[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollvorhang nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs
1.
[0002] Bei herkömmlichen Rollvorhängen besteht die Schwierigkeit, dass häufig das Vorhangtuch
beim Heraufziehen nicht achsparallel auf die vorhandene Rolle aufgewickelt wird und
dass das Vorhangstuch sich dann beim späteren Herunterlassen schräg abwickelt. Bei
Rollvorhängen mit geringer Breite und Länge wirkt sich dies weniger gravierend aus
als bei sehr langen Vorhängen, wie sie beispielsweise bei grossen Fensterfronten in
Büro- und Industriegebäuden Anwendung finden. Ein Ausrichten des Vorhangtuches erweist
sich insbesondere bei diesen langen Vorhängen als sehr schwierig. In den meisten Fällen
ist es notwendig das gesamte Vorhangtuch abzunehmen und wieder neu anzubringen. Häufig
sind mehrere Versuche notwendig, um das Tuch achsparallel auszurichten, ein Vorgang,
der zudem von mindestens zwei Personen ausgeführt werden muss.
[0003] In der CH 678.644 wird ein Rollvorhang beschrieben, bei dem das Vorhangtuch mittels
eines Klettverschlusses an einer Rolle derart lösbar befestigt ist, dass sich ein
Band des Klettverschlusses am oberen Rand des Vorhangtuches befindet und das andere
Band in einer Vertiefung der Rollenoberfläche angeordnet ist. Auf diese Weise kann
eine Wulstbildung durch den Klettverschluss verhindert werden, was unter anderem zu
einem ungleichmässigen Auf- und Abrollen des Vorhangtuches führt. Ist dennoch eine
Verschiebung des Vorhangtuches aufgetreten, muss das Vorhangtuch mitsamt der Rolle
abgenommen, der gesamte Klettverschluss gelöst, neu angebracht und die Rolle mit dem
Vorhangtuch an Decke oder Wand wieder befestigt werden. Darüberhinaus eignet sich
diese Art der Befestigung nicht für lange und schwere Vorhänge.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Befestigung für einen Rollvorhang
der genannten Gattung zu schaffen, der die genannten Schwierigkleiten vermeidet und
dennoch kostengünstig hergestellt werden kann und mit welchem auch sehr lange und
schwere Vorhänge in einfacher Weise achsparallel ausgerichtet werden können. Die Aufgabe
ist durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1a
- eine räumliche Ansicht eines an einer Gebäudewand befestigten achsparallel aufgerollten
Vorhangs,
- Figur 1b
- eine räumliche Ansicht eines an einer Gebäudewand befestigten ungleichmässig aufgerollten
Vorhangs,
- Figur 2
- eine Ansicht einer Rolle eines Rollvorhangs,
- Figur 3a-c
- der Befestigung und Ausrichtung des Vorhangs dienenden Träger in verschiedenen Positionen
in dem Kanal der Rolle im Querschnitt,
- Figur 4a-c
- Aufsicht auf die Rolle, in der sich der Träger in mittlerer, nach links und nach rechts
verschobener Postion im Kanal befindet,
- Figur 5
- einen Schnitt durch eine Befestigungsvorrichtung, und
- Figur 6a
- räumliche Ansicht einer Rolle mit einem Träger in mittlerer Position,
- Figur 6b
- eine räumliche Ansicht einer Rolle mit schräg aufgewickeltem Vorhang,
- Figur 6c
- eine Rolle mit korrigiertem achsparallel gewikkeltem Vorhang.
[0006] Ein Vorhangtuch 2 ist beispielsweise mittels einer Stange 5, die in einen in dem
Kanal 7 der Rolle 3 befindlichen Träger 6 eingeführt wird, mit der genannten Rolle
3 verbunden. Der Träger 6 ist an einem Ende 6a mit einem die Rolle 3 seitlich abdeckenden
Deckel 11 gelenkig verbunden und am anderen Ende 6b mit einem Lager 14 drehfest verbunden,
wodurch Unregelmässigkeiten beim Auf- oder Abwickeln des Vorhangs 1 durch Drehen des
Deckels 11 ausgeglichen werden können (Fig. 5).
[0007] Der in den Figuren 1a und 1b gezeigte Rollvorhang 1 ist vor einem Fenster 12 mit
zwei Halterungen 8 an einer Gebäudedecke 9 befestigt. In den Halterungen 8 ist eine
Rolle 3 auf einer Seite mittels eines Lager 15 auf einer Achse 3a drehbar und auf
der anderen Seite mittels des Lager 14 drehbar auf dem von einer Kugelkette 4 angetriebenen
Antrieb 16 gelagert (siehe auch Figur 5), auf welcher das Vorhangtuch 2 in bekannter
Weise auf- und abgerollt werden kann. Am unteren Ende des Vorhangtuchs 2 ist eine
Beschwerungsleiste 10 angebracht. Mit einem in der Rolle 3 angeordneten Antrieb 16
kann mit einer endlosen Kugelkette 4 über ein Kettenrad 13 das Vorhangtuch 2 auf-
und abgewickelt werden. Ein Zapfen 16a des Antriebs 16 ist drehfest mit dem becherförmigen
Lager 14 verbunden. Der Handantrieb 4 kann auch durch einen motorischen Antrieb ersetzt
sein.
[0008] Die in Figur 2 dargestellte Rolle 3 ist vorzugsweise aus Aluminium hergestellt. Über
die gesamte Breite der Mantelfläche 14 der Rolle 3 erstreckt sich ein Kanal 7. In
diesen Kanal 7 ist der Träger 6 eingelegt, dessen Breite etwas kleiner ist, als diejenige
des Kanals 7 (siehe auch Figur 3a-3c). Der Träger 6 weist mittig eine Rinne 6a mit
einem Schlitz 6b sowie zwei Arme 6c auf, die an ihren Enden im Querschnitt C-förmig
ausgebildet sind. Aufgrund seiner geringeren Grösse ist der Träger 6 in dem Kanal
7 im Uhrzeiger- oder Gegenuhrzeigersinn begrenzt verschwenkbar. Die Figuren 3a-c zeigen
den Träger 6 in der mittleren und in den zwei maximal verschwenkten Positionen.
[0009] Am oberen Ende des Vorhangtuchs 2 ist eine Stange 5 befestigt, die beispielsweise
in das Vorhangtuch 2 eingenäht ist. Diese Stange 5 erstreckt sich im wesentlichen
über die gesamte Länge des oberen Randes 2a des Tuches 2. Um das Vorhangtuch 2 an
der Rolle 3 zu befestigen, wird die Stange 5 mit dem an ihr befestigten Vorhangtuch
2 in den Schlitz 6b der Rinne 6a des Trägers 6, beispielsweise durch seitliches Einschieben,
eingeführt. Die Rolle 3 ist, wie in Figur 5 gezeigt, an ihrem einen Ende mit dem Lager
15 und am anderen Ende mit dem drehfesten Lager 14 verbunden. Im Deckel 11 ist der
Träger 6 derart gelagert, dass er durch Drehen des Deckels 11 im Gegenuhzeigersinn
(siehe Pfeil in Figur 4b) oder im Uhrzeigersinn (Pfeil in Figur 4c) relativ zur Rolle
3 verschwenkt und in der eingestellten Position gehalten werden kann.
[0010] Ist das Vorhangtuch 2, wie in Figur 5 gezeigt, an der Rolle 3 befestigt, so kann
die Rolle 3 und das Vorhangtuch 2 mittels der Kugelkette 4 um die Achse 3a und Antrieb
16 gedreht und das Vorhangtuch 2 aufgewickelt werden. Wickelt sich das Vorhangtuch
2 in seiner Breite nicht gleichmässig, d.h. nicht achsparallel auf (siehe Figur 6b),
so hängt das Vorhangtuch 2 auch beim späteren Herunterlassen schief. Um das Tuch 2
wieder achsparallel auszurichten, wird am Deckel 11 gedreht, wodurch der Träger 6
in dem Kanal 7 in einer der Richtungen des Doppelpfeiles der Figur 6c verschwenkt
wird, mit seinem anderen Ende 6b jedoch in der ursprünglichen Position verbleibt.
Durch diese Schwenkbewegung des Trägers 6 kann das Vorhangtuch 2 des Rollvorhangs
1 genau achsparallel ausgerichtet werden, so dass das Vorhangtuch 2 vertikal hängt.
[0011] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, dass zum Ausrichten des
Vorhangtuches 2 dieses an der Rolle 3 verbleibt und nicht, wie bei den bisher üblichen
Rollvorhängen vollständig abgenommen werden muss. Darüberhinaus eignet sich der erfindungsgemässe
Rollvorhang besonders für sehr lange und schwere Vorhangstoffe, wie sie in hohen Räumen
verwendet werden. Bei einer Korrekturarbeit ist die Bediennungsperson nicht durch
die Last des Vorhangtuches 2 belastet, was im Hinblick auf die Arbeitssicherheit wesentlich
ist. Das Korrigieren des Verlaufs des Vorhangtuches 2 könnte somit auch auf einer
Leiter gefahrlos durchgeführt werden.
1. Rollvorhang, mit einer Rolle (3), einer Befestigungsvorrichtung (6) zum Befestigen
eines oberen Rands (2a) eines Vorhangtuchs (2) an der Rolle (3), und mit einer Betätigungsvorrichtung
(16, 4) zum Auf- und Abwickeln des Vorhangtuches (2) auf der Rolle (3), dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungsvorrichtung einen im Umfang der Rolle (3) schwenkbar gelagerten
Träger (6) für das Vorhangtuch (2) aufweist und das Vorhangtuch (2) an diesem Träger
(6) befestigt ist.
2. Rollvorhang gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (6) mittig
eine Rinne (6a) mit einem Schlitz (6b) und zwei Arme (6c) umfasst.
3. Rollvorhang gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (6c) des
Trägers (6) an ihren Enden C-förmig ausgebildet sind.
4. Rollvorhang gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (3) einen Kanal
(7) aufweist, welcher sich im wesentlichen über die gesamte Breite der Mantelfläche
(14), d.h. parallel zur Achse (3a, 16) der Rolle (3) erstreckt.
5. Rollvorhang gemäss einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Vorhangtuch (2) in den Träger (6) eingeführt ist.
6. Rollvorhang gemäss einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Vorhangtuch (2) an seinem oberen Ende (2a) eine Verstärkung, beispielsweise in Form
einer Stange, umfasst, welche in den Schlitz (6b) des Trägers (6) eingeführt ist.
7. Rollvorhang gemäss einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ausdehnung der Arme (6c) des Trägers (6) geringer ist, als die Breite des Kanals (7).
8. Rollvorhang gemäss einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Träger (6) um eines seiner Enden (6a) mittels des Deckels (11) im Uhrzeiger- oder
Gegenuhrzeigersinn verschwenkbar ist.
9. Rollvorhang gemäss einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Betätigungsvorrichtung ein Antriebsorgan (4) sowie ein Kettenrad (13) aufweist.
10. Rollvorhang gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsorgan (4)
über das Kettenrad (13) und dem Antrieb 16 drehfest mit der Rolle (3) verbunden ist.
11. Rollvorhang gemäss einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein
zweites Ende des Trägers (6) in einem Deckel (11) gelagert ist.