[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß der im Oberbegriff
des Patentanspruch 1 genannten Art.
[0002] Eine Möglichkeit den Brennstoffverbrauch von Brennkraftmaschinen zu reduzieren ist
der magere Motorbetrieb. Dies bedeutet, die Brennkraftmaschine wird nicht mit einem
stöchiometrischen Verhältnis von Luft und Brennstoff betrieben, sondern mit Luftüberschuß.
Bei dieser Betriebsart können die Stickoxid-Emissionen (NO
x) bei Verwendung eines heute üblichen Dreiwegekatalysator nicht reduziert werden,
sodass die gesetzlich vorgegebenen Abgasgrenzwerte nicht einhaltbar sind. Aus diesem
Grund werden zur Abgasnachbehandlung bei magerem Motorbetrieb Stickoxidspeicherkatalysatoren
eingesetzt. Diese speichern die von der Brennkraftmaschine emittierten NO
x-Rohemissionen während des Motormagerbetriebs zwischen. Nach einiger Zeit wird die
Brennkraftmaschine fett betrieben, um die gespeicherten Stickoxide wieder frei zu
setzen und chemisch in unschädliche Stoffe umzuwandeln. Als fetter Motorbetrieb wird
ein Motorbetrieb mit Brennstoffüberschuß bezeichnet.
[0003] Heute üblicherweise verwendete Brennstoffe und Motorschmiermittel beinhalten neben
den gewünschten Kohlenwasserstoffketten auch nicht erwünschte Bestandteile. Hierzu
zählt neben anderen der Schwefel und dessen chemischen Verbindungen. Beim Motorbetrieb
wird Schwefel in Form von Schwefeldioxid (SO
2) von der Brennkraftmaschine ausgestoßen. Problematisch für die neuen Beschichtungen
von NO
x-Speicherkatalysatoren ist deren Anfälligkeit für eine Schwefelvergiftung durch Sulfatbildung
in und auf dem Katalysatormaterial. Als Folge der Schwefelvergiftung nimmt die Speicherkapazität
des NO
x-Speicherkatalysators für Stickoxide bis zur Unwirksamkeit ab.
[0004] In der DE 198 59 462 A1 wird ein Verfahren zur Desulfatisierung und eine entsprechende
Vorrichtung dafür vorgeschlagen. Zur Verwendung kommen hier Sauerstoffsensoren (O
2), mit denen die Katalysatoreffizienz ermittelt wird. Für den Fall einer notwendigen
Desulfatisierung wird die Katalysatortemperatur erhöht und der Motor anschließend
mit fest vorgegebenen Zeitintervallen abwechselnd fett und mager -Wechseldesulfatisierung-
betrieben bis die Desulfatisierung abgeschlossen ist.
[0005] Nachteilig an dieser Lösung ist, dass der Grad der Entschwefelung des NO
x-Speicherkatalysators während der Desulfatisierung nicht ermittelt werden kann. Folge
hieraus ist eine ungenau bestimmbare Desulfatisierungsdauer, die zu erhöhtem Brennstoffverbrauch
aufgrund zu langer Desulfatisierungsdauer führt und die Alterung des NO
x-Katalysators beschleunigen kann.
[0006] Aufgabe ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Desulfatisierung von NO
x-Speicherkatalysatoren darzustellen, die es ermöglichen, die Desulfatisierung derart
durchzuführen, dass der Verschwefelungsgrad des NO
x-Speicherkatalysators auch während der Desulfatisierung festgestellt werden kann und
nur so lang desulfatisiert wird, wie es zur Wiederherstellung eines ausreichenden
Katalysatorwirkungsgrades erforderlich ist. Ausserdem soll die Desulfatisierung so
durchgeführt werden, dass kein Schwefelwasserstoff (H
2S) entsteht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß verfahrensmäßig durch die Merkmale von Patentanspruch
1 und vorrichtungsmäßig durch die Merkmale von Patentanspruch 6 gelöst.
[0008] Dem Grundgedanken der Erfindung liegen Messungen zugrunde, die bestätigen, dass mit
einem NO
x-Sensor indirekt die von einem NO
x-Speicherkatalysator während der Desulfatisierung emittierten Schwefeldioxidkonzentation
(SO
2) nachgewiesen werden. Dieser Effekt wird ausgenutzt, um den Grad der Desulfatisierung
eines NO
x-Speicherkatalysators zu bestimmen. Diese Bestimmung ist unabhängig vom Schwefelgehalt
im Brennstoff und von der Alterung des NO
x-Speicherkatalysators.
[0009] Durch Messung der NO
x-Emission in Strömungsrichtung nach dem NO
x-Speicherkatalysator wird, stellvertretend für die SO
2-Konzentation im Verbrennungsabgas nach dem NO
x-Speicherkatalysator, während einer Desulfatisierung ein Abbruchzeitpunkt für diese
durch Unterschreiten eines definierten zweiten Sollwertes festgelegt. Vorteilhaft
zur Bestimmung des Desulfatisierungsgrades des NO
x-Speicherkatalysators ist die Durchführung einer NO
x-Messung anstelle einer aufwendigen SO
2-Konzentrationsmessung im Verbrennungsabgas. Das hier dargelegte Verfahren gestattet
eine bedarfsgerechte Desulfatisierung, unabhängig vom Schwefelgehalt des Brennstoffs,
direkt abgeleitet aus der NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas nach dem NO
x-Speicherkatalysator und der NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator. Dies führt , neben dem Motormagerbetrieb, zu weiterer Brennstoffersparnis,
da die Desulfatisierung nur so lang, wie es bis zur Wiederherstellung der notwendigen
NO
x-Katalysatoreffizenz notwendig ist, durchgeführt wird. Hieraus leitet sich wiederum
vorteilhaft eine längere Katalysatorlebensdauer ab, da sowohl eine übermäßige Verschwefelung
als auch ein zu langer Betrieb mit Temperaturerhöhung im NO
x-Speicherkatalysator vermieden wird. Die Temperaturerhöhung kommt unter anderem durch
eine exotherme Reaktion aufgrund der fetten Motorbetriebsphasen im NO
x-Speicherkatalysator zustande. Sie unterstützt zusätzlich den Schwefel-Abbau. Zusätzlich
wird eine gleichbleibend hohe NO
x-Umsetzungsrate des Speicherkatalysators über seine gesamte Lebensdauer realisiert.
[0010] Vorteilhaft nach Anspruch 7 ist die ständige Verfügbarkeit der aktuellen NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator durch eine einfache NO
x-Messung mit einem zweiten NO
x-Sensor, da durch Quotientenbildung von NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator zur NO
x-Emission nach dem NO
x-Speicherkatalysator die Katalysatoreffizienz bestimmt wird.
[0011] Vorteilhaft nach Anspruch 8 ist der Entfall eines Bauteiles bei Verwendung eines
vorhandenen Steuergeräts anstelle eines zweiten NO
x-Sensors zur Bereitstellung der NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator. In einem Speicher ist ein Kennfeld mit der NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator für jeden Betriebspunkt der Brennkraftmaschine abgelegt. Die
Kennfeldwerte werden durch Messungen an einer Brennkraftmaschine ermittelt oder mit
Hilfe von Verbrennungsmodellen in einer Recheneinheit in dem Steuergerät berechnet.
[0012] Vorteilhaft nach Anspruch 9 ist die Anpassung von Veränderungen im Brennverfahren
der Brennkraftmaschine durch einfache Softwareänderungen im Steuergerät.
[0013] Positiv nach Anspruch 10 ist der Einsatz eines Kombinationssenors, der neben NO
x auch O
2 misst. Dies bedeutet, dass für den Magerbetrieb die heute üblichen O
2-Sensoren (Lambda-Sonde für λ-Messung) für Dreiwegekatalysatoren durch einen Kombinationssensor
ersetzbar sind.
[0014] Weitere Einzelheiten eines bevorzugten Ausführungsbeispieles sind aus den sieben
beigelegten Zeichnungen zu entnehmen. Es stellen im Einzelnen dar:
Fig. 1: Prinzipaufbau zum Betrieb einer Brennkraftmaschine zur Desulfatisierung eines
Stickoxidspeicherkatalysators
Fig. 2: weitere Ausbildungsvariante von Fig. 1
Fig. 3: weitere Ausbildungsvariante von Fig. 1
Fig. 4: Zeitlicher Verlauf von Schwefeldioxid- und Schwefelwasserstoffemission während
einer kontinuierlichen Desulfatisierung
Fig. 5: Zeitlicher Verlauf von Schwefeldioxid- und Stickoxid-Emission während einer
Wechseldesulfatisierung
Fig. 6: Flußdiagramm zur Erkennung einer Schwefelvergiftung
Fig. 7: Flußdiagramm zur bedarfsgerechten Beendung einer Wechseldesulfatisierung
[0015] Fig. 1 zeigt eine von einem elektronischen Steuergerät 1 gesteuerte mehrzylindrige
Brennkraftmaschine 2, die für mageren Motorbetrieb ausgelegt ist. Die Verbrennungsabgase
werden durch eine Abgasanlage 3 abgeleitet. Ein in der Abgasanlage 3 angeordneter
NO
x-Speicherkatalysator 4 reinigt die Verbrennungsabgase von Stickoxiden. Ein erster
NO
x-Sensor 5, in Strömungsrichtung hinter dem NO
x-Speicherkatalysator 4 angeordnet, misst die NO
x-Emission nach dem NO
x-Speicherkatalysator 4. Vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 ist ein zweiter NO
x-Sensor 6 in die Abgasanlage 3 angeordnet, der die NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 misst. Beide NO
x-Sensoren 5 und 6 sind mit dem Steuergerät 1 verbunden. Durch Quotientenbildung der
NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 zur NO
x-Emission nach dem NO
x-Speicherkatalysator 4 werden von dem Steuergerät 1 die Katalysatoreffizienz, bzw.
seine Beladung mit Schwefelverbindungen ermittelt. Das Steuergerät 1 verfügt über
einen Speicher mit Sollwerten 27. Durch Vergleich des Quotienten mit einem ersten
Sollwert wird die Brennkraftmaschine 2 derart gesteuert, dass der NO
x-Speicherkatalysator 4 vor einer unzulässig starken Verschwefelung geschützt und bedarfsgerecht
desulfatisiert wird. Der erste Sollwert ist abhängig von der aktuell von der Brennkraftmaschine
2 angeforderten Last, entsprechend dem aktuellen Betriebszustand.
[0016] Fig. 2 zeigt eine Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Die Darstellung entspricht
im Wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Anordnung. Der einzige Unterschied besteht
darin, dass der zweite NO
x-Sensor 6 durch einen Speicher mit Kennfeld 28 ersetzt ist. In diesem Kennfeld sind
die NO
x-Konzentrationen im Verbrennungsabgas der Brennkraftmaschine 2 vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 abgelegt. Die im Kennfeld abgelegten NO
x-Konzentrationen vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 werden entweder durch Messungen oder durch numerische Simulationen
mit Verbrennungsmodellen erhalten. Anstelle der Messung mit dem zweiten NO
x-Sensor 6 werden ständig die im Kennfeld abgelegten, dem aktuellen Betriebszustand
entsprechenden NO
x- Konzentrationen vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 der Brennkraftmaschine 2, abgefragt. Die Quotientenbildung
und der Sollwertvergleich mit dem ersten Sollwert erfolgen wie in dem zuerst genannten
Prinzipaufbau.
[0017] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausgestaltungsvariante der Erfindung. Die Darstellung entspricht
im Wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Anordnung. Der Unterschied besteht darin,
dass der zweite NO
x-Sensor 6 durch die Recheneinheit mit einem Verbrennungsmodell im Steuergerät 1 ersetzt
ist. Dieses berechnet die aktuelle NO
x-Konzentration vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 entsprechend dem Betriebszustand der Brennkraftmaschine 2.
Die Quotientenbildung und der Sollwertvergleich mit dem ersten Sollwert erfolgen wie
in dem zuerst genannten Prinzipaufbau.
[0018] Fig. 4 zeigt einen zeitlichen Verlauf von Schwefeldioxid-Emissionen 7, Schwefelwasserstoff-Emissionen
8, Luftverhältnis λ 9, Stickoxid-Emissionen 10 gemessen nach dem NO
x-Speicherkatalysator 4, Temperaturen des Verbrennungsabgases 11 gemessen in dem NO
x-Speicherkatalysator 4, die Stickoxid-Konzentrationen im Verbrennungsabgas 12 und
Temperaturen des Verbrennungsabgases 13, gemessen vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4, während einer kontinuierlichen Desulfatisierung. Gemessen
sind die Werte an einer saugrohreinspritzenden 6-zylindrigen Brennkraftmaschine bei
3250 1/min. Die Desulfatisierung wird ausschließlich durch fetten Motorbetrieb - keine
Wechseldesulfatisierung - durchgeführt. Auf der X-Achse ist der Zeitverlauf in Sekunden
ersichtlich, die Y-Achse zeigt die relative Amplitude der Messwerte. Die Desulfatisierung
beginnt bei etwa 55 Sekunden, das Luftverhältnis λ 9 sinkt. Der Verlauf der Temperatur
des Verbrennungsabgases 13 in Strömungsrichtung vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 steigt schneller an als der Verlauf der Temperatur des Verbrennungsabgases
11 in dem NO
x-Speicherkatalysator 4. Die Schwefeldioxid-Emission 7 erreicht nach etwa 15 Sekunden
ein Maximum, und fällt dann wieder auf ein niedriges Niveau ab. Wenige Sekunden später
steigt die Schwefelwasserstoff-Emission 8 stark an. Wie in der Aufgabe dargestellt
ist dies der Zeitpunkt zu dem die Desulfatisierung abgebrochen werden muß, wenn kein
Schwefelwasserstoff emittiert werden darf.
[0019] Fig. 5. zeigt eine Simultanmessung während einer Wechseldesulfatisierung. Über der
Zeitachse in Sekunden sind entsprechend der Fig. 2, sämtliche zuvor genannten Messwerte,
ermittelt an den selben Messstellen, aufgetragen. Die Emissionen sind aufgrund von
messsystembedingten Signallaufzeiten gegenüber dem Luftverhältnis λ 9 um ca. 10 Sekunden
nach spät verschoben.
[0020] Die Wechseldesulfatisierung wird durch abwechselnd fetten und mageren Motorbetrieb
realisiert, gut erkennbar an den Stickoxid-Emissionen 10 und dem Luftverhältnis λ
9. Der Beginn der Wechseldesulfatisierung liegt bei etwa 50 Sekunden. Deutlich erkennbar
ist in jeder fetten Phase das Ansteigen der Schwefeldioxid-Emission 7, die auf einen
Schwefelaustrag aufgrund der Desulfatisierung hinweist. In jeder mageren Phase ist
eine erhöhte Stickoxid-Emission 10 erkennbar. Ein Teil der Stickoxid-Konzentration
12 die vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 vorhanden ist, passiert diesen. Der Temperaturverlauf des Verbrennungsabgases
11 in dem NO
x-Speicherkatalysator 4 zeigt ab ca. 120 Sekunden nach Messbeginn höhere Werte als
der Temperaturverlauf 13 vor diesem. Bei Betrachtung der Einhüllenden 14 und 14' der
Verläufe von Schwefeldioxid- 7 und Stickoxid-Emission 10 fällt der gemeinsame Abfall
der Schwefeldioxid- 7 und Stickoxid-Emission 10 ab etwa 100 Sekunden auf. Hieraus
ist ersichtlich, dass die Messung der Stickoxid-Emission 10 repräsentativ für die
Schwefeldioxid-Emissionen 7 ist. Wenn die Stickoxid-Emission 10 klein wird, kann daraus
gefolgert werden, dass der Schwefel weitestgehend aus dem NO
x-Speicherkatalysator 4 abgebaut ist. Unterschreitet die Stickoxid-Emission 10 während
einer Desulfatisierung einen zweiten Sollwert, wird die Desulfatisierung abgebrochen.
[0021] Fig. 6 zeigt ein Flussdiagramm zur Erkennung einer Schwefelvergiftung des NO
x-Speicherkatalysators 4. Mit dem Starten 15 der Brennkraftmaschine 2 beginnt die Messung
der NO
x-Emission 16 nach dem NO
x-Speicherkatalysator 4 durch den ersten NO
x-Sensor 5 und gleichzeitig die Bestimmung der NO
x-Konzentration 17 im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4. Das Steuergerät 1 führt eine Quotientenbildung 18 der NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 zu der NO
x-Emission durch. Anschließend wird ein Sollwertvergleich 19 zwischen dem Quotienten
und einem ersten Sollwert, der aus dem Speicher mit Sollwerten 19 ausgelesen wird,
durchgeführt. Der erste Sollwert ist abhängig von dem momentanen Betriebspunkt der
Brennkraftmaschine 2. Bei Nichtunterschreitung des ersten Sollwertes werden die Schritte
16, 17 und 18 unverändert weiter geführt, bei Unterschreitung des ersten Sollwertes
überprüft das Steuergerät 1 die Möglichkeit einer Desulfatisierung 20. Ist diese nicht
durchführbar, führt das Steuergerät 1 weiterhin den Sollwertvergleich 19 mit aktuellen
Quotienten durch, bis die Möglichkeit einer Desulfatisierung 20 gegeben ist. Erlaubt
der Betriebszustand der Brennkraftmaschine 2 die Durchführung der Desulfatisierung
21, so wird diese gestartet.
[0022] Die Bestimmung der NO
x-Konzentration 17 im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 erfolgt gemäß der Ausführung in Fig. 1 entweder aus dem Sensorausgangssignal
des zweiten NO
x-Sensors 6, oder gemäß Fig. 2 aus dem Kennfeld des Speichers mit Kennfeld 28, oder
entsprechend Fig. 3 aus einer NO
x-Berechnung der Recheneinheit 29 mit einem Verbrennungsmodell im Steuergerät 1.
[0023] Fig. 7 zeigt ein Flussdiagramm für die bedarfsgerechte Beendung einer Wechseldesulfatisierung.
Die Brennkraftmaschine 2 befindet sich im Betriebszustand Wechseldesulfatisierung
21. Der erste NO
x-Sensor 5 misst die NO
x-Emission 22 nach dem NO
x-Speicherkatalysator 4 während eines mageren Motorbetriebs. Der magere Motorbetrieb
dauert zwischen einer und dreißig Sekunden, abhängig von der katalytischen Beschichtung;
der fette Motorbetrieb dauert ebenfalls zwischen einer und dreißig Sekunden, abhängig
von der katalytischen Beschichtung und wird vor Eintritt der Bildung von Schwefelwasserstoff
beendet. Gleichzeitig wird die aktuelle NO
x-Konzentration 23 im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 bestimmt.
[0024] Die Bestimmung der NO
x-Konzentration 23 erfolgt gemäß der Ausführung in Fig. 1 entweder aus dem Sensorausgangssignal
des zweiten NO
x-Sensors 6, oder gemäß Fig. 2 aus dem Kennfeld des Speichers mit Kennfeld 28, oder
entsprechend Fig. 3 aus einer NO
x-Berechnung der Recheneinheit 29 mit einem Verbrennungsmodell im Steuergerät 1.
[0025] Beide NO
x-Werte (vor und nach dem NO
x-Speicherkatalysator 4 ) stehen dem Steuergerät 1 zur Verfügung. Das Steuergerät 1
führt eine Quotientenbildung 24 aus der NO
x-Konzentration im Verbrennungsabgas vor dem NO
x-Speicherkatalysator 4 zu der NO
x-Emission durch und führt anschließend einen weiteren Sollwertvergleich 25 mit einem
zweiten Sollwert aus dem Speicher mit Sollwerten 27 durch. Der zweite Sollwert hängt
ebenfalls von dem momentanen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 2 ab. Überschreitet
der Quotient den zweiten Sollwert nicht, wird die Wechseldesulfatisierung 21 weiter
geführt. Bei Überschreitung des zweiten Sollwertes beendet das Steuergerät 1 die Wechseldesulfatisierung
26. Die Brennkraftmaschine kann wieder im mageren Motorbetrieb betrieben werden.
Bezugszeichenliste:
[0026]
- 1.
- Steuergerät
- 2.
- Brennkraftmaschine
- 3.
- Abgasanlage
- 4.
- NOx-Speicherkatalysator
- 5.
- erster NOx-Sensor
- 6.
- zweiter NOx-Sensor
- 7.
- Schwefeldioxid-Emission
- 8.
- Schwefelwasserstoff-Emission
- 9.
- Luftverhältnis λ
- 10.
- Stickoxid-Emission
- 11.
- Temperatur des Verbrennungsabgases im NOx-Speicherkatalysator
- 12.
- Stickoxid-Konzentration im Verbrennungsabgas vor NOx-Speicherkatalysator
- 13.
- Temperatur des Verbrennungsabgases vor NOx-Speicherkatalysator
- 14, 14
- Einhüllende der Emissionen von Schwefeldioxid und Stickoxiden
- 15.
- Starten der Brennkraftmaschine
- 16.
- Messung der NOx-Emission
- 17.
- Bestimmung der NOx-Konzentration im Verbrennungsabgas vor NOx-Speicherkatalysator
- 18
- Quotientenbildung
- 19.
- Sollwertvergleich
- 20.
- Möglichkeit einer Desulfatisierung
- 21.
- Durchführung der Desulfatisierung
- 22.
- Messung der NOx-Emission
- 23.
- Bestimmung der NOx- Konzentration im Verbrennungsabgas vor NOx-Speicherkatalysator
- 24.
- Quotientenbildung
- 25.
- Sollwertvergleich
- 26.
- Beenden der Desulfatisierung
- 27.
- Speicher mit Sollwerten
- 28.
- Speicher mit Kennfeld
- 29.
- Recheneinheit
1. Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine zur Desulfatisierung eines in einer
Abgasreinigungsanlage angeordneten NO
x-Speicherkatalysators durch zyklischen Wechsel des Luftverhältnisses dadurch gekennzeichnet,
dass
- die NOx-Emission im Verbrennungsabgas nach einem NOx-Speicherkatalysator fortlaufend oder intermittierend gemessen (16) und gleichzeitig
ein weiterer Wert für eine NOx-Konzentration vor dem NOx-Speicherkatalysator ermittelt (17) wird,
- der Quotient aus dem Wert der NOx-Konzentration vor dem NOx-Speicherkatalysator zu dem NOx-Messwert nach dem NOx-Speicherkatalysator gebildet (18) und dieser mit einem ersten Sollwert fortlaufend
verglichen (19) wird,
- bei Unterschreitung des ersten Sollwertes in Abhängigkeit von der Motorlast (20)
eine Desulfatisierung eingeleitet (21) wird,
- während der Desulfatisierung (21) in jeder Magerphase die NOx-Konzentration im Verbrennungsabgas
nach dem NOx-Speicherkatalysator gemessen (22) und gleichzeitig ein weiterer Wert für die NOx-Konzentration
im Verbrennungsabgas vor dem NOx-Speicherkatalysator ermittelt (23) wird,
- der Quotient aus dem Wert der NOx-Konzentration vor dem NOx-Speicherkatalysator zu dem NOx-Messwert nach dem NOx-Speicherkatalysator gebildet (24) und dieser mit einem zweiten Sollwert fortlaufend
verglichen (25) wird,
- bei Überschreitung des zweiten Sollwertes die Desulfatisierung gestoppt (26) wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Sollwerte aus einem Speicher
mit Sollwerten (27) ausgelesen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die NOx-Konzentration im Verbrennungsabgas
vor dem NOx-Speicherkatalysator (4) gemessen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die NOx-Konzentration im Verbrennungsabgas
vor dem NOx-Speicherkatalysator (4) aus einem Speicher mit Kennfeld (28) ausgelesen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die NOx-Konzentration im Verbrennungsabgas
vor dem NOx-Speicherkatalysator (4) mit einem Verbrennungsmodell von einer Recheneinheit (29)
berechnet wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass ein NOx-Sensor (5) in Strömungsrichtung nach einem NOx-Speicherkatalysator (4) angeordnet und mit einem Steuergerät (1) verbunden ist, mit
dem die Desulfatisierung des NOx-Speicherkatalysators (4) in Abhängigkeit von dem NOx-Sensorausgangssignal und einem weiteren Wert für die NOx-Konzentration im Verbrennungsabgas
vor dem NOx-Speicherkatalysator (4) durchführbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass ein weiterer NOx-Sensor (6) vor dem NOx-Speicherkatalysator (4) angeordnet und mit dem Steuergerät (1) verbunden ist
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die NOx-Konzentration im
Verbrennungsabgas vor dem NOx-Speicherkatalysator (4) in einem Speicher mit Kennfeld (28) abgelegt und von dem
Steuergerät (1) auslesbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die NOx-Konzentration im
Verbrennungsabgas vor dem NOx-Speicherkatalysator (4) von einer Recheneinheit (29) in dem Steuergerät (1) mit Hilfe
eines Verbrennungsmodells berechenbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der zuvor genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass
der NOx-Sensor (5) mit einem Sauerstoffsensor in einem gemeinsamen Gehäuse kombinierbar ist.