[0001] Die Erfindung betrifft eine Markise mit einer Hülse zum Schutz des auf einer Tuchwelle
aufgewickelten Markisentuches und nimmt die Priorität des deutschen Gebrauchsmusters
200 01 537.0 sowie der deutschen Patentanmeldung 100 14 144.7-25 in Anspruch, auf
die inhaltlich Bezug genommen wird.
[0002] Markisen in Außenanlagen, beispielsweise in fester Montage an Häuserfassaden, müssen
einer Vielzahl von Ansprüchen gerecht werden. Vor allem die dauerhafte Wetterexposition
stellt hohe Anforderungen an die Materialbeschaffenheit der Konstruktionselemente,
die daneben hohen Stabilitäts- und Sicherheitsstandards genügen müssen.
[0003] Neben diesen eher technisch und funktionell bedingten Erfordernissen müssen Markisen
ästhetischen Kriterien gerecht werden, da sie oft als gestalterisches Element auf
Balkonen und in Grünanlagen eingesetzt werden. Demnach sollte die Konstruktion einer
Markise eine ästhetische Formgebung erlauben.
[0004] Aus der europäischen Offenlegungsschrift 0 501 299 ist eine Tragelementmarkise mit
einem von einer Konsole gehaltenen rechteckigen Tragelement bekannt, an dem über Tragböcke
Ausfallarme mit dem daran befestigten Markisentuch angeordnet sind. Die Stirnseiten
des Tragelementes weisen Halter auf, zwischen denen sich die das Markisentuch schützende
Hülse befindet. Demnach erstreckt sich die Hülse über die gesamte Länge parallel zum
Tragelement.
[0005] Diese Markise weist den Nachteil eines Durchhängens der Hülse aufgrund der fehlenden
Abstützung zwischen den einseitig eingebrachten Haltern auf. Mit zunehmender Länge
der Markise verstärkt sich dieser Effekt, der sowohl aus ästhetischen Gründen als
auch aus Gründen der damit einhergehenden zunehmenden Materialermüdung zu vermeiden
ist. Um die Abstützung einer langen Hülse zu verbessern, können die Tragböcke mit
zusätzlichen ringabschnittsförmigen Abstützungen versehen sein, die jedoch durch den
erhöhten Einzelteil- und Materialaufwand kostspielig sind.
[0006] Ein weiterer Nachteil der in der europäischen Offenlegungsschrift 0 501 299 beschriebenen
Markise besteht darin, daß die Vielzahl an Einzelteilen eine kompakte Bauweise verhindert.
Dieses hat wiederum direkt Auswirkungen auf die mögliche äußere Formgebung der Markise
und damit auch auf ihre Gestaltungsmöglichkeiten.
[0007] Aus der deutschen Patentschrift 38 19 816 ist eine Tragelementmarkise bekannt, die
ebenfalls ein über einen Träger an einer Wand befestigtes, rechteckiges Tragelement
aufweist, das seinerseits über einen aufgesteckten Rahmen die Tuchwelle mit dem Markisentuch
trägt. An dem Träger ist sowohl der Gelenkarm als auch ein Haltebock befestigt, der
sich über die Tuchwellenachse erstreckt. Ein parallel zur Tuchwellachse verlaufendes
Abdeckprofil ist an der Wand befestigt und liegt dem Haltebock auf. Es dient dem Wetterschutz
des auf der Tuchwelle aufgewickelten Markisentuchs.
[0008] Auch diese Markise besteht aus einer Vielzahl verschiedener Einzelteile, die in einem
aufwendigen Verfahren miteinander verbunden und verschraubt werden müssen. Eine kompakte
Bauweise ist ausgeschlossen. Ein besonderer Nachteil dieser Markise liegt darin, daß
das fest an der Wand montierte Abdeckprofil einer Neigungsverstellung der das Markisentuch
tragenden Gelenkarme nicht folgen kann. Bei einem großen Neigungswinkel klafft demnach
ein deutlicher Spalt zwischen Abdeckprofil und Markisentuch, der die dazwischen liegenden
Einzelteile den Witterungsverhältnissen aussetzt. Das Abdeckprofil erfüllt dann nicht
mehr seine eigentliche Schutzfunktion.
[0009] Das deutsche Gebrauchsmuster 295 16 776 beschreibt eine ähnlich konstruierte Tragarmmarkise.
Diese besteht ebenso aus einem rechteckigen, an einer Konsole befestigten Tragelement,
an dem sowohl die Tuchwelle mit Markisentuch als auch ein über einen Gelenkmechanismus
in seiner Neigung zu verstellender Gelenkarm angeordnet sind. Hier ist jedoch das
Abdeckprofil nicht dauerhaft an der Wand befestigt, sondern wird von der mit einem
Rahmen an dem Tragelement befestigten Tuchwelle gehalten.
[0010] Auch bei dieser Markise stellt es sich als Nachteil dar, daß das in einem festen
Winkel zu dem ebenfalls in einem festen Winkel angeordneten Tragelement stehende Abdeckprofil
der Neigungsverstellung der das Markisentuch tragenden Gelenkarme nicht folgen kann.
Auch hier vergrößert sich der Spalt zwischen Abdeckprofil und Markisentuch mit dem
zunehmenden Neigungswinkel der Gelenkarme, der das Eindringen von Schmutz und Wasser
in die sonst offene Tragarmmarkise ermöglicht. Auch dieser Markisentyp erlaubt aufgrund
seiner auf vielen eckigen und kantigen Einzelteile keine kompakte Bauweise.
[0011] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Markise der gattungsgemäßen
Art bereitzustellen, die eine hohe Stabilität aufweist und deren Markisentuch und
Bauelemente zuverlässig vor Schmutz und Wettereinflüssen geschützt sind.
[0012] Die Aufgabe wird durch den unabhängigen Anspruch gelöst.
[0013] Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, auf ein Tragrohr zu verzichten und
dabei die Hülse oder einen Bestandteil der Hülse derart auszugestalten, daß die Hülse
selbsttragend ist.
[0014] Vorzugsweise wird die Tragfunktion über einen profilierten Bestandteil der Hülse
ausgeübt. Die Tuchwelle mit den sie umgebenden Abdeckprofilen findet dabei eine Aufnahme
in dem profilierten Bestandteil (Tragelement). Aufgrund der konstruktiven Einheit
aus Tragelement und Hülse hat eine solche Markise den wesentlichen Vorteil, daß diese
Einheit nicht durchhängen kann und keine Verwindung auftritt, auch wenn sie sich über
eine große Distanz erstreckt.
[0015] Das problematische Durchhängen von Abdeckprofilen kann ferner dadurch verhindert
werden, daß das Abdeckprofil bzw. die Abdeckprofile auf der gesamten Länge dem sich
seinerseits über die gesamte Länge der Markise erstreckenden Tragelement aufliegt
bzw. aufliegen können. Aufwendig konstruierte Abstützelemente zwischen Tragelement
und Hülsenelementen können somit entfallen.
[0016] Die erfindungsgemäße Einheit hat zudem den erheblichen Vorteil, daß die damit gebildete
Schutzhülse geeignet ist, einer mit dem Tragelement gekoppelten Neigungsverstellung
der Markise zu folgen. Wird der Neigungswinkel des Tragelementes zum Justieren der
Markise verstellt, ändert sich somit der Neigungswinkel der gesamten Schutzhülse.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Tragelement Profile zur Aufnahme
verschiedener Bestandteile der Markise, wie Abdeckprofil, Leitprofil, Neigungsverstellung
und/oder Gelenkarme auf. So kann das Tragelement eine sich über seine Längsseite erstreckende
Ausnehmung aufweisen, in die eine dazu korrespondierende Nase eines Abdeckprofils
eingeschoben werden kann. Ebenso kann das Tragelement weitere Ausnehmungen aufweisen
zur Aufnahme weiterer Profile. Diese Profile können die Dachabdeckung und das Leitprofil
der Schutzhülse bilden. Diese Verbindungsform der Bestandteile einer Markise mit dem
Tragelement ist aufgrund des Verzichts auf Einzelteile, insbesondere gegenüber Verschraubungen
und Nieten vorteilhaft. Die Montage ist einfach und die Kosten gering. Letztere und
weitere Verbindungs- und Befestigungsmittel sind jedoch alternativ auch mit der Erfindung
einsetzbar, ohne daß der Gedanke einer selbsttragenden Hülse aufgegeben würde.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann das Tragelement Ausgestaltungen,
beispielsweise Haken oder Vorsprünge, aufweisen, die es mit einem das Tragelement
aufnehmenden Profil und/oder mit den Armlagern der Gelenkarme verbinden. Zudem können
Riegel des Profils das Tragelement aufnehmen und somit den Sitz des Tragelements in
dem Profil stabilisieren.
[0019] Ferner kann das Tragelement oder dasjenige im unteren Bereich der Hülse angeordnete
Element eine Entwässerungsrinne aufweisen, die, beispielsweise als Profil ausgestaltet,
eine Wasserabfuhr zu den Seitenbereichen, insbesondere zu den Seitenkappen der Hülse,
erlaubt. Dies ermöglicht eine Ableitung von auf der Markise befindlichem Wasser, ohne
die Gefahr des Eintritts von Schmutz.
[0020] Um Materialkosten und Gewicht zu verringern, ist es vorteilhaft, das Tragelement
als Hohlprofil aus Aluminium zu gestalten.
[0021] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
des näheren erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
[0022] Fig. 1 und 2: eine Schnittdarstellung der Erfindung.
[0023] Die Markise mit selbsttragender Hülse weist einen über nicht näher dargestellte Befestigungselemente
an einer Wand oder Decke befestigbaren Montagebock 1 auf, der über den Querbolzen
2 und ein Schwenklager 3 ein Profil 25 trägt. Das Profil 25 nimmt ein Tragelement
5 auf, das in seinem Profil im wesentlichen mit dem Innenprofil des Profils 25 und
dem Armlager 4 korrespondiert.
[0024] Das Tragelement 5 weist einen Riegel 6 und eine Nase 7 auf, wobei der Riegel 6 in
den Haken 8 und die Nase 7 hinter die Leiste 9 des Armlagers 4 greift. Zudem befindet
sich im zentralen unteren Bereich des Tragelements 5 eine Aufnahme 10, in die sich
ein Riegel 11 einschiebt.
[0025] Längs des Tragelements 5 laufen zwei Leisten 12, 13. In die Leiste 12 ist ein Dachprofil
14 mit einem Vorsprung 15 eingeschoben. Analog dazu findet ein Leitprofil 16 mit einem
Vorsprung 17 Aufnahme in der Leiste 13.
[0026] Tragelement 5, Dachprofil 14 und Leitprofil 16 bilden die wesentlichen Teile der
die Tuchwelle 18 mit dem Tuch 19 aufnehmenden Hülse 20. Dachprofil 14 und Leitprofil
16 bilden eine Öffnung 22 aus. Im eingefahrenen Zustand verschließt die Fallstange
21 die zwischen Leitprofil 16 und Dachprofil 14 gebildete Öffnung 22.
[0027] An der Fallstange 21 ist ein Gelenkarm 23 fixiert, dessen Armlager 4 mit der Leiste
9 hinter die Nase 7 greift und mittels nicht näher dargestellter Schrauben mit dem
Nutenstein 24 am Tragelement 5 befestigt ist.
[0028] Eine Neigungsverstellung des Tragelements 5 ist über ein im wesentlichen L-förmiges
Profil 25 möglich. Dieses ist mit Hilfe eines Gewindebolzens 26 an dem Schwenklager
3 des Montagebocks 1 schwenkbar gelagert. Der Gewindebolzen 26 erstreckt sich durch
eine im Profil 25 angeordnete Längsöffnung 27 und trägt zu beiden Seiten des Profils
Muttern 28. Durch Verstellen der Muttern 28 ist somit ein Verstellen des Neigungswinkels
des Profils 25 möglich.
[0029] Des weiteren ist das Profil 25 über einen Querbolzen 2 schwenkbar in dem Montagebock
1 gelagert, der sich durch zwei korrespondierende Öffnungen in den Wangen 30 des Montagebocks
1 und einer der Öffnungen 29 in dem Profil 25 erstreckt.
[0030] Die Öffnungen 29 dienen zum groben Voreinstellen des Neigungswinkels. Durch einen
Wechsel des Querbolzens 2 zwischen den Öffnungen 29 bei unveränderter Stellung der
Muttern 28 des Gewindebolzens 26 ist somit ein schrittweises Voreinstellen des Neigungswinkels
möglich.
[0031] Das Tuch 19 wird mit Hilfe eines Antriebs 31 auf- oder abgewickelt.
1. Markise mit einer Hülse, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (20) selbsttragend ist und als integralen Bestandteil ein Tragelelement
(5) aufweist.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement (5) profiliert und mit weiteren Elementen verbindbar ist.
3. Markise nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement (5) ein Profil (12) zur Aufnahme des Dachprofils (14), ein Profil
(13) zur Aufnahme des Leitprofils (16) und Profile zur Aufnahme der Neigungsverstellung
und der Gelenkarme aufweist.
4. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement (5) mit einem im wesentlichen U-förmigen, an einem Montagebock
(1) befestigten Profil (25) verbunden ist.
5. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Neigungsverstellung (32).
6. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigungsverstellung (32) aus einem Profil (25) und einem an dem Montagebock
(1) schwenkbar gelagerten Gewindebolzen (26) mit Muttern (28) besteht.
7. Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragelement (5) oder dasjenige im unteren Bereich der Hülse (20) angeordnete
Element eine Entwässerungsrinne (33) aufweist, die eine Wasserabfuhr zu den Seitenbereichen
der Hülse erlaubt.