[0001] Die Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 auf eine Ventilsteuerung
für Brennkraftmaschinen mit einem mit Gasfedern ausgerüsteten elektro-magnetischen
Aktor, bei dem ein mit einem Gaswechselventil in Antriebsverbindung stehender Anker
zwischen einem Schließmagneten und einem Öffnungsmagneten gegen Rückstellkräfte der
Gasfedern oszillierend angeordnet ist, wobei den mittels des Ankers voneinander getrennten
Gasfedern aus einem aufladbaren Speicher ein Gas über ansteuerbare Ventile zugemessen
und aus den Gasfedern über ansteuerbare Ablass-Ventile Gas abgelassen ist.
[0002] Eine derartige Ventilsteuerung ist beispielsweise aus der US 5,611,303 bekannt, wobei
das Zusammenspiel der Zumess-Ventile und der Ablass-Ventile der Gasfedern im Hinblick
auf einen hubverstellbaren Aktor gestaltet ist. Weiter sind die Gasfedern im wesentlichen
durch ein kolbenartig geführtes Rohr gebildet, das auf halber Länge über einen Ankerabschnitt
unterteilt ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Ventilsteuerung bei
einfachem Aufbau so weiterzubilden, dass variable Federkennlinien in Verbindung mit
einer gesteuerten Anschlagdämpfung erzielt sind, wobei die Anschlagdämpfung zusätzlich
bzw. unabhängig von den Ablass-Ventilen beeinflussbar ist.
[0004] Diese Aufgabe ist mit dem Patenanspruch 1 dadurch gelöst, dass der Anker als ein
in einem Zylinder des Aktors gleitbeweglich dicht angeordneter Trennkolben zwischen
beiden Gasfedern ausgebildet ist, und dass die Zumess-Ventile und die Ablass-Ventile
in Abhängigkeit von Lastbereichen der Brennkraftmaschine gesteuert der Einstellung
angepasster Federkennlinien dienen, wobei die jeweilige Gasfeder jenseits der begrenzenden
Stirnseite des Schließmagneten bzw. des Öffnungsmagneten mit einer gesteuert/geregelt
volumenvariablen Kammer im jeweiligen Magneten in Verbindung steht.
[0005] Mit der erfindungsgemäßen Kombination ist in vorteilhafter Weise erreicht, dass mit
den volumenvariablen Kammern sowohl die Federkennlinie als auch die Anschlag-Dämpfung
sowohl jeweils für sich als auch in gegenseitiger Abhängigkeit beeinflussbar sind,
wobei mit den volumenvariablen Kammern gegenüber den gesteuerten Ablass-Ventilen gesonderte
bzw. unabhängig ansteuerbare Dämpfungsmittel aufgezeigt sind.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung wird daher vorgeschlagen, dass jede Kammer einen druckgesteuert
gegen eine Rückstellfeder verschiebbaren Kolben umfasst, über dessen Maß der Verschiebung
ein entsprechender Verdichtungsdruck zwischen Trennkolben bzw. Anker und der jeweiligen
Stirnseite des Schließmagneten und des Öffnungsmagneten bewirkt ist.
[0007] Mit dieser Ausgestaltung kann in vorteilhafter Weise sowohl die Federsteifigkeit
als auch die Anschlagdämpfung beeinflusst werden, wobei beispielsweise bei relativ
weicher Federkennlinie und schnell wirksamen Kolben eine hohe Dämpfung erzielbar ist.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird schließlich vorgeschlagen, dass über
die Kammer im Schließmagneten mittels eines druckgesteuert beschleunigten Kolbens
beim Start der Brennkraftmaschine eine Gasverdrängung bewirkt ist zum Trennen eines
in Schließstellung des Gaswechselventils mittels eines Dauermagneten an der Stirnseite
des Schließmagneten gehaltenen Trennkolbens bzw. Ankers, der beim Abstellen der Brennkraftmaschine
druckgesteuert in der Schließ-stellung angeordnet ist.
[0009] Die erfindungsgemäße volumenvariable Kammer kann also bei entsprechender Ansteuerung
des Kolbens als Losbrech-Einrichtung für den am Schließmagneten gehaltenen Anker dienen.
[0010] Schließlich bezieht sich ein weiterer Vorschlag darauf, dass die Kammern jeweils
gesondert oder gemeinsam angesteuert sind, wobei beispielsweise mit der gesonderten
Ansteuerung der Kammern für jede der Gasfedern eine andere Federkennlinie zu verwirklichen
ist.
[0011] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
beschrieben.
[0012] Eine Ventilsteuerung 1 für nicht dargestellte Brennkraftmaschinen umfasst einen elektro-magnetischen
Aktor 2 mit Gasfedern 3 und 4, wobei ein mit einem Gaswechselventil 5 in Antriebsverbindung
stehender Anker 6 zwischen einem Schließmagneten 7 und einem Öffnungsmagneten 8 gegen
Rückstellkräfte der Gasfedern 3 und 4 oszillierend angeordnet ist. Den Gasfedern 3
und 4 ist aus einem aufladbaren Speicher 9 mittels Leitungen 9', 9" ein Gas über ansteuerbare
Ventile 10 zugemessen, wobei aus den Gasfedern 3 und 4 über ansteuerbare Ablass-Ventile
11 Gas abgelassen ist.
[0013] Zur Erzielung variabler Federkennlinien bei einfachem Aufbau des Aktors 2 in Verbindung
mit einer gesteuerten Anschlagdämpfung, die zusätzlich bzw. unabhängig von den Ablass-Ventilen
11 beeinflussbar ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Anker 6 als ein
in einem Zylinder 12 des Aktors 2 gleitbeweglich dicht angeordneter Trennkolben 13
zwischen beiden Gasfedern 3 und 4 ausgebildet ist, und dass die Zumess-Ventile 10
und die Ablass-Ventile 11 in Abhängigkeit von Lastbereichen der Brennkraftmaschine
gesteuert der Einstellung angepasster Federkennlinien dienen, wobei die jeweilige
Gasfeder 3, 4 jenseits der begrenzenden Stirnseite 7' bzw. 8' des Schließmagneten
7 bzw. des Öffnungsmagneten 8 mit einer gesteuert/geregelt volumenvariablen Kammer
14 im jeweiligen Magneten 7, 8 in Verbindung steht.
[0014] Zur Erzielung einer vorbestimmten Federsteifigkeit einerseits und einer vorbestimmten
Anschlag-Dämpfung andererseits umfasst jede Kammer 14 einen druckgesteuert gegen eine
Rückstellfeder 15 verschiebbaren Kolben 16, über dessen Maß der Verschiebung ein entsprechender
Verdichtungsenddruck zwischen Trennkolben 13 bzw. Anker 12 und der jeweiligen Stirnseite
7' bzw. 8' des Schließmagneten 7 bzw. des Öffnungsmagneten 8 bewirkt ist.
[0015] Weiter ist über die Kammer 14 im Schließmagneten 7 mittels eines druckgesteuert beschleunigten
Kolbens 16 beim Start der Brennkraftmaschine eine Gasverdrängung bewirkt zum Trennen
eines in Schließstellung des Gaswechselventils 5 mittels eines Dauermagneten 17 an
der Stirnseite 7' des Schließmagneten 7 gehaltenen Trennkolbens 13 bzw. Ankers 12,
der beim Abstellen der Brennkraftmaschine druckgesteuert in dieser Schließstellung
angeordnet ist.
[0016] Mit dieser Anordnung können sämtliche beim Stillstand der Brennkraftmaschine geschlossen
gehaltenen Gaswechselventile beim Start der Brennkraftmaschine zunächst ohne Bestromung
der jeweiligen Magnete rasch von der Halteposition gelöst werden und bei eingeschalteten
Schließ- und Öffnungsmagneten rasch angeschwungen werden.
[0017] Schließlich können die Kammern 14 jeweils gesondert oder gemeinsam angesteuert sein,
womit beispielsweise bei gesonderter Ansteuerung der Kammern 14 in den Gasfedern 3
und 4 unterschiedliche Federkennlinien zu verwirklichen sind.
1. Ventilsteuerung für Brennkraftmaschinen mit einem mit Gasfedern ausgerüsteten elektro-magnetischen
Aktor,
- bei dem ein mit einem Gaswechselventil (5) in Antriebsverbindung stehender Anker
(6) zwischen einem Schließmagneten (7) und einem Öffnungsmagneten (8) gegen Rückstellkräfte
der Gasfedern (3, 4) oszillierend angeordnet ist, wobei
- den mittels des Ankers (6) voneinander getrennten Gasfedern (3, 4) aus einem aufladbaren
Speicher (9) ein Gas über ansteuerbare Ventile (10) zugemessen und
- aus den Gasfedern (3, 4) über ansteuerbare Ablass-Ventile (11) Gas abgelassen ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Anker (6) als ein in einem Zylinder (12) des Aktors (2) gleitbeweglich
dicht angeordneter Trennkolben (13) zwischen beiden Gasfedern (3, 4) ausgebildet ist,
und
- dass die Zumess-Ventile (10) und die Ablass-Ventile (11) in Abhängigkeit von Lastbereichen
der Brennkraftmaschine gesteuert der Einstellung angepasster Federkennlinien dienen,
wobei
- die jeweilige Gasfeder (3, 4) jenseits der begrenzenden Stirnseite (7', 8') des
Schließmagneten (7) bzw. des Öffnungsmagneten (8) mit einer gesteuert/geregelt volumenvariablen
Kammer (14) im jeweiligen Magneten (7, 8) in Verbindung steht.
2. Ventilsteuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass jede Kammer (14) einen druckgesteuert gegen eine Rückstellfeder (15) verschiebbaren
Kolben (16) umfasst, über
- dessen Maß der Verschiebung ein entsprechender Verdichtungsenddruck zwischen Trennkolben
(13) bzw. Anker (6) und der jeweiligen Stirnseite (7', 8') des Schließmagneten (7)
und des Öffnungsmagneten (8) bewirkt ist.
3. Ventilsteuerung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass über die Kammer (14) im Schließmagneten (7) mittels eines druckgesteuert beschleunigten
Kolbens (16) beim Start der Brennkraftmaschine eine Gasverdrängung bewirkt ist zum
Trennen eines in Schließstellung des Gaswechselventils (5) mittels eines Dauermagneten
(17) an der Stirnseite (7') des Schließmagneten (7) gehaltenen Trennkolbens (13) bzw.
Ankers (6), der
- beim Abstellen der Brennkraftmaschine druckgesteuert in dieser Schließstellung angeordnet
ist.
4. Ventilsteuerung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammern (14) jeweils gesondert und/oder gemeinsam angesteuert sind.