[0001] Die Erfindung betrifft eine Greifervorrichtung für einen Hublader in der Form eines
Klammergerätes mit zwei in ihrer Öffnungsweite verstellbaren flächigen Klammerarmen
oder Klemmbacken, deren Länge im Wesentlichen für das Ergreifen mehrerer hintereinander
und/oder nebeneinander angeordneter, zu ergreifender Nutzlasten bemessen ist und denen
eine Steuerschaltung für die Einstellung und/oder Anzeige der Klammerkraft zugeordnet
sind. Die Greifervorrichtung kann insbesondere als Klammergerät ausgebildet sein.
[0002] Mit derartigen Anbaugeräten bzw. Greifervorrichtungen wird es ermöglicht, bestimmte
Nutzlasten zwischen den Klammerarmen oder Klemmbacken aufzunehmen, durch Ausüben einer
Kraft diese festzuhalten und ohne bodenseitige Unterstützung durch Verfahren des Hubladers
an einen gewünschten Ort zu verbringen.
[0003] Bereits in der DE-PS 908 471 ist dabei erkannt worden, dass bei der Handhabung verschiedener
hoher Stapel mit Kisten von Zitrusfrüchten oder dergleichen es sinnvoll ist, die auf
die Kistenstapel ausgeübte Kraft proportional oder jedenfalls in Abhängigkeit von
der Gesamtmasse beziehungsweise dem Gesamtgewicht der Kistenstapel oder anderweitigen
Nutzlast vorzusehen. Wird eine zu geringe Anpresskraft ausgeübt, können die Klammerarme
den Kistenstapel nicht halten; wird eine jedenfalls für den aktuellen Kistenstapel
zu große Anpresskraft ausgeübt, so wirkt dieser auf eine zu kleine Fläche der Nutzlast,
was zur Beschädigung oder Zerstörung führen kann. Die Erhöhung der Anpresskraft abhängig
von der Nutzlast ist auch in der EP 0 529 488 A1 durch entsprechende mechanische Konstruktionen
gewährleistet worden.
[0004] Derartige Konstruktionen haben jedoch den Nachteil, dass sie von aktuellen, beispielsweise
aus der Fahrsituation des Hubladers herrührenden Kräften beispielsweise beim Überfahren
von Bodenwellen oder Steigungen unerwünscht reagieren, da auch diese Kräfte durch
die Konstruktionen mit umgesetzt werden.
[0005] Mit einem anderen Problem beschäftigten sich die DE 38 01 133 C2 und die EP 0 244
984 A2. Hier wird mittels Photosensoren, beispielsweise Lichtschranken, die Einfahrtiefe
des Hubladers gemessen, um sicherzustellen, dass die entsprechenden Nutzlasten auch
korrekt und komplett erfasst werden. Beispielsweise sollen von mehreren hintereinander
stehenden Kartons nur einer oder auch mehrere, aber natürlich vollständig gehandhabt
werden. Diese Konzeptionen sind jedoch recht kompliziert und auch fehleranfällig.
Lichtschranken und Photodetektoren können gerade bei rauer Umgebung leicht verschmutzen
und dann zu Fehlfunktionen führen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Greifervorrichtung für einen Hublader
vorzuschlagen, mit dem in technisch einfacher und möglichst wenig fehleranfälliger
Form ein zuverlässiger Transport von mehreren insbesondere quaderförmigen Nutzlasten
möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine Pendelachse an mindestens einem der
flächigen Klammerarme vorgesehen ist, dass diese Pendelachse im mittleren Bereich
des Klammerarmes angeordnet ist und im Wesentlichen senkrecht verläuft, so dass die
den Nutzlasten zugewandte Fläche dieses Klammerarmes um die Pendelachse pendeln kann,
dass ein Begrenzer vorgesehen ist, der den maximalen Pendelwinkel der den Nutzlasten
zugewandten Fläche aus der Parallelen zu der gegenüberliegenden Fläche des anderen
Klammerarmes begrenzt, und dass ein Schalter vorgesehen ist, der abhängig von dem
Erreichen dieses maximalen Pendelwinkels ein Signal abgibt, dass der Steuerschaltung
für die Einstellung und/oder Anzeige der Klammerkraft zugeführt wird.
[0008] Eine solche Konzeption löst überraschend das Problem, und zwar sowohl außerordentlich
zuverlässig als auch technisch recht einfach und kostengünstig.
[0009] In anderem Zusammenhang sind bei Klammerarmen für Hubstapler solche Pendelachsen
schon bekannt. Wenn nämlich Kartons mit durchaus gleichartigen Produkten vorliegen,
so gibt es gleichwohl in den Abmessungen gewisse Schwankungsbreiten. Die Größe der
Kartons beispielsweise für Waschmaschinen oder Kühlschränke ist im Regelfall nicht
besonders kritisch und kann daher um einige Millimeter voneinander abweichen.
[0010] Versucht man nun, mit Klammerarmen mehrere dieser Kartons gleichzeitig aufzunehmen,
so ist möglicherweise einer dieser Kartons etwas breiter als der andere, so dass ein
Klammerarmpaar den größeren dieser Kartons gut fassen könnte, der etwas kleinere Karton
aber durch die geringfügig auseinandergesperrten Klammerarme durchfallen oder herausrutschen
könnte. Dies kann vermieden werden, indem einer der beiden Klammerarme an einer im
Wesentlichen senkrecht stehenden Pendelachse aufgehängt wird und beim Zusammenfahren
der beiden Klammerarme dieser pendelnd aufgehängte Klammerarm so die Möglichkeit hat,
sich frei der ggf. gerinfügig abgestuften Formgebung der ihm zugewandten Kartonflächen
anzupassen. Der Klammerarm steht daher ggf. geringfügig schräg. Es geht hier ja nur
um Winkel von wenigen Winkelminuten oder vielleicht einigen Winkelgraden. Steht nun
dieser Klammerarm leicht schräg, so fasst er sowohl den größeren als auch den geringfügig
kleineren Karton. Der andere Klammerarm kann herkömmlich ausgebildet bleiben.
[0011] Diese für einen völlig anderen Verwendungszweck dienende und nützliche Pendelaufhängung
des einen Klammerarmes kann nun erfindungsgemäß ausgenutzt werden, um das nun interessierende
Problem lösen zu helfen. Dieser pendelnd aufgehängte Klammerarm verhält sich nämlich
beim völligen Fehlen des einen Kartons so, dass er diesbezüglich in eine Maximalstellung
geht. Er wird nämlich durch keine Nutzlast und keinen Karton in seiner Pendelbewegung
begrenzt und fährt so in den Maximalanschlag nach innen, da der Klammerarm auch nicht
durch einen "kleinen" Karton gebremst wird. Auch dieser Maximalanschlag ist natürlich
nur wenige Winkelgrade aus der Parallelen zum anderen Klammerarm versetzt. Die andere,
nach außen gependelte Seite des Klammerarmes fasst so den vorhandenen Karton immer
noch fest.
[0012] Der erfindungsgemäß vorgesehene Schalter gibt nun beispielsweise bei Erreichen dieses
maximalen Pendelwinkels ein Signal ab, dass der Steuerschaltung für die Einstellung
und/oder Anzeige der Klammerkraft zugeführt wird. Das Erreichen dieses maximalen Pendelwinkels
am Begrenzer zeigt ja implizit das Fehlen eines Kartons an, so dass die Steuerschaltung
nun im Rückschluss aus diesem Signal die Klammerkraft korrekt einstellen oder aber
zumindest eine entsprechende Anzeige abgeben kann.
[0013] Die Klemmkraft kann so optimal auf die Zahl der Kartons zwischen den beiden Klammerarmen
abgestimmt werden.
[0014] Die Steuerschaltung hat also exakte Informationen darüber, ob sich ein oder zwei
Nutzlasten hintereinander befinden und kann entsprechend die erforderliche Klemmkraft
der beiden Klammerarme anfordern.
[0015] Statt bei Erreichen des Maximums ein Signal abzugeben kann natürlich auch umgekehrt
ständig ein Signal abgegeben werden, das bei Erreichen abgeschaltet wird oder es können
abhängig von der Winkelstellung des Signals unterschiedliche Signale abgegeben werden.
[0016] Üblicherweise können zwischen zwei Klammerarmen nicht nur hintereinander, sondern
auch nebeneinander ein oder mehrere Kartons aufgenommen werden. Ob dies der Fall ist,
kann das Anbaugerät jedoch auch ohne jede zusätzliche Maßnahme daran erkennen, wie
weit die beiden Klammerarme auseinandergefahren sind. Hierzu bedarf es also keiner
zusätzlichen Schalter.
[0017] Deutlich einfacher als im Stand der Technik ist es auch festzustellen, ob sich vielleicht
auch übereinander mehrere Nutzlasten zwischen den Klammerarmen befinden. Es ist nämlich
auch möglich, eine weitere, im Wesentlichen horizontal verlaufende Pendelachse vorzusehen.
Diese kann entweder am anderen Klammerarm vorgesehen werden oder aber am gleichen
Klammerarm sich mit der ersten Pendelachse kreuzen, so dass eine Punktaufhängung für
die Kraftübertragung auf den Klammerarm vorgesehen wird, also eine Art Kardangelenk
entsteht.
[0018] Wird nämlich eine solche horizontale Pendelachse nun auch so vorgesehen, dass sie
sich ungefähr in Höhe der Oberkante eines untenstehenden Kartons befindet, so kann
durch eine ähnliche Begrenzungsfunktion sofort festgestellt werden, ob ein oder zwei
Kartons übereinander stehen.
[0019] Eine Kombination der verschiedenen Signale kann die Steuerschaltung dann direkt auswerten,
um festzustellen, ob nur ein Karton, zwei Kartons nebeneinander, hintereinander oder
übereinander, vier Kartons entweder in einer Fläche von zweimal zwei Kartons oder
in zwei Schichten zu zwei Kartons übereinander oder möglicherweise gar acht Kartons
sich zwischen den beiden Klammerarmen befinden. Für jeden dieser Fälle kann sie die
optimale Klemmkraft ermitteln und einsetzen oder aber zumindest anzeigen, dass eine
solche Klemmkraft angewendet werden sollte.
[0020] Befinden sich beispielsweise zwischen zwei Klammerarmen insgesamt acht Nutzlasten,
nämlich zwei übereinanderliegende Schichten von je vier im Quadrat angeordneten Kartons,
so wird ohne jeden größeren Aufwand dies durch das Anbaugerät festgestellt. Die beiden
Schalter auf einem Klammerarm stellen fest, dass sie nicht in ihrer Maximalposition
sind, also jeweils mit zwei Kartons beaufschlagt sind und das Anbaugerät stellt ferner
automatisch fest, dass die beiden Klammerarme beim Zusammenfahren genau den Abstand
aufweisen, der der Breite von zwei Kartons entspricht. Die entsprechende Meldung an
die Signalverarbeitungs- und Steuereinheit ergibt also, dass die Klemmkraft der Klammerarme
groß genug sein muss, um insgesamt acht Kartons zu halten. Zugleich besteht aber auch
die Gewähr dafür, dass tatsächlich die Seitenfläche von je vier Kartons zur Aufnahme
dieser entsprechenden Klemmkraft und damit zur Verteilung des entstehenden Druckes
zur Verfügung steht, so dass Beschädigungen vermieden werden können.
[0021] Befindet sich dagegen nur ein einziger Karton zwischen genau den gleichen Klammerarmen,
so werden beide Schalter entsprechend reagieren, da der Klammerarm um beide Pendelachsen
in seine Maximalposition schwenkt; Unmittelbar vor dem Hublader nach innen, da dort
kein Karton steht, und um die horizontale Achse oben einwärts, da nur unten ein Karton
vorhanden ist. Die Schalter melden der Signalverarbeitungs- und Steuereinheit mithin
das Nichtvorhandensein entsprechender Kartons.
[0022] Der Abstand der Klammerarme entspricht der Breite eines Kartons, so dass die Steuereinheit
genügend Klemmkraft für einen Karton bereitstellt, die auch entsprechend von der Seitenwand
dieses einen Kartons ohne Weiteres ertragen werden kann.
[0023] Entsprechendes gilt für alle transportierbaren Zwischenlösungen, beispielsweise für
eine einzelnen Schicht aus vier im Quadrat angeordneten Kartons oder für vier in zwei
Reihen übereinander angeordnete Nutzlasten. Jede Konstellation kann von der Signalverarbeitungs-
und Steuereinheit erkannt und entsprechend berücksichtigt werden.
[0024] Der Fahrer des Hubladers muss keinerlei Schaltvorgänge, Beobachtungsvorgänge oder
sonstige Maßnahmen treffen, um die Kraft der Klammerarme zu beeinflussen. Dadurch
werden natürlich auch mögliche Fehlbedienungen ausgeschlossen.
[0025] Die tatsächliche Ausbildung der Schalter kann in verschiedener Form erfolgen. Die
Anforderungen an diese Schalter ist relativ einfach. Sie müssen nur in der Lage sein,
dass Erreichen des Maximalwertes festzustellen und hierzu kann entweder ein auf Anschlag
reagierender Schalter, ein Druckschalter, aber natürlich auch ein in der Pendelachse
selbst befindlicher geeigneter elektronischer Schalter verwendet werden, der feststellt,
dass eine bestimmte Drehung erfolgt ist oder aber eben nicht erfolgt ist.
[0026] Alle diese Schalter sind unempfindlich und kostengünstig und bleiben auch bei möglichen
Verschmutzungen, die in dem rauen Klima durchaus einmal vorkommen können, in dem Hublader
arbeiten, ohne jeden Einfluss auf die Funktion.
[0027] Theoretisch denkbar ist auch eine Konzeption, die mehr als zwei übereinander und/oder
hintereinander und/oder nebeneinander angeordnete Kartons erfassen kann. Hierzu müssten
bei drei hintereinander aufnehmbaren Kartons zwei Pendelachsen vorgesehen werden,
die dann jeweils durch Erreichen der Maximalpositionen auf der einen oder anderen
Seite feststellen, welche Relativbesetzungen durch die Kartons zwischen den Klammerarmen
gesehen werden.
[0028] Ähnlich ließe sich natürlich auch das Vorhandensein von einem, zwei oder drei übereinander
angeordneten Kartons durch mehrere horizontale Pendelachsen feststellen. Derartige
Konzeptionen wären aber wohl nur in ausgesprochenen Sonderfällen von Interesse.
[0029] Die Greifvorrichtung kann integrierter Bestandteil des Hubladers sein, bevorzugt
ist jedoch ihre separate Ausführung als Anbaugerät.
[0030] Im Folgenden wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Anbaugerätes;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf das Anbaugerät aus Figur 1 bei einer anderen Beladung;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf das Anbaugerät aus Figur 1 bei einer dritten Beladung;
- Figur 4
- eine Draufsicht auf das Anbaugerät aus Figur 1 bei einer vierten Beladung; und
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines Schaltbildes für die Gesamtkonzeption.
[0031] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist von oben in
Figur 1 zu erkennen. Links im Bild hat man sich dabei den Hublader beziehungsweise Gabelstapler
vorzustellen. An diesem wird das nur schematisch dargestellte Anbaugerät befestigt,
das wie üblich aufwärts und abwärts gefahren werden kann, um beispielsweise Kartons
mit Waschmaschinen aus einem Hochregal zu entnehmen.
[0032] Das Anbaugerät besteht aus verschiedenen Bauteilen, die diese Bewegung koordinieren
und die nicht in den Figuren dargestellt sind, ferner aber insbesondere aus zwei Klammerarmen
1 und 2. Diese Klammerarme sind Klemmbacken, die vertikal orientierte Klemmflächen
zur Anlage an die zu transportierende Nutzlast, beispielsweise die Kartons K, aufweisen.
Diese Klammerarme 1 und 2 können gegeneinander und voneinander weg bewegt werden.
In der Figur 1 ist dies dadurch angedeutet, dass eine Position dargestellt ist, in
der die Klammerarme 1 und 2 relativ dicht benachbart zueinander angeordnet sind.
[0033] In einer zweiten Position ist in
Figur 2 dargestellt, dass die Klammerarme genügend weit voneinander beabstandet sind, um
zwischen sich zwei nebeneinander platzierte Kartons K mit Nutzlasten aufzunehmen.
In der ersten Position in Figur 1 passt gerade genau ein Karton K zwischen die beiden
Klammerarme 1 und 2.
[0034] Zwei Schaltelemente 7 und 8 sind vorgesehen, die die aktuelle Stellung der Klammerarme
abgreifen. Da ein bestimmtes Anbaugerät im Regelfall nur zum Transport eines ganz
konkreten Kartontyps vorbestimmter Größe vorgesehen ist, von dem auch nur eine ganz
konkrete Anzahl von entweder einem oder zwei Stück nebeneinander zwischen den Klammerarmen
1 und 2 aufgenommen werden soll, müssen die Schaltelemente 7 und 8 auch lediglich
durch Angabe einer "Ja"- und einer "Nein"-Angabe klarstellen, ob sich ein oder zwei
Kartons zwischen den Klammerarmen 1 und 2 befinden können. Es ist natürlich auch möglich,
unmittelbar aus der Bewegungssteuerung der Klammerarme 1 und 2 diese Daten abzugreifen.
[0035] Die Klammerarme 1 und 2, also die Klemmbacken mit ihren in einer vertikalen Ebene
verlaufenden Klemmflächen, ragen von der Basis aus etwa um eine Tiefe von zwei Kartons
weit in den Raum. Auf diese Weise können die Klemmflächen auch genau gegen die Seitenwände
der Kartons K gepresst werden, wenn ein oder zwei von diesen hintereinander orientiert
sind. Dieses gilt jeweils für beide Klammerarme 1 und 2.
[0036] Nur auf einem dieser Klammerarme, nämlich dem vom Fahrer des Hubstaplers aus auf
der rechten Seite in der Figur 1 angeordneten Klammerarm 2 ist eine Pendelachse 9
vorgesehen. Der Klammerarm 2 mit seiner den Kartons K mit der Nutzlast zugewandten
Innenfläche kann um diese Pendelachse 9 herum pendeln. Die Pendelachse 9 selbst ist
an einem Traggerüst 10 gelagert, dass seinerseits die vorerwähnten Verschiebungsbewegungen
durchführt.
[0037] Wie in den Figuren 1 und 2 zu erkennen ist, sind dort nur in den vorderen, vom Hublader
abgewandten Bereichen zwischen den Klammerarmen Kartons K vorhanden, nämlich in Figur
1 ein Karton und in Figur 2 zwei Kartons. In den dem Hublader benachbarten Bereichen
befindet sich dagegen keine Nutzlast. Dies führt dazu, dass der vom Hublader abgewandte
Bereich des Klammerarms 2 beim Zusammenfahren der Klammerarme 1 und 2 durch die Kartons
K beaufschlagt wird, der dem Hublader benachbarte Bereich dagegen nicht. Infolgedessen
dreht sich der Klammerarm 2 um die Pendelachse 9 in der Figur 2 in Uhrzeigerrichtung,
bis er einen maximalen Wert erreicht. Eine Weiterdrehung in dieser Richtung wird durch
einen nichtdargestellten Begrenzer verhindert. Dieser Begrenzer kann eine mechanische
Sperre einfachster Bauart sein.
[0038] In der dargestellten Figur ist das äußerste, dem Hublader zugewandte Ende des Klammerarms
2 mit einer Schaltfahne 11 ausgerüstet. Diese Schaltfahne 11, die auch in Figur 1
zu erkennen ist, befindet sich in beiden Figuren jeweils an ihrer am Weitesten nach
innen gerichteten Position. Dadurch ist sie getrennt und nicht in Berührung mit einem
Schaltelement 12, das sich im Basisbereich des Traggerüstes 10 befindet, also dort,
wo das Traggerüst 10 den Klammerarm 2 mit der Basis verbindet. Die Schaltfahne 11
bildet zusammen mit dem Schaltelement 12 einen Schalter.
[0039] Figur 3 zeigt nun eine Situation, bei der die Klammerarme 1 und 2 zwei hintereinander angeordnete
Kartons K mit Nutzlast einschließen. Ähnlich wie in der Figur 1 sind infolge dessen
die Schalter 7 und 8 zur Bestimmung der Öffnungsweite so zueinander in Position, dass
sie feststellen, dass sich nur ein Karton K nebeneinander in den beiden Klammerarmen
1 und 2 befinden kann.
[0040] Andererseits wird nun aber die Fläche des Klammerarmes 2, die den Kartons K mit der
Nutzlast zugewandt ist, in ihrem gesamten Bereich beaufschlagt. Diese gleichmäßige
Beaufschlagung der Fläche des Klammerarmes 2 führt nun dazu, dass der Klammerarm 2
sowohl vor als auch hinter der Pendelachse 9 mit Kräften beaufschlagt ist, so dass
sich der Klammerarm 2 selbst nicht in seiner Maximalstellung, sondern in einer ausgewogenen
Position befindet, von einem Mittelwert lediglich durch geringfügige Abmessungsschwankungen
oder -toleranzen der Kartons K abweichend.
[0041] Gegenüber der Situation in Figur 1 führt dies dazu, dass die Schaltfahne 11 sich
nach außen entgegen dem Uhrzeigersinn (verglichen mit Figur 1) bewegt und dadurch
in Kontakt mit dem Schaltelement 12 kommt. Diesen Kontakt stellt der Schalter 11,
12 fest und gibt ein entsprechendes Signal ab.
[0042] Figur 4 zeigt eine Darstellung ähnlich Figur 2. Hier stellen die Schalter 7 und 8 fest, dass
sich zwei nebeneinander angeordnete Kartons K mit Nutzlast zwischen den Klammerarmen
1 und 2 befinden. Ähnlich wie in Figur 3 dagegen wird der Klammerarm 2 am Traggerüst
10 wiederum sowohl vor als auch hinter der Pendelachse 9 durch Kartons K mit Nutzlast
beaufschlagt, so dass auch hier die Schaltfahne 11 in Berührung mit dem Schaltelement
12 kommt.
[0043] Von einer Darstellung nun auch der entsprechenden Pendelbewegungen um eine etwa horizontale
Pendelachse wird hier abgesehen. Diese kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen
werden.
[0044] Die insgesamt vier Schalter bzw. Schaltelemente 7, 8, 11, 12 sind in der Lage genau
anzugeben, wie viele Kartons K mit Nutzlast sich in welcher Konfiguration zwischen
den Klammerarmen 1 und 2 befinden. Sind beispielsweise keine Schalter betätigt, so
kann problemlos darauf geschlossen werden, dass offensichtlich keine Kartons K im
hinteren Bereich benachbart zum Hublader anliegen, also nur Kartons sich im vorderen
Bereich zwischen den Klammerarmen 1 und 2 befinden.
[0045] Außerdem kann aus der Nichtbetätigung der Schalter 7 und 8 noch geschlossen werden,
dass die Klammerarme 1 und 2 nicht zusammengefahren sind, also zwei Kartons nebeneinander
zwischen sich aufgenommen haben. Also befinden sich genau zwei Kartons zwischen den
Klammerarmen 1 und 2, und zwar im vorderen Bereich. Dies entspricht der Situation
aus Figur 2.
[0046] Sind in einem anderen Beispiel etwa die Schaltelemente 11 und 12 betätigt, so kann
mit ähnlichen Überlegungen gefolgert werden, dass sich insgesamt vier Kartons in quadratischer
Anordnung in der unteren Ebene zwischen den Klammerarmen 1 und 2 befinden.
[0047] In der Praxis nehmen die Fahrer von Hubladern einzelne Kartons K stets nur vorn zwischen
den Klammerarmen 1 und 2 auf, also in dem dem Hubstapler selbst abgewandten und von
ihm am weitesten entfernt liegenden Bereich. Dies hat praktische Gründe, so muss der
Klammerarm nicht in hinter den Karton für den Fahrer schlecht einsehbaren Bereich
eingefahren werden. Dieses Verhalten erlaubt es, nur eine Extremstellung vorzusehen,
nämlich das Nichtvorhandensein einer Nutzlast benachbart zum Hublader. Es wäre aber
auch ohne weiteres möglich, auch eine weitere Schalteranordnung für das Erreichen
eines anderen Extremwertes beim Fehlen einer Nutzlast auf genau der anderen, nämlich
der vom Hubstapler abgewandten Seite vorzusehen, denn der Klammerarm mit seiner Pendelachse
würde sich dann gerade entsprechend verhalten. Der Signalverarbeitungs- und Steuereinheit
18 würden dann natürlich noch entsprechende zusätzlich Signale zur Berücksichtigung
zugeführt werden.
[0048] Figur 5 zeigt schematisch die Steuerung einer solchen Anordnung. In der unteren Hälfte der
Figur 5 ist eine Darstellung ähnlich der Figur 4 gedreht um 90° und gespiegelt zu
erkennen. Die Schaltelemente 7, 8, 11 und 12 sind hier zu erkennen. Von beiden Schaltergruppen
gehen jeweils zwei Leitungen zu einer Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 18, der
also die insgesamt zwei Informationen zugeführt werden. Eine Spannungsversorgung 13
ermöglicht es, dies einfach durch Anlegen von Spannung an entsprechende Schalter festzustellen,
aber es ist natürlich auch eine andere Konstruktion denkbar.
[0049] Im unteren Bild angedeutet sind ferner noch zwei Hydraulikzylinder 23 und 24, mit
denen die Klammerarme 1 und 2 auseinander und zusammengefahren werden können, wobei
diese beiden Hydraulikzylinder außerdem die Klemmkraft aufbringen, mit der die Klemmbacken
beziehungsweise Klammerarme 1 und 2 mit ihren Klemmflächen auf die zwischen ihnen
angeordneten Kartons K mit der Nutzlast wirken.
[0050] In der oberen Hälfte ist rein schematisch der Steuerungsbereich angedeutet. Links
oben befindet sich die Gabelstaplerhydraulik 15, die die grundsätzlichen Funktionen
vornimmt. Diese betätigt das Hydraulikventil 15 für die Klammer- und Seitenschubfunktion.
Das Hydraulikventil 16 betätigt, wie schon erörtert, die Hydraulikzylinder 23 und
24 in herkömmlicher Form.
[0051] Von der Signalverarbeitungs- und Steuereinheit 18 werden die verarbeiteten Daten
der Schaltelemente 7, 8, 11 und 12 einem Mehrstufendruckventil 17 zugeführt, das aus
diesen Daten dann die erforderlichen Drücke errechnet beziehungsweise ermittelt und
mit diesen Daten zusätzlich das Hydraulikventil 16 für die Klammer- und Seitenschubfunktion
beaufschlagt. Dadurch werden neben den vom Fahrer gewünschten Bewegungen der Klammerarme
1 und 2 jetzt zusätzlich vom Hydraulikzylinder 23 und 24 auch die erforderlichen Klemmkräfte
berücksichtigt, die abhängig von der Zahl und Anordnung der Kartons K mit den Nutzlasten
sind.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Klammerarm
- 2
- Klammerarm
- 7
- Schaltelement zur Bestimmung der Öffnungsweite
- 8
- Schaltelement zur Bestimmung der Öffnungsweite
- 9
- Pendelachse
- 10
- Traggerüst
- 11
- Schaltfahne
- 12
- Schaltelement
- 13
- Spannungsversorgung
- 15
- Gabelstaplerhydraulik
- 16
- Hydraulikventil für Klammer- und Seitenschubfunktion
- 17
- Mehrstufendruckventil
- 18
- Signalverarbeitungs- und Steuereinheit
- 23
- Hydraulikzylinder
- 24
- Hydraulikzylinder
- K
- Karton mit Nutzlast
1. Greifervorrichtung für einen Hublader mit zwei in ihrer Öffnungsweite verstellbaren
flächigen Klammerarmen (1, 2), deren Länge im Wesentlichen für das Ergreifen mehrerer
hintereinander und/oder mehrerer nebeneinander angeordneter, zu ergreifender Nutzlasten
bemessen ist und denen eine Steuerschaltung für die Einstellung und/oder Anzeige der
Klammerkraft zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Pendelachse (9) an mindestens einem der flächigen Klammerarme (2) vorgesehen
ist,
dass diese Pendelachse (9) im mittleren Bereich des Klammerarmes (2) angeordnet ist und
im Wesentlichen senkrecht verläuft, so dass die den Nutzlasten (K) zugewandte Fläche
dieses Klammerarmes (2) um die Pendelachse (9) pendeln kann,
dass ein Begrenzer vorgesehen ist, der den maximalen Pendelwinkel der den Nutzlasten (K)
zugewandten Fläche aus der Parallelen zu der gegenüber liegenden Fläche des anderen
Klammerarmes (1) begrenzt,
dass ein Schalter (11, 12) vorgesehen ist, der abhängig von dem Erreichen dieses maximalen
Pendelwinkels ein Signal abgibt, dass der Steuerschaltung (18) für die Einstellung
und/oder Anzeige der Klammerkraft zugeführt wird.
2. Greifervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine zweite Pendelachse vorgesehen ist, die im mittleren Bereich des gleichen Klammerarmes
(2) oder des anderen Klammerarmes (1) angeordnet ist und im Wesentlichen horizontal
verläuft, so dass die den Nutzlasten (K) zugewandte Fläche dieses Klammerarmes um
die Pendelachse pendeln kann.
3. Greifervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Klammerarme (1, 2) so ausgebildet sind, dass je zwei Nutzlasten (K) hintereinander,
nebeneinander und übereinander ergriffen werden könnten.
4. Greifervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schalterelement (11) an der dem Hublader benachbarten Seite des Klammerarmes
(2) mit der Pendelachse (9) angeordnet ist und mit einem weiteren Schalterelement
(12) zusammenwirkt, das an einem Traggerüst (10) für die Pendelachse (9) mit angeordnet
ist.
5. Greifervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalterelement (11) eine Schaltfahne aufweist, und dass das weitere Schalterelement
(12) auf Berührung durch die Schaltfahne (11) reagiert.
6. Greifervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Pendelachse (9) im Wesentlichen im Zentrum der den Nutzlasten (K) zugewandten
Fläche des Klammerarmes (2) angeordnet sind.
7. Greifervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung zur Detektion der seitlichen Verstellung der Klammerarme (1, 2) einem
oder beiden Klammerarmen (1, 2) zugeordnete Schalterelemente (7, 8) aufweist, deren
Lage so gewählt ist, dass sie einen zur Ergreifung zweier nebeneinander angeordneter
Nutzlasten (K) erforderlichen Abstand der Klammerarme (1, 2) detektieren.
8. Greifervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messdaten der Schalter (7, 8, 11, 12) einer Signalverarbeitungs- und Steuereinheit
(18) zugeführt und von dieser in entsprechende Klemmkräfte umgesetzt werden.
9. Greifervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Daten der Signalverarbeitungs- und Steuereinheit (18) einem Mehrstufendruckventil
zugeführt werden, dessen Ausgangsdaten dem Hydraulikventil (16) für die Klammerfunktion
zugeführt werden.