(19)
(11) EP 1 123 799 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.2001  Patentblatt  2001/33

(21) Anmeldenummer: 00127146.9

(22) Anmeldetag:  12.12.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B31F 1/07
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 15.12.1999 DE 19960658

(71) Anmelder: A. + E. Ungricht GmbH & Co. KG
41068 Mönchengladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Koslowski, Arthur
    40764 Langenfeld (DE)

(74) Vertreter: Lau-Loskill, Philipp, Dipl.-Phys. 
Patentanwälte Dr. U. Beines, Ph. Lau-Loskill Berger Dorfstrasse 35
41189 Mönchengladbach
41189 Mönchengladbach (DE)

   


(54) Verfahren zum Prägen eines bahnförmigen Tissue-Artikels sowie Walzenpaar zur Durchführung des Verfahrens


(57) Es wird ein Verfahren zum Prägen eines bahnförmigen Tissue-Artikels mit mindestens einem Walzenpaar, das jeweils aus einer ein erwünschtes erstes Prägemuster erzeugenden gravierten Walze (3) und einer ungravierten Gegenwalze (4) ausgebildet wird, wobei der zu prägende Tissue-Artikel durch den Walzenspalt des mindestens eines Walzenpaares geführt wird, beschrieben. Hierbei wird eine Gegenwalze (4) verwendet, deren Durchmesser 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner als der Durchmesser der Walze ist. Desweiteren wird auf dem Tissue-Artikel ein zweites Prägemuster erzeugt, wobei die Fläche des zweiten Prägemusters wenigstens 40 % der Fläche des Gesamtprägemusters ausmacht.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 sowie ein Walzenpaar zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 12.

[0002] Um Tissue-Artikel, wie insbesondere Küchentücher, Taschentücher, Servietten, Platzdeckchen und/oder Hygienetücher, so vorzugsweise Einmalhandtücher und Toilettenpapier, herzustellen, mit bestimmten technischen Eigenschaften zu versehen und/oder dekorativ zu gestalten, ist es bekannt, im Rahmen der Herstellung diese bahnförmigen Tissue-Artikel unter Zuhilfenahme von mindestens einem Walzenpaar zu prägen. Hierbei kann bei dem bekannten Verfahren das diesbezügliche mindestens eine Walzenpaar aus einer ein erwünschtes erstes Prägemuster herzustellenden gravierten Walze bestehen, wobei zur Erzeugung des für die Prägung erforderlichen Walzenspaltes eine ungravierte Gegenwalze vorgesehen ist. Der zu prägende Tissue-Artikel, der vorzugsweise aus Papier besteht, wird dann bahnförmig durch den Walzenspalt des zuvor beschriebenen Walzenpaares geführt und dort mit der erwünschten Prägung versehen.

[0003] Bedingt dadurch, daß die gravierte Walze eine radial nach außen weisende Prägung aufweist und daß der bahnförmig Tissue-Artikel, der in der Regel aus einer bis vier Einzellagen besteht, nur eine begrenzte Dicke besitzt, treten während der Prägung die Anpreßflächen der Gravur in Kontakt mit der Oberfläche der Gegenwalze. Hierdurch wird erklärlich, daß im längeren Gebrauch das Material der Gegenwalze im Kontaktbereich der Anpreßflächen der Gravur erheblich beschädigt wird, so daß aufgrund dieser Beschädigung, die sich üblicherweise linienförmig über den Umfang der Gegenwalze erstreckt und in einer lokal begrenzten, erheblichen Abnutzung ausdrückt, ein Austausch der Gegenwalze erforderlich wird. Diese Problematik tritt insbesondere dann auf, wenn die gravierte Walze nur wenige, großformatige Gravuren besitzt.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie ein Walzenpaar zum Prägen von Tissue-Artikeln zur Verfügung zu stellen, bei dem ein lokal begrenzter Verschleiß der Gegenwalze auch bei längerem Gebrauch vermindert oder sogar unterdrückt wird.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Walzenpaar mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 12 gelöst.

[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Prägen eines bahnförmigen Tissue-Artikels, insbesondere zum Prägen von Küchentücher, Taschentücher, Servietten, Platzdeckchen und/oder Hygienetüchern, so insbesondere Toilettenpapier und Einmalhandtüchern sieht vor, daß der zu prägende bahnförmige Tissue-Artikel durch einen Walzenspalt von mindestens einem Walzenpaar geführt wird. Hierbei wird ein Walzenpaar verwendet, das aus einer ein erwünschtes erstes Prägemuster erzeugenden gravierten Walze und einer ungravierten Gegenwalze ausgebildet wird. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Gegenwalze verwendet wird, deren Durchmesser 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner als der Durchmesser der gravierten Walze ist, wobei desweiteren auf dem Tissue-Artikel ein zweites, weiteres Prägemuster erzeugt wird, dessen Fläche wenigstens 40 % der Fläche des Gesamtprägemusters ausmacht.

[0007] Mit anderen Worten basiert das erfindungsgemäße Verfahren auf zwei wesentlichen Punkten, wobei der erste wesentliche Punkt darin zu sehen ist, daß eine Gegenwalze ausgewählt wird, deren Durchmesser 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner ist als der Durchmesser der gravierten Walze. Hierdurch wird sichergestellt, daß bei der Erzeugung des ersten, erwünschten Prägemusters, das vorzugsweise ein großflächiges Prägemuster ist, nicht stets derselbe Bereich der Oberfläche der Gegenwalze in Kontakt mit der diesbezüglichen ersten Gravur der gravierten Walze tritt, sondern daß dieser Kontaktbereich über den Umfang der Gegenwalze aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser gleichmäßig verteilt wird. Allein hierdurch wird schon eine erhebliche Verringerung des Verschleisses der Gegenwalze, die während des Prägens auf die gravierte Walze gedrückt und hiervon transportiert wird, sichergestellt.

[0008] Der zweite wesentliche Punkt des erfindungsgemäßen Verfahrens, wonach auf dem Tissue-Artikel ein zweites Prägemuster erzeugt wird, dessen Fläche wenigstens 40 % der Fläche des Gesamtprägemusters ausmacht, bewirkt, daß auch die übrigen Bereiche der Oberfläche der Gegenwalze durch die Gravur des zweiten Prägemusters entsprechend beansprucht und abgenutzt werden, so daß insgesamt ein gleichmäßiger Verschleiß über die gesamte Oberfläche der Gegenwalze stattfindet und demnach punktuelle, örtlich begrenzte flächige und/oder über den Umfang reichende linienförmige Beschädigungen, die beim Stand der Technik relativ schnell auftreten, vermieden werden. Mit anderen Worten stellt das erfindungsgemäße Verfahren sicher, daß im Gegensatz zum Stand der Technik hierbei keine lokal begrenzten Beschädigungen und Abnutzungen der Gegenwalze auftreten können, da die gesamte Oberfläche der Gegenwalze einerseits durch die das erwünschte erste Prägemuster erzeugenden ersten Gravur und andererseits durch die das zusätzlich vorgesehene zweite Prägemuster erzeugenden zweiten Gravur während des Prägens beansprucht wird. Dies insgesamt führt dann dazu, daß die Betriebszeit einer entsprechenden Gegenwalze beim erfindungsgemäßen Verfahren im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren erheblich höher ist, so daß insbesondere eine Standzeitverlängerung um das 1,5-fache bis 3-fache auftritt.

[0009] Eine derartige Verlängerung der Standzeit bringt den weiteren Vorteil mit sich, daß kostenintensive Stillstandszeiten, aufwendige Fehlproduktionen und kostenintensive Reparaturen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vermieden werden. Desweiteren beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß die Walzenoberfläche der Gegenwalze nicht nur lokal durch das Erzeugen des ersten Prägemusters sondern vollflächig oder nahezu vollflächig durch das gleichzeitige Erzeugen des ersten Prägemusters und des zweiten Prägemusters durch die entsprechenden Gravuren mechanisch bearbeitet wird, so daß im Gebrauch der Gegenwalze zwangsläufig auftretende Veränderungen des Oberflächenmaterials der Gegenwalze, so insbesondere Veränderungen der Elastizität und/oder der Shore-Härte, stets gleichmäßig über die gesamte Oberfläche auftreten, was sich in einer entsprechenden Vergleichmäßigung der Qualität der Prägung, auch nach langem Gebrauch der Gegenwalze, und somit letztendlich auch im Qualitätsausfall des geprägten Artikels augenfällig ausdrückt. Von daher wird bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht nur die Qualität des geprägten Tissue-Artikels konstant gehalten sondern auch der erforderliche Qualitätskontrollaufwand, sei es unmittelbar durch Personaleinsparung während der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder durch entsprechende Personaleinsparung bezüglich der Kontrolle der Qualität der geprägten Tissue-Artikel, erheblich reduziert, so daß insgesamt das erfindungsgemäße Verfahren im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren eine besonders wirtschaftliche Verfahrensführung zur Herstellung von geprägten Tissueartikeln darstellt.

[0010] Darüber hinaus läßt sich eine für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete gravierte Walze relativ kostengünstig herstellen, insbesondere dann, wenn die zweite Gravur, die das zweite zusätzliche Prägemuster erzeugt, eine solche Gravur ist, die eine Vielzahl von kleinflächigen Einzelgravuren aufweist.

[0011] Insbesondere dann, wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine solche Gegenwalze verwendet wird, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der gravierten Walze, verteilen sich die von der erwünschten ersten Gravur erzeugten Beschädigungen über einen größeren Umfang, so daß dementsprechend die Standzeit einer derartigen Gegenwalze mit einem entsprechend vergrößerten Durchmesser noch weiter verlängert wird. Überraschend hat sich hierbei gezeigt, daß dann hervorragende Ergebnisse bezüglich einer verlängerten Standzeit und einem reduzierten Verschleiß dann beim erfindungsgemäßen Verfahren auftreten, wenn hierbei eine Gegenwalze verwendet wird, deren Durchmesser vorzugsweise 1 % bis 10 % größer ist als der Durchmesser der gravierten Walze.

[0012] Ebenso eine Verbesserung der Lebensdauer der Gegenwalze wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dann erzielt, wenn die Fläche des zweiten Prägemusters wenigstens 60 %, vorzugsweise zwischen 65 % und 85 %, der Fläche des Gesamtprägemusters ausmacht. Hierbei verbleibt somit für das erwünschte und insbesondere großflächige erste Prägemuster eine Fläche von 40 %, vorzugsweise zwischen 35 % und 15 %, bezogen auf die Fläche des Gesamtprägemusters, wobei ein derartig geprägter Tissue-Artikel in seinem Gesamtaussehen maßgeblich von dem ersten, erwünschten und vorzugsweise großflächigen Prägemuster bestimmt wird.

[0013] Die erwünschte Herausstellung des ersten Prägemusters und damit sein markantes Herausheben wird bei einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch erreicht, daß als zweites Prägemuster auf der Oberfläche des Tissue-Artikels ein solches Muster erzeugt wird, das durch eine Vielzahl von kleinflächigen Prägepunkten ausgebildet wird. Hierbei kann dieses Muster beliebig ausgestaltet sein, so zum Beispiel insbesondere als Wellenlinie, als Zick-Zack-Linie, als separat angeordnete Rechtecke, vorzugsweise Vier- bis Achtecke, als eine Vielzahl von Rechtecken, die in einem bestimmten Rapport mit Abstand voneinander vorhanden sind oder die ineinandergreifen, und/oder als sonstiges geometrisch geprägtes Muster und/oder Phantasiemuster, sofern diese Muster geeignet sind, die zuvor beschriebene gleichmäßige Abnutzung der Oberfläche der Gegenwalze sicherzustellen.

[0014] Wie bereits vorstehend herausgestellt ist, können diese Vielzahl von kleinflächigen Prägepunkten auf der Oberfläche des zu prägenden Tissue-Artikels beliebig angeordnet werden, wobei bei einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Vielzahl der Prägepunkte in sich quer über die Warenbahn erstreckenden Reihen von Prägepunkten angeordnet werden. Hierbei werden zusätzlich noch benachbarte Reihen relativ zueinander über die Warenbahnbreite versetzt angeordnet, so daß sichergestellt wird, daß in Transportrichtung der Warenbahn gesehen keine unmittelbar benachbarten Prägepunkten von benachbarten Reihen fluchten, d.h. auf einer einzigen Linie liegen, die sich parallel zur Warenbahnkante erstreckt.

[0015] Besonders vorteilhaft ist es bei der zuvor beschriebenen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn hierbei die Vielzahl von kleinflächigen Prägepunkten, die das zweite Prägemuster ausbilden, auf der Oberfläche des Tissue-Artikels derart angeordnet werden, daß in Transportrichtung der Warenbahn gesehen die Lage eines Prägepunktes erst nach einem Abstand zwischen 0,5 cm und 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand zwischen 5 cm und 50 cm, wiederholt wird. Hierbei ist unter dem Begriff Lage eines Prägepunktes der Abstand dieses Prägepunktes von der Warenbahnkante des Tissue-Artikels zu verstehen, so daß die zuvor wiedergegebene Aussage besagt, daß erst nach einem Abstand von 0,5 cm bis 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand zwischen 5 cm und 50 cm, jeweils in Transportrichtung der Warenbahn gesehen sich ein zweiter Prägepunkt befindet, der gemessen an einem ersten Prägepunkt sich im gleichen Abstand von der Warenbahnkante befindet. Alle weiteren Prägepunkte, die zwischen dem ersten und dem weiteren Prägepunkt auf der Oberfläche des Tissue-Artikel vorgesehen werden, weisen jeweils einen unterschiedlichen Abstand zur Warenbahnkante auf, wie dies nachfolgend noch anhand der Zeichnungen im Detail erläutert wird.

[0016] Grundsätzlich läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren im einfachsten Fall bei solchen Tissue-Artikeln anwenden, die aus einer einzigen Warenbahn ausgebildet wird. Vorteilhafterweise wird jedoch das erfindungsgemäße Verfahren bei solchen Tissue-Artikeln angewendet, bei denen diese Tissue-Artikel aus mindestens zwei Warenbahn gebildet werden, wobei diese beiden Warenbahnen wahlweise gleichzeitig mit einem einzigen Walzenpaar oder getrennt voneinander mit jeweils einem Walzenpaar pro Warenbahn geprägt werden.

[0017] Eine besonders geeignete Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß hierbei jede Warenbahn für sich unter Erstellung des ersten Prägemusters und des zweiten Prägemusters geprägt wird, wobei nach erfolgter getrennter Prägung die beiden Warenbahnen dann anschließend miteinander verklebt werden. Hierdurch wird dann ein solcher Tissue-Artikel ausgebildet, der die diesbezügliche Prägung, bestehend aus dem ersten, erwünschten Prägemuster und dem zweiten Prägemuster, sowohl auf der Oberseite als auch der Unterseite des Tissue-Artikels aufweist.

[0018] Soll nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein besonders voluminöser Tissue-Artikel hergestellt werden, so wird eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewendet. Hierbei wird dann jede Warenbahn für sich separat geprägt, wobei anschließend nach der separaten Prägung einer jeden Warenbahn die beiden Warenbahnen derart miteinander verklebt werden, daß der Tissue-Artikel jeweils auf seinen beiden Oberflächen die Prägemuster (erstes erwünschtes Prägemuster und zweites Prägemuster) aufweist, wobei das Verkleben punktförmig ausgeführt wird. Die für das Verkleben der beiden Warenbahnen erforderliche Klebepunkte werden auf nach innen vorspringenden Erhöhungen der Prägemuster der oberen und unteren Warenbahn aufgebracht, so daß nur diese nach innen weisenden Erhöhungen punktförmig miteinander verklebt sind, was bei den so hergestellten Tissue-Artikeln zu einer Vergrößerung der Dicke und damit zu einer Volumenvergrößerung führt. Ein derartig voluminöser Tissue-Artikel besitzt neben einem angenehmen weichen Griff ein ausgeprägtes Saugvermögen sowie eine hohe Aufnahmekapazität für Flüssigkeiten.

[0019] Besonders lange Standzeiten der Walzen werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dann gewährleistet, wenn als gravierte Walze eine Metallwalze, insbesondere eine Stahlwalze, eine Hartgummiwalze oder eine Kunststoffwalze verwendet wird.

[0020] Konturenscharfe Prägemuster lassen sich insbesondere dann durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielen, wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Gegenwalze eine Gummiwalze oder Kunststoffwalze verwendet wird, wobei die Gegenwalze durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor örtlich begrenzte linienförmigen oder flächigen Beschädigungen und Abnutzungen geschützt wird, wie dies eingangs beim erfindungsgemäßen Verfahren erläutert ist, so daß die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Gegenwalze über ihre gesamte Oberfläche stets gleichmäßig abgenutzt wird.

[0021] Wie bereits vorstehend dargelegt ist, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die gravierte Walze angetrieben, während die Gegenwalze auf die gravierte Walze aufgepreßt und hierdurch transportiert wird, so daß die Gegenwalze selbst über keinen eigenen Antrieb verfügt sondern lediglich als Mitläuferwalze bewegt wird.

[0022] Unter dem Begriff Warenbahn wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung eine cellulosische Warenbahn, insbesondere eine Papierwarenbahn, verstanden, die üblicherweise eine begrenzte Länge zwischen etwa 100 m und 100.000 m und eine definierte Breite besitzt, wobei die Breite zwischen etwa 0,3 Metern und etwa acht Metern variiert.

[0023] Die vorliegende Erfindung betrifft desweiteren ein Walzenpaar zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens, wobei die zuvor beim erfindungsgemäßen Verfahren wiedergegebenen Ausführungen sinngemäß auch für das nachfolgend noch beschriebene erfindungsgemäße Walzenpaar gilt.

[0024] Hierbei weist das erfindungsgemäße Walzenpaar eine gravierte Walze sowie eine hiermit einen Walzenspalt ausbildende Gegenwalze auf, wobei die Gegenwalze einen Durchmesser besitzt, der 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner ist als der Durchmesser der gravierten Walze. Desweiteren ist die gravierte Walze außer mit der erwünschten ersten Gravur, die vorzugsweise eine großflächige erste Gravur darstellt, noch mit einer zweiten Gravur versehen, derart, daß die Anpreßfläche der zweiten Gravur wenigstens 40 % der mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden Gesamtanpreßfläche ausmacht.

[0025] Mit anderen Worten umfaßt somit das erfindungsgemäße Walzenpaar eine angetriebene, gravierte Walze, die mit zwei Gravuren versehen ist, sowie eine hierin angepreßte Gegenwalze, die selbst keinen direkten Antrieb aufweist sondern durch Kontakt mit der angetriebenen gravierten Walze gedreht wird. Durch Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Durchmessers der Gegenwalze und durch Vorsehung der zweiten Gravur auf der gravierten Walze, deren Anpreßfläche wenigstens 40 % der mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden Gesamtanpreßfläche ausmacht, wird bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar sichergestellt, daß eine örtlich im Bereich der Kontaktfläche der Gegenwalze mit der ersten Gravur auftretende Beschädigung und somit ein hierdurch verursachter erhöhter Verschleiß bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar vermieden wird, so daß die Gegenwalze gleichmäßig während ihres Gebrauchs über ihre gesamte Oberfläche abgenutzt wird. Dies führt im Vergleich zu dem herkömmlichen Walzenpaar zu einer wesentlich längeren Standzeit, wie dies eingehend bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorstehend beschrieben ist. Da sich die erfindungsgemäße Gegenwalze gleichmäßig abnutzt und da sich desweiteren die zweite Gravur relativ preiswert erstellen läßt, ist als besonders vorteilhaft herauszustellen, daß das erfindungsgemäßen Walzenpaar kostengünstig ein Prägen von Tissue-Artikeln erlaubt.

[0026] Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Walzenpaares sieht vor, daß hierbei die Gegenwalze einen Durchmesser aufweist, der 0,1 % bis 30 % und insbesondere 1 % bis 10 % größer ist als der Durchmesser der gravierten Walze. Hier konnte festgestellt werden, daß eine derartige Gegenwalze bei einem besonders geringen und gleichmäßigen Verschleiß ein einwandfreies und störungsfreies Prägen von Tissue-Artikeln ermöglicht, ohne daß es dabei zu Betriebsstörungen, beispielsweise hervorgerufen durch ein unerwünschtes Aufwickeln der Warenbahn auf die Gegenwalze, kommt.

[0027] Insbesondere dann, wenn die Anpreßfläche der zweiten Gravur wenigstens 60 %, vorzugsweise zwischen 65 % und 85 %, der mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden Gesamtanpreßfläche ausmacht, lassen sich auf der Oberfläche der Gegenwalze wirkungsvoll lokal begrenzte Beschädigungen und Abnutzungen vermeiden, so daß dementsprechend eine derartige Ausführungsform des erfindungsgemäßen Walzenpaares über einen langen Betriebszeitraum störungsfrei benutzbar ist und insbesondere eine gleichmäßige Abnutzung der Oberfläche der Gegenwalze zeigt.

[0028] Von besonderem Vorteil bezüglich der Abnutzung und der Herausstellung des erwünschten ersten Prägemusters, das vorzugsweise großflächig ist, auf dem geprägten Tissue-Artikel ist es, wenn das erfindungsgemäße Walzenpaar eine solche gravierte Walze aufweist, bei der die zweite Gravur aus einer Vielzahl von Einzelgravuren mit kleinflächigen Anpreßflächen besteht. Hierbei treten die von derartigen kleinflächigen Anpreßflächen hervorgerufene Prägemuster im Vergleich zum erwünschten ersten Prägemuster im Gesamtprägebild des Tissue-Artikels zurück, bewirken jedoch eine besonders gleichmäßige Abnutzung der Gegenwalze, so daß die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Walzenpaares eine lange störungsfreie Betriebszeit ermöglicht.

[0029] In Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Walzenpaares sieht eine andere Ausführungsform des Walzenpaares vor, daß die Vielzahl der Einzelgravuren in sich quer über die Oberfläche der gravierten Walzen erstreckenden Reihen von Einzelgravuren angeordnet ist, wobei benachbarte Reihen von Einzelgravuren relativ zueinander versetzt angeordnet sind.

[0030] Insbesondere dann, wenn bei der zuvor beschriebenen Weiterbildung die Vielzahl der Einzelgravuren derart auf der Oberfläche der gravierten Walze angeordnet ist, daß sich in Drehrichtung der gravierten Walze gesehen die konkrete Lage einer Einzelgravur erst nach einem Abstand zwischen 0,5 cm und 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand zwischen 5 cm und 50 cm, wiederholt, ist sichergestellt, daß insbesondere eine derartig angeordnete Vielzahl von Einzelgravuren überall gleichmäßig dort die Walzenoberfläche der Gegenwalze abnutzen, wo dies nicht durch die erste Gravur, die vorzugsweise großflächig angelegt ist, geschieht.

[0031] Bezüglich der Ausgestaltung der Einzelgravuren, die als zweite Gravur auf der gravierten Walze vorgesehen sind, werden bevorzugt solche Gravuren vorgesehen, deren Anpreßfläche kreisförmig, dreieckig, rechteckig, insbesondere viereckig bis achteckig, oval, linienförmig, wellenförmig und/oder trapezförmig ausgestaltet sind. Selbstverständlich sind auch anders geformte Anpreßflächen möglich, sofern sichergestellt ist, daß die Summe dieser Anpreßflächen, die die zweite Gravur ausbilden, mindestens 40 % der Gesamtanpreßfläche, d.h. der Summe aus der Anpreßfläche der ersten Gravur und der zweiten Gravur, vorzugsweise jedoch mindestens 60 % und insbesondere zwischen 65 % und 85 %, der Gesamtanpreßfläche ausmacht.

[0032] Bezüglich der zuvor beschriebenen Einzelgravuren ist desweiteren festzuhalten, daß diese vorzugsweise eine radial nach außen weisende Höhe aufweisen, die der radial nach außen weisenden Höhe der ersten Gravur entspricht. Abhängig von dem jeweils zu prägenden Tissue-Artikel variiert diese Höhe insbesondere zwischen 0,1 mm und 2,5 mm bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar.

[0033] Um bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar ein markantes, unerwünschtes Herausheben der von der zweiten Gravur verursachten Prägung auf dem Tissue-Artikel zu vermeiden, sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Walzenpaares vor, daß jede Einzelgravur eine relativ kleine Anpreßfläche besitzt, die vorzugsweise zwischen 0,1 mm2 und 50 mm2, insbesondere zwischen 0,3 mm2 und 10 mm2, variiert. Das von jeder Einzelgravur hervorgerufene zweite Prägemuster tritt dann im Vergleich zu dem erwünschten vorzugsweise großflächigen ersten Prägemuster optisch zurück, stellt jedoch sicher, daß die Gegenwalze über ihre gesamte Oberfläche gleichmäßig abgenutzt wird.

[0034] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Walzenpaares sieht vor, daß auf der Oberfläche der gravierten Walze die im Bereich der zweiten Gravur vorgesehenen Einzelgravuren in einer Dichte zwischen 5 und 90, bezogen auf 1 cm2 der Walzenoberfläche im Bereich der zweiten Gravur, vorhanden sind. Sind hierbei die Einzelgravuren in einer Dichte zwischen 5 und 30 auf 1 cm2 Walzenoberfläche vorgesehen, so sind diese Einzelgravuren mit relativ großen Anpreßflächen zu versehen, um so die erwünschte Abnutzung der Walzenoberfläche der Gegenwalze sicherzustellen, während bei einer Dichte zwischen 60 und 90, bezogen 1 cm2 der Walzenoberfläche, die Anpreßfläche einer jeden Einzelgravur vorzugsweise relativ klein ausgestaltet wird.

[0035] Insbesondere weist das erfindungsgemäße Walzenpaar eine gravierte Walze auf, die einen Durchmesser zwischen 300 mm und 1.000 mm besitzt.

[0036] Wie bereits vorstehend beim erfindungsgemäßen Verfahren dargelegt ist, weist das erfindungsgemäße Walzenpaar als gravierte Walze eine Metallwalze, insbesondere eine Stahlwalze, eine Hartgummiwalze oder eine Kunststoffwalze auf, während die Gegenwalze insbesondere eine Gummiwalze oder eine Kunststoffwalze aus Weichkunststoff ist. Hierbei variiert die Shore-Härte, d.h. die Shore-Härte A, der Gegenwalze vorzugsweise zwischen 35° Sh und 85° Sh.

[0037] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, wobei die Figuren 1, 2 und 2a den Stand der Technik wiedergeben und anhand der Figuren 3 bis 8 die vorstehend beschriebene Erfindung erläutert wird. Hierbei zeigen:
Figur 1
eine Teildraufsicht auf die Oberfläche einer bekannten gravierten Walze;
Figur 2
eine schematische Teilschnittansicht durch ein Walzenpaar des Standes der Technik;
Figur 2 a
eine Abbildung wie Figur 2, jedoch der oberen Walze;
Figur 3
Draufsichten und Schnittansichten von verschieden gestalteten Einzelgravuren, wie sie als zweite Gravur bei dem erfindungsgemäßen Walzenpaar vorgesehen sind;
Figur 4
eine Teildraufsicht auf die Oberfläche einer ersten Ausführungsform einer gravierten Walze;
Figur 5
eine schematische perspektivische Teilansicht einer Vielzahl von auf der Oberfläche einer gravierten Walze vorgesehenen Einzelgravuren;
Figur 6
eine Teildraufsicht einer zweiten Ausführungsform einer gravierten Walze;
Figur 7
eine Teildraufsicht einer dritten Ausführungsform einer gravierten Walze; und
Figur 8
eine Teildraufsicht einer vierten Ausführungsform einer gravierten Walze.


[0038] Beim Stand der Technik wird zur Erzeugung eines mit einem ersten Prägemuster versehenen Tissue-Artikels eine gravierte Walze verwendet, wie deren Oberfläche in der Draufsicht teilweise in Figur 1 abgebildet ist. Hierbei weist die Oberfläche der gravierten Walze eine insgesamt mit 1 und la bezeichnete großflächige florale erste Gravur auf, die sich nach einem vorgegebenen erwünschten Muster über die Oberfläche der gravierten Stahlwalze erstreckt. Die erste Gravur 1 bzw. la wird aus einer Vielzahl von Einzelgravuren 2 ausgebildet, wobei die Einzelgravuren 2 radial über den Mantel der gravierten Walze hinausragen.

[0039] Wie am besten der Teilschnittansicht der Figur 2 zu entnehmen ist, weist das bekannte zum Prägen von Tissue-Artikeln verwendete Walzenpaar eine untere gravierte Walze 3 auf, deren Oberfläche in Figur 1 teilweise abgebildet ist. Diese gravierte untere Walze 3 aus Stahl ist mit einem Antrieb versehen.

[0040] Eine Gegenwalze 4 wird zur Prägung des Tissue-Artikels unter Ausbildung eines Walzenspaltes 5 auf die gravierte untere Walze 3 gepreßt und durch diesen Kontakt angetrieben. Durch den Walzenspalte 5 wird eine Warenbahn eines Tissue-Artikels geführt, wobei hier durch die Gravur 1 bzw. la auf dieser Warenbahn aus Papier dann ein erwünschtes erstes Prägemuster erzeugt wird.

[0041] Bedingt dadurch, daß während des Prägevorganges ständig eine lokale Druckbeaufschlagung der Gegenwalze 4 durch die Gravur 1 bzw. la auf die Oberfläche der Gegenwalze 4 erfolgt, bildet sich bereits nach einem relativ kurzen Betreiben in der Gegenwalze lokal begrenzte Abnutzungen 6 aus, die bei Erreichen einer gewissen Tiefe zu einer partiellen lokal begrenzten Beschädigung der Gegenwalze, die in der Regel eine Gummiwalze oder eine Walze aus Weichkunststoff darstellt, führt. Von daher wird es beim Stand der Technik erforderlich, diese Gegenwalze durch eine unbeschädigte und partiell unabgenutzte Gegenwalze bereits nach einer relativ kurzen Betriebszeit auszutauschen.

[0042] Im Gegensatz zu der in Figur 1 abgebildeten Teildraufsicht auf die Oberfläche einer bekannten gravierten Walze weisen die in den Figuren 4, 6, 7 und 8 wiedergegebenen Teildraufsichten der Oberflächen der erfindungsgemäßen gravierten Walzen eine erste, relativ großflächige florale Gravur 1 bzw. 1a und zusätzlich noch eine zweite Gravur 7 auf, wobei die zweite Gravur 7 aus einer Vielzahl von Einzelgravuren 7 a ausgebildet wird.

[0043] Eine mögliche Auswahl von derartigen Einzelgravuren 7a bis 7g, wie sie gemeinsam die zweite Gravur ausbilden, ist in der Figur 3 abgebildet.

[0044] So besteht die in Figur 3 dargestellte Einzelgravur 7 a aus einer kegelstumpfförmigen Einzelgravur, wobei die kreisförmige Anpreßfläche 8 der Einzelgravur 7a radial über die gravierte Walze hinaus nach außen ragt und während des Prägens mit der Gegenwalze in Kontakt tritt.

[0045] Die Einzelgravur 7 b weist eine oval ausgestaltete Anpreßfläche auf, die Einzelgravur 7 c eine viereckige Anpreßfläche 8 c, die sechseckig geformte Einzelgravur 7 d weist eine sechseckig geformte Anpreßfläche 8 d auf, die kreuzförmig ausgestaltete Einzelgravur 7 e besitzt eine kreuzartig ausgestaltete Anpreßfläche 8 e, die quadratische Einzelgravur 7 f besitzt eine quadratische Anpreßfläche 8 f und die S-förmig gebogene Einzelgravur 7 g umfaßt eine entsprechend S-förmig ausgebildete Anpreßfläche 8 g.

[0046] Hierbei wird eine Vielzahl der in Figur 3 beispielhaft gezeigten Einzelgravuren 7 a bis 7 g unter Ausbildung der zweiten Gravur auf der Walzenoberfläche auf der gravierten Walze angeordnet, wobei diese zweite Gravur 7 sicherstellt, daß beim Prägen des Tissue-Artikels keine lokal begrenzten Abnutzungen, hervorgerufen durch die erste erwünschte Gravur 1 bzw. la, auftreten, wie diese beim Stand der Technik in Verbindung mit der Figur 2 vorstehend beschrieben ist. Vielmehr bewirken diese Einzelgravuren der zweiten Gravur 7, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren auch die Bereiche 9 (Figur 2) der Gegenwalze gleichmäßig abgenutzt werden, wobei diese zwischen zwei benachbarten Abnutzungen 6 befindlichen Bereiche 9 beim herkömmlichen Verfahren nicht beschädigt werden. Dies führt dann dazu, daß die Oberfläche der Gegenwalze nicht, wie beim bekannten Verfahren, lokal begrenzt abgenutzt sondern über ihre gesamte Fläche gleichmäßig abgetragen wird.

[0047] Die Figur 5 bildet eine mögliche Anordnung der die zweite Gravur ausbildenden Einzelgravuren ab. Hierbei sind diese Einzelgravuren 7 in einer Vielzahl von Reihen 10 bis 19 auf der Oberfläche der gravierten Walze angeordnet, wobei die Pfeilrichtung 20 die Transportrichtung während des Prägens angibt. Um die Darstellung der Figur 5 entsprechend zu vereinfachen, wurde hierbei die Krümmung der gravierten Walze nicht berücksichtigt.

[0048] Jede Einzelgravur weist eine kreisförmige Anpreßfläche 7 a auf.

[0049] Wie unschwer der Figur 5 zu entnehmen ist, sind die Einzelgravuren 7 von benachbarten Reihen relativ zueinander versetzt angeordnet, so daß bei der gezeigten Ausführungsform sich die Lage der ersten Einzelgravur der Reihe 10 erst in der Lage der ersten Einzelgravur der Reihe 15 wiederholt, während alle übrigen ersten Einzelgravuren der Reihe 11 bis 14 hierzu versetzt angeordnet sind. Diese Ausgestaltung bewirkt dann insbesondere, daß die Bereiche 9 (Figur 2) vollflächig und in erwünschter reproduzierbarer Weise abgenutzt werden.

[0050] Die Figuren 4, 6, 7 und 8 geben beispielhaft verschiedene Anordnungen der zweiten Gravur an, wobei die Oberfläche einer jeden gravierten Walze stets eine erste Gravur 1 bzw. la und eine zweite Gravur 7 aufweist.

[0051] Bei der in Figur 4 abgebildeten Oberfläche der gravierten Walze ist die zweite Gravur 7 als eine Vielzahl von schräg zu der mit einem Pfeil gekennzeichneten Laufrichtung angeordneten und parallel ausgerichteten Reihen von Einzelgravuren 7a ausgestaltet.

[0052] Bei der in Figur 6 abgebildeten Oberfläche der gravierten Walze wird die zweite Gravur 7 durch eine Vielzahl von wellenförmigen parallelen Linien ausgebildet, wobei die Richtung dieser Wellenlinien schräg zu der mit einem Pfeil gekennzeichneten Laufrichtung der Walze verläuft.

[0053] Bei der in Figur 7 abgebildeten Oberfläche der gravierten Walze wird die zweite Gravur 7 durch eine Vielzahl von paarweise angeordneten Vierecken gebildet, wobei ein größeres Viereck 21 jeweils von vier kleineren Vierecken 22a, 22b, 22c und 22d symmetrisch umgeben wird. Insgesamt sind diese Vielzahl von Vierecken schräg zu der mit einem Pfeil gekennzeichneten Laufrichtung der Walze positioniert.

[0054] Bei der in Figur 8 abgebildeten Oberfläche der gravierten Walze wird die zweite Gravur 7 durch eine Vielzahl von Zick-Zack-Linien ausgebildet, die jeweils parallel angeordnet sind und schräg zu der mit einem Pfeil gekennzeichneten Laufrichtung ausgerichtet sind.

[0055] Bei allen zuvor beschriebenen Walzenoberflächen wird die erwünschte, relativ großflächige erste Gravur 1 bzw. la ebenfalls aus einer Vielzahl von Einzelgravuren erstellt, wobei eine Auswahl dieser Einzelgravuren beispielhaft in Figur 3 abgebildet ist.


Ansprüche

1. Verfahren zum Prägen eines bahnförmigen Tissue-Artikels mit mindestens einem Walzenpaar, das jeweils aus einer ein erwünschtes erstes Prägemuster erzeugenden gravierten Walze und einer ungravierten Gegenwalze ausgebildet wird, wobei der zu prägende Tissue-Artikel durch den Walzenspalt des mindestens eines Walzenpaares geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gegenwalze verwendet wird, deren Durchmesser 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner als der Durchmesser der Walze ist, und daß auf dem Tissue-Artikel ein zweites Prägemuster erzeugt wird, wobei die Fläche des zweiten Prägemusters wenigstens 40 % der Fläche des Gesamtprägemusters ausmacht.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gegenwalze verwendet wird, deren Durchmesser 1 % bis 10 % größer ist als der Durchmesser der Walze.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche des zweiten Prägemusters wenigstens 60 %, vorzugsweise zwischen 65 % und 85 %, der Fläche des Gesamtprägemusters ausmacht.
 
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als zweites Prägemuster auf der Oberfläche des Tissue-Artikels ein solches Muster erzeugt wird, das durch eine Vielzahl von kleinflächigen Prägepunkten ausgebildet wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl der Prägepunkte in sich quer über die Warenbahn erstreckenden Reihen von Prägepunkten angeordnet werden, wobei benachbarte Reihen relativ zueinander versetzt angeordnet werden.
 
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl von kleinflächigen Prägepunkten auf der Oberfläche des Tissue-Artikels derart angeordnet werden, daß in Transportrichtung der Warenbahn gesehen die Lage eines Prägepunktes erst nach einem Abstand zwischen 0,5 cm und 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand zwischen 5 cm und 50 cm, wiederholt wird.
 
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tissue-Artikel aus mindestens zwei Warenbahn gebildet wird.
 
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Warenbahn für sich geprägt wird und daß die beiden Warenbahnen nach der Prägung miteinander verklebt werden.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahnen derart miteinander verklebt werden, daß jeweils die äußere Oberfläche die Prägemuster aufweist und daß das Verkleben punktförmig ausgeführt wird, derart, daß nach innen vorspringende Erhöhungen der Prägemuster durch die punktförmige Verklebung unter Ausbildung eines voluminösen Tissue-Artikels miteinander verbunden werden.
 
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als gravierte Walze eine Metall-, Hartgummi- oder Kunststoffwalze verwendet wird.
 
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Gegenwalze eine Gummi- oder Kunststoffwalze verwendet wird.
 
12. Walzenpaar zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer gravierten Walze und einer hiermit einen Walzenspalt ausbildenden Gegenwalze, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze einen Durchmesser aufweist, der 0,1 % bis 30 % größer oder kleiner als der Durchmesser der gravierten Walze ist, und daß die gravierte Walze außer der erwünschten ersten Gravur (1) noch desweiteren eine zweite Gravur (7) aufweist, wobei die Anpreßfläche (8, 8b - 8g) der zweiten Gravur (7) wenigstens 40 % der mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden Gesamtanpreßfläche ausmacht.
 
13. Walzenpaar nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze einen Durchmesser aufweist, der 1 % bis 10 % größer ist als der Durchmesser der gravierten Walze.
 
14. Walzenpaar nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßfläche (8, 8a - 8g) der zweiten Gravur (7) wenigstens 60 %, vorzugsweise zwischen 65 % und 85 %, der mit der Gegenwalze in Kontakt tretenden Gesamtanpreßfläche ausmacht.
 
15. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die gravierte Walze als zweite Gravur (7) eine Vielzahl von Einzelgravuren (7a - 7g) mit jeweils kleinflächiger Anpreßfläche (8, 8a - 8g) aufweist.
 
16. Walzenpaar nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl der Einzelgravuren (7a - 7g) in sich quer über die Oberfläche der gravierten Walze erstreckenden Reihen (10 - 19) von Einzelgravuren (7a) angeordnet ist, wobei benachbarte Reihen (10 - 19) von Einzelgravuren (7a) relativ zueinander versetzt angeordnet sind.
 
17. Walzenpaar nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl der Einzelgravuren (7a) derart auf der Oberfläche der gravierten Walze angeordnet ist, daß sich in Drehrichtung der gravierten Walze gesehen die Lage einer Einzelgravur erst nach einem Abstand zwischen 0,5 cm und 80 cm, vorzugsweise nach einem Abstand zwischen 5 cm und 50 cm, wiederholt.
 
18. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die gravierte Walze als Einzelgravuren (7a-7g) solche Gravuren aufweist, deren Anpreßfläche kreisförmig, dreieckig, rechteckig, oval und/oder trapezförmig ausgestaltet ist.
 
19. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelgravuren (7a - 7g) eine radial nach außen weisende Höhe aufweisen, die der radial nach außen weisenden Höhe der ersten Gravur entspricht.
 
20. Walzenpaar nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die radial nach außen weisende Höhe der Einzelgravur zwischen 0,1 mm und 2,5 mm variiert.
 
21. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß jede Einzelgravur (7a - 7g) eine Anpreßfläche (8, 8b - 8c) zwischen 0,1 mm2 und 50 mm2, vorzugsweise zwischen 0,3 mm2 bis 10 mm2, aufweist.
 
22. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche der gravierten Walze die im Bereich der zweiten Gravur (7) vorgesehenen Einzelgravuren (7a - 7g) in einer Dichte zwischen 5 und 90, bezogen auf 1 cm2 der Walzenoberfläche im Bereich der zweiten Gravur (7), vorhanden sind.
 
23. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die gravierte Walze einen Durchmesser zwischen 300 mm und 1.000 mm aufweist.
 
24. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die gravierte Walze eine Metallwalze, insbesondere eine Stahlwalze, eine Hartgummiwalze oder eine Kunststoffwalze, ist.
 
25. Walzenpaar nach einem der Ansprüche 12 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze eine Gummi- oder Kunststoffwalze ist.
 
26. Walzenpaar nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Shore-A-Härte der Gegenwalze zwischen 35° Shore und 85° Shore variiert.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht