[0001] Die Erfindung betrifft einen Crimpkontakt eines flexiblen Folienleiters mit mindestens
einer auf einer isolierenden Trägerschicht festgelegten Leiterbahn, wobei der zu kontaktierende
Bereich der auf der Folie festgelegten Leiterbahn in einem zusammengepreßten Crimpteil
angeordnet ist, welcher im unverpreßten Zustand mindestens zwei einander direkt gegenüberliegende,
von einem Schenkel U-förmig abstehende Wangen aufweist.
[0002] Folienleiter mit auf einer isolierenden Trägerschicht festgelegten elektrischen Leiterbahnen
sind bekannt. Insbesondere werden solche Folienleiter mit mehreren voneinander isolierten
Leitern als elektrische Verbindungsleitungen zwischen elektrischen Bauteilen verwendet.
Die Vorteile dieser Folienleiter bestehen insbesondere in ihrer niedrigen Bauhöhe
und ihrem niedrigen Gewicht.
[0003] Unter einem Crimpkontakt wird in dieser Schrift in allgemeiner Weise eine kontaktgebende
Anordnung verstanden, bei der der Kontakt zwischen den zu kontaktierenden Teilen durch
Verpressen oder Verquetschen eines verformbaren Teiles ("Crimpteiles") hergestellt
wird.
[0004] Bei einem herkömmlichen Crimpkontakt eines aus Litzendrähten aufgebauten elektrischen
Leiters wird der zu kontaktierende elektrische Leiter in einen in der Regel U-förmigen
Blechteil eingelegt und die Wangen des U-förmigen Blechteiles werden in der Folge
zusammengedrückt, wodurch der eingelegte elektrische Leiter festgeklemmt und auch
verformt wird. Bei aus Litzendrähten aufgebauten elektrischen Leitern können dadurch
einfache, rasche und zuverlässige Verbindungen hergestellt werden. Ein übliches Qualitätsmerkmal
einer solchen Verbindung ist dabei deren Gasdichtheit, die durch die geleistete Verformungsarbeit
an den Oberflächen der zu verbindenden Teile entsteht.
[0005] Auch Crimpkontakte für Folienleiter sind bereits bekannt, beispielsweise aus der
CH-PS 585 975 oder der US-PS 5,137,468. Die aus der CH-PS 585 975 und der US-PS 5,137,468
bekannten Crimpkontakte von flexiblen Folienleitern sind im Gegensatz zu den herkömmlichen
Crimpkontakten von Litzenleitern wenig zuverlässig. Beim Crimpkontakt der CH-PS 585
975 werden die Spitzen des Crimpteiles durch die auf der Folie festgelegten Leiterbahnen
gestoßen und anschließend umgebogen, wobei sie nochmals durch die Leiterbahn gestoßen
werden. Die Kontaktflächen werden hier im wesentlichen nur durch die Durchdringungspunkte
der Spitzen durch die Leiterbahn gebildet. Da die auf der Folie festgelegte Leiterbahn
aber sehr dünn ist (üblicherweise im Bereich zwischen 20 und 50 Mikrometer), kommt
es dadurch zu einer nur ungenügenden Festlegung des Folienleiters im Crimpteil sowie
zu hohen Übergangswiderständen. Bei dem in der US-PS 5,137,468 gezeigten Crimpkontakt
soll der Crimpteil derart umgebogen werden, daß das freie Ende einer Spitze des Crimpteiles
gerade eine über der Leiterbahn liegende Isolierschicht abschaben soll und die Leiterbahn
kontaktierend gegen den Boden des Crimpteiles festklemmen soll. Der Biegevorgang des
Crimpteiles muß daher äußerst genau mit geringsten Toleranzen durchgeführt werden,
was in der Praxis äußerst problematisch ist und daher nicht zu einem zuverlässigen
Crimpkontakt führen kann.
[0006] Ein elektrischer Verbinder zur Verbindung einer Folie mit einem Drahtleiter ist weiters
aus der DE-OS 1 957 183 bekannt. Der Verbinder weist zwei durch eine Faltlinie getrennte
Flankenteile auf. Aus dem einen Flankenteil ist eine Zunge freigestanzt und U-förmig
aufgebogen. In diese U-förmige Zunge wird der Drahtleiter eingelegt. Zwischen die
Zunge und das andere Flankenteil wird der Folienleiter eingelegt und in der Folge
wird der Verbinder zur Herstellung des Kontaktes zusammengedrückt. Der Drahtleiter
und der Folienleiter liegen hier im zusammengedrückten Zustand des Verbinders nicht
aneinander an und ein gasdichter Kontakt des Folienleiters kann durch einen solchen
Verbinder nicht ausgebildet werden.
[0007] Aus der US-PS 3,715,457 ist weiters ein zweiteiliger Verbinder für einen Flachbandleiter
bekannt. Die Leiter liegen hierbei jeweils relativ lose zwischen zwei Lagen aus einem
isolierenden Material. Der Verbinder weist einen lanzenartigen Teil auf, der vom stirnseitigen
Ende des Flachbandleiters aus zwischen der oberen isolierenden Decklage und dem Leiter
eingesteckt wird, so daß dieser lanzenartige Teil flach auf dem Leiter aufliegt. Die
Wangen eines U-förmigen Crimpteils werden von der Rückseite des Flachbandleiters her
durch die isolierenden Lagen neben dem Leiter durchgesteckt, so daß der Leiter und
der lanzenartige Teil des Verbinders sowie die isolierenden Lagen zwischen diese Wangen
zu liegen kommen. In der Folge werden die Wangen nach innen verpreßt, wobei ihre Spitzen
die obere isolierende Lage durchstoßen und an den lanzenartigen Teil angedrückt werden.
Eine gasdichte Verbindung wird hierdurch nicht erreicht.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Crimpkontakt eines flexiblen Folienleiters bereitzustellen,
der einfach herstellbar und zuverlässig ist, der bei seiner Herstellung ausreichend
Toleranzen zuläßt und der gasdicht ist. Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß
der Folienleiter im zu kontaktierenden Bereich der Leiterbahn an seiner der Trägerschicht
abgewandten Oberfläche elektrisch leitend ist und daß im zusammengepreßten Crimpteil
weiters ein verformbarer und beim Zusammenpressen des Crimpteils verformter Druckteil
angeordnet ist, der am Folienleiter anliegt, wobei der Crimpkontakt gasdicht ausgebildet
ist.
[0009] Der Crimpkontakt wird somit hergestellt, indem neben der oder den zu kontaktierenden
Folie(n) auch ein verformbarer Druckteil in den Crimpteil eingelegt wird und anschließend
der Crimpteil verpreßt wird. Durch die geleistete Verformungsarbeit an den Oberflächen
der zu verbindenden Teile entsteht ein sicherer, gasdichter Kontakt der Folie, wobei
beträchtliche Herstellungstoleranzen bezüglich der Positionierung der Folie im Crimpteil
bestehen. Aufgrund der Gasdichtheit des Crimpkontakts gelangen weder Flüssigkeiten
noch Schadgase (wie Schwefelgase) in den Kontakt, welche andernfalls zu Korrosionen
und somit zu einer Beeinträchtigung des Kontakts führen würden.
[0010] Es ist an dieser Stelle weiters noch die prioritätsältere, nicht vorveröffentlichte
EP 1 035 616 A1 anzuführen, welche ebenfalls einen Crimpkontakt eines flexiblen Folienleiters
zeigt. Die von einem Verbindungssteg bzw. -schenkel abstehenden Wangen des Crimpteils
liegen hier aber nicht einander direkt gegenüber, sondern sind versetzt zu einander
angeordnet (in Längsrichtung des Folienleiters gesehen). Es wird somit auch keine
Gasdichtheit des Crimpkontakts erreicht.
[0011] Die vom erfindungsgemäßen Crimpkontakt vermittelte elektrische Kontaktierung des
Folienleiters kann unterschiedliche Teile betreffen: Einerseits kann ein elektrischer
Kontakt zwischen der Leiterbahn und dem verformbaren Druckteil hergestellt werden,
welches in diesem Fall ein Abschnitt eines elektrischen Leiters ist, vorzugsweise
eines Litzendrahtes oder Hohlleiters. Der Crimpteil kann dabei ein von den zu kontaktierenden
Teilen unabhängiger Teil sein, der selbst auch elektrisch isolierend sein kann. Weiters
kann der elektrische Kontakt zwischen der Leiterbahn und dem Crimpteil gebildet sein,
wobei in diesem Fall der verformbare Druckteil ein von den zu kontaktierenden Teilen
unabhängiger Teil sein kann und aus einem elektrisch isolierenden Material bestehen
kann. Eine weitere Alternative besteht darin, daß ein Kontakt zwischen zwei im Crimpteil
angeordneten, mit Ihren Leiterbahnen gegeneinander gerichteten Folienleitern hergestellt
wird. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung können sowohl der Crimpteil als auch
der Druckteil vom elektrischen Kontakt unabhängige Teile sein und auch aus einem elektrisch
isolierenden Material bestehen. Es können auch mehrere Paare von zu kontaktierenden
Folienleitern im Crimpteil angeordnet sein. Die genannten Kontaktierungsmöglichkeiten
können auch untereinander kombiniert sein. Beispielsweise könnte die Leiterbahn eines
Folienleiters mit dem als freies Ende eines Litzendrahtes ausgebildeten verformbaren
Druckteil und mit einem Crimpteil kontaktiert werden, welches an einem Steckerstift
eines Steckerteils einer elektrischen Steckverbindung angeformt ist.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Crimpkontaktes;
- Fig. 2
- einen schematischen Querschnitt durch den Kontaktbereich des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels;
- Fig. 3
- eine schematische perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der
Erfindung;
- Fig. 4
- einen schematischen Querschnitt durch den Kontaktbereich eines dritten Ausführungsbeispiels
der Erfindung;
- Fig. 5
- einen schematischen Querschnitt durch den Kontaktbereich eines vierten Ausführungsbeispiels
der Erfindung; und
- Fig. 6
- einen schematischen Querschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiels eines flexiblen
Druckteils.
[0013] Bei dem in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Crimpkontaktes werden zwei Leiterbahnen 3, die auf einem Folienleiter
1 (nur ein Teil von diesem ist in Fig. 1 dargestellt) aufgebracht sind, mit elektrischen
Leitern in Form von Litzendrähten 13 kontaktiert. Der Folienleiter 1 weist eine Folie
bzw. Trägerschicht 2 auf, auf welche die Leiterbahnen 3 beispielsweise gedruckt oder
galvanisch aufgebracht sind. Derartige Folienleiter sind unter Bezeichnungen wie FLC
(flexible layer circuit) oder FPCB (flexible printed circuit board) bekannt. Als Positionierhilfe
und als Zugentlastung für den Folienleiter 1 ist dieser mit einer Aussparung 4 versehen,
mit der der Folienleiter 1 über einen an einer Basisplatte 6 angebrachten Zapfen 5
eingelegt wird. An der Basisplatte 6 sind weiters zwei Crimpteile 7 befestigt. Diese
umfassen zwei U-förmig von der Basisplatte 6 nach oben wegstehende Wangen 8, die durch
einen auf der Basisplatte 6 aufliegenden Schenkel 9 verbunden sind. Zur Verbindung
der Crimpteile 7 mit der Basisplatte 6 sind am Schenkel 9 weiters in Fig. 1 nicht
sichtbare Füße angeordnet, die in die Basisplatte 6 ragen und in dieser beispielsweise
eingespritzt sind.
[0014] Um die Leiterbahnen 3 in ihrem zu kontaktierenden Bereich in die Crimpteile 7 einlegen
zu können, sind im Folienleiter Aussparungen 10, 11 vorgesehen, zwischen denen jeweils
die Trägerschicht 2 mit der darauf angeordneten Leiterbahn 3 stegartig verläuft. Der
Folienleiter 1 kann mit den Aussparungen 10, 11 über die Wangen 8 der Crimpteile 7
gestülpt werden, so daß die stegartigen Bereiche des Folienleiters 1 über die Basisplatten
6 der Crimpteile 7 verlaufen.
[0015] In der Folge werden die abisolierten freien Enden der Litzendrähte 13 in die Crimpteile
7 eingelegt. Diese abisolierten freien Enden der mit den Leiterbahnen 3 zu kontaktierenden
Litzendrähte 13 bilden in diesem Ausführungsbeispiel die Druckteile 12 des Crimpkontaktes.
Zur Positionierung und Zugentlastung der Litzendrähte 13 ist ein Bügel 14 vorgesehen,
an dem Rastnasen 15 angeordnet sind, die in Ausnehmungen 16 in der Basisplatte 6 verrastbar
sind. Im Bereich unterhalb des Bügels 14 sind an der Oberfläche der Basisplatte 6
quer zu den Litzendrähten 13 verlaufende, rippenartige Erhöhungen 17 vorgesehen, gegen
die die äußeren Isolierungen der Litzendrähte 13 im mit der Basisplatte 6 verrasteten
Zustand des Bügels 14 gedrückt werden.
[0016] Zur Fertigstellung der Crimpkontakte werden die Wangen 8 der Crimpteile 7 gegen die
Druckteile 12 und die darunter liegenden zu kontaktierenden Abschnitte der Leiterbahnen
3 verpreßt, wodurch ein gasdichter Kontakt herstellbar ist. In Fig. 2 ist ein schematischer
Querschnitt durch eine der Kontaktstellen dargestellt. Durch die Verformung des Druckteils
12 und die Druckübertragung auf die Oberfläche der Leiterbahn 3 kommt es zu einem
sehr niederohmigen Kontakt, der gegenüber einer exakten Positionierung des Folienleiters
1 im Crimpteil 7 sehr unempfindlich ist. Auch wenn der Folienleiter 1 seitlich verschoben
ist und teilweise in dem an den Wangen 8 angrenzenden Bereich angeordnet ist, kommt
es zu einem zuverlässigen Kontakt. Durch die einander direkt gegenüberliegenden U-förmig
abstehenden Wangen liegt beim Verquetschen und Einrollen der beiden Wangen nach innen
das Kraftzentrum in der Mitte der beiden Wangen. Die Litzen des Leiters werden dadurch
deformiert und gasdicht aneinander angepreßt, und es kommt auch zu einer gasdichten
Anlage zwischen den Litzen und dem Folienleiter.
[0017] Die elektrischen Leiterbahnen 3 weisen wenigstens in dem Bereich, in welchem sie
im Crimpteil 7 liegen, an ihrer von der Trägerschicht 2 abgewandten Oberfläche keine
elektrische Isolierung auf. In anderen Bereichen des Folienleiters 1 sind die Leiterbahnen
3 vorzugsweise mit einer in Fig. 1 nicht dargestellten isolierenden Deckschicht abgedeckt.
Eine übliche Dicke für die Trägerschicht beträgt beispielsweise 75 Mikrometer und
die Leiterbahn kann beispielsweise 35 Mikrometer dick sein und aus Kupfer bestehen,
wobei im Bereich, in welchem die Leiterbahn an ihrer Oberfläche nicht von einer isolierenden
Deckschicht abgedeckt ist, die Oberfläche der Leiterbahn mit einem leitenden Oxidationsschutz
versehen ist.
[0018] Der Kontaktbereich kann nach der Vercrimpung durch Tauchen, Umspritzen oder andere
Verfahren gedichtet werden. Die Basisplatte 6 und der Bügel 14 dienen zur Vorpositionierung
der Teile des Crimpkontaktes (Leiterbahn 3 des Folienleiters, Crimpteil 7, Druckteil
12). Obwohl dadurch eine einfache, serienmäßige Herstellung eines erfindungsgemäßen
Crimpkontaktes möglich ist, könnte ein erfindungsgemäßer Crimpkontakt grundsätzlich
auch ohne diese Teile 6, 14 bzw. unter Verwendung anderer Maßnahmen zur Vorpositionierung
hergestellt werden.
[0019] Anstelle der Basisplatte 6 könnte auch ein geschlossenes, den Crimpkontakt umgebendes
Gehäuse vorgesehen sein, welches oberhalb der Crimpteile 7 Öffnungen zum Durchführen
eines Crimpwerkzeuges aufweist.
[0020] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Crimpkontaktes
ist der Crimpteil 7' einstückig mit einem Steckerstift 18 ausgebildet. Unter Verwendung
mehrerer solcher Steckerstifte 18 mit angeformten Crimpteilen 7', die in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sind, kann ein Mehrfachstecker einer Steckverbindung bereitgestellt
werden. Der in Fig. 3 ausschnittsweise dargestellte Folienleiter 1' weist eine oder
mehrere Leiterbahnen 3 auf, die wiederum auf einer isolierenden Trägerschicht 2 angeordnet
sind. Im Bereich der zu kontaktierenden freien Enden der Leiterbahnen 3 ist diese
Trägerschicht 2 zwischen den einzelnen Leiterbahnen 3 ausgespart. Die freien Enden
der Leiterbahnen 3 können dadurch in die Crimpteile 7' eingelegt werden (nur eines
ist in Fig. 3 dargestellt), welche wiederum U-förmig ausgebildet sind, mit Seitenwangen
8' und einem die Seitenwangen 8' verbindenden Schenkel 9. In der Folge werden Druckteile
12' in die Crimpteile 7' auf den darin angeordneten Abschnitt der Leiterbahn 3 eingelegt
und die Wangen 8' des jeweiligen Crimpteiles 7' gegen das Druckteil 12' so verformt,
daß ein Kraftschluß zwischen dem im Crimpteil angeordneten Abschnitt des Folienleiters
1', dem Druckteil 12' und dem Crimpteil 7' entsteht. Aufgrund der Verformung des Druckteils
12' entsteht auch ein Materialschluß zwischen Druckteil 12' und Crimpteil 7'. Der
Druckteil 12' ist hier zur Vermittlung des elektrischen Kontaktes zwischen der Leiterbahn
3 und dem Crimpteil 7' elektrisch leitend ausgebildet. Grundsätzlich könnte dieser
Druckteil 12' auch isolierend ausgebildet sein, wenn der Folienleiter 1' mit dem freien
Ende der zu kontaktierenden Leiterbahn 3 so in den Crimpteil 7' eingelegt wird, daß
die Leiterbahn 3 - in Fig. 3 gesehen - nach unten weist und unmittelbar am Schenkel
9' des Crimpteiles 7' anliegt. Um die Verformung des Druckteiles 12' zu ermöglichen,
ist dieser im in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel hohl ausgebildet, wobei
er einen zentralen kanalförmigen Hohlraum 19 aufweist. Eine Verformbarkeit des Druckteiles
12' könnte auch auf eine andere Weise erreicht werden. Beispielsweise könnte ein Druckteil
12" verwendet werden, wie in Fig. 6 im Querschnitt schematisch dargestellt, welches
an seiner Oberfläche eine Vielzahl von Erhöhungen und Vertiefungen aufweist. Vielfältige
andere Querschnittsformen, welche dem Druckteil eine ausreichende Verformbarkeit geben,
sind denkbar und möglich. Auch könnte die Verformbarkeit des Druckteiles nicht über
dessen Querschnittsform, sondern über dessen Material erreicht werden, welches insbesondere
im Falle der Verwendung eines isolierenden Druckteiles elastisch ausgebildet sein
könnte.
[0021] Ein schematischer Querschnitt einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Crimpkontaktes ist in Fig. 4 dargestellt. Hier sind im Crimpteil 7" die zu kontaktierenden
Abschnitte von zwei Folienleitern 1 angeordnet, wobei die beiden Folienleiter 1 mit
ihren Trägerschichten 2 aneinanderliegen. In diesem Fall müssen sowohl Crimpteil 7"
als auch Druckteil 12" elektrisch leitend ausgebildet sein, um eine elektrische Kontaktierung
zwischen den beiden Leiterbahnen 3 der Folienleiter 1 oder zusätzlich mit dem Crimpteil
7" und/oder dem Druckteil 12" zu erreichen. Wenn lediglich die Leiterbahnen 3 der
Folienleiter 1 miteinander zu kontaktieren sind, so können der Druckteil 12" und/oder
der Crimpteil 7" elektrisch isolierend ausgebildet sein, wenn die beiden Folienleiter
1 mit ihren Leiterbahnen 3 gegeneinander liegend im Crimpteil 7" angeordnet sind.
Auch mehrere Paare von miteinander zu kontaktierenden Leiterbahnen von Folienleitern,
die jeweils gegeneinanderliegend angeordnet sind, könnten in diesem Fall in einem
einzelnen Crimpteil 7" angeordnet sein.
[0022] Der Crimpteil kann unterschiedliche Geometrien aufweisen, wobei er in jedem Fall
gegen den Druckteil und den Abschnitt im Folienleiter, die im Crimpteil eingelegt
sind, verpreßbar ist. In Fig. 5 ist ein schematischer Querschnitt einer vierten Ausführungsform
der Erfindung dargestellt. In einem zylindermantelförmigen Crimpteil 7"' sind der
verformbare Druckteil 12"' und der zu kontaktierende Abschnitt des Folienleiters 1
eingelegt. Der Crimpteil 7"' wird in der Folge wiederum gegen den Druckteil 12"' und
den zu kontaktierenden Abschnitt des Folienleiters 1 verpreßt. Auch hier sind unterschiedliche
Möglichkeiten der Kontaktierung der Leiterbahn 3 des Folienleiters 1 gegeben und auch
mehrere zu kontaktierende Folienleiter können in den Crimpteil 7"' eingelegt werden.
Der verformbare Druckteil 12"' kann wiederum unterschiedliche Geometrien aufweisen
und aus verschiedenen Materialien hergestellt sein.
Legende
zu den Hinweisziffern:
[0023]
- 1, 1'
- Folienleiter
- 2
- Trägerschicht
- 3
- Leiterbahn
- 4
- Aussparung
- 5
- Zapfen
- 6
- Basisplatte
- 7, 7', 7'', 7'''
- Crimpteil
- 8, 8'
- Wange
- 9, 9'
- Schenkel
- 10
- Aussparung
- 11
- Aussparung
- 12, 12', 12", 12''', 12''''
- Druckteil
- 13
- Litzendraht
- 14
- Bügel
- 15
- Rastnase
- 16
- Ausnehmung
- 17
- rippenartige Erhöhung
- 18
- Steckerstift
- 19
- Hohlraum
1. Crimpkontakt eines flexiblen Folienleiters (1, 1') mit mindestens einer auf einer
isolierenden Trägerschicht (2) festgelegten Leiterbahn (3), wobei der zu kontaktierende
Bereich der auf der Folie festgelegten Leiterbahn in einem zusammengepreßten Crimpteil
(7, 7', 7", 7"') angeordnet ist, welcher im unverpreßten Zustand mindestens zwei einander
direkt gegenüberliegende, von einem Schenkel (9) U-förmig abstehende Wangen (8, 8')
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienleiter (1, 1') im zu kontaktierenden
Bereich der Leiterbahn (3) an seiner der Trägerschicht (2) abgewandten Oberfläche
elektrisch leitend ist und daß im zusammengepreßten Crimpteil (7, 7', 7", 7"') weiters
ein verformbarer und beim Zusammenpressen des Crimpteils verformter Druckteil (12,
12', 12", 12"', 12"") angeordnet ist, der am Folienleiter anliegt, wobei der Crimpkontakt
gasdicht ausgebildet ist.
2. Crimpkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckteil (12, 12',
12", 12"', 12"") und die auf dem Folienleiter (1, 1') festgelegte Leiterbahn (3) über
den Crimpkontakt zu kontaktierende Teile sind, wobei der Druckteil (12, 12', 12",
12"', 12"") ein Abschnitt einer elektrischen Leitung ist.
3. Crimpkontakt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Leitung
ein Litzendraht (13) oder Hohlleiter ist.
4. Crimpkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in
dem zusammengepreßten Crimpteil (7, 7', 7", 7"') angeordnete, auf jeweiligen Folienleitern
(1, 1') festgelegte Leiterbahnen über den Crimpkontakt zu kontaktierende Teile sind.
5. Crimpkontakt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Paare von zu kontaktierenden
Folienleitern (1, 1') im Crimpteil (7, 7', 7", 7"') angeordnet sind, wobei die elektrisch
kontaktierbaren Seiten jeweils paarweise aneinander anliegen.
6. Crimpkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Crimpteil
(7, 7', 7", 7"') und die auf dem Folienleiter (1, 1') festgelegte Leiterbahn (3) über
den Crimpkontakt zu kontaktierende Teile sind.
7. Crimpkontakt nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Crimpteil
(7, 7', 7", 7"') ein von den zu kontaktierenden Teilen getrenntes Bauteil ist.
8. Crimpkontakt nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der verformbare
Druckteil (12, 12', 12", 12"', 12"") ein von den zu kontaktierenden Teilen getrennter
Bauteil ist.
9. Crimpkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Crimpteil
(7, 7', 7", 7"') in einer Basisplatte (6) festgelegt ist, wobei eine Einrichtung,
vorzugsweise in Form eines an der Basisplatte angeordneten Zapfens (5) und einer Aussparung
(4) im Folienleiter, zur Vorpositionierung des Folienleiters (1, 1') vorgesehen ist.
10. Crimpkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Crimpteil
(7, 7', 7", 7"') starr mit einem Steckerstift (18) oder einer Steckerbuchse eines
Steckerteils bzw. Buchsenteils einer Steckverbindung verbunden ist.
11. Crimpkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienleiter
(1) unmittelbar auf dem die zwei verformbaren Wangen (8) des U-förmigen Crimpteiles
(7, 7', 7") verbindenden Schenkel (9, 9') angeordnet ist und der Druckteil (12, 12',
12", 12"') unmittelbar auf dem zu kontaktierenden Bereich des Folienleiters (1) angeordnet
ist.