[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufelanordnung mit in vorbestimmten Abständen
über einen Außenumfang einer Turbinenscheibe angeordneten Lauf schaufeln, die jeweils
einen Schaufelfuß aufweisen, der radial formschlüssig in jeweils eine Nut des Außenumfangs
der Turbinenscheibe einsetzbar ist, und die jeweils ein Schaufelprofil haben, das
an einem scheibenseitigen Endbereich seitlich eine Plattform hat.
[0002] Zur Erhöhung des Wirkungsgrads beziehungsweise der Turbinenleistung und damit des
Wirkungsquerschnitts von Turbinen werden üblicherweise die Schaufelprofile der Turbinenlaufschaufeln
verlängert, um hierdurch eine bessere Ausnutzung des vorbeiströmenden heißen Arbeitsfluids
beziehungsweise mehr Leistung zu erreichen. Diese Verlängerung des Schaufelprofils
ist jedoch durch mehrere Parameter begrenzt.
[0003] Durch die verlängerten Schaufelprofile und die hierdurch vergrößerte bewegte Masse
wird insbesondere ein Nabenbereich der Turbinenscheibe durch die angreifende Fliehkraft
stark belastet. Dem wird durch Erhöhung der tragenden Fläche im Nabenbereich mittels
axialer Verlängerung der Scheibe zu begegnen versucht. Diese Verlängerungsmöglichkeit
ist jedoch begrenzt. Durch vergrößerte Schaufelprofile wird nicht nur die Nabe stärker
belastet, sondern auch der Bereich, in dem die Turbinenschaufeln mit ihren Füßen in
Nuten des Außenumfangs der Turbinenscheibe eingesetzt sind. Eine Verlängerung der
Schaufelprofile könnte auch in Richtung der Scheibennabe erfolgen. Hierdurch würde
jedoch der Abstand der Nuten des Außenumfangs geringer und somit würde der Scheibenbereich
zwischen ihnen und insbesondere die nabennächsten Nutenbereiche, als Fußschnitt bezeichnet,
noch stärker belastet. Diese Belastung ist jedoch zur Zeit nahezu ausgereizt und fast
nicht mehr erhöhbar, ohne eine Schädigung der Turbinenscheibe zu riskieren.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Turbinenschaufelanordnung zu
schaffen, die eine Verlängerung der Laufschaufelprofile ermöglicht, ohne oder mit
einer lediglich geringfügigen Erhöhung der lokalen Belastungen von Nuten der Turbinenscheibe
beziehungsweise von Laufschaufelfüßen.
[0005] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest ein Teil der Plattform mittels einer
von dem Schaufelfuß unabhängigen Halterung mit der Turbinenscheibe verbunden ist.
Durch die Verbindung der Plattform mit der Turbinenscheibe wird zumindest ein Teil
der Fliehkraftbelastung durch die sich mit der Turbinenscheibe drehenden Laufschaufeln
von der Halterung an die Turbinenscheibe an zwischen den Fußbereichen liegende Bereiche
weitergeleitet. Zumindest ein Teil der Fliehkraftbelastung muß somit nicht von dem
Schaufelfuß bzw. der Nut, in die der Fuß eingesetzt ist, aufgenommen und an die Turbinenscheibe
weitergegeben werden. Durch die Lastumverteilung wird die Belastung somit gleichmäßiger
in die Turbinenscheibe eingeleitet und die Füße der Laufschaufeln und die Nuten, in
die die Füße eingeschoben sind, werden von Spannungsüberhöhungen entlastet, die die
Festigkeit der Bereiche beeinträchtigen. Dies ist insbesondere im Bereich des als
Kreis um die Nabe gedachten, durch die untersten Nutenbereiche verlaufenden Fußschnitts
wichtig, da in den untersten Nutenbereichen die größten Spannungsüberhöhungen auftreten.
Zudem ist es möglich, Übergangsbereiche zwischen Plattform und Schaufel wesentlich
weniger dick und massiv auszubilden, da die bei einer üblichen Schaufel durch eine
ausladende, an der Schaufel befestigte Plattform in diesem Bereich auftretenden Hebelkräfte
durch den Einsatz der Halterung vollständig abgefangen werden. Durch die schmale Ausbildung
ergibt sich zusätzlich eine weitere Gewichtseinsparung. Die Profile der Laufschaufeln
können somit ohne oder - je nach Stärke der Verlängung - mit einer lediglich geringfügigen
Erhöhung der lokalen Belastungen von Scheibennuten beziehungsweise Laufschaufelfüßen
verlängert werden. Somit kann der Wirkungsgrad der Turbine, ohne einen nachteiligen
Einfluß auf die Festigkeit der Scheibe und der Schaufeln erhöht werden.
[0006] Wenn das durch die Halterung mit der Turbinenscheibe verbundene Plattformteil separat
von der Laufschaufel ausgebildet ist, übernimmt die Halterung die gesamte Fliehkraftbelastung
durch das Plattformteil. Die Nut wird damit nicht mehr belastet. Durch die vollständige
Trennung der Massen des Plattformteils und der Laufschaufeln mit Schaufelprofil und
Schaufelfuß werden die angreifenden Fliehkräfte getrennt durch die jeweilige Verbindung
mit der Turbinenscheibe aufgenommen. Halterung und Fuß müssen somit jeweils nur einen
kleineren Teil der Gesamtfliehkraftbelastung weiterleiten. In dem Bereich, in dem
das Plattformteil von der Schaufel abgetrennt ist, also an Kanten, ist eine weniger
massive Ausbildung der Schaufel und des Plattformteils möglich, als bei einer einteiligen,
nicht zusätzlich mit der Turbinenscheibe verbundenen Schaufel, da nicht zusätzlich
noch das Gewicht der Plattform mitgetragen werden muß. Auf diese Weise wird somit
das Gesamtgewicht der Schaufel einmal durch das Abtrennen der Plattform und zudem
durch die weniger massive Ausbildung an den Kanten verringert. Der Fuß und die Nut
müssen somit noch weniger Gewicht tragen. Zudem geraten die Schaufeln mit den Schaufelprofilen
und die separat befestigten Plattformteile nicht so leicht in für die Schaufelbefestigung
kritische Schwingungen beziehungsweise die Schwingungen lassen sich leichter dämpfen,
als im Fall einer einteiligen Ausbildung der Schaufel. Zudem sind die Schaufel und
das Plattformteil getrennt mit einem wesentlich geringeren Aufwand herzustellen. Insbesondere
beim Gießen der Schaufel ist das Herstellen der Gießform und die exakte Gießausführung
vereinfacht, da die Turbinenschaufel ohne die angeformte Plattform nahezu keinen auskragenden
Bestandteil mehr aufweist. Das isolierte Plattformteil besitzt eine einfache geometrische
Form, im allgemeinen plattenförmig und ist somit mit einem geringen Aufwand herstellbar.
Darüber hinaus können für die Schaufel und das Plattformteil unterschiedliche Materialien
eingesetzt werden. Hierdurch können, bei Verwendung einer leichteren Legierung, Gewicht
sowie gegebenenfalls Material- und Bearbeitungskosten eingespart werden.
[0007] Eine gleichmäßige Verteilung der angreifenden Fliehkräfte über den Umfang der Turbinenscheibe
wird dadurch erreicht, daß ein einstückiges Plattformteil als Plattformteil zweier
benachbarter Laufschaufeln eingesetzt ist und die Halterung annähernd in der Mitte
zwischen den zwei benachbarten Laufschaufeln angeordnet ist. Die Spannungsspitzen,
die insbesondere unterhalb der untersten Verzahnung der Nut durch die hohe Fliehkraftbelastung
entstehen, werden hierdurch stark reduziert. Dadurch, daß zwischen zwei Lauf schaufeln
ein einstückiges Plattformteil mit der Turbinenscheibe verbunden ist, wird die Anzahl
der benötigten Plattformteile und Halterungen für die Plattformteile auf jeweils ein
Plattformteil und eine Halterung zwischen jeweils zwei benachbarten Laufschaufeln
gesenkt.
[0008] Ein größtmöglicher Flächenanteil des Plattformteils wird dadurch erreicht, daß das
Plattformteil zwischen den Endbereichen zweier benachbarter Schaufelprofile so eingesetzt
ist, daß es die Plattformen praktisch vollständig ersetzt. Nahezu die gesamten Plattformmassen
werden somit durch die Halterung getragen und belasten weder die Füße noch die Nuten,
in die die Füße eingeschoben sind. Es wird somit eine optimale Massenverteilung auf
Fuß und Halterung erreicht. In den Trennbereichen, in denen Plattformteil und Schaufel
benachbart sind, wird gegenüber einer einteiligen Ausbildung viel Material und somit
Gewicht eingespart, da es nicht mehr notwendig ist, die durch das großen Plattformteil
auftretenden Hebelkräfte abzufangen. Eine große Materialeinsparung ist auch dadurch
möglich, daß die den Schaufelprofilen benachbarten Kanten des Plattformteils an die
Krümmung der Schaufelprofile angepaßt geformt sind. Zudem ist die Herstellung vereinfacht,
da jetzt eine schlanke Form der Schaufel auch im Übergangsbereich zwischen Fuß und
Profil vorliegt, die wesentlich einfacher zu gießen ist.
[0009] Eine stabile und zugleich flexible Anpassung der Halterung an das Plattformteil und
die Turbinenscheibe ist dadurch gegeben, daß die Halterung aus zumindest einer Paarung
von ineinander eingreifenden Haltepartnern besteht, wobei zumindest ein einen Haltepartner
aufweisendes Verbindungselement separat vom Plattformteil und von der Turbinenscheibe
ausgebildet ist. Das Plattformteil kann durch die separate Ausbildung des Haltepartners
mit verschiedenen Methoden und leicht austauschbar an die Turbinenscheibe angebracht
werden. Darüber hinaus sind auf diese Weise verschiedene Materialkombinationen zwischen
den Teilen möglich. Insbesondere kann das Material eines separat ausgebildeten Plattformteils
und des separat ausgebildeten Haltepartners, wie auch der Turbinenscheibe und der
Schaufel unterschiedlich sein und unter Berücksichtigung der jeweiligen Aufforderungen
und Belastungen kostenoptimiert ausgewählt werden.
[0010] Wenn der Haltepartner mittels Fliehkraftbelastungen widerstehender Formschlußmittel
mit der Turbinenscheibe und dem Plattformteil verbunden ist, läßt sich eine derartige
Halterung beispielsweise für Reparaturzwecke leicht lösen und kann nachher ohne Funktionseinschränkung
wiederverwendet werden.
[0011] Die Halterung läßt sich leicht ein- und auch bei einem eventuellen Korrosionsangriff
mit geringem Aufwand wieder ausbauen, wenn der Haltepartner mit dem Plattformteil
und mit der Turbinenscheibe mit einem Spiel verbunden ist. Zugleich ist die Halterung
bei einem Kräfteangriff aus unterschiedlichen Richtungen beziehungsweise einer wechselstarken
Kraft besser dazu geeignet, flexibel zu reagieren und sich in die entsprechende Kraftrichtung
leichter einzustellen, wodurch Beschädigungen der Halterung und der damit verbundenen
Formschlußmittel sowie des Plattformteils und der Turbinenscheibe vermieden werden.
[0012] Eine einfache Anbringung ist dadurch gegeben, daß ein Haltepartner über eine Kupplungslänge
geradlinig verläuft und einen schienenartigen Querschnitt aufweist und der andere
Haltepartner der Paarung zum ersten Haltepartner geradlinig parallel verläuft und
einen den schienenartigen Querschnitt des ersten Haltepartners unter Formschluß umfassenden
Querschnitt aufweist. Durch die schienenartige Ausbildung der Haltepartner über die
gesamte Kupplungslänge sind große Auflage- und Kontaktflächen gegeben und somit eine
gute Kraftverteilung über den gesamten Bereich der Kupplung. Lokale Spannungsspitzen
aufgrund der angreifenden Fliehkräfte werden somit vermindert. Insbesondere bei einer
gekrümmten Ausbildung des Plattformteils sitzt das Plattformteil durch den schienenartigen
Haltepartner sehr zuverlässig auf der Turbinenscheibe.
[0013] Ein sicherer Halt ist gegeben, wenn ein schienenartiger Haltepartner mit dem Plattformteil
und ein schienenartiger Haltepartner mit der Turbinenscheibe verbunden ist und beide
Haltepartner durch ein Verbindungselement mit zwei Haltepartnern verbunden sind, wobei
das Verbindungselement einen die schienenförmigen Querschnitte formschlüssig umgreifenden
H-förmigen Querschnitt aufweist. Die Haltepartner sind auf einem großen Bereich formschlüssig
miteinander verbunden. Die Verbindung ist einfach herzustellen und leicht wieder lösbar.
Aufgrund der schienenartigen Ausbildungen der Haltepartner kann das Verbindungselement
mit dem H-förmigen Querschnitt leicht zwischen Plattformteil und Turbinenscheibe eingeschoben
und herausgezogen werden. Da kein Haltepartner eine komplexe Form aufweist, sind sie
mit geringem Aufwand und kostengünstig herstellbar.
[0014] Eine sehr stabile Halterung ist gegeben, wenn sie so aufgebaut ist, daß die Turbinenscheibe
einen schienenartigen Haltepartner aufweist und das Plattformteil einen schienenumfassenden
Haltepartner aufweist und die beiden durch ein Verbindungselement verbunden sind,
das einen schienenumfassenden Haltepartner und einen schienenartigen Haltepartner
hat.
[0015] In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Erfindung gegeben. Es zeigen:
Fig.1 eine perspektivische, schematische Ansicht einer Turbinenschaufelanordnung mit
einer Halterung,
Fig.2 ein Verbindungselement,
Fig.3 eine Seitenansicht einer Halterung und
Fig.4 eine schematische Kräfteverteilung, dargestellt in einer Seitenansicht der Turbinenschaufelanordnung.
[0016] Fig.1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Turbinenschaufelanordnung. Mit einem
die Turbine durchströmenden, heißen Arbeitsfluid, insbesondere Heißgas bei einer Gasturbine,
das gegen ein Schaufelprofil 5 strömt, wird eine Turbinenscheibe 3 mit Lauf schaufeln
4 angetrieben, sich um eine Turbinenachse 24 zu drehen. Die Laufschaufeln 4 sind mit
tannenbaumartig ausgebildeten Füßen 8 in Nuten 9 mit einem Abstand 1 im Außenumfang
2 der Turbinenscheibe 3 durch seitliches Einschieben eingesetzt. Durch Drehbewegungen
der Turbinenscheibe 3 werden die Laufschaufeln 4 von einer nach außen gerichtete Fliehkraft
belastet. Diese Fliehkraft nehmen der Fuß 8 der Laufschaufel 4 sowie die Klauen 25
der Turbinenscheibe 3 durch verschiedene Zähne 17, 18, 19, 21, 22, 23, die am Fuß
8 tannenbaumartig geformt sind und ihre korrespondierenden Anformungen in der Klaue
25 finden, auf. Beispielhaft sind die untersten Fußzähne 17 auf beiden Seiten des
Fußes 8 dargestellt, die durch die untersten Klauenzähne 21 der Klauen 25 gehalten
werden, sowie mittlere Fußzähne 18 wiederum auf beiden Seiten des Fußes 8, die korrespondierende
mittlere Klauenzähne 22 hintergreifen, sowie oberste Fußzähne 19, die sich am nächsten
an der Oberfläche der Turbinenscheibe 3 befinden und oberste Klauenzähne 23 hintergreifen.
Der Fuß 8 wird ausgehend vom unteren Fußzahn 17 bis zum obersten Fußzahn 19 in seinem
Durchmesser 26 immer stärker. Auf diese Weise können die durch die Drehung der Scheibe
3 und der daran angebrachten Lauf schaufeln 4 entstehenden Fliehkräfte abgefangen
werden.
[0017] Bei sehr langen Laufschaufeln 4 stellen jedoch die untersten Fußzähne 17 aufnehmende
Ausnehmungen 17' in der Klaue 25 aufgrund der starken dort angreifenden lokalen Kräfte
insbesondere im Bereich eines Fußschnitts 33 entlang der untersten Enden der Nuten
9 eine Begrenzung für eine Vergrößerung der Laufschaufeln 4 dar. Dem wird begegnet,
indem ein Teil 10 der Plattform durch eine Halterung 11 mit der Turbinenscheibe 3
einer Fliehkraftbeanspruchung widerstehend verbunden ist. Eine Plattform, wie auch
das hier vorliegende Plattformteil 10, dient allgemein dazu, den Fußbereich gegen
ein Aufheizen durch vorbeiströmendes Arbeitsfluid, insbesondere Heißgas zu schützen.
[0018] Das Plattformteil 10 ist separat zwischen jeweils zwei Laufschaufeln 4 eingesetzt.
Die Halterung 11 besteht in diesem Fall aus zwei schienenartigen Haltepartnern 31
und einem Verbindungselement 32. Die schienenartigen Haltepartner 31 sind jeweils
am Außenumfang 2 der Turbinenscheibe 3 vorzugsweise in der Mitte zwischen zwei Nuten
9 für die Schaufelfüße 8 nahezu auf halbem Abstand 1 sowie an dem Plattformteil 10
auf der der Turbinenscheibe 3 zugewandten Unterseite 28 angebracht. Beide schienenartigen
Haltepartner 31 liegen parallel zueinander und in radialer Richtung fluchtend übereinander.
Verbunden sind sie durch das einen H-förmigen Querschnitt aufweisende Verbindungselement
32 mit Haltepartnern 30, die aus abgerundeten Ausnehmungen 13 bestehen, in die die
Haltepartner 31 eingeschoben werden.
[0019] Die genannten Elemente können aus unterschiedlichen, abgestimmen Materialien, insbesondere
aus einem anderen Material als die Turbinenscheibe 3 hergestellt sein, beispielsweise
um Kosten zu sparen. Vorzugsweise sind die Haltepartner 30, 31 sowie das Verbindungselement
32 einstückig ausgebildet, damit die starken angreifenden Kräfte keinen Ansatzpunkt
für Schädigungen finden. Die Turbinenscheibe besteht aus Gründen der Haltbarkeit und
Festigkeit aus speziellen, gehärteten Legierungen, die lediglich in eingeschränktem
Umfang geschliffen und spanabhebend bearbeitet werden können. Insbesondere ist jedoch
auch eine einstückige Herstellung des geradlinig verlaufenden, schienenartigen Haltepartners
31 mit der Turbinenscheibe 3, möglich. Dies verbessert den Halt des Haltepartners
31 an der Turbinenscheibe 3. Angriffsstellen für Schädigungen aufgrund der Fliehkraftbelastungsind
dadurch verringert.
[0020] Das Plattformteil 10 weist an seinen beiden längeren Kanten 20 eine Krümmung 15 auf.
Die Krümmungen der beidseitigen anten 20 müssen jedoch nicht notwendigerweise übereinstimmen.
Sie können je nach Form des Turbinenschaufelprofilquerschnitts angepaßt ausgewählt
werden. Eine entsprechende Krümmung 15 findet sich an den radiusbehafteten Längsabschnittskanten
29 eines Querschnitts der Schaufelprofile 5 im Endbereich 6 der Lauf schaufeln 4.
Auf diese Weise wird auch bei dem gekrümmten Verlauf der Kanten 29 ein bezüglich der
Querschnittsfläche des Schaufelprofils 5 im Endbereich 6 optimierter Flächenanteil
des Plattformteils 10 erreicht. Dies entlastet den Nutenbereich wesentlich.
[0021] Zwischen dem Plattformteil 10 und dem Rest der Laufschaufel 4 befinden sich zwischen
der gekrümmten Kante 29 und einer entsprechenden Kante 20 des Plattformteil 10 ein
Spalt. Die unteren, scheibenseitigen Enden der Spalte sind an beiden Kanten 20, 29
leicht angeschrägt. Hierein werden an der Unterseite 28 des Plattformteils 10 Dämpfungsdrähte
16 gelegt. Im Stillstand der Turbinenscheibe 3 werden die Dämpfungsdrähte 16 durch
mehrere Befestigungsnoppen 50 in Position gehalten, wie in Fig. 4 dargestellt. Bei
Fliehkraftbelastung dichten die Dämpfungsdrähte 16 einen Zwischenraum zwischen Plattform
und Turbinenscheibe gegen Eindringen von Heißgasen durch den Spalt ab. Zugleich dämpfen
die Dämpfungsdrähte 16 Schwingungen im Bereich der Schaufel. Die Dämpfungsdrähte 16
folgen der Krümmung 15 des Plattformteils 10 und der Laufschaufel 4. Zum leichteren
Einsetzen der Dämpfungsdrähte 16 werden diese vorgebogen. Zudem weisen die Kanten
20, 29 vorzugsweise eine entsprechende, konstante Krümmung 15 auf, so daß die vorher
mit einem der Krümmung 15 entsprechenden Biegeradius versehenen Dämpfungsdrähte 16
leicht eingeschoben werden können. Nach dem Einsetzen aller Elemente werden an Stirnseiten
der Turbinenscheibe 3 axiale Dichtplatten 27 gesetzt, die vorzugsweise nahezu den
größten Teil des stirnseitigen Scheibenbereichs von Fußoberkante bis Unterkante der
Plattform überdecken. Dadurch wird ein seitliches Eindringen von Arbeitsfluid, insbesondere
Heißgas, unter die Plattformen bzw. die Plattformteile 10 oder an die Füße verhindert,
was dort sonst zu starken Schäden führen würde.
[0022] Fig.2 zeigt ein Verbindungselement 32 mit H-förmigem Querschnitt. Die die beiden
Höfe des H bildenden Haltepartner 30, Fig.1, verlaufen vorzugsweise geradlinig und
in Form von auf einfache Weise abgerundeten Ausnehmungen 13 im Kupplungsbereich 14,
was die Herstellung der Elemente vereinfacht. Das Verbindungselement 32 weist über
seinen gesamten Querschnitt dieselbe Form und Dimensionen auf. Auf diese Weise kann
es von beiden Turbinenscheibenseiten aus eingesetzt werden.
[0023] Fig.3 zeigt eine weitere Halterung, aufgebaut aus zwei Paarungen von Haltepartnern
30, 31. In diesem Fall weist das Plattformteil 10 einen schienenformumgreifenden Haltepartner
30 auf, während die Turbinenscheibe 3 wie auch im ersten Beispiel einen schienenartigen
Haltepartner 31 hat. Das Verbindungselement 32 besitzt nun jeweils einen schienenartigen
Haltepartner 31 und einen schienenumgreifenden Haltepartner 30. Das Verbindungselement
32 kann leicht zwischen Plattformteil 10 und Turbinenscheibe 3 eingeschoben werden.
[0024] Fig.4 zeigt eine Kräfteverteilung, die aufgrund der Fliehkraftbelastung innerhalb
einer Turbinenscheibe 3 und der eingesetzten Laufschaufeln 4 entsteht, bei denen die
erfindungsgemäße Halterungstechnik eingesetzt ist. Die maximalen Kerbspannungen zeigen
sich im Klauenbereich insbesondere unterhalb der Klauenzähne 21 im Bereich der Ausnehmungen
17', siehe Fig.1. Ein wesentlicher Teil der Fliehkraftbelastung wird über die Halterung
11 direkt in die Turbinenscheibe 3 weitergeleitet und belastet die Klauenausnehmungen
17' nicht. Durch den Einsatz der Halterung 11 zeigen mittlere Spannungen und die Spannungsspitzen
in den engsten Querschnitten bzw. Radien der Zähne im Klauenbereich Spannungswerte,
die sich weit unterhalb bisher erreichbarer Werte bewegen. Durch die belastungsoptimierte
Aufteilung von Funktionsbereichen der Turbinenschaufelanordnung wird die Kraftverteilung
somit geglättet. Dies erlaubt eine insgesamt höhere Fliehkraftbelastung, die beispielsweise
durch eine Verlängerung der Schaufelprofile zur Verbesserung des Wirkungsgrads entsteht.
Diese Verlängerung kann sowohl nach außen zusammen mit einer Vergrößerung eines äußeren
Turbinenaustrittsquerschnitts vorgenommen werden, wie auch nach innen in Richtung
des Nabenbereichs der Turbinenscheibe.
1. Turbinenschaufelanordnung mit in vorbestimmten Abständen (1) über einen Außenumfang
(2) einer Turbinenscheibe (3) angeordneten Laufschaufeln (4), die jeweils einen Schaufelfuß
(8) aufweisen, der radial formschlüssig in jeweils eine Nut (9) des Außenumfangs (2)
der Turbinenscheibe (3) einsetzbar ist, und die jeweils ein Schaufelprofil (5) haben,
das an einem scheibenseitigen Endbereich (6) seitlich eine Plattform hat, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil (10) der Plattform mittels einer von dem Schaufelfuß
(8) unabhängigen Halterung (11) mit der Turbinenscheibe (3) verbunden ist.
2. Turbinenschaufelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch die
Halterung (11) mit der Turbinenscheibe (3) verbundene Plattformteil (10) separat von
der Laufschaufel (4) ausgebildet ist.
3. Turbinenschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einstückiges Plattformteil (10) als Plattformteil (10) zweier benachbarter
Laufschaufeln (4) eingesetzt ist und die Halterung (11) annähernd in der Mitte zwischen
den zwei benachbarten Lauf schaufeln (4) angeordnet ist.
4. Turbinenschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Plattformteil (10) zwischen den Endbereichen (6) der Schaufelprofile (5) zweier
benachbarter Laufschaufeln (4) so eingesetzt ist, daß es die Plattformen praktisch
vollständig ersetzt.
5. Turbinenschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (11) aus zumindest einer Paarung von ineinander eingreifenden Haltepartnern
(30, 31) besteht, wobei zumindest ein einen Haltepartner (30, 31) aufweisendes Verbindungselement
(32) separat vom Plattformteil (10) und von der Turbinenscheibe (3) ausgebildet ist.
6. Turbinenschaufelanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltepartner
(30) mittels Fliehkraftbelastungen widerstehender Formschlußmittel mit der Turbinenscheibe
(3) und dem Plattformteil (10) verbunden ist.
7. Turbinenschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltepartner (30) mit dem Plattformteil (10) und mit der Turbinenscheibe (3)
mit einem Spiel verbunden ist.
8. Turbinenschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Haltepartner (31) über eine Kupplungslänge (14) geradlinig verläuft und einen
schienenartigen Querschnitt aufweist und der andere Haltepartner (30) der Paarung
zum ersten Haltepartner (31) geradlinig parallel verläuft und einen den schienenartigen
Querschnitt des ersten Haltepartners (31) unter Formschluß umfassenden Querschnitt
aufweist.
9. Turbinenschaufelanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein schienenartiger
Haltepartner (31) mit dem Plattformteil (10) und ein schienenartiger Haltepartner
(31) mit der Turbinenscheibe (3) verbunden ist und beide Haltepartner (31) durch ein
Verbindungselement (32) mit zwei Haltepartnern (30) verbunden sind, wobei das Verbindungselement
(32) einen die schienenförmigen Querschnitte formschlüssig umgreifenden H-förmigen
Querschnitt aufweist.
10. Turbinenschaufelanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbinenscheibe
(3) einen schienenartigen Haltepartner (31) aufweist und das Plattformteil (10) einen
schienenumfassenden Haltepartner (30) aufweist und die beiden durch ein Verbindungselement
(32) verbunden sind, das einen schienenumfassenden Haltepartner (30) und einen schienenartigen
Haltepartner (31) hat.