(19)
(11) EP 1 123 890 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.08.2001  Patentblatt  2001/33

(21) Anmeldenummer: 01102993.1

(22) Anmeldetag:  08.02.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 75/38, B65H 75/44
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 08.02.2000 DE 10005531

(71) Anmelder: Durstmüller Wilhelm
4650 Lambach (AT)

(72) Erfinder:
  • Durstmüller Wilhelm
    4650 Lambach (AT)

(74) Vertreter: Rössig, Rolf et al
Beck & Rössig, Eduard-Schmid-Strasse 9
81541 München
81541 München (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Aufwickeln eines Schlauches


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines Schlauches mit einem Spulenelement, das ein erstes Spulenseitenteil und ein zweites Spulenseitenteil sowie eine zwischen den beiden Spulenseitenteilen angeordnete Spulenkerneinrichtung und eine Lagerungseinrichtung zur Lagerung des Spulenelementes in drehbarer Weise aufweist. Erfindungsgemäß ist eine Rohrdurchführung vorgesehen die mit wenigstens einem der Spulenseitenteile drehfest gekoppelt und derart angeordnet ist, daß diese axial über das entsprechende Seitenteil übersteht, wobei der axial über das Seitenteil überstehende Abschnitt der Rohrdurchführung durch die Lagerungseinrichtung in radialer Richtung drehbar abgestützt ist. Hierdurch wird es möglich, die Spulenkerneinrichtung auf leichtgängige und robuste Weise drehbar zu lagern und zugleich eine günstige Koppelung zwischen dem spulenkernseitigen Ende der Schlauchleitung und einer von außen angeschlossenen Leitungseinrichtung zu erreichen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines Schlauches.

[0002] Derartige Vorrichtungen finden insbesondere im Baubereich zur Aufnahme von Druckluftschläuchen Anwendung und sind hierzu beispielsweise unmittelbar an einem entsprechenden mobilen Kompressorwagen befestigt. Häufig sind diese Vorrichtungen im Baustellenalltag erheblicher Verschmutzung und beim Transport und Betrieb des Kompressors erheblichen mechanischen Belastungen ausgesetzt.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die über eine lange Betriebszeit hinweg den hohen Belastungen auf zuverlässige Weise ggf. auch bei vernachlässigter Pflege gerecht wird.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines Schlauches mit einem Spulenelement, das ein erstes Spulenseitenteil und ein zweites Spulenseitenteil sowie eine zwischen den beiden Spulenseitenteilen angeordnete Spulenkerneinrichtung aufweist, und einer Lagerungseinrichtung zur Lagerung des Spulenelementes in drehbarer Weise, wobei eine Rohrdurchführung vorgesehen ist die mit wenigstens einem der Seitenteile drehfest gekoppelt ist, und koaxial zu einer Rotationsachse des Spulenelementes derart angeordnet ist, daß diese axial über die der Spulenkerneinrichtung abgewandte Seite übersteht, wobei der axial über das entsprechende Seitenteil überstehende Abschnitt der Rohrdurchführung durch die Lagerungseinrichtung in radialer Richtung drehbar abgestützt ist.

[0005] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, die Spulenkerneinrichtung auf robuste und leichtgängige Weise drehbar zu lagern und zugleich eine günstige Koppelung zwischen dem spulenkernseitigen Ende einer entsprechenden Schlauchleitung und einer von außen an die Rohrdurchführung angeschlossenen Leitungseinrichtung zu erreichen.

[0006] Aufgrund der hierbei möglichen Leitungsführung sowie der günstigen Anschlußmöglichkeit des spulenkernseitigen Schlauchendes zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung auch bei lediglich teilweise abgewickeltem Schlauch durch einen geringen Strömungswiderstand aus. Sie eignet sich damit in besonderem Maße zur Aufnahme von vergleichsweise dünnwandigen, gewebeverstärkten Leichtschläuchen. Weiterhin wird es auf vorteilhafte Weise möglich den Eintritt etwaiger Verunreinigungen in den Innenbereich des Spulenelementes zu verhindern.

[0007] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Lagerungseinrichtung derart ausgebildet, daß diese den überstehenden Abschnitt auch in axialer Richtung abstützt. Hierdurch wird neben einer vorteilhaften Zentrierung des Spulenelementes auf einfache Weise sichergestellt, daß zwischen dem jeweiligen Seitenteil des Spulenelementes und dem entsprechenden Lagerbockelement der Lagerungseinrichtung ein gewünschter Mindestspalt auf zuverlässige Weise eingehalten wird. Der genannte Mindestspalt entspricht vorzugsweise wenigstens dem Durchmesser des zur Verwendung vorgesehenen Schlauches, wodurch erreicht wird, daß ein versehentlich in den Spaltbereich eingezogener Schlauch in diesem Bereich nicht erheblich eingeklemmt wird.

[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Rohrdurchführung mit einem Flansch versehen der vorzugsweise mit dem ihm benachbarten Seitenteil starr verschraubt ist. Das durch die Rohrdurchführung und den Flansch gebildete Strukturbauteil ist vorzugsweise als Schweißkonstruktion ausgebildet.

[0009] Alternativ hierzu ist es auch möglich, den Flansch über eine Gewindeeinrichtung an der Rohrdurchführung zu fixieren. Diese Gewindeeinrichtung kann insbesondere durch einen unmittelbar an einem Schlauchanschlußzapfen gebildeten Gewindeabschnitt gebildet sein, der mit einem an der Rohrdurchführung gebildeten entsprechenden Gegengewindeabschnitt in Eingriff steht. Der Flansch wird hierbei vorzugsweise unmittelbar zwischen dem Schlauchanschlußzapfen und der Rohrdurchführung geklemmt.

[0010] Eine besonders robuste und unter fertigungstechnischen Gesichtspunkten vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gegeben, daß die Verschraubung durch Schraubenelemente erfolgt die sich durchgängig zwischen den beiden Seitenteilen erstrecken. Vorzugsweise sind mehrere, insbesondere drei, Schraubenelemente vorgesehen die auf einem gemeinsamen, zur Rotationsachse des Spulenelementes koaxialen Teilkreis angeordnet sind. Diese Schraubenelemente können als Spulenkern oder vorzugsweise der Zentrierung eines Spulenkernrohres das sich zwischen den beiden Seitenteilen erstreckt, dienen.

[0011] Das Spulenkernrohr ist gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung als Strangpressprofil ausgebildet. Im Innenbereich dieses Strangpressprofiles sind vorzugsweise radial einwärts weisende Stege ausgebildet. Hierdurch wird auf vorteilhafte Weise neben einer verbesserten drehfesten Koppelung des Spulenkernrohres auch eine hohe Biegesteifigkeit erreicht. Auf vorteilhafte Weise wird hierdurch eine deutliche Verringerung der auf die Lagerungseinrichtung einwirkenden Kräfte erreicht, da die mit den Seitenteilen verbundenen Lagerungszapfen in geringerem Maße dazu neigen, sich in den entsprechenden Lagerungsabschnitten zu verkanten.

[0012] Insbesondere bei einer glatten Ausgestaltung der Innenfläche des Spulenkernrohres ist dessen Innendurchmesser vorzugsweise derart gewählt, daß dieser dem Hüllkreisdurchmesser der Schraubenelemente entspricht so daß das Spulenkernrohr unter leichtem Klemmsitz auf der Schraubenelementanordnung sitzt.

[0013] Der Außendurchmesser des Flansches entspricht in vorteilhafter Weise dem Außendurchmesser des Spulenkernrohres wodurch ein unmittelbarer Kontakt zwischen dem Spulenkernrohr und den Seitenteilen vermieden ist. Zudem sind hierbei die zur Aufnahme der Schraubenelemente in dem Flansch vorgesehenen Durchgangsbohrungen zum Außenumfang des Flansches hin noch von einem hinreichend dicken Materialsteg überbrückt. Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, den Außendurchmesser des Flansches derart festzulegen, daß dieser im wesentlichen dem Innendurchmesser des Spulenkernrohres entspricht. Hierdurch wird eine nochmals verbesserte Zentrierung des Spulenkernrohres erreicht. Insbesondere bei dieser Ausführungsform sind die Schraubenelemente vorzugsweise im Bereich ihrer Verbindungstellen mit dem jeweiligen Flansch abgestuft ausgebildet oder in ein Abstandshalterohr eingeschoben.

[0014] Eine im Hinblick auf eine hohe Belastbarkeit der Gesamtkonstruktion vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gegeben, daß das Spulenelement beidseitig in radialer Richtung und vorzugsweise auch beidseitig in axialer Richtung, gelagert ist. Die Lagerungseinrichtung weist vorzugsweise zwei Plattenelemente auf die sich im wesentlichen parallel zu den Spulenseitenteilen erstrecken. Insbesondere bei der in axialer Richtung wirksamen beidseitigen Lagerung des Spulenelementes wirkt dieses zugleich als Abstandshalter durch welchen gewährleistet ist, daß etwaige auf die Plattenelemente einwirkende Kräfte mit axialen Komponenten, oder auch auf das Spulenelement wirkende Axialkräfte, sich gleichmäßig auf beide Plattenelemente verteilen wodurch eine Verringerung der Bauteilbelastung erreicht wird.

[0015] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die Plattenelemente vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial gebildet und weisen jeweils eine Lagerungsbohrung auf in der ein axial über das jeweilige Seitenteil überstehender und sich gemeinsam mit den Seitenteilen drehender Zapfen drehbar gelagert ist. Hierdurch wird auf vorteilhafte Weise eine gegenüber mechanischen Schwingungen, wie sie beispielsweise beim Betrieb eines Kompressors oder beim Transport auftreten können, unempfindliche Lagerung geschaffen. In weiterhin besonders vorteilhafter Weise wird auch eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit erreicht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich damit in besonderem Maße auch für Anwendungsfälle bei welchen diese ggf. mit korrosionsfördernden Substanzen beispielsweise Abbeizern in Kontakt treten kann. Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielsweise als stationäre Lösch-Schlauchaufnahmevorrichtung verwendet, so ist deren Einsatzfähigkeit auch dann auf zuverlässige Weise gewährleistet, wenn diese über Jahre hinweg nicht benutzt wurde. Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere in dieser bevorzugten Ausführungsform in besonderem Maße auch für den Einsatz in explosiver Atmosphäre. Auf zuverlässige Weise ist sichergestellt, daß insbesondere beim Abrollen des Schlauches im Bereich der Lagerstellen keine Funken entstehen können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist damit insbesondere für den Einsatz unter Tage besonders geeignet.

[0016] Die Rohrdurchführung und vorzugsweise auch der gegenüberliegende Lagerzapfen sind in vorteilhafter Weise aus einem korrosionsträgen oder korrosionsbeständigen Material insbesondere CrNi-Stahl gebildet.

[0017] In vorteilhafter Weise weisen die Plattenelemente eine Dicke im Bereich von 12 bis 30mm auf. Hierbei ist eine hohe Festigkeit der Lagerungsanordnung gegeben. Die Lagerungsanordnung umfaßt vorzugsweise eine zylindrische Bohrung. Der in dieser Bohrung gelagerte Drehzapfen kann sich unmittelbar an der Innenfläche der Bohrung abstützen. Ggf. können auch eine Lagerungsbuchse oder Lagerschalen zwischen dem Drehzapfen und der Innenwandung der Bohrung vorgesehen sein. Es ist auch möglich die zylindrische Lagerbohrung durch eine Lagerdeckelanordnung zu bilden, so daß auf einfache Weise durch Lösen des Lagerdeckels das Spulenelement von der Lagerungsanordnung abgenommen werden kann, ohne daß hierzu die Lagerungsanordnung noch weiter zerlegt werden muß.

[0018] Der Durchmesser der drehbar gelagerten Zapfen im Bereich der Lagerstelle beträgt vorzugsweise wenigstens 24mm. Ein derartig dimensionierter Zapfen erlaubt eine leichtgängige Lagerung des Spulenelementes und weist eine für den Baustellenalltag ausreichende Festigkeit auf.

[0019] Wie bereits vorangehend in Verbindung mit einer Befestigungsmöglichkeit des Flansches erläutert ist vorzugsweise an einem zum Spulenkern hin weisenden Endbereich der Rohrdurchführung eine Schlauchanschlußeinrichtung vorgesehen, an der ein spulenseitiges Ende eines Schlauches lösbar anbringbar ist. Diese Schlauchanschlußeinrichtung ist vorzugsweise durch einen Rohrzapfen gebildet dessen Außenumfangsfläche mit Umfangsnuten versehen ist.

[0020] Die Durchführung des spulenkernseitigen Endes des Schlauches zu der Schlauchanschlußeinrichtung erfolgt in vorteilhafter Weise über eine Durchführungsöffnung die in dem Spulenkernrohr ausgebildet ist. Diese Durchführungsöffnung ist vorzugsweise nahe dem der Schlauchanschlußeinrichtung weiter entfernteren Seitenteil vorgesehen. Hierdurch wird eine besonders günstige Führung der Schlauchleitung mit nur geringen Krümmungsradien, erreicht.

[0021] Alternativ hierzu oder auch in Kombination mit diesen Maßnahmen ist es in vorteilhafter Weise auch möglich, die Durchführungsöffnung in einem der Spulenseitenteile und zwar außerhalb des Außenkreises des Spulenkernrohres auszubilden. Hierdurch wird es möglich, das spulenkernseitige Schlauchende nahe dem Spulenkern aus dem Spuleninneren herauszuführen und auf gut zugängliche Weise an den weiteren Versorgungs-Leitungsabschnitt anzukoppeln. Dies erfolgt in vorteilhafter Weise über einen Anschlußzapfenabschnitt der sich auf Höhe des Spulenkernes erstreckt und im wesentlichen tangential zum Spulenkern ausgerichtet ist.

[0022] Die Durchführungsöffnung ist vorzugsweise derart langlochartig und weiterhin vorzugsweise mit gerundeten Kanten ausgebildet, daß die Schlauchleitung bedarfsweise schräg durch die Durchgangsöffnung hindurch geführt werden kann. Im Bereich der Durchgangsöffnung sind vorzugsweise Stützorgane vorgesehen die den entsprechenden Abschnitt der Schlauchleitung in der im Hinblick auf den Schlauchverlauf jeweils günstigsten Position abstützen.

[0023] Im Bereich der Durchführungsöffnung ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Verstärkungseinrichtung vorgesehen, zur Verstärkung des Schlauches in diesem Bereich. Die Verstärkungseinrichtung ist gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung durch ein Spiralelement insbesondere aus Stahldraht gebildet. Dieses Spiralelement ist in vorteilhafter Weise in einen Schrumpfschlauch oder eine Elastomertülle eingebettet deren Wandstärke zum Anschlußende hin zunimmt diese Elastomertülle ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß diese einen Preßhülsenbereich übergreift und hierbei vom Preßhülsenbereich ausgehend eine allmählich abnehmende Biegesteifigkeit aufweist.

[0024] In vorteilhafter Weise ist auf seiten eines der Schlauchanschlußeinrichtung abgewandten Seitenteile eine Spulenantriebseinrichtung insbesondere in der Form einer drehfest mit dem entsprechenden drehbar gelagerten Zapfen verbundenen Handkurbel vorgesehen, zum manuellen Drehen des Spulenelementes. Die Handkurbel ist vorzugsweise durch einen quer durch die Handkurbelbasis und den entsprechend über die Lagerungsstelle hervorstehenden Zapfenabschnitt hindurchgeführten Bolzen, gesichert.

[0025] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigen:
Fig.1
eine Explosionsdarstellung einer Vorrichtung zum Auf- und Abwickeln eines Schlauches mit einem mehrteiligen Spulenkern und beidseitiger Drehzapfenlagerung einschließlich integriertem Rohrdurchführungsabschnitt;
Fig.2a
eine vereinfachte Axialschnittansicht durch einen Rohrdurchführungsabschnitt mit einem drehfest an einem Spulenseitenteil angebrachten Flansch;
Fig.2b
eine alternative Ausführungsform des Rohrdurchführungsabschnittes mit unmittelbar durch einen Schlauchanschlußzapfen fixiertem Flansch;
Fig.2c
eine Skizze zur Erläuterung einer bevorzugten Ausführungsform des Spulenkernrohres als Strangpreßprofil;
Fig. 2d
eine Skizze zur Erläuterung der Zentrierung eines glatten Spulenkernrohres;
Fig. 3a
eine perspektivische Ansicht eines teilweise aufgebrochenen Spulenkernrohres zur Erläuterung einer bevorzugten Leitungsführung;
Fig.3b
eine perspektivische Ansicht eines Spulenseitenteiles mit einer Schlauchführungseinrichtung;
Fig.3c
eine weitere Skizze zur Erläuterung des Spulenseitenteiles nach Fig.3b;
Fig.3d
eine Axialschnittansicht zur Erläuterung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einer Schlauchführungseinrichtung;
Fig.3e
eine Skizze zur Erläuterung einer weiteren Ausführungsform einer Schlauchführung im Bereich des Durchtritts durch das Spulenkernrohr;
Fig.4
eine vereinfachte Schnittansicht durch einen Schlauchendbereich mit spiralverstärktem Ende und elastischer Ummantelung;
Fig.5
eine vereinfachte perspektivische Skizze zur Erläuterung einer weiteren bevorzuten Ausführungsform mit einem außerhalb des Spulenkernes heraußgeführten Schlauchanschlußzapfenabschnitt;
Fig.6a
eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform mit außerhalb des Spulenkernes liegendem Schlauchanschlußzapfenabschnitt;
Fig.6b
eine Draufsicht auf die Schlauchanschlußstruktur gem. Fig.6a;
Fig.7
eine Explosionsansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, hier mit als Skelettstruktur ausgebildeten, durch Aluminium-Druckguss gefertigten Seitenlagern.


[0026] Die in Fig. 1 in Form einer Explosionsdarstellung gezeigte Vorrichtung zur Aufnahme eines Schlauches, insbesondere Druckluftschlauches, umfaßt ein mehrteiliges Spulenelement sowie eine Lagerungseinrichtung zur drehbaren Lagerung des Spulenelementes.

[0027] Das Spulenelement umfaßt hier ein Spulenkernrohr 1 sowie ein erstes Spulenseitenteil 2 und ein zweites Spulenseitenteil 3. Sowohl das erste Spulenseitenteil 2 als auch das zweite Spulenseitenteil 3 sind hier aus einem dickwandigen Kunststoffplattenmaterial gebildet. Die beiden Spulenseitenteile sind über eine Schraubenanordnung mit dem Spulenkernrohr 1 gekoppelt. Bei der hier dargestellten Ausführungsform umfaßt die Schraubenanordnung insgesamt drei hier durch Gewindestangen 4 gebildete Querstreben die von einer Drehachse X des Spulenelementes zueinander im gleichem Abstand beabstandet angeordnet sind. Der Abstand der Gewindestangen von der Drehachse X ist derart gewählt, daß das Spulenkernrohr 1 im wesentlichen spielfrei auf der Gewindestangenanordnung sitzt. Die Position der Gewindestangen 4 ist durch Bohrungen 5, 6 festgelegt die in einem ersten Flanschelement 7 und einem zweiten Flanschelement 8 ausgebildet sind.

[0028] Die Flanschelemente 7, 8 sind aus einem hochfesten Werkstoff insbesondere korrosionsbeständigem Stahlblech gefertigt und weisen eine Dicke im Bereich von 3 bis 6 mm auf. Der erste Flansch 7 und der zweite Flansch 8 sind jeweils drehfest mit einem Rohrabschnitt 9 bzw. einem hier ebenfalls durch einen Rohrabschnitt gebildeten Lagerzapfen 10 verbunden. Die beiden Rohrabschnitte 9, 10 bilden Teil einer Lagerungsanordnung zur drehbaren Lagerung des Spulenelementes.

[0029] Diese Lagerungsanordnung umfaßt insbesondere zwei im wesentlichen senkrecht zur Drehachse X ausgerichtete Seitenlager 11, 12. Diese beiden Seitenlager 11, 12 sind ebenfalls aus einem dickwandigen Kunststoffmaterial gefertigt und sind mit Lagerbohrungen 14, 15 versehen in welchen die Rohrabschnitte 9, 10 drehbar gelagert sind.

[0030] Die beiden Seitenlager 11, 12 sind über Querverbindungselemente die hier durch Rohrstreben 16, 17 gebildet sind miteinander verbunden. Hierzu sind Schrauben 18, 19, 20 vorgesehen die durch in den Seitenlagern 11, 12 ausgebildete Bohrungen 21, 22, 23 und 24 hindurchgeführt sind. Der Abstand zwischen den Seitenlagern 11, 12 wird zum einen durch die genannten Rohrstreben 16, 17 und zum anderen durch das Spulenelement selbst festgelegt. Hierzu ist das Spulenelement durch die Seitenlager 11, 12 nicht nur in radialer Richtung abgestützt sondern auch beidseitig in axialer Richtung gelagert.

[0031] Die Lagerung des Spulenelementes in axialer Richtung erfolgt durch zwei Axiallagereinrichtungen die hier die genannten Rohrabschnitte 9 und 10, Axialsicherungsringe 25, 26, 27, 28 sowie Anlaufscheiben 29, 30, 31 und 32 aufweisen.

[0032] Die Position der Axialsicherungsringe 25, 26 des ersten Rohrabschnittes 9 ist durch Einstiche bzw. Umfangsnuten 33, 34 festgelegt. Die Position der Axialsicherungsringe 27 und 28 ist durch die Umfangsnuten 35 und 36 festgelegt.

[0033] Der Abstand zwischen den beiden Axiallagereinrichtungen ist derart festgelegt, daß dieser exakt dem Abstand der Seitenlager 11 entspricht, so daß etwaige auf das Spulenelement einwirkende Axialkräfte auf beide Seitenlager 11, 12 übertragen werden. Das Spulenelement ist bei dieser Anordnung auch ähnlich wie auch die Querstreben 16, 17 als Querversteifungselement wirksam. Dieser Versteifungseffekt wird durch die vergleichsweise große Breite der in den Seitenlagern 11, 12 gebildeten Lagerbohrungen 14, 15 noch verstärkt.

[0034] Die Spulenseitenteile 2 und 3 sind aus einem dickwandigen Plattenmaterial gefertigt. Der Außenumfangsbereich ist abgerundet. Diese Ausbildung erweist sich unter ergonomischen Gesichtspunkten als besonders vorteilhaft. So kann das Spulenelement im Außenumfangsbereich ergriffen und feinfühlig gedreht oder abgebremst werden.

[0035] Die Rohrdurchführung 9 ist drehfest mit dem Flansch 7 verbunden insbesondere verschweißt. An dem, dem Spulenkern zugewandten Ende der Rohrdurchführung ist eine Schlauchanschlußeinrichtung 37 vorgesehen an welche ein spulenkernseitiges Schlauchende anschließbar ist. Die Schlauchanschlußeinrichtung 37 ist hier als Anschlußzapfen ausgebildet auf welchen ein entsprechendes Schlauchende aufsteckbar und ggf. unter Zuhilfenahme einer Schelle oder Preßhülse fixierbar ist. Alternativ hierzu kann auch eine Schlauch-Schnellverschlußeinrichtung zur Koppelung des Schlauches mit der Rohrdurchführung 9 vorgesehen sein.

[0036] Die Rohrdurchführung 9 weist im Bereich ihres dem Flansch 7 abgewandten Ende eine Anschlußeinrichtung zum Anschluß einer Versorgungsleitung auf. Hier ist diese Anschlußeinrichtung durch einen Innengewindeabschnitt (nicht sichtbar) gebildet, in welchen ein Drehdurchführungsanschluß 38 einschraubbar ist. Der Drehdurchführungsanschluß 38 umfasst einen drehfest mit der Rohrdurchführung 9 koppelbaren Befestigungsabschnitt 40 und einen hierzu relativ drehbaren Versorgungsleitungsanschlußabschnitt 39. An den Versorgungsleitungsanschlußabschnitt 39 ist eine Versorgungsleitung beispielsweise eine Druckluftleitung über einen hier nicht näher dargestellten Anschlußzapfen anschließbar.

[0037] Die Rohrdurchführung 9 ist über den Flansch 7 an dem Spulenseitenteil 2 angebracht. Hierzu sind deckungsgleich mit den Bohrungen 5 des Flansches 7 auch in dem Spulenseitenteil 2 Durchgangsbohrungen 41 ausgebildet. Durch diese Durchgangsbohrungen 41 sind die entsprechenden Endabschnitte der Gewindestangen 4 hindurchgeführt. Auch in dem zweiten Spulenseitenteil 3 ist eine entsprechende Durchgangslochanordnung ausgebildet die hier die deckungsgleich zu den Bohrungen 6 des zweiten Flansches 8 angeordneten Bohrungen 42 aufweist.

[0038] Beim Zusammenbau des Spulenelementes wird zunächst die bereits mit der Schlauchanschlußeinrichtung 37 versehene Rohrdurchführung 9 derart in eine Zentralbohrung 43 des Spulenseitenteiles 2 eingesteckt daß der Flansch 7 auf dem Spulenseitenteil 2 aufsitzt und die Bohrungen 5 und 41 miteinander fluchten. Anschließend wird das spulenkernseitige Schlauchende eines Schlauches durch eine in dem Spulenkern 1 gebildete Durchführungsöffnung hindurchgeführt und mit der Schlauchanschlußeinrichtung 37 gekoppelt.

[0039] In die Bohrungen 5 und 41 werden nunmehr die Enden der Gewindestangen 4 eingeführt und aussenseitig die Muttern 45 angebracht. Nunmehr wird der Spulenkern 1 auf die Gewindestangen 4 aufgeschoben.

[0040] Anschließend wird der Lagerzapfen 10 in eine in dem zweiten Spulenseitenteil 3 gebildete zentrale Paßbohrung 46 eingesteckt bis der Flansch 8 auf der Innenseite des Spulenseitenteiles 3 aufsitzt und die Bohrungen 6 und 42 fluchten. Die so vorbereitete Baugruppe wird nunmehr auf die aus dem Spulenkernrohr herausragenden Endabschnitte der Gewindestangen 4 aufgesteckt. Die Gewindestangen 4 sind hinsichtlich ihrer Länge derart bemessen, daß diese in axialer Richtung über beide Spulenseitenteile 2 und 3 überstehen. Auf die über das zweite Spulenseitenteil überstehenden Abschnitte der Gewindestangen 4 werden die Muttern 47 (vorzugsweise Hutmuttern) aufgesetzt. Die Muttern 45 und 47 werden derart gleichmäßig angezogen bis das Spulenkernrohr 1 festsitzend zwischen den Spulenseitenteilen 2 und 3 festgespannt ist.

[0041] In die axial jeweils weiter einwärts liegenden Nuten 34 und 35 der Rohrdurchführung 9 bzw. des Lagerzapfens 10 werden nunmehr die Axialsicherungsringe 25 und 27 eingesetzt und anschließend die Anlaufscheiben 29 bzw. 32 aufgeschoben.

[0042] An der so vorbereiteten Spulenkernanordnung können nunmehr die Seitenlagerungen 11 und 12 angebracht werden. Hierzu wird die erste Seitenlagerung 11 auf die Rohrdurchführung 9 aufgesteckt und eine weitere Anlaufscheibe 30 auf die Rohrdurchführung 9 aufgeschoben. Nach dem Einsetzen des Axialsicherungsringes 26 in die Nut 33 ist die Rohrdurchführung in axialer Richtung in dem Seitenlager 11 fixiert.

[0043] Das zweite Seitenlager 12 wird auf den Lagerzapfen 10 aufgesetzt. Anschließend wird das zweite Seitenlager 12 über die Anlaufscheibe 31 und den in die Nut 36 eingesetzten Sicherungsring 28 ebenfalls axial fixiert.

[0044] Die soweit vormontierte Baugruppe wird nunmehr auf eine ebene Unterlage aufgestellt, so daß die Bohrungen des Bohrungspaares 23, 24 mit den Bohrungen des Bohrungspaares 21,22 fluchten. Zwischen die Seitenlager 11, 12 werden die Querstreben 16, 17 eingesetzt und durch die Schrauben 18,19 und 20 fixiert.

[0045] An dem Lagerzapfen 10 kann eine Handkurbel 48 oder eine Antriebseinrichtung beispielsweise in Verbindung mit einem Riemen oder Kettenrad angebracht werden. Es ist auch möglich, an den Seitenteilen einen Verzahnungs- oder Reibflächenabschnitt auszubilden, der mit einem entsprechenden Antriebsorgan, beispielsweise einem Ritzel oder einem Reibrad, in Eingriff steht.

[0046] In den über die Seitenlagerung 11 axial überstehenden Abschnitt der Rohrdurchführung 9 wird die Versorgungsleitungsanschlußeinrichtung 38 eingeschraubt. An diese Anschlußeinrichtung kann ein beispielsweise kompressorseitig vorgesehener Druckluftschlauch angeschlossen werden.

[0047] Zur bedarfsweisen Fixierung des Spulenelementes in der Lagerungsanordnung ist eine Arretiereinrichtung 49 vorgesehen die hier eine Feststellschraube 50 und eine Bremsschraube 51 aufweist. Beide Schrauben sind in Gewindebohrungen 52 und 53 eingesetzt die in wenigstens einer der beiden Seitenlagerungen 11, 12 vorgesehen sind. Auf den dem Spulenseitenteil zugewandten Endabschnitt der Bremsschraube 51 ist ein Bremsschuh 54 aufgesetzt der hier aus einem elastomeren Material gebildet ist.

[0048] Das Spulenseitenteil 2 ist auf seiner dem Seitenlager 11 zugewandten Seite mit Rastausnehmungen insbesondere Bohrungen (nicht dargestellt) versehen in welche das Ende der Arretierschraube 50 bedarfsweise einschraubbar ist um eine absolute und nicht nur lediglich reibschlüssige Arretierung des Spulenelementes zu erreichen.

[0049] Die Plattenelemente weisen vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 12 bis 30mm auf. Der Durchmesser der drehbar gelagerten Zapfen beträgt im Bereich der Lagerstelle vorzugsweise wenigstens 24mm. An einem zum Spulenkern hin weisenden Endbereich der Rohrdurchführung ist vorzugsweise eine Schlauchanschlußeinrichtung vorgesehen an der ein spulenseitiges Ende eines Schlauches lösbar anbringbar ist.

[0050] In Figur 2a ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spulenelementes mit integrierter Rohrdurchführung dargestellt. Die hier gleichzeitig als Lagerzapfen wirksame Rohrdurchführung 9 ist über den Flansch 7 mit dem Spulenseitenteil 2 verschraubt.

[0051] In der oberen Bildhälfte ist eine Verschraubungsvariante dargestellt, bei welcher der Flansch 7 einen Außendurchmesser aufweist der im wesentlichen dem Innendurchmesser des Spulenkernrohres 1 entspricht. Hierdurch wird eine Zentrierung des Spulenkernrohres 1 durch den Flansch 7 erreicht. Die Gewindestangen 4 sind durch Rohre 55 hindurchgeführt, wodurch die axiale Stauchung des Spulenkernrohres 1 begrenzt wird.

[0052] Im Bereich der Stirnseite des Spulenkernrohres 1 ist eine Dichtungslage 56 vorgesehen, zum Abdichten des Innenbereiches des Spulenkernrohres. Alternativ zu den hier vorgesehenen Rohren 55 ist es auch möglich, die Gewindestangen mit Absätzen zu versehen durch welche ebenfalls die axiale Stauchung des Spulenkernrohres 1 begrenzt wird.

[0053] In der unteren Bildhälfte der Fig. 2a ist eine alternative Ausführungsform der Kernrohrfixierung dargestellt bei welcher der Flansch 7 unmittelbar zwischen einer Stirnfläche des Spulenkernrohres 1 und dem Spulenseitenteil 2 geklemmt ist. Der Lochkreisdurchmesser der Bohrung 41 ( analog auch Bohrungen 42 im Spulenseitenteil 3) ist derart gewählt, daß das Spulenkernrohr 1 im wesentlichen spielfrei auf der Gewindestangenanordnung 4 sitzt.

[0054] In Ergänzung zu Fig.1 ist hier die Vesorgungsleitungsanschlußeinrichtung 38 deutlicher dargestellt. Die Vesorgungsleitungsanschlußeinrichtung 38 umfaßt den Anschlußabschnitt und die relativ hierzu drehbare Drehdurchführung 39. An der Drehdurchführung 39 ist ein Schlauchanschlußzapfen 57 vorgesehen. Bei der hier dargestellten Ausführungsform ist in die Drehdurchführung 39 ein Absperrhahn 58 integriert zum bedarfsweisen Blockieren der Leitungsverbindung.

[0055] In Fig. 2b ist eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Rohrdurchführung dargestellt. Hier ist der Flansch zwischen dem Schlauchanschlußzapfen 37 und der Rohrdurchführung 9 geklemmt. Zusätzlich ist eine hier nicht weiter dargestellte Verdrehsicherung vorgesehen die ein Verdrehen des Flansches gegenüber der Rohrdurchführung durch Formschluß verhindert.

[0056] Das Spulenkernrohr 1 kann wie in Fig. 2c angedeutet im Innenbereich profiliert ausgebildet sein. Durch eine derartige Profilierung wird eine noch höhere Biegebelastbarkeit des Kernrohres 1 sowie eine noch bessere Fixierung in Umfangsrichtung erreicht. Das Kernrohr 1 kann hierzu beispielsweise als Strangpreßprofil ausgebildet sein.

[0057] Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, wie vorangehend bereits unter Bezugnahme auf die untere Bildhälfte der Fig. 2a beschrieben und in Fig. 2d nochmals skizziert, das Spulenkernrohr 1 ausschließlich durch die daran in Längsrichtung anliegenden Gewindestangen zu zentrieren.

[0058] In Fig. 3a ist eine bevorzugte Führung des Schlauches innerhalb des Spulenkernrohres 1 sowie im Bereich der Durchtrittsöffnung 44 dargestellt. Die Führung des Schlauches 60 erfolgt hier derart, daß größtmögliche Biegeradien erreicht werden, wodurch die Gefahr des Abknickens des Schlauches in vorteilhafter Weise reduziert wird. Um den Schlauch in dieser vorteilhaften Konfiguration zu halten, können nicht näher dargestellte Fixiereinrichtungen im inneren des Spulenkernrohres 1 angeordnet werden. Insbesondere ist es möglich hierzu einen Schaumstoffkörper in das Spulenkernrohr 1 einzusetzen oder das Spulenkernrohr 1 auszuschäumen. Der Schaumstoffkörper ist vorzugsweise derart mehrteilig ausgebildet. Daß dieser auf einfache Weise von dem darin geführten Schlauch abgenommen werden kann.

[0059] Es ist auch möglich, im Inneren des Spulenkernrohres eine Schlauchführungseinrichtung vorzusehen durch welche das Schlauchende durch das Spulenkernrohr hindurch in die Rohrdurchführung eingeschoben werden kann. In vorteilhafter Weise ist der Außendurchmesser des Schlauches geringer als der Innendurchmesser der Rohrdurchführung. Hierbei kann der Schlauch durch die Rohrdurchführung hindurch geschoben werden. An das nun freiliegende Ende kann nun eine Versorgungsleitungsanschlußeinrichtng insbesondere über eine Drehdurchführung angeschlossen werden und der Schlauch anschließend wieder in die Rohrdurchführung zurückgezogen oder geschoben werden.

[0060] Im Bereich der Durchtrittsöffnung 44 kann wie in Fig. 3b dargestellt eine Schlauchführungseinrichtung 61 vorgesehen sein durch welche der Verlauf des Schlauches 60 im Bereich der Durchtrittsöffnung 44 definiert festgelegt ist. In diese Schlauchführungseinrichtung können Zugentlastungsmittel integriert sein die eine unzulässige Spannung des Schlauches 60 innerhalb des Spulenkernrohres 1 verhindern.

[0061] In Fig. 3c ist ein bevorzugter Schlauchverlauf wie er durch die Schlauchführungseinrichtung gem Fig. 3b erreicht wird noch näher veranschaulicht. Wie erkennbar wird der Schlauch entlang einer sanft ansteigenden Spiralbahn vom Innenbereich des Spulenkernrohres 1 auf dessen Außenfläche geleitet.

[0062] Die Schlauchführungseinrichtung kann durch ein separates beispielsweises im Tiefzieverfahren geformtes Metallteil oder auch als Kunststoff-Formteil ausgebildet sein wie dies in Fig. 3d vereinfacht dargestellt ist.

[0063] Es ist auch möglich, die Schlauchführungseinrichtung 61 wie in Fig. 3e dargestellt durch eine entsprechende Formgebung des Spulenseitenteiles 3 zu verwirklichen. Gem. Fig. 3e ist hierzu in das Spulenseitenteil 3 im Bereich der Durchtrittsöffnung eine auf den Durchmesser des Schlauches abgestimmte Spiral-Nut eingeformt. In dieser Nut ist der Schlauch 60 über den Schlauch 60 umgreifende Fixiermittel fixiert.

[0064] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich in besonderem Maße auch für Schläuche mit vergleichsweise geringer Knickfestigkeit. Aufgrund der hier möglichen besonders gleichmäßigen Führung des Schlauches im Bereich des Spulenkernrohres eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere Gewebe-Leichtschläuche.

[0065] In Fig.4 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines Schlauchendbereiches dargestellt. In diesem Schlauchenbereich ist eine vorzugsweise aus Federstahl gefertigte Spiraleinlage 70 vorgesehen welche sich bis in den durch den Schlauchanschlußzapfen 37 definierten Befestigungsbereich hinein erstreckt. Der Schlauch ist an dem Schlauchanschlußzapfen 37 über ein hier als Preßtülle ausgebildetes Befestigungsmittel 61 befestigt. Weiterhin ist eine Ummantelung 62 vorgesehen welche aus einem elastischen Material gefertigt ist. Die Ummantelung kann beispielsweise aus einem Schrumpfschlauch oder vorzugsweise wie hier dargestellt aus einem elastomeren Material insbesondere Gummi oder Silikonkautschuk gebildet sein. Ein besonders günstiges Biegeverhalten wird dadurch erreicht, daß sich die Ummantelung vom Schlauchanschlußzapfen 37 ausgehend verjüngt. Vorzugsweise ist die letzte Windung der Spiraleinlage noch von der Ummantelung 62 überdeckt, so daß diesbezüglich keine Verletzungsgefahr besteht.

[0066] In Fig. 5 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Hier ist die spulenkernseitige Schlauchanschlußstruktur derart ausgebildet, daß der Schlauchanschlußzapfen 37 sich außerhalb des Spulenkernrohres befindet. Dadurch wird eine besonders gute Zugänglichkeit erreicht. Die Herausführung des Schlauchanschlußzapfens 37 wird in vorteilhafter Weise wie angedeutet über große Biegeradien erreicht. Diese großen Biegeradien werden in besonders vorteilhafter Weise dadurch erreicht, daß ein zum Schlauchanschlußzapfen 37 führender Leitungsabschnitt 65 zunächst zur Innenwandung des Spulenkernrohres geführt, und anschließend entlang einer Spiralbahn durch eine Öffnung in dem Spulenkernrohr geführt wird. Der Schlauchanschlußzapfen 37 befindet sich hierbei außerhalb des Spulenkernrohres und erstreckt sich im wesentlichen in einer tangentialen Ausrichtung. Der Verlauf der hierbei gebildeten Leitungseinrichtung ist durch die oberhalb der eigentlichen Darstellung gezeigte Strichpunktlinie, angedeutet.

[0067] Insbesondere bei dieser Ausführungsform ist es möglich, den Innendurchmesser des Leitungsabschnittes 65 und den Außendurchmesser des verwendeten Schlauches derart aufeinander abzustimmen, daß der Schlauch in den Leitungsabschnitt 65 hineingeschoben und ggf. aus dem Lagerzapfen 9 herausgeführt werden kann.

[0068] In den Figuren 6a und 6b ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einem aus dem Spulenkernrohr herausgeführten Schlauchanschlußzapfen 37 dargestellt. Abweichend von der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform wird hier eine entsprechende Leitungsführung über vergleichsweise enge Biegeradien erreicht. Die in den Schlauchanschlußzapfen 37 übergehende Leitungseinrichtung umfaßt hier ein Winkelstück 66 das in abdichtender Weise mit dem Lagerzapfen 9 verbunden ist. An dem Lagerzapfen 9 ist der Befestigungsflansch 7 befestigt insbes. angeschweißt. In das Winkelstück ist ein bügelartig ausgebildetes Rohrelement 67 eingeschraubt. Ein Endbereich des Rohrelemetes 67 bildet hierbei den Schlauchanschlußzapfen 37.

[0069] Das Winkelstück 66 und das Rohrelement 67 sind derart aufeinander abgestimmt, daß sich die Mittelachse 68 des Schlauchanschlußzapfens im wesentlichen tangential zur Spulenachse Z erstreckt.

[0070] In Fig.7 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt. Für die in Verbindung mit den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen bereits erläuterten Komponenten werden die gleichen Bezugszeichen verwendet. Von den nachfolgend dargelegten Unterschieden abgesehen gelten vorangegangenen Ausführungen sinngemäß.

[0071] Bei der Ausführungsform gemäß Fig.7 sind die Seitenlager 11, 12 als Skelettstruktur ausgebildet und aus einem Metallmaterial - hier Aluminium - gefertigt. Auch die Seitenteile 2, 3 sind aus Aluminium gefertigt und mit Versteifungsrippen versehen.

[0072] Die Skelettstruktur ist derart ausgebildet, daß der überwiegende Teil der zwischen den Stegen der Seitenlager 11, 12 gebildeten Ausnehmungen den Seitenteilen 2, 3 zugewandt ist.

[0073] Die Erfindung ist nicht auf die vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Es ist auch möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufwickeln von Kabeln, Seilen oder Bändern zu verwenden.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Aufwickeln eines Schlauches mit:

einem Spulenelement, das ein erstes Spulenseitenteil und ein zweites Spulenseitenteil sowie eine zwischen den beiden Spulenseitenteilen angeordnete Spulenkerneinrichtung aufweist, und

einer Lagerungseinrichtung zur Lagerung des Spulenelementes in drehbarer Weise, gekennzeichnet durch eine Rohrdurchführung die mit wenigstens einem der Seitenteile drehfest gekoppelt ist, und koaxial zu einer Rotationsachse des Spulenelementes derart angeordnet ist, daß diese axial über die der Spulenkerneinrichtung abgewandte Seite übersteht, wobei der axial über das entsprechende Seitenteil überstehende Abschnitt der Rohrdurchführung durch die Lagerungseinrichtung in radialer Richtung drehbar abgestützt ist.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerungseinrichtung den überstehenden Abschnitt in axialer Richtung abstützt und daß die Rohrdurchführung mit einem Flansch versehen ist, wobei der Flansch an dem ihm benachbarten Seitenteil befestigt, insbesondere mit diesem verschraubt ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschraubung durch Schraubenelemente erfolgt die sich durchgängig zwischen den beiden Seitenteilen erstrecken und daß mehrere, insbesondere drei, Schraubenelemente vorgesehen sind die auf einem gemeinsamen, zur Rotationsachse des Spulenelementes koaxialen Teilkreis angeordnet sind, wobei die Spulenkerneinrichtung ein dickwandiges vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial gefertigtes Spulenkernrohr aufweist das sich zwischen den beiden Seitenteilen erstreckt.
 
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser des Spulenkernrohres dem Hüllkreisdurchmesser der Schraubenelemente entspricht und/oder daß der Außendurchmesser des Flansches dem Außendurchmesser des Spulenkernrohres entspricht.
 
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Spulenelement beidseitig gelagert ist, und daß die Lagerungseinrichtung zwei Plattenelemente aufweist die sich im wesentlichen parallel zu den Seitenteilen erstrecken.
 
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenelemente aus einem Kunststoffmaterial gebildet sind und jeweils eine Lagerungsbohrung aufweisen in der ein axial über das jeweilige Seitenteil überstehender und sich gemeinsam mit den Seitenteilen drehender Zapfen drehbar gelagert ist.
 
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Spulenkernrohr mit einer Durchführungsöffnung versehen ist, zur Durchführung des Schlauches zu der Schlauchanschlußeinrichtung und daß die Durchführungsöffnung nahe einem der Seitenteile angeordnet ist oder daß die Durchführugsöffnung in einem der Seitenteile ausgebildet ist, und daß das spulenseitige Schlauchende durch diese Durchgangsöffnung hindurchgeführt ist und im Bereich des entsprechenden Seitenteiles an die Rohrdurchführung angeschlossen ist.
 
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchführungsöffnung langlochartig mit gerundeten Kanten ausgebildet ist, und/oder, daß eine Verstärkungseinrichtung vorgesehen ist, zur Verstärkung des Schlauches im Bereich der Durchführungsöffnung.
 
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet" daß auf seiten eines der Schlauchanschlußeinrichtung abgewandten Seitenteiles eine Spulenantriebseinrichtung insbesondere in der Form einer drehfest mit dem entsprechenden drehbar gelagerten Zapfen verbundenen Handkurbel vorgesehen ist und/oder daß die Seitenteile aus einem Kunststoffplattenmaterial gebildet sind, wobei das Kunststoffplattenmaterial eine Dicke im Bereich von 8 bis 30mm aufweist und der Außenumfangsbereich der Seitenteile verrundet ausgebildet ist.
 
10. Vorrichtung zum Aufwickeln eines Schlauches insbesondere nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, mit:

einem Spulenelement, das ein erstes Spulenseitenteil und ein zweites Spulenseitenteil sowie eine zwischen den beiden Spulenseitenteilen angeordnete Spulenkerneinrichtung aufweist, und

einer Lagerungseinrichtung zur Lagerung des Spulenelementes in drehbarer Weise, wobei die Lagerungseinrichtung ein koaxial zur Spulenachse angeordnetes Rohrelement (9) aufweist und eine Verbindungsleitungseinrichtung (65;66,67) vorgesehen ist, die sich innerhalb der Spulenkerneinrichtung von dem Rohrelement zu einer außerhalb des Spulenkerneinrichtung liegenden Schlauchanschlußzapfenstruktur (37) oder Schlaucheinführungsöffnung, erstreckt.


 




Zeichnung