(19)
(11) EP 1 122 330 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.08.2001  Patentblatt  2001/32

(21) Anmeldenummer: 00102360.5

(22) Anmeldetag:  04.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7C23C 8/32, C21D 1/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Ipsen International GmbH
47533 Kleve (DE)

(72) Erfinder:
  • Lerche, Wolfgang
    47533 Kleve (DE)
  • Edenhofer, Bernd
    47533 Kleve (DE)
  • Lohrmann, Michael
    47533 Kleve (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)

   


(54) Verfahren und Verwendung einer Vorrichtung zum Nitrocarburieren von Eisenwerkstoffen


(57) Verfahren zur Wärmebehandlung metallischer Werkstücke in einer stickstoffhaltigen Gasatmosphäre, insbesondere zum Nitrocarburieren von Eisenwerkstoffen.
Die Kohlungskennzahl KC und die Nitrierkennzahl KN des hierzu eingesetzten Reaktionsgases (G2) sind voneinander abhängig. Dies hat zur Folge, dass die Kohlungskennzahl KC bei vorgegebener Nitrierkennzahl KN nur im beschränkten Maße veränderlich und insofern nur begrenzt zur Beeinflussung von Werkstückeigenschaften über die Kohlungskennzahl Kc nutzbar ist. Nachteilig ist ferner, dass die Kohlungskennzahl KC bei den gewöhnlich eingesetzten Reaktionsgasen nicht ausreichend hohe Werte aufweist, so dass technische Eigenschaften nicht im möglichen Umfang ausgenutzt werden können.
Um einen verbesserten Verschleiß- und Korrosionswiderstand der behandelten Werkstücke zu erzielen, wird bei einem Verfahren der voranstehend genannten Art durch geeignete Wahl der Nitrierkennzahl KN und Kohlungskennzahl KC eines ammoniakhaltigen Reaktionsgases (G2) der in der Verbindungsschicht vorhandene Stickstoff- und Kohlenstoffgehalt (wN, wC) der Randschicht der behandelten Werkstücke gezielt eingestellt, wobei zur Erzeugung eines verhältnismäßig hohen Kohlenstoffgehalts (wC) in der Verbindungsschicht dem Reaktionsgas (G2) Kohlenwasserstoffe zugesetzt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung metallischer Werkstücke in einer stickstoffhaltigen Gasatmosphäre, insbesondere zum Nitrocarburieren von Eisenwerkstoffen. Die Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung einer Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.

[0002] Zum Erzeugen von definierten Werkstückeigenschaften, wie etwa einer hohen Verschleißfestigkeit oder ausreichender Korrosionsbeständigkeit, werden metallische Werkstücke einer thermochemischen Wärmebehandlung unterzogen. Das Ergebnis der Wärmebehandlung ist etwa beim Nitrieren oder Nitrocarburieren die Anreicherung der Randschicht der Werkstücke mit Stickstoff und/oder Kohlenstoff, um hierdurch den Werkstücken die geforderten mechanischen und chemischen Eigenschaften an der Oberfläche und im Randbereich zu verleihen.

[0003] Beim Nitrieren, zum Beispiel in einer ammoniakhaltigen Gasatmosphäre, erfolgt die Anreicherung der Randschicht mit Stickstoff dadurch, dass der in einem Reaktionsgas enthaltene Ammoniak (NH3) bei Temperaturen von in der Regel über 500 °C unter der katalytischen Wirkung der Oberfläche der zu nitrierenden Werkstücke in Stickstoff (N) und Wasserstoff (H) zerfällt. Hierbei wird an der Werkstückoberfläche das Ammoniakmolekül adsorbiert und stufenweise abgebaut, wodurch der benötigte Stickstoff in atomarer Form freigesetzt wird und zur Lösung im Eisen sowie zur Bildung von Eisennitrid (FexN) zur Verfügung steht. Beim Nitrocarburieren findet darüber hinaus eine gleichzeitige Anreicherung der Randschicht mit Kohlenstoff statt. Atomarer Kohlenstoff (C) diffundiert dabei in analoger Weise durch die Werkstückoberfläche in die Randschicht ein.

[0004] Von besonderer Bedeutung hinsichtlich der geforderten Eigenschaften der behandelten Werkstücke ist der im Allgemeinen zwischen 1 µm und 30 µm dicke äußerste Randschichtbereich, die sogenannte Verbindungsschicht, die beim Nitrieren oder Nitrocarburieren vorwiegend aus hexagonalem ε-Nitrid (Fe2-3N) und kubisch-flächenzentriertem γ'-Nitrid (Fe4N) besteht. Die Wahl der Prozessparameter Temperatur und Behandlungsdauer, jedoch vor allem die Zusammensetzung des verwendeten Reaktionsgases haben entscheidenden Einfluss auf die Eigenschaften der Verbindungsschicht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich der Anteil der durch die Oberfläche in die Randschicht diffundierenden Elemente, etwa Stickstoff (N), Kohlenstoff (C) oder auch Sauerstoff (O) und Schwefel (S), bei gegebenen Prozessparametern Temperatur und Behandlungsdauer durch die Reaktionsgaszusammensetzung bestimmt wird.

[0005] Die durch den Quotienten des Partialdrucks von Ammoniak (pNH3) und der 1.5-fachen Potenz des Partialdrucks von Wasserstoff (pH23/2) gebildete Nitrierkennzahl KN = pNH3 / pH23/2 und die zum Beispiel durch den Quotienten des Quadrats des Partialdrucks von Kohlenmonooxid (pCO2) und des Partialdrucks von Kohlendioxid (pCO2) gebildete Kohlungskennzahl KC = pCO2 / pCO2 oder alternativ durch den Quotienten des Partialdrucks von Methan (pCH4) und des Quadrats des Partialdrucks von Wasserstoff (pH22) gebildete Kohlungskennzahl KC = pCH4 / pH22 des Reaktionsgases geben Aufschluss über den in der Verbindungsschicht maßgeblich in Abhängigkeit von den Prozessparametern Temperatur und Behandlungsdauer sowie der Reaktionsgaszusammensetzung hervorgerufenen Gehalt an Stickstoff bzw. Kohlenstoff. So beläuft sich die Kohlungskennzahl KC bei einem im Hinblick auf einen optimierten Gehalt an ε-Nitrid üblicherweise zum Nitrocarburieren eingesetzten Reaktionsgas mit einer Zusammensetzung aus 50 Vol.-% Ammoniak (NH3) und 50 Vol.-% Endogas auf Werte zwischen 1,5 und 2,5, wenn sich der Anteil an während des Nitrocarburierens umgesetztem Ammoniak in der Gasatmosphäre zwischen 15 Vol.-% und 40 Vol.-% bewegt. Bedeutend niedriger ist hingegen die Kohlungskennzahl KC bei einem Reaktionsgas mit einer Zusammensetzung aus 50 Vol.-% NH3, 45 Vol.-% N2 und 5 Vol.-% CO2.

[0006] Wird das Nitrocarburieren mit einem Anteil an Kohlendioxid in der Gasatmosphäre zwischen 0 Vol.-% und 7 Vol.-% und einem Anteil an Ammoniak zwischen 0 Vol.-% und 40 Vol.-% durchgeführt, so nimmt die Kohlungskennzahl KC Werte zwischen 0 und 0,5 an. Aufgrund des durch die Formel:

        CO + H2O   CO2 + H2

beschriebenen Gleichgewichts der Komponenten Kohlenmonooxid (CO), Wasserdampf (H2O)D, Kohlendioxid (CO2) und Wasserstoff (H2) in der Gasatmosphäre, sind die Nitrierkennzahl KN und die Kohlungskennzahl KC voneinander abhängig.

[0007] Dies hat zur Folge, dass die Kohlungskennzahl KC bei vorgegebener Nitrierkennzahl KN nur im beschränkten Maße veränderlich und insofern nur begrenzt zur Beeinflussung von Werkstückeigenschaften nutzbar ist. Nachteilig ist ferner, dass die Kohlungskennzahl KC bei den gewöhnlich eingesetzten Reaktionsgasen nicht ausreichend hohe Werte aufweist, so dass die durch den Gehalt an Kohlenstoff in der Verbindungsschicht beeinflussten technischen Eigenschaften von metallischen Werkstücken, wie etwa die Verschleißfestigkeit oder die Korrosionsbeständigkeit, nicht im möglichen Umfang ausgenutzt werden können.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Wärmebehandlung metallischer Werkstücke dahingehend weiterzubilden, dass sich ein verbesserter Verschleiß- und Korrosionswiderstand der behandelten Werkstücke erzielen lässt.

[0009] Diese Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass durch geeignete Wahl der Nitrierkennzahl KN und Kohlungskennzahl KC eines ammoniakhaltigen Reaktionsgases der in der Verbindungsschicht vorhandene Stickstoff- und Kohlenstoffgehalt der Randschicht der behandelten Werkstücke gezielt eingestellt wird, wobei zur Erzeugung eines verhältnismäßig hohen Kohlenstoffgehalts in der Verbindungsschicht dem Reaktionsgas Kohlenwasserstoffe zugesetzt werden.

[0010] Ein solches Verfahren macht sich die überraschende Erkenntnis zu Eigen, dass die bislang verfahrensbedingte Koppelung der Kohlungskennzahl KC an die Nitrierkennzahl KN durch das aufgrund der Zugabe von Kohlenwasserstoffen in das Reaktionsgas bewirkte zusätzliche Kohlenstoffangebot in der Gasatmosphäre aufgehoben wird. Durch die Zugabe von Kohlenwasserstoffen als Kohlenstoffspender lässt sich danach die Kohlungskennzahl KC unabhängig von der Nitrierkennzahl KN verändern. Dies hat zur Folge, dass sich vergleichsweise hohe Werte für die Kohlungskennzahl KC in der Gasatmosphäre erreichen lassen. Indem der Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt in der Verbindungsschicht verfahrensgemäß durch die Vorgabe der Kohlungskennzahl KC und der Nitrierkennzahl KN gezielt eingestellt werden, ist daher ein verhältnismäßig hoher Gehalt an Kohlenstoff in der Verbindungsschicht, der den Verschleiß- und Korrosionswiderstand signifikant verbessert, sichergestellt.

[0011] Als besonderes vorteilhaft hat sich herausgestellt, ungesättigte Kohlenwasserstoffe des Typs CnH2n, vorzugsweise Ethylen (C2H4) oder Propylen (C2H6), zuzusetzen. Von Vorteil ist aber auch, gesättigte Kohlenwasserstoffe des Typs CnH2n+2, vorzugsweise Ethan (C2H6) oder Propan (C3H8), zuzugegeben. Denn durch thermische Spaltung der gesättigten Kohlenwasserstoffe während des Verfahrensablaufs können ungesättigte Kohlenwasserstoffe entstehen.

[0012] Um eine determinierte Kohlungskennzahl KC in der Gasatmosphäre zu gewährleisten, werden die Kohlenwasserstoffe zweckmäßigerweise während der gesamten Wärmebehandlung zugegeben. In alternativer Weiterbildung der Erfindung können die Kohlenwasserstoffe vorteilhafterweise auch nur während des Haltens auf einer bestimmten Temperatur, vorzugsweise einer Nitriertemperatur zwischen 500 °C und 700 °C, zugegeben werden. Im Hinblick auf eine bezüglich der geforderten Werkstückeigenschaften optimierte Verfahrensführung kann es außerdem zweckdienlich sein, die Kohlenwasserstoffe erst zum Ende des Haltens auf Nitriertemperatur zuzugegeben.

[0013] Eine besonders vorteilhafte Verfahrensführung ist ferner dann gegeben, wenn die Kohlenwasserstoffe diskontinuierlich, etwa nur zu bestimmten Zeiten, zugegeben werden, wodurch eine prozessangepasste Verfahrensführung ermöglicht wird. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, werden je nach Zusammensetzung des Reaktionsgases Kohlenwasserstoffe in einem Anteil von 3 Vol.-% bis 25 Vol.-% zugegeben. Eine solche Begrenzung der Zugabe von Kohlenwasserstoffen je nach Zusammensetzung des Reaktionsgases bietet den Vorteil, dass eine verstärkte Abscheidung von freiem Kohlenstoff, der im Allgemeinen zu einem unerwünschten Verrußen, beispielsweise des Innenraums von Wärmebehandlungsöfen, führt, vermieden wird. In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird ein Reaktionsgas mit einer Zusammensetzung aus 95 Vol.-% Ammoniak (NH3) und 5 Vol.-% Propan (C3H8) vorgeschlagen, das auch in wirtschaftlicher Hinsicht günstig herzustellen ist.

[0014] Schließlich wird die Verwendung einer Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens vorgeschlagen, die aus einem Wärmebehandlungsofen mit einem beheizbaren, gasdichten Innenraum zum Nitrocarburieren von metallischen Werkstücken und mit einer Einrichtung zum dosierten Zugeben von Ammoniak und Kohlenwasserstoffen besteht.

[0015] Einzelheiten und weitere Vorteile der Gegenstände der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles. In der zugehörigen Zeichnung zeigen im Einzelnen:
Fig. 1
ein den Gehalt von Stickstoff und Kohlenstoff in der Verbindungsschicht eines nitrocarburierten Werkstücks in Abhängigkeit vom Randabstand zeigendes Diagramm bei Verwendung eines konventionellen Reaktionsgases und
Fig. 2
ein Fig. 1 entsprechendes Diagramm bei Verwendung eines Reaktionsgases, dem ein Kohlenwasserstoff zugegeben ist.


[0016] In den Fig. 1 und 2 ist der Gehalt an Kohlenstoff wC und Stickstoff wN der Verbindungsschicht zweier nitrocarburierter Werkstückproben in Abhängigkeit vom Randabstand r der Verbindungsschicht dargestellt. Zur vergleichenden Analyse der chemischen Zusammensetzung der Verbindungsschichten wurden die identischen Werkstückproben der Stahlsorte 16 Mn Cr 5 (Werkstoff-Nr. 1.7131) in einer ammoniakhaltigen Gasatmosphäre eines Kammerofens auf eine Nitriertemperatur von ca. 580 °C aufgeheizt. Während sodann die erste Werkstückprobe mit einem konventionellen Reaktionsgas G1, bestehend aus 50 Vol.-% NH3, 45 Vol.-% N2 und 5 Vol.-% CO2, bei einer verhältnismäßig hohen Nitrierkennzahl von KN = 3,1 und einer zugehörigen Kohlungskennzahl von KC = 0,2 (bezogen auf das Verhältnis CO/CO2) behandelt wurde, ist die zweite Werkstückprobe durch ein einen Kohlenwasserstoffzusatz aufweisendes Reaktionsgas G2 mit der Zusammensetzung 95 Vol.-% NH3 und 5 Vol.-% C3H8 bei in etwa gleicher Nitrierkennzahl von KN = 3,3, aber höherer Kohlungskennzahl von KC = 0,45 (bezogen auf das Verhältnis CH4/H2) nitrocarburiert worden. Der den Kammerofen dabei durchströmende Volumenstrom der Reaktionsgase G1, G2 betrug jeweils ca. 4 m3/h. Nach ca. 180 min Nitrocarburierdauer wurden die Proben in einer Stickstoffatmosphäre auf Raumtemperatur abgekühlt. Die im Anschluss bestimmte Verbindungsschicht betrug jeweils ca. 16 µm - 18 µm.

[0017] Der Vergleich der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Elemententiefenprofile zeigt, dass der Stickstoffgehalt in beiden Fällen in die Tiefe allmählich und nahezu übereinstimmend abnimmt. Lediglich in einem Bereich nahe der Oberfläche ist der Stickstoffgehalt bei der mit dem Reaktionsgas G1 behandelten Werkstückprobe etwas höher.

[0018] Dagegen unterscheiden sich die Tiefenprofile von Kohlenstoff beträchtlich voneinander. Die Kurve des Kohlenstoffgehalts bei der mit dem Reaktionsgas G2 behandelten Werkstückprobe liegt bis über die Mitte der Verbindungsschicht erheblich über dem mit dem Reaktionsgas G1 erzielten Kohlenstoffgehalt und nimmt erst dann einen in etwa mit diesem übereinstimmenden und zum Abfall des Stickstoffgehalts ungefähr parallelen Verlauf ein. Der Verlauf des Gehalts an Kohlenstoff in den Fig. 1 und 2 bestätigt somit, dass durch den Propanzusatz im Reaktionsgas G2 ein höherer Kohlenstoffgehalt in der Verbindungsschicht erzeugt wird, der von einer höheren Kohlungskennzahl KC des Reaktionsgases G2 herrührt und nicht zuletzt zu einem verbesserten Verschleiß- und Korrosionswiderstand der Werkstückprobe führt.

Bezugszeichenliste



[0019] 
WC
Kohlenstoffgehalt
WN
Stickstoffgehalt
r
Randabstand
G1
Reaktionsgas
G2
Reaktionsgas



Ansprüche

1. Verfahren zur Wärmebehandlung metallischer Werkstücke in einer stickstoffhaltigen Gasatmosphäre, insbesondere zum Nitrocarburieren von Eisenwerkstoffen, bei dem durch eine unabhängige Wahl der Nitrierkennzahl KN und Kohlungskennzahl KC eines ammoniakhaltigen Reaktionsgases (G2) der in der Verbindungsschicht vorhandene Stickstoff- und Kohlenstoffgehalt (wN, wC) der Randschicht der behandelten Werkstücke gezielt eingestellt wird, wobei zur Erzeugung eines verhältnismäßig hohen Kohlenstoffgehalts (wC) in der Verbindungsschicht dem Reaktionsgas (G2) Kohlenwasserstoffe zugesetzt werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ungesättigte Kohlenwasserstoffe des Typs CnH2n, vorzugsweise Ethylen (C2H4) oder Propylen (C2H6), oder gesättigte Kohlenwasserstoffe des Typs CnH2n+2, vorzugsweise Ethan (C2H6) oder Propan (C3H8), zugesetzt werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohlenwasserstoffe während der gesamten Wärmebehandlung zugegeben werden.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohlenwasserstoffe lediglich während des Haltens auf einer bestimmten Temperatur, vorzugsweise einer Nitriertemperatur zwischen 500 °C und 700 °C, zugegeben werden.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohlenwasserstoffe erst zum Ende des Haltens auf Nitriertemperatur zugegeben werden.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohlenwasserstoffe diskontinuierlich zugegeben werden.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass je nach Zusammensetzung des Reaktionsgases (G2) Kohlenwasserstoffe in einem Anteil von 3 Vol.-% bis 25 Vol.-% zugegeben werden.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch ein Reaktionsgas (G2) mit einer Zusammensetzung aus 95 Vol.-% Ammoniak (NH3) und 5 Vol.-% Propan (C3H8).
 
9. Verwendung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bestehend aus einem Wärmebehandlungsofen mit einem beheizbaren, gasdichten Innenraum zum Nitrocarburieren von metallischen Werkstücken und mit einer Einrichtung zum dosierten Zugeben von Ammoniak und Kohlenwasserstoffen.
 




Zeichnung







Recherchenbericht