[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schallschutzwand nach dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1 bzw. 4, und insbesondere eine Schallschutzwand an Verkehrswegen und
dergleichen.
[0002] Vorrichtungen zur Verminderung des Schallpegels oder zur Verhinderung von Schall
an Verkehrswegen, wie Straßen, Autobahnen und Schienenwegen, sind in der Praxis bereits
vielfältig bekannt. So ist beispielsweise eine Lärmschutzwand für Verkehrswege bekannt,
bei welcher zwischen vertikalen Stützen ein Feld aus mehreren Schallschutzelementen
eingerichtet ist, wobei die Schallschutzelemente in einen Halterahmen eingesetzt und
darin gehalten sind.
[0003] Diese und andere in der Literatur beschriebenen und in der Praxis bekannten Schallschutzwände
erfüllen den mit ihnen verfolgten Zweck der Verminderung des Schallpegels für die
Umgebung bzw. für Anwohner in vielen Fällen durchaus zufriedenstellend. Die bekannten
Schallschutzwände an Verkehrswegen haben jedoch ansonsten keinerlei positive Ausstrahlung
auf die Verkehrsteilnehmer und wirken wegen ihrer Größe und Längenausdehnung oft düster
und dunkel und dadurch beunruhigend auf die Psyche von Menschen.
[0004] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bekannten Schallschutzwände
weiterzubilden, um sie insbesondere freundlicher zu gestalten und ihre Anwendungsmöglichkeiten
zu erweitern.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Schallschutzwand
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Durch die Ausbildung der Sichtflächen von Schallschutzwänden als Informationsflächen
erhalten die Schallschutzwände einen erweiterten und sinnvollen Anwendungsbereich
über ihre zugeschriebene Hauptaufgabe des Schallschutzes hinaus. Die Informationsfläche
dient dabei beispielsweise zur Anzeige von Werbeinformationen über neue Produkte und
Dienstleistungen, von Verkehrsinformationen, wie beispielsweise über Verkehrshindernisse,
Staus, Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Bussen, Bahnen, Flugzeugen und Schiffen, oder
von Nachrichten, wie beispielsweise über politische Ereignisse, Wetterinformationen
und dergleichen. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Schallschutzwände kann eine
separate Aufstellung von speziellen Plakattafeln und dergleichen entfallen.
[0007] Ist die Schallschutzwand aus mehreren nebeneinander und/oder übereinander angeordneten
Schallschutzelementen aufgebaut, um eine großflächige Schallschutzwand zu bilden,
so kann die Informationsfläche großflächig über die Sichtflächen mehrerer Schallschutzelemente
ausgedehnt werden. Dadurch entstehen großformatige Bilder und/oder Texte über mehrere
einzelne Felder, wobei die einzelnen Felder vorteilhafterweise sich ergänzende Bild-
und/oder Textinhalte aufweisen können. Es können über einzelne Felder bzw. Schallschutzelemente
hinweg fließende Texte oder Bilder dargestellt werden. Die einzelnen Felder der Schallschutzwand
können aber ebenso mit zueinander unterschiedlichen Text- und/oder Bildinformationen
belegt sein.
[0008] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch eine
Schallschutzwand mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst.
[0009] Anstelle der direkten Ausbildung der Sichtflächen einer Schallschutwand ist in dieser
alernativen Ausführungsform eine Anzeigevorrichtung mit einer Informationsfläche vorgesehen,
die derart an der Schallschutzwand angebracht ist, dass die Informationsfläche zumindest
teilweise über die Schallschutzwand herausragt, d.h. die Informationsfläche zumindest
teilweise oberhalb oder neben der eigentlichen Schallschutzwand positioniert ist.
Dies kann beispielsweise durch die Anbringung einer Tafel aus Holz oder dergleichen
über geeignete Verbindungselemente in Verlängerung der Schallschutzwand realisiert
werden. Auch diese Schallschutzwand kann natürlich aus einem formstabilen Rahmen gebildet
sein, in den zumindest ein flächiges Schallschutzelement eingesetzt ist.
[0010] Auf den Informationsflächen der Schallschutzwand bzw. deren Anzeigevorrichtung sind
vorzugsweise zweidimensionale Druckerzeugnisse oder dreidimensionale Objekte aufgebracht.
Die zweidimensionalen Druckerzeugnisse sind beispielsweise Werbeplakate aus Papier
oder papierähnlichen Erzeugnissen, die auf der Informationsfläche der Schallschutzwand
durch Kleben oder Heften lösbar befestigt werden können. Dreidimensionale Objekte
können beispielsweise besondere Schaukasten oder Produktnachbildungen sein, die in
geeigneter Weise an den Informationsflächen der Schallschutzwände bzw. deren Anzeigevorrichtungen
lösbar befestigt werden.
[0011] In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind auf den Informationsflächen
der Schallschutwand elektrische, elektronische und/oder elektromechanische Vorrichtungen
aufgebracht. Dadurch ist es möglich, Informationen durch Fließlichtdisplays oder Leuchtdioden-Bildtafeln
dem Betrachter anzuzeigen.
[0012] Es ist selbstverständlich, dass im Falle von elektronischen oder elektrischen Bild-
und/oder Textdarstellungen auf den Informationsflächen der Schallschutzwand die Informationsflächen
an einen Rechner angeschlossen werden können, um von örtlich entfernten wie auch örtlich
direkt angeschlossenen Eingabeeinrichtungen oder zentralen Steuerstellen die Informationsdaten
zu steuern. Der Anschluss eines Rechners erlaubt es darüber hinaus auch, bei Bedarf
einen schnellen Wechsel der Informationsdaten auf den Informationsflächen vorzunehmen.
[0013] Die Informationsflächen können außerdem ganzflächig oder nur teilweise durch transparente
Einrichtungen, wie Folien oder Glas, abgedeckt sein, um die Lesbarkeit der Informationen
und die Haltbarkeit der Informationsfläche zu erhöhen und gleichzeitig die Reinigung
der Informationsflächen zu vereinfachen. Diese transparenten Abdeckungen sind vorzugsweise
lösbar an den Informationsflächen angebracht, um beispielsweise Plakate bei Bedarf
austauschen zu können.
[0014] Die oben beschriebene Schallschutzwand wird bevorzugt an Verkehrswegen, wie Straßen,
Autobahnen oder Schienenwegen eingesetzt, um den Schallpegel für die Umgebung bzw.
die Anwohner der Verkehrswege zu reduzieren. Unter dem Begriff Verkehrswege sollen
im Rahmen dieser Erfindung allerdings auch Plätze, Verkehrsinseln, Sportanlagen, Parks
und Parkanlagen, Hafenanlagen und andere Einrichtungen verstanden werden. Insbesondere
können die erfindungsgemäßen Schallschutzwände an beliebigen, von Publikum frequentierten
Plätzen oder Räumen aufgestellt werden. Eine besonders bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen
Schallschutzwand findet sich zum Beispiel auch an der Umgrenzung von Wertstoffcontainern,
die häufig in Wohnbereichen aufgestellt sind. Darüber hinaus ist die Erfindung nicht
nur auf Schallschutzwände im Außenbereich eingeschränkt; vielmehr können auch Schallschutzwände
in Innenbereichen, wie zum Beispiel Fabrikhallen, Messehallen oder dergleichen in
der erfindungsgemäßen Art und Weise mit Informationsflächen ausgebildet sein.
[0015] Bei den Schallschutzwänden kann es sich sowohl um dauerhaft aufgestellte Vorrichtungen,
wie beispielsweise an Autobahnen und dergleichen, als auch um nur vorübergehend aufgestellte
Vorrichtungen, wie beispielsweise für bestimmte Veranstaltungen, handeln.
[0016] Dabei ist es für die Erfindung weiter unerheblich, aus welchen Materialien die Schallschutzwände
und deren Schallschutzelemente gebildet sind, sofern es sich um ein Material mit schallabsorbierenden
Eigenschaften handelt.
[0017] Auch ist die vorliegende Erfindung nicht auf spezielle Grundkonstruktionen von Schallschutzwänden
beschränkt. Die Verwendung von Schallschutzwänden mit formstabilen Rahmen, in die
mehrere Schallschutzelemente eingesetzt sind, stellt lediglich eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung dar. Auch die Verankerung im Untergrund, beispielsweise
durch Bodenfundamente mit darin lösbar oder fest eingesetzten Rahmenelementen, kann
vom Fachmann beliebig gewählt werden.
1. Schallschutzwand mit schallabsorbierenden Eigenschaften,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Sichtfläche der Schallschutzwand zumindest teilweise als Informationsfläche
ausgebildet ist.
2. Schallschutzwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schallschutzwand einen formstabilen Rahmen aufweist, in den zumindest ein
flächiges Schallschutzelement eingesetzt ist, und dass eine Sichtfläche des Schallschutzelements
als Informationsfläche ausgebildet ist.
3. Schallschutzwand nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Informationsfläche über die Sichtflächen von mehreren nebeneinander und/oder
übereinander angeordneten Schallschutzelementen in fortlaufender Darstellung ausgebildet
ist.
4. Schallschutzwand mit schallabsorbierenden Eigenschaften,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Anzeigevorrichtung mit einer Informationsfläche vorgesehen ist,
die derart an der Schallschutzwand angebracht ist, dass die Informationsfläche zumindest
teilweise über die Schallschutzwand herausragt.
5. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Informationsfläche zweidimensionale Druckerzeugnisse aufgebracht sind.
6. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Informationsfläche dreidimensionale Objekte aufgebracht sind.
7. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Informationsfläche elektrische, elektronische und/oder elektromechanische
Vorrichtungen zur Anzeige von Informationen aufgebracht sind.
8. Schallschutzwand nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Informationsfläche mit einem Rechner zur Steuerung der darzustellenden Informationen
verbunden ist.
9. Schallschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Informationsfläche mittels einer transparenten Einrichtung abgedeckt ist.
10. Verwendung der Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 9 als Schallschutzvorrichtung
neben Verkehrswegen.
11. Verwendung der Schallschutzwand nach einem der Ansprüche 1 bis 9 als Schallschutzvorrichtung
neben Wertstoffcontainern.