[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse mit einer Transporteinrichtung
zum transportieren von Werkstücken nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Stand der Technik
[0002] Bei einer Presse, Pressenstraße oder Großteil-Stufenpresse sind Umsetzeinrichtungen
für den Transport von Werkstücken in die Bearbeitungsstufen vorgesehen. Frühere Transportsysteme
sahen mittels Kurvenantrieb gesteuerte Längs- und Hubbewegungen, sowie eventuelle
Querbewegungen der Transporteinrichtungen vor, die vom Hauptantrieb einer Presse abgeleitet
wurden und somit zwangssynchronisiert zur Stößelbewegung verliefen (EP 0 210 745,
Fig. 4). Bei neueren Systemen gemäß der EP 0 672 480 B1 oder der EP 0 693 334 A1 erfolgt
der Transportvorgang zwischen einzelnen Bearbeitungsstationen individuell durch einzelne
Transporteinrichtungen, die insbesondere eine universelle Beweglichkeit des Werkstücktransports
zwischen einzelnen Bearbeitungsstufen ermöglichen. Durch einen solchen, vom Zentralantrieb
der Presse völlig unabhängigen Antrieb bzw. Transport des Werkstücks mit beliebigen
Freiheitsgraden kann der Transportvorgang der Werkstücke insbesondere in größeren
Pressenanlagen optimiert werden. Hierzu wird auf die Ausführungen in der EP 0 672
480 oder der EP 0 693 334 verwiesen.
[0003] Aus der DE 4 309 661 A1 ist eine Transporteinrichtung bekannt geworden, bei welcher
in Längserstreckung über die gesamte Pressenlänge, oberhalb der Teiletransportebene,
in höhenverstellbaren Schlitten gelagerte Tragschienen vorgesehen sind. Diese Tragschienen
dienen zur Lagerung und als Fahrbahn von Transportwagen die jeweils über eigene, voneinander
unabhängige, Antriebssysteme verfügen. Die jeweiligen Transportwagen können separat
in mehreren Freiheitsgraden verfahren werden. Aufnahmen für Quertraversen sind in
die Transportwagen integriert. Die Quertraversen sind mit Halteelemente, wie Sauger,
Zangen oder Magnete zur Werkstückaufnahme und Transport vorgesehen. Üblicherweise
werden die Quertraversen jeweils von zwei seitlichen Transportwagen gehalten und bewegt.
Es wird somit ein Transportsystem offenbart bei dem auf gemeinsamen horizontal angeordneten
Tragschienen Transportwagen mit Eigenantrieb unabhängig voneinander verfahrbar sind.
Die zu bewegenden Massen sind relativ groß, da die Antriebe nicht ortsfest sind, sondern
mitfahren.
[0004] Die nicht vorveröffentlichte DE 199 11 759 zeigt ein Transfersystem für den Teiletransport
bestehend aus einer Anzahl von Transportsystemen die in vertikaler Anordnung zwischen
den Umformstufen an den Pressenständern angeordnet sind. Jedes dieser Transportsysteme
hat ein eigenes Antriebssystem.
[0005] Dabei wird vorgeschlagen, zwei Antriebe durch Drehzahl- und Drehsinnregelung zueinander
so zu gestalten, dass ein in Wirkverbindung damit stehender Schwenk- bzw. Transportarm
beliebige Fahrkurven in einer Ebene ausführen kann. Nachteilig an dem vorgeschlagenen
System und an den Ausführungsbeispielen ist die Beschränkung auf einen vertikalen
Anbau.
Aufgabe und Vorteil der Erfindung
[0006] Ausgehend vom Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung ein hochflexibles massenarmes
Transportsystem für Umformmaschinen vorzuschlagen, welches eine optimale Anpassung
der durch die Teilegeometrie erforderlichen Bewegungsabläufe ermöglicht und diese
Funktionalität bei horizontalem Anbau gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Transportsystem nach dem Oberbegriff des Anspruch
1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruch 1 gelöst. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen des Transportsystems angegeben.
[0008] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde das in der DE 199 11 769 beschriebenen Antriebssystem
so weiterzuentwickeln, dass auch ein horizontaler Anbau ermöglicht wird. Dieser horizontale
Anbau ist z. B. dann erforderlich, wenn der Transportschritt aufgrund der Geometrie
der Werkstücke so groß wird, dass ein vertikales Transportsystem eine Vergrößerung
der Pressenhöhe erforderlich macht. Ein ortsfester Anbau von 2 Antrieben gewährleistet
die wesentliche Reduzierung der am Transport beteiligten Massen. Diese Antriebe sind
unabhängig voneinander in Drehzahl und Drehsinn regelbar. In Wirkverbindung mit Bewegungsübertragungsmittel
überlagern sich die Bewegungen und jede programmierbare Fahrkurve in einer Ebene kann
ausgeführt werden.
[0009] Als Bewegungsübertragungsmittel können vorzugsweise Zahnritzel und Zahnstangen verwendet
werden.
[0010] Im Gegensatz zu einem vertikalen Anbau wird die das Werkstück tragende Quertraverse
nicht an einem Schwenkhebel, sondern an einem, eine lineare Bewegung ausführenden
Arm, Schlitten oder Hubsäule befestigt. Das System besteht aus Transportwagen die
jeweils eigene Antriebssysteme und Führungen aufweisen. Die Anzahl der Transportwagen
ist abhängig von der Zahl der Umformstufen der Presse. Dabei kann auch der vor der
ersten Umformstufe erforderliche Platineneinleger ebenfalls mit diesem Antriebssystem
ausgeführt werden.
[0011] Um die unabhängigen Fahrwege der einzelnen Transportwagen zu realisieren, sind die
Antriebssysteme quer zur Teiletransportrichtung zueinander versetzt angeordnet.
[0012] Weitere möglichen Bewegungen können durch den Einsatz von Antrieben zur Erzielung
von Schwenkbewegungen der Quertraversen und damit zur Lageveränderung der Werkstücke
erreicht werden. Für einen ausreichenden Freiraum beim Werkzeugwechsel kann das Transportsystem
in seiner Gesamtheit oder einzeln höhenverfahrbar ausgeführt werden. Mit der gleichen
Einrichtung kann das Transfersystem auch auf eine optimale Höhe zum jeweiligen Werkzeugsatz
gebracht werden.
[0013] Ein wesentlicher Vorteil des vorgeschlagenen Transportsystem ist die einfache Anpassung
an die erforderlichen Transportoder Schrittlängen auch bei unterschiedlichsten Großteilpressen.
Nur durch Längenveränderung von Führungsschienen und Bewegungsübertragungsmittel kann
die Anpassung an den geforderten Transportschritt erfolgen. Somit ist dieses durch
Reduzierung auch des konstruktiven Aufwandes ein baukastenartiges kostengünstiges
System. Jede Transporteinheit kann in Abhängigkeit von der jeweiligen Stößel- bzw.
Störkantenlage zeitlich optimal betrieben werde, zur Erzielung hoher Taktzahlen, bei
geringen Transportzeiten. Ebenfalls von Vorteil ist, dass jedes System eigene Schrittlängen
und Geschwindigkeiten fahren kann, d.h. die Beschleunigungswerte sind in Abhängigkeit
von der jeweiligen Werkstücksteifigkeit wählbar.
[0014] Günstig ist auch der stationäre Anbau der Antriebsmotoren, diese Reduzierung der
bewegten Massen ermöglicht ein sehr dynamisches Transportsystem bei geringem Energieeinsatz.
Günstig wirkt sich auch aus, dass die Energiezufuhr stationär angeordnet ist, was
durch Verzicht auf bewegte Leitungen die Funktionssicherheit erhöht.
[0015] Weitere Vorteile des Antriebssystems sind in der DE 199 11 796 des Erfinders beschrieben,
auf die zur Vermeidung von Wiederholungen ausdrücklich hingewiesen wird.
[0016] Zusätzliche Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer Prinzipdarstellung und von Ausführungsbeispielen:
[0017] Die Figuren zeigen:
- Figur 1
- Teilansicht einer Großteil-Stufenpresse mit horizontalem Transfersystem
- Figur 2
- Antrieb des Transfersystem als Prinzipbild mit Bewegungstabelle
- Figur 3
- Frontansicht des Transfersystem mit 2 Umformstufen der Presse
- Figur 4
- Draufsicht von Figur 3
- Figur 5
- Antrieb des Transfersystem in Schnittdarstellung
- Figur 6
- Teilansicht einer Großteil-Stufenpresse mit vertikalem Antrieb des Transfersystems
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0018] In Figur 1 sind Bearbeitungs- bzw. Umformstufen einer Großteil-Stufenpresse 1 dargestellt.
Das erfindungsgemäße Transfersystem 2 erstreckt sich über die gesamte Pressenlänge
in Transportrichtung gesehen. Antrieb und Führungen sind in horizontaler Anordnung
mit Befestigungspunkten an Pressenständern 3 montiert. Hier befindet sich auch eine
Verstelleinrichtung 4 zum zentralen oder gruppenweisen verfahren des Transfersystems
2 in vertikaler Richtung. Diese Funktion kann zum Werkzeugwechsel erforderlich sein,
zur Vermeidung einer Kollision zwischen dem Werkzeug 5 und dem Transfersystem 2. Es
handelt sich somit um eine reine Rüstachse. Als weitere Rüstfunktion ist eine Höheneinstellung
des Transfersystem 2 möglich. Unterschiedliche Transportstellungen sind in der Darstellung
erkennbar. Während in der Umformstufe 6.1 eine Werkstückentnahme durch Transfersystem
2.1 stattfindet steht neben der Umformstufe 6.2 das Transfersystem 2.2 in Parkstellung.
Das Transfersystem 2.3 befindet sich in Umformstufe 6.3 in einer Transportfunktion
mit geschwenkter Teileaufnahme. Gut erkennbar ist auch die unterschiedliche Lage der
Stößel 7, d.h. aufgrund der Flexibilität der Transfersysteme 2.1 - 2.3 kann die Presse
mit phasenversetzten Stößeln betrieben werden. Die max. Belastung der Presse durch
die Umformkräfte wird somit deutlich reduziert und somit das Drehmoment auf die Antriebswelle.
[0019] Die schematische Darstellung in Figur 2 zeigt das Antriebskonzept eines Transportsystems.
Antriebe A1, A2 versetzen Zahnräder 8, 9 in Drehbewegung oder halten diese in Ruhestellung.
Diese Zahnräder 8, 9 wirken auf Zahnstangen 10, 11 und beeinflussen damit deren horizontale
Lage. Gleichzeitig stehen die Zahnstangen 10, 11 in Wirkverbindung mit dem Zahnrad
12. Zahnstange 13 wird durch Zahnrad 12 angetrieben und führt eine vertikale Bewegung
aus. Am Anlenkpunkt 14 der Zahnstange 13 sind die eigentlichen Aufnahme und Haltemittel
für den Werkstücktransport befestigt, wie in den folgenden Figuren näher beschrieben.
In der vorgeschlagenen Anordnung kann somit durch Regelung der Antriebe A1, A2 der
Anlenkpunkt 14 jeden beliebigen Punkt in einem X-Y Koordinatensystem mit seiner Fahrkurve
erreichen.
[0020] Tabelle 15 zeigt die Bewegungsmöglichkeiten bei gleichen Drehzahlen von A1 und A2
und bei Stillstand jeweils eines Antriebes. Die Darstellung beinhaltet nicht die Vielzahl
von Varianten, die noch zusätzlich durch unterschiedliche Drehzahlen von A1 und A2
erzielbar sind.
[0021] Die in der Tabelle unter A1/A2 dargestellten Pfeile zeigen jeweils die Drehrichtung
der Antriebe. X und Y sind die Achsen eines ebenen Koordinatensystems und die Pfeile
kennzeichnen die Bewegungsrichtung in Abhängigkeit von A1 und A2.Durch Überlagerung
der Bewegungen ist somit jeder Punkt des ebenen Koordinatensystems anfahrbar.
[0022] Beispielhaft zeigt die Tabelle 15 bei gleicher Drehzahl und gleichem Drehsinn der
Antriebe A1/A2 eine reine vertikale (Y-) Bewegung des Anlenkpunktes 14 und damit eine
Hub- oder Senkbewegung des Transportsystems. Eine Bewegungsüberlagerung findet durch
unterschiedliche Drehzahlen von A1/A2 statt, bis zum Extremfall, dass ein Antrieb
keine Drehbewegung ausführt, wie aus den 4 letzten Schemadarstellungen erkennbar ist.
[0023] Als Bewegungsübertragungsmittel sind in Figur 2 beispielhaft Zahnräder und Zahnstangen
dargestellt, jedoch erfüllen auch andere Antriebskomponenten, wie getrennt angetriebene
Zahnriemen mit Zahnriemenscheiben, die Aufgabe.
[0024] Einzelheiten des Transfersystems sind in Figur 3 dargestellt. Die ortsfesten Antriebe
16, 17 erzeugen die Bewegung von Transfersystem 2.1. Antrieb 16 ist mit Zahnrad 18
verbunden, welches auf die horizontal bewegliche Zahnstange 19 einwirkt. Antrieb 17
bewirkt über Zahnrad 20 die horizontale Bewegung der Zahnstange 21. Die Zahnstangen
19, 21 stehen in Wirkverbindung mit Zahnrad 22, 23 welches die Zahnstange 24 antreibt.
Aufbau und Funktion der Zahnstange 24 ist vergleichbar mit einer Hubsäule. Das Transfersystem
ist in der Bewegungsebene vergleichbar wie ein Kreuzschlitten aufgebaut, d.h. in 2
Ebenen beweglich gelagert. Durch diesen Aufbau sind die in Figur 2 näher beschriebenen
Bewegungsabläufe realisierbar. Zur Aufnahme der Werkstücke dient die quer zur Transporteinrichtung
angebrachte, mit Teilehaltemittel versehene, Traverse 25. Zur beidseitigen Aufnahme
und Antrieb der Traverse 25 kann das Transfersystem 2.1 spiegelbildlich zusätzlich
auf der gegenüberliegenden Pressenseite angebaut werden.
[0025] Ist zur Werkstückentnahme oder Werkstückablage eine Lageveränderung erforderlich,
so kann Querbalken oder Traverse 25 schwenkbar ausgeführt werden. Mittels eines Antriebes
26 kann Traverse 25 um die Schwenkachse 27 im Winkel 28 geschwenkt werden. Ohne das
eine Zwischenablage oder Orientierstation erforderlich ist, fährt das vorgeschlagene
Transfersystem den Gesamtweg von z.B. Umformstufe 6.1 nach Umformstufe 6.2 und das
Werkstück ist dabei lagegerecht positionierbar.
[0026] Das im Bewegungsablauf von Transfersystem 2.1 völlig unabhängige Transfersystem 2.2
verfügt über den gleichen konstruktiven Aufbau. Die gleichen Antriebsteile sind mit
Index 1 bezeichnet. Zur besseren Übersichtlichkeit wurde auf die Werkzeug- und Werkstückdarstellung
verzichtet. Ebenfalls nicht dargestellt ist die zentrale Verstell- und Hubeinrichtung
4.
[0027] Eine Draufsicht von Figur 3 zeigt Figur 4, in der Zahnstange 19 nicht dargestellt
ist. Als wesentliches konstruktives Merkmal ist der räumliche Versatz der jeweiligen
Antriebselemente der Transfersysteme 2.1 und 2.2 erkennbar. Diese Anordnung gewährleistet
einen kollisionsfreien Bewegungsablauf. Das mit dem Antrieb 17 verbundene Zahnrad
20 verfügt darum über eine längere Nabe als das analoge Zahnrad 20.1. Das Zahnrad
20 treibt die Zahnstange 21 an, die dadurch Zahnrad 22 antreibt. Die Drehbewegung
von Zahnrad 22 wird über die gemeinsame Welle 38 von dem Zahnrad 23 auf die Zahnstange
24 übertragen.
[0028] Zum Verständnis des Bewegungsablaufes sei wiederum auf Figur 2 verwiesen. Weiterhin
ist in Figur 4 die vertikale Linearführung 29 und das Kupplungssystem 30 für die Quertraverse
25 dargestellt.
[0029] Figur 5 zeigt die Verstell- und Hubeinrichtung 4 und eine Einzelheit des Transportsystem
2 in Schnittdarstellung. Die Verstell- und Hubeinrichtung 4 hat zum einen die Funktion
das Transportsystem 2 auf eine, bezogen auf das Werkzeug, optimale Transporthöhe einzuregulieren
und zum anderen das Transportsystem 2 zur Vermeidung von Störkanten bei dem Werkzeugwechsel
vertikal nach oben zu fahren. Diese Funktion kann wahlweise für das gesamte Transportsystem
2 erfolgen oder nur für einzelne Transportsysteme 2.1 - 2.n.
[0030] Beispielhaft ist eine Ausführung mit der Möglichkeit einer Einzelverstellung gezeigt.
Antrieb 31 treibt beispielhaft ein Spindel-Muttersystem 32 an und dieses führt zu
einer Lageveränderung des Aufbauwinkels 33 in vertikaler Richtung. In einer horizontalen
Anordnung ist auf dem Winkel 33 das Transportsystem 2 gelagert, vertikal ist die für
die gesamte Höhenverstellung erforderliche Linearführung 34 angebracht. Bei einer
Ausführung mit Zentralverstellung würde statt Antrieb 31 eine Gelenkwelle vorgesehen,
die mit dem Zentralantrieb verbunden ist.
[0031] Von dem Transportsystem 2.2 sind dargestellt:
Antrieb 16.1, mit Zahnrad 18.1 welches Zahnstange 19.1 antreibt, die in horizontalen
Linearführungen 35 geführt ist. Die Bewegung der Zahnstange 19.1 treibt Zahnrad 22.1
an, welches durch eine gemeinsame Welle 38 mit Zahnrad 23.1 verbunden ist. Die durch
das Zahnrad 23.1 angetriebene Zahnstange ist mit 24.1 gekennzeichnet. Der die Bewegungen
ausführende Schlitten 36 ist in den horizontalen Linearführungen 37 und den vertikalen
Linearführungen 29 beweglich gelagert. Am unteren Ende von Schlitten 36 ist Antrieb
26 befestigt, der um Schwenkachse 27 Quertraverse 25 verschwenken kann, wie in Figur
3 beschrieben.
[0032] Insbesondere in Figur 5 ist erkennbar, das trotz der Vielzahl der Freiheitsgrade
eine sehr gute konstruktive Lösung für das Ausführungsbeispiel gefunden wurde. Besonders
ist dabei die kompakte und steife Konstruktion hervorzuheben, die zusätzlich noch
mit geringen Bewegungsmassen erreicht wurde, wodurch auch die Energieaufnahme der
Antriebe reduziert wird.
[0033] In einer weiteren Darstellung, gemäß Figur 6, ist eine alternative Ausführungsform
des Transportsystem 2 gezeigt.
[0034] Die ortsfesten Antriebe 39, 40 sind am Pressenständer 3 angeordnet. Über Zahnrad
41 treibt Antrieb 39 Zahnstange 42 und Antrieb 40 über Zahnrad 43 Zahnstange 44 an.
Zahnstangen 42, 44 stehen in Wirkverbindung mit Zahnrad 45, welches mit Zahnrad 46
durch eine gemeinsame Welle 47 verbunden ist. Zahnrad 46 treibt Zahnstange 48 an,
wodurch in bereits ausführlich beschriebener Form das Transportsystem 2 angetrieben
wird. Neu ist als weiteres Antriebsmittel ein Zahnriemen 49 mit Umlenkrollen 50. Dieser
Zahnriemen 49 ist einerseits mit Vertikalschlitten 51 im Befestigungspunkt 52 fest
verbunden und andererseits mit dem Horizontalschlitten 53 in Befestigungspunkt 54.
Wird nun über die Antriebe 39, 40 und der nachfolgenden Getriebekette eine Horizontalbewegung
des Basisträgers 55 eingeleitet, so führt aufgrund der Festpunkte 52, 54 der Zahnriemen
49 eine Art Abwälzbewegung aus, wodurch der Horizontalschlitten 53 über Festpunkt
54 die Horizontalbewegung des Zahnriemen 49 ebenfalls ausführt. Diese Bewegungsüberlagerung
führt zu einer ca. doppelten Geschwindigkeit des Horizontalschlitten 53 bezogen auf
den Basisträger 55. An Horizontalschlitten 53 gekuppelt ist Traverse 25 mit den Teilehaltemittel.
Die Traverse 25 fährt somit, in beliebigem Kurvenverlauf in der Ebene, bei einem Teiletransport
von Umformstufe 6.1 nach Umformstufe 6.2. Beispielhaft findet in Umformstufe 6.1 eine
Teileentnahme statt, während in Umformstufe 6.2 das Teil abgelegt wird. Bei dem Umformvorgang
befindet sich der Horizontalschlitten 53 mit Traverse 25 in Parkposition im Ständerbereich.
[0035] Zur sicheren Führung und Lagerung sind Linearführungen 56 am Horizontalschlitten
53 und Führungsschienen 57 am Basisträger 55 befestigt.
[0036] In gleicher Weise ist auch Vertikalschlitten 51 in Linearführung 58 und Führungsschienen
59, die am Ständer 3 befestigt sind, gelagert.
[0037] Eine Möglichkeit der Verschwenkung um den Schwenkwinkel 28 und die Drehachse 27 kann,
wie im Figur 3 beschrieben, ebenfalls vorgesehen werden.
[0038] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch alle fachmännischen Ausgestaltungen im Rahmen des geltenden
Anspruches 1. So können als Alternative zu den Zahnrad-Zahnstangentrieben auch Spindelantriebe
evtl. mit Untersetzungsgetriebe oder Zahnriemen mit Zahnriemenscheiben verwendet werden.
Bezugszeichenliste:
[0039]
- 1
- Großteil-Stufenpresse
- 2
- Transportsystem
- 3
- Pressenständer
- 4
- Verstell- und Hubeinrichtung
- 5
- Werkzeug
- 6
- Umformstufe
- 7
- Stößel
- 8
- Zahnrad
- 9
- Zahnrad
- 10
- Zahnstange
- 11
- Zahnstange
- 12
- Zahnrad
- 13
- Zahnstange
- 14
- Anlenkpunkt Werkstückhaltemittel
- 15
- Bewegungstabelle
- 16
- Antrieb
- 17
- Antrieb
- 18
- Zahnrad
- 19
- Zahnstange
- 20
- Zahnrad
- 21
- Zahnstange
- 22
- Zahnrad
- 23
- Zahnrad
- 24
- Zahnstanae
- 25
- Traverse
- 26
- Antrieb
- 27
- Schwenkachse
- 28
- Schwenkwinkel
- 29
- Linearführung (vertikal)
- 30
- Kupplung
- 31
- Antrieb
- 32
- Spindelsystem
- 33
- Aufbauwinkel
- 34
- Linearführung (vertikal)
- 35
- Linearführung (horizontal)
- 36
- Schitten
- 37
- Linearführung (horizontal)
- 38
- Welle
- 39
- Antrieb
- 40
- Antrieb
- 41
- Zahnrad
- 42
- Zahnstange
- 43
- Zahnrad
- 44
- Zahnstange
- 45
- Zahnrad
- 46
- Zahnrad
- 47
- Welle
- 48
- Zahnstange
- 49
- Zahnriemen
- 50
- Umlenkrollen
- 51
- Vertikal-schlitten
- 52
- Festpunkt
- 53
- Horizontal-schlitten
- 54
- Festpunkt
- 54
- Basisträger
- 56
- Linearführung
- 57
- Führungsschienen
- 58
- Linearführung
- 59
- Führungsschiene
1. Einrichtung zum Transportieren von Werkstücken in einer Presse, Pressenstraße, Großteil-Stufenpresse
oder dergleichen, wobei jede Bearbeitungsstation (6.1 - 6.n) eine, das Werkstück transportierende
unabhängige Transporteinrichtung (2.1 - 2.n) zur Durchführung einer zweiachsigen Transportbewegung
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (2.1 - 2.n) ein Antriebssystem
für eine mit Werkstückhaltemittel versehene Traverse (25) umfaßt, welches stationäre
Antriebe, insbesondere Antriebsmotoren (A1, A2, 16, 17, 39, 40) besitzt, die jeweils
auf Bewegungsübertragungsmittel (8 - 13, 16 - 24, 41 - 49) einwirken, wobei eine Regelung
der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit bzw. Stillstand der Antriebe, insbesondere
Antriebsmotoren eine abgestimmte Bewegung der Bewegungsübertragungsmittel derart bewirkt,
dass eine beliebige programmierbare Fahrkurve der Traverse (25) möglich ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Traverse (25) an einem
Schlitten (36, 53) mit Linearführung (29,37, 56, 57) gelagert ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, das die Bewegungsübertragungsmittel
(8 - 13, 16 - 24, 41 - 48) zur Durchführung einer Längsbewegung und/oder einer Hub-
bzw. Senkbewegung eines Schlittens (36, 53) für die Traverse (25) als Zahnstangentrieb
ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Längsbewegung und/oder eine Hub- bzw. Senkbewegung des Lagerschlittens (36, 53)
für die Traverse 25 mittels zwei parallel angeordneten Zahnstangen (19, 21, 42, 44)
erfolgt, die über Zahnräder (18, 20, 41, 43) durch stationäre Antriebe, insbesondere
Antriebsmotoren (16, 17, 39, 40) antreibbar sind.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die 2 parallel angeordneten Zahnstangen (19, 21) horizontal angeordnet sind.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die 2 parallel angeordneten Zahnstangen (42, 44) vertikal angeordnet sind.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zwei parallel angeordnete Zahnstangen (19, 21, 42, 44), oder dergleichen, gemeinsam
auf Antriebszahnräder (22, 23, 45) einwirken, derart, dass eine Hub- bzw. Senkbewegung
eines Tragschlittens (36, 51, 53) einstellbar ist.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die über eine gemeinsame Welle (38, 47) miteinander verbundenen Zahnräder (22, 23,
45, 46) im Schlitten (36, 51) gelagert sind und, dass das Zahnrad (22, 45) an einem
Ende der Welle (38, 47) und Zahnrad (23, 46) am anderen Ende der Welle (38, 47) befestigt
ist.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Traverse (25) schwenkbar angeordnet ist und der Antrieb (26) für die Schwenkbewegung
am Schlitten (36, 53) befestigt ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für eine Hub- bzw. Senkbewegung
des Transportsystem (2) oder Teilsysteme (2.1 - 2.n) eine Verstell- und Hubeinrichtung
(4) vorgesehen ist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Zahnstangen-Zahnradantrieb durch einen Spindelantrieb mit Gewindespindel und Untersetzungsgetriebe
oder Zahnriementrieb mit Zahnriemenscheibe ersetzt ist.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
Bewegungsübertragungsmittel (49) ein Zahnriemen (49) mit Umlenkrollen (50) ist und
das Zahnriemen (49) über Festpunkt (52) mit Vertikalschlitten (51) über Festpunkt
(54) mit Horizontalschlitten (53) fest verbunden ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Bewegungsübertragungsmittel
(8 - 11, 18 - 22) horizontal in Transportrichtung verlaufen und quer zur Transporteinrichtung
jeweils versetzt zu nachfolgenden Bewegungsübertragungsmittel (18.1 - 22.1) angeordnet
sind.