[0001] Die Erfindung betrifft ein Relais mit einem Grundkörper, der eine Grundebene festlegt,
einem auf dem Grundkörper angeordneten Magnetsystem mit Spule, Kern und Anker, mit
mindestens einem Schließer-Kontaktfederpaar und mindestens einem Öffner-Kontaktfederpaar,
wobei jedes Kontaktfederpaar eine aktive und eine passive Kontaktfeder umfaßt und
wobei jede Kontaktfeder senkrecht zur Grundebene stehend in dem Grundkörper befestigt
ist und an ihrem von dem Grundkörper entfernten Ende ein Kontaktstück trägt, und mit
einem Betätigungs-Schieber, der parallel zur Grundebene bewegbar ist und an jeder
beweglichen Kontaktfeder jeweils in der Nähe des Kontaktstückes angreift.
[0002] Ein derartiges Relais mit zwangsgeführten Kontakten ist aus der DE 195 40 739 A1
bekannt. Dort sind die einzelnen Kontaktfedern gegeneinander isoliert angeordnet,
wobei auch besondere konstruktive Vorkehrungen gegen Kurzschlüsse für den Fall getroffen
sind, daß sich Kontaktstücke von den Kontaktfedern ablösen. Bei diesem bekannten Relais
werden die aktiven Kontaktfedern unterhalb der Kontaktstücke in seitlich offenen Schlitzen
eines Schiebers geführt und betätigt. Seitlich offene Betätigungsabschnitte verändern
jedoch die Stabilität des Schiebers, so daß derartige Schieber bereits bei der Herstellung
zum Verzug neigen und auch in Betrieb nicht die optimale Formgenauigkeit behalten.
Ein weiteres Problem bei derartigen Relaiskonstruktionen besteht darin, daß die Kraft
zum Öffnen der Öffnerfedern zu Beginn der Anzugsbewegung des Ankers überwunden werden
muß, während die Kraft zum Schließen der Schließerkontakte gegen Ende der Ankeranzugsbewegung
anfällt. Da die Kraft eines Elektromagnetsystems aber zu Beginn der Ankeranzugsbewegung
gering ist und erst gegen Ende der Anzugsbewegung, wenn der Arbeitsluftspalt nahezu
geschlossen ist, stark ansteigt, ist die Aufbringung der Öffnerkraft ein Problem,
das in der Regel durch eine starke Dimensionierung des Magnetsystems gelöst wird,
wobei diese Überdimensionierung für das Schließen der Schließerkontakte nicht erforderlich
wäre.
[0003] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Relais der eingangs genannten Art konstruktiv
so zu gestalten, daß die Federkennlinie besser an die Kennlinie des Magnetsystems
angepaßt werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel erreicht mit einem Relais gemäß Patentanspruch 1.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Gestaltung eines Schiebers mit unterschiedlichen Angriffspunkten
an den Öffnerkontaktfedern bzw. den Schließerkontaktfedern bezüglich deren Einspannung
im Grundkörper wird erreicht, daß die Öffnerkontakte mit möglichst geringer Kraft
und langem Weg geöffnet werden, während die Schließerkontakte mit kurzem Hebelarm
auf kurzem Wege geschlossen werden. Auf diese Weise wird also die für das Öffnen der
Öffnerkontakte aufzubringende Kraft an die zu Beginn der Anzugsbewegung geringere
Kraft des Magnetsystems angepaßt, während die hohe Magnetkraft am Schluß des Anzugsbewegung
des Ankers ausreicht, die Schließerkontakte auf kurzem Wege, also mit geringem Hebelarm,
zu betätigen. Das Ergebnis ist eine insgesamt genauere Anpassung der Federkennlinie
an die Magnetsystemkennlinie, so daß das Magnetsystem selbst relativ gering dimensioniert
werden.
[0006] In bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Relais kann weiterhin vorgesehen
werden, daß alle aktiven Kontaktfedern baugleich sind, so daß weder die aktiven Öffnerkontaktfedern
noch die aktiven Schließerkontaktfedern in Richtung auf die zugehörigen passiven Kontaktfedern
vorgespannt sind. Die Öffnerkontaktfedern werden dann durch eine Ankerfeder betätigt,
während die Schließerkontaktfeder durch das Magnetsystem betätigt werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 ein erfindungsgemäß gestaltetes Relais in Eplosionsdarstellung,
Figur 2 das Relais von Figur 1 in zusammengebautem Zustand, mit teilweise ausgeschnittenem
Schieber und ohne Kappe, in perspektivischer Darstellung,
Figur 3 das Relais von Figur 2 in einer gedrehten perspektivischen Darstellung,
Figur 4 das Relais von Figur 1 bis 3 in Seitenansicht, teilweise längsgeschnitten,
Figur 5 und 6 den Schieber des Relais von Figur 1 bis 4 in zwei perspektivischen Ansichten
und
Figur 7 ein Diagramm zur Darstellung des grundsätzlichen Verlaufs der Kraft-Weg-Kennlinien
des Magnetsystems und der Federn des Relais.
[0009] Das in den Figuren 1 bis 6 dargestellte Relais besitzt einen Grundkörper 1 aus Isolierstoff,
der im wesentlichen flach gestaltet ist und eine Bodenseite 10 definiert und mit einer
Kappe 2 ein geschlossenes Gehäuse bildet. Der Grundkörper 1 besitzt eine flache, wannenförmige
Ausnehmung 11 zur Aufnahme eines Magnetsystems, während der übrige Teil mit emporgezogenen
Seitenwänden 12, einer Längs-Zwischenwand 13 und Querwänden 14 zwei Reihen von Kontaktträgerkammern
15 bildet. Diese Kontakträgerkammern 15 sind nach unten schlitzförmig zu Steckkanälen
16 verengt (siehe Figur 4), um jeweils von oben, senkrecht zur Grundebene 10, einsteckbare
Festkontaktträger 21 oder Kontaktfederträger 22 aufzunehmen. Die Festkontaktträger
21 bilden an ihren freien Enden jeweils passive (bzw. feststehende) Kontaktfedern
23 mit daran befestigten Festkontaktstücken 24, während an den Kontaktfederträgern
22 jeweils aktive (bzw. bewegliche) Kontaktfedern 25 mit an deren freien Enden befestigten
beweglichen Kontaktstücken 26 befestigt sind.
[0010] Das zur Betätigung des Relais dienende Magnetsystem besitzt ein U-förmiges Kernjoch
31 mit einem Kernschenkel 32 und einem Jochschenkel 33. Ein Spulenkörper 34 trägt
eine Erregerspule 35 und nimmt in einer axialen Durchgangsöffnung den Kernschenkel
32 auf. Da dieser wegen der begrenzten Spulenbreite eine geringere Breite aufweist
als der Jochschenkel 33, ist ein zusätzlicher Flußführungsteil 36 zusammen mit dem
Kernschenkel 32 in das Spuleninnere eingeschoben. Auf diese Weise wird der Eisenquerschnitt
innerhalb der Spule ebenso vergrößert wie die Polfläche 32a bzw. 36a, mit der ein
Anker 37 zusammenwirkt. Dieser Anker ist mit Hilfe einer Ankerfeder 38 am freien Ende
des Jochschenkels 33 gelagert und bildet mit den Polflächen 32a, 36a in üblicher Weise
einen Arbeitsluftspalt. Zwei Rückstellschenkel 39 der Ankerfeder 38 erzeugen die Ruhestellung
der Kontakte bei nichterregtem Zustand des Magnetsystems.
[0011] Die Bewegung des Ankers 37 wird über einen Ankerfortsatz 37a auf einen Schieber 40
und über diesen auf die aktiven Kontaktfedern 25 übertragen. Da die Kontaktfedern
auf der dem Anker entgegengesetzten Seite des Magnetsystems angeordnet sind, besitzt
der Schieber einen sich oberhalb der Spule erstreckenden Verbindungsabschnitt 41,
an den sich ein nach unten in Richtung auf die Bodenebene stufenartig abgesetzter
Betätigungsabschnitt 42 anschließt. Dieser Betätigungsabschnitt bildet mit einer mittigen
Längswand 43 sowie Seitenwänden 44 und Querwänden 45 und 46 jeweils Rahmen für jede
einzelne Kontaktfeder, die diese Kontaktfedern, mit Ausnahme der jeweils ersten passiven
Kontaktfedern 24R und der jeweils letzten passiven Kontaktfedern 23R und 23A2, die
in den Endbereichen des Betätigungsabschnittes 42 des Schiebers 40 liegen und deshalb
nach einer Seite jeweils keine Abschirmung zu einer benachbarten Kontaktfeder benötigen.Zur
Erläuterung sei hier angemerkt, daß die aktiven und passiven Kontaktfedern 25 und
23 in Figur 4 zur Bezeichnung der Kontaktart mit Zusatzbezeichnungen versehen sind,
also 23A1, 23A2 für passive Arbeitskontaktfedern (Schließerkontaktfedern), 23R für
passive Ruhekontaktfedern (Öffnerkontaktfedern), 25A1 und 25A2 für aktive Arbeitskontaktfedern
(Schließerkontaktfedern) und 25R für aktive Ruhekontaktfedern (Öffnerkontaktfedern).
Innerhalb der durch Trennwände 43,44,45 und 46 gebildeten Rahmen des Schiebers 40
sind jeweils Fenster 47 für die aktiven Kontaktfedern sowie Fenster 48 für die passiven
Kontaktfedern ausgespart. Die jeweiligen passiven Kontaktfedern 23 und aktiven Kontaktfedern
25 ragen durch diese Fenster 46 bzw. 47 hindurch, so daß sich die Kontaktstücke 24
bzw. 26 tragenden Enden jeweils oberhalb des Betätigungsabschnittes 42 des Schiebers
und im wesentlichen innerhalb der durch Trennwände 43,44,45 und 46 gebildeten Rahmen
befinden.
[0012] Diejenigen Querwände bzw. Sperrwände 46, welche jeweils zusammenwirkende aktive und
passive Kontaktfedern trennen, besitzen jeweils einen annähernd halbkreisförmigen
Ausschnitt 49 in Anpassung an die runde Kontur der Kontaktstücke. In diesem Ausschnitt
49 ist jeweils ein bewegliches Kontaktstück 26 der aktiven Kontaktfedern 25 geführt.
Dadurch kann die aktive Kontaktfeder selbst nahe an der Sperrwand 46 bzw. einer von
der Sperrwand vortretenden Sperr-Rippe 50 anliegen. Außerdem bildet der Schieber jeweils
von den Seitenwänden 44 nach innen vorstehende Betätigungsnasen 52, die in unterschiedlicher
Höhe jeweils die aktiven Arbeitskontaktfedern bzw. die aktiven Ruhekontaktfedern betätigen.
Die aktiven Kontaktfedern sind dabei jeweils innerhalb des Fensters 47 angeordnet
und zwischen der jeweiligen Sperr-Rippe 50 und der zugehörigen Betätigungsnase 51
oder 52 mit engem Spiel geführt. Dadurch werden beim Verschweißen eines Kontaktes
auch alle übrigen aktiven Kontaktfedern gegen eine weitere Schaltbetätigung gesperrt.
[0013] Bei der Montage des Relais wird zunächst das zusammengebaute Magnetsystem in die
Ausnehmung 11 des Grundkörpers 1 eingesetzt, wobei die Ankerfeder 38 zwischen dem
Jochschenkel 33 und dem Grundkörper befestigt wird. Auf das Magnetsystem wird der
Schieber 40 mit seinem Verbindungsabschnitt 41 aufgesetzt, wobei die Rückstellschenkel
39 der Ankerfeder 38 in die Durchbrüche 41a des Schiebers eingehängt werden. Der Anker
selbst wird dabei am Jochschenkel 33 gelagert und mit seinem Fortsatz 37a in den Durchbruch
41b des Schiebers 40 eingehängt.
[0014] Nach der Montage des Schiebers 40, der mit der Längstrennwand 43 auf der Längswand
13 und mit den Längswänden 44 auf den Seitenwänden 12 des Grundkörpers 1 sitzt, werden
die Kontaktfedern montiert. Dabei werden alle Kontaktfedern durch die entsprechenden
Fenster 47 und 48 des Schiebers hindurch in die Kammern 15 des Grundkörpers eingesetzt
und in den Steckschlitzen 16 befestigt. Alle Festkontaktträger 21 mit den passiven
Kontaktfedern 23 sind gleich aufgebaut und gerade, so daß sie senkrecht zur Grundebene
in den Grundkörper eingesteckt werden können. Auch alle aktiven Kontaktfedern 25 mit
ihren Kontaktfederträgern 22 sind gleich aufgebaut und gerade, so daß sie unabhängig
von ihrer Funktion als Arbeitskontaktfedern 25A1, 25A2 oder Ruhekontaktfedern 25R
senkrecht zur Grundebene durch die zugehörigen Fenster 47 des Schiebers eingesetzt
werden können. Der Schieber 40 wird zu diesem Zweck entgegen der Vorspannung der Ankerfeder
38 in einer Mittelposition gehalten.
[0015] Alle Kontaktfedern müssen bei dieser Konstruktion von oben durch den bereits montierten
Schieber 40 in den Grundkörper eingesteckt werden, weil die Endabschnitte der Kontaktfedern,
zumindest die der aktiven Kontaktfedern 25 mit den Kontaktstücken 26 einen größeren
Querschnitt aufweisen als die Fenster 47, so daß der Schieber nicht nachträglich von
oben über die Kontaktfedern gesteckt werden kann. Durch diese Größenverhältnisse erhält
einerseits der Schieber seine Stabilität aufgrund der geschlossenen Rahmen um die
Kontaktfedern herum, andererseits kann ein abgebrochenes Kontaktstück nicht durch
ein Fenster 47 nach unten in eine Federkammer fallen und dort gegebenenfalls einen
Kurzschluß verursachen.
[0016] Im unerregten Zustand des Magnetsystems wird der Schieber durch die Rückstellkraft
der Ankerfeder 38 in die Ruheposition gezogen, das heißt in Figur 4 nach rechts. Dabei
werden die im entspannten Zustand geraden Ruhekontaktfedern 25R nach rechts in die
in Figur 4 gezeigte Position gezogen, so daß sie mit der passiven Ruhekontaktfeder
23R Kontakt gibt.
[0017] Bei Erregung des Magnetsystems wird der Schieber in Figur 4 nach links bewegt, die
aktive Ruhekontaktfeder 25R wird von der passiven Ruhekontaktfeder 23R abgehoben und
durch die Sperr-Rippe 50R in ihre geöffnete Arbeitsposition bewegt. Zugleich greift
der Schieber mit den Betätigungsnasen 51 seitlich an den aktiven Arbeitskontaktfedern
25A1 und 25A2 an und bewegt diese in Richtung auf die passiven Arbeitskontaktfedern
23A1 und 23A2, bis die entsprechenden Arbeitskontakte geschlossen sind. Beim Abschalten
der Erregung stellt die Ankerfeder 38 den Ruhezustand wieder her, wobei der Schieber
40 über die Betätigungsnasen 52 seitlich der Kontaktstücke 26R angreift und die Ruhekontakte
schließt. Verschweißt einer der Kontakte, so wird über die enge Führung der aktiven
Kontaktfedern 25 sichergestellt, daß eine weitere Bewegung des Schiebers 40 und damit
eine weitere Betätigung der übrigen Kontakte gesperrt wird. Verschweißt beispielsweise
ein Ruhekontakt, so wird über die Sperr-Rippe 50R, die unmittelbar neben dem Kontaktstück
angreift, der Schieber gegen weitere Bewegung gesperrt. Die Arbeitskontakte können
also nicht schließen. Verschweißt dagegen ein Arbeitskontakt, so wird ebenfalls über
die neben dem verschweißten Kontakt an der zugehörigen Kontaktfeder angreifende Sperr-Rippe
50A eine Rückstellung des Schiebers und eine Betätigung der Ruhekontakte verhindert.
[0018] Da außerdem alle aktiven Kontaktfedern gerade ausgebildet sind, wirken sie selbstöffnend.
Bricht beispielsweise eine Betätigungsnase 51 oder 52 am Schieber, so öffnet die betreffende
aktive Kontaktfeder (Öffner) oder sie wird nicht geschlossen (beim Schließer). Bricht
dagegen die Ankerfeder 38, so öffnen sich alle Ruhekontakte (Öffnerkontakte), und
alle Schließer werden nicht mehr geschlossen.
[0019] Wie sich aus der Beschreibung und insbesondere aus den Figuren 4, 5 und 6 ergibt,
liegen die Betätigungsnasen 52 für die aktiven Ruhekontaktfedern 25R wesentlich höher
bezüglich der Grundebene als die Betätigungsnasen 51 für die aktiven Arbeitskontaktfedern
25A1 und 25A2. Dadurch ist die Kraft-Weg-Übersetzung bei den Arbeitskontakten und
den Ruhekontakten unterschiedlich. Da das Magnetsystem jeweils in geschlossenem Zustand,
das heißt bei angezogenem oder fast angezogenem Anker, am stärksten ist, während bei
abgefallenem Anker durch den großen Luftspalt die Kraft nur langsam ansteigt, muß
normalerweise durch die Dimensionierung des Magnetsystems sichergestellt werden, daß
das Magnetsystem auch zu Beginn der Ankeranzugsbewegung genügend Kraft aufbringt,
um die Ruhekontakte in Richtung Öffnung zu betätigen und dabei die Rückstellkraft
der Ankerfeder zu überwinden. Durch die versetzte Anordnung der Betätigungspunkte
bzw. der Betätigungsnasen 51 und 52 bezüglich der Grundebene wird nun erreicht, daß
die aktiven Öffnerkontaktfedern mit geringerer Kraft und über einen längeren Weg betätigt
werden, während die aktiven Schließerkontaktfedern durch die kürzere Hebelübersetzung
auf kurzem Wege zum Schließen gebracht werden. In diesem Moment hat das Magnetsystem
bereits mehr Kraft, da der Anker sich schon weitgehend an die Polfläche angenähert
hat. Durch diese Maßnahme läßt sich insbesondere bei der Konstruktion eines Sicherheitsrelais,
bei dem keine Umschaltkontakte, sondern getrennt betätigbare Öffner und Schließer
verwendet werden, der Wirkungsgrad des Magnetsystems erhöhen, so daß dieses kleiner
als sonst üblich dimensioniert werden kann.
[0020] Im Diagramm von Figur 7 ist die Anpassung der Kraft-Weg-Kennlinien gezeigt. Dabei
bezeichnet f die Kennlinie der aufsummierten Federkräfte und m die Kennlinie des Magnetsystems.
Über dem Weg s, der die Ankerbewegung bzw. die Bewegung des Schiebers 40 zwischen
der Ruheposition (in Figur 4 rechts bei geöffnetem Anker) und der Arbeitsposition
(in Figur 4 links bei geschlossenem Anker) darstellt, sind die jeweils gegeneinander
wirksamen Kräfte F aufgetragen. Im Ruhezustand befindet sich der Schieber beispielsweise
an der Stelle s1 oder rechts davon, je nach Kontaktabbrand. Beim Anziehen des Ankers
bewegt sich der Schieber nach links, wobei die Kraft m des Magnetsystems zunächst
nur langsam ansteigt. In diesem Bereich bis s2 ist aber auch die zu überwindende Öffnerkraft
(an der aktiven Ruhekontaktfeder bzw. der an diese angepaßten Ankerfeder) aufgrund
der großen Hebelübersetzung noch relativ gering. Von s2 bis s3 ergibt sich durch die
aktiven Arbeitskontaktfedern eine stärker ansteigende Federkraft, die durch eine in
diesem Bereich auch stärker ansteigende Magnetkraft m überwunden wird. Von s3 bis
zum Anschlag steigen sowohl die Federkraft f als auch die Magnetkraft stark an. Dies
ist der Bereich des Überhubs bis zum Punkt s4.
1. Relais mit einem Grundkörper (1), der eine Grundebene (10) festlegt, einem auf dem
Grundkörper (1) angeordneten Magnetsystem mit Spule (35), Kern (31) und Anker (37),
mit mindestens einem Schliesser-Kontaktfederpaar (23A1, 25A1, 23A2, 25A2) und mindestens
einem Öffner-Kontaktfederpaar (23R, 25R), wobei jedes Kontaktfederpaar eine passive
(23) und eine aktive (25) Kontaktfeder umfasst und wobei jede Kontaktfeder (23, 25)
senkrecht zur Grundebene stehend in dem Grundkörper (1) befestigt ist und an ihrem
von dem Grundkörper entfernten Ende ein Kontaktstück (24,26) trägt, und mit einem
Betätigungs-Schieber (40), der parallel zur Grundebene (10) bewegbar ist und an jeder
aktiven Kontaktfeder (25) jeweils in der Nähe des Kontaktstückes (26) angreift, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (40) an den aktiven Öffner-Kontaktfedern (25R) in einem größeren Abstand
bezüglich der Befestigung im Grundkörper (1) angreift als an den aktiven Schliesser-Kontaktfedern
(25A1, 25A2), wobei das Relais derart ausgebildet ist, dass zunächst eine Betätigung
der Öffner-Kontakte und dann eine Betätigung der Schließer-Kontakte Stattfindet.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle aktiven Kontaktfedern (25) baugleich sind.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass alle aktiven Kontaktfedern (25) im entspannten Zustand eine öffnungsposition gegenüber
ihren zugehörigen passiven Kontaktfedern (23) einnehmen und dass die aktiven Öffner
Kontaktfedern (25R) durch die Kraft einer Rückstellfeder (38) und die aktiven Schliesser-Kontaktfedern
(25A1, 25A2) durch die Kraft des Magnetsystems (35, 31, 37) in ihre jeweilige Schliessposition
geschaltet werden.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Magnetsystem (31, 35, 37) einen U-förmigen Kern (31) mit einem innerhalb der
Spule liegenden Kernschenkel (32) und einem außerhalb der Spule liegenden Jochschenkel
(33) aufweist, wobei der Eisenquerschnitt des Kernschenkels (32) durch ein zusätzliches
Flussglied (36) verstärkt ist.
1. A relay having a base (1) which establishes a base plane (10), a magnet system arranged
on the base (1) and provided with a coil (35), a core (31) and an armature (37), having
at least one pair of closing (contact-making) spring contacts (23A1, 25A1, 23A2, 25A2)and
at least one pair of opening (contact-breaking) spring contacts (23R, 25R), with each
pair of spring contacts including a passive spring contact (23) and an active spring
contact (25) and each spring contact (23, 25) being secured in the base (1) such that
it stands perpendicularly with respect to the base plane and carries on its end remote
from the base a contact piece (24, 26), and having an actuating slide element (40)
which is movable parallel to the base plane (10) and acts on each active spring contact
(25), in each case in the vicinity of the contact piece (26),
characterised in that
the slide element (40) acts on the active opening spring contacts (25R) at a larger
spacing with respect to securing in the base (1) from that at which it acts on the
active closing spring contacts (25A1, 25A2), wherein the relay is formed in such a
way that first the opening contacts are being operated and then the closing contacts
are being operated.
2. A relay according to Claim 1, characterised in that all the active spring contacts (25) are of the same construction.
3. A relay according to Claim 1 or 2, characterised in that in the untensioned condition all the active spring contacts (25) adopt an opening
position with respect to their associated passive spring contacts (23), and in that the active opening spring contacts (25R) are switched by the force of a restoring
spring (38) and the active closing spring contacts (25A1, 25A2) are switched by the
force of the magnet system (35, 31, 37) into their respective closing position.
4. A relay according to one of Claims I to 3, characterised in that the magnet system (31, 35, 37) has a U-shaped core (31) with a core limb (32) lying
inside the coil and a yoke limb (33) lying outside the coil, with the iron cross-section
of the core limb (32) being reinforced by an additional flux member (36).
1. Relais comportant un corps de base (1) définissant un plan de base (10), un système
magnétique agencé sur le corps de base (1) comportant une bobine (35), un noyau (31)
et une armature (37), avec au moins une paire des ressorts de contact de travail (23A1,
25A1, 23A2, 25A2) et au moins une paire de ressorts de contact de repos (23R, 25R),
chaque paire de ressorts de contact englobant un ressort de contact passif (23) et
un ressort de contact actif (25), chaque ressort de contact (23, 25) étant fixé dans
le corps de base (1) dans une position verticale par rapport au plan de base, et supportant
une pièce de contact (24, 26) sur son extrémité éloignée du corps de base, et un coulisseau
d'actionnement (40) pouvant être déplacé parallèlement au plan de base (10) et s'engageant
respectivement dans chaque ressort de contact actif (25) au voisinage de la pièce
de contact (26),
caractérisé en ce que
l'engagement du coulisseau (40) dans les ressorts de contact de repos actifs (25R)
se fait à une distance plus grande par rapport à la fixation dans le corps de base
(1) que son engagement dans les ressorts de contact de travail actifs (25A1, 25A2),
le relais étant formé de façon à ce que d'abord les contacts de repos soient activés
et ensuite les contacts de travail soient activés
2. Relais selon la revendication 1, caractérisé en ce que tous les ressorts de contact actifs (25) ont la même construction.
3. Relais selon les revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que tous les ressorts de contact actifs (25) occupent dans l'état détendu une position
d'ouverture par rapport à leurs ressorts de contact passifs correspondants (23), les
ressorts de contact de repos actifs (25R) étant commutés dans leur position de travail
respective par la force d'un ressort de rappel (38), les ressorts de contact de travail
actifs (25A1, 25A2) y étant commutés par la force du système magnétique (35, 31, 37).
4. Relais selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le système magnétique (31, 35, 37) comporte un noyau en U (31) avec une branche de
noyau (32) agencée à l'intérieur de la bobine et une branche de culasse (33) agencée
à l'extérieur de la bobine, la section du fer de la branche de noyau (32) étant renforcée
par un élément de flux supplémentaire (36).