[0001] Die Erfindung betrifft einen Refiner zur Zerkleinerung von Faserstoffen, mit auf
einem Rotor und einem Stator angeordneten Mahlflächen, die einen zylinder- bzw. kegelförmigen
Mahlspalt bilden.
[0002] Zur Zeit werden Refiner meist in der Bauform der (Doppel-) Scheibe ausgeführt. Die
Nachteile des Doppelscheibenrefiners sind die sich verändernde relative Geschwindigkeit
entlang der Mahlzone, eine relativ hohe Leerlaufleistung und besonders bei niedrigen
Durchsätzen Probleme mit der Zentrierung des Rotors. Weiters sind auch Kegelrefiner
eingesetzt, wobei die bedeutendsten Nachteile dieser Ausführung die schlechte Pumpwirkung
sind. Daraus folgen Durchsatzprobleme und in weiterer Folge die Notwendigkeit, die
Nuten in den Mahlzonen zu vergrößern, was eine Verringerung der Kantenlänge bewirkt.
Als weitere Nachteile können die relative Verschiebung der Messer beim Anstellen zueinander,
die Notwendigkeit einer robusten Bauweise aufgrund der auftretenden Lagerkräfte und
der Schwierigkeiten beim Garniturwechsel gesehen werden.
[0003] Ebenfalls bekannt sind sogenannte Zylinderrefiner, wie sie z. B. in der US 5,813,618
beschrieben sind. Bei diesem Typ können einige der genannten Nachteile vermieden werden,
es muß jedoch sichergestellt sein, daß die Anstellung der Messer gleichmäßig erfolgt,
um den gleichen Spalt und damit die gleichen Mahlbedingungen über den gesamten Umfang
und axialer Mahlzonenlängen zu gewährleisten.
[0004] Der erfindungsgemäßer Refiner ist daher dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung
des Mahlspalts durch am Stator und am Rotor vorgesehene, gegeneinander verschiebbare
Keile erfolgt. Dadurch wird eine axiale Bewegung, die über den Umfang gleich groß
ist, in eine entsprechende radiale Bewegung umgewandelt. Durch dieses Prinzip ist
die exakt gleiche Anstellung der Messer gewährleistet.
[0005] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein
axial verschiebbarer Keilträger vorgesehen ist.
[0006] Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein radial
verschiebbarer Keilträger vorgesehen ist. Durch diese Keilträger läßt sich die entsprechende
axiale Bewegung in eine radiale Bewegung umwandeln, und somit der Mahlspalt exakt
einstellen.
[0007] Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt
kontinuierlich zwischen 0 und 2 mm, vorzugsweise zwischen 0 und 1 mm, beispielsweise
zwischen 0 und 0,5 mm, einstellbar ist. Dadurch kann immer eine optimale Anpassung
des Mahlspaltes an die Eigenschaften der Faserstoffsuspensionen erfolgen.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Spalt bis zu 15 mm eingestellt werden kann. Dadurch wird es möglich auch beim Anfahrbetrieb
bzw. bei plötzlich eintretenden größeren Partikeln eine Beschädigung der Mahlplatten
zu vermeiden.
[0009] Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Relativgeschwindigkeit
am Umfang 15 - 35 m / sek , vorzugsweise 20 - 30 m / sek, beträgt.
[0010] Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl
des Rotors zwischen 400 und 1.800 UpM, vorzugsweise zwischen 500 und 1.000 UpM, beträgt.
[0011] Eine vorteilhafte Weiterbildung eines erfindungsgemäßen Refiners mit einem Doppelrotor
ist dadurch gekennzeichnet, daß beim axial verschiebbaren Keilträger zwei Keile vorgesehen
sind, deren schräge Flächen auf entsprechenden Flächen des radial verschiebbaren Keilträgers
gleiten.
[0012] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
radial verschiebbare Keilträger in Kreissegmente aufgeteilt ist.
[0013] Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnungen beispielhaft beschrieben, wobei
Fig. 1 eine Variante der Erfindung, Fig. 2 eine Variante mit Kegelrefiner, Fig. 3
eine Variante mit Doppelzylinderrefiner, Fig. 4 eine weitere Variante mit Doppelzylinderrefiner,
Fig. 5 und 6 Varianten mit Doppelkegelrefiner, Fig. 7 und 8 Varianten mit verschiebbarem
Rotor, Fig. 9 eine Seitenansicht, Fig. 10 einen Schnitt durch einen Zylinderrefiner,
Fig. 11 einen Doppelzylinderrefiner mit zentraler Stoffabfuhr, Fig. 12 einen Doppelzylinderrefiner
mit zentraler Stoffzufuhr, und Fig. 13 eine weitere Variante mit zentraler Stoffzufuhr
darstellen.
[0014] Fig. 1 zeigt schematisch den Anstellmechanismus bei einem Refiner mit Einfachzylinder.
Er besteht aus einem axial verschiebbaren Keilträger 1 und einem radial verschiebbaren
Keilträger 2, an dem sich eine Mahlplatte 5 befindet. Die Gegenmahlplatte 5' befindet
sich am Rotor 4. Die Kraftübertragung des Anstellmechanismus erfolgt entlang einer
schiefen Ebene. Wird nun der Keilträger 1 axial verschoben, so ergibt sich durch die
Kraftübertragung am Keil eine radiale Verschiebung des Keilträgers 2. Dadurch kann
der Spalt 3 zwischen den Mahlplatten 5 und 5' genau eingestellt werden.
[0015] Fig. 2 zeigt eine analoge Variante, wobei hier der Rotor 4 als Kegelrotor ausgebildet
ist. Dementsprechend sind auch die Mahlplatten 5 bzw. 5' als Teile eines Konus ausgeführt.
[0016] Fig. 3 zeigt nun eine Variante mit einem Doppelzylinderrefiner. Auch hier wird durch
die axiale Verschiebung des Keilträgers 1 eine Kraft auf den Keilträger 2 aufgebracht,
der dadurch in radialer Richtung verschoben wird. Dadurch wird auch hier der Spalt
3 zwischen den Mahlplatten 5 des Stators und den Mahlplatten 5' des Rotors eingestellt.
Der Mahlspalt im Betrieb beträgt dabei zwischen 0 und 2 mm, beispielsweise 0,5 mm.
Im Fall einer größeren Verunreinigung bzw. auch beim Anfahren der Maschine kann der
Spalt bis auf 15 mm geöffnet werden.
[0017] Fig. 4 zeigt nun eine weitere Variante der Anstellung bei einem Doppelzylinderrefiner.
Statt eines langgestreckten Keils werden hier zwei kürzere Keile, die jeweils in etwa
der Länge einer der zylindrischen Mahlflächen 5' entsprechen, am Keilträger 1 angebracht.
Als Gegenstück weist der Keilträger 2 im Bereich dieser beiden zylindrischen Mahlflächen
5' schräge Ebenen auf, an denen der Keilträger 1 entlang gleitet. Die Funktionsweise
ist die gleiche wie bei den vorhergehenden Varianten, wobei durch Verschiebung des
Keilträgers 1 in axialer Richtung ebenfalls eine Verschiebung des Keilträgers 2 in
radialer Richtung erfolgt. Durch die Aufteilung auf zwei Keilflächen ist eine bessere
und gleichmäßigere Kraftübertragung und damit eine wesentlich exaktere Einstellung
des Mahlspalts 3 zwischen den Mahlplatten 5 und 5' möglich.
[0018] Fig. 5 und 6 zeigen analoge Ausgestaltungen, wobei bei Fig. 5 ein sich von der Mitte
nach außen hin verjüngender Kegelrotor und in Fig. 6 ein sich von der Mitte nach außen
hin erweiternder Kegelrotor eingesetzt werden.
[0019] Fig. 7 zeigt eine Variante, wobei die beiden an schiefen Ebenen gegeneinander laufenden
Keilträger im Rotor zusammengefaßt sind. Hier wird ein axial verschiebbarer Keilträger
6 vorgesehen, der auf einen Keilträger 7 wirkt, der in radialer Richtung verstellbar
ist und die am Rotor befindlichen Mahlplatten 9' trägt. Der Stator 10 mit den Gegenmahlplatten
9 bleibt dabei konstant, wobei zwischen den Mahlplatten 9 und 9' der Mahlspalt 8 eingestellt
wird.
[0020] Fig. 8 zeigt eine andere Variante der Ausgestaltung nach Fig. 7, wobei die Mahlplatten
9 und 9' einen kegelförmigen Mahlspalt 8 bilden.
[0021] Fig. 9 zeigt eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Refiner, wobei hier zwei Verschiebebolzen
11 erkennbar sind, mit deren Hilfe der Keilträger 1 axial verschoben wird. Der Antrieb
der Verschiebebolzen 11 erfolgt durch einen Motor 13, dessen Kraft mittels Getrieben
12 umgelenkt wird. Durch diese Getriebe 12 wird auch eine gleichmäßige Verstellung
der Verschiebebolzen 11 erreicht. Weiters ist hier der Zulauf 14 für die Faserstoffsuspension
erkennbar.
[0022] Fig. 10 zeigt einen möglichen Schnitt durch einen Rotor. Es sind hier der axial verschiebbare
Keilträger 1, der radial verschiebbare Keilträger 2, der durch die Mahlplatten 5 und
5' gebildete Mahlspalt 3 sowie der Rotor 4 kennbar. Der radial verschiebbare Keilträger
2 gleitet dabei auf der schiefen Ebene 15 zwischen Keilträger 1 und Keilträger 2 entlang
und wird entlang den Kanten der dreieckförmigen Halterungen 16 radial verschoben.
[0023] Fig. 11 zeigt eine mögliche Stofführung eines Doppelzylinderrefiners, wobei der Stoff
durch Stutzen 14 und 14' zugeführt und mittig durch den Stutzen 18 wieder abgeführt
wird. Dabei wird der Stoff beidseits durch eine Scheibe 19 zum Stoffzufuhrkanal umgelenkt
und tritt von dort in den Mahlspalt 3 ein. Die gleiche Stofführung ist auch mit einem
Doppelkegel möglich, wobei dieser vom äußeren Einlaß zum mittigen Auslaß hin als ein
sich entweder erweiternder oder verjüngender Konus vorgesehen sein kann.
Fig. 12 zeigt eine mögliche Stoffführung eines Doppelzylinderrefiners mit der erfindungsgemäßen
Mahlspaltanstellung, wobei der Stoff mittig durch die Stoffzufuhr 14' zugeführt und
an beiden Enden des Refiners durch Auslässe 18 bzw. 18' wieder abgeführt wird. Hier
ist die Variante gemäß Fig. 4 dargestellt, es kann ebenfalls die Variante gemäß Fig.
3 eingesetzt werden.
[0024] Fig. 13 zeigt nun eine weitere Variante, wobei hier eine Kombination von zylindrischen
und kegelförmigen Mahlzonen vorgenommen wird. Die übrigen Elemente entsprechen denen
der Fig. 12.
1. Refiner zur Zerkleinerung von Faserstoffen mit auf einem Rotor und einem Stator angebrachten
Mahlflächen, die einen zylindrischen bzw. kegelförmigen Mahlspalt bilden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einstellung des Mahlspalts (3) durch am Stator und am Rotor
(4) vorgesehene, gegeneinander verschiebbare Keile erfolgt.
2. Refiner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein axial verschiebbarer Keilträger
(1) vorgesehen ist.
3. Refiner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein radial verschiebbarer
Keilträger (2) vorgesehen ist.
4. Refiner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mahlspalt
(3) kontinuierlich zwischen 0 und 2 mm, vorzugsweise zwischen 0 und 1 mm, beispielsweise
zwischen 0 und 0,5 mm einstellbar, ist.
5. Refiner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mahlspalt
(3) bis zu 15 mm eingestellt wird.
6. Refiner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativgeschwindigkeit
am Umfang 15 bis 35 m / sek, vorzugsweise 20 bis 30 m / sek, beträgt.
7. Refiner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl
des Rotors (4) zwischen 400 und 1.800 UpM, vorzugsweise zwischen 500 und 1.000 UpM,
beträgt.
8. Refiner nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit einem Doppelrotor, dadurch gekennzeichnet,
daß am axial verschiebbaren Keilträger (1) zwei Keile vorgesehen sind, deren schräge
Flächen auf entsprechenden Flächen des radial verschiebbaren Keilträgers (2) gleiten.
9. Refiner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der radial verschiebbare
Keilträger (2) in Kreissegmente aufgeteilt ist.