[0001] Die Erfindung betrifft eine Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] An Einrichtungen zur Abnahme und/oder zur Übertragung elektrischer Größen, insbesondere
elektrischen Stroms, sind bei der industriellen Anwendung und bei der Verwendung in
Endprodukten hohe Anforderungen zu stellen hinsichtlich ihrer Eignung, eine elektrische
Größe, insbesondere einen elektrischen Strom, möglichst verlust- und/oder störungsfrei
abzugreifen oder zu übertragen. Ferner soll mit ihrer elektrischen Qualität auch eine
gute mechanische Handhabbarkeit und Stabilität gewährleistet sein.
[0003] Bei vielen Einsatzgebieten werden band-, flächen- oder plattenartig ausgearbeitete
Stromabnahmeeinrichtungen verwendet. Diese bekannten Stromabnahmeeinrichtungen, z.B.
in Form einer band-, flächen- oder plattenartigen Anschlußfahne oder - lasche, werden
auch verwendet, um sie z.B. auf ein stromzu- und/oder -abführendes Substrat zu kontaktieren.
Dazu weisen diese bekannten Abnahmeeinrichtungen für elektrischen Strom einen ersten
Kontaktbereich auf, mit welchem die Abnahmeeinrichtung auf einen stromzu- oder stromabführenden
Bereich mechanisch und elektrisch kontaktiert wird. Des weiteren ist bei den bekannten
Abnahmeeinrichtungen für elektrischen Strom ein zweiter Kontaktbereich vorgesehen,
welcher dann in der Anwendung, d.h. auch im Fertigprodukt, mit einer Stromquelle oder
-senke elektrisch verbunden wird. Zur Übertragung des elektrischen Stroms zwischen
dem ersten Kontaktbereich und dem zweiten Kontaktbereich ist ein Übertragungsbereich
bei den bekannten Abnahmeeinrichtungen für elektrischen Strom ausgebildet.
[0004] Um die ohmschen Verluste, insbesondere bei der Übertragung hoher Lastströme von einigen
hundert Ampere, möglichst gering zu halten, wurden flächen- oder plattenartige Anschlußlaschen
oder Anschlußfahnen ausgebildet. Diese bekannten Abnahmeeinrichtungen für elektrischen
Strom sind jedoch hinsichtlich ihrer mechanischen Stabilität nachteilhaft.
[0005] Zum Beispiel werden bei sogenannten Leistungshalbleiter-, Schalt-, Übertragungs-
oder Abnahmemodulen - welche nachfolgend einfach als Module bezeichnet werden und
auch sogenannte Diodenmodule oder ungesteuerte Module mit umfassen sollen - für hohe
Stromstärken die bekannten Abnahmeeinrichtungen auf einem ebenen und flächenartig
ausgebildeten Leitersubstrat, insbesondere einem DCB-/AlN-Substrat, derart aufgelötet,
dass sie im wesentlichen senkrecht vom Leitersubstrat aufragen. Danach wird ein die
Schaltelemente tragendes Gehäuse auf die Anordnung von Leitersubstrat mit aufgelöteten
Stromabnahmelaschen aufgestülpt. Dazu muß das entsprechende Gehäuse an geeigneten
Stellen Schlitze aufweisen, durch welche die bekannten Abnahmeeinrichtungen für elektrischen
Strom hindurch gefädelt werden. Aufgrund ihrer band- oder plattenartigen Struktur
kann beim Aufstülpen des Gehäuses eine Beschädigung der Anordnung der band- oder flächenartigen
Abnahmeeinrichtungen für elektrischen Strom der herkömmlichen Form z.B. durch Umknicken
oder Abbrechen erfolgen.
[0006] Aufgrund ihrer geringen mechanischen Stabilität ist z.B. der Einsatz von Automaten
zur Produktion und Endmontage der Module nur sehr eingeschränkt möglich, zumal die
montierenden Automaten hochpräzis und dennoch mit verminderter Geschwindigkeit arbeiten
müssen, um eine erhöhte Fehlerquote durch verbogene oder abgebrochene Kontakte zu
vermeiden.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom zu schaffen, welche, insbesondere
bei Leitungshalbleiter-, Schalt-, Übertragungsund/oder Abnahmemodulen, für die Übertragung
und Schaltung von hoher Stromstärke oder Laststrom verwendet werden kann und welche
dabei eine erhöhte mechanische Stabilität aufweist.
[0008] Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Unteransprüche.
[0009] Gegenüber den bekannten Abnahmeeinrichtungen für elektrischen Strom mit einem ersten
und zweiten Kontaktbereich zur Aufnahme und/oder Abgabe elektrischen Stroms und einem
Übertragungsbereich zum Übertragen elektrischen Stroms zwischen dem ersten und dem
zweiten Kontaktbereich, wobei der Übertragungsbereich einen ersten und einen zweiten
Endbereich aufweist, welche mit dem ersten bzw. mit dem zweiten Kontaktbereich verbunden
sind, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass zumindest der Übertragungsbereich so
ausgebildet ist, um mit dem zweiten Kontaktbereich eine im wesentliche hohlprofilartige
Anordnung zu bilden.
[0010] Es ist also eine Grundidee der vorliegenden Erfindung, statt eines einzelnen band-,
platten- oder flächenartigen Übertragungs- oder Leitungsbereichs einen Übertragungsbereich
vorzusehen, der für sich und/oder im Zusammenwirken mit dem zweiten Kontaktbereich
der Abnahmeeinrichtung eine Anordnung oder Struktur in Form eines Hohlprofils bildet.
Statt eines flächenhaften Leiters erhält man somit einen Leiter in Form eines Hohlprofils,
welches ein offenes Hohlprofil z.B. in Form eines U oder auch in Form eines O sein
kann. Hohlprofile besitzen im Vergleich zu rein band-, platten- oder flächenartigen,
also zweidimensionalen Strukturen eine weitaus höhere Stabilität, wobei ein besonderer
Vorteil auch darin liegt, dass die erfindungsgemäße Abnahmeeinrichtung für elektrischen
Strom im Vergleich zu Stäben oder Balken mit vergleichsweise wenig Material gebildet
werden kann.
[0011] Die ersten und zweiten Kontaktbereiche können dabei jeweils als primäre Kontaktbereiche
zur Stromaufnahme und/oder jeweils als sekundäre Kontaktbereiche zur Abgabe elektrischen
Stroms oder einer elektrischen Größe dienen.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtung für
elektrischen Strom sind im Übertragungsbereich mindestens ein erster Leiter und ein
zweiter Leiter vorgesehen. Dabei ist es von besonderem Vorteil, dass die mindestens
zwei Leiter des Übertragungsbereiches im wesentlichen gleiche geometrische Eigenschaften
aufweisen. Durch das Vorsehen mehrerer Leiter im Übertragungsbereich wird im Vergleich
zum Stand der Technik, bei welchem die-platten- oder flächenartige Stromabnahme jeweils
nur einen einzigen Stromleitweg aufweist, eine Mehrzahl von Stromleitwegen vorgesehen.
Dadurch verringert sich zum einen die auf den Leiterquerschnitt jeweils wirkende Stromdichte,
wodurch Ohmsche Verluste im Gesamtleitweg verringerbar sind. Zum anderen aber wird
durch die Aufteilung des Strompfades eine Verringerung der Eigeninduktivität beim
Stromabgriff bzw. eine Verringerung der sogenannten Modulinduktivität beim Einbau
des Stromabgriffs in ein entsprechendes Modul bewirkt.
[0013] Durch das Anordnen der mindestens zwei Leiter des Übertragungsbereichs in einer im
wesentlichen parallelen Anordnung zueinander wird eine weitere Verringerung der Induktivität
der Anordnung erreicht.
[0014] Besonders einfachere Fertigungsverhältnisse ergeben sich, wenn die Leiter des Übertragungsbereichs
im wesentlichen gleiche geometrische Eigenschaften aufweisen. Natürlich können aber
je nach Anwendung die verschiedenen Leiter des Übertragungsbereichs auch den jeweiligen
geometrischen Eigenschaften des Moduls oder der jeweiligen Anwendung angepaßt werden,
z.B. im Hinblick auf ein spezielles zu verwendendes Gehäuse oder dergleichen.
[0015] Es ist ferner von Vorteil, wenn die Leiter des Übertragungsbereichs im wesentlichen
plattenförmig und insbesondere planar ausgebildet sind. Auch mit diesen Eigenschaften
ergeben sich besonders günstige Fertigungsverhältnisse, wobei aber wieder auf besondere
Umstände Rücksicht genommen werden kann, was dann ein Abweichen von der Planarität
oder der Ausbildung in Plattenform notwendig machen kann.
[0016] Eine besonders einfache Anordnung ergibt sich, wenn die Leiter des Übertragungsbereichs
im wesentlichen rechteckig ausgebildet sind, wobei jeweils ein Oberkantenbereich und/oder
ein Unterkantenbereich bei den Leitern vorgesehen sein kann. Auch ist es dabei fertigungstechnisch
zu bevorzugen, dass die Leiter des Übertragungsbereichs über ihren Verlauf hinweg
eine im wesentlichen gleichbleibende Stärke aufweisen. Dies führt auch dazu, dass
sich im Leiterverlauf hinsichtlich des Leiterquerschnitts keine Ohmschen Schwachstellen
ergeben.
[0017] Es ist bei der erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom ferner
vorgesehen, dass der zweite Kontaktbereich als im wesentlichen plattenförmiger, insbesondere
planarer, Leiter ausgebildet ist. Dies hat wiederum fertigungstechnische Vorteile,
wobei auch hier auf die Standardtechniken zum Ausbilden und Formen planarer oder teilweise
planarer oder plattenförmiger Leiter zurückgegriffen werden kann. Auch hier ist wieder
eine im wesentlichen rechteckförmige Ausbildung mit dem Vorsehen entsprechender Seitenkanten
am Leiter für den zweiten Kontaktbereich zu bevorzugen.
[0018] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtung
für elektrischen Strom ergibt sich dadurch, dass die Oberkantenbereiche der Leiter
des Übertragungsbereichs jeweils derart mit einem der Seitenkantenbereiche des Leiters
des zweiten Kontaktbereichs verbunden sind, dass die Leiter des Übertragungsbereichs
jeweils Seitenwände und der Leiter des zweiten Kontaktbereichs eine Deckplatte oder
eine Deckwand eines gemeinsam ausgebildeten Hohlprofils bilden. Dabei ist es insbesondere
vorteilhaft, wenn die Leiter des Übertragungsbereichs in einer gegebenen Richtung
angeordnet sind und die Leiter des zweiten Kontaktbereichs in einer zu dieser Richtung
im wesentlichen senkrechten Richtung angeordnet ist, so dass durch den Übertragungsbereich
und dem zweiten Kontaktbereich im wesentlichen ein U-Profil gebildet wird.
[0019] Durch diese Anordnung wird also erreicht, dass ein elektrischer Strom z.B. vom ersten
Kontaktbereich aufgenommen wird und dann in parallel über die Seitenwände eines U-Profils,
die gerade von den Leitern des Übertragungsbereichs in Plattenform parallel zueinander
gebildet werden, zum sekundären Kontaktbereich, welcher durch den entsprechenden Leiter
senkrecht zu den Seitenwänden des U-Profils gebildet wird, übertragen wird.
[0020] Die Leiter des Übertragungsbereichs können auch so angeordnet sein, dass sich insgesamt
eine andere Profilform ergibt, z.B. das Profil eines O, oder auch derart, dass der
Zwischenraum im O- oder U-Profil noch durch weitere, unter Umständen parallel verlaufende,
Leiter des Übertragungsbereichs aus- und/oder aufgefüllt wird.
[0021] Zur Kontaktierung der erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom
ist es vorgesehen, dass der erste Kontaktbereich Leiterelemente aufweist, durch welche
die Abnahmeeinrichtung mit einem Leiter, insbesondere einer Leiterplatte, an einem
Substrat, insbesondere einem DCB/ALN-Substrat, oder dergleichen, kontaktierbar ist.
[0022] Dabei ist es von Vorteil, wenn die Leiterelemente des ersten Kontaktbereichs zum
mechanischen Kontaktieren, insbesondere durch Löten, Schweißen oder dergleichen, ausgebildet
sind.
[0023] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Leiterelemente federnd oder elastisch
verformbar ausgebildet, um z.B. thermisches Ausdehnen oder auch mechanische Beanspruchungen
bei der Montage, z.B. beim Aufsetzen eines Gehäuses oder beim Kontaktieren aufzufangen.
Dies kann vorteilhafter Weise durch das Vorsehen von Ausdehnungsbögen, von Faltungen
oder dergleichen realisiert werden.
[0024] Es ist insbesondere vorteilhaft, dass jeweils im Unterkantenbereich der Leiter des
Übertragungsbereichs jeweils mindestens ein Leiterelement des ersten Kontaktbereichs
ausgebildet ist. Dadurch erst ergibt sich aufgrund der Gleichartigkeit der Leiter
des Übertragungsbereichs und der Ausgestaltung des Leiters des zweiten Kontaktbereichs
eine Symmetrie der erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom und
somit auch eine symmetrische Stromführung.
[0025] Die Symmetrie der Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom inklusive der Symmetrie
der Leiterelemente des ersten Kontaktbereichs haben u.U. fertigungstechnische Vorteile,
weil, insbesondere bei der Verwendung einer symmetrischen Abnahmeeinrichtung für elektrischen
Strom in den oben erwähnten Schalt- oder Übertragungsmodulen, dann auch entsprechend
symmetrische stromzuführende oder stromableitende Grundsubstrate, z.B. in Form entsprechender
Bodenplatten mit einem DCB-/AlN-Substrat ausgeführt werden können. Es ist dann also
nur ein einziger Typus von Abnahmeeinrichtungen oder Stromabnahme zu fertigen und
auf Lager zu halten.
[0026] Dabei ist auch von Vorteil, wenn die erfindungsgemäße Abnahmeeinrichtung für elektrischen
Strom, insbesondere also die Gesamtheit aus erstem Kontaktbereich, Übertragungsbereich
und zweitem Kontaktbereich, einstückig und insbesondere aus einem einheitlichen Material
gefertigt werden. Dann nämlich können in einem Vorfertigungsprozeß eine entsprechende
Anzahl von Abnahmeeinrichtungen für elektrischen Strom ausgestanzt, vorgebogen und
vormontiert werden, so dass sich auf diese Art und Weise auch ein der Automatisierung
zuführbarer Prozeß ergibt.
[0027] Zur besseren Kontaktierung ist es vorteilhaft, dass Oberflächenbereiche der Abnahmeeinrichtung,
insbesondere des ersten Kontaktbereichs und/oder des zweiten Kontaktbereichs, vollständig
oder selektiv oberflächenveredelt sind, insbesondere mit Silber, Nickel, Zinn, Zinn-Blei
oder dergleichen.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer schematischen Zeichnung auf der Grundlage
bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtung für elektrischen
Strom näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1A - C
- schematische Seiten- und Vorderan- sowie Draufsichten einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom,
- Fig. 2A - F
- schematische und teilweise geschnittene Seiten- und Vorderan- sowie Draufsichten auf
verschiedene Montagezustände eines halbleitergesteuerten Schalt- oder Übertragungsmoduls
unter Verwendung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Übertragungseinrichtung
für elektrischen Strom, und
- Fig. 3A - B
- schematische Seiten- und Vorderansichten auf eine Abnahmeeinrichtung für elektrischen
Strom aus dem Stand der Technik.
[0029] Die Fig. 1A zeigt eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtung 10 für elektrischen Strom.
[0030] An einen unteren ersten Kontaktbereich 1, welcher von einem Leiterelement 14a, b
mit mehreren Ausdehnungs- oder Kontaktbögen 15a, b gebildet wird, schließen sich ein
von Leitern 3a, b gebildeter Übertragungsbereich 3 und anschließend ein zweiter Kontaktbereich
2 an. Der erste Kontaktbereich 1 ist mit dem Übertragungsbereich 3 an dessen ersten
Endbereich 4 verbunden, welcher von dessen Unterkante 12 gebildet wird. Der zweite
Kontaktbereich 2 ist mit dem Übertragungsbereich an dessen oberen Endbereich 5 kontaktiert,
welcher von den Oberkanten 11a, b gebildet wird.
[0031] Die Fig. 1B zeigt das Ausführungsbeispiel der Fig. 1A in Vorderansicht. Aus dieser
Ansicht ist ersichtlich, dass die unteren Endbereiche 4 und die oberen Endbereiche
5 des Übertragungsbereichs 3 und dementsprechend die Unterkantenbereiche 12a, b und
die Oberkantenbereiche lla, b des Übertragungsbereichs 3 gebogen oder gekrümmt in
den ersten Kontaktbereich und die entsprechenden Leiterelemente 14a, b bzw. in den
zweiten Kontaktbereich 2 übergehen.
[0032] Aus Fig. 1B wird auch deutlich, dass die Leiter 3a und 3b des Übertragungsbereichs
3 parallel und plattenförmig zueinander angeordnet sind und zusammen mit dem Leiter
des Übertragungsbereichs 2 eine hohlprofilartige Anordnung 6 mit einem Hohlprofilinnenraum
6a bilden, welcher nicht gefüllt ist. Die Leiterelemente 14a und 14b sind symmetrisch
zueinander ausge=bildet und erstrecken sich in einer Richtung, die in etwa senkrecht
auf den Fläche der Leiter 3a und 3b des Übertragungsbereichs 3 stehen. Ebenfalls im
wesentlichen senkrecht zu den Flächen der Leiter 3a und 3b des Übertragungsbereichs
3 ist der Leiter des zweiten Kontaktbereichs 2 angeordnet. Die Anordnung des Ausführungsbeispiels
der Fig. 1A - C ist somit spiegelsymmetrisch zur in Fig. 1B gezeigten Schnittebene
Z.
[0033] Fig. 1C zeigt eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel der Fig. 1A und 1B. Erkennbar
sind hier die Seitenkanten oder Seitenkantenbereiche 13a und 13b des Leiters des zweiten
Kontaktbereichs 2, welche mit den Oberkanten lla bzw. llb der Leiter 3a bzw. 3b des
Übertragungsbereichs 3 verbunden sind. Zentral im Leiter des zweiten Übertragungsbereichs
2 findet sich eine kreisförmige Bohrung 16, durch welche bei einer Montage in einem
Gehäuse eine Befestigung oder ein Anschluß eingebracht werden können.
[0034] Fig. 2A zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht, bei welcher drei erfindungsgemäße
Abnahmeeinrichtungen 10 für elektrischen Strom in einer Vorstufe eines Moduls 20 mit
ihren ersten Kontaktbereichen 1 auf einem Substrat auf einer Grundplatte 21 mittels
Weichlötung vormontiert sind. Das entsprechende Substrat kann ein DCB-/AlN-Substrat
oder dergleichen sein.
[0035] Die Fig. 2B zeigt die entsprechende Vorderansicht der Vorstufe des Moduls 20 aus
Fig. 2A. Deutlich zu erkennen ist die U-profilartige Anordnung der erfindungsgemäßen
Abnahmeeinrichtungen 10 auf dem Substrat 22 und der Grundplatte 21 des Moduls 20.
[0036] In den Fig. 2C und 2D ist die Anordnung der erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtungen
10 für elektrischen Strom in dem Modul 20 gemäß den Fig. 2A und 2B ebenfalls in schematischer
und teilweise geschnittener Seiten- und Vorderansicht gezeigt, wobei nun aber auf
die Anordnung der Fig. 2A und 2B ein Gehäuseelement 23 aufgesetzt wurde, so dass die
erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtungen 10 für elektrischen Strom mit Ausnahme der
zweiten Kontaktbereiche 2 abgedeckt und somit mechanisch geschützt sind.
[0037] Zusätzlich ist in der Fig. 2C ein Schubdeckel 24 dargestellt, welcher in Pfeilrichtung
25 in das Gehäuse 23 derart eingeschoben werden kann, dass die Gewindebereiche 26
des Schubdeckels 24 genau unter den Bohrungen 16 (siehe Fig. 1C) in den zweiten Kontaktbereichen
2 der erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtungen 10 für elektrischen Strom zur Anlage
kommen.
[0038] Die Fig. 2E zeigt den Zustand des Moduls 20, nachdem der Schubdeckel 24 in Pfeilrichtung
25 der Fig. 2C in das Gehäuse 23 eingeschoben wurde und die Gewindebereiche 26 unterhalb
der Bohrungen 16 der zweiten Kontaktbereiche 2 der Abnahmeeinrichtungen 10 zur Anlage
gekommen sind.
[0039] In der Fig. 2F ist der in Fig. 2C gezeigte Zustand in Draufsicht dargestellt. In
den Fig. 2C, 2E und 2F ist mit 27 jeweils ein Abschnitt im Gehäuse 23 des Moduls 20
bezeichnet, in welchem sich Anschlüsse für Steuerleitungen zum Empfangen von Steuersignalen
sowie entsprechende Steuer- und Schaltelemente zum Umschalten der Leitwege zwischen
den verschiedenen Abnahmeeinrichtungen 10 befinden.
[0040] Im vorliegenden Beispiel wird über die im Bereich 27 enthaltene Steuereinrichtung
je nach anliegenden Steuersignalen ein Laststrom, welcher über das mit 1 in Fig. 2F
bezeichneten Modul 10 aufgenommen wird, je nach Schaltzustand_im Bereich 27 entweder
über die mit 2 bezeichnete oder über die mit 3 bezeichnete Abnahmeeinrichtung 10 für
elektrischen Strom ausgegeben. Das heißt, dass der Laststrom über den zweiten Kontaktbereich
2 der mit 1 bezeichneten Abnahmeeinrichtung 10 in das Modul gelangt, über deren Übertragungsbereich
3 und ersten Kontaktbereich 1 zunächst in das Substrat 22 überführt wird, um dann
von dort nach Passage des entsprechenden ersten Kontaktbereichs 1, Übertragungsbereichs
3 und zweiten Kontaktbereichs 2 entweder die mit 2 oder die mit 3 bezeichnete Abnahmeeinrichtung
10 für elektrischen Strom zu verlassen.
[0041] Die Fig. 3A und B zeigen in zu den Fig. 1A und B analoger Weise eine herkömmliche
Abnahmeeinrichtung 30 für elektrischen Strom aus dem Stand der Technik. Hier ist ein
erster Kontaktbereich 31 mit federnden Leiterelementen 34a und 34b zu erkennen. An
diesen schließt sich ein Übertragungsbereich 33 an, welcher ausschließlich einen einzigen
Stromleitweg aufweist, der einflächig ausgebildet ist. An den Übertragungsbereich
33 dieser herkömmlichen Stromabnahmeeinrichtung 30 schließt sich ein zweiter Kontaktbereich
32 an, wobei im Übergang zwischen Übertragungsbereich 33 und zweiten Kontaktbereich
32 eine Materialausnehmung 35 vorgesehen ist, durch welche der zweite Kontaktbereich
32 bei der Endmontage auf vereinfachte Art und Weise in seine Endstellung gebogen
werden kann, welche um 90° gedreht zu der in den Fig. 3A und B gezeigten Vormontagestellung
ausgebildet ist.
[0042] Im Gegensatz dazu ist mit der erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtung für elektrischen
Strom ein Umknicken oder Abwinkeln oder Biegen zweiter Kontaktbereiche bei der Endmontage
nicht notwendig, und es stellt gerade einen weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
dar, durch Ausgestaltung der Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom vereinfachte
Endmontageschritte zu ermöglichen.
[0043] Die geometrische Ausgestaltung der vorliegenden erfindungsgemäßen Abnahmeeinrichtung
10 für elektrischen Strom ermöglicht ein Zusammenwirken mit Gehäuseelementen, insbesondere
mit einem sogenannten Schubdeckel 24 oder dergleichen, daß - wie das in den Figuren
2c bis 2f gezeigt ist - eine Verankerung der hohlprofilartigen Abnahmeeinrichtungen
10 für elektrischen Strom im Schubdeckel 24 nach Einschieben des Schubdekkels 24 durch
einfaches Einschnappen erfolgen kann.
[0044] Dabei sind dann in den Schubdeckelelementen 24 entsprechende Gewindeelemente 26,
zum Beispiel in Form von Muttern voreingelegt. Beim Einschieben des Schubdeckels 24
in Einschubrichtung 25 schnappen dann die Abnahmeeinrichtungen 10 für elektrischen
Strom entsprechend in die Ausnehmungen des Einschubdeckels 24 ein, wobei dann die
Befestigungsbohrungen 16 mit den Gewindeelementen 26 des Einschubdeckels 24 koinzidierend
benachbart sind, so daß auf einfache Art und Weise eine Fixierung und Endmontage gewährleistet
ist.
[0045] Insgesamt gesehen ergeben sich die weiteren folgenden Vorteile: Die erfindungsgemäßen
fertig gebogenen Stromabnahmeeinrichtungen mit Hohlprofil stellen massive Zuleitungsquerschnitte
bereit, so daß eine erhöhte Stromabnahme bei gleichzeitig verminderter Modulinduktivität
möglich ist. Die Hohlprofil- oder U-Profilform realisiert des Weiteren eine im wesentlichen
elastische Anbindung auf entsprechende Modulsubstrate. Vorgesehene Gehäuse- oder Schubdeckel
bereiten aufgrund der enstprechenden großen Öffnungen im Gehäuse eine erleichterte
Montage bei gleichzeitig praxisgerechtem Einfüllen für entsprechende Vergußmassen.
[0046] Durch das Hohlprofil oder U-Profil kann montagegerecht ein entsprechender Deckel
oder Schubdeckel eingeschoben werden. Dieser schnappt oder rastet selbständig ein.
Dabei kann der Schubdeckel entsprechend mit Muttern oder Flanschmuttern oder anderen
Befestigungsmitteln vorbestückt werden. Ein Biegen der Abnahmeeinrichtung für elektrischen
Strom am fertig gelöteten Modul entfällt aufgrund der vorgegebenen Hohlprofilform.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1 =
- erster Kontaktbereich
- 2 =
- zweiter Kontaktbereich
- 3 =
- Übertragungsbereich
- 3a =
- Leiter
- 3b =
- = Leiter
- 4 =
- erster Endbereich
- 5 =
- zweiter Endbereich
- 6 =
- Hohlprofil
- 6a =
- Hohlprofilinnenraum
- 10 =
- Abnahmeeinrichtung
- lla =
- oberer Kantenbereich
- llb =
- oberer Kantenbereich
- 12a =
- unterer Kantenbereich
- 12b =
- unterer Kantenbereich
- 13a =
- Seitenbereich
- 13b =
- Seitenbereich
- 14a =
- Leiterelement
- 14b =
- Leiterelement
- 15a =
- Ausdehnungsbogen
- 15b =
- Ausdehnungsbogen
- 16 =
- Befestigungsbohrung
- 20 =
- Modul
- 21 =
- Grundplatte
- 22 =
- DCB-/AlN-Substrat
- 23 =
- Gehäuse
- 24 =
- Einschubdeckel
- 25 =
- Einschubrichtung
- 26 =
- Gewindeelement
- 30 =
- herkömmliche Abnahmeeinrichtung
- 31 =
- erster Kontaktbereich
- 32 =
- zweiter Kontaktbereich
- 33 =
- Übertragungsbereich
- 34a =
- Leiterelement
- 34b =
- Leiterelement
- 35 =
- Ausnehmung
1. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom mit:
- einem ersten und einem zweiten Kontaktbereich (1, 2) zur Aufnahme und/oder Abgabe
elektrischen Stroms und
- einem Übertragungsbereich (3) zum Übertragen elektrischen Stroms zwischen dem ersten
und dem zweiten Kontaktbereich (1, 2),
wobei der Übertragungsbereich (3) einen ersten und einen zweiten Endbereich (4, 5)
aufweist, welche mit dem ersten bzw. mit dem zweiten Kontaktbereich (1, 2) verbunden
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Übertragungsbereich (3) so ausgebildet ist, um mit dem zweiten
Kontaktbereich (2) eine im wesentlichen hohlprofilartige Anordnung (6) zu bilden.
2. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Übertragungsbereich (3) mindestens ein erster Leiter (3a) und ein zweiter Leiter
(3b) vorgesehen sind.
3. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leiter (3a, 3b) im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind.
4. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (3a, 3b) im wesentlichen übereinstimmende geometrische Eigenschaften
aufweisen.
5. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (3a, 3b) im wesentlichen plattenförmig, insbesondere planar ausgebildet
sind.
6. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (3a, 3b) im wesentlichen rechteckförmig mit jeweils einem Ober-
(11a, 11b) und einem Unterkantenbereichen (12a, 12b) ausgebildet sind.
7. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (3a, 3b) des Übertragungsbereichs (3) eine über ihren Verlauf im
wesentlichen gleichbleibende Stärke aufweisen.
8. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kontaktbereich (2) als im wesentlichen plattenförmiger, insbesondere
planarer Leiter ausgebildet ist.
9. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter des zweiten Kontaktbereichs (2) im wesentlichen rechteckförmig mit
Seitenkantenbereichen (13a, 13b) ausgebildet ist.
10. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkantenbereiche (11a, 11b) der Leiter (3a, 3b) des Übertragungsbereichs
(3) jeweils derart mit einem der Seitenkantenbereiche (13a, 13b) des Leiters des zweiten
Kontaktbereichs (2) verbunden sind, dass die Leiter (3a, 3b) des Übertragungsbereichs
(3) Seitenwände und der Leiter des zweiten Kontaktbereichs (2) eine Deckplatte eines
Hohlprofils bilden.
11. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (3a, 3b) des Übertragungsbereichs (3) in einer ersten Richtung angeordnet
sind und
dass der Leiter des zweiten Kontaktbereichs (2) in einer zu dieser ersten Richtung
im wesentlichen senkrechten Richtung angeordnet ist, so dass durch den Übertragungsbereich
(3) und den zweiten Kontaktbereich (2) im wesentlichen ein U-Profil gebildet wird.
12. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kontaktbereich (1) Leiterelemente (14a, 14b) aufweist, durch welche
die Abnahmeeinrichtung (10) für elektrischen Strom auf einem Leiter, insbesondere
einer Leiterplatte, einem Substrat, insbesondere einem DCB/AlN-Substrat oder dergleichen
kontaktierbar ist.
13. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterelemente (14a, 14b) des ersten Kontaktbereichs (1) zum mechanischen
Kontaktieren, insbesondere mit durch Löten, Schweißen oder dergleichen, ausgebildet
sind.
14. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterelemente (14a, 14b), insbesondere durch Ausdehnungsbögen oder dergleichen,
federnd oder elastisch verformbar ausgebildet sind.
15. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils im Unterkantenbereich (12a, 12b) der Leiter (3a, 3b) des Übertragungsbereichs
(3) jeweils mindestens ein Leiterelement (14a, 14b) des ersten Kontaktbereichs (1)
vorgesehen ist.
16. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kontaktbereich (1), der Übertragungsbereich (3) und der zweite Kontaktbereich
(2) gemeinsam einstückig ausgebildet sind.
17. Abnahmeeinrichtung für elektrischen Strom nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Oberflächenbereiche der Abnahmeeinrichtung (10), insbesondere des ersten Kontaktbereichs
(1) und/oder des zweiten Kontaktbereichs (2), vollständig oder selektiv oberflächenveredelt
sind, insbesondere mit Silber, Nickel, Zinn, Zinn-Blei oder dergleichen.