[0001] Die Erfindung betrifft einen handgeführten Werkzeughalter für die Aufnahme von Meisselwerkzeugen
mit einem rohrförmigen Führungsteil zur axialen Führung des Meisselwerkzeuges und
ein Halteteil, welches das Führungsteil umfasst und an seinem, dem bearbeitungsseitig
gegenüberliegenden Ende, einen Schutzflansch aufweist.
[0002] Handgeführte Werkzeughalter der genannten Art dienen der Führung von Meisselwerkzeugen.
Dabei wird durch einen, mit einer Hand geführten, Hammer das Längsende des Meisselwerkzeuges
beaufschlagt. Anwendungsgebiete solcher handgeführten Werkzeughalter sind beispielsweise
Meisselarbeiten an Orten, wo kein Strom zur Verfügung steht, kleine Nachbesserungsarbeiten
oder dosiertes Arbeiten bei unbekanntem Untergrund.
[0003] Ein handgeführter Werkzeughalter der beschriebenen Art ist in der DE 2 610 663 A1
offenbart. Dieser bekannte handgeführte Werkzeughalter besteht aus einem einstückigen,
rohrförmigen Kunststoffteil, welches beispielsweise ein Meisselwerkzeug aufnimmt.
Das Führungsteil besteht beispielsweise aus vier Stegen, die sich in den Innenraum
des Werkzeughalters erstrecken. Wird ein Meisselwerkzeug in diesen bekannten Werkzeughalter
eingeführt, so weichen die Stege dem Meisselwerkzeug aus und halten es reibschlüssig.
Da öfters Schläge mit dem Hammer nicht genau die Mitte des Längsendes des handgeführten
Werkzeughalters treffen, kann es beispielsweise zu Verletzungen der Hand, mit welcher
der Werkzeughalter gehalten wird, kommen. Um diesem Umstand vorzubeugen, ist am beschriebenen
Werkzeughalter beispielsweise an dem, der Bearbeitungsrichtung entgegengesetzten Ende
eines das Führungsteil umfassenden Halteteiles, ein Schutzflansch angeordnet, welcher
die den Werkzeughalter haltende Hand abschirmt.
[0004] Dieser bekannte einstückig ausgebildete, handgeführte Werkzeughalter bietet zwar
den Vorteil einer wirtschaftlichen Herstellung, jedoch ist die sichere Halterung des
Meisselwerkzeuges nicht in jedem Fall gewährleistet. Durch die reibschlüssige Halterung
des Meisselwerkzeuges ist, insbesondere bei starker Beanspruchung, beispielsweise
ein unkontrolliertes Gleiten des Meisselwerkzeuges in dem bekannten handgeführten
Werkzeughalter möglich.
[0005] Ferner ist bei dieser bekannten Lösung nachteilig, dass zwischen dem Meisselwerkzeug
und dem zum Einsatz gelangenden Hammer eine Rückkopplung besteht. Die ausführende
Person verspürt somit bei jedem Hammerschlag einen Rückschlag durch den zum Einsatz
gelangenden Hammer.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen handgeführten Werkzeughalter
zu schaffen, der das Meisselwerkzeug von dem zum Einsatz gelangenden Hammer entkoppelt
und ferner es erlaubt, das zur Anwendung gelangende Meisselwerkzeug sicher zu führen.
Zusätzlich soll der handgeführte Werkzeughalter wirtschaftlich herstellbar sein.
[0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Führungsteil als Führungsrohr
mit einem Verriegelungsmechanismus ausgebildet ist.
[0008] Die Verwendung von Meisselwerkzeugen, die in bekannten Handwerkzeugmaschinen zur
Anwendung gelangen, bieten die Vorteile, dass diese Meisselwerkzeuge durch ihr stark
vereinheitlichtes Einsteckende eine optimale Führung erlauben und in einer grosser
Auswahl am jeweiligen Einsatzort zur Verfügung stehen. Jedoch erfordert deren Einsatz
einen geeigneten Werkzeughalter und eine Werkzeugführung. Um eine optimale axiale
Führung zu gewährleisten, wird das Führungsteil des erfindungsgemässen Werkzeughalters
als Führungsrohr ausgebildet. Diese Art der Führung entspricht derjenigen in bekannten
Handwerkzeugmaschinen für Meisselwerkzeuge. Der Verriegelungsmechanismus verhindert
ein Herausfallen des Meisselwerkzeuges aus dem Führungsrohr und ermöglicht somit eine
einfache Handhabung des handgeführten Werkzeughalters mit Meisselwerkzeugen, die in
bekannten Handwerkzeugmaschinen zur Anwendung gelangen.
[0009] Der Verriegelungsmechanismus weist vorzugsweise ein das Führungsrohr zumindest teilweise
umfassendes, entgegen der Kraft eines elastischen Elements versetzbares, Betätigungsteil
und ein radial versetzbares Verriegelungselement auf. Das Verriegelungselement ist
beispielsweise in eine Führungsnut des Einsteckendes eines Meisselwerkzeuges bringbar
und verhindert damit durch eine axial begrenzte Führung das Herausfallen des Meisselwerkzeuges
aus dem Führungsrohr. Durch die radiale Versetzbarkeit des Verriegelungselements wird
ein einfaches Lösen der Führung zwischen dem zur Anwendung gelangenden Meisselwerkzeug
und dem handgeführten Werkzeughalter ermöglicht. Mit Hilfe des versetzbaren Betätigungsteils
lässt sich dieser Vorgang steuern. Das elastische Element garantiert, dass das Verriegelungselement
in der Ruhelage bei eingesetztem Meisselwerkzeug mit diesem und dem Werkzeughalter
eine axial begrenzte Führung bildet.
[0010] Zweckmässigerweise ist der Verriegelungsmechanismus so ausgestaltet, dass er störungsfrei
funktioniert und wirtschaftlich herstellbar ist. Die Führung des Verriegelungselementes
übernimmt eine radiale Bohrung im Führungsrohr. Das Verriegelungselement weist vorzugsweise
eine die Wandstärke des Führungsrohres überragende radiale Erstreckung auf. Somit
ist sichergestellt, dass das Verriegelungselement immer durch die Bohrung geführt
ist.
[0011] Vorteilhafterweise ist das Verriegelungselement kugelförmig ausgebildet. Die Kugelform
verhindert ein verklemmen des Verriegelungselementes in der Bohrung und wirkt sich
fertigungstechnisch positiv aus, da beispielsweise die Montage des Werkzeughalters
vereinfacht wird.
[0012] Dadurch, dass zweckmässigerweise das Betätigungsteil in Bearbeitungsrichtung versetzbar
ist, kann der Anwender bei der Betätigung des Betätigungsteils Halt am Schutzflansch
des Werzeughalters suchen und die benötigte Kraft zum Versetzen des Betätigungsteils
aufbringen, was zur Handlichkeit des Werkzeughalters beiträgt.
[0013] Für eine weitergehende wirtschaftliche Herstellung ist es zweckmässig, das Betätigungsteil
als Hülse auszubilden. Zusätzlich dient bei dieser Ausführungsform das Führungsrohr
als Führung für das Betätigungsteil.
[0014] Vorzugsweise weist das Betätigungsteil eine Tasche auf, die zur Aufnahme des Verriegelungselementes
dient und mindestens eine Tiefe aufweist, welche der Differenz zwischen der radialen
Erstreckung des Verriegelungselementes und der Wandstärke des Führungsrohres entspricht.
[0015] Dadurch, dass der Verriegelungsmechanismus vorzugsweise im Abstand von dem bearbeitungsseitig
gegenüberliegenden Ende des Führungsrohres angeordnet ist und zur Überbrükkung des
Abstandes innerhalb des Führungsrohres ein axial geführter Döpper angeordnet ist,
wird die Rückkopplung zwischen dem Meisselwerkzeug und dem zum Einsatz gelangenden
Hammer unterbrochen. Ausserdem verhindert die Verwendung des Döppers die Verformung
und/oder Materialermüdung am Meisselwerkzeug.
[0016] Der Döpper ist vorteilhafterweise mittels Anschlagschultern und Gegenschultern axial
begrenzt beweglich gelagert. Somit ist er gegen ein Herausfallen aus dem Führungsrohr
gesichert. Zusätzlich wird eine Überbeanspruchung des Verriegelungsmechanismus bei
der Anwendung verhindert, da der Döpper in der axialen Bewegung begrenzt ist.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines, in einer Zeichnung wiedergegebenen,
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0018] Die Zeichnung zeigt einen erfindungsgemässen handgeführten Werkzeughalter zur Führung
eines teilweise dargestellten Meisselwerkzeuges 1 und eines daran anschliessenden
Döppers 5, bestehend aus einem Halteteil 3, das ein als Führungsrohr 2 ausgebildetes
Führungsteil umfasst und an seinem bearbeitungsseitig gegenüberliegenden Ende einen
Schutzflansch 4 aufweist.
[0019] Das Führungsrohr 2 ist mit einem insgesamt mit 6 bezeichnetem Verriegelungsmechanismus
versehen. Der Verriegelungsmechanismus 6 weist ein Betätigungsteil 7, das als Hülse
ausgebildet ist, und ein kugelförmiges Verriegelungselement 8 auf. Das Verriegelungselement
8 ist in einer Bohrung 15 des Führungsrohres 2 radial versetzbar gelagert und erstreckt
sich radial über die Wandstärke des Führungsrohres 2 hinaus. Die Bohrung 15 ist im
an den Innenraum des Führungsrohres 2 angrenzenden Bereich derart verengt ausgebildet,
dass deren lichter Durchmesser kleiner ist, als der Durchmesser des Verriegelungselementes
8.
[0020] Das Betätigungsteil 7 ist entgegen der Kraft eines elastischen Elementes 9, das als
Feder ausgebildet ist, in der Bearbeitungsrichtung B verschiebbar gelagert. Unter
der Kraft des elastischen Elementes verschliesst das Betätigungsteil 7 die Bohrung
15 an der Aussenumfangsfläche des Führungsrohres 2 zumindest teilweise. Dadurch, dass
das Verriegelungselement 8 den Aussenumfang des Führungsrohres 2 nicht überragen kann,
ragt es, mit der die Wandstärke des Führungsrohres 2 überschreitenden radialen Erstreckung,
in den Innenraum des Führungsrohres 2 und bildet somit eine Führung für das Meisselwerkzeug
1.
[0021] Wirkt auf das Betätigungsteil 7 eine genügend grosse Kraft in Bearbeitungsrichtung
B, so wird dieses versetzt und somit ist das Verriegelungselement 8 teilweise radial
in eine Tasche 12 bringbar, sodass es nicht mehr in den Innenraum des Führungsrohres
2 hineinragt. Somit ist der handgeführte Werkzeughalter entriegelt und ein Einbringen
oder Auswechseln des Meisselwerkzeuges 1 ist möglich. Wird die auf das Betätigungsteil
7 wirkende Kraft reduziert, so bewegt sich das Betätigungsteil 7 entgegen der Bearbeitungsrichtung
B bis an einen Anschlag 16 am Halteteil 3 in die Ruhelage. Das Verriegelungselement
8 wird aus der Tasche 12 ausgerückt und in den Innenraum des Führungsrohres 2 gedrückt.
[0022] Der den Abstand zwischen dem Verriegelungsmechanismus 6 und dem, an der Bearbeitungsrichtung
B entgegengesetzten Längsende 11 des Führungsrohrs 2, überbrückende Döpper 5 wird
axial im Führungsrohr 2 geführt. Das Führungsrohr 2 weist Anschlagschultern 14 auf,
welche zusammen mit auf dem Döpper 5 ausgebildeten Gegenschultern 13 die axiale Bewegung
des Döppers 5 begrenzen. Die Anschlagschultern 14 sind beispielsweise durch einen
Sprengring, der in einer Ausnehmung im Führungsrohr 2 angeordnet ist, gebildet. Die
Tiefe der Ausnehmung ist derart zu dimensionieren, dass der Sprengring diese teilweise
radial überragt.
1. Handgeführter Werkzeughalter für die Aufnahme von Meisselwerkzeugen (1) mit einem
Führungsteil zur axialen Führung des Meisselwerkzeuges (1) und ein Halteteil (3),
welches das Führungsteil umfasst und an seinem, dem bearbeitungsseitig gegenüberliegenden
Ende, einen Schutzflansch (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil als Führungsrohr (2) mit einem Verriegelungsmechanismus (6) ausgebildet
ist.
2. Werkzeughalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsmechanismus
(6) ein, das Führungsrohr (2) zumindest teilweise umfassendes, entgegen der Kraft
eines elastischen Elements (9) versetzbares, Betätigungsteil (7) und ein radial versetzbares
Verriegelungselement (8) aufweist.
3. Werkzeughalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement
(8) in einer radialen Bohrung (15) des Führungsrohrs (2) gelagert ist und eine die
Wandstärke des Führungsrohres (2) überragende radiale Erstreckung aufweist.
4. Werkzeughalter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement
(8) kugelförmig ausgebildet ist.
5. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das
Betätigungsteil (7) in Bearbeitungsrichtung (B) versetzbar ist.
6. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Betätigungsteil (7) als Hülse ausgebildet ist.
7. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Betätigungsteil (7) eine Tasche (12) aufweist, die zur Aufnahme des Verriegelungselementes
(8) dient und mindestens eine Tiefe aufweist, welche der Differenz zwischen der radialen
Erstreckung des Verriegelungselementes (8) und der Wandstärke des Führungsrohres (2)
entspricht.
8. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Verriegelungsmechanismus (6) im Abstand von dem bearbeitungsseitig gegenüberliegenden
Ende des Führungsrohres (2) angeordnet ist und zur Überbrückung des Abstandes innerhalb
des Führungsrohres (2) ein axial geführter Döpper (5) angeordnet ist.
9. Werkzeughalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Döpper (5) mittels
Anschlagschultern (14) und Gegenschultern (13) axial begrenzt beweglich gelagert ist.