[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Transport- und/oder Lagerbehälters
für radioaktive Gegenstände, insbesondere abgebrannte Kernreaktorbrennelemente, wobei
ein zwischen einem metallischen Außenmantel und einem metallischen Innenmantel gebildeter
hohlzylindrischer Mantelzwischenraum mit einem eine Mindestkorngröße aufweisenden
Betonzuschlag und anschließend im Rest mit einer Suspension aus Zement, Wasser und
Additiven verfüllt wird.
[0002] Bei einem bekannten Verfahren der genannten Art (WO 98/59346) wird der gesamte Mantelzwischenraum
gleichartig verfüllt. Die auf diese Weise hergestellten Behälter eignen sich nur zur
Abschirmung von Strahlenquellen mit relativ niedriger Neutronenquellstärke, z. B.
Brennelementen mit niedrigem Abbrand. Soll ein solcher Behälter für Strahlenquellen
mit hochdosierten Neutronenquellstärken, z. B. MOX-Brennelementen oder verglasten
hochaktivem Abfall aus der Wiederaufarbeitung, verwendet werden, werden verhältnismäßig
große Betonwanddicken erforderlich, um die für die Neutronenmoderation benötigten
Wassermengen bereitzustellen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im Rahmen des Verfahrens der eingangs genannten
Art zu Transportund/oder Lagerbehältern für radioaktive Gegenstände mit hohen Neutronenquellstärken
zu gelangen, die geringere Betonwandstärken als bisher erfordern.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe werden erfindungsgemäß im Mantelzwischenraum mit Hilfe
eines Diaphragmas, dessen Durchtrittsöffnungen kleiner als die Mindestkorngröße sind,
zwei zueinander konzentrische Teilräume gebildet und der Betonzuschlag sowie die Suspension
jeweils nur in einen der beiden Teilräume eingegeben.
[0005] Mit Hilfe der beschriebenen Maßnahmen wird der Mantelzwischenraum bzw. Betonraum
in zwei unterschiedliche Teilräume mit unterschiedlicher Verfüllung geteilt. Der Betonzuschlag
verbleibt aufgrund des Diaphragmas in dem Teilraum, in den er eingegeben worden ist,
während das Diaphragma für die Suspension kein Hindernis darstellt und sich in beiden
Teilräumen ausbreitet. Der von der Suspension allein eingenommene Teilraum enthält
wesentlich mehr Wasser als bisher und kann daher die für die Neutronenmoderationen
benötigten Wassermengen bereitstellen.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird das Diaphragma aus Lochsieben oder -blechen
oder Drahtgeflecht gebildet, deren Durchtrittsöffnungen insbesondere eine Öffnungsweite
zwischen 2 und 4 mm aufweisen. Im Einzelnen kann dabei zunächst so vorgegangen werden,
dass das Diaphragma durch Einführen von offenen und/oder geschlossenen Diaphragmaprofilen
zwischen Wärmeleitungsradialstegen gebildet wird, die zwischen Innenmantel und Außenmantel
verlaufen und an denen die Diaphragmaprofile anliegen. Die besagten Wärmeleitungsradialstege
sind bei den in Rede stehenden Behältern an sich bekannt und dienen der Ableitung
der von den radioaktiven Gegenständen entwickelten Wärme nach außen. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, dass das Diaphragma auf eine innere Teilsteganordnung von Wärmeleitungsradialstegen,
die zwischen Innenmantel und Außenmantel verlaufen, und auf das Diaphragma eine ergänzende
äußere Teilsteganordnung aufgesetzt wird, die mit dem Innenmantel verschraubt wird.
Hierbei empfiehlt es sich, das Diaphragma, die innere Teilsteganordnung und die äußere
Teilsteganordnung im Bereich von einander entsprechenden Längssicken aufeinander zu
setzen. Auch ergeben sich manipulationstechnische Vorteile, wenn jeweils zwei benachbarte
Radialteilstege der äußeren Teilsteganordnung durch eine Außenbrücke miteinander verbunden
sind. Entsprechend können auch zwei benachbarte Radialteilstege der inneren Teilsteganordnung
durch eine Innenbrücke miteinander verbunden sein. In allen Fällen empfiehlt es sich,
das Diaphragma bzw. die dieses bildenden Teile durch Schweißungen lagezufixieren.
[0007] Um die gewünschte Zweizonenstruktur des Betons zuverlässig und schnell herzustellen,
sollte der Betonzuschlag und die Suspension in denselben Teilraum eingegeben werden.
Im Übrigen sollte der Betonzuschlag in den dem Innenmantel benachbarten Teilraum eingegeben
werden, so dass der äußere Teilraum den höheren Wassergehalt für die Neutronenmoderation
aufweist.
[0008] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen Teil eines Behältermantels und
- Fig. 2
- einer anderen Ausführungsform.
[0009] In Fig. 1 erkennt man einen Mantel eines Lagerbehälters für radioaktive Gegenstände,
der zunächst aus einem metallischen Außenmantel 1 und einem konzentrisch dazu angeordneten
metallischen Innenmantel 2 gebildet ist. Zwischen Außenmantel 1 und Innenmatel 2 ist
also ein hohlzylindrischer Mantelzwischenraum 3 gegeben. Zwischen Innenmantel 2 und
Außenmantel 1 verlaufen Wärmeleitungsmaterialstege 4 mit ausgestellten Fensterelementen
5. Diese Wärmeleitungsradialstege 4 sind mit U-Profilen 6 verschweißt, die ihrerseits
an dem Innenmantel 2 befestigt sind. Am Außenmantel 1 sind ebenfalls U-Profile 7 befestigt,
an die die Wärmeleitungsradialstege 4 aber nur angepreßt sind.
[0010] Im Mantelzwischenraum 3 sind mit Hilfe eines Diaphragmas 8 zwei zueinander konzentrische
Teilräume 31, 32 gebildet. Das Diaphragma 8 wird von offenen und geschlossenen Profilen
81, 82 von Lochsieben oder -blechen oder Drahtgeflecht gebildet, die zwischen die
Wärmeleitungsradialstege 4 eingesetzt sind und an diesen anliegen sowie mit diesen
verschweißt sind. Zum Fertigstellen des Behälters wird in den inneren Teilraum 31
ein Betonzuschlag mit einer Mindestkorngröße und anschließend eine Suspension aus
Zement, Wasser und Additiven eingegeben. Da das Diaphragma 8 Durchtrittsöffnungen
aufweist, die kleiner als die Mindestkorngröße sind, gelangt in den äußeren Teilraum
32 nur die Suspension.
[0011] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 wird das Diaphragma 8 auf eine innere Teilsteganordnung
41 von Wärmeleitungsradialstegen 4 und auf das Diaphragma 8 eine ergänzende äußere
Teilsteganordnung 42 aufgesetzt, die mit dem Innenmantel 2 verschraubt wird. Hierbei
werden das Diaphragma 8, die innere Teilsteganordnung 41 und die äußere Teilsteganordnung
42 im Bereich von einander entsprechenden Längssicken 9 aufeinander gesetzt. Jeweils
zwei benachbarte Radialteilstege der äußeren Teilsteganordnung 42 sind durch eine
Außenbrücke 10 miteinander verbunden. Entsprechend sind auch jeweils zwei benachbarte
Radialstege der inneren Teilsteganordnung 41 durch eine Innenbrücke 11 miteinander
verbunden. Die Verschraubung 12 erfolgt durch die Außenbrücke 10 und das Diaphragma
8 mit dem Innenmantel 2. Der Außenmantel 1 ist unter elastischer Verformung der Wärmeleitungsradialstege
4 aufgesetzt worden. Die Verfüllung erfolgt in der gleichen Weise wie oben angegeben.
[0012] Die Zusammensetzung kann derjenigen entsprechen, welche in WO 98/59346 angegeben
ist.
1. Verfahren zum Herstellen eines Transport- und/oder Lagerbehälters für radioaktive
Gegenstände, wobei ein zwischen einem metallischen Außenmantel und einem metallischen
Innenmantel gebildeter hohlzylindrischer Mantelzwischenraum mit einem eine Mindestkorngröße
aufweisenden Betonzuschlag und anschließend im Rest mit einer Suspension aus Zement,
Wasser und Additiven verfüllt wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Mantelzwischenraum mit Hilfe eines Diaphragmas, dessen Durchtrittsöffnungen
kleiner als die Mindestkorngröße sind, zwei zueinander konzentrische Teilräume gebildet
werden und der Betonzuschlag sowie die Suspension jeweils nur in einen der beiden
Teilräume eingegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Diaphragma aus Lochsieben
oder -blechen oder Drahtgeflecht gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Diaphragma Durchtrittsöffnungen
mit einer Öffnungsweite zwischen 2 und 4 mm aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Diaphragma
durch Einführen von offenen und/oder geschlossenen Diaphragmaprofilen zwischen Wärmeleitungsradialstege
gebildet wird, die zwischen Innenmantel und Außenmantel verlaufen und an denen die
Diaphragmaprofile anliegen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Diaphragma
auf eine innere Teilsteganordnung von Wärmeleitungsradialstegen, die zwischen Innenmantel
und Außenmantel verlaufen, und auf das Diaphragma eine ergänzende äußere Teilsteganordung
aufgesetzt wird, die mit dem Innenmantel verschraubt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Diaphragma, die innere
Teilsteganordnung und die äußere Teilsteganordnung im Bereich von einander entsprechenden
Längssicken aufeinander gesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei benachbarte
Radialteilstege der äußeren Teilsteganordnung durch eine Außenbrücke miteinander verbunden
sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Diaphragma
durch Schweißungen lagefixiert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonzuschlag
und die Suspension in denselben Teilraum eingegeben werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Betonzuschlag
in den dem Innenmantel benachbarten Teilraum eingegeben wird.