[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehkippbeschlag für ein Fenster, eine Tür oder dergl.
mit einem Getriebe, Falzbändern und Verriegelungen.
[0002] Fenster oder Türen, die sowohl um eine vertikale Achse aufgeschwenkt (gedreht) als
auch um eine horizontale Achse gekippt werden können, sind hinreichend bekannt. Diese
Fenster oder Türen besitzen einen Drehkippbeschlag, welcher über einen Handgriff angetrieben
wird. Hierfür dient ein Getriebe, welches vom Handgriff bedient wird und mit welchem
die Falzbänder im Flügelrahmen verschoben werden. Üblicherweise besitzt der Drehgriff
drei Stellungen, wobei die eine Stellung die Schließstellung darstellt, aus welcher
der Drehgriff um 90° in die Drehstellung gedreht werden kann. In dieser Drehstellung
kann dann das Fenster oder die Tür um die vertikale Achse verschwenkt und geöffnet
werden kann. Wird bei geschlossenem Flügel der Drehgriff um weitere 90° verschwenkt,
dann befindet sich der Beschlag in seiner Kippstellung, so dass der Flügel um eine
horizontale Achse gekippt werden kann. Der Flügel wird in der Regel von einer Ausstellschere,
welche an der Oberkante des Flügels angreift, gehalten. Es hat sich als nachteilig
herausgestellt, dass in der Kippstellung der Flügel keine Zwischenlagen einnehmen
kann, d.h. lediglich vollständig so weit gekippt werden kann, bis die Ausstellschere
die Kippbewegung begrenzt.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Drehkippbeschlag bereitzustellen,
mit dem der Flügel beim Kippen auch Zwischenstellungen einnehmen kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Drehkippbeschlag
der eingangs genannten Art ein Drehbeschlag und ein Kippbeschlag vorhanden ist und
das Getriebe zweiteilig aufgebaut ist und einen Antrieb für den Drehbeschlag sowie
einen Antrieb für den Kippbeschlag aufweist, wobei der Drehbeschlag und der Kippbeschlag
nacheinander antreibbar sind.
[0005] Beim erfindungsgemäßen Drehkippbeschlag wird der Flügel mittels des Drehbeschlages
entriegelt und die Drehstellung ermöglicht. Hierfür wird lediglich der Drehbeschlag
angetrieben, wofür ein separater Antrieb vorgesehen ist. Soll der Flügel gekippt werden,
dann wird der Drehbeschlag in seine bezüglich der Verriegelungslage andere Endstellung
gebracht, in welcher der Flügel an der Seite mit dem feststehenden Rahmen verriegelt
wird, um welche der Flügel gekippt werden soll. Befindet sich der Drehbeschlag in
dieser Endlage, dann wird der Kippbeschlag angetrieben und der Flügel allmählich aus
seiner geschlossenen Stellung im feststehenden Rahmen in die Kippstellung gebracht.
Je weiter der Kippbeschlag angetrieben wird, umso größer wird der Öffnungswinkel des
gekippten Flügels. Mit dem erfindungsgemäßen Drehkippbeschlag besteht nun die Möglichkeit,
abhängig davon, wie weit der Kippbeschlag angetrieben wird, den Flügel mehr oder weniger
weit aufzukippen. Befindet sich der Kippbeschlag in seiner gegenüber der Schließlage
anderen Endstellung, dann nimmt der Flügel seine vollständig aufgekippte Stellung
ein.
[0006] Hervorzuheben ist, dass das Kippen des Flügels nicht durch den Drehbeschlag, welcher
die Verriegelungen antreibt, hervorgerufen wird. Zum Kippen des Flügels ist ein separater
Kippbeschlag vorgesehen, welcher unabhängig vom Drehbeschlag angetrieben wird.
[0007] Vorzugsweise ist der Drehbeschlag dann antreibbar, wenn der Kippbeschlag seine Ruhelage
einnimmt und umgekehrt. Es können also der Drehbeschlag und der Kippbeschlag nicht
gleichzeitig angetrieben werden, sondern immer nur nacheinander, d.h. es kann der
eine Beschlag dann angetrieben werden, wenn der andere Beschlag seine Ruhelage einnimmt.
[0008] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Getriebe einen zentralen Schieber auf,
der einen ersten Schieber für den Drehbeschlag und einen zweiten Schieber für den
Kippbeschlag antreibt. Der zentrale Schieber wird z.B. über einen zentralen Antrieb,
z.B. einen Drehgriff, eine Kurbel oder dergl. angetrieben. Mittels des zentralen Schiebers
werden dann nacheinander der erste Schieber und dann der zweite Schieber bewegt, über
welche der Drehbeschlag und dann der Kippbeschlag angetrieben werden. Die Schieber
haben den wesentlichen Vorteil, dass sie relativ flach bauen und daher problemlos
im Rahmen des Flügels untergebracht werden können.
[0009] Gemäß einem Ausführungsbeispiel sind der erste und der zweite Schieber derart am
zentralen Schieber angekoppelt, dass mittels des zentralen Schiebers immer nur einer
der beiden anderen Schieber bewegt wird. Das Ankuppeln bzw. Abkuppeln der beiden Schieber
vom zentralen Schieber erfolgt mittels einer Kupplung, die selbstätig den einen Schieber
dann ankuppelt, wenn der andere Schieber in der entsprechenden Endlage sich befindet
und abgekuppelt ist. Dann wird die Antriebsbewegung z.B. vom Drehbeschlag auf den
Kippbeschlag oder umgekehrt, übergeleitet.
[0010] Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Getriebe mittels einer
Kurbel antreibbar ist. Eine Kurbel hat den wesentlichen Vorteil, dass feinere Einstellungen
möglich sind, was insbesondere beim Kippen des Flügels von Vorteil ist, da auf diese
Weise nahezu jede Zwischenstellung zwischen der vollständig geschlossenen und der
vollständig aufgekippten Lage des Flügels eingestellt werden kann. Außerdem wird darauf
hingewiesen, dass das Getriebe auch motorisch antreibbar ist, so dass der Flügel ferngesteuert
gekippt werden kann.
[0011] Mit Vorzug weist das Getriebe ein Zahnradgetriebe, insbesondere ein Differentialgetriebe,
auf. Differentialgetriebe sind hinreichend bekannt und sie haben den Vorteil, dass
mit ihnen relativ hohe Kräfte übertragen werden können. Der Hebelarm der Kurbel kann
deshalb relativ kurz gehalten werden, und es können dennoch auch relativ schwere Flügel
gekippt und wieder geschlossen werden.
[0012] Die Anbindung des Drehbeschlags und des Kippbeschlags an das Getriebe erfolgt dadurch,
dass der Drehbeschlag einen ersten Zahnstangenabschnitt und der Kippbeschlag einen
zweiten Zahnstangenabschnitt aufweist, die Teil des Getriebes sind. Das Getriebe greift
demnach direkt über die Zahnstangenabschnitte am Drehbeschlag und am Kippbeschlag
an und verlagert diese im Rahmen des Flügels. Es sei jedoch auch hier angemerkt, dass
stets entweder der Drehbeschlag oder der Kippbeschlag angetrieben werden, insbesondere
beide Beschläge nacheinander.
[0013] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Antrieb für den Drehkippbeschlag
ein Gehäuse auf und es liegen die Zahnstangenabschnitte nebeneinander oder übereinander
innerhalb des Gehäuses und werden von zwei übereinander liegenden Zahnrädern angetrieben,
wobei die beiden Zahnräder bewegungsgekoppelt sind. Dabei weisen die beiden Zahnräder
auf einem Teil ihres Umfangs Zähne auf und stehen nacheinander in Eingriff mit den
Zahnstangen. Mittels dieser beiden Zahnräder, die insbesondere gemeinsam angetrieben
werden, wird zunächst der eine Zahnstangenabschnitt von seiner einen Endlage in die
andere Endlage gebracht, wonach dann der andere Zahnstangenabschnitt angetrieben und
von seiner einen Endlage in die andere Endlage gebracht wird. Bei diesem Bewegungsablauf
wird der Drehkippbeschlag von seiner den Flügel verriegelnden Lage in seine den Flügel
vollständig aufkippenden Lage gebracht.
[0014] Eine Weiterbildung sieht vor, dass die beiden Zahnstangenabschnitte mittels einer
Verriegelungseinrichtung derart mit dem Gehäuse des Drehkippbeschlages verriegelbar
sind, dass nur ein Zahnstangenabschnitt mittels des Getriebes antreibbar ist. Die
Verriegelungseinrichtung verhindert, dass beide Zahnstangenabschnitte bewegt werden.
Insbesondere wird der nicht angetriebene Zahnstangenabschnitt gegen unbeabsichtigtes
Verlagern gesichert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Zahnstangenabschnitte
dann, wenn der Antrieb vom einen Zahnstangenabschnitt auf den anderen überwechselt,
ihre Ruhelagen einnehmen. Dies gilt auch für die oben erwähnten Schieber.
[0015] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Verriegelungseinrichtung ein
Verriegelungselement auf, welches vom einen Zahnstangenabschnitt angetrieben wird
und den anderen Zahnstangenabschnitt mit dem Gehäuse verbindet und umgekehrt. Dieses
Verriegelungselement wird immer dann vom einen Zahnstangenabschnitt angetrieben, wenn
dieser seine Ruhelage bzw. Endlage erreicht. Dann wird der andere Zahnstangenabschnitt
freigegeben, so dass dieser seine Endlage verlassen kann, wodurch dann der andere
Zahnstangenabschnitt in der zuvor eingenommenen Endlage verriegelt wird. Dieser verriegelte
Zahnstangenabschnitt wird erst dann wieder freigegeben, wenn der andere Zahnstangenabschnitt
wieder in seine Endlage zurückgekehrt ist und das Verriegelungselement freigibt.
[0016] Als Verriegelungselement kann z.B. eine Kugel oder eine Zylinderwalze dienen, die
in Öffnungen der Zahnstangenabschnitte eingreift. Da die Kugel bzw. die Walze vom
Gehäuse fixiert ist, wird derjenige Zahnstangenabschnitt fixiert, in welchen die Kugel
bzw. die Walze eingreift.
[0017] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel gelangt das Verriegelungselement immer
dann in eine Entriegelungsstellung, wenn vom einen Antrieb für den Drehbeschlag zum
anderen Antrieb für den Kippbeschlag, oder umgekehrt, gewechselt wird. Immer dann
befinden sich die beiden Beschläge in ihren Endlagen, so dass die beiden Beschläge
nicht gleichzeitig angetrieben werden.
[0018] Mit Vorzug weist der Kippbeschlag eine Ausstelllasche auf, die im Bereich des Getriebes
vorgesehen ist. Über diese Ausstelllasche wird der Flügel um die horizontale Achse
aus dem Rahmen gekippt, wobei die an der Oberseite vorgesehene Ausstellschere hierfür
nicht erforderlich ist. Sie dient ggf. lediglich als Sicherung und Führung für den
Flügel.
[0019] Um den Flügel dann um eine vertikale Achse drehen zu können, wenn der Beschlag die
Position für die Drehstellung einnimmt, ist das freie Ende der Lasche in eine am festen
Rahmen vorgesehene Schließplatte einhängbar. Die Schließplatte ist zweiteilig ausgeführt,
wobei ein Teil von einem Schieber gebildet wird, der die Schließplatte öffnet und
schließt. Bei geöffneter Schließplatte kann das freie Ende der Lasche, insbesondere
ein am freien Ende vorgesehener Zapfen, in die Schließplatte eingehängt und dort fixiert
werden. Die Schließplatte ist immer dann offen, wenn der Drehbeschlag seine Entriegelungsstellung
einnimmt und die Verriegelungen derart geöffnet sind, dass der Flügel um die vertikale
Achse gedreht werden kann.
[0020] Mit Vorzug ist die Lasche abnehmbar am Kippbeschlag befestigt, so dass sie gegen
ein längere oder kürzere Lasche ausgetauscht werden kann, wodurch der maximale Öffnungswinkel
des Flügels festlegbar ist, bzw. der Öffnungswinkel an unterschiedlich hohe Flügel
anpassbar ist.
[0021] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung zwei
besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten und in den Ansprüchen sowie in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
[0022] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht, teilweise aufgebrochen, eines an einem Flügelrahmen
befestigten Kurbel-Drehkippbeschlages;
- Figur 2
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils II gemäß Figur 1 auf die Unterseite des Flügelprofils;
- Figur 3
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils III gemäß Figur 1 bei abgenommenem Gehäuse;
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung des Kurbel-Drehkippbeschlages ohne Gehäuse und ohne
Flügelrahmen;
- Figur 5
- eine Ansicht auf den perspektivisch dargestellten Kurbel-Drehkippbeschlag gemäß Figur
1, jedoch ohne Gehäuse und Flügelrahmen;
- Figur 6
- eine Seitenansicht eines Flügelrahmens in geschlossener und in Kippstellung;
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Differentialgetriebes;
- Figur 8
- eine Ansicht in Richtung des Pfeils VIII gemäß Figur 7 auf das Differentialgetriebe;
und
- Figur 9
- eine Explosionsdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Antriebs.
[0023] Die Figur 1 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Teil eines Flügelrahmens 10,
auf welchen das Gehäuse 12 eines ersten Ausführungsbeispiels eines Antriebs für einen
Kurbel-Drehkippbeschlag 14 aufgesetzt ist. Das Gehäuse 12 ist teilweise aufgebrochen,
so dass Teile des Kurbel-Drehkippbeschlags 14 sichtbar sind. Das Gehäuse 12 weist
einen länglichen Abschnitt 16 auf, in welchem zwei Antriebe 18 und 20 für einen (in
Figur 3 dargestellten) Drehbeschlag 22 bzw. einen Kippbeschlag 24 untergebracht sind.
Seitlich neben dem länglichen Abschnitt 16 befindet sich in Richtung zu einer nicht
dargestellten Glasscheibe ein zylinderförmiger Abschnitt 26, auf welchen eine Kurbel
28 aufgesetzt ist. Die Kurbel 28 ist mit einem Kurbelgriff 30 versehen, über welchen
der Kurbel-Drehkippbeschlag 14 betätigt wird. Innerhalb des zylinderförmigen Abschnitts
26 befindet sich ein in den Figuren 7 und 8 näher dargestelltes Differentialgetriebe
32, über welches die Antriebe 18 und 20 angetrieben werden.
[0024] Die beiden Antriebe 18 und 20 sind zwar gekoppelt, aber nur nacheinander längsverschieblich,
d. h. in Längsrichtung des Flügelrahmens 10 verschieblich in einem Führungsbett 34
gelagert, welches in Figur 5 dargestellt ist. Dieses Führungsbett 34 besitzt einen
länglichen Aufbau und wird in eine passgenaue Ausnehmung 36 in den Flügelrahmen 10
eingesetzt.
[0025] Die beiden Antriebe 18 und 20 weisen an ihren Unterseiten jeweils einen Fortsatz
38 und 40 auf, die zur Betätigung der Beschläge 22 und 24 dienen, indem der Fortsatz
38 in den herkömmlichen Drehbeschlag 22 eingreift, so dass dieser in der Beschlagnut
42 im Flügelrahmen 10 verschoben werden kann. Der Drehbeschlag 22 entspricht den herkömmlichen
Beschlägen bei Drehkipp-Fenstern. Der Fortsatz 40 weist ein Auge 44 auf, an welchem
eine Lasche 46 z. B. mittels eines Niets, Zapfens oder dergl. befestigt werden kann.
Die Lasche 46 ist andeutungsweise in den Figuren 3 und 6 dargestellt und wird mit
seinem freien Ende 48 in eine Schließplatte 50, welche sich am feststehenden Rahmen
befindet, eingehängt (Figur 6).
[0026] Es ist deutlich erkennbar, dass die beiden Antriebe 18 und 20 jeweils mit einem Zahnstangenabschnitt
52 und 54 versehen sind, in welche die Zähne zweier Zahnräder 56 und 58 (Figur 5)
eingreifen. Die beiden Zahnräder 56 und 58 können einteilig oder zweiteilig ausgebildet
sein, wobei die beiden Zahnräder 56 und 58 lediglich über einen Teil ihres Umfangs
mit Zähnen versehen sind, und immer in den Abschnitten, in denen das eine Zahnrad
keine Zähne aufweist, das andere Zahnrad mit Zähnen versehen ist. Auf diese Weise
wird sichergestellt, dass beim Drehen beider Zahnräder 56 und 58 (die drehfest miteinander
verbunden sind), entweder der eine Zahnstangenabschnitt 52 oder der andere Zahnstangenabschnitt
54 bewegt wird. Wird z.B. in Figur 5 das Zahnrad 56 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht,
dann kommt das Zahnrad 58 außer Eingriff vom Zahnstangenabschnitt 54 und die Zähne
des Zahnrads 56 greifen in die Zähne des Zahnstangenabschnitts 52 ein und bewegen
diesen von links oben nach rechts unten (bei der Anordnung gemäß Figur 5). Entsprechend
kommen die Zähne des Zahnrads 56 außer Eingriff vom Zahnstangenabschnitt 52, wenn
das Zahnrad 56 in Richtung des Uhrzeigersinns gedreht wird, wobei dann die Zähne des
Zahnrads 58 in den Zahnstangenabschnitt 54 eingreifen und diesen von rechts unten
nach links oben bewegen. Der jeweils andere Zahnstangenabschnitt befindet sich dann
in Ruhe.
[0027] In den Figuren 1 und 3 sind kegelförmige Ausnehmungen 60 und 62 erkennbar, die in
den Antrieben 18 und 20 vorgesehen sind. Außerdem befindet sich zwischen den beiden
Antrieben 18 und 20 ein Steg des Führungsbetts 34 (nicht dargestellt), welcher eine
weitere Ausnehmung besitzt, in welcher eine Kugel angeordnet ist. Die Kugel weist
einen Durchmesser auf, der größer ist als der Abstand der beiden Antriebe 18 und 20,
so dass sie über den Steg seitlich übersteht. Dies führt dazu, dass die Kugel, die
vom Steg des Führungsbetts 34 gehalten wird und seitlich übersteht, in die beiden
Ausnehmungen 60 und 62 eingreift. Wird nun einer der beiden Antriebe 18 oder 20 bewegt,
dann wird die Ausnehmung 60 oder 62 aus der in der Figur 1 dargestellten Flucht herausbewegt
und dadurch die Kugel aus dieser Ausnehmung 60 oder 62 herausgedrängt und weiter in
die andere Ausnehmung 62 oder 60 hineinverlagert. Dies bedeutet, dass dieser Antrieb,
in welchen nun die Kugel eingreift, über die Kugel mit dem Steg des Führungsbetts
34 verriegelt ist. Der andere Antrieb ist dagegen frei beweglich. Sobald die beiden
Ausnehmungen 60 und 62 wieder zueinander fluchten, kann der andere Antrieb aus dieser
Ruhelage herausbewegt werden, wobei dann die Kugel in die Ausnehmung des anderen Antriebs
hineinverlagert wird, so dass dieser andere Antrieb mit dem Steg des Führungsbetts
34 verriegelt ist. Die Ausnehmungen 60 und 62 sowie die Kugel bilden ein Verriegelungselement
64, welches sicherstellt, dass lediglich einer der Antriebe 18 und 20 bewegt werden
kann.
[0028] Die Figur 5 zeigt außerdem ein Hohlrad 66, welches Teil des Differentialgetriebes
32 ist, und auf die beiden Zahnräder 56 und 58 drehfest aufgesetzt wird. Dabei kann
das Hohlrad 66 die beiden Zahnräder 56 und 58 miteinander verbinden, falls dies nicht
bereits zuvor erfolgt ist.
[0029] Die Figur 6 zeigt eine Seitenansicht des Flügelrahmens 10 in geschlossener sowie
in gekippter Stellung, wobei der Flügelrahmen 10 in Richtung des Pfeils 68 kippbar
ist. Dabei wird der Flügelrahmen 10 von der Lasche 46, die den Kippbeschlag 24 bildet,
bewegt und gehalten. Das freie Ende 48 der Lasche 46 weist einen Zapfen auf, der im
Verriegelungselement 50, welches sich am feststehenden Rahmen befindet, in einer Ausnehmung
70 gehalten wird. Die Schließplatte 50 ist in der Figur 6 separat dargestellt, so
dass sie besser erkennbar ist. Üblicherweise befindet sich die Schließplatte 50 in
der Ebene des Drehbeschlags 18, d. h. in der Ebene der Beschlagnut des Flügelrahmens
10. Die Schließplatte 50 besitzt einen Schieber 72, mit welchem die Ausnehmung 70
geöffnet und verschlossen werden kann, so dass der am freien Ende 48 vorgesehene Zapfen
gefangen bzw. freigegeben werden kann. In der Darstellung der Figur 6 befindet sich
der Schieber 72 in der Schließstellung und wird mittels eines Verriegelungszapfens
74 des Drehbeschlages von seiner Entriegelungsstellung in seine Offenstellung und
zurück verlagert. Der Verriegelungszapfen 74 greift bei geschlossenem Flügelrahmen
10 in eine entsprechende Zapfenaufnahme 76 ein.
[0030] Wird bei in der Schließplatte 50 gefangenem und dadurch ortsfestem freiem Ende 48
der Lasche 46 der Antrieb 20 in der Figur 1 von links oben nach rechts unten bewegt,
dann wird auch der Fortsatz 40 von links oben nach rechts unten verlagert, wodurch
das am Fortsatz 40 befestigte Ende 78 entlang des Flügelrahmens 10 von oben nach unten
verschoben wird, wodurch die Lasche 46 ausgestellt und der Flügelrahmen 10 gekippt
wird, wie es in der Figur 6 mit strichpunktierten Linien dargestellt ist.
[0031] Die Figur 7 zeigt in perspektivischer Darstellung das Differentialgetriebe 32, auf
dessen Oberseite 80 die Kurbel 28 aufgesetzt wird. Mit der Kurbel 28 wird die Oberseite
80 und ein Käfig 82 angetrieben. In diesem Käfig 82 sind, wie auch in Figur 8 dargestellt,
in zwei Ebenen übereinander jeweils vier Zahnräder 84 und 86 drehbar gelagert. Die
beiden Zahnräder 84 und 86 sind drehfest miteinander verbunden. Dies erfolgt, wie
in Figur 7 dargestellt, entweder über eine Zwischenscheibe 88 oder, wie in Figur 8
dargestellt, direkt. Das in den Figuren 7 und 8 dargestellte Teil des Differentialgetriebes
32 wird in das Hohlrad 66 (Figur 5) eingesetzt, so dass die Zahnräder 86 mit dem Innenzahnkranz
90 des Hohlrads 66 kämmen. Auf die Zahnräder 84 wird ein (nicht dargestelltes) Hohlrad
aufgeschoben, welches mit dem zylindrischen Abschnitt 26 des Gehäuses 12 verbunden
und damit fixiert wird.
[0032] Wird das Getriebe 32 mittels der Kurbel 28 angetrieben, dann wälzen sich zum einen
die Zahnräder 84 am feststehenden, mit dem Gehäuse 12 verbundenen Hohlrad ab und treiben
dadurch das Hohlrad 66 an, da die beiden Zahnräder 84 und 86 unterschiedliche Zähnezahlen
besitzen.
[0033] Als wesentlich wird angesehen, dass die Drehfunktion des Flügelrahmens 10 von einem
ersten Antrieb 18 mittels eines separaten Drehbeschlages 22 realisiert wird, wohingegen
die Kippfunktion des Flügelrahmens von einem zweiten Antrieb 20 und einem zweiten
Kippbeschlag 24 realisiert wird. Daher kann bei der Erfindung der herkömmliche Drehkippbeschlag
verwendet werden, wobei dieser bei der Erfindung lediglich noch seine Drehfunktion
ausübt und die Kippfunktion über einen weiteren Beschlag, nämlich dem Kippbeschlag
24 mit der Lasche 46 vollzogen wird. Mittels der Kurbel 28 wird bei vollständig verriegeltem
Flügelrahmen 10 zuerst der Drehbeschlag 22 mittels des Antriebs 18 von der oberen
in eine Zwischenlage bewegt, in welcher die Verriegelungszapfen 74 und 92 den Flügelrahmen
10 für eine Drehbwegung freigeben. Wird die Kurbel 28 weiterbewegt, dann wird der
Drehbeschlag 22 in seine Endstellung verlagert, in welcher er den Flügelrahmen 10
derart verriegelt, dass er lediglich noch gekippt werden kann. In dieser Position,
die einer Ruhelage entspricht, wird der Drehbeschlag 22, insbesondere der Antrieb
18, von der Kurbel 28 abgekoppelt und der Antrieb 20 und somit der Kippbeschlag 24
angekoppelt. Wird die Kurbel 28 weitergedreht, dann wird der Flügelrahmen 10 entsprechend
der Kurbeldrehung gekippt. Dies bedeutet, dass jede Zwischenstellung zwischen dem
geschlossenen Flügelrahmen 10 und dem vollständig gekippten Flügelrahmen 10 eingenommen
werden kann. Das Differentialgetriebe 22 ist derart ausgelegt, dass es selbsthemmend
ist, so dass der Flügelrahmen 10 in jeder Zwischenstellung seine Lage stabil beibehält.
Für dieses Verkippen des Flügelrahmens 10 ist lediglich der Kippbeschlag 24 verantwortlich,
jedoch nicht der Drehbeschlag 22, der in seiner Ruhelage verbleibt.
[0034] Die Figur 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Antriebes, bei dem in einem
nicht dargestellten Gehäuse ein zentraler Schieber 94, zwei weitere Schieber 96 und
98 und Verriegelungseinrichtungen 100, 102 vorgesehen sind. Der zentrale Schieber
94 wird über eine Kurbel, einen Drehgriff oder ein anderes Betätigungsmittel im Gehäuse
in dessen Längsrichtung verlagert. Dabei nimmt der zentrale Schieber 94 über zwei
seitlich ab- bzw. überstehende Zapfen 104 die als Steuerungsscheiben ausgebildeten
Verriegelungseinrichtungen 100, 102 mit. Die Steuerungsscheiben 100, 102 sind in runden
Ausnehmungen der beiden Schieber 96 und 98 drehbar gelagert und weisen Aufnahmeschlitze
106 auf, in welche die Zapfen 104 eingreifen. Wird z.B. der zentrale Schieber 94 von
links nach rechts bewegt, dann werden die Steuerungsscheiben 100, 102, in welche die
Zapfen 104 eingreifen, in Richtung des Uhrzeigersinns um ca. 90° gedreht. Der eine,
vom Betrachter abgewandte Zapfen, der in die Steuerscheibe 100 eingreift, ist dann
gefangen und nimmt den ersten Schieber 96 mit. Die Drehlage der Steuerscheibe 100
wird dadurch gesichert, dass ein von der Steuerscheibe 100 abstehender Sicherungszapfen
108 in einer Kulisse 110 geführt wird, die z.B. in einer Gehäusewand 112 vorgesehen
ist. Der erste Schieber 96 wird also vom zentralen Schieber 94 nach außen (in der
Figur 9 nach rechts) verlagert. Wird der zentrale Schieber 94 zurückgeschoben, dann
wird der erste Schieber 96 ebenfalls mitgenommen, bis er die in der Figur 9 gezeigte
Lage wieder einnimmt.
[0035] Wird der zentrale Schieber 94 in der Figur 9 nach links verschoben, dann werden die
beiden Steuerungsscheiben 100, 102, in welche die Zapfen 104 eingreifen, entgegen
der Richtung des Uhrzeigersinns um ca. 90° gedreht, so dass sie die in der Figur 9
gezeigte Lage einnehmen. Der dem Betrachter zugewandte Zapfen 104 ist dann in der
Steuerscheibe 102 gefangen und nimmt den zweiten Schieber 98 mit. Die Drehlage der
Steuerscheibe 102 wird dadurch gesichert, dass ein von der Steuerscheibe 102 abstehender
Sicherungszapfen 114 in einer Kulisse 116 geführt wird, die z.B. in einer Gehäusewand
118 vorgesehen ist.
[0036] Der jeweils vom zentralen Schieber 94 nicht mitgenommene Schieber 98 bzw. 96 wird
am Ende der Kulisse 116 bzw. 110 von dessen zugeordneter Gehäusewand 118 bzw. 112
blockiert.
[0037] Die Schieber 94, 96 und 98 können relativ flach bzw. dünn ausgebildet werden, so
dass dieser Antrieb einfach in einem Flügelrahmen untergebracht werden kann. Außerdem
kann mit dem zentralen Schieber 94 entweder über den ersten Schieber 96 der Drehbeschlag
oder über den zweiten Schieber 98 der Kippbeschlag angetrieben werden, wobei der andere
Beschlag jeweils in Ruhe verbleibt.
1. Drehkippbeschlag für ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit einem Getriebe (32),
Falzbändern und Verriegelungen (74, 92), dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkippbeschlag
einen Drehbeschlag (22) und einen Kippbeschlag (24) aufweist und das Getriebe zweiteilig
aufgebaut ist und einen Antrieb (18) für den Drehbeschlag (22) und einen Antrieb (20)
für den Kippbeschlag (24) aufweist, wobei der Drehbeschlag (22) und der Kippbeschlag
(24) nacheinander antreibbar sind.
2. Drehkippbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehbeschlag (22)
dann antreibbar ist, wenn der Kippbeschlag (24) eine Ruhelage einnimmt und umgekehrt.
3. Drehkippbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe
einen zentralen Schieber (94) aufweist, der einen ersten Schieber für den Drehbeschlag
(22) und einen zweiten Schieber für den Kippbeschlag (24) antreibt.
4. Drehkippbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste bzw. der
zweite Schieber (96 bzw. 98) jeweils dann vom zentralen Schieber (94) abgekoppelt
ist, wenn der andere Schieber (98 bzw. 96) an den zentralen Schieber (94) angekoppelt
ist.
5. Drehkippbeschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kupplung vorgesehen
ist, über welche der erste und der zweite Schieber (96 und 98) vom zentralen Schieber
(94) abkoppelbar bzw. an diesen ankoppelbar sind.
6. Drehkippbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe mittels einer Kurbel (28) antreibbar ist.
7. Drehkippbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe ein Zahnradgetriebe, insbesondere ein Differentialgetriebe (32)
aufweist.
8. Drehkippbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehbeschlag (22) einen ersten Zahnstangenabschnitt (54) und der Kippbeschlag
(24) einen zweiten Zahnstangenabschnitt (52) aufweist, die Teil des Getriebes sind
oder mit diesem antriebsverbunden sind.
9. Drehkippbeschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnstangenabschnitte
(52, 54) nebeneinander oder übereinander liegen und von zwei übereinander liegenden
Zahnrädern (56, 58) angetrieben werden, wobei die beiden Zahnräder (56, 58) bewegungsgekoppelt
sind.
10. Drehkippbeschlag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zahnräder
(56, 58) auf einem Teil ihres Umfangs Zähne aufweisen und nacheinander in Eingriff
mit den Zahnstangen (52, 54) stehen.
11. Drehkippbeschlag nach Anspruch 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahnräder
(56, 58) über das Differentialgetriebe (32) angetrieben werden.
12. Drehkippbeschlag nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
beiden Zahnstangenabschnitte (52, 54) mittels einer Verriegelungseinrichtung derart
mit dem Gehäuse (12) des Drehkippbeschlages verriegelbar sind, dass nur ein Zahnstangenabschnitt
(52 oder 54) mittels des Getriebes antreibbar ist.
13. Drehkippbeschlag nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung
ein Verriegelungselement (64) aufweist, welches vom einen Zahnstangenabschnitt (52
bzw. 54) angetrieben wird und den anderen Zahnstangenabschnitt (54 bzw. 52) mit dem
Gehäuse verriegelt und umgekehrt.
14. Drehkippbeschlag nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement
(64) immer dann in eine neue Entriegelungsstellung gelangt, wenn vom einen Antrieb
(18) für den Drehbeschlag (22) zum anderen Antrieb (20) für den Kippbeschlag (22),
oder umgekehrt, gewechselt wird.
15. Drehkippbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kippbeschlag (24) eine Ausstelllasche (46) aufweist, die im Bereich des Getriebes
vorgesehen ist.
16. Drehkippbeschlag nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende (48)
der Lasche (46) in eine am festen Rahmen vorgesehene Schließplatte (50) einhängbar
ist.
17. Drehkippbeschlag nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließplatte
(50) offen ist, wenn der Drehbeschlag (22) seine Entriegelungsstellung einnimmt.
18. Drehkippbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebe motorisch antreibbar ist.