[0001] Die Erfindung betrifft eine Gareinrichtung.
[0002] Es sind Gareinrichtungen bekannt mit einer Kochfeldplatte mit zwei oder vier Kochzonen,
bei der unterhalb wenigstens einer der Kochzonen eine durch einen Generator hochfrequent
ansteuerbaren Induktionsspule zum induktiven Beheizen von auf der Kochzone aufgestelltem
Kochgeschirr bekannt. Die Induktionsspule ist auf einer metallischen Trägereinrichtung
fixiert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besondere Gareinrichtung mit Induktionsbeheizung
anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0005] Die Gareinrichtung umfasst zunächst
a) wenigstens eine Induktionsheizeinrichtung zum Erzeugen eines zeitlich veränderlichen
magnetischen Feldes mit wenigstens einer Induktionsspule (mit wenigstens einer Windung)
und wenigstens einer Steuereinheit zum Anlegen eines zeitlich veränderlichen elektrischen
Feldes an die Induktionsspule sowie
b) eine auf ein im Wesentlichen konstantes elektrisches Potential gelegte Trägereinrichtung
(Gehäuse, Chassis) aus elektrisch leitfähigem Material mit einer Trägerfläche, auf
der die Induktionsspule, im Allgemeinen elektrisch isoliert, angeordnet ist.
[0006] Die Erfindung geht aus von der aufgrund von Messungen gewonnenen überraschenden Beobachtung,
dass im Betrieb der Induktionsheizeinrichtung hochfrequente Störströme auftreten können,
die nach der Norm EN 55011 vorgegebene Grenzwerte überschreiten, wenn die Trägereinrichtung
auf konstantes elektrisches Potential geschaltet ist, insbesondere geerdet ist.
[0007] Die Erfindung geht weiter aus von einer aus den Messungen gefolgerten Überlegung,
dass für die Störströme eine zu hohe elektrische Kapazität zwischen der Induktionsspule
und der Trägereinrichtung verantwortlich ist. Auch bei einer elektrischen Isolierung
der Induktionsspule von der Trägereinrichtung, die einen direkten Ladungsfluss zumindest
weitgehend verhindert, stellt immer noch der aus Induktionsspule und Trägereinrichtung
gebildete Kondensator, besonders in dem für Induktionsbeheizung typischen Hochfrequenzbereich,
als parasitäre Kapazität gewissermaßen eine Schwachstelle für Verschiebeströme zum
konstanten Potential hin dar.
[0008] Gemäß der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, Mittel zum Reduzieren der elektrischen
Kapazität zwischen der Induktionsspule und der Trägereinrichtung vorzusehen.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Gareinrichtung gemäß der Erfindung
ergeben sich aus den vom Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen.
[0010] Die Trägereinrichtung besteht demnach insbesondere zumindest im Bereich der Trägerfläche
aus Metall, beispielsweise aus Aluminium, einer Aluminiumlegierung, Kupfer oder Stahl,
wobei das Metall vorzugsweise in Form eines Bleches verwendet wird.
[0011] Die Mittel zum Reduzieren der elektrischen Kapazität zwischen der Induktionsspule
und der Trägereinrichtung umfassen demnach in vorteilhaften, auch miteinander kombinierbaren
Ausführungsformen:
- wenigstens eine Zwischenlage (Abstandslage, Abstandshalter) aus dielektrischem Material,
vorzugsweise mit einer niedrigen relativen Dielektrizitätskonstanten (möglichst nahe
1), zum Vergrößern des Abstandes zwischen der Induktionsspule und der Trägereinrichtung,
- wenigstens einen Zwischenraum aus dielektrischem Gas wie Luft,
- eine oder mehrere Öffnungen (Löcher) in der Trägerfläche der Trägereinrichtung zum
Verringern von deren kapazitiv wirksamer Fläche,
- eine oder mehrere Ausnehmungen oder Einbuchtungen in der Trägerfläche der Trägereinrichtung
zum Vergrößern von deren Abstand zur Induktionsspule in diesen Bereichen, wobei die
dadurch gewonnenen Zwischenräume mit dielektrischem festen oder gasförmigen Material
gefüllt werden.
[0012] Die Öffnungen können in die Trägerfläche gestanzt sein. Die Ausnehmungen oder Einbuchtungen
können in die Trägerfläche eingeprägt sein.
[0013] Die Gareinrichtung kann als Induktionskochstelle ausgebildet sein und umfasst dann
wenigstens eine Kochfeldplatte zum Aufstellen von Kochgeschirr, wobei jede Induktionsspule
unterhalb einer zugehörigen Kochzone der Kochfeldplatte angeordnet ist. Alternativ
kann natürlich auch ein Garofen mit einem verschließbaren Garraum mit der Induktionsbeheizung
gemäß der Erfindung ausgestattet werden.
[0014] Die Frequenzanteile der elektrischen Feldes des Generators liegen im Allgemeinen
oberhalb einer Grundfrequenz zwischen etwa 20 kHz und etwa 100 kHz, vorzugsweise etwa
25 kHz, und reichen in den Oberfrequenzen (Harmonischen) bis in den Bereich von 10
MHz.
[0015] Die Steuereinheit umfasst in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform eine an
eine Netzspannung anschließbare und mit dem konstanten Potential elektrisch gekoppelte
Gleichtakt-Filtereinheit zum Unterdrücken von Gleichtaktstörungen. Die Gleichtakt-Filtereinheit
umfasst vorzugsweise zwei mit jeweils einem Pol der Netzspannung elektrisch verbindbare
gegensinnig verschaltete Induktivitäten, insbesondere eine stromkompensierte Ringkerndrossel
mit zwei auf einem Ringkern gegensinnig angeordneten Spulen, wobei vorzugsweise jede
Induktivität über einen zugehörigen Kondensator mit dem konstanten Potential elektrisch
gekoppelt ist.
[0016] Die Induktionsspule umfasst in einer vorteilhaften Weiterbildung-an ihrer Unterseite
auch Feldleitkörper, aus einem magnetisch leitenden Material, insbesondere einem ferritischen
oder densitischen Material, zum Führen des Magnetfeldes der Induktionsspule. Es liegen
dann die Induktionsspule mit ihren Feldleitkörpern auf der Trägereinrichtung auf.
Die parasitäre Kapazität zwischen der Induktionsspule und der Trägereinrichtung kann
nun auch durch Reduzierung der Feldleitkörper und die dadurch gebildeten zusätzlichen
mit Luft oder anderem dielektrischen Material gefüllten Zwischenräume verringert werden.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert.
Dabei wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der jeweils in einer schematischen
Darstellung zeigen:
- FIG 1
- eine Induktionsgareinrichtung mit einer Trägereinrichtung mit Prägungen,
- FIG 2
- eine Induktionsgareinrichtung mit einer Trägereinrichtung mit Öffnungen,
- FIG 3
- eine Induktionsgareinrichtung mit einer Trägereinrichtung und einer zusätzlichen dielektrischen
Schicht zwischen Trägereinrichtung und Feldleitmitteln,
- FIG 4
- eine Induktionsgareinrichtung, die dem Prinzip nach dem Stand der Technik entspricht,
- FIG 5
- eine elektrische Schaltung der Steuereinheit für eine Induktionsgareinrichtung,
- FIG 6
- eine Induktionsspulenanordnung gemäß dem Stand der Technik in einer perspektivischen
Ansicht.
Einander entsprechende Teile sind in den FIG 1 bis 6 mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0018] In FIG 4 ist eine Induktionsgareinrichtung dargestellt, die deren Aufbau im Prinzip
bekannt ist. Die Induktionsgareinrichtung umfasst eine Kochfeldplatte 1, auf der in
einer Kochzone ein Gargutbehälter 2 aufgestellt ist, in dem sich Gargut 6 befindet.
Im Boden des Gargutbehälters 2 ist eine Suszeptorspule 5 dargestellt. Unterhalb der
Kochzonen der Kochfeldplatte 1 ist eine Induktionsspule 3 angeordnet, die als Flachspule
ausgebildet ist mit einer im wesentlichen parallel zur Kochfeldplatte 1 ausgerichteten
Ebene.
[0019] Die Induktionsspule 3 ist, vorzugsweise mittels einer Klebeverbindung, auf einem
oder mehreren Feldleitkörpern 4 angeordnet. Der oder die Feldleitkörper 4 sind auf
einer Trägerfläche 70 einer Trägereinrichtung 7 angeordnet, insbesondere ebenfalls
aufgeklebt, und bestehen vorzugsweise aus einem Material mit einer hohen magnetischen
Permeabilität und mit einer möglichst geringen elektrischen Leitfähigkeit, beispielsweise
einem ferritischen oder densitischen Material.
[0020] Die Klebeschichten sind nicht nur zur Fixierung vorgesehen, sondern isolieren auch
die Komponenten elektrisch voneinander. Anstelle einer Klebeverbindung können auch
andere Fixierungsmittel zum Verbinden der Induktionsspule 3 mit den Feldleitkörpern
4 oder der Trägereinrichtung 7 oder der Feldleitkörper 4 mit der Trägereinrichtung
7 vorgesehen sein, beispielsweise eine lösbare Verbindung wie eine Schraubverbindung
oder Rastverbindung. Die elektrische Isolierung wird dann im Allgemeinen mit getrennten
Mitteln erreicht.
[0021] Eine besondere, an sich bekannte Ausführungsform der Induktionsheizeinrichtung ist
in FIG 6 dargestellt. Die Induktionsspule 3 ist zusammen mit sechs sternförmig angeordneten
Feldleitkörpern 4 in einem Gehäuse 15 eingefasst, das insbesondere aus einem hitzebeständigen
Kunststoff besteht. Die in der Ansicht oben liegende Seite ist die Unterseite, mit
der die ganze Einheit auf die Trägereinrichtung aufgelegt wird.
[0022] Die Trägereinrichtung 7 besteht aus einem elektrisch leitenden Material, insbesondere
Metall, beispielsweise Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, Kupfer oder einem
Stahl, insbesondere aus einem Metallblech. Die Trägereinrichtung 7 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel kastenförmig ausgebildet mit der durchgehenden Trägerfläche 70
an der der Induktionsspule 3 zugewandten Seite und seitlich davon nach unten ragenden
Seitenwänden. Auf einer Bodenwand 71 ist eine elektrische Steuereinheit 8 getragen,
die die Induktionsspule 3 elektrisch ansteuert. Insbesondere ist die Steuereinheit
8 mittels einer oder mehrerer Schrauben 11 an der Trägereinrichtung 7 befestigt. Die
Schraube 11 stellt zugleich eine elektrische Verbindung zwischen der Steuereinheit
8 und der Trägereinrichtung 7 her, die direkt mit der Erde (Masse) oder allgemeiner
einem im wesentlichen konstanten Potential verbunden ist. Die elektrische Verbindung
der Trägereinrichtung 7 zur Erde kann auch unabhängig von der mechanischen Befestigung
mit einer separaten elektrisch leitenden Verbindung, beispielsweise einem elektrischen
Kabel und/oder einer Clips-Verdrahtung, verwirklicht werden.
[0023] Die Steuereinheit 8 versorgt im Betrieb der Induktionsgareinrichtung die Induktionsspule
3 mit einem zeitlich veränderlichen elektrischen Feld (elektrischer Spannung), die
hochfrequente Anteile im Bereich ab einer Grundfrequenz (Fundamentalfrequenz) von
25 kHz enthält. Durch Induktion erzeugt die Induktionsspule 3 nun ein zeitlich veränderliches
magnetisches Feld, dessen Flussdichte in der FIG 4 mit B bezeichnet ist und dessen
Feldlinien gestrichelt dargestellt sind, mit einem dem elektrischen Feld der Steuereinheit
8 entsprechenden Frequenzspektrum. Die Feldleitkörper 4 konzentrieren und bündeln
das Magnetfeld B, so dass es nach unten weitgehend abgeschirmt ist. Nach oben durchdringt
das Magnetfeld B die Kochfeldplatte 1, die aus einem dielektrischen hitzebeständigen
Material, beispielsweise einer Glaskeramik, Glas oder einer Keramik, besteht, und
induziert in der Suszeptorspule 5 des Gargutbehälters 2 einen elektrischen Strom,
der durch Joulesche Verluste den Gargutbehälter 2 erhitzt. Die Aufheizwirkung wird
im Allgemeinen noch dadurch verstärkt, dass ein ferromagnetisches Material vorgesehen
wird, wodurch zusätzliche thermische Energie durch Ummagnetisierungsprozesse im Material
des Gargutbehälters 2 frei wird. Es kann dann auch der Boden des Gargutbehälters 2
einfach aus ferromagnetischem Material bestehen. Eine Suszeptorspule 5 ist nicht unbedingt
erforderlich.
[0024] Die Trägereinrichtung 7 hat neben der mechanischen Trägerfunktion für die Induktionsspule
3 zusätzlich die Funktionen der Wärmeabführung von der Induktionsspule 3 und Homogenisierung
der Temperaturverteilung sowie der Anpassung der Resonanzfrequenz. Ferner schirmt
die Trägereinrichtung 7 die elektronischen Komponenten der Steuereinheit 8 von dem
Magnetfeld der Induktionsspule 3.
[0025] Eine Messung nach EN 55011 ergab nun, dass bei dieser bekannten Induktionsgareinrichtung
gemäß FIG 4 unerwünschte Störströme (und dadurch verursachte Störfelder) in einem
bestimmten Hochfrequenzbereich auftreten, insbesondere in einem Bereich zwischen 150
kHz und 500 kHz. Es wurde ferner festgestellt, dass diese Störströme im Wesentlichen
auf eine parasitäre Kapazität C
D zwischen der Induktionsspule 3 und der Trägereinrichtung 7 zurückzuführen sind. Gemäß
der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, diese parasitäre Kapazität C
D zu reduzieren oder sogar möglichst ganz zu eliminieren.
[0026] Nun ist eine elektrische Kapazität eines Plattenkondensators, der hier in guter Näherung
anwendbar ist, definiert durch die folgende Formel

wobei ε
0 die Elektrizitätskonstante im Vakuum ist, ε
r die relative Elektrizitätskonstante des zwischen der Induktionsspule 3 und der Trägereinrichtung
7 befindlichen dielektrischen Materials, A die wirksame Fläche des Plattenkondensators
sowie d der Abstand zwischen den beiden Kondensatorplatten, also der Induktionsspule
3 und der Trägereinrichtung 7, sind. Ausgehend von dieser Formel gibt es nun eine
Reihe von Möglichkeiten, die parasitäre Kapazität C
D zwischen der Induktionsspule 3 und der Trägereinrichtung 7 zu verringern:
- Vergrößern des Abstandes zwischen Induktionsspule 3 und Trägereinrichtung 7 durch
Einbringen zusätzlichen dielektrischen Materials, insbesondere einer dickeren Schicht
oder einer zusätzlichen Schicht, oder eines zusätzlichen Luftzwischenraumes,
- Verringern der einander gegenüberliegenden Flächen des aus Induktionsspule 3 und Trägereinrichtung
7 gebildeten Kondensators, insbesondere Verringerung der Trägerfläche 70,
- Verwendung eines dielektrischen Zwischenmaterials zwischen Induktionsspule 3 und Trägereinrichtung
7 mit einer kleineren relativen Dielektrizitätskonstante.
[0027] FIG 1 zeigt nun eine Möglichkeit, bei der die Trägerfläche 70 der Trägereinrichtung
7 durch Einbringen von Einbuchtungen 40 in diesen Bereichen weiter'von der Induktionsspule
3 beabstandet ist. Die Feldleitkörper 4 liegen dann nur noch in den außerhalb der
Einbuchtung 40 liegenden Bereichen der Trägerfläche 70 der Trägereinrichtung 7 auf,
während zwischen den Feldleitkörpern 4 und der nach unten ausgebuchteten Trägerfläche
70 der Trägereinrichtung 7 nunmehr luftgefüllte Zwischenräume gebildet sind. Die Einbuchtungen
40 können insbesondere durch Prägen in das Metallblech erzeugt sein und können in
einer Vielzahl von Ausführungsformen und Gestaltungsmöglichkeiten ausgebildet werden.
Die Tiefe der Einbuchtungen 40, die der Vergrößerung des Abstandes zwischen Induktionsspule
3 und Trägereinrichtung 7 entspricht, kann insbesondere im Bereich zwischen 0,2 mm
und 5 mm, vorzugsweise im Bereich zwischen 0,5 mm und 2 mm, liegen. Diese Ausführungsform
gemäß FIG 1 hat den Vorteil, dass die elektromagnetische Abschirmwirkung der Trägereinrichtung
7 über die Trägerfläche 70 weitgehend im wesentlichen erhalten bleibt.
[0028] FIG 2 zeigt eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung der parasitären Kapazität C
D zwischen der Induktionsspule 3 und der Trägereinrichtung 7. Es sind nun in der Trägerfläche
70 der Trägereinrichtung 7 unterhalb der Feldleitkörper 4 mehrere Öffnungen 41 vorgesehen,
die beispielsweise gestanzt sein können. Durch diese Öffnungen 41 wird die der Induktionsspule
3 gegenüberliegende, durch die Trägerfläche 70 gebildete Kondensatorfläche verringert
und damit die parasitäre Kapazität C
D ebenfalls reduziert. Auch die Öffnungen 41 können verschieden gestaltet werden. Bei
einer kreisrunden Induktionsspule 3 bietet sich eine radiale Anordnung der Öffnungen
41 an entlang zueinander versetzter radialer Strahlen, wobei, wie dargestellt, insbesondere
die lichte Weite der Öffnungen 41 nach außen hin zunehmen kann. Die Feldleitkörper
4 liegen nun wiederum nur in den Zwischenbereichen zwischen den Öffnungen 41 auf der
Trägerfläche 70 auf. Die Gestalt und Anordnung der Öffnungen 41 in der Trägereinrichtung
7 wird vorzugsweise in Abhängigkeit von der gewünschten Abschirmwirkung, die wiederum
abhängig von dem verwendeten Frequenzspektrum der Induktionsspule 3 und Steuereinheit
8 gebildeten Induktionsheizeinrichtung ist, und der sonstigen Eigenschaften, insbesondere
der thermischen Eigenschaften, der Trägereinrichtung 7 gewählt.
[0029] Eine dritte Möglichkeit zur Reduzierung der parasitären Kapazität C
D zwischen der Induktionsspule 3 und der Trägereinrichtung 7 ist in FIG 3 veranschaulicht.
In dieser Ausführungsform ist zwischen der Trägerfläche 70 der Trägereinrichtung 7
und den Feldleitkörpern 4 eine zusätzliche dielektrische Schicht 10 als Abstandhalter
angeordnet. Diese dielektrische Schicht 10 wird in Abhängigkeit von der gewünschten
parasitären Kapazität C
D gewählt, insbesondere hinsichtlich ihrer Schichtdicke und ihrer relativen Dielektrizitätskonstanten.
Die Schichtdicke der dielektrischen Schicht 10 kann insbesondere im Bereich zwischen
0,2 mm und 5 mm, vorzugsweise im Bereich zwischen 0,5 mm und 2 mm, gewählt werden.
Die relative Dielektrizitätskonstante wird vorzugsweise möglichst nahe bei 1 gewählt.
Die dielektrische Schicht 10 kann insbesondere eine Folie oder sogar ein Blatt aus
hochtemperaturpapierähnlichem Material sein, das mit dem Feldleitkörper 4 und der
Trägerfläche 70 verklebt wird. Alternativ kann die dielektrische Schicht 10 natürlich
auch direkt auf die Trägereinrichtung 7 aufgebracht werden, beispielsweise durch Aufdampfen,
Aufsputtern oder dergleichen.
[0030] Selbstverständlich können die in den FIG 1 bis 3 dargestellten verschiedenen Möglichkeiten
zur Reduzierung der parasitären Kapazität C
D zwischen der Induktionsspule 3 und der Trägereinrichtung 7 auch in verschiedenen
Varianten miteinander kombiniert werden.
[0031] FIG 5 zeigt ein elektrisches Schaltbild für die Steuereinheit 8 der Induktionsgareinrichtung
gemäß den FIG 1 bis 4. Auf der linken Seite des Schaltbildes liegt die Netzspannung
U
N an, die im normalen Stromnetz 230 V mit einer Frequenz von 50 Hz entspricht. Zwischen
die beiden Phasen der Netzspannung U
N sind zwei Kondensatoren Cl und C2 sowie eine Gleichrichterbrücke G geschaltet. Seriell
in einer der beiden Phasen sind zwei Induktivitäten L1 und L3 sowie ein Hauptschalter
S3 geschaltet und in die andere Phase eine weitere Induktivität L2. Ferner geht von
jeder Phase ein Kondensator C3 bzw. C4 in einen Abzweig ab, der zur Erde 9 geschaltet
ist.
[0032] Mit den beiden Kondensatoren C1 und C2 sowie der Induktivität L3 ist ein differentieller
Filter gebildet, der Gegentaktstörungen in den beiden Phasen der Netzspannung UN unterdrückt.
[0033] Die beiden Induktivitäten L1 und L2 sowie die beiden Kapazitäten C3 und C4 bilden
einen Filter zur Unterdrückung von Gleichtaktstörungen in den Phasen der Versorgungsspannung
U
N (common mode noise filter). Die beiden Induktivitäten L1 und L2 können insbesondere
mit einer stromkompensierten Ringkerndrossel mit zwei gegensinnigen Spulen auf einem
gemeinsamen Ringkern gebildet sein, aber natürlich auch mit zwei getrennten Komponenten
verwirklicht werden. Da die Induktivitäten L1 und L2 zugleich die volle Netzspannung
U
N im Gegentaktbetrieb (gegenphasiger Normalbetrieb) durchlassen können müssen, sind
die Anforderungen an die die Induktivitäten L1 und L2 darstellenden Spulen mit dem
Ringkern recht hoch. Um eine Sättigung des Kerns durch die Gegentaktstörung zu vermeiden,
sind nämlich recht hochwertige magnetische Materialien erforderlich.
[0034] Die parasitäre Kapazität C
D von der Induktivität L der Induktionsspule 3 zur Trägereinrichtung 7 und damit zur
Erde 9 ist über die Kondensatoren C3 und C4 mit dem Filter zur Unterdrückung von Gleichtaktstörungen
verbunden und bringt durch die von ihr verursachte Gleichtaktstörung den oder die
Kerne der Spulen für die Induktivitäten L1 und L2 noch schneller in Sättigung. Die
gemäß der Erfindung erzielte Reduzierung der parasitären Kapazität C
D hat nun den großen Vorteil, dass die Komponente bzw. Komponenten für die Induktivitäten
L1 und L2 geringeren Anforderungen entsprechen muss bzw. müssen und dadurch eine beträchtliche
Kostenersparnis erreicht wird.
[0035] Der an der rechten Seite des Schaltbildes gemäß FIG 5 dargestellte Teil der Schaltung
ist eine von mehreren möglichen Standardschaltungen zur Umsetzung der Netzspannung
U
N in die zum Betrieb der Induktionsspule 3 mit der Induktivität L erforderliche Hochfrequenzspannung
U
HF. Diese auch als Halbbrücke (half bridge) bezeichnete Steuerschaltung enthält zwei
getrennt ansteuerbare elektronische Schalter S1 und S2, beispielsweise Halbleiterschaltelemente
wie Thyristoren, bipolare Leistungstransistoren, IGBTs, Darlingtonsschaltungen oder
auch MCTs, sowie drei Kondensatoren C5, C6 und C7 und die bereits genannte Gleichrichterbrücke
G. Die Hochfrequenzspannung U
HF liegt vorzugsweise in einem Frequenzbereich oberhalb der Grundfrequenz 25 kHz. Andere
- nicht dargestellte, aber standardmäßig eingesetzte - Möglichkeiten für die Erzeugung
der Hochfrequenzspannung U
HF sind eine Einschalterschaltung (single switch) und eine Vollbrückenschaltung (full
bridge) mit vier Schaltern. Die Vorteile der Maßnahmen gemäß der Erfindung kommen
auch bei diesen Steuerschaltungen zum Tragen.
[0036] Anstelle der gezeigten Ausführungsbeispiele kann die Induktionsgareinrichtung, bezüglich
des mechanischen Aufbaus und der verwendeten Materialien als auch bezüglich der elektrischen
Verhältnisse, auch in einer anderen bekannten Ausführungsform ausgebildet sein, beispielsweise
gemäß einer der in
WO 97/20451,
WO 98/41061,
WO 98/41062,
WO 98/41063 oder
WO 98/41064 offenbarten Ausführungsformen, wobei dann gemäß der Erfindung wieder entsprechende
Mittel zur Reduzierung der Kapazität zwischen Träger und Spule vorzusehen sind.
1. Gareinrichtung mit
a) wenigstens einer Induktionsheizeinrichtung zum Erzeugen eines zeitlich veränderlichen
magnetischen Feldes mit wenigstens einer Induktionsspule (3) und wenigstens einer
Steuereinheit (8) zum Anlegen eines zeitlich veränderlichen elektrischen Feldes an
die Induktionsspule,
b) einer auf ein im Wesentlichen konstantes elektrisches Potential gelegten Trägereinrichtung
aus elektrisch leitfähigem Material mit einer Trägerfläche (70) für die Induktionsspule,
c) Mitteln (10,40,41) zum Reduzieren der elektrischen Kapazität (CD) zwischen der Induktionsspule und der Trägereinrichtung.
2. Gareinrichtung nach Anspruch 1, bei der die Mittel zum Reduzieren der elektrischen
Kapazität wenigstens eine zwischen der Induktionsspule und der Trägereinrichtung angeordnete
Zwischenlage (10) aus dielektrischem Material, vorzugsweise mit einer niedrigen relativen
Dielektrizitätskonstanten, umfassen.
3. Gareinrichtung nach Anspruch, 1 oder Anspruch 2, bei der die Mittel zum Reduzieren
der elektrischen Kapazität eine oder mehrere Öffnungen (41) in der Trägerfläche der
Trägereinrichtung umfassen.
4. Gareinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Mittel zum Reduzieren
der elektrischen Kapazität eine oder mehrere Ausnehmungen oder Einbuchtungen (40)
in der Trägerfläche der Trägereinrichtung umfassen.
5. Gareinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Trägereinrichtung
zumindest im Bereich der Trägerfläche aus Metall oder einer Metalllegierung, insbesondere
aus Aluminium, Kupfer oder Stahl, besteht, insbesondere aus einem Metallblech.
6. Gareinrichtung nach Anspruch 3 und Anspruch 5, bei der die Öffnungen in die Trägerfläche
gestanzt sind.
7. Gareinrichtung nach Anspruch 4 und 5, bei der die Ausnehmungen oder Einbuchtungen
in die Trägerfläche eingeprägt sind.
8. Gareinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit wenigstens einer Kochfeldplatte
(1) zum Aufstellen von Kochgeschirr, wobei jede Induktionsspule unterhalb einer zugehörigen
Kochzone der Kochfeldplatte angeordnet ist.
9. Gareinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Frequenzanteile
der elektrischen Feldes der Steuereinheit zwischen etwa 20 kHz und etwa 100 kHz, vorzugsweise
über etwa 25 kHz, liegen.
10. Gareinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der an einer Unterseite
der Induktionsspule wenigstens ein Feldleitkörper (4) aus einem magnetisch leitenden
Material, insbesondere einem ferritischen oder densitischen Material, angeordnet ist,
wobei die Induktionsspule vorzugsweise mit ihren Feldleitkörpern auf der Trägereinrichtung
aufliegt.
11. Gareinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Steuereinheit
eine an eine Netzspannung anschließbare und mit dem konstanten Potential elektrisch
gekoppelte Gleichtakt-Filtereinheit zum Unterdrücken von Gleichtaktstörungen umfasst.
12. Gareinrichtung nach Anspruch 11, bei der die Gleichtakt-Filtereinheit zwei mit jeweils
einem Pol der Netzspannung elektrisch verbindbare gegensinnig verschaltete Induktivitäten
umfasst, insbesondere eine stromkompensierte Ringkerndrossel mit zwei auf einem Ringkern
gegensinnig angeordneten Spulen, wobei vorzugsweise jede Induktivität über einen zugehörigen
Kondensator mit dem konstanten Potential elektrisch gekoppelt ist.