[0001] Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einer Sitzfläche, die um eine zur Sitzfläche
parallele Drehachse wippbar ist, wobei der Drehwinkel um die Drehachse begrenzt ist.
[0002] Ein Sitzmöbel mit einer wippbaren Sitzfläche ist beispielsweise aus der DE 199 14
643 A1 bekannt. Auf einer dem Boden zugewandten Unterseite der Sitzfläche ist in der
Mitte der Sitzfläche ein sich senkrecht zur Sitzfläche nach unten erstreckendes Stützrohr
angeordnet. An dem Stützrohr ist senkrecht zur Sitzrichtung im Bereich des Fußbodens
ein Rohrelement befestigt, dessen Längsachse eine zur Sitzrichtung senkrechte und
zur Sitzfläche parallele Drehachse definiert. Die Sitzrichtung ist diejenige Richtung,
in welche man blickt, wenn man auf dem Sitzmöbel Platz genommen hat.
[0003] Mit dem zentralen Stützrohr ist ein sich parallel zur Sitzfläche und senkrecht zum
Rohrelement erstreckender Träger verbunden, der einen gewissen Abstand vom Boden aufweist.
Wenn bei einer Wippbewegung die Enden des Trägers den Boden berühren, wird eine weitergehende
Drehung um die Drehachse und damit ein Umkippen des Sitzmöbels verhindert. Durch den
Träger wird folglich der Drehwinkel um die Drehachse begrenzt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel zu schaffen, welches eine
erweiterte Funktionalität aufweist und welches unter ergonomischen Gesichtspunkten
vorteilhaft ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Sitzmöbel mit einer Sitzfläche,
die um eine zur Sitzfläche parallele Drehachse wippbar ist, wobei der Drehwinkel um
die Drehachse durch mindestens zwei Begrenzungselemente begrenzt ist, die beide im
Bereich der Sitzfläche befestigt sind oder von denen ein erstes im Bereich der Sitzfläche
und ein zweites im Bereich einer Rückenlehne befestigt ist, wobei sich die Begrenzungselemente
von der Sitzfläche weg in Richtung auf bezüglich der Drehachse gegenüberliegende Seiten
erstrecken.
[0006] Unter dem Begriff Sitzfläche wird erfindungsgemäß das gesamte Element verstanden,
in welchem die ebene oder gekrümmte zweidimensionalen Fläche, auf welcher Platz genommen
wird, ausgebildet ist. Zusätzlich zu der zur Sitzfläche parallelen Drehachse kann
für die Sitzfläche eine zur Sitzfläche senkrechte Drehachse vorgesehen werden.
[0007] Die im Bereich der Sitzfläche oder der Rückenlehne angeordneten Begrenzungselemente
können an der Sitzfläche oder der Rückenlehne selbst oder in geringem Abstand davon
an einem mit der Sitzfläche oder Rückenlehne gekoppelten Element, beispielsweise einem
bezüglich der Sitzfläche ortsfesten oder drehbaren Stützrohr, befestigt sein.
[0008] Die mindestens zwei Begrenzungselemente können erfindungsgemäß auch als einstückige,
z.B. flächige, Struktur ausgestaltet sein, sofern die einstückige Struktur sich von
der Sitzfläche weg in Richtung auf bezüglich der Drehachse gegenüberliegende Seiten
erstreckende Bereiche besitzt. Diese Bereiche der einstückigen Struktur bilden dann
die Begrenzungselemente in Sinne der Erfindung.
[0009] Ein Sitzmöbel, welches zwei, drei, vier oder mehr Begrenzungselemente umfaßt, die
bezüglich der Drehachse auf gegenüberliegenden Seiten im Bereich der Sitzfläche, z.B.
auf der Sitzflächenunterseite oder am Sitzflächenrand, befestigt sind, kann auf einfache
Weise gefertigt werden. Darüber hinaus weist ein derartig ausgestaltetes Sitzmöbel
eine höhere Stabilität als herkömmliche Sitzmöbel mit wippbarer Sitzfläche auf. Die
einzelnen Begrenzungselemente können unterschiedliche Längen besitzen.
[0010] Die Sitzfläche eines mit den erfindungsgemäßen Begrenzungselementen ausgestatteten
Sitzmöbels kann beispielsweise quadratisch oder als in Form einer liegenden Acht gestaltet
sein. Vorzugsweise kommen im wesentlichen X-förmige Sitzflächen zum Einsatz. Dadurch,
daß die Sitzfläche im wesentlichen X-förmig ausgestaltet ist, kann ein ergonomisch
besonders vorteilhaftes Sitzen gewährleistet werden. Dies liegt daran, daß eine X-förmige
Sitzfläche in der Vielzahl möglicher Sitzpositionen, z.B. bezüglich der Sitzrichtung
nach hinten, vorne, links oder rechts geneigt, insgesamt als am angenehmsten empfunden
wird. Die Vorteile der X-förmigen Sitzfläche zeigen sich besonders ausgeprägt, wenn
die Sitzrichtung relativ zur Drehachse geändert wird, wenn also eine andere Sitzposition
gewählt wird. Durch die X-förmige Sitzfläche kann nämlich gewährleistet werden, daß
der Sitzkomfort gleich bleibt, unabhängig davon, ob z.B. eine Sitzrichtung parallel
oder senkrecht zur Drehachse gewählt wird. Außerdem gewährleisten X-förmige Sitzflächen
eine einfache Stapelbarkeit der Sitzmöbel.
[0011] Bevorzugt ist die Lage der Drehachse relativ zur Sitzrichtung von der auf dem Sitzmöbel
Platz nehmenden Person frei wählbar. Dabei stehen der Person bevorzugt mindestens
zwei unterschiedliche Sitzpositionen zur Verfügung, es kann z.B. die Sitzrichtung
senkrecht oder parallel zur Drehachse gewählt werden. Die Drehachse kann mit der Sitzrichtung
auch einen spitzen Winkel von mehr als 0° und weniger als 90° einschließen. Vorteilhafterweise
ist die Drehachse im Bereich des Fußbodens angeordnet, d.h. unmittelbar in der Ebene
des Fußbodens oder etwas darüber.
[0012] Die Begrenzungselemente können einen Winkel zwischen 65° und 85° und insbesondere
zwischen 70° und 80° mit der Sitzfläche derart einschließen, daß die Entfernung zwischen
den Begrenzungselementen sich mit zunehmendem Abstand von der Sitzfläche vergrößert.
Weiterhin sind die Begrenzungselemente bevorzugt im Bereich entgegengesetzter Enden
der Sitzfläche angeordnet. Besonders bevorzugt sind die Begrenzungselemente paarweise
vorhanden, wobei eine imaginäre Verbindungslinie zwischen den einzelnen Begrenzungselementen
eines Paares senkrecht zu der Drehachse verlaufen kann. Insbesondere können genau
zwei Begrenzungselemente vorgesehen werden, deren imaginäre Verbindungslinie senkrecht
zu der Drehachse und durch den Mittelpunkt der Sitzfläche verläuft. Die Begrenzungselemente
können als Beine nach Art von Stuhlbeinen ausgestaltet sein und wie Stuhlbeine eine
im wesentlichen zylindrische Gestalt aufweisen.
[0013] Die zur Sitzfläche parallele Drehachse wird durch eine Stützkonstruktion definiert,
welche vorzugsweise im Bereich der Unterseite der Sitzfläche befestigt ist und welche
sich in Richtung auf den Fußboden erstreckt. Die Sitzfläche kann bezüglich der Stützkonstruktion
um eine zur Sitzfläche senkrechte Achse drehbar sein. Außerdem kann die Stützkonstruktion
derart ausgestaltet sein, daß sie in unterschiedlichen Winkelstellungen bezüglich
der Sitzfläche arretierbar ist.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Stützkonstruktion
durch zwei oder mehr Beine definiert. Je ein Bein kann z.B. an gegenüberliegenden
Enden der Sitzfläche angeordnet sein. Die Drehachse stimmt somit mit der imaginären
Verbindungslinie der dem Boden zugewandten Enden der beiden Beine überein. Die Beine
der Stützkonstruktion können dabei mit der Sitzfläche einen Winkel zwischen 70° und
88°, bevorzugt zwischen 75° und 85°, derart einschließen, daß die Entfernung zwischen
den Beinen sich mit zunehmendem Abstand von der Sitzfläche vergrößert.
[0015] Gemäß einer zweiten Ausführungsform besitzt die Stützkonstruktion, welche die Drehachse
definiert, ein zentrales, z.B. auf der Sitzflächenunterseite angeordnetes Stützelement.
Das Stützelement weist an seinem der Sitzfläche abgewandten Ende ein sich parallel
zur Sitzfläche erstreckendes Element auf, welches eine senkrecht zum Stützelement
verlaufende Drehachse definiert. Die Stützkonstruktion besitzt also im wesentlichen
die Gestalt eines auf dem Kopf stehenden T. Sowohl das Stützelement als auch das die
Drehachse definierende Element können beispielsweise rohrförmig ausgestaltet sein.
[0016] Gemäß einer dritten Ausführungsform ist die Stützkonstruktion als ein flächiges oder
rahmenartiges Element z.B. in Gestalt eines an der Unterseite der Sitzfläche angeordnetes
Rechteck ausgebildet.
[0017] Die Sitzfläche, die Begrenzungselemente und die Stützkonstruktion, welche die Drehachse
definiert, können höhenverstellbar sein, damit das Sitzmöbel individuell an die Größe
der Person bzw. deren Arbeitsumgebung angepaßt werden kann. Auch eine Federung jeder
dieser Komponenten ist möglich, um den Sitzkomfort zu erhöhen. Weiterhin kann auch
daran gedacht werden, diese Komponenten abnehmbar auszugestalten. Auf diese Weise
läßt sich das Packmaß des Sitzmöbels reduzieren, wodurch sich der Transport vereinfacht.
[0018] Weiterhin kann die Sitzfläche eine Rückenlehne aufweisen. Bevorzugt besitzt die Rückenlehne
eine solche Funktionalität, daß sie in unterschiedlichen Sitzpositionen relativ zur
Drehachse gleichmäßig guten Halt gibt. Gemäß einer Ausführungsform weist die Sitzfläche
in einem äußeren Bereich, d.h. am Rand, eine Aufnahme für die Rückenlehne auf, so
daß die Rükkenlehne lösbar mit der Sitzfläche verbunden werden kann. Bevorzugt weist
die Sitzfläche mindestens eine weitere Aufnahme auf, welche bezüglich der ersten Aufnahme
um einen Winkel zwischen 45° und 90° relativ zu einer zur Sitzfläche senkrechten und
durch die Mitte der Sitzfläche verlaufenden Achse versetzt ist. Die Rückenlehne kann
somit durch Umstecken zwischen den Aufnahmen an die jeweilige Sitzposition angepaßt
werden. Anstatt einer umsteckbaren Rückenlehne kann auch eine Rückenlehne vorgesehen
werden, welche kontinuierlich oder zwischen vorgegebenen Winkelpositionen um eine
zur Sitzfläche senkrechte Achse schwenkbar ist.
[0019] Die Rückenlehne kann einen Schaft aufweisen, welcher an dem der Sitzfläche abgewandten
Ende ein z.B. gepolstertes Stützteil besitzt. Das Stützteil ist bevorzugt derart ausgestaltet,
daß es in mindestens zwei unterschiedlichen Positionen am Schaft befestigt werden
kann. So kann das Stützteil beispielsweise in einer ersten Position parallel zur Sitzrichtung
und in einer zweiten Position senkrecht zur Sitzrichtung angeordnet werden.
[0020] Für den Fall einer X-förmige Sitzfläche besitzt die Sitzfläche bevorzugt zwei rechtwinklig
zueinander verlaufende Schenkel, wobei die Drehachse parallel zu einem ersten Schenkel
des X und senkrecht zu einem zweiten Schenkel des X verlaufen kann. Es ist möglich,
die Begrenzungselemente im Bereich gegenüberliegender Enden des ersten Schenkels und
die Beine, welche die Drehachse definieren, im Bereich gegenüberliegender Enden des
zweiten Schenkels anzuordnen.
[0021] Zur Erhöhung des Sitzkomforts kann die Sitzfläche gepolstert sein. Weiterhin kann
sie muldenförmig (konkav) oder bezüglich des Fußbodens nach oben gewölbt (konvex)
ausgestaltet sein. Bei einer X-förmigen Sitzfläche läßt sich die konkave bzw. konvexe
Form dadurch realisieren, daß die beiden Schenkel jeweils u-förmig ausgebildet sind,
wobei die Enden eines jeden Schenkels einen größeren bzw. einen kleineren Abstand
vom Fußboden aufweisen als die jeweiligen Schenkelmitten.
[0022] Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen
und den Figuren. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels;
- Figuren 2a-d
- die Benutzung eines Sitzmöbels gemäß Figur 1;
- Figuren 3a-c
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels;
- Figuren 4 bis 22
- weitere Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels;
- Figuren 23a bis 23m
- Ausführungsbeispiele für die Ausgestaltung der Sitzfläche; und
- Figuren 24a bis 24c
- ein Ausführungsbeispiel eines zusammenklappbaren Sitzmöbels.
[0023] In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Sitzmöbels
in Form eines Hockers 10 dargestellt. Der Hocker 10 weist eine Sitzfläche 12 in Form
eines X mit zwei zueinander senkrechten Schenkeln 14, 16 auf. Der Hocker 10 ist auf
einem Fußboden 18 angeordnet.
[0024] Die Sitzfläche 12 ist muldenförmig ausgestaltet, so daß die Enden der Schenkel 14,
16 sich leicht nach oben erstrecken. Die X-förmige Sitzfläche 12 gestattet es, daß
auf dem Hocker 10 in zwei zueinander senkrechten Sitzrichtungen bequem Platz genommen
werden kann. Die Sitzrichtung kann entweder parallel oder senkrecht z.B. zum Schenkel
14 verlaufen.
[0025] Der Hocker 10 besitzt zwei Beine 22, 24 gleicher Länge l, welche im Bereich der Enden
des Schenkels 14 mit der Unterseite 26 der Sitzfläche 12 verbunden sind. Die beiden
Beine 22, 24 stehen von der Sitzfläche 12 leicht nach außen ab und schließen mit der
Sitzfläche 12 einen Winkel von ungefähr 85° ein.
[0026] Der Hocker 10 besitzt weiterhin zwei Beine 28, 30 gleicher Länge l'. Diese Beine
28, 30 sind im Bereich der Enden des Schenkels 16 mit der Unterseite 26 der Sitzfläche
12 verbunden sind. Die beiden Beine 28, 30 stehen von der Sitzfläche 12 ebenfalls
leicht nach außen ab und schließen mit der Sitzfläche 12 einen Winkel von ungefähr
75° ein.
[0027] Die Länge l' der im Bereich der Enden des Schenkels 16 angeordneten Beine 28, 30
ist etwas geringer als die Länge l der im Bereich der Enden des Schenkels 14 angeordneten
Beine 22, 24. Weiterhin schließen die Beine 28, 30 einen um 10° spitzeren Winkel mit
der Sitzfläche 12 als die Beine 22, 24 ein. Die effektive Länge l
eff = l · sin85° der Beine 22, 24 ist daher größer als die effektive Länge l'
eff = l' • sin75° der Beine 28, 30. Aufgrund der unterschiedlichen effektiven Längen
ist die Sitzfläche 12 um eine Drehachse 32, welche mit der imaginären Verbindungslinie
der auf dem Fußboden 18 angeordneten Enden der Beine 22, 24 mit der größeren effektiven
Länge zusammenfällt, drehbar. Die Drehachse 32 verläuft parallel zum Schenkel 14 und
senkrecht zum Schenkel 16 der Sitzfläche 12.
[0028] Das Wippen der Sitzfläche 12 um die Drehachse 32 wird durch die beiden Beine 28,
30 mit der kürzeren effektiven Länge begrenzt. Sobald eines dieser Beine 28, 30 in
Kontakt mit dem Fußboden 18 kommt, verhindert es ein weiteres Drehen um die Drehachse
32. Die Drehung um die Drehachse 32 ist daher auf einen maximalen Drehwinkel α begrenzt.
[0029] Eine auf dem in Figur 1 dargestellten Hocker 10 Platz nehmende Person kann entweder
auf den beiden Beinen 22, 24 die Balance halten, so daß die beiden anderen Beine 28,
30 in der Luft sind (Wippen, labiles Gleichgewicht). Die Person kann aber auch, wie
in Figur 1 dargestellt, z.B. ein weiteres Bein 28 auf dem Fußboden 18 aufsetzen, so
daß nur noch ein Bein 30 in der Luft ist (Ruhelage, stabiles Gleichgewicht).
[0030] In den Figuren 2a bis 2d ist die Benutzung des in Figur 1 dargestellten Hockers 10
durch eine Person 36 näher skizziert. In Figur 2a verlaufen Sitzrichtung und Drehachse
parallel. Die in Figur 2a dargestellte Person 36 hält gerade die Balance, kann aber
bezüglich der Sitzrichtung nach links und rechts wippen bzw. das linke oder rechte
Bein 28, 30 des Hokkers 10 auf dem Fußboden 18 aufsetzen.
[0031] In der Darstellung gemäß Figur 2b hat die Person 36 die Sitzrichtung gewechselt.
Die Sitzrichtung verläuft nunmehr senkrecht zur Drehachse und die Person 36 ruht sich
auf dem hinteren Bein 28 aus. In Figur 2c hält die Person 36 gerade die Balance, sie
kann aber bezüglich der Sitzrichtung nach vorne oder hinten wippen. In Figur 2d hat
sich die Person 36 z.B. zum Arbeiten nach vorne gebeugt und ruht sich auf dem Bein
30 des Hockers 10 aus.
[0032] In den Figuren 3a bis 3c ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Sitzmöbels, nämlich ein Stuhl 38, dargestellt. Der Stuhl 38 ist, was den Wippmechanismus
angeht, wie der in Figur 1 dargestellte Hocker 10 ausgestaltet, so daß diesbezüglich
auf eine nähere Beschreibung verzichtet wird.
[0033] Der Stuhl 38 gemäß Figur 3a ist mit einer einzigen Aufnahme 40 für eine Rückenlehne
versehen, um während des Wippens einen verbesserten Halt zu bieten. Die Rückenlehne
kann lösbar in der Aufnahme 40 befestigt werden. Der in den Figuren 3b und 3c dargestellte
Stuhl 38 besitzt neben einer ersten Aufnahme 40 für eine Rückenlehne noch eine weitere
Aufnahme 42 für die Rückenlehne. Die weitere Aufnahme 42 ist relativ zur ersten Aufnahme
40 um einen Winkel von 90° bezüglich einer zur Sitzfläche 12 senkrechten Achse versetzt.
Durch Umstecken der Rückenlehne zwischen den beiden Aufnahmen 40, 42 kann gewährleistet
werden, daß einer auf dem Stuhl 38 Platz nehmenden Person in beiden, in den Figuren
2a und 2b dargestellten Sitzpositionen ausreichend Halt geboten wird. Die in Figur
3b in der Aufnahme 42 angeordnete Rückenlehne umfaßt einen Schaft 44 und ein auf dem
Schaft angeordnetes, gepolstertes Stützteil 46. Das Stützteil 46 in Form eines Pferdekopfes
kann in zwei unterschiedlichen Positionen, nämlich senkrecht (Figur 3b) und parallel
(Figur 3c) zur Sitzrichtung, auf den Schaft 44 gesteckt werden. Der Stuhl 38 kann
somit auch als Schaukelpferd (Figur 3c) benutzt werden.
[0034] In den Figuren 4 bis 22 sind weitere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Sitzmöbels
dargestellt. Übereinstimmende Elemente wurden mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0035] Bei dem Stuhl 38 gemäß Figur 4 ist die Sitzfläche 12 bezüglich der Beine 22, 24,
28, 30 drehbar. Zu diesem Zweck ist eine X-förmige Stützstruktur 50 vorgesehen, welche
über ein Drehgelenk 51 mit der Sitzfläche 12 verbunden ist. An jedem der vier Enden
der X-förmigen Stützstruktur 50 ist jeweils eines der Beine 22, 24, 28, 30 angeordnet.
Die X-förmige Sitzfläche 12 des Stuhls 38 wird von zwei sich kreuzenden und senkrecht
zueinander verlaufenden und gepolsterten Schenkeln 14, 16 gebildet.
[0036] Bei dem Hocker 10 gemäß Figur 5 ist jedes der beiden kurzen Beine 28, 30 mit einer
Federung 52, 54 versehen. Jeweils eine der Federungen 52, 54 ist an einem dem Fußboden
18 zugewandten Ende jedes der Beine 28, 30 angeordnet und dämpft das Aufsetzen des
entsprechenden Beins 28, 30 auf den Fußboden 18. Als Federungen 52, 54 eigenen sich
z.B. Schraubenfedern oder Gummizylinder.
[0037] Der Hocker 10 gemäß Figur 6 weist einen ähnlichen Aufbau wie der Hocker gemäß Figur
5 auf. Der Hocker 10 umfaßt zwei kurze Hohlzylinder 58, 60, welche die beiden kurzen
Beine 28, 30 radial außen umgeben und entlang der Beine 28, 30 frei gleitend geführt
sind. Die Länge der Hohlzylinder ist derart gewählt, daß die Hohlzylinder 58, 60 aufgrund
ihres Gewichts unabhängig von der Wippstellung des Hockers 10 stets den Fußboden 18
berühren. Innerhalb der Hohlzylinder 58, 60 können zur Dämpfung des Wippens Federungen
gemäß Figur 5 angeordnet sein.
[0038] In den Figuren 7a bis 7c sind Hocker 10 dargestellt, welche eine an der Sitzfläche
12 befestigte Stützkonstruktion 64 in Gestalt eines auf dem Kopf stehenden T aufweisen.
Die Stützkonstruktion 64 umfaßt ein sich senkrecht zur Sitzfläche 12 erstreckendes
Stützrohr 66 und ein senkrecht zum Stützrohr 66 und parallel zur Sitzfläche 12 verlaufendes
Querrohr 68. Das Querrohr 68 definiert in der Ebene des Fußbodens 18 die Drehachse
32 für die Sitzfläche 12.
[0039] Durch jedes der Querrohre 68 der drei in Figur 7b dargestellten Hocker 10 erstreckt
sich ein gemeinsames, ortsfestes Rohr 70. Das ortsfeste Rohr 70 gestattet das Auffädeln
der Hocker 10 nach Art einer Reihenbestuhlung. Der Hocker 10 gemäß Figur 7c weist
eine drehbare Sitzfläche 12 auf.
[0040] Der Hocker 10 gemäß Figur 8 besitzt eine quadratische Sitzfläche 12. Auf zwei gegenüberliegenden
Seiten der Sitzfläche 12 ist jeweils eine sich senkrecht zur Sitzfläche 12 erstrekkende
flächige Struktur 74, 76 angeordnet. Jede der beiden flächigen Strukturen 74, 76 weist
an demjenigen Ende, welches der Sitzfläche 12 abgewandt ist, ein V-förmiges Profil
auf. Die Spitze 78, 80 jedes V ist dem Fußboden 18 zugewandt.
[0041] Die beiden flächigen Strukturen 74, 76 vereinen die Stützkonstruktion und die Begrenzungselemente
in einstückiger Weise. Die zur Sitzfläche 12 parallele Drehachse 32 wird durch die
imaginäre Verbindungslinie der Spitzen 78, 80 der beiden V definiert. Als Begrenzungselemente,
welche sich von der Sitzfläche 12 weg in Richtung auf bezüglich der Drehachse 32 gegenüberliegende
Seiten erstrecken, dienen die insgesamt vier Stirnseiten 82, 84, 86, 88 der flächigen
Strukturen 74, 76, welche im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 8 senkrecht zur Sitzfläche
12 verlaufen.
[0042] Der Hocker 10 gemäß Figur 9 ist derart ausgelegt, daß sich die kürzeren Beine 28,
30 unterhalb der Sitzfläche 12 kreuzen bzw. schneiden. Am Schnittpunkt 92 der beiden
kürzeren Beine 28, 30 können die beiden Beine 28, 30 fest oder federnd miteinander
verbunden sein.
[0043] Bei dem Hocker 10 gemäß Figur 10 sind alle vier Beine 22, 24, 28, 30 an ihren dem
Fußboden 18 zugewandten Enden höhenverstellbar. Abweichend von der in Figur 10 dargestellten
Ausführungsform können auch nur die Beine 22, 24 oder nur die Beine 28, 30 höhenverstellbar
sein.
[0044] Die Hocker 10 gemäß den Figuren 11 und 12 weisen eine Sitzfläche 12 auf, welche an
eine liegende Acht erinnert. Eine Stützkonstruktion 64 in Gestalt eines auf dem Kopf
stehenden T erstreckt sich von der Mitte der Acht in Richtung auf den Fußboden 18.
[0045] Jeder der Hocker 10 weist eine Fußstütze 96 auf. Bei dem Hokker 10 gemäß Figur 11
ist die stangen- oder rohrförmige Fußstütze 96 an einem der beiden kürzeren Beine
28, 30 angeordnet und erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zum Bein 28. Die Fußstütze
96 ist einklappbar und kann an das Bein 28 angelegt werden. Bei dem Hocker 10 gemäß
Figur 12 ist die Fußstütze 96 an der Stützkonstruktion 64 ausgebildet. Der Querbalken
68 des T ist derart gebogen, daß etwas oberhalb des Fußbodens 18 zum Fußboden 18 parallel
verlaufende Abschnitte enstehen, welche als Fußstütze 96 dienen.
[0046] Die vier Stühle 38, welche in den Figuren 13a bis 13c und 14 dargestellt sind, besitzen
ein Rückenlehne aus einem Schaft 44 und einem an dem Schaft 44 befestigten Stützteil
46. Bei dem Stuhl 38 gemäß Figur 13a ist das Stützteil 46 bezüglich einer zur Sitzfläche
12 parallelen Drehachse drehbar und kann sich an den Rücken anlegen. Bei dem Stuhl
38 gemäß Figur 13b ist das drehbare Stützteil zusätzlich mit einer Federung 98 versehen.
Die Federung 98 ist zwischen dem Stützteil 46 und dem Schaft 44 angeordnet und dämpft
die Bewegungen des Stützteils 46. Bei dem Stuhl 38 gemäß Figur 13c ist das Stützteil
46 höhenverstellbar entlang des Schafts 44 geführt. Der Stuhl 38 gemäß Figur 14 besitzt
einen Schaft 44, dessen Neigung relativ zur Ebene der Sitzfläche 12 einstellbar ist.
[0047] Der in Figur 15 dargestellte Hocker 10 besitzt einen Handgriff 100, welcher an einer
Stirnfläche der Sitzfläche 12 angeordnet ist.
[0048] Bei den Hockern 10 gemäß den Figuren 16a bis 16c sind die beiden kürzeren Beinen
28, 30 mit Hilfe von Scharnieren 104, 106 schwenkbar an der Sitzfläche 12 befestigt
und können innerhalb eines bestimmten Winkelbereichs in beliebigen Winkelstellungen
arretiert werden. Der Hocker 10 gemäß Figur 16c weist Rollen 105 an den beiden kürzeren
Beinen 28, 30 auf.
[0049] Der Hocker 10 gemäß Figur 17 besitzt eine höhenverstellbare Sitzfläche 12. Die Stützkonstruktion
110 des Hockers 10 hat eine H-förmige Form und umfaßt zwei vertikale Rohre 22, 24,
welche durch ein horizontales Rohr 25 verbunden sind. Entlang der beiden vertikalen
Rohre 22, 24 ist jeweils ein Hohlzylinder geführt. Die beiden Hohlzylinder sind fest
mit der Sitzfläche 12 verbunden und in beliebigen Positionen relativ zu den vertikalen
Rohren arretierbar.
[0050] Bei dem in Figur 18 dargestellten Hocker 10 sind die beiden längeren Beine 22, 24
relativ zur Sitzfläche 12 und parallel zu einer imaginären Verbindungsebene der beiden
kürzeren Beine 28, 30 schwenkbar. Die schwenkbaren Beine 22, 24 lassen sich innerhalb
eines vorgegebenen Winkelbereichs in beliebigen Winkelpositionen relativ zur Sitzfläche
12 arretieren, so daß der Kippunkt des Hockers 10 eingestellt werden kann.
[0051] Bei dem in Figur 19 dargestellten Hocker 10 ist an demjenigen Ende jedes der Beine
22, 24, 28, 30, welches dem Fußboden 18 zugewandt ist, jeweils eine Rolle 105 angeordnet.
[0052] Bei den in den Figuren 20a und 20b dargestellten Stühlen 38 ist eines der kürzeren
Beine 28, 30 jeweils am Schaft 44 der Rückenlehne befestigt. Der Stuhl 38 gemäß Figur
20a besitzt ein kürzeres Bein 30, welches innerhalb der imaginären Verbindungsebene
der beiden kürzeren Beine 28, 30 drehbar ist. Dies gestattet es, eine stabilere Sitzposition
zu wählen. Der Drehpunkt des Beins 30 ist am Schaft 44 der Rückenlehne angeordnet.
Eine drehbar am Bein 30 befestigte Stange 112 ist innerhalb der Sitzfläche 12 geführt
und kann im Bereich der Sitzfläche 12 arretiert werden. Durch die Arretierung der
Stange 112 kann das Bein 30 in der gewünschten Winkelstellung fixiert werden.
[0053] Bei dem Stuhl 38 gemäß Figur 20b ist der Schaft 44, welcher von einem Metallrohr
gebildet ist, an seinem dem Fußboden 18 abgewandten Ende U-förmig gebogen. Eine sich
in Richtung auf den Fußboden 18 erstreckende Verlängerung des Schafts 44 geht einstückig
in das kurze Bein 30 über. Zwischen den beiden Schenkeln des U-förmigen Schafts ist
eine Federung 107 angeordnet.
[0054] In Figur 21 ist ein Hocker 10 dargestellt, welcher eine flächige Stützkonstruktion
114 umfaßt. Die flächige Stützkonstruktion 114 erstreckt sich durch die Mitte der
Sitzfläche 12 und senkrecht zu der imaginären Verbindungsebene der beiden kürzeren
Beine 28, 30.
[0055] Der Stuhl 38 gemäß Figur 22 besitzt eine am Schaft 44 der Rückenlehne befestigte
Auflage 116, welche sich von der Sitzfläche 12 weg erstreckt. Die Auflage 116 kann
z.B. als Buchauflage benutzt werden, wenn man verkehrt herum auf dem Stuhl 38 Platz
nimmt.
[0056] In den Figuren 23a bis 23m sind verschiedene Ausgestaltungen der Sitzfläche 12 dargestellt.
Die Sitzfläche kann eben, muldenförmig, sattelförmig oder in Gestalt von sich schneidenden
Zylindern oder Halbzylindern ausgestaltet sein. Die Sitzfläche kann eine quadratische,
kreuz- oder X-förmige, runde, dreieckige usw. Form aufweisen.
[0057] In Figuren 24a bis 24c ist ein zusammenklappbarer Hocker 10 dargestellt. Zum Zusammenklappen
werden die paarweise um eine gemeinsame Drehachse drehbaren Beinpaare 22, 24 und 28,
30 zunächst in Pfeilrichtung (Figur 24a) derart relativ zueinander verschwenkt, daß
sie innerhalb einer gemeinsamen Ebene liegen (Figur 24b). Anschließend wird die mittels
eines Scharniers 120 an einem der Beinpaare 28, 30 befestige Sitzfläche 12 in Pfeilrichtung
(Figur 24b) ebenfalls in diese gemeinsame Ebene geklappt (Figur 24c).
1. Sitzmöbel (10, 38) mit einer Sitzfläche (12), die bezüglich einer zur Sitzfläche (12)
parallelen Drehachse (32) um einen begrenzten Drehwinkel (α) wippbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sitzmöbel mindestens zwei Begrenzungselemente (28, 30) zur Begrenzung des
Drehwinkels (α) umfaßt, die beide im Bereich der Sitzfläche (12) befestigt sind oder
von denen ein erstes Begrenzungselement (28) im Bereich der Sitzfläche (12) und ein
zweites Begrenzungselement (30) im Bereich einer Rückenlehne (44) befestigt ist, wobei
sich die Begrenzungselemente (28, 30) von der Sitzfläche (12) weg in Richtung auf
bezüglich der Drehachse (32) gegenüberliegende Seiten erstrecken.
2. Sitzmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß daß die Sitzfläche (12) im
wesentlichen X-förmig ausgestaltet ist.
3. Sitzmöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die X-förmige Sitzfläche (12)
zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Schenkel (14, 16) aufweist und die Drehachse
(32) parallel zu einem ersten der beiden Schenkel (14, 16) und senkrecht zu einem
zweiten der beiden Schenkel (14, 16) verläuft.
4. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß eine Sitzposition
relativ zur Drehachse (32) frei wählbar ist.
5. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse
(32) im Bereich eines Fußbodens (18) angeordnet ist.
6. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungselemente
(28, 30) in einem Winkel zwischen 65° und 85° zur Sitzfläche (12) verlaufen.
7. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein
Begrenzungselement (28, 30) im Bereich gegenüberliegender Enden der Sitzfläche (12)
angeordnet ist.
8. Sitzmöbel nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungselemente
als Beine (28, 30) ausgestaltet sind.
9. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
zweier gegenüberliegender Enden der Sitzfläche (12) jeweils ein Bein (22, 24) angeordnet
ist, wobei die Beine (22, 24) eine die Drehachse (32) definierende Stützkonstruktion
bilden.
10. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Unterseite (26) der Sitzfläche (12) eine Stützkonstruktion (64) angeordnet ist,
welche an ihrem der Sitzfläche (12) abgewandten Ende ein Element (68) aufweist, das
die Drehachse (32) definiert.
11. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche
(12) und/oder die Begrenzungselemente (28, 30) und/oder die Stützkonstruktion (22,
24, 64), welche die Drehachse (32) definiert, höhenverstellbar und/oder gefedert und/oder
abnehmbar sind.
12. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Sitzfläche (12) eine erste Aufnahme (40) und eine zweite Aufnahme (42) für eine
Rückenlehne (44, 46) vorgesehen sind, wobei die zweite Aufnahme (42) bezüglich der
ersten Aufnahme (40) um einen Winkel zwischen 45° und 90° relativ zu einer zur Sitzfläche
senkrechten Achse versetzt ist.
13. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne
(44, 46) zwischen der ersten Aufnahme (40) und der mindestens einen weiteren Aufnahme
(42) umsteckbar ist oder um eine zu einer Sitzrichtung senkrechte Achse schwenkbar
ist.
14. Sitzmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzmöbel
zusammenklappbar ist.