(19)
(11) EP 1 123 721 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.2001  Patentblatt  2001/33

(21) Anmeldenummer: 01103257.0

(22) Anmeldetag:  12.02.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63C 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.02.2000 DE 10006282
11.02.2001 DE 10106657

(71) Anmelder: Seiwerth, Beatrix
89075 Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Seiwerth, Beatrix
    89075 Ulm (DE)

(74) Vertreter: Schuster, Gregor, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Schuster & Partner Wiederholdstrasse 10
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)

   


(54) Schneeschuh


(57) Es wird ein Schneeschuh vorgeschlagen mit einer Grundplatte 1, die eine zentrale Ausnehmung 2 aufweist, in welcher eine Wendeplatte 3 über ein Rastersystem umkehrbar einbaubar ist, wobei diese Wendeplatte 3 in der einen Einbaulage für das Ansteigen auf der Unterseite Steigkrallen 12 aufweist, während sie in der anderen Einbaulage für Abfahrt eine glatte Oberfläche aufweist, welche mit der Unterseite 5 der Grundplatte 1 eine Ebene bildet.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung geht aus von einem Schneeschuh mit einer, die Außenabmessungen der Trittfläche bestimmenden Grundplatte nach der Gattung des Hauptanspruchs. Derartige Schneeschuhe sollen dem Benutzer die Möglichkeit bieten bei Neuschnee, oder auch festgefahrenem Schnee, wie beispielsweise auf Pisten, zu laufen, ohne dabei in den Schnee einzusinken, bzw. nach hinten wegzurutschen. Diese bekannten Schneeschuhe weisen deshalb Steigkrallen auf, die jedoch ein gleiten, wie es mit Ski möglich ist verhindern. Zwar gibt es für Skifahrer Steigfälle, die an die Ski montierbar sind, oder es gibt bei Tourenski Harscheisen, die an die Skiern befestigt werden können, jedenfalls setzten solche Mittel voraus, dass man Skifahrer ist, was bei Schneeschuhen natürlich keine Voraussetzung ist. Andererseits würde es mancher Schneeschuhbenutzer begrüßen, hin und wieder auch ein Stück, besonders wenn es bergab geht, gleiten zu können.

[0002] Bei den bekannten Schneeschuhen ist meist aufgrund der gegebenen Bindung ein Abkippung des Stiefels oder dergleichen auf der Grundplatte erforderlich, da jene, insbesondere in den Längsabmessungen weit größer als die Länge einer Schuhsohle ist, und es nahezu unmöglich ist, beim Laufen über die Vorderkante dieser Grundplatte abzurollen. Insofern hat ein solcher Schneeschuh durchhaus gewisse Ähnlichkeit mit einem Ski, allerdings mit dem wesentlichem Unterschied, auch bei Neuschnee oder Glatteis auf Berge steigen zu können, wobei die Steigkrallen, besonders bei eisigem Boden ein Rückwärtsrutschen verhindern.

Die Erfindung und ihre Vorteile



[0003] Der erfindungsgemäße Schneeschuh mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass durch einfaches umdrehen der Wendeplatte aus einem, besonders für den Aufstieg geeigneten Schneeschuh ein "Abfahrtsschuh" wird. Natürlich ist ein solcher Schuh nicht für die mit einem Ski erreichbaren Geschwindigkeiten geeignet, bei der ohnehin äußerst hohe, mechanische Belastungen des Gleitwerks entstehen, sondern ist eher geeignet, beim Abstieg schneller vorwärts zu kommen, als dieses beim normalen Laufen der Fall sein würde. Vorteilhafterweise ist zu Erreichung dieses Zieles nur ein verhältnismäßig geringer Aufwand erforderlich, da die wesentlichen Teile, nämlich die Grundplatte, die Bindung und Steigkrallen bei jedem Schneeschuh erforderlich sind.

[0004] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Steigkrallen seitlich an der Wendeplatte angeordnet und liegen in Einbaulage nach oben seitlich der Kippvorrichtung. Alternativ könnten sie auch die gesamte Grundplatte übergreifen, ohne die Erfindung zu verlassen.

[0005] Nach einer zusätzlichen Ausgestaltung der Erfindung ist die Kippvorrichtung als Platte (Kippplatte) ausgebildet, an deren Oberseite eine insbesondere einstellbare Bindung vorhanden ist. Diese Bindung kann erfindungsgemäß so gestaltet sein, dass Schuhe, ob Skistiefel oder Turnschuhe in unterschiedlicher Größer verwendet werden können.

[0006] Nach einer diesbezüglichen Ausgestaltung der Erfindung ist an der Vorderseite der Kippplatte eine Steigkralle angeordnet, welche beim Kippen der Platte aus der Grundplatte nach unten herausgreift. Sobald also die Kipplatte zurückgeschwenkt wird, wird auch die Steigkralle eingezogen, so dass durchaus Notgleiteigenschaften bestehen könnten.

[0007] Nach einer zusätzlichen Ausgestaltung der Erfindung ist die Wendeplatte zweiteilig ausgebildet und gibt in der Abfahrtseinbaulage eine Öffnung frei, für den Durchgriff zusätzlicher Steigkrallen. Hierdurch können die Steigkrallen nur dann wirksam sein, wenn die Wendeplatte entsprechend eingebaut ist.

[0008] Nach einer diesbezüglichen Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Teile der Wendeplatte durch ein Filmscharnier miteinander verbunden, d.h. die Wendeplatte kann in der einen Einbaulage die Öffnung freigeben, in der anderen diese schließen, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.

[0009] Nach einer wiederum diesbezüglichen Ausgestaltung der Erfindung ist ein Teil der Wendeplatte in Richtung Kippvorrichtung hochschwenkbar und arretierbar, um so als Steighilfe zu dienen. Die Kippplatte wird dann in der angekippten Stellung durch den nach oben geklappten Teil der Wendeplatte gehalten, was beim Aufsteigen auf Berge von Vorteil ist.

[0010] Nach einer zusätzlichen Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Verbindung zwischen Grundplatte und Wendeplatte, insbesondere innerhalb der die Wendeplatte aufnehmenden Ausnehmung in der Grundplatte mittels Kugelfedereinrastteilen. Hierdurch kann die Wendeplatte in einfacher Weise aus- und eingeschnappt, bzw.-gerastet- werden.

[0011] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.

Zeichnung



[0012] Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgendem näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1
Einen Schneeschuh in Explosionsdarstellung
Figur 2
Den Schneeschuh in Abfahrtsstellung und
Figur 3
Den Schneeschuh in Aufsteigstellung.

Beschreibung des Ausführungsbeispiel



[0013] In Figur 1 ist der erfindungsgemäße Schneeschuh in Explosionsform dargestellt, mit einer Grundplattte 1, welche eine zentrale Ausnehmung 2 aufweist, in welche von unten eine Wendeplatte 3 einsetzbar ist und welche eine Oberseite 4 und eine Unterseite 5 aufweist, oberhalb der Ausnehmung 2 ist eine Kippplatte 6 mit einer Achse 7 auf Lagersteinen 8 kippbar gelagert, welche in entsprechende, auf der Oberseite 4 der Grundplatte 1 angeordneten Ausnehmungen 9 eingesetzt sind. An der Vorderseite der Kippplatte 6 ist außerdem eine Steigkralle 10 befestigt.

[0014] An der Kippplatte 6 ist insbesondere mittels der dort angedeuteten Längsnut 11 eine nicht dargestellte Bindung für Schuhe, beispielsweise Skistiefel oder Turnschuh vorgesehen, so dass während des Laufens diese Kipplatte 6 um die Achse 7 geschwenkt werden kann, so dass die Grundplatte 1 während des Laufens nahezu ihre waagrechte Position behält.

[0015] Die Wendeplatte 3 weist unten Steigkrallen 12 auf, während sie nach oben glatt ausgebildet ist. Ihre Befestigung innerhalb der Ausnehmung 2 erfolgt durch ebenfalls nicht dargestellte Raster, beispielsweise in Form von Kugelfedereinrastteilen. Außerdem weist die Wendeplatte 3 ein Scharnier 13 auf, durch welches der hinterer Teil dieser Wendeplatte 3 nach oben kippbar ist. In der dargestellten Lage, allerdings in eingesetzten Zustand dient der Schneeschuh als Steigschuh. Hierfür wird der hintere Teil 14 der Wendeplatte nach oben geschwenkt und dient als Stütze der Kippplatte 6, wodurch die Steigkralle 10 nach unten in den Boden greifen kann. Für diese Einbaulage ist die Wendeplatte 3 etwas nach hinten geschoben, so dass eine Öffnung entsteht, durch die die Steigkralle 10 in der Ausnehmung 2 nach unten durchgreifen kann. In der gewendeten Einbaulage bei welcher die Steigkrallen 12 nach oben ragen, füllt die Wendeplatte 3 die Ausnehmung 2 aus und bildet mit der Unterseite 5 der Grundplatte 1 eine flache, glatte Ebene, wodurch der Schneeschuh auch für die Abfahrt geeignet ist.

[0016] In Figur 2, in der der Schneeschuh komplett dargestellt ist, nimmt die Wendeplatte 3 die Stellung für Abfahrtslauf ein, wobei die Steigkrallen 12 nach oben ragen, nämlich beiderseits der Kipplatte 6. Auch die Steigkralle 10, der Kipplatte 6 ist nach oben geschwenkt.

[0017] In Figur 3 ist die Wendeplatte 3 für Aufsteigen angeordnet, d.h. die Steigkrallen 12 ragen nach unten, und somit aus der Unterseite 5 heraus. Auch die Steigkralle 10 ragt aufgrund der schrägen Schwenkposition der Kipplatten 6 nach unten aus der Unterseite 5 heraus. Die Kippplatte 6 stützt sich auf ihrer Rückseite an dem nach oben geschwenkten, hinteren Teil 14 der Wendeplatte 3 ab, so dass dadurch eine günstige Steigposition erreicht wird.

[0018] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.

Bezugszahlenliste



[0019] 
1
Grundplatte
2
Ausnehmung
3
Wendeplatte
4
Oberseite
5
Unterseite
6
Kippplatte
7
Achse
8
Lagersteine
9
Ausnehmung
10
Steigkralle
11
Längsnut
12
Steigkrallen
13
Gehscharnier
14
hinterer Teil



Ansprüche

1. Schneeschuh

- mit einer, die Außenabmessungen der Trittfläche bestimmenden Grundplatte (1)

- mit einer, einer Bindung zu einem Stiefel odgl. aufweisenden Kippvorrichtung (6), welche in ihrem in Bezug auf die Laufrichtung vorderen Abschnitt über ein quer verlaufendes Kippscharnier (7,8) mit der Grundplatte (1) verbunden ist und

- mit mindestens einer Steigkralle, zum Eingriff in Eis und, oder Schnee, ein Rückgleiten vermeidend

dadurch gekennzeichnet

- dass, in der Grundplatte (1) unterhalb der Kippvorrichtung (6) eine Ausnehmung (2) vorhanden ist, in welcher eine umkehrbare Wendeplatte (3) angeordnet ist

- dass, die Wendeplatte (3) einerseits glatt und andererseits mit Steigkralen (12) versehen ist und

- die Wendeplatte (3) in der einen, für die Abfahrt vorgesehenen Einbaulage eine weitgehend ebene Fläche mit Bodenfläche (5) der Grundplatte (1) bildet und in der anderen, dem Aufstieg dienenden Einbaulage die Steigkrallen (12) aus der Bodenfläche (5) herausragen


 
2. Schneeschuh nach Einnspruch (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Steigkrallen (12) seitlich an der Wendeplatte (3) angeordnet sind und in Einbaulage nach oben, seitlich der Kippvorrichtung (6) liegen
 
3. Schneeschuh nach Anspruch (1) oder (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Kippvorrichtung als Platte (Kipplatte (6)) ausgebildet ist, an deren Oberseite eine insbesondere einstellbare Bindung vorhanden ist.
 
4. Schneeschuh nach Anspruch (3), dadurch gekennzeichnet, dass an der Vorderseite der Kippplatte (6) eine Steigkralle (10) angeordnet ist, welche beim kippen der Platte (6) aus der Grundplatte (1) nach unten herausgreift.
 
5. Schneeschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeplatte (3) zweiteilig ausgebildet ist und in der Abfahreinbaulage eine Öffnung freigibt, für den Durchgriff zusätzlicher Steigkrallen (10).
 
6. Schneeschuh nach Anspruch (5), dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teile der Wendeplatte (3) durch ein Filmscharnier (13) miteinander verbunden sind.
 
7. Schneeschuh nach Anspruch (5) oder (6), dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil (14) der Wendeplatte in Richtung Kippvorrichtung (6) hochschwenkbar und arretierbar ist, um so als Steighilfe zu dienen.
 
8. Schneeschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindung zwischen Grundplatte (1) und Wendeplatte (3) mittels Kugelfedereinrastteile oder dergleichen erfolgt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht