte Bahn geforderten Qualitätsmerkmale ein möglichst
hoher Trockengehalt und/oder spezifisches Volumen erzielt werden.
[0012] Gemäß einer alternativen, ebenfalls in der EP 99 125 789 beschriebenen Ausführungsform
kann die Schuhpreßeinheit einen Preßspalt besitzen, dessen in Bandlaufrichtung betrachtete
Länge größer als ein Wert von etwa 80 mm und vorzugsweise kleiner als 200 mm, insbesondere
höchstens 150 mm, ist und dessen sich über die Preßspaltlänge ergebendes Druckprofil
einen maximalen Preßdruck aufweist, der kleiner oder gleich einem Wert von etwa 2
MPa ist ("LongShoe"). Hierdurch wird die Bahn besonders schonend entwässert und in
Kombination mit einem DSP-Sieb ein besonders hoher Bulk erreicht. Dadurch erhält die
Bahn eine höhere Wasseraufnahmekapazität. Ein weiterer positiver Effekt ist, daß das
Wasser schneller aufgenommen wird.
[0013] Auch im übrigen kann die Schuhpreßeinheit beispielsweise so ausgeführt sein, wie
dies in der EP 99 125 789 beschrieben ist.
[0014] In bestimmten Fällen kann es auch von Vorteil sein, wenn eine Trocknungszone vorgesehen
ist, in der die Tissuebahn zumindest teilweise durch unter Druck stehendes Verdrängungsgas
beaufschlagbar ist (TAD, Through Air Drying).
[0015] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform kann als Former beispielsweise ein Doppelsiebformer
vorgesehen sein. Dabei kann als Außenband und/oder als Innenband ein Entwässerungssieb
mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit, d.h. ein sogenanntes DSP-Sieb, vorgesehen
sein. Ist lediglich eines der beiden Bänder durch ein solches DSP-Sieb gebildet, so
kann das andere Band ein herkömmliches Entwässerungssieb für Tissue sein.
[0016] Bei einer zweckmäßigen alternativen Ausführungsform ist als Former ein Crescentformer
vorgesehen, dessen Außenband durch ein Entwässerungssieb mit zonal unterschiedlicher
Siebdurchlässigkeit und dessen Innenband durch ein Filzband gebildet ist.
[0017] Die größte Ausdehnung der Fläche der Teilbereiche des Entwässerungssiebes mit zonal
unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit ist zweckmäßigerweise Az < 5 mm, vorzugsweise
Az < 3 mm.
[0018] Von Vorteil ist auch, wenn das Entwässerungssieb zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
nicht mit filzähnlichen Fasern benadelt ist, sondern aus einem durch Schuß- und Kettfäden
gebildeten Gewebe, d.h. nur aus Schuß- und Kettfäden besteht.
[0019] Die Zonen unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit eines betreffenden Entwässerungsbandes
sind vorteilhafterweise durch die Verwendung von Webfäden unterschiedlichen Durchmessers
und/oder unterschiedlichen Webmusters erzeugt.
[0020] Vorteilhafterweise wird das Entwässerungssieb mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
in einem Bereich, in dem der Trockengehalt der Tissuebahn kleiner als etwa 20 % und
insbesondere kleiner als etwa 12 % ist, und vorzugsweise im initialen Blattbildungsbereich
bei einem Trokkengehalt kleiner als etwa 6 % eingesetzt.
[0021] Da aufgrund der unterschiedlichen Durchlässigkeit Fasern in das Volumen des Siebes
eindringen und sich dort festsetzen können, ist dem Entwässerungssieb zonal unterschiedlicher
Siebdurchlässigkeit vorzugsweise eine Konditioniereinrichtung wie insbesondere eine
Siebreinigungseinrichtung zugeordnet. Dabei können z.B. Spritzrohre mit über die Maschinenbreite
verteilten Düsen vorgesehen sein. Es kann jedoch beispielsweise auch ein "Duocleaner"
der Firma Voith Sulzer mit rotierenden Hochdruckdüsen und integrierter Absaugung oder
ein "Jet Cleaner" der Firma Voith Sulzer verwendet werden.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren ist entsprechend dadurch gekennzeichnet, daß im Formierbereich
wenigstens ein Entwässerungssieb mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit sowie
wenigstens eine Schuhpresse verwendet wird.
[0023] Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0024] Als Siebe zonal unterschiedlicher Durchlässigkeit kommen beispielsweise Siebe der
Art in Frage, wie sie in der PCT/GB99/02684 beschrieben sind. Danach können die betreffenden
Siebe insbesondere aus einem Gewebe bestehen, in dem in einer oder in mehreren Ebenen
vorgesehene in einer ersten Richtung verlaufende Fäden mit in einer zweiten Richtung
verlaufenden Fäden so miteinander verwoben sind, daß sich ein Gitter ergibt, das eine
Vielzahl systematisch verteilter Bereiche vorgebbarer Konfiguration voneinander trennt
und entsprechend festlegt, wobei die systematisch verteilten Bereiche jeweils zumindest
drei in der einen und zumindest drei in der anderen Richtung verlaufende Fäden umfaßt.
Bei den Fäden kann es sich insbesondere um Schußfäden und um Kettfäden handeln.
[0025] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Doppelsiebformers einer Maschine zur Herstellung
einer Tissuebahn, bei dem als Außenband und/oder als Innenband ein Entwässerungssieb
mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit vorgesehen und dieses sogenannte DSP-Sieb
in Kombination mit einer freistehenden Schuhpresse eingesetzt ist,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Crescent-Formers, bei dem als Außenband ein Entwässerungssieb
mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit und als Innenband ein Filzband vorgesehen
ist, und bei dem die im Anschluß an die Formierwalze durch das Filzband mitgenommene
Tissuebahn zusammen mit diesem Filzband durch eine Schuhpresse geführt ist,
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Formers, der sich aus einer Kombination der beiden
in den Figuren 1 und 2 gezeigten Former ergibt, und
- Figur 4
- ein Webmusterdiagramm eines sich wiederholenden Abschnitts eines durch ein Gewebe
gebildeten Entwässerungssiebes mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit.
[0026] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigten Former 10 sind jeweils Teil einer Maschine zur
Herstellung einer Tissuebahn 12. Dabei ist im Formierbereich, vorzugsweise im initialen
Entwässerungsbereich, jeweils wenigstens ein Entwässerungssieb mit zonal unterschiedlicher
Siebdurchlässigkeit, d.h. ein DSP-Sieb vorgesehen. Dieses DSP-Sieb ist jeweils in
Kombination mit einer Schuhpresse vorgesehen.
[0027] Die beiden Former 10 umfassen jeweils zwei umlaufende endlose Entwässerungsbänder
14, 16, die unter Bildung eines Stoffeinlaufspaltes 18 zusammenlaufen und anschließend
über ein hier durch eine Formierwalze 20 gebildetes Formierelement geführt sind.
[0028] In den Stoffeinlaufspalt 18 wird mittels eines Stoffauflaufs 22 die Faserstoffsuspension
eingebracht.
[0029] Die Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Doppelsiebformer 10, bei dem
sowohl als mit der Formierwalze 20 in Kontakt tretendes Innenband 14 als auch als
Außenband jeweils ein Sieb vorgesehen ist.
[0030] Zumindest eines der beiden Entwässerungssiebe 14, 16 ist als Sieb mit zonal unterschiedlicher
Siebdurchlässigkeit, d.h. als DSP-Sieb, vorgesehen. Dabei kann einem jeweiligen DSP-Sieb
eine Konditioniereinrichtung wie insbesondere eine Siebreinigungseinrichtung 50 zugeordnet
sein (vgl. Figur 2).
[0031] Im vorliegenden Fall wird die vom Stoffauflauf 22 gelieferte Faserstoffsuspension
von schräg unten in den zwischen den beiden Entwässerungsbändern 14, 16 gebildeten
Stoffeinlaufspalt 18 eingespritzt. Das Außenband 16 wird von unten kommend über eine
Umlenkwalze 24 vorbei am Stoffauflauf 22 zur Formierwalze 20 geführt und von dort
über eine weitere Umlenkwalze 26 wieder zurückgeführt.
[0032] Die beiden Entwässerungsbänder 14, 16 werden noch im Bereich der Formierwalze 20
wieder voneinander getrennt. Das Innenband 14 wird über eine Umlenkwalze 28 wieder
zurückgeführt. In Bandlaufrichtung L vor der Umlenkwalze 28 wird die Tissuebahn im
Bereich einer Umlenkwalze 30 durch ein wasserdichtes Band 32 von dem Innenband 14
übernommen und dem Preßspalt einer Schuhpresse 34 zugeführt, die eine unten liegende
Schuhpreßeinheit 36 sowie eine oben liegende Gegenwalze 38 umfaßt. Durch den Preßspalt
der Schuhpresse 34 ist außer dem die Tissuebahn mit sich führenden oberen wasserdichten
Band 32 ein Unterfilz 40 hindurchgeführt, der vor sowie nach der Schuhpresse 34 jeweils
über eine Umlenkwalze 42 bzw. 44 geführt ist. Der Unterfilz 40 wird unmittelbar nach
dem Preßspalt der Schuhpresse 34 wieder von dem wasserdichten Band 32 getrennt, um
eine Rückbefeuchtung zu vermeiden. Das wasserdichte Band 32 wird im Anschluß an die
Schuhpresse 34 zusammen mit der Tissuebahn einer Übergabewalze 46 zugeführt, in deren
Bereich die Tissuebahn an einen Tissue-Zylinder oder Yankee-Zylinder 48 übergeben
wird.
[0033] Im vorliegenden Fall ist die Schuhpresse 34 somit als getrennte Einheit in Bandlaufrichtung
L hinter der das Formierelement 20 und die beiden Entwässerungsbänder 14, 16 umfassenden
Einheit vorgesehen.
[0034] Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung einen Crescentformer 10, bei dem als nicht
mit der Formierwalze 20 in Kontakt tretendes Außenband 16 ein Entwässerungssieb mit
zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit, d.h. ein sogenanntes DSP-Sieb, vorgesehen
ist. Das Innenband 14 ist hier durch ein Filzband gebildet. Dem DSP-Sieb 16 kann eine
Konditioniereinrichtung 50 wie insbesondere eine Siebreinigungseinrichtung zugeordnet
sein.
[0035] Die sich bildende Tissuebahn 12 wird im Anschluß an die Formierwalze 20 gemeinsam
mit dem Innenband 14 dem Preßspalt 52 einer Schuhpresse 57 zugeführt, die eine Schuhpreßeinheit,
hier eine Schuhpreßwalze 56, und als Gegenelement einen Trockenzylinder, vorzugsweise
einen Yankee-Zylinder 54, umfaßt.
[0036] Die im Anschluß an die Formierwalze 20 durch das Innenband 14 mitgenommene Tissuebahn
12 wird im vorliegenden Fall somit zusammen mit diesem durch einen Filz gebildete
Innenband 14 durch die Schuhpresse 57 geführt.
[0037] In Bandlaufrichtung L vor dem Preßspalt 52 ist das die Tissuebahn 12 führende Innenband
14 über eine besaugte Einrichtung, hier eine Saugwalze 58, geführt.
[0038] Dem Yankee-Zylinder 54 kann eine Trockenhaube 60 zugeordnet sein. Die Schuhpresse
34 bzw. 57 kann beispielsweise so ausgeführt sein, wie dies in der EP 99 125 789 beschrieben
ist. Danach kann eine solche Schuhpresse 34 bzw. 57 beispielsweise einen Preßspalt
besitzen, dessen in Bandlaufrichtung L betrachtete Länge kleiner oder gleich einem
Wert von etwa 60 mm ist und dessen sich über die Preßspaltlänge ergebendes Druckprofil
einen maximalen Preßdruck aufweist, der größer oder gleich einem Wert von etwa 3,3
MPa ist ("ShortShoe").
[0039] Gemäß einer ebenfalls in der EP 99 125 789 beschriebenen alternativen Ausführungsform
kann die Schuhpresse 34 bzw. 57 beispielsweise auch einen Preßspalt besitzen, dessen
in Bandlaufrichtung L betrachtete Länge größer als ein Wert von etwa 80 mm und vorzugsweise
kleiner als 200 mm, insbesondere höchstens 150 mm, ist und dessen sich über die Preßspaltlänge
ergebendes Druckprofil einen maximalen Preßdruck aufweist, der kleiner oder gleich
einem Wert von etwa 2 MPa ist ("LongShoe").
[0040] Die jeweilige Tissuemaschine kann eine Trocknungszone umfassen, in der die Tissuebahn
12 zumindest teilweise durch unter Druck stehendes Verdrängungsgas beaufschlagbar
ist (TAD, Through Air Drying).
[0041] Die jeweiligen Entwässerungssiebe mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
können beispielsweise aus einem durch Schuß- und Kettfäden gebildeten Gewebe bestehen.
Dabei können die Zonen unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit beispielsweise durch
die Verwendung von Webfäden unterschiedlichen Durchmessers und/oder unterschiedlichen
Webmusters erzeugt sein.
[0042] Als Siebe zonal unterschiedlicher Durchlässigkeit kommen beispielsweise Siebe der
Art in Frage, wie sie in der PCT/GB99/02684 beschrieben sind. Danach können die betreffenden
Siebe insbesondere aus einem Gewebe bestehen, in dem in einer oder in mehreren Ebenen
vorgesehene in einer ersten Richtung verlaufende Fäden mit in einer zweiten Richtung
verlaufenden Fäden so miteinander verwoben sind, daß sich ein Gitter ergibt, das eine
Vielzahl systematisch verteilter Bereiche vorgebbarer Konfiguration voneinander getrennt
und entsprechend festlegt, wobei die systematisch verteilten Bereiche jeweils zumindest
drei in der einen und zumindest drei in der anderen Richtung verlaufende Fäden umfaßt.
Bei den Fäden kann es sich insbesondere um Schußfäden und um Kettfäden handeln.
[0043] Figur 3 zeigt einen Former, der sich aus einer Kombination der beiden in den Figuren
1 und 2 gezeigten Former ergibt. Dabei sind einander entsprechende Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0044] Auch im vorliegenden Fall wird die vom Stoffauflauf 22 gelieferte Faserstoffsuspension
von schräg unten in den zwischen den beiden Entwässerungsbändern 14, 16 gebildeten
Stoffeinlaufspalt 18 eingespritzt. Das Außenband 16 wird von unten kommend über eine
Umlenkwalze 24 vorbei am Stoffauflauf 22 zur Formierwalze 20 geführt und von dort
über eine weitere Umlenkwalze 26 wieder zurückgeführt.
[0045] Die beiden Entwässerungsbänder 14, 16 werden noch im Bereich der Formierwalze 20
wieder voneinander getrennt. Das Innenband 14 wird über eine Umlenkwalze 28 wieder
zurückgeführt. In Bandlaufrichtung L vor der Umlenkwalze 28 wird die Tissuebahn im
Bereich einer Umlenkwalze 30 durch ein Band 32 von dem Innenband 14 übernommen und
dem Preßspalt 52 einer Schuhpresse 57 zugeführt, die eine Schuhpreßeinheit, hier eine
Schuhpreßwalze 56, und als Gegenelement einen Trockenzylinder, vorzugsweise einen
Yankee-Zylinder 54, umfaßt.
[0046] In Bandlaufrichtung L vor dem Preßspalt 52 ist das die Tissuebahn 12 führende Band
32 wieder über eine besaugte Einrichtung, hier eine Saugwalze 58, geführt.
[0047] Figur 4 zeigt rein beispielhaft ein Webmusterdiagramm eines sich wiederholenden Abschnitts
einer möglichen Ausführungsform eines durch ein solches Gewebe gebildeten Entwässerungssiebes
mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit. Das sich wiederholende Webmusterdiagramm
umfaßt beim vorliegenden Ausführungsbeispiel zehn Kettfäden und zehn Schußfäden. Im
Bereich der schraffierten Quadrate liegt der jeweilige Schußfaden unterhalb des jeweiligen
Kettfadens. Dagegen liegt im Bereich der hellen Quadrate der jeweilige Schußfaden
oberhalb des jeweiligen Kettfadens. Je nach den jeweiligen Gegebenheiten kann die
eine oder auch die andere Seite des Webmusterdiagramms außen liegen.
[0048] Die schraffierten Bereiche bilden ein Gitter 62, durch das schließlich eine Vielzahl
systematisch verteilter Bereiche 64 vorgebbarer Konfiguration voneinander getrennt
und entsprechend festgelegt werden.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 10
- Former
- 12
- Tissuebahn
- 14
- Entwässerungsband, Innenband
- 16
- Entwässerungsband, Außenband
- 18
- Stoffeinlaufspalt
- 20
- Formierwalze
- 22
- Stoffauflauf
- 24
- Umlenkwalze
- 26
- Umlenkwalze
- 28
- Umlenkwalze
- 30
- Umlenkwalze
- 32
- wasserdichtes Band
- 34
- Schuhpresse
- 36
- Schuhpreßeinheit
- 38
- Gegenwalze
- 40
- Unterfilz
- 42
- Umlenkwalze
- 44
- Umlenkwalze
- 46
- Übergabewalze
- 48
- Tissue-Zylinder, Yankee-Zylinder
- 50
- Konditioniereinrichtung
- 52
- Preßspalt
1. Maschine zur Herstellung einer Tissuebahn (12) mit einem zumindest ein umlaufendes
endloses Entwässerungssieb (14, 16) umfassenden Formierbereich,
dadurch gekennzeichnet ,
daß im Formierbereich wenigstens ein Entwässerungssieb (14, 16) mit zonal unterschiedlicher
Siebdurchlässigkeit sowie wenigstens eine Schuhpresse (34, 57) vorgesehen ist.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Former (10) mit zwei umlaufenden endlosen Entwässerungsbändern (14,
16) umfaßt, die unter Bildung eines Stoffeinlaufspaltes (18) zusammenlaufen und anschließend
über ein Formierelement (20) wie insbesondere eine Formierwalze geführt sind, und
daß als nicht mit dem Formierelement in Kontakt tretendes Außenband (16) und/oder
als Innenband ein Entwässerungssieb (14) mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
vorgesehen ist.
3. Maschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schuhpresse (34) als getrennte Einheit in Bandlaufrichtung (L) hinter der
das Formierelement (20) und die beiden Entwässerungsbänder (14, 16) umfassenden Einheit
vorgesehen ist.
4. Maschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Anschluß an das Formierelement (20) durch eines der beiden Entwässerungsbänder
(14, 16) mitgenommene Tissuebahn (12) zusammen mit diesem Entwässerungsband (14) durch
die Schuhpresse (57) geführt ist.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schuhpresse (57) eine Schuhpreßeinheit (56) und als Gegenelement einen Trockenzylinder,
vorzugsweise einen Yankee-Zylinder (54), umfaßt.
6. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schuhpresse (34, 57) einen Preßspalt besitzt, dessen in Bandlaufrichtung (L)
betrachtete Länge kleiner oder gleich einem Wert von etwa 60 mm ist und dessen sich
über die Preßspaltlänge ergebendes Druckprofil einen maximalen Preßdruck aufweist,
der größer oder gleich einem Wert von etwa 3,3 MPa ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schuhpresse (34, 57) einen Preßspalt besitzt, dessen in Bandlaufrichtung (L)
betrachtete Länge größer als ein Wert von etwa 80 mm und vorzugsweise kleiner als
200 mm, insbesondere höchstens 150 mm, ist und dessen sich über die Preßspaltlänge
ergebendes Druckprofil einen maximalen Preßdruck aufweist, der kleiner oder gleich
einem Wert von etwa 2 MPa ist.
8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Trocknungszone umfaßt, in der die Tissuebahn (12) zumindest teilweise
durch unter Druck stehendes Verdrängungsgas beaufschlagbar ist.
9. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Entwässerungssieb (14, 16) mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
im initialen Entwässerungsbereich vorgesehen ist.
10. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Former (10) ein Doppelsiebformer vorgesehen ist.
11. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Former (10) ein Crescentformer vorgesehen ist, dessen Außenband (16) durch
ein Entwässerungssieb mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit und dessen Innenband
(14) durch ein Filzband gebildet ist.
12. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Entwässerungssieb (14, 16) mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
vorgesehen ist, das aus einem durch Schuß- und Kettfäden gebildeten Gewebe besteht.
13. Maschine nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zonen unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit des Entwässerungssiebes (14, 16)
durch die Verwendung von Webfäden unterschiedlichen Durchmessers und/oder unterschiedlichen
Webmusters erzeugt sind.
14. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Entwässerungssieb (14, 16) mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
eine Konditioniereinrichtung (50) wie insbesondere eine Siebreinigungseinrichtung
zugeordnet ist.
15. Verfahren zur Herstellung einer Tissuebahn (12) mittels einer Tissuemaschine mit einem
zumindest ein umlaufendes endloses Entwässerungssieb (14, 16) umfassenden Formierbereich,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Formierbereich wenigstens ein Entwässerungssieb (14, 16) mit zonal unterschiedlicher
Siebdurchlässigkeit sowie wenigstens eine Schuhpresse (34, 57) verwendet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Former (10) mit zwei umlaufenden endlosen Entwässerungsbändern (14, 16) verwendet
wird, die unter Bildung eines Stoffeinlaufspaltes (18) zusammenlaufen und anschließend
über ein Formierelement (20) wie insbesondere eine Formierwalze geführt werden, und
daß als nicht mit dem Formierelement (20) in Kontakt tretendes Außenband (16) und/oder
als Innenband (14) ein Entwässerungssieb mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schuhpresse (34) eine von der das Formierelement (20) und die beiden Entwässerungsbänder
(14, 16) umfassenden Einheit getrennte, in Bandlaufrichtung (L) dahinter angeordnete
Einheit eingesetzt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Anschluß an das Formierelement (20) durch eines der beiden Entwässerungsbänder
(14, 16) mitgenommene Tissuebahn (12) zusammen mit diesem Entwässerungsband (14) durch
die Schuhpresse (57) geführt wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entwässerung bei einer Maschinengeschwindigkeit durchgeführt wird, die größer
als etwa 1300 m/min, insbesondere größer als etwa 1500 m/min und vorzugsweise größer
als etwa 1800 m/min ist.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Entwässerungssieb (14, 16) mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
im initialen Entwässerungsbereich verwendet wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Former (10) ein Doppelsiebformer verwendet wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Former (10) ein Crescentformer verwendet wird, dessen Außenband (16) durch
ein Entwässerungssieb mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit und dessen Innenband
(14) durch ein Filzband gebildet ist.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Entwässerungssieb (14, 16) mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
verwendet wird, das aus einem durch Schuß- und Kettfäden gebildeten Gewebe besteht.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Entwässerungssieb (14, 16) verwendet wird, dessen Zonen unterschiedlicher
Siebdurchlässigkeit durch die Verwendung von Webfäden unterschiedlichen Durchmessers
und/oder unterschiedlichen Webmusters erzeugt sind.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Entwässerungssieb (14, 16) mit zonal unterschiedlicher Siebdurchlässigkeit
in einem Bereich, in dem der Trockengehalt der Tissuebahn (12) kleiner als etwa 20
% und insbesondere kleiner als etwa 12 % ist, und vorzugsweise im initialen Blattbildungsbereich
bei einem Trockengehalt kleiner als etwa 6 % eingesetzt wird.