[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 sowie ein Walzenpaar zur Durchführung des Verfahrens mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 12.
[0002] Um Tissue-Artikel, wie insbesondere Küchentücher, Taschentücher, Servietten, Platzdeckchen
und/oder Hygienetücher, so vorzugsweise Einmalhandtücher und Toilettenpapier, herzustellen,
mit bestimmten technischen Eigenschaften zu versehen und/oder dekorativ zu gestalten,
ist es bekannt, im Rahmen der Herstellung diese bahnförmigen Tissue-Artikel unter
Zuhilfenahme von mindestens einem Walzenpaar zu prägen. Hierbei kann bei dem bekannten
Verfahren das diesbezügliche mindestens eine Walzenpaar aus einer ein erwünschtes
erstes Prägemuster herzustellenden gravierten Walze bestehen, wobei zur Erzeugung
des für die Prägung erforderlichen Walzenspaltes eine ungravierte Gegenwalze vorgesehen
ist. Der zu prägende Tissue-Artikel, der vorzugsweise aus Papier besteht, wird dann
bahnförmig durch den Walzenspalt des zuvor beschriebenen Walzenpaares geführt und
dort mit der erwünschten Prägung versehen.
[0003] Bedingt dadurch, daß die gravierte Walze eine radial nach außen weisende Prägung
aufweist und daß der bahnförmig Tissue-Artikel, der in der Regel aus einer bis vier
Einzellagen besteht, nur eine begrenzte Dicke besitzt, treten während der Prägung
die Anpreßflächen der Gravur in Kontakt mit der Oberfläche der Gegenwalze. Hierdurch
wird erklärlich, daß im längeren Gebrauch das Material der Gegenwalze im Kontaktbereich
der Anpreßflächen der Gravur erheblich beschädigt wird, so daß aufgrund dieser Beschädigung,
die sich üblicherweise linienförmig über den Umfang der Gegenwalze erstreckt und in
einer lokal begrenzten, erheblichen Abnutzung ausdrückt, ein Austausch der Gegenwalze
erforderlich wird. Diese Problematik tritt insbesondere dann auf, wenn die gravierte
Walze nur wenige, großformatige Gravuren besitzt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie ein Walzenpaar
zum Prägen von Tissue-Artikeln zur Verfügung zu stellen, bei dem ein lokal begrenzter
Verschleiß der Gegenwalze auch bei längerem Gebrauch vermindert oder sogar unterdrückt
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Walzenpaar mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 12 gelöst.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Prägen eines bahnförmigen Tissue-Artikels, insbesondere
zum Prägen von Küchentücher, Taschentücher, Servietten, Platzdeckchen und/oder Hygienetüchern,
so insbesondere Toilettenpapier und Einmalhandtüchern sieht vor, daß der zu prägende
bahnförmige Tissue-Artikel durch einen Walzenspalt von mindestens einem Walzenpaar
geführt wird. Hierbei wird ein Walzenpaar verwendet, das aus einer ein erwünschtes
erstes Prägemuster erzeugenden gravierten Walze und einer ungravierten Gegenwalze
ausgebildet wird. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Gegenwalze verwendet
wird, deren Durchmesser 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner als der Durchmesser der
gravierten Walze ist, wobei desweiteren auf dem Tissue-Artikel ein zweites, weiteres
Prägemuster erzeugt wird, dessen Fläche wenigstens 40 % der Fläche des Gesamtprägemusters
ausmacht.
[0007] Mit anderen Worten basiert das erfindungsgemäße Verfahren auf zwei wesentlichen Punkten,
wobei der erste wesentliche Punkt darin zu sehen ist, daß eine Gegenwalze ausgewählt
wird, deren Durchmesser 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner ist als der Durchmesser
der gravierten Walze. Hierdurch wird sichergestellt, daß bei der Erzeugung des ersten,
erwünschten Prägemusters, das vorzugsweise ein großflächiges Prägemuster ist, nicht
stets derselbe Bereich der Oberfläche der Gegenwalze in Kontakt mit der diesbezüglichen
ersten Gravur der gravierten Walze tritt, sondern daß dieser Kontaktbereich über den
Umfang der Gegenwalze aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser gleichmäßig verteilt
wird. Allein hierdurch wird schon eine erhebliche Verringerung des Verschleisses der
Gegenwalze, die während des Prägens auf die gravierte Walze gedrückt und hiervon transportiert
wird, sichergestellt.
[0008] Der zweite wesentliche Punkt des erfindungsgemäßen Verfahrens, wonach auf dem Tissue-Artikel
ein zweites Prägemuster erzeugt wird, dessen Fläche wenigstens 40 % der Fläche des
Gesamtprägemusters ausmacht, bewirkt, daß auch die übrigen Bereiche der Oberfläche
der Gegenwalze durch die Gravur des zweiten Prägemusters entsprechend beansprucht
und abgenutzt werden, so daß insgesamt ein gleichmäßiger Verschleiß über die gesamte
Oberfläche der Gegenwalze stattfindet und demnach punktuelle, örtlich begrenzte flächige
und/oder über den Umfang reichende linienförmige Beschädigungen, die beim Stand der
Technik relativ schnell auftreten, vermieden werden. Mit anderen Worten stellt das
erfindungsgemäße Verfahren sicher, daß im Gegensatz zum Stand der Technik hierbei
keine lokal begrenzten Beschädigungen und Abnutzungen der Gegenwalze auftreten können,
da die gesamte Oberfläche der Gegenwalze einerseits durch die das erwünschte erste
Prägemuster erzeugenden ersten Gravur und andererseits durch die das zusätzlich vorgesehene
zweite Prägemuster erzeugenden zweiten Gravur während des Prägens beansprucht wird.
Dies insgesamt führt dann dazu, daß die Betriebszeit einer entsprechenden Gegenwalze
beim erfindungsgemäßen Verfahren im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren erheblich
höher ist, so daß insbesondere eine Standzeitverlängerung um das 1,5-fache bis 3-fache
auftritt.
[0009] Eine derartige Verlängerung der Standzeit bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß
kostenintensive Stillstandszeiten, aufwendige Fehlproduktionen und kostenintensive
Reparaturen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vermieden werden. Desweiteren beinhaltet
das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß die Walzenoberfläche der Gegenwalze
nicht nur lokal durch das Erzeugen des ersten Prägemusters sondern vollflächig oder
nahezu vollflächig durch das gleichzeitige Erzeugen des ersten Prägemusters und des
zweiten Prägemusters durch die entsprechenden Gravuren mechanisch bearbeitet wird,
so daß im Gebrauch der Gegenwalze zwangsläufig auftretende Veränderungen des Oberflächenmaterials
der Gegenwalze, so insbesondere Veränderungen der Elastizität und/oder der Shore-Härte,
stets gleichmäßig über die gesamte Oberfläche auftreten, was sich in einer entsprechenden
Vergleichmäßigung der Qualität der Prägung, auch nach langem Gebrauch der Gegenwalze,
und somit letztendlich auch im Qualitätsausfall des geprägten Artikels augenfällig
ausdrückt. Von daher wird bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht nur
die Qualität des geprägten Tissue-Artikels konstant gehalten sondern auch der erforderliche
Qualitätskontrollaufwand, sei es unmittelbar durch Personaleinsparung während der
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder durch entsprechende Personaleinsparung
bezüglich der Kontrolle der Qualität der geprägten Tissue-Artikel, erheblich reduziert,
so daß insgesamt das erfindungsgemäße Verfahren im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren
eine besonders wirtschaftliche Verfahrensführung zur Herstellung von geprägten Tissueartikeln
darstellt.
[0010] Darüber hinaus läßt sich eine für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete gravierte
Walze relativ kostengünstig herstellen, insbesondere dann, wenn die zweite Gravur,
die das zweite zusätzliche Prägemuster erzeugt, eine solche Gravur ist, die eine Vielzahl
von kleinflächigen Einzelgravuren aufweist.
[0011] Insbesondere dann, wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine solche Gegenwalze
verwendet wird, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der gravierten Walze,
verteilen sich die von der erwünschten ersten Gravur erzeugten Beschädigungen über
einen größeren Umfang, so daß dementsprechend die Standzeit einer derartigen Gegenwalze
mit einem entsprechend vergrößerten Durchmesser noch weiter verlängert wird. Überraschend
hat sich hierbei gezeigt, daß dann hervorragende Ergebnisse bezüglich einer verlängerten
Standzeit und einem reduzierten Verschleiß dann beim erfindungsgemäßen Verfahren auftreten,
wenn hierbei eine Gegenwalze verwendet wird, deren Durchmesser vorzugsweise 1 % bis
10 % größer ist als der Durchmesser der gravierten Walze.
[0012] Ebenso eine Verbesserung der Lebensdauer der Gegenwalze wird bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren dann erzielt, wenn die Fläche des zweiten Prägemusters wenigstens 60 %,
vorzugsweise zwischen 65 % und 85 %, der Fläche des Gesamtprägemusters ausmacht. Hierbei
verbleibt somit für das erwünschte und insbesondere großflächige erste Prägemuster
eine Fläche von 40 %, vorzugsweise zwischen 35 % und 15 %, bezogen auf die Fläche
des Gesamtprägemusters, wobei ein derartig geprägter Tissue-Artikel in seinem Gesamtaussehen
maßgeblich von dem ersten, erwünschten und vorzugsweise großflächigen Prägemuster
bestimmt wird.
[0013] Die erwünschte Herausstellung des ersten Prägemusters und damit sein markantes Herausheben
wird bei einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dadurch erreicht, daß als zweites Prägemuster auf der Oberfläche des Tissue-Artikels
ein solches Muster erzeugt wird, das durch eine Vielzahl von kleinflächigen Prägepunkten
ausgebildet wird. Hierbei kann dieses Muster beliebig ausgestaltet sein, so zum Beispiel
insbesondere als Wellenlinie, als Zick-Zack-Linie, als separat angeordnete Rechtecke,
vorzugsweise Vier- bis Achtecke, als eine Vielzahl von Rechtecken, die in einem bestimmten
Rapport mit Abstand voneinander vorhanden sind oder die ineinandergreifen, und/oder
als sonstiges geometrisch geprägtes Muster und/oder Phantasiemuster, sofern diese
Muster geeignet sind, die zuvor beschriebene gleichmäßige Abnutzung der Oberfläche
der Gegenwalze sicherzustellen.
[0014] Wie bereits vorstehend herausgestellt ist, können diese Vielzahl von kleinflächigen
Prägepunkten auf der Oberfläche des zu prägenden Tissue-Artikels beliebig angeordnet
werden, wobei bei einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die Vielzahl der Prägepunkte in sich quer über die Warenbahn erstreckenden Reihen
von Prägepunkten angeordnet werden. Hierbei werden zusätzlich noch benachbarte Reihen
relativ zueinander über die Warenbahnbreite versetzt angeordnet, so daß sichergestellt
wird, daß in Transportrichtung der Warenbahn gesehen keine unmittelbar benachbarten
Prägepunkten von benachbarten Reihen fluchten, d.h. auf einer einzigen Linie liegen,
die sich parallel zur Warenbahnkante erstreckt.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es bei der zuvor beschriebenen Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wenn hierbei die Vielzahl von kleinflächigen Prägepunkten, die das zweite
Prägemuster ausbilden, auf der Oberfläche des Tissue-Artikels derart angeordnet werden,
daß in Transportrichtung der Warenbahn gesehen die Lage eines Prägepunktes erst nach
einem Abstand zwischen 0,5 cm und 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand zwischen
5 cm und 50 cm, wiederholt wird. Hierbei ist unter dem Begriff Lage eines Prägepunktes
der Abstand dieses Prägepunktes von der Warenbahnkante des Tissue-Artikels zu verstehen,
so daß die zuvor wiedergegebene Aussage besagt, daß erst nach einem Abstand von 0,5
cm bis 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand zwischen 5 cm und 50 cm, jeweils in
Transportrichtung der Warenbahn gesehen sich ein zweiter Prägepunkt befindet, der
gemessen an einem ersten Prägepunkt sich im gleichen Abstand von der Warenbahnkante
befindet. Alle weiteren Prägepunkte, die zwischen dem ersten und dem weiteren Prägepunkt
auf der Oberfläche des Tissue-Artikel vorgesehen werden, weisen jeweils einen unterschiedlichen
Abstand zur Warenbahnkante auf, wie dies nachfolgend noch anhand der Zeichnungen im
Detail erläutert wird.
[0016] Grundsätzlich läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren im einfachsten Fall bei solchen
Tissue-Artikeln anwenden, die aus einer einzigen Warenbahn ausgebildet wird. Vorteilhafterweise
wird jedoch das erfindungsgemäße Verfahren bei solchen Tissue-Artikeln angewendet,
bei denen diese Tissue-Artikel aus mindestens zwei Warenbahn gebildet werden, wobei
diese beiden Warenbahnen wahlweise gleichzeitig mit einem einzigen Walzenpaar oder
getrennt voneinander mit jeweils einem Walzenpaar pro Warenbahn geprägt werden.
[0017] Eine besonders geeignete Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß hierbei jede Warenbahn für sich unter
Erstellung des ersten Prägemusters und des zweiten Prägemusters geprägt wird, wobei
nach erfolgter getrennter Prägung die beiden Warenbahnen dann anschließend miteinander
verklebt werden. Hierdurch wird dann ein solcher Tissue-Artikel ausgebildet, der die
diesbezügliche Prägung, bestehend aus dem ersten, erwünschten Prägemuster und dem
zweiten Prägemuster, sowohl auf der Oberseite als auch der Unterseite des Tissue-Artikels
aufweist.
[0018] Soll nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein besonders voluminöser Tissue-Artikel
hergestellt werden, so wird eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewendet.
Hierbei wird dann jede Warenbahn für sich separat geprägt, wobei anschließend nach
der separaten Prägung einer jeden Warenbahn die beiden Warenbahnen derart miteinander
verklebt werden, daß der Tissue-Artikel jeweils auf seinen beiden Oberflächen die
Prägemuster (erstes erwünschtes Prägemuster und zweites Prägemuster) aufweist, wobei
das Verkleben punktförmig ausgeführt wird. Die für das Verkleben der beiden Warenbahnen
erforderliche Klebepunkte werden auf nach innen vorspringenden Erhöhungen der Prägemuster
der oberen und unteren Warenbahn aufgebracht, so daß nur diese nach innen weisenden
Erhöhungen punktförmig miteinander verklebt sind, was bei den so hergestellten Tissue-Artikeln
zu einer Vergrößerung der Dicke und damit zu einer Volumenvergrößerung führt. Ein
derartig voluminöser Tissue-Artikel besitzt neben einem angenehmen weichen Griff ein
ausgeprägtes Saugvermögen sowie eine hohe Aufnahmekapazität für Flüssigkeiten.
[0019] Besonders lange Standzeiten der Walzen werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
dann gewährleistet, wenn als gravierte Walze eine Metallwalze, insbesondere eine Stahlwalze,
eine Hartgummiwalze oder eine Kunststoffwalze verwendet wird.
[0020] Konturenscharfe Prägemuster lassen sich insbesondere dann durch Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzielen, wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Gegenwalze eine
Gummiwalze oder Kunststoffwalze verwendet wird, wobei die Gegenwalze durch Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vor örtlich begrenzte linienförmigen oder flächigen
Beschädigungen und Abnutzungen geschützt wird, wie dies eingangs beim erfindungsgemäßen
Verfahren erläutert ist, so daß die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Gegenwalze
über ihre gesamte Oberfläche stets gleichmäßig abgenutzt wird.
[0021] Wie bereits vorstehend dargelegt ist, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die
gravierte Walze angetrieben, während die Gegenwalze auf die gravierte Walze aufgepreßt
und hierdurch transportiert wird, so daß die Gegenwalze selbst über keinen eigenen
Antrieb verfügt sondern lediglich als Mitläuferwalze bewegt wird.
[0022] Unter dem Begriff Warenbahn wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung eine cellulosische
Warenbahn, insbesondere eine Papierwarenbahn, verstanden, die üblicherweise eine begrenzte
Länge zwischen etwa 100 m und 100.000 m und eine definierte Breite besitzt, wobei
die Breite zwischen etwa 0,3 Metern und etwa acht Metern variiert.
[0023] Die vorliegende Erfindung betrifft desweiteren ein Walzenpaar zur Durchführung des
zuvor beschriebenen Verfahrens, wobei die zuvor beim erfindungsgemäßen Verfahren wiedergegebenen
Ausführungen sinngemäß auch für das nachfolgend noch beschriebene erfindungsgemäße
Walzenpaar gilt.
[0024] Hierbei weist das erfindungsgemäße Walzenpaar eine gravierte Walze sowie eine hiermit
einen Walzenspalt ausbildende Gegenwalze auf, wobei die Gegenwalze einen Durchmesser
besitzt, der 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner ist als der Durchmesser der gravierten
Walze. Desweiteren ist die gravierte Walze außer mit der erwünschten ersten Gravur,
die vorzugsweise eine großflächige erste Gravur darstellt, noch mit einer zweiten
Gravur versehen, derart, daß die Anpreßfläche der zweiten Gravur wenigstens 40 % der
mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden Gesamtanpreßfläche ausmacht.
[0025] Mit anderen Worten umfaßt somit das erfindungsgemäße Walzenpaar eine angetriebene,
gravierte Walze, die mit zwei Gravuren versehen ist, sowie eine hierin angepreßte
Gegenwalze, die selbst keinen direkten Antrieb aufweist sondern durch Kontakt mit
der angetriebenen gravierten Walze gedreht wird. Durch Vergrößerung bzw. Verkleinerung
des Durchmessers der Gegenwalze und durch Vorsehung der zweiten Gravur auf der gravierten
Walze, deren Anpreßfläche wenigstens 40 % der mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden
Gesamtanpreßfläche ausmacht, wird bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar sichergestellt,
daß eine örtlich im Bereich der Kontaktfläche der Gegenwalze mit der ersten Gravur
auftretende Beschädigung und somit ein hierdurch verursachter erhöhter Verschleiß
bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar vermieden wird, so daß die Gegenwalze gleichmäßig
während ihres Gebrauchs über ihre gesamte Oberfläche abgenutzt wird. Dies führt im
Vergleich zu dem herkömmlichen Walzenpaar zu einer wesentlich längeren Standzeit,
wie dies eingehend bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorstehend beschrieben ist.
Da sich die erfindungsgemäße Gegenwalze gleichmäßig abnutzt und da sich desweiteren
die zweite Gravur relativ preiswert erstellen läßt, ist als besonders vorteilhaft
herauszustellen, daß das erfindungsgemäßen Walzenpaar kostengünstig ein Prägen von
Tissue-Artikeln erlaubt.
[0026] Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Walzenpaares sieht vor, daß hierbei
die Gegenwalze einen Durchmesser aufweist, der 0,1 % bis 30 % und insbesondere 1 %
bis 10 % größer ist als der Durchmesser der gravierten Walze. Hier konnte festgestellt
werden, daß eine derartige Gegenwalze bei einem besonders geringen und gleichmäßigen
Verschleiß ein einwandfreies und störungsfreies Prägen von Tissue-Artikeln ermöglicht,
ohne daß es dabei zu Betriebsstörungen, beispielsweise hervorgerufen durch ein unerwünschtes
Aufwickeln der Warenbahn auf die Gegenwalze, kommt.
[0027] Insbesondere dann, wenn die Anpreßfläche der zweiten Gravur wenigstens 60 %, vorzugsweise
zwischen 65 % und 85 %, der mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden Gesamtanpreßfläche
ausmacht, lassen sich auf der Oberfläche der Gegenwalze wirkungsvoll lokal begrenzte
Beschädigungen und Abnutzungen vermeiden, so daß dementsprechend eine derartige Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Walzenpaares über einen langen Betriebszeitraum störungsfrei
benutzbar ist und insbesondere eine gleichmäßige Abnutzung der Oberfläche der Gegenwalze
zeigt.
[0028] Von besonderem Vorteil bezüglich der Abnutzung und der Herausstellung des erwünschten
ersten Prägemusters, das vorzugsweise großflächig ist, auf dem geprägten Tissue-Artikel
ist es, wenn das erfindungsgemäße Walzenpaar eine solche gravierte Walze aufweist,
bei der die zweite Gravur aus einer Vielzahl von Einzelgravuren mit kleinflächigen
Anpreßflächen besteht. Hierbei treten die von derartigen kleinflächigen Anpreßflächen
hervorgerufene Prägemuster im Vergleich zum erwünschten ersten Prägemuster im Gesamtprägebild
des Tissue-Artikels zurück, bewirken jedoch eine besonders gleichmäßige Abnutzung
der Gegenwalze, so daß die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Walzenpaares eine lange
störungsfreie Betriebszeit ermöglicht.
[0029] In Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Walzenpaares
sieht eine andere Ausführungsform des Walzenpaares vor, daß die Vielzahl der Einzelgravuren
in sich quer über die Oberfläche der gravierten Walzen erstreckenden Reihen von Einzelgravuren
angeordnet ist, wobei benachbarte Reihen von Einzelgravuren relativ zueinander versetzt
angeordnet sind.
[0030] Insbesondere dann, wenn bei der zuvor beschriebenen Weiterbildung die Vielzahl der
Einzelgravuren derart auf der Oberfläche der gravierten Walze angeordnet ist, daß
sich in Drehrichtung der gravierten Walze gesehen die konkrete Lage einer Einzelgravur
erst nach einem Abstand zwischen 0,5 cm und 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand
zwischen 5 cm und 50 cm, wiederholt, ist sichergestellt, daß insbesondere eine derartig
angeordnete Vielzahl von Einzelgravuren überall gleichmäßig dort die Walzenoberfläche
der Gegenwalze abnutzen, wo dies nicht durch die erste Gravur, die vorzugsweise großflächig
angelegt ist, geschieht.
[0031] Bezüglich der Ausgestaltung der Einzelgravuren, die als zweite Gravur auf der gravierten
Walze vorgesehen sind, werden bevorzugt solche Gravuren vorgesehen, deren Anpreßfläche
kreisförmig, dreieckig, rechteckig, insbesondere viereckig bis achteckig, oval, linienförmig,
wellenförmig und/oder trapezförmig ausgestaltet sind. Selbstverständlich sind auch
anders geformte Anpreßflächen möglich, sofern sichergestellt ist, daß die Summe dieser
Anpreßflächen, die die zweite Gravur ausbilden, mindestens 40 % der Gesamtanpreßfläche,
d.h. der Summe aus der Anpreßfläche der ersten Gravur und der zweiten Gravur, vorzugsweise
jedoch mindestens 60 % und insbesondere zwischen 65 % und 85 %, der Gesamtanpreßfläche
ausmacht.
[0032] Bezüglich der zuvor beschriebenen Einzelgravuren ist desweiteren festzuhalten, daß
diese vorzugsweise eine radial nach außen weisende Höhe aufweisen, die der radial
nach außen weisenden Höhe der ersten Gravur entspricht. Abhängig von dem jeweils zu
prägenden Tissue-Artikel variiert diese Höhe insbesondere zwischen 0,1 mm und 2,5
mm bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar.
[0033] Um bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar ein markantes, unerwünschtes Herausheben
der von der zweiten Gravur verursachten Prägung auf dem Tissue-Artikel zu vermeiden,
sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Walzenpaares vor,
daß jede Einzelgravur eine relativ kleine Anpreßfläche besitzt, die vorzugsweise zwischen
0,1 mm
2 und 50 mm
2, insbesondere zwischen 0,3 mm
2 und 10 mm
2, variiert. Das von jeder Einzelgravur hervorgerufene zweite Prägemuster tritt dann
im Vergleich zu dem erwünschten vorzugsweise großflächigen ersten Prägemuster optisch
zurück, stellt jedoch sicher, daß die Gegenwalze über ihre gesamte Oberfläche gleichmäßig
abgenutzt wird.
[0034] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Walzenpaares sieht vor, daß auf
der Oberfläche der gravierten Walze die im Bereich der zweiten Gravur vorgesehenen
Einzelgravuren in einer Dichte zwischen 5 und 90, bezogen auf 1 cm
2 der Walzenoberfläche im Bereich der zweiten Gravur, vorhanden sind. Sind hierbei
die Einzelgravuren in einer Dichte zwischen 5 und 30 auf 1 cm
2 Walzenoberfläche vorgesehen, so sind diese Einzelgravuren mit relativ großen Anpreßflächen
zu versehen, um so die erwünschte Abnutzung der Walzenoberfläche der Gegenwalze sicherzustellen,
während bei einer Dichte zwischen 60 und 90, bezogen 1 cm
2 der Walzenoberfläche, die Anpreßfläche einer jeden Einzelgravur vorzugsweise relativ
klein ausgestaltet wird.
[0035] Insbesondere weist das erfindungsgemäße Walzenpaar eine gravierte Walze auf, die
einen Durchmesser zwischen 300 mm und 1.000 mm besitzt.
[0036] Wie bereits vorstehend beim erfindungsgemäßen Verfahren dargelegt ist, weist das
erfindungsgemäße Walzenpaar als gravierte Walze eine Metallwalze, insbesondere eine
Stahlwalze, eine Hartgummiwalze oder eine Kunststoffwalze auf, während die Gegenwalze
insbesondere eine Gummiwalze oder eine Kunststoffwalze aus Weichkunststoff ist. Hierbei
variiert die Shore-Härte, d.h. die Shore-Härte A, der Gegenwalze vorzugsweise zwischen
35° Sh und 85° Sh.
[0037] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung näher erläutert, wobei die Figuren 1, 2 und 2a den Stand der Technik
wiedergeben und anhand der Figuren 3 bis 8 die vorstehend beschriebene Erfindung erläutert
wird. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- eine Teildraufsicht auf die Oberfläche einer bekannten gravierten Walze;
- Figur 2
- eine schematische Teilschnittansicht durch ein Walzenpaar des Standes der Technik;
- Figur 2 a
- eine Abbildung wie Figur 2, jedoch der oberen Walze;
- Figur 3
- Draufsichten und Schnittansichten von verschieden gestalteten Einzelgravuren, wie
sie als zweite Gravur bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar vorgesehen sind;
- Figur 4
- eine Teildraufsicht auf die Oberfläche einer ersten Ausführungsform einer gravierten
Walze;
- Figur 5
- eine schematische perspektivische Teilansicht einer Vielzahl von auf der Oberfläche
einer gravierten Walze vorgesehenen Einzelgravuren;
- Figur 6
- eine Teildraufsicht einer zweiten Ausführungsform einer gravierten Walze;
- Figur 7
- eine Teildraufsicht einer dritten Ausführungsform einer gravierten Walze; und
- Figur 8
- eine Teildraufsicht einer vierten Ausführungsform einer gravierten Walze.
[0038] Beim Stand der Technik wird zur Erzeugung eines mit einem ersten Prägemuster versehenen
Tissue-Artikels eine gravierte Walze verwendet, wie deren Oberfläche in der Draufsicht
teilweise in Figur 1 abgebildet ist. Hierbei weist die Oberfläche der gravierten Walze
eine insgesamt mit 1 und la bezeichnete großflächige florale erste Gravur auf, die
sich nach einem vorgegebenen erwünschten Muster über die Oberfläche der gravierten
Stahlwalze erstreckt. Die erste Gravur 1 bzw. la wird aus einer Vielzahl von Einzelgravuren
2 ausgebildet, wobei die Einzelgravuren 2 radial über den Mantel der gravierten Walze
hinausragen.
[0039] Wie am besten der Teilschnittansicht der Figur 2 zu entnehmen ist, weist das bekannte
zum Prägen von Tissue-Artikeln verwendete Walzenpaar eine untere gravierte Walze 3
auf, deren Oberfläche in Figur 1 teilweise abgebildet ist. Diese gravierte untere
Walze 3 aus Stahl ist mit einem Antrieb versehen.
[0040] Eine Gegenwalze 4 wird zur Prägung des Tissue-Artikels unter Ausbildung eines Walzenspaltes
5 auf die gravierte untere Walze 3 gepreßt und durch diesen Kontakt angetrieben. Durch
den Walzenspalte 5 wird eine Warenbahn eines Tissue-Artikels geführt, wobei hier durch
die Gravur 1 bzw. la auf dieser Warenbahn aus Papier dann ein erwünschtes erstes Prägemuster
erzeugt wird.
[0041] Bedingt dadurch, daß während des Prägevorganges ständig eine lokale Druckbeaufschlagung
der Gegenwalze 4 durch die Gravur 1 bzw. la auf die Oberfläche der Gegenwalze 4 erfolgt,
bildet sich bereits nach einem relativ kurzen Betreiben in der Gegenwalze lokal begrenzte
Abnutzungen 6 aus, die bei Erreichen einer gewissen Tiefe zu einer partiellen lokal
begrenzten Beschädigung der Gegenwalze, die in der Regel eine Gummiwalze oder eine
Walze aus Weichkunststoff darstellt, führt. Von daher wird es beim Stand der Technik
erforderlich, diese Gegenwalze durch eine unbeschädigte und partiell unabgenutzte
Gegenwalze bereits nach einer relativ kurzen Betriebszeit auszutauschen.
[0042] Im Gegensatz zu der in Figur 1 abgebildeten Teildraufsicht auf die Oberfläche einer
bekannten gravierten Walze weisen die in den Figuren 4, 6, 7 und 8 wiedergegebenen
Teildraufsichten der Oberflächen der erfindungsgemäßen gravierten Walzen eine erste,
relativ großflächige florale Gravur 1 bzw. 1a und zusätzlich noch eine zweite Gravur
7 auf, wobei die zweite Gravur 7 aus einer Vielzahl von Einzelgravuren 7 a ausgebildet
wird.
[0043] Eine mögliche Auswahl von derartigen Einzelgravuren 7a bis 7g, wie sie gemeinsam
die zweite Gravur ausbilden, ist in der Figur 3 abgebildet.
[0044] So besteht die in Figur 3 dargestellte Einzelgravur 7 a aus einer kegelstumpfförmigen
Einzelgravur, wobei die kreisförmige Anpreßfläche 8 der Einzelgravur 7a radial über
die gravierte Walze hinaus nach außen ragt und während des Prägens mit der Gegenwalze
in Kontakt tritt.
[0045] Die Einzelgravur 7 b weist eine oval ausgestaltete Anpreßfläche auf, die Einzelgravur
7 c eine viereckige Anpreßfläche 8 c, die sechseckig geformte Einzelgravur 7 d weist
eine sechseckig geformte Anpreßfläche 8 d auf, die kreuzförmig ausgestaltete Einzelgravur
7 e besitzt eine kreuzartig ausgestaltete Anpreßfläche 8 e, die quadratische Einzelgravur
7 f besitzt eine quadratische Anpreßfläche 8 f und die S-förmig gebogene Einzelgravur
7 g umfaßt eine entsprechend S-förmig ausgebildete Anpreßfläche 8 g.
[0046] Hierbei wird eine Vielzahl der in Figur 3 beispielhaft gezeigten Einzelgravuren 7
a bis 7 g unter Ausbildung der zweiten Gravur auf der Walzenoberfläche auf der gravierten
Walze angeordnet, wobei diese zweite Gravur 7 sicherstellt, daß beim Prägen des Tissue-Artikels
keine lokal begrenzten Abnutzungen, hervorgerufen durch die erste erwünschte Gravur
1 bzw. la, auftreten, wie diese beim Stand der Technik in Verbindung mit der Figur
2 vorstehend beschrieben ist. Vielmehr bewirken diese Einzelgravuren der zweiten Gravur
7, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren auch die Bereiche 9 (Figur 2) der Gegenwalze
gleichmäßig abgenutzt werden, wobei diese zwischen zwei benachbarten Abnutzungen 6
befindlichen Bereiche 9 beim herkömmlichen Verfahren nicht beschädigt werden. Dies
führt dann dazu, daß die Oberfläche der Gegenwalze nicht, wie beim bekannten Verfahren,
lokal begrenzt abgenutzt sondern über ihre gesamte Fläche gleichmäßig abgetragen wird.
[0047] Die Figur 5 bildet eine mögliche Anordnung der die zweite Gravur ausbildenden Einzelgravuren
ab. Hierbei sind diese Einzelgravuren 7 in einer Vielzahl von Reihen 10 bis 19 auf
der Oberfläche der gravierten Walze angeordnet, wobei die Pfeilrichtung 20 die Transportrichtung
während des Prägens angibt. Um die Darstellung der Figur 5 entsprechend zu vereinfachen,
wurde hierbei die Krümmung der gravierten Walze nicht berücksichtigt.
[0048] Jede Einzelgravur weist eine kreisförmige Anpreßfläche 7 a auf.
[0049] Wie unschwer der Figur 5 zu entnehmen ist, sind die Einzelgravuren 7 von benachbarten
Reihen relativ zueinander versetzt angeordnet, so daß bei der gezeigten Ausführungsform
sich die Lage der ersten Einzelgravur der Reihe 10 erst in der Lage der ersten Einzelgravur
der Reihe 15 wiederholt, während alle übrigen ersten Einzelgravuren der Reihe 11 bis
14 hierzu versetzt angeordnet sind. Diese Ausgestaltung bewirkt dann insbesondere,
daß die Bereiche 9 (Figur 2) vollflächig und in erwünschter reproduzierbarer Weise
abgenutzt werden.
[0050] Die Figuren 4, 6, 7 und 8 geben beispielhaft verschiedene Anordnungen der zweiten
Gravur an, wobei die Oberfläche einer jeden gravierten Walze stets eine erste Gravur
1 bzw. la und eine zweite Gravur 7 aufweist.
[0051] Bei der in Figur 4 abgebildeten Oberfläche der gravierten Walze ist die zweite Gravur
7 als eine Vielzahl von schräg zu der mit einem Pfeil gekennzeichneten Laufrichtung
angeordneten und parallel ausgerichteten Reihen von Einzelgravuren 7a ausgestaltet.
[0052] Bei der in Figur 6 abgebildeten Oberfläche der gravierten Walze wird die zweite Gravur
7 durch eine Vielzahl von wellenförmigen parallelen Linien ausgebildet, wobei die
Richtung dieser Wellenlinien schräg zu der mit einem Pfeil gekennzeichneten Laufrichtung
der Walze verläuft.
[0053] Bei der in Figur 7 abgebildeten Oberfläche der gravierten Walze wird die zweite Gravur
7 durch eine Vielzahl von paarweise angeordneten Vierecken gebildet, wobei ein größeres
Viereck 21 jeweils von vier kleineren Vierecken 22a, 22b, 22c und 22d symmetrisch
umgeben wird. Insgesamt sind diese Vielzahl von Vierecken schräg zu der mit einem
Pfeil gekennzeichneten Laufrichtung der Walze positioniert.
[0054] Bei der in Figur 8 abgebildeten Oberfläche der gravierten Walze wird die zweite Gravur
7 durch eine Vielzahl von Zick-Zack-Linien ausgebildet, die jeweils parallel angeordnet
sind und schräg zu der mit einem Pfeil gekennzeichneten Laufrichtung ausgerichtet
sind.
[0055] Bei allen zuvor beschriebenen Walzenoberflächen wird die erwünschte, relativ großflächige
erste Gravur 1 bzw. la ebenfalls aus einer Vielzahl von Einzelgravuren erstellt, wobei
eine Auswahl dieser Einzelgravuren beispielhaft in Figur 3 abgebildet ist.
1. Verfahren zum Prägen eines bahnförmigen Tissue-Artikels mit mindestens einem Walzenpaar,
das jeweils aus einer ein erwünschtes erstes Prägemuster erzeugenden gravierten Walze
und einer ungravierten Gegenwalze ausgebildet wird, wobei der zu prägende Tissue-Artikel
durch den Walzenspalt des mindestens eines Walzenpaares geführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Gegenwalze verwendet wird, deren Durchmesser 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner
als der Durchmesser der Walze ist, und daß auf dem Tissue-Artikel ein zweites Prägemuster
erzeugt wird, wobei die Fläche des zweiten Prägemusters wenigstens 40 % der Fläche
des Gesamtprägemusters ausmacht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gegenwalze verwendet wird,
deren Durchmesser 1 % bis 10 % größer ist als der Durchmesser der Walze.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche des zweiten
Prägemusters wenigstens 60 %, vorzugsweise zwischen 65 % und 85 %, der Fläche des
Gesamtprägemusters ausmacht.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
zweites Prägemuster auf der Oberfläche des Tissue-Artikels ein solches Muster erzeugt
wird, das durch eine Vielzahl von kleinflächigen Prägepunkten ausgebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl der Prägepunkte
in sich quer über die Warenbahn erstreckenden Reihen von Prägepunkten angeordnet werden,
wobei benachbarte Reihen relativ zueinander versetzt angeordnet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl von kleinflächigen
Prägepunkten auf der Oberfläche des Tissue-Artikels derart angeordnet werden, daß
in Transportrichtung der Warenbahn gesehen die Lage eines Prägepunktes erst nach einem
Abstand zwischen 0,5 cm und 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand zwischen 5 cm und
50 cm, wiederholt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tissue-Artikel aus mindestens zwei Warenbahn gebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Warenbahn für sich geprägt
wird und daß die beiden Warenbahnen nach der Prägung miteinander verklebt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahnen derart miteinander
verklebt werden, daß jeweils die äußere Oberfläche die Prägemuster aufweist und daß
das Verkleben punktförmig ausgeführt wird, derart, daß nach innen vorspringende Erhöhungen
der Prägemuster durch die punktförmige Verklebung unter Ausbildung eines voluminösen
Tissue-Artikels miteinander verbunden werden.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
gravierte Walze eine Metall-, Hartgummi- oder Kunststoffwalze verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Gegenwalze eine Gummi- oder Kunststoffwalze verwendet wird.
12. Walzenpaar zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
mit einer gravierten Walze und einer hiermit einen Walzenspalt ausbildenden Gegenwalze,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze einen Durchmesser aufweist, der 0,1 % bis
30 % größer oder kleiner als der Durchmesser der gravierten Walze ist, und daß die
gravierte Walze außer der erwünschten ersten Gravur (1) noch desweiteren eine zweite
Gravur (7) aufweist, wobei die Anpreßfläche (8, 8b - 8g) der zweiten Gravur (7) wenigstens
40 % der mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden Gesamtanpreßfläche ausmacht.
13. Walzenpaar nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze einen Durchmesser
aufweist, der 1 % bis 10 % größer ist als der Durchmesser der gravierten Walze.
14. Walzenpaar nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßfläche
(8, 8a - 8g) der zweiten Gravur (7) wenigstens 60 %, vorzugsweise zwischen 65 % und
85 %, der mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden Gesamtanpreßfläche ausmacht.
15. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die gravierte
Walze als zweite Gravur (7) eine Vielzahl von Einzelgravuren (7a - 7g) mit jeweils
kleinflächiger Anpreßfläche (8, 8a - 8g) aufweist.
16. Walzenpaar nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl der Einzelgravuren
(7a - 7g) in sich quer über die Oberfläche der gravierten Walze erstreckenden Reihen
(10 - 19) von Einzelgravuren (7a) angeordnet ist, wobei benachbarte Reihen (10 - 19)
von Einzelgravuren (7a) relativ zueinander versetzt angeordnet sind.
17. Walzenpaar nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl der
Einzelgravuren (7a) derart auf der Oberfläche der gravierten Walze angeordnet ist,
daß sich in Drehrichtung der gravierten Walze gesehen die Lage einer Einzelgravur
erst nach einem Abstand zwischen 0,5 cm und 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand
zwischen 5 cm und 50 cm, wiederholt.
18. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die gravierte
Walze als Einzelgravuren (7a-7g) solche Gravuren aufweist, deren Anpreßfläche kreisförmig,
dreieckig, rechteckig, oval und/oder trapezförmig ausgestaltet ist.
19. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelgravuren
(7a - 7g) eine radial nach außen weisende Höhe aufweisen, die der radial nach außen
weisenden Höhe der ersten Gravur entspricht.
20. Walzenpaar nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die radial nach außen weisende
Höhe der Einzelgravur zwischen 0,1 mm und 2,5 mm variiert.
21. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß jede Einzelgravur
(7a - 7g) eine Anpreßfläche (8, 8b - 8c) zwischen 0,1 mm2 und 50 mm2, vorzugsweise zwischen 0,3 mm2 bis 10 mm2, aufweist.
22. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Oberfläche der gravierten Walze die im Bereich der zweiten Gravur (7) vorgesehenen
Einzelgravuren (7a - 7g) in einer Dichte zwischen 5 und 90, bezogen auf 1 cm2 der Walzenoberfläche im Bereich der zweiten Gravur (7), vorhanden sind.
23. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die gravierte
Walze einen Durchmesser zwischen 300 mm und 1.000 mm aufweist.
24. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die gravierte
Walze eine Metallwalze, insbesondere eine Stahlwalze, eine Hartgummiwalze oder eine
Kunststoffwalze, ist.
25. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze
eine Gummi- oder Kunststoffwalze ist.
26. Walzenpaar nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Shore-A-Härte der Gegenwalze
zwischen 35° Shore und 85° Shore variiert.