[0001] Reinigungsanordnung von Heizrohren sowie Verfahren zur Reinigung von Heizrohren
[0002] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsanordnung von Heizrohren eines Dampferzeugers,
mit einem Reinigungsrohr, das in einem vorderen Bereich eine Dampfaustrittsöffnung
aufweist, durch die die Heizrohre des Dampferzeugers zu beblasen sind, und das über
zumindest eine Durchführungsöffnung in ein den Dampferzeugerraum aufweisendes Gehäuse
einführbar ist sowie ein Verfahren zur Reinigung von Heizrohren mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 9.
[0003] Heizflächen von Dampferzeugerheizrohren werden üblicherweise mittels sogenannter
Rußbläser gereinigt. Diese Rußbläser weisen ein einteiliges, lanzenartiges Reinigungsrohr
auf, das beim Reinigungsvorgang in den Dampferzeugerraum des Dampferzeugers zwischen
die Heizrohre eingeschoben wird. Durch den aus einer an einem vorderen Ende des Reinigungsrohrs
angeordneten Dampfaustrittsöffnung ausströmenden Dampf werden Verschmutzungen von
den Heizrohren abgereinigt. Die Länge des einteiligen Reinigungsrohrs entspricht dabei
ungefähr dem Durchmesser des Gehäuses des Dampferzeugerraums bzw. der Hälfte bei beidseitiger
Anordnung. Die Länge kann bis zu 18 Meter betragen. Aufgrund der einteiligen Ausführung
des Reinigungsrohrs ist für die Lagerung des Reinigungsrohrs außerhalb des Dampferzeugerraums
ein großer Lagerraum notwendig. Der Lagerraum bestimmt sogar häufig den umbauten Raum
des Dampferzeugergebäudes und ist somit für einen Großteil der Kosten verantwortlich.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Reinigungsanordnung von Heizrohren
zu liefern, die eine zuverlässige Reinigung der Heizrohre mit Dampf sicherstellt und
zugleich einen geringen Raumbedarf insbesondere bei der Lagerung aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mehrere vorbestimmte Längen des in das Gehäuse
einführbaren Reinigungsrohrs mittels dafür vorgesehener Rohrabschnitte einstellbar
sind.
[0006] Durch die Einstellbarkeit auf verschiedene Längen wird eine bedarfsgerechte und zugleich
platzsparende Reinigungsvorrichtung geliefert. Insbesondere bei der Lagerung ist es
vorteilhaft, wenn eine geringe Länge einstellbar ist, bei Bedarf sogar die geringste
Länge, die den geringsten Raumbedarf aufweist. Bei dem Reinigungsvorgang jedoch kann
eine maximale Länge eingestellt werden, so daß auch weit entfernte Stellen innerhalb
des Gehäuses erreichbar sind. Durch den Einsatz der Rohrabschnitte, mittels derer
verschiedene vorbestimmte Längen des Reinigungsrohrs einstellbar sind, weist das Reinigungsrohr
trotz der Einstellmöglichkeit der Länge eine ausreichende Steifigkeit auf, um in vollständig
ausgefahrenem Zustand den gesamten Bereich der Heizrohre zu erreichen und gut reinigen
zu können.
[0007] Wenn eine maximale Länge des Reinigungsrohrs mindestens einer halben Einführtiefe
des Dampferzeugerraums entspricht, wird der gesamte Dampferzeugerraum dadurch erreicht,
daß das Reinigungsrohr von mehreren Seiten in den Dampferzeugerraum eingeführt wird.
Da die maximale Länge des Reinigungsrohrs von vornherein kleiner ist, als bei einem
Reinigungsrohr, das für ein Erreichen der gesamten Einführtiefe Dampferzeugerraum
ausgelegt ist, wird die minimale Länge noch geringer ausfallen. Dies setzt den Lagerraumbedarf
und auch den Rangierraum für das Umsetzen für das Reinigungsrohr weiter herab.
[0008] Eine leicht auf verschiedene Längen einstellbare Reinigungsanordnung liegt dadurch
vor, daß die Rohrabschnitte teleskopisch ineinander verschiebbar angeordnet sind.
Die Rohrabschnitte sind in den verschiedenen Stadien, beispielsweise bei der Lagerung
oder im vollständig ausgefahrenen Zustand jeweils verschiebbar aneinander gebunden,
so daß sie nicht als Einzelteile auseinander genommen werden müssen. Zugleich ist
eine gute Steifigkeit in ausgefahrenem Zustand gegeben.
[0009] Eine zusätzliche Nutzung des Dampfes ist dadurch gegeben, daß die Rohrabschnitte
dampfdruckbetrieben ausfahrbar sind. Der Dampf wirkt somit einerseits reinigend und
liefert zugleich den Vorschub für die ineinander verschiebbar angeordneten Rohrabschnitte.
Diese Anordnung kann beispielsweise mit maximalem Druck betrieben werden. Dabei ist
keine zusätzliche Druckregelung nötig und andererseits ist auch beim Ausfahren bereits
eine Reinigung der Heizrohre möglich. Ein sicherer und kontrollierter Vorschub ist
durch Führungssysteme sichergestellt. Auf diese Weise ist eine gleichförmige Vorschubbewegung
gewährleistet.
[0010] Um die Bewegung des Reinigungsrohres zuverlässig steuern zu können, ist es vorteilhaft,
wenn die Verschiebung der Rohrabschnitte durch mechanische und/oder hydraulische Längeneinstellungssysteme
kontrolliert ist. Die Einführbewegung wird somit einerseits durch den Dampfdruck gefördert,
wie auch andererseits durch Längeneinstellungssysteme gesteuert, um eine zu plötzliche
Ausfahrbewegung oder ein unkontrolliertes Bewegen des Reinigungsrohres zu verhindern,
was möglicherweise Heizrohre beschädigen könnte. Die Längeneinstellungssysteme lassen
sich zugleich für das Rückholen der ausgefahrenen Rohrabschnitte des Reinigungsrohrs
verwenden. Durch eine derartige Kontrolle der Rohrbewegungen ist es möglich, daß immer
annähernd derselbe Abstand von der Heizfläche des Reinigungsrohrs eingehalten wird
und eine gleichmäßige Einführ- und Rückholbewegung zu realisieren ist. Ein besonders
einfaches und stabiles System ist dadurch gegeben, daß das Rückholen rein mechanisch
beispielsweise durch eine Winde erfolgt.
[0011] Ein gezieltes und wirksames Ausströmen und eine gute Reinigungsfunktion des Reinigungsdampfes
ist dadurch gegeben, daß die Dampfaustrittsöffnung aus zumindest einer Dampfstrahldüse
gebildet und im vorderen Rohrabschnitt angebracht ist. Die Dampfstrahldüse fokussiert
den Reinigungsdampf und vergrößert somit seine reinigende Wirkung, ohne daß ein größerer
Druck beim Eintritt des Dampfes in das Reinigungsrohr oder eine erhöhte Reinigungsdampftemperatur
notwendig wäre.
[0012] Mehrere Heizrohre können gleichzeitig gereinigt werden, wenn im vorderen Rohrabschnitt
zumindest eine weitere Dampfstrahldüse einer ersten Dampfstrahldüse gegenüberliegend
angebracht ist. Dies vergrößert die Effektivität des eingesetzten Dampfes und vermindert
durch die gegenüberliegende Anbringung zugleich, daß der durch den Austritt des Dampfes
verursachte Impuls das Reinigungsrohr in seinem vorderen Teil in eine zur Längsrichtung
senkrechte Richtung treibt. Auf diese Weise behält die Spitze des Reinigungsrohres
ihre Lage bei und läßt sich einfacher steuern.
[0013] Wenn Rohrabschnitte mit dampfdurchlassendem Spiel zusammengebaut sind, ist beim Hindurchströmen
des Dampfes eine Abdichtung der Übergänge der Rohrabschnitte durch die Sperrwirkung
des Dampfs gegen aggressives Rauchgas beziehungsweise Ruß sicher und effektiv möglich.
Zugleich liefert der durch einen durch das Spiel entstehenden Spalt zwischen den Rohrabschnitten
hindurchströmende Dampf eine Kühlung.
[0014] Eine besonders stabile und mit geringem Aufwand einsetzbare Vorrichtung ist dadurch
gegeben, daß teleskopierende Rohrabschnitte einander im Sinne einer hinreichenden
Steifigkeit des Reinigungsrohrs überlappen, wenn das Reinigungsrohr ausgefahren ist.
Je nach Lage des Rohrabschnitts im Reinigungsrohr kann ein der notwendigen Stützung
angepaßter Überlappungsbereich im Sinne eines Stützbereichs gewählt werden.
[0015] Um das Reinigungsrohr nach dem Reinigungsvorgang von Ruß- und Staubpartikeln zu befreien,
wird vorgeschlagen, die Rohrabschnitte mit Abstreifkanten versehen sind, an denen
jeweils ein innenliegender Rohrabschnitt beim Zurückziehen vorbeiziehbar ist. Auf
diese Weise verbleibt der Ruß und anderer Schmutz im Dampferzeuger und wird nicht
auf dem Reinigungsrohr in das das Reinigungsrohr hineingetragen. Zugleich ist durch
die Abstreifkanten eine gewisse Dichtwirkung zwischen den Reinigungsrohren gegeben,
so daß kein Ruß und Schmutz eintreten oder große Mengen Dampf austreten können.
[0016] Die oben gestellte Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Reinigung von Heizrohren
von Dampferzeugern dadurch gelöst, daß die Länge des Reinigungsrohrs vor dem Einführen
oder während des Einführens in den Dampferzeugerraum vergrößert und während eines
Herausziehens oder nach einem Herausziehen verkleinert wird. Die Länge des Reinigungsrohres
wird somit vor und nach dem Herausziehen aber auch während des Einführens und Herausziehens
verändert, so daß jeweils eine optimale Länge für die jeweiligen Anforderung erreicht
wird. Auf diese Weise wird zugleich ein gründlicher Reinigungsvorgang und ein sehr
geringer Platzverbrauch erreicht.
[0017] Eine Optimierung des Platzbedarfs ist insbesondere dadurch gegeben, daß das Reinigungsrohr
beim Wechsel in die Ruheposition außerhalb des Dampferzeugerraums zusammengeschoben
wird und mit einer minimalen Länge verwendet wird.
[0018] Eine gleichmäßige, kontinuierliche Reinigung ist dadurch gewährleistet, daß das Reinigungsrohr
während des Beblasens der Heizrohre mit Dampf mit der Dampfaustrittsöffnung parallel
zu den Heizrohren geführt wird. Hierdurch wird zudem verhindert, daß die Heizrohre
durch das vorbeigeführte Reinigungsrohr beschädigt werden.
[0019] Ein Ausgleich einer durch die auf das lange Reinigungsrohr wirkenden Schwerkraft
verursachten Verbiegung ist dadurch vorteilhaft möglich, daß das Reinigungsrohr mit
zunehmender Eingrifflänge von einer Schwenkeinrichtung rohranhebend und bei abnehmender
Eingriffslänge rohrabsenkend geschwenkt wird. Auf diese Weise kann ein insgesamt längeres
oder auch ein Rohr mit geringerem Durchmesser oder dünneren Wänden insbesondere im
vorderen Bereich des Reinigungsrohrs zwecks Gewicht- und Materialeinsparung verwendet
werden. Durch den Ausgleich der Verbiegung hin zu einer nahezu linearen Bewegung beim
Einführen in den Dampferzeugerraum kann auch während des Einführens eine gleichmäßige
Dampfreinigung erreicht werden. Das Anheben bzw. das Absenken bezieht sich dabei auf
den vorderen Teil des Reinigungsrohres.
[0020] Vorteilhafterweise wird die ausgleichende Schwenkung des Reinigungsrohres dadurch
erbracht, daß das Schwenken des Reinigungsrohrs unter Auflegen auf eine Wand der Durchführungsöffnung
des Gehäuses unter Einsatz mechanischer und/oder hydraulischer Mittel erfolgt. Das
Reinigungsrohr kann bei Verwendung vom Metallen ein hohes Gewicht aufweisen. Im ausgefahrenen
Zustand ist es somit für eine einfache Handhabung sinnvoll, einen Hebelpunkt, insbesondere
durch Auflegen auf die Wand der Durchführungsöffnung des Gehäuses, zu erhalten, weil
dann zum Verschwenken geringere Kräfte aufgewendet werden müssen. Das Verschwenken
kann sehr betriebssicher durch Einsatz mechanischer Mittel erfolgen, wie beispielsweise
Spindeln, oder durch den Einsatz hydraulischer Einrichtungen, die im hinteren Rohrbereich
angreifen. Mechanische und hydraulische Mittel können auch in Kombination eingesetzt
werden, wenn es sich um ein besonders schweres Reinigungsrohr handelt oder an besonders
unzugänglichen Stellen verfahren werden soll.
[0021] In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gegeben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen Längsschnitt durch eine Reinigungsanordnung,
- Fig. 2:
- einen Querschnitt durch ein Reinigungsrohr aus Fig. 1 entlang der Linie II-II,
- Fig. 3:
- ein ausgefahrenes Reinigungsrohr und
- Fig. 4:
- Reinigungsrohre im Dampferzeugerraum.
[0022] Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Reinigungsanordnung von Heizrohren eines
Dampferzeugers. Der Dampferzeugerraum 5 ist von einem Gehäuse 4 umgeben, das von einer
Durchführungsöffnung 3 durchbrochen ist, durch die ein Reinigungsrohr 2 mit einem
vorderen Bereich 30 voraus in den Dampferzeugerraum 5 bis zu einer Eingriffslänge
18 eingeführt ist.
[0023] Das Reinigungsrohr 2 besteht im wesentlichen aus mehreren zylinderförmigen, hohlen
Rohrabschnitten 9', 9'', 9''', 9
IV, die gleiche oder unterschiedliche Länge 10', 10'', 10''', 10
IV haben können und die ineinander teleskopartig eingeschoben sind. Die Rohrabschnitte
9', 9'', 9''', 9
IV umschließen dabei einen Innenraum 21. An Enden 46 der Rohrabschnitte 9', 9'', 9"'
befinden sich ringförmige Rohrendkragen 45', 45'', 45''' der Höhe 40 und am Rohrabschnittsanfang
41 ringförmige Führungsbegrenzungen 31'', 37''', 37
IV der Höhe 40. Die Höhe 40 kann dabei für verschiedene Rohrabschnitte 9', 9'', 9''',
9
IV oder auch bei Führungsbegrenzungen und Rohrendkragen innerhalb eines Rohrabschnitts
unterschiedlich groß sein. Die Rohrendkragen 45', 45'', 45''' stabilisieren das Rohrabschnittsende
46 und gewährleisten einen Abstand entsprechend der Höhe 40 zu den Innenradien 32'',
32''', 32
IV der umgreifenden Rohrabschnitte 9'', 9''', 9
IV. An den äußeren Radien 33', 33'', 33''' der Rohrabschnitte 9', 9'', 9''' sind weiterhin
Abstandshalter 39', 39'', 39''' in einem vorbestimmten Abstand entsprechend einer
Stützlänge 19 zu den Rohrendkragen 45', 45'', 45''' angebracht.
[0024] Die Abstandshalter 39', 39'', 39''' weisen wiederum vorzugsweise eine Höhe 40 auf
und dienen einerseits ebenfalls der Einhaltung eines gewissen, vorbestimmten Abstands
40 eines innenliegenden Rohrabschnitts zu einem umgreifenden Rohrabschnitt. Zugleich
liefern die Abstandshalter 39', 39'', 39''' einen Anschlag der innenliegenden Rohrabschnitte
9', 9'', 9''' an die am Anfang 41 der umgebenden Rohrabschnitte 9'', 9''', 9
IV angebrachten Führungsbegrenzungen 37'', 37''', 37
IV. Es ist somit in jedem beliebigen Ausfahrzustand des Reinigungsrohrs 2 immer zumindest
eine vorbestimmmte Überlappung mit der Stützlänge 19 zweier ineinandergeschobenen
Rohrabschnitte gegeben, wodurch das Reinigungsrohr 2 einen stabilen Aufbau und eine
gute Steifigkeit erhält. Die Stützlänge 19 kann für verschiedene Rohrabschnitte 9',
9'', 9''' je nach Belastung unterschiedlich gewählt werden, vorzugsweise ansteigend
mit höherer Belastung also vom ersten Rohrabschnitt 9' zum dritten Rohrabschnitt 9'''.
Sie sollte jedoch auch nicht zu groß gewählt werden, da durch die Überlappung ein
gewisser Teil der Rohrabschnittslänge ungenutzt bleibt und andererseits das Gewicht
des Reinigungsrohrs durch die doppelte Wand zunimmt, was insbesondere bei einer größeren
Anzahl von Rohrabschnitten zum Tragen kommt.
[0025] Durch Beaufschlagen eines Reinigungsrohrs 2 mit Dampf 47 unter einem vorbestimmten
Druck ist das Reinigungsrohr 2 aus dem zusammengeschobenen Zustand der Rohrabschnitte
9 ausfahrbar. Reinigungsdampf 47 wird durch eine Dampfeintrittsöffnung 6 in den von
den Rohrabschnitten 9', 9'', 9''', 9
IV umgebenen Innenraum 21 des Reinigungsrohrs 2 geleitet. Bei ausreichendem Überdruck
strömt der Dampf 47 an einer im vorderen Bereich 30 des Reinigungsrohrs 2 eingerichteten
Dampfaustrittsöffnung 7 mit einer hinreichenden Geschwindigkeit durch zwei sich gegenüberliegende
Dampfstrahldüsen 17 aus, so daß verschmutzte Heizflächen 1 an Außenseiten der Heizrohre
damit gereinigt werden können. Es kann auch eine größere Anzahl Dampfstrahldüsen sein,
je nach Reinigungsbedarf. Da die Dampfstrahldüsen 17 nur eine geringe Menge Dampf
pro Zeiteinheit durchlassen, baut sich innerhalb des Reinigungsrohrs 2 ein Überdruck
auf, der auf die Rohrabschnitte 9', 9'', 9''' eine Kraft ausübt und sie auf diese
Weise dampfdruckbetrieben entlang einer Rohrlängsachse 14 ausfährt. Fig. 3 und Fig.
4 zeigen einen maximal ausgefahrenen Zustand des Reinigungsrohrs 2.
[0026] Beim Ausfahren gleiten die Abstandshalter 39', 39'', 39''' innenliegender Rohrabschnitte
9', 9'', 9''' bzw. in einer Entfernung einer Stützlänge 19 dazu angeordnete Rohrendkragen
45', 45'', 45''' auf Innenwänden 32'', 32''', 32
IV der nächst darüberliegenden Rohrabschnitte 9'', 9''', 9
IV ab bis die Abstandshalter 39', 39'', 39''' an die Führungsbegrenzungen 31'', 37''',
37
IV anstoßen oder ein Längeneinstellungssystem 15 die Ausfahrbewegung zurückhält. Somit
sitzen die Rohrabschnitte auch bei höchster Belastung verliersicher ineinander.
[0027] Das Längeneinstellungssystem 15 besteht beispielsweise aus einer Vorrichtung zum
kontrollierten Abwickeln und Aufwickeln eines Steuerungsseils 26, das durch eine Steuerungsseilführung
28 in einer Führungswand 42 des Reinigungsrohrs 2 geführt wird. Im Innenraum 21 des
Reinigungsrohres 2 befinden sich jeweils an einem Rohrabschnitt 9'', 9''', 9
IV befestigte Querstreben 29, die zwischen sich gegenüberliegenden Innenwänden eines
Rohrabschnitts gespannt sind und die jeweils eine Verbindungsstelle 31 zum Durchführen
des Steuerungsseils 26 aufweisen. Der Anfang des Steuerungsseils 26 ist im vordersten
Rohrabschnitt 9' an einer Sicherungseinrichtung 43, die im Innenradius 32' des ersten
Rohrabschnitts 9' sitzt, befestigt.
[0028] Vorzugsweise ist das Reinigungsrohr 2 mit dem Außenradius 33
IV des letzten Rohrabschnitts 9
IV an einer Wand 16 der Durchführungsöffnung 3 des Gehäuses 4 beweglich gelagert, da
dieser sehr stabil ist und nicht ausgefahren wird. Die bewegliche Lagerung erfolgt
beispielsweise über eine Halteanordnung 49 mit einem beweglichen Element 50, an das
der Außenradius 33
IV im Bereich der Fürungsbegrenzung 37
IV verliersicher befestigt ist.
[0029] Zur Verkürzung des Reinigungsrohrs 2 wird durch das Längeneinstellungssystem 15 eine
Rückholbewegung veranlaßt. Dabei wird zuerst der vorderste Rohrabschnitt 9' so weit
zurückgezogen, bis er an die Querstreben 29 des umgebenden, zweiten Rohrabschnitts
9'' anstößt, der wiederum, bei weiterem Zurückziehen an die Querstreben 29 eines ihn
umgebenden dritten Rohrabschnitts 9''' anstößt und so weiter. Auf diese Weise können
die Rohrabschnitte 9'', 9''', 9
IV so weit ineinander eingeschoben werden bis sie alle an die Querstreben 29 der umgebenden
Rohrabschnitte anstoßen. Das Reinigungsrohr 2 weist dann eine minimale Länge 11 auf.
In dieser Ruheposition sind die vorderen Rohrabschnitte 9', 9'', 9''' im wesentlichen
in den letzten Rohrabschnitt 9
IV eingezogen und ragen insbesondere nicht in den Dampferzeugerraum 5 hinein.
[0030] Die Führungsbegrenzungen 31'', 31''', 37
IV sind mit Spiel gegenüber dem Außenradius 33', 33'', 33''' der innenliegenden Rohrabschnitte
9', 9'', 9''' angebracht, so daß bei einem Durchströmen des Innenraums 21 mit Dampf
zwischen den inneren Rohrabschnitten 9', 9'', 9''' und den Führungsbegrenzungen 37'',
31''', 37
IV ein gewisser Anteil des Dampfes 47 ausströmt und eine Sperre gegen ein Eindringen
aggressiver Rauchgase beziehungsweise Ruß aus dem Dampferzeuger liefert. Hierzu befindet
sich zwischen zwei Rohrabschnitten in einer Wand 52', 52'', 52''' des inneren Rohrabschnitts
jeweils zumindest eine Öffnung 51', 51'', 51''', durch die Reinigungsdampf 47 zwischen
dem Außenradius des inneren Rohrabschnitts und dem Innenradius des äußeren Rohrabschnitts
hindurchströmen kann und zwischen Führungsbegrenzung und Außenradius des inneren Rohrabschnitts
hindurch nach außen strömt.
[0031] Beim oben beschriebenen Zurückziehen der Rohrabschnitte 9', 9'', 9''' werden die
Außenradien 33', 33'', 33''' der jeweils innenliegenden Rohrabschnitte 9', 9'', 9'''
an Abstreifkanten 20 der Führungsbegrenzungen 31'', 37''', 37
IV der umfassenden Rohrabschnitte 9'', 9''', 9
IV vorbeigezogen. Hierdurch wird eventuell anhaftender Schmutz, insbesondere Ruß in
den Dampferzeugerraum 5 abgestreift und verhindert, daß Schmutz in das Reinigungsrohr
2 oder einen das Gehäuse 4 umgebenden Lagerraum eingebracht wird. Zugleich ist eine
zusätzliche Dichtwirkung gegen ein übermäßiges Ausströmen von Reinigungsdampf 47 gegeben.
[0032] Um eine geradliniges Ausfahren bzw. Zurückfahren zu sichern, insbesondere um keine
Heizrohre bei der Bewegung des Reinigungsrohrs 2 zu beschädigen, wird das Reinigungsrohr
2 vor oder während des Ausfahrens vorzugsweise am letzten Rohrabschnitt 9
IV auf eine Wand 16 der Durchführungsöffnung 3 des Gehäuses 4 aufgelegt und wie oben
beschrieben für Schwenkbewegungen beweglich befestigt. Bei sich ändernder Eingriffslänge
18 wird das Reinigungsrohr 2 mittels eines mechanischen und/oder hydraulischen Höheneinstellungssystems
25, das im Endbereich 36 des Reinigungsrohrs 2 befestigt ist, so in vertikale Richtung
23 geschwenkt, daß sich eine geradlinige horizontale Bewegung des vorderen Bereichs
30 des Reinigungsrohrs 2 ergibt. Bei zunehmender Eingriffslänge 18 wird der Endbereich
36 abgesenkt und somit der vordere Bereich 30 angehoben und bei abnehmender Eingriffslänge
18 der Endbereich 36 angehoben und der vordere Bereich 30 somit abgesenkt.
[0033] Zur Entfernung von sich aus kondensierendem Dampf 47 innerhalb des Reinigungsrohrs
2 bildenden Kondensats 48 ist in der Führungswand 42 ein Durchlaß 44 und im Endbereich
36 des Reinigungsrohrs 2 ein Kondensatauslaß 24 vorgesehen. Dieser Auslaß 24 befindet
sich vorzugsweise an einer tiefen Stelle des Reinigungsrohrs 2. In der Ruheposition
kann das Reinigungsrohr weiterhin so verschwenkt werden, daß auch an eventuellen kleineren
Zwischensenken angesammeltes Kondensat 48 zielgerichtet abgeführt werden kann.
[0034] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Reinigungsrohr 2 aus Fig. 1 entlang II/II.
Die Rohrabschnitte 9', 9'', 9''', 9
IV sind vorzugsweise zylinderförmig. Die Durchmesser 27', 27'', 27''', 27
IV der Rohrabschnitte 9', 9'', 9''', 9
IV nehmen vom vorderen Rohrabschnitt 9' zum letzten Rohrabschnitt 9
IV zu. Der Durchmesser 27' eines Rohrabschnitts 9' ist auf der Länge 10' des Rohrabschnitts
9' nahezu konstant oder er nimmt vom vorderen Ende 41 zum hinteren Ende 46 eines Rohrabschnitts
leicht zu. An einem Rohrabschnitt 9'' sind beispielhaft drei Abstandshalter 39'' am
Außenradius 33'' verteilt angebracht, wodurch ein Abstand der Höhe 40 zum umfassenden
Rohrabschnitt 9''' eingehalten wird.
[0035] Fig. 3 zeigt ein bis zur Eingriffslänge 18 in den Dampferzeugerraum 5 eingefahrenes
Reinigungsrohr 2 in seiner maximalen Länge 12. Die Rohrabschnitte 9', 9'', 9''', 9
IV der Längen 10', 10'', 10''', 10
IV sind bis zum Anschlag der Führungsbegrenzungen 37'', 37''', 37
IV an die Abstandshalter 39', 39'', 39''' ausgefahren. Zwischen den einzelnen Rohrabschnitten
bestehen somit Überlappungsbereiche der Stützlänge 19.
[0036] Fig. 4 zeigt ein Reinigungsrohr 2 mit minimaler Länge 11 und ein vollständig ausgefahrenes
Reinigungsrohr 2. Bei vier Rohrabschnitten 9', 9'', 9''', 9
IV mit annähernd gleichen Rohrabschnittslängen 10', 10'', 10''', 10
IV und einer annähernd gleichen Stützlänge 19, die weniger als 25 % der Rohrabschnittslängen
beträgt, beträgt die maximale Länge 12 des Reinigungsrohres 2 ca. das Dreifache einer
Rohrabschnittslänge. Die minimale Länge 11 beträgt ca. eine Rohrabschnittslänge. Durch
den erfindungsgemäßen, teleskopischen Aufbau des Reinigungsrohrs wird somit eine Verkürzung
der Länge des Reinigungsrohrs um 2/3 erreicht. In dem zusammengefahrenen Zustand kann
das Reinigungsrohr 2 platzsparend außerhalb des Dampferzeugerraums 5 gelagert werden,
bis es für den nächsten Reinigungseinsatz wieder ausgefahren wird. Hierbei ist durch
auf die Länge 10
IV abgestimmte Rohrabschnittslängen 10', 10'', 10''' sichergestellt, daß die inneren
Rohrabschnitte im vollständig eingezogenen Zustand nur minimal über die Führungsbegrenzung
37
IV des letzten, festen Rohrabschnitts 9
IV überstehen. Hierdurch wird vermieden, daß die inneren Rohrabschnitte im Ruhezustand
über längere Zeit in einen heißen Bereich des Dampferzeugerraums hineinragen und durch
beschädigt werden.
[0037] Die maximale Länge 12 des Reinigungsrohrs 2 entspricht zumindest einer halben Einführtiefe
13 des Dampferzeugerraums 5. Die Einführtiefe 13 entspricht dem von Heizflächen 1
besetzten Durchmesser des Dampferzeugerraums 5. Auf diese Weise ist durch das Reinigungsrohr
2 bei einem Einsatz von zwei Seiten in den Dampferzeugerraum 5 die gesamte zu reinigenden
Heizfläche 1 leicht zu erreichen.
1. Reinigungsanordnung von Heizrohren eines Dampferzeugers, mit einem Reinigungsrohr
(2), das in einem vorderen Bereich (30) eine Dampfaustrittsöffnung (7) aufweist, durch
die die Heizrohre des Dampferzeugers zu beblasen sind, und das über zumindest eine
Durchführungsöffnung (3) in ein den Dampferzeugerraum (5) aufweisendes Gehäuse (4)
einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere vorbestimmte Längen (8) des in
das Gehäuse (4) einführbaren Reinigungsrohrs (2) mittels dafür vorgesehener Rohrabschnitte
(9', 9'', 9''', 9IV) einstellbar sind.
2. Reinigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine maximale Länge
(12) mindestens einer halben Einführtiefe (13) des Dampferzeugerraums (5) entspricht.
3. Reinigungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrabschnitte
(9', 9'', 9''', 9IV) teleskopisch ineinander verschiebbar angeordnet sind.
4. Reinigungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrabschnitte
(9', 9'', 9''', 9IV) dampfdruckbetrieben ausfahrbar sind.
5. Reinigungsanordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung
der Rohrabschnitte (9', 9'', 9''', 9IV) durch mechanische und/oder hydraulische Längeneinstellungssysteme (15) kontrolliert
ist.
6. Reinigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Rohrabschnitte (9', 9'', 9''', 9IV) mit dampfdurchlassendem Spiel zusammengebaut sind.
7. Reinigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
teleskopierende Rohrabschnitte (9', 9'', 9''', 9IV) einander im Sinne einer hinreichenden Steifigkeit des Reinigungsrohrs (2) überlappen,
wenn das Reinigungsrohr (2) ausgefahren ist.
8. Reinigungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohrabschnitte (9'', 9''', 9IV) mit Abstreifkanten (20) versehen sind, an denen jeweils ein innenliegender Rohrabschnitt
(9', 9'', 9''') beim Zurückziehen (3) vorbeiziehbar ist.
9. Verfahren zur Reinigung von Heizrohren von Dampferzeugern, bei dem ein Reinigungsrohr
(2), mit einer Dampfaustrittsöffnung (7) durch eine Durchführungsöffnung (3) eines
Gehäuses (4) in einen Dampferzeugerraum (5) eingeführt wird, und bei dem dem Reinigungsrohr
(2) Reinigungsdampf zugeführt wird, der durch die Dampfaustrittsöffnung (7) auf die
Heizrohre des Dampferzeugers geblasen wird, zur Anwendung bei einer Reinigungsanordnung
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (8) des Reinigungsrohrs
(2) vor dem Einführen oder während des Einführens in den Dampferzeugerraum (5) vergrößert
und während eines Herausziehens oder nach einem Herausziehen verkleinert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsrohr (2) beim
Wechsel in die Ruheposition außerhalb des Dampferzeugerraums (5) zusammengeschoben
wird und mit einer minimalen Länge (11) verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsrohr
(2) während des Beblasens der Heizrohre mit Dampf mit der Dampfaustrittsöffnung (7)
parallel zu den Heizrohren geführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsrohr
(2) mit zunehmender Eingriffslänge (18) von einer Schwenkeinrichtung rohranhebend
und bei abnehmender Eingriffslänge (18) rohrabsenkend geschwenkt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenken
des Reinigungsrohrs (2) unter Auflegen auf einer Wand (16) der Durchführungsöffnung
(3) des Gehäuses (4) unter Einsatz mechanischer und/oder hydraulischer Mittel erfolgt.